Das Leben entrümpeln

Luna1959
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Das Leben entrümpeln

Beitrag von Luna1959 »

Liebe Leute :hello: !

Seit vielen Jahren ist in mir der dringende Wunsch, die Wohnung auszumisten. So alles halbe Jahr schaffe ich einen kleinen Bereich, aber es fällt mir unheimlich schwer und ich lasse es wieder.
Würde ich z.B. die Kleidung, die ich seit einem Jahr oder länger nicht getragen habe, zur Altkleidersammlung geben, wären das wahrscheinlich zwei Drittel. Es sind gute, schöne Sachen dabei, aber ich ziehe sie einfach nicht an, weil ich immer zu den gleichen Sachen greife. Die ich dann trage, bis sie echt zerschlissen sind.
Dabei ist die Vorstellung von Leere, von Übersichtlichkeit der Kästen eine sehr wunderbare. Bei meinen Weitwanderungen genieße ich u.a. sehr, wie wenig ich brauche.
Altes loszulassen, fällt mir sehr, sehr schwer, nicht nur bei Dingen. In mir ist irgendwie die Hoffnung, dass mir das Weggeben von Sachen auch beim Weggeben von seelischen Altlasten helfen könnte.
Natürlich habe ich auch viele andere Sachen, CDs, die ich mal unbedingt haben musste; Küchengeräte, die mir sehr sinnvoll erschienen; alle möglichen Arten von Farben, weil ich hoffte, dass mir Malen hilft; ein geschenktes, sehr gutes E-Piano und eine ebenfalls geschenkte Gitarre, die bei mir reine Staubfänger sind (wo ich mich auch frage, darf ich das so einfach weggeben???).

In mir ist der riesige Wunsch nach Leer-Werden und nach Übersichtlichkeit.
Wie geht’s euch mit dem äußeren und inneren Ausmisten und Loslassen? Habt ihr Ideen oder Erfahrungen, was euch geholfen hat?
Ich würde mich über eure Gedanken sehr freuen. Vielleicht hilft es mir dann ja, jetzt endlich dran zu bleiben.
Euch allen einen schönen Abend Eva
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
Angelika 1964
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Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von Angelika 1964 »

Liebe Eva,
Ich bin ein Mensch der gerne ausmistet und wegwirft. Manchmal auch zu schnell 🙈 2x im Jahr wird ausgemistet, normalerweise im Frühjahr und im Herbst. Die Kleidungsstücke die ich nicht mehr mag oder die nicht mehr passen bringe ich zur Tafel. Jedesmal miste ich dann auch einen weiteren Bereich mit aus. Letztes Jahr waren es Bücher. Klar, ich gebe nicht alle Bücher her aber trotzdem hat es sich gelohnt. Wenn ich mich so umschaue könnten 50% der Sachen weg. Wenn mein Mann mich nicht bremsen würde wäre hier Vieles nicht mehr da. Mich befreit es Sachen zu entsorgen.
Ganz liebe Grüße Angelika
So viele Jahre in der Schule und niemand hat uns beigebracht uns selbst zu lieben und warum das so wichtig ist
Gartenkobold
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Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo Luna,

ich sortiere auch gerne aus. Ich habe eher Probleme etwas Neues z.B. Kleidung zu finden und Projekte (z.B. teilweiser Austausch der Einbauküche) zu realisieren.
Mir tut es gut, kaum getragene Kleidung an Freunde zu verschenken oder in ein Verschenke-Regal zu legen oder viel getragene Kleidung in die Mülltonne zu entsorgen - nachdem - ich etwas Neues habe. Ich renne immer zu lange mit den alten Sachen rum und der Neukauf bereitet mir Mühe, auch weil Entscheidungen zu treffen sind.
Immer wenn ich was wegwerfen kann, ist es ein Stück Selbstfürsorge für mich, da ich Zeit investiert habe etwas Neues zu finden und es mir wichtig war.
An den alten Sachen hängen auch Erinnerungen, die ich gerne loslassen würde. Es tut mir gut alte Sachen zu entsorgen.

LG Gartrnkobold
MissMikse
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Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von MissMikse »

Hallo Eva,

ein gutes Thema und ich bin sehr gespannt, was andere dazu schreiben werden! :)

