In die Klinik?

Suchende2
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Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: In die Klinik?

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Nachtmensch,

ich wünsche Dir daß Du aus dieser Klinik viel Gutes für Dich mitnehmen kannst. Schön, daß Du einen weiteren Versuch wagst.

Alles Gute,
Suchende
Nachtmensch
Beiträge: 617
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: In die Klinik?

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo Suchende,

vielen Dank für Deine guten Wünsche. Ich hoffe auch, das Wagnis trägt positive Früchte.

Viele Grüße
R.
Aja216
Beiträge: 150
Registriert: 10. Okt 2018, 14:19

Re: In die Klinik?

Beitrag von Aja216 »

Hallo Nachtmensch,
Ich wünsche dir für deine zweite Klinik viel Erfolg und dass du dich dort gut einfinden kannst. Ich hatte großes Glück mit meinem Platz, dem Personal und den meisten Mitpatienten.
Schön, dass du einen zweiten Versuch startest.
LG Aja
Auf der Suche nach "nicht verlorenen Tagen" wenn "jeder Tag ohne Lächeln" ein verlorener Tag ist.
Nachtmensch
Beiträge: 617
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: In die Klinik?

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo Aja,

auch Dir lieben Dank für Deine Wünsche. Ich hoffe ich kann danach auch so positiv zurückblicken, wie Du.

Viele Grüße
R.
Marleo84
Beiträge: 157
Registriert: 13. Mär 2021, 15:17

Re: In die Klinik?

Beitrag von Marleo84 »

Hallo zusammen, och muss mal eine (vielleicht) ganz blöde Frage stellen. Ich habe jetzt schon öfter gelesen, dass man in die Klinik geht, "wenn nichts mehr geht". Mir geht es gerade ziemlich schlecht, aber ich frage mich, woran ich merke, dass nichts mehr geht? Ich hoffe, ihr nehmt mir die Frage nicht übel. Ich bin ziemlich gut darin, zu funktionieren. Aber meine Symptomatik verschlechtert sich immer weiter. Ich habe eine Double Depression mit rezidivierender Depression und aktuell schwerer Episode seit November. Ich habe eine starke Tendenz zu Dissoziationen, die sich immer weiter verselbständigen. Aktuell reicht manchmal schon eine stark befahrene Straße als Auslöser. Ebenso habe ich Panikattacken und bin gerade auf dem bestem Weg, eine Essstörung zu entwickeln aus psychosomatischen Gründen. Und trotzdem kann ich noch arbeiten (auch wenn ich mich am Montag erstmals krankschreiben lassen werde) und meine beiden Kinder gut und liebevoll betteuen. Ich scheue einen Klinikaufenthalt sehr, da ich die Befürchtung habe, dass ich hinterher mehr Probleme habe als vorher. Und frage mich gleichzeitig, wie lange ich so noch weitermachen kann und wann der Punkt ist, an dem wirklich nichts mehr geht? Woran merkt man das? Ich bin so zutiefst verwirrt und will wirklich niemandem zu nahe treten. Ich bin nur verzweifelt.
Hörnchen2020
Beiträge: 34
Registriert: 29. Nov 2020, 21:03

Re: In die Klinik?

Beitrag von Hörnchen2020 »

Deine Beschreibung hört sich so an, als würde jetzt schon nichts mehr gehen. Dass du noch arbeiten gehst, heißt ja nicht, dass du nicht schon am Limit bist. Wenn du so weitermachst, wird es immer schlimmer und du brauchst wesentlich länger, wieder in einen "Normalzustand " zu kommen. Wenn du dich am Montag krank schreiben lässt, sprich das beim Arzt doch einmal an. Ich war in einer psychosomatischen Akutklinik, die eigentlich ausschließlich Depressionen, Ängste und Essstörungen und damit zusammenhängende somatische Beschwerden behandelt. Es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Auch ich habe vorher gesagt, dass ich eigentlich gar nicht so krank bin und andere es viel mehr brauchen. Ich bin eines Besseren belehrt worden.
Nachtmensch
Beiträge: 617
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: In die Klinik?