Meine Wohnung ist auch sehr, sehr voll... :oops: aus verschiedenen Gründen. Zum einen hab ich von meiner Mama das Verhalten übernommen, dass man Dinge, die noch gut sind, nicht einfach weg wirft. Ältere Klamotten kann man doch noch zu Hause zum Putzen oder in den Garten anziehen usw. Bücher wirft man nicht in die Papiertonne. Lebensmittel weg werfen - Gott bewahre!!! Gut ok, bei den Lebensmitteln bin ich noch d'accord. Bei den anderen Sachen mittlerweile nicht mehr. Problematisch ist, dass ich von meiner Mama auch einen gewissen Kontrollwahn übernommen und zu einem regelrechten Zwang ausgebaut hab. Das heißt, ich kann nichts wegwerfen, ohne es kontrolliert zu haben. Selbst bei Wertstoff oder Altpapier, Verpackungen, Leergut usw. hab ich dieses Problem. Ich muss es von allen Seiten anschauen und kontrollieren, um sicher zu sein, dass nix anderes dran oder drin ist und dass es auch wirklich Müll ist und weg kann. So kommt man natürlich auch nicht wirklich vorwärts beim Ausmisten. Aber ich arbeite dran.
Der 2. Grund ist bei mir, dass ich glaub ich jahrelang mit meiner Sammelwut und einer vollen Wohnung die Leere in meinem Leben kompensieren wollte. Etwas zu kaufen erzeugt auch für einen kurzen Moment ein Glücksgefühl. Und wenn man sonst nichts hat, was einen glücklich macht, dann eben Dinge kaufen, auspacken, sich darüber freuen. Dabei hab ich leider lange nicht gemerkt, dass diese Dinge irgendwann angefangen haben, mich zu ersticken, mich auch einzuschränken und mir den Platz zum Leben und Atmen zu nehmen.
Bei den Klamotten oder auch beim Geschirr hab ich auch von meiner Mama übernommen, dass die besonders schönen Teile geschont werden müssen. "Das zieht man nur zu einem festlichen Anlass an bzw. benutzt dann dieses Geschirr." Das ist Blödsinn und mittlerweile ziehe ich auch z.B. zur Arbeit die schönen, besonderen Sachen an, statt sie mir für besondere Anlässe aufzusparen. Alle Klamotten, die ich aktuell besitze, passen noch nicht mal alle in den Schrank. Ich bräuchte locker doppelt so viel Platz. Und dabei hab ich auch fast immer die gleichen Teile angezogen, so wie du. So viele besondere Anlässe gab es gar nicht, wie ich Klamotten dafür hab... :roll:

Als Gegenmaßnahme versuche ich derzeit 3 Strategien, mit denen ich soweit ganz gut zurecht komme.
1. De-Clutter-Challenge (clutter = englisch für Kram, Unordnung)
man wirft am 1. Tag des Monats 1 Sache weg, am 2. Tag 2 Sachen usw. - 30 Tage lang. Am Ende des Monats ist man stolze 465 Dinge losgeworden.
Diese Challenge wende ich derzeit auf verschiedene Bereiche an und in unterschiedlichem Tempo (also nicht unbedingt in 1 Monat, weil ich mich nicht überfordern will). Ich hab Challenges für
- Datenmüll (1 Jahr lang wirklich jeden Monat wie oben beschrieben, um der Flut an Mails, Whatsapp, Bildern usw. Herr zu werden)
- Bücher (465 in einem Jahr)
- Papierkram (2 mal 465 in einem Jahr)
- Altkleider (hier eine etwas abgewandelte Form davon)
- Sonstiges (z.B. Deko, auch 465 in einem Jahr)

Die Sachen werden entweder verkauft, gespendet oder entsorgt. Wenn verkauft, dann darf ich dieses Geld (und NUR dieses Geld) dafür verwenden, mir z.B. neue Deko zu kaufen.

2. Für jedes neue Teil muss mindestens 1 altes Teil weg - bei den Klamotten mach ich aktuell sogar 1 neues rein = 3 alte Teile raus.

3. Dinge, die mit Erinnerungen verbunden sind, gibt man ungern weg. Schlussendlich sind die Erinnerungen aber in uns gespeichert und nicht in dem Gegenstand. Hier hilft es manchmal, einfach ein Foto davon zu machen (als Erinnerungshilfe) und dann fällt das Abschied nehmen auch leichter. Das Bild nimmt halt wesentlich weniger Platz weg als der Gegenstand, egal, ob es auf dem PC gespeichert ist oder man sich ein Fotoalbum zulegt.

Ich hab mir extra Listen gebastelt für die Challenges, weil ich mal mehr und mal weniger an einem Tag bzw. im Monat schaffe. Aber ich kann es dort abhaken und schauen, ob ich "im Zeitplan" liege oder hinterher hänge oder vielleicht sogar schon mehr geschafft hab, als ich mir vorgenommen hatte. Und dann kann ich diese Erfolge feiern und es motiviert mich, weiter zu machen.

Ich kenne noch sehr viel mehr Strategien und Methoden, weiß aber grade nicht, ob ich die hier alle rein schreiben soll?! Z.B. die Konmari-Methode nach Marie Kondo, die Methoden aus den "Simplify your Life"-Büchern von Tiki Küstenmacher... Du merkst, ich beschäftige mich auch schon lange mit dem Thema, aber bei der Umsetzung bin ich bisher auch noch nie so weit gekommen, als dass ich sagen könnte: jetzt bin ich am Ziel. Oder wenigstens nah dran. ;)

Übrigens hängt das alles sehr wohl zusammen: Wohnen, Psyche, Essverhalten - dieses Dreieck war es bei mir immer.
Innere Leere = volle Wohnung und beim Essen vollstopfen um die Leere zu füllen. Jetzt, wo mein seelischer Ballast weniger wird, kann ich mich auch leichter von Dingen trennen und hab auch keinen Drang mehr dazu, mich mit Essen vollzustopfen.
Je ordentlicher und übersichtlicher meine Wohnung wird, umso mehr gelingt es mir wiederum, meine Seele aufzuräumen.
Aber es geht halt nicht alles auf einmal. Ich muss es Schritt für Schritt machen, mal mehr das eine (äussere Ordnung), dann wieder das andere (innere Ordnung). Aber ich bin auf dem Weg - und das ist die Hauptsache! 8-)