Beitrag von Nachtmensch »

Marleo84 hat geschrieben:Hallo zusammen, och muss mal eine (vielleicht) ganz blöde Frage stellen. Ich habe jetzt schon öfter gelesen, dass man in die Klinik geht, "wenn nichts mehr geht"..
Hallo Marleo,

ich gehe in die Klinik, damit es nicht soweit kommt, dass nichts mehr geht.
Ob Du in eine Klinik solltest, kann ich nicht beurteilen und ob Du willst musst Du selbst entscheiden.

Ich hoffe Du findest das richtige für Dich.

Beste Grüße
R.
JanaT_1967
Beiträge: 5
Registriert: 19. Apr 2021, 10:10

Re: In die Klinik?

Beitrag von JanaT_1967 »

Marleo84 hat geschrieben:Hallo zusammen, och muss mal eine (vielleicht) ganz blöde Frage stellen. Ich habe jetzt schon öfter gelesen, dass man in die Klinik geht, "wenn nichts mehr geht". Mir geht es gerade ziemlich schlecht, aber ich frage mich, woran ich merke, dass nichts mehr geht? Ich hoffe, ihr nehmt mir die Frage nicht übel. Ich bin ziemlich gut darin, zu funktionieren.
Hallo Marleo,

ich denke es ist für uns als Betroffene schwierig immer selber zu erkennen, wann eine gewisse Grenze erreicht ist.... gerade wenn wir so wie du und ich trainiert sind zu funktionieren.
ich schaffe es auch meistens meine Arbeit zu erledigen, aber danach....

Mir hat meine Therapeutin vor 2 Wochen die Frage nach einem Klinikaufenthalt gestellt und ich war total schockiert, da ich selber gar nicht gemerkt habe wo ich gerade stehe.

Sofern du keine therapeutische Begleitung hast würde ich dir empfehlen eine ambulante Klinik aufzusuchen. Dort finden meines Wissens erst einmal Vorgespräche zur Bewertung der Situation statt.

VG Jana
Marleo84
Beiträge: 157
Registriert: 13. Mär 2021, 15:17

Re: In die Klinik?

Beitrag von Marleo84 »

Hallo Jana,

Danke! Irgendwie tut es mir gut, dass zu lesen. Darf ich fragen, ob du schon eine Entscheidung getroffen hast, wegen der Klinik?

Meine Therapeutin (ich bin also in Behandlung) hält sich sehr streng an die Regel, keine Ratschläge zu geben, was ich ziemlich mag an ihr. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das Klinik Thema irgendwann kommt. Sie hatte mir ganz zu Beginn schon mal zu einer Reha geraten, das Thema aber danach nie wieder gestreift, sondern mein Nein akzeptiert. Sie staunt manchmal über meine Fähigkeit zu funktionieren (ich staune selber darüber, kennst du wahrscheinlich), aber Panikattacke und Dissoziation auf der Bürotoilette sind auf Dauer keine Lösung. Irgendwie denke ich schon, dass das krass ist, aber dann lasse ich mich immer wieder dazu verleiten, dass ich denke:" na klappt doch. Vielleicht bildest du dir das alles nur ein!"

Ich lasse mich jetzt erstmal zwei Wochen krankschreiben und werde versuchen, etwas runterzukommen. Und bin gespannt, was meine Therapeutin am Mittwoch dazu sagt.

Lieben Dank für deinen Text!

Liebe Grüße,

Marleo
Marleo84
Beiträge: 157
Registriert: 13. Mär 2021, 15:17

Re: In die Klinik?