Liebe Grüße
Phoenix2019
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Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von Phoenix2019 »

Guten Abend zusammen!
Das ist ein super Thema - ich habe im Ernst heute auch noch daran gedacht, das so ähnlich hier zu eröffnen oder zumindest das Forum nach Tipps zum Ordnunghalten und Entrümpeln zu durchforsten. Gern mehr davon! Und deinen Rat Mikse schätze ich sehr! :) Denn ich stecke gerade selbst in dem Vorhaben, vor allem Klamotten auszumisten. Ich habe gerade Urlaub und alles darauf verschoben - ich fürchte, es ist mehr, als ich bewältigen kann... Ich habe z.B. schon im letzten Urlaub Tüten sortiert: Was möchte ich zur Kleiderkammer geben, was online verkaufen, was ist Sommer- was Winterkleidung etc. Dann habe ich festgestellt, dass einige Kleidungsstücke, die ich verkaufen wollte, einen kleinen Flecken haben und in die Reinigung müssten. Ende vom Lied: Sie liegen immer noch genau so hier. Einen richtigen Plan habe ich noch nicht. Aber ich finde die Idee der "Capsule Wardrobe" super und diese ist mein Ziel, was Kleidung angeht.
Viele Grüße und eine gute Nacht!
Phoenix
Phoenix2019
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Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von Phoenix2019 »

PS: Den Zusammenhang zwischen innerer Leere, Essen und Anschaffung materieller Dinge kann ich leider nur bestätigen. Bei mir ist es so, dass ich viel Kleidung bestelle und den Großteil zurücksende. So entsteht zwar kein finanzieller Schaden, aber ich schade der Umwelt. Die Rücksendungen haben allerdings vor allem den Grund, dass ich eine "schwierige" Figur habe und ohnehin sehr kritisch bin.
MissMikse
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Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von MissMikse »

Hallo Phoenix,

auch diese Aufschieberei kenne ich zur genüge. Wegen 5 Teilen zum Altkleider-Container zu fahren: lohnt sich doch nicht! Erst muss ALLES sortiert und ausgemistet sein und DANN fahre ich alles auf einmal zum Container. Davon bin ich mittlerweile weg gekommen. Genauso beim Ausmisten von Papier in Kombi mit meinem Kontrollzwang: lieber nen halbvollen Papierkorb gleich in die Tonne kloppen als rumstehen lassen - und dann wieder von vorne anfangen.

Ich hab mir für den Schrank jetzt neue, platzsparende Kleiderbügel gekauft, so dass ich mehr Sachen hängend aufbewahren kann. So kommt man besser an alles dran, als wenn es im Stapel liegt, und es verknittert nicht so dolle.
Ein Simplify Trick dazu ist noch: erst mal alles "verkehrt herum" in den Schrank hängen (also den Haken von hinten nach vorne an die Stange hängen). Wenn man das Teil dann anhatte, kommt es nächstes mal richtig rum in den Schrank. So erkennt man nach einem Zeitraum X (z.B. 6 Monate), was man anhatte und was gar nicht (weil das ja noch verkehrt rum hängt) und sieht so auf einen Blick, was man nicht trägt und somit ausmisten kann.

Bei Gegenständen, bei denen man sich nicht sicher ist, ob man sie doch noch braucht, geht das mit einer Kiste mit Verfallsdatum. Also alles in eine Kiste packen, Verfallsdatum ist dann z.B. nach 1 Jahr. Alles, was man in dem 1 Jahr nicht gebraucht hat aus der Kiste, wird man nicht wirklich vermissen in Zukunft. Zum Verfallsdatum kann dann die ganze Kiste unbesehen weg.
Phoenix2019
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Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von Phoenix2019 »

Hallo MissMikse und alle anderen Mitlesenden,

danke für die Tipps, MissMikse! :) ich habe mir so viel vorgenommen (Steuer, Versicherungskram, Haushalt, Entrümpeln,...), dass ich jetzt den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe...Als es so heiß war, war ich auch sooo müde, dass ich mich kaum aufraffen konnte.
Kleidung in den Container zu werfen, fällt mir immer schwer, weil ich meistens finde, dass sie noch zu gut ist.
Papiermüll geht bei mir, obwohl ich auch schonmal alles noch einmal kontrolliert habe, weil ich dachte, dass ich eventuell wichtige Unterlagen weggeworfen habe;)
Leider geht es auch mir so, dass ich die meiste Kleidung in meinem Schrank gar nicht mehr trage (und das auch genau weiß). Nur das Zeug loszuwerden, ist so schwierig. Und verkaufen auf den bekannten Plattformen ist auch nicht so einfach, da das Angebot dort mittlerweile riesig ist und selbst gute Markenkleidung kaum weggeht.
Für heute habe ich mir vorgenommen, endlich das Bad zu putzen - und Altglas wegzubringen. Auch so ein Thema. Richtig schwierig wird es bei mir, wenn ich zum Wertstoffhof muss wegen Lasertoner etc. Die stapeln sich im Keller :oops:
Ich hoffe, hier auch bald gute Tipps posten zu können und finde das Thema super!
Viele Grüße und erfolgreiches Entrümpeln
Phoenix
Luna1959
Beiträge: 679
Registriert: 20. Mai 2015, 17:35

Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von Luna1959 »

Ach, ich bin sooo frustriert!!!
Bin heute so gut aufgestanden, wie schon lange nicht mehr und war sehr motiviert bei meinem Projekt "Ausmisten" weiterzumachen. Auch eure vielen Antworten und Ideen haben mich aufgebaut und angespornt. Also gleich morgens die nächste Fuhre Wäsche gestartet. Da hörte ich einen kleinen Knacks und als ich ins Bad ging, war alles überschwemmt bis rein ins Schlafzimmer mit dem Laminatboden. Scheiße, scheiße, scheiße.
Glücklicherweise war ich zuhause und durch das Ausschalten konnte ich wohl noch Schlimmeres verhindern.
Und natürlich kam mir der echt blöde Gedanken, ich werde "bestraft", weil ich mir erlaube, mich von Altlasten zu trennen.
Hirnmäßig sag ich mir natürlich, die Waschmaschine ist 14 Jahre alt, da kann immer mal was kaputt gehen. Aber warum gerade jetzt???? So gemein.

So, das Schreiben hier im Forum hat mir jetzt erst mal gut getan. Danke fürs Leben Eva
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
Phoenix2019
Beiträge: 256
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Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von Phoenix2019 »

Hallo, liebe Eva
Oh nein! Das tut mir Leid! Ich kann deinen Frust so gut verstehen, vor allem auch das Gefühl, bestraft zu werden dafür, motiviert die Hausarbeit angegangen zu sein:( Ich hoffe, du findest schnell jemanden, der deine Maschine reparieren kann - und das möglichst günstig. Ich drücke dir die Daumen! Auch dafür, trotzdem weiter dran zu bleiben. Vielleicht hilft der Gedanke, dass du so wenigstens Schlimmeres verhindern konntest, da du zu Hause warst. Ich liege nach einer schlechten Nacht gerade noch untätig auf dem Sofa und hoffe, heute noch was hinzubekommen.
Viele Grüße
Phoenix
MissMikse
Beiträge: 466
Registriert: 14. Mär 2023, 20:07

Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von MissMikse »

Ach Eva, lass dich mal drücken! Solche "Zufälle" gibt es leider - und sie reissen uns direkt in ein Loch, wir fühlen uns bestraft oder benachteiligt, "warum passiert das immer nur mir?" usw. Ich kenn das.
Aber: sei froh, dass du es so schnell mitbekommen hast und schlimmeres verhindern konntest. Ansonsten: kurz hinsetzen, runter fahren, durchatmen. Und gerne den rationalen Gedanken aufnehmen: die Waschmaschine ist sehr alt, das kann passieren, es passiert nicht nur mir. Es war nur Wasser ausgelaufen, kein Kurzschluss oder so. Tief ausatmen, tief einatmen... Geh ansonsten in einen anderen Raum oder vielleicht sogar kurz raus, eine Runde um den Block. Sammle dich nochmal. Und danach geht's weiter.
Du wirst dich doch von so einer doofen Waschmaschine nicht aufhalten lassen. ;) Noch regieren nicht die Maschinen hier bei uns, sondern immer noch wir. :mrgreen:

@Phoenix: gute Kleidung und auch andere noch gute Sachen spende ich mittlerweile dem Sozialkaufhaus, das es bei uns in der Nähe zum Glück gibt. Teilweise hab ich dort auch schon schöne Sachen gefunden, die ich dann für einen Spottpreis mitnehmen konnte. Da ich meine Kleidung allerdings in der Regel so lange trage, bis sie wirklich nicht mehr zu gebrauchen ist, ist der Gedanke bei mir weniger das Problem, sondern eben eher, dass ich gerne in einer "Großaktion" den ganzen Schrank machen wollen würde und dann alles gesammelt weg bringen. Aber von dem Gedanken muss ich mich verabschieden und einfach Stück für Stück machen.
Das ist auch mit den Dingen für den Wertstoffhof so. Bei mir steht auch alles voll.
"Wegen 1 kaputten Elektrogerät fahr ich doch nicht extra da hin. Lohnt sich doch nicht. Dann hab ich aber auch noch große Teile, die wahrscheinlich gar nicht ins Auto passen. Also besser Sperrmüll bestellen und raus stellen???" Aber wenn ich das mach, dann würd ich doch gern wieder gleich alles raus stellen, was weg soll - und so weit bin ich noch nicht.
Da grätscht mein Perfektionismus immer wieder dazwischen. :roll:
Aber: so langsam setze ich mich dagegen durch und mach auch einfach kleine Schritte. Weg ist weg. Und wenn es nur 1 Teil ist. Es ist 1 Teil weniger, das mir auf die Nerven geht, mir Platz und Zeit raubt. ICH hab das Kommando über mein Leben, nicht meine Depris und auch nicht mein Perfektionismus und auch nicht die Wünsche und Vorstellungen anderer Leute. 8-)

Hilft hier vielleicht die Konmari-Methode für dich? Marie Kondo sagt, man soll sich bei jedem Stück bedanken bevor man es weg gibt. Sich also z.B. kurz erinnern, wann man das Kleid getragen hat, den schönen Moment speichern, das Kleid nochmal ans Herz drücken - und sich dann bedanken und es gehen lassen.
Mit dem Verkaufen ist es mittlerweile doch mit allem so. Ich hatte vor, meine Bücher zu verkaufen. Aber wie du schon sagst: der Markt ist so voll von allem möglichen, dass kaum jemand Interesse hat. Ich persönlich mag auch ehrlich gesagt gebrauchte Kleidung nicht. Bei anderen Dingen bin ich da weniger empfindlich, aber Kleidung geht einfach nicht. Das ging noch bei Bettwäsche und Handtüchern von meiner Oma, als wir den Hausstand aufgelöst haben, weil ich da wusste, wo es herkommt und dass es gut gepflegt war. Aber nicht bei fremden Personen. Ich hab auch schon Kleidung geschenkt bekommen. Das fiel mir immer schwer, die auch wirklich anzuziehen, obwohl es z.B. von der Tante eines guten Freundes oder von einer guten Freundin war.

Ich sehe mittlerweile diese ganzen Dinge eher als das, was sie sind: tote Gegenstände. Teilweise auch verpasste Gelegenheiten. Wenn ich mich mit toten Gegenständen umgebe - wie soll ich mich selbst da lebendig fühlen? Lieber die Dinge entsorgen und damit Platz schaffen um z.B. öfter mal Besuch einzuladen. Oder Platz haben zum Tanzen. :)

Im Kopf hab ich schon vieles verstanden, mit dem Umsetzen hapert es halt noch. Zumindest teilweise.
Aber wenn ich mir anschaue, wo ich gestartet bin und wo ich mittlerweile stehe (egal, ob beim Thema Haushalt oder Depris allgemein), dann hab ich schon sehr viel geschafft und sehr viel verbessert. Und das ganz allein aus eigener Kraft. :D Das macht mich stolz und gibt mir Mut und Kraft, um weiter zu machen.
Ich hab vor ca. 15-20 Jahren eine Zeit lang als Messie gelebt. Ich hab GAR NIX gemacht im Haushalt. :oops: Ich ging z.B. einkaufen, hab nur die Sachen in den Kühlschrank, die anderen Sachen blieben in der Tüte mitten in der Küche stehen. Irgendwann hat es wieder bestialisch gestunken, weil in der Tüte die Kartoffeln oder was auch immer total vergammelt waren. Durch die Wohnung kam ich nur auf Zehenspitzen, weil der Boden übersät war mit allem möglichen. Kleidung hab ich nur noch das angezogen, was noch auf dem Wäscheständer hing. Den Schrank hab ich gar nicht mehr aufgemacht.
In der Zeit hatte ich auch viele Alpträume und regelmäßig Panikattacken - immer die Angst, dass was passiert oder jemand unangekündigt vor der Tür steht (z.B. Vermieter oder Handwerker muss rein). Diese Woche Montag musste auch ein Handwerker in die Wohnung. Und es sah sehr unordentlich aus. Aber ich hab keine Panik mehr geschoben, hab Schritt für Schritt und Raum für Raum Ordnung gemacht so weit ich konnte. Und der Rest war mir dann auch egal (dass z.B. Kartons rum standen). Ich entschuldige mich auch nicht mehr dafür, dass da was rumsteht oder so. Geht keinen was an. Und auch bei anderen Leuten steht mal was rum. Es muss nicht aussehen wie im Katalog. Früher hätte ich mich ins Auto gesetzt und so getan, als wär ich halt nicht zu Hause. Oder wär in der Wohnung geblieben und hätte mich tot gestellt. Die Zeiten sind zum Glück vorbei.
Für mich standen lange Zeit andere, wichtigere Baustellen im Vordergrund. Jetzt hab ich endlich die Kraft und die Reserven, mich noch um diese Dinge wie Haushalt und Abnehmen zu kümmern. Wir schaffen einfach nicht alles auf einmal. :arrow: Eins nach dem anderen.

Sorry, der Text ist jetzt doch recht lang geworden. ;)
Phoenix2019
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Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von Phoenix2019 »