Beitrag von Marleo84 »

Danke, Hörnchen, auch für deine Einschätzung. Ich glaube, mir hat die erste Erkenntnis, dass ich "ein Problem" habe, schon mal sehr geholfen. Jetzt muss ich gucken, wie es weitergeht. Wahrscheinlich hast du Recht und es ist schon "schlimm" und es hilft mir wenig, immer noch nach jemandem zu suchen, dem es noch schlimmer geht. Aber ivh bin schon so lange in diesem Modus unterwegs, dass es mir schwer fällt zu erkennen, was "schlimm" ist und wie sich normal anfühlt. Geschweige denn, dass ich ein Gefühl für meine Grenzen habe.

Ich muss das mal mit meiner Therapeutin ansprechen, glaube ich. Die Krankschreibung schaffe ich ohne Arzt, sonst wäre das sicher der richtige Weg!

Danke und Liebe Grüße!
Aja216
Beiträge: 150
Registriert: 10. Okt 2018, 14:19

Re: In die Klinik?

Beitrag von Aja216 »

Hallo Marleo,
als mein Arzt mich Anfang Dezember fragte ob ich schon mal über eine Klinik nachgedacht hätte war ich auch total überrascht, überrumpelt und musste mich erstmal damit auseinandersetzen. Da habe ich auch diesen Thread gestartet. Für mich war es gut, dass wir vereinbart hatten eine Woche später zu telefonieren. Nach viel Grübeln und auch Tränen fiel meine Entscheidung. Heute bin ich sehr froh über diesen Schritt.
Nach dem, was du geschrieben hast könnte es dir vermutlich ähnlich gehen.
Ich wünsche dir auf alle Fälle ein zielführendes Nachdenken.
Auf der Suche nach "nicht verlorenen Tagen" wenn "jeder Tag ohne Lächeln" ein verlorener Tag ist.
JanaT_1967
Beiträge: 5
Registriert: 19. Apr 2021, 10:10

Re: In die Klinik?

Beitrag von JanaT_1967 »

Marleo84 hat geschrieben: Darf ich fragen, ob du schon eine Entscheidung getroffen hast, wegen der Klinik?
Hallo Marleo,

ehrlich gesagt habe ich diese Entscheidung aufgeschoben... der Schock hat mich erst einmal ziemlich runtergezogen. Dann hat aber alles in mir "Nein" gesagt und ich suche nach Möglichkeiten wie ich mir selber helfen kann.

Für mich aufbauend kam dann hinzu das ich meine erste Corona Impfung erhalten habe. Ich habe jetzt erst einmal 2 Wochen Urlaub genommen und fahre für ein paar Tage an die See und danach meine Schwester besuchen. Wenn ich zurückkomme habe ich einen Termin für ein Vorgespräch zu einer Gruppentherapie, dafür habe ich bei mir im Umkreis so gut wie alle Webseiten der Psychotherapeuten besucht... und wirklich 2 gefunden, die trotz Corona Präsenz-Gruppen anbieten. Mir hat die Gruppe während der Reha bzw. der Nachsorge echt gut getan.

Sofern sich in 4 Wochen keine Besserung zeigt werde ich das Thema Tagesklinik angehen... stationär ist für mich momentan keine Option. Ich denke es ist eine Entscheidung, die man nur schwer sofort treffen kann... letztendlich bringt eine Klinik nur dann etwas, wenn man 100%ig dahintersteht.

LG Jana
Nachtmensch
Beiträge: 617
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: In die Klinik?

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo,

wenn ich so die letzten Posts hier lese, würden die auch gut in mein Thema „hin und her gerissen“ passen.
Aber zum Thema Klinik kann ich nur soviel sagen. Auch Akutkliniken haben Wartezeiten. Ich finde es nicht falsch, selbst wenn man sich nicht sicher ist, ob man das letztlich machen will, in einer oder mehreren Kliniken mal anzufragen. Gegebenenfalls dann ein Vorgespräch zu führen, verpflichtet einen immer noch nicht dazu, danach auch dort einzuchecken. Und selbst wenn man dann