Hallo MissMikse,

danke für deinen Beitrag und deine Offenheit! Ich finde, du kannst richtig stolz sein auf den Weg, den du gegangen bist und das, was du erreicht hast! Toll! Deine Erfolgserlebnisse ermutigen mich sehr!:)
Ich würde mich zwar nicht als Messie bezeichnen, aber ein gewisses Maß an Unordnung bekomme ich einfach nicht bewältigt. Mir fehlt oft einfach die Energie, das kennen hier wohl viele. Das hat zur Folge, dass ich Besuch nur sehr ungern in die Wohnung lasse, was wiederum die Isolation verstärkt. Hinzu kommt, dass ich momentan auch finanziell nichts in die Wohnung investiere, da ich krankheitsbedingt bereits lange in Teilzeit arbeite und mit den steigenden Lebenshaltungskosten steigen auch die existenziellen Ängste bzw. mein Bedürfnis, lieber zu sparen. Ich bräuchte z.B. eigentlich ein neues Sofa, da bereits an zwei Stellen die Federn aus der Sitzfläche stechen (dabei ist das Sofa erst knapp 9 Jahre alt, aber es ist eben kein teures Markensofa). Ich lege eine Wolldecke drüber und setze mich trotzdem auf das Sofa, aber Besuch? Undenkbar. Auch müsste ich dringend meiner Vermieterin Bescheid geben, da bei meinem Herd nur noch eine Herdplatte funktioniert (Einbauküche ist mitgemietet). Aber das bedeutet ja wieder Leute in der Wohnung, Handwerker, etc. Also drücke ich mich drum herum. Dabei habe ich eigentlich nur jetzt im Urlaub wirklich Zeit für sowas. Danach gehen der Großteil meiner Zeit und Kraft wieder für den Job drauf.
Aber du hast Recht: Eins nach dem anderen, "first things first" und sich über kleine Schritte freuen. Ich hoffe, ich schaffe es heute zumindest noch, das Bad zu putzen, eine Ladung Wäsche zu waschen (hoffentlich ohne Unfall) und Altglas wegzubringen. Und wenn ich irgendwann mal die 3 noch ausstehenden Steuererklärungen schaffe, kommt vielleicht auch Geld für ein neues Sofa zusammen - vielleicht auch durch den Verkauf einiger Kleidung. Ich kann übrigens gut verstehen, wenn man nicht auf Second-Hand-Kleidung steht. Ich selbst habe auch noch nicht so viel second-hand gekauft. Wenn ich es gründlich wasche, ist es aber für mich in Ordnung.
Die von dir genannte Methode klingt interessant. Ich hänge allerdings gar nicht so emotional an alter Kleidung, es ist eher der Kaufpreis, an den ich denke, und dass selbst nur einmal getragene Kleidung nur für den Bruchteil wieder verkaufbar ist. Aber das ist eben dem Überangebot an Second-Hand-Kleidung geschuldet.
Das war jetzt auch lang - sorry.
Liebe Grüße
Phoenix
Luna1959
Beiträge: 679
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Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von Luna1959 »

Ach wie gut das tut, euer Mitgefühl :) .
Hab ja irgendwie beim Schreiben vorhin ein schlechtes Gewissen gehabt, dass ich mich nur "auskotzen" will. Aber es hat mir geholfen. Und eure tröstlichen Worte erst recht.
Jetzt höre ich erst mal auf. Ich empfinde die Entscheidung weg oder nicht emotional seeehr anstrengend.
Ich werde deinen Tip MissMiske versuchen und öfters mal ein Stück in einen Sack wandern lassen. Auch nehme ich mir vor, schneller die etwas zerschlissenen Sachen in den Müll zu werfen.
Auch deine Idee mit den verkehrt herum aufgehängten Kleiderbügel finde ich sehr gut.
Stand jetzt: 2 gefüllte große Säcke für den Container und 1 Sack für den Recyclinghof. Beides möchte ich morgen wegbringen. Schränke sind rausgewischt. Da hat sich doch etwas Staub gesammelt,was zum Müffeln der kaum getragenen Kleidung beiträgt.
Den Rest, den ich nicht jetzt nicht schaffe, gebe ich Extrafächer des Kastens.
Ich kaufe gern in Secondhandläden oder bei kleinen Flohmärkten, da geht halt manchmal zu viel mit, weil's ja fast nichts kostet, für einen guten Zweck ist und ich sowieso nicht gern shoppen gehe. Manches wird dann zu einem Lieblingsstück, andere aber stopfen nur den Schrank voll.

Auch ich habe so meine Probleme mit der Ordnung und sammle alles mögliche an, die dann in irgendwelchen Schubladen ihrer Bestimmung harren, die nie kommt.
Phönix, ich weiß nicht, wie deine Wohnung ist, aber vielleicht könntest du ja nur die Küche soweit aufräumen, dass du kein blödes Gefühl hast, wenn jemand zu dir kommt. Ich mache es dann so, dass ich einfach alles schnappe, was herum liegt und in ein anderes Zimmer räume, wo die Leute das nicht sehen. Aber nur eine Herdplatte ist schon wenig. Und ich vereinbare einen fixen Termin. Stresst mich zwar auch, aber schlimmer ist, wenn es heißt, in den nächsten Tagen kommt irgendwann wer vorbei.

MissMikse, ich finde auch, dass du da schon einen tollen Weg gegangen bist und du echt stolz sein darfst. Wir sollten uns überhaupt das öfters in Erinnerung rufen, wie es früher war und was heute schon so viel besser geworden ist. Ich verlange oft viel zu viel von mir, das Erreichte ist immer zu wenig und schaue zu sehr auf die Defizite. Gut, dass du mich daran erinnerst. Also werde ich jetzt auf die beiden gefüllten Säcke schauen und mich darüber freuen und stolz sein. Statt mich mit den noch nicht aussortierten Sachen fertig zu machen.

Liebe Grüße Eva
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
Phoenix2019
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Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von Phoenix2019 »

Hallo Eva,

da hast du doch schonmal viel geschafft und darfst stolz auf dich sein!
Danke, meine Küche ist eher eine Nische am großen Wohnzimmer. Aber grundsätzlich finde ich es schon einen guten Plan, sich vielleicht erst einmal auf ein Zimmer zu konzentrieren. Du hast Recht, nur eine Platte (plus immerhin der Ofen) ist schon hart. Ich muss mich darum kümmern.
Ich habe heute bis jetzt leider noch gar nichts geschafft - außer einzukaufen. Ich gehe jetzt erstmal eine Runde laufen (gehört auch zu meinen Vorsätzen) und dann geht es ans Bad. Hoffentlich;)
Genieße das Erreichte!
Viele Grüße
Phoenix
MissMikse
Beiträge: 466
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Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von MissMikse »

Super, Eva! :D Da hast du trotz der kleinen Katastrophe heute doch noch richtig was geschafft! :mrgreen:
Jawohl, sei stolz auf dich!!! :D Du bist gut so wie du bist und du bist gut genug, so wie du die Dinge anpackst und schaffst!
Jemand anderer hätte nach dem WaMa-Dilemma heute gar nix mehr auf die Kette bekommen. Du hast dich nicht beirren lassen und weiter gemacht. Ich hab hier leider keinen Smiley, der applaudiert, sonst würd ich dir jetzt hier eine ganze Reihe davon vollmachen. ;)

BRAVO :D
Luna1959
Beiträge: 679
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Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von Luna1959 »

Danke, danke ihr Lieben, Phönix und MissMikse :D
Mit euren Antworten helft ihr mir sehr dabei, selbst zu sehen und anzuerkennen, wie viel ich heute trotzdem geschafft habe.
Ja, es war zäh und raubte mir ziemlich viel Energie, aber jetzt darf ich stolz sein.
Juchu, ich habe 2 volle Säcke geschafft und einen Mistsack :lol:

Liebe Phönix, du hast heute Einkaufen geschafft (ich nicht, obwohl ich es mir für heute vorgenommen habe) und dann noch Laufen :) Bitte klopfe auch du dir stolz auf die Schulter. Und du hast mir sehr geholfen mit deinen Antworten beim Dabeibleiben.
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
Phoenix2019
Beiträge: 256
Registriert: 8. Jan 2020, 23:45

Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von Phoenix2019 »

Liebe Eva,
das freut mich sehr! :) Danke auch dir und MissMikse, denn ich habe es auch dank euch und dem Wissen, nicht allein zu sein, geschafft, heute noch das Bad zu putzen und eine Maschine Wäsche zu waschen. Das war sehr erschöpfend, aber auch so ein gutes und stolzes Gefühl.
Und stolz dürfen wir heute alle sein!:)
Für heute verabschiede ich mich aus dem Forum ins Bett und wünsche uns allen eine gute Nacht!
Viele Grüße
Phoenix
MissMikse
Beiträge: 466
Registriert: 14. Mär 2023, 20:07

Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von MissMikse »

Liebe Phoenix,

auch dir viele, viele klatschende Smileys!!! :D :D :D :D :D

Das hast du super gemacht und darfst froh und glücklich und stolz auf dich sein und nun schön in dein Bett kuscheln und ausruhen! Das hast du dir verdient.
Gute Nacht ihr zwei :hello:
Niri
Beiträge: 289
Registriert: 21. Mai 2022, 12:26

Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von Niri »

Hallo ihr Lieben,

das ist ja genau mein Thema!

Vielen Dank für diesen Thread, in euren Beiträgen hab ich mich zum Teil sowas von genau wieder gefunden, kaum zu glauben......

Ich warte gerade auf den Postboten, der vier Pakete abholt, die an Momox gehen.
Den Tipp hab ich von einer Bekannten bekommen und hab da mittlerweile schon sehr viel verkauft und insgesamt fast 500 Euro mit Büchern, CDs und DVDs "eingenommen", das motiviert.....

Übervolle Kleiderschränke, (Unerledigte)Papierberge, Aufräümen, Putzen, Altpapier, Kartons........hab ich was vergessen.......
Es tut mir gut mit euch Leidensgenossinnen zu haben, die das kennen.....

Heute treff ich mich noch mit ehemaligen Arbeitskollegen, dazu muss ich mich auch überwinden, aber das ist ja ein anderes Thema.
Seid lieb gegrüßt
Niri
Luna1959
Beiträge: 679
Registriert: 20. Mai 2015, 17:35

Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von Luna1959 »

So, die 2 Säcke sind weggebracht. Übrig sind jetzt noch Hosen, Pullis, die Schubladen für Socken, Unterwäsche, Strumpfhosen.
Ich vermisse von den weggegebenen Sachen nichts, trotzdem bleibt das erhoffte Hochgefühl aus. Vielleicht weil ich noch so viel anderes Unbenutztes in meiner großen Wohnung gelagert habe??? Und ja, es ist ziemlich anstrengend das Aussortieren.
Ich frage mich, woher das kommt, dass es mir das Weggeben so schwer fällt.
Ist es, weil ich arm aufgewachsen bin und als außereheliches Kind oft zu kurz gekommen bin meinen Brüdern gegenüber? Und auch bis 35 Jahre schwierigste sowohl psychische, aber auch materielle Probleme hatte.
Dazu kommt, dass ich die teilweise schönen Sachen nicht anziehen mag. Komme mir so schnell verkleidet vor, wenn ich mich aufhübsche.
Was glaubt ihr, warum euch ausmisten schwer fällt? Was fällt euch dazu ein?
Liebe Grüße Eva
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
Luna1959
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Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von Luna1959 »

Liebe Brigitte!
Danke für dein Mitgefühl.
Ich weiß gar nicht, ob ich minimalistisch sein will. Ich lese immer wieder gern, wie du - wenn's dir gut geht - Freude am Dekorieren hast oder an dem dich aufhübschen. Das kann ich nicht, bzw. es freut mich nicht.
Es tut mir so leid, dass es dir derzeit wieder nicht so gut geht. Aber es ist schön und mir ein Vorbild, wie du dich immer wieder aufraffst und jeden Tag das Beste aus deinem Leben machst, so wie es halt im Moment ist.
Was sind deine physischen Probleme, hast du Schmerzen? Klar, dass geht natürlich dann zusätzlich auf die Psyche.
Ganz liebe Grüße Eva
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
Luna1959
Beiträge: 679
Registriert: 20. Mai 2015, 17:35

Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von Luna1959 »

Liebe Angelika und Gartenkobold,
wie beneidenswert, dass ihr euch mit dem Ausmisten so leicht tut. War das immer schon so?
Ich mag mir schon gar nichts mehr kaufen aus Angst, dass es dann bloß unnütz herumsteht. Hab manchmal das Gefühl, die Dinge rufen mir zu: "Benütz mich doch endlich!!" Ziemlich doof.
Schönen Abend Eva
Die Vernunft empfiehlt immer das, was andere gerne möchten.
DieNeue
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Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von DieNeue »

Hallo zusammen,

mir fällt ausmisten auch relativ schwer. Gerade bin ich dabei, meine Vasen und Blumentöpfe auszusortieren. So viele Sachen sind es eigentlich nicht, aber irgendwie hängen an vielem auch Erinnerungen (von meiner verstorbenen Oma, Geschenk von Schwester, aus meiner Studentenzeit usw.) Da fällt es mir schwer auszusortieren. Oder mir gefallen Dinge eigentlich noch, aber sie passen mittlerweile überhaupt nicht mehr zum Stil der Wohnung. Oder ich weiß nicht, ob sie mir gefallen, weil ich grade generell nicht weiß, was mir gefällt und was nicht...
Ich habe mir einen neuen Schrank gekauft, da habe ich jetzt angefangen einzuräumen und dementsprechend habe ich jetzt mehr Möglichkeiten Sachen umzuräumen und meine anderen Möbel auch besser zu nutzen. Gefühlt eine Mammutaufgabe, deshalb kommt immer nur ein Stück nach dem anderen dran. Aber die Tür zur Kommode mit den Vasen heute hätte ich lieber zulassen sollen.
Ich finde, manche Dinge bekommen erst viel später ihren Wert. Z.B. habe ich als Teenie von meiner Oma ziemlich hässliche Handtücher bekommen und habe sie dementsprechend nicht gerade pfleglich behandelt. Mittlerweile ist meine Oma tot und die Handtücher sind noch eine der ganz wenigen Sachen, die ich noch von ihr habe. Jetzt habe ich hässliche kaputte Handtücher, die trotzdem irgendwie wertvoll sind und die ich nicht wegwerfen kann...

Altglas wegbringen oder Müll rausbringen finde ich dagegen ein befriedigendes Gefühl. Es ist was erledigt, es ist wieder Platz, es ist wieder sauber. Und ich muss nicht dabei nachdenken, ob ich das noch brauche oder nicht. Es kommt ja immer was nach.

Viele neue Sachen kaufe ich mir eigentlich nicht. Hab gar nicht den Platz dazu in der kleinen Wohnung. Aber über die Jahre gibt es ja trotzdem immer Sachen, die man irgendwann nicht mehr so oft benutzt.

Liebe Grüße,
DieNeue
Sunshine5678
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Registriert: 19. Nov 2019, 20:06

Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von Sunshine5678 »

Wenn ich mich aufraffen kann und vor dem Schrank stehe, gefällt mir entrümpeln. Ich bin dann sachlich, was mir nicht mehr passt geht weg, was mir nicht gefällt geht weg.
Danach bin ich erleichtert weil ich viel mehr Platz habe und oft auch dass ich schöne Sachen gefunden habe, die ganz hinten lagen. Es gibt nur zwei Stapeln : behalten oder weg, ein vielleicht gibt es nicht. Sehr selten haben Sachen für mich Erinnerungen die ich unbedingt behalten will, oft auch weil ich mich nicht erinnern kann.
LG Claudia

Mit allem bin ich mehr oder weniger ganz gut, wenn ich mich aufraffen kann.
:hello:
DieNeue
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Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Das Leben entrümpeln

Beitrag von DieNeue »

Hallo nochmal,

was macht ihr denn eigentlich mit Geschenken, die ihr mal bekommen habt und die euch entweder nicht gefallen oder die ihr nicht brauchen könnt? Bei sowas tu ich mich echt schwer, das wegzuwerfen oder -geben. V.a. wenn dann irgendwann mal Nachfragen kommen. :?

Liebe Grüße,
DieNeue
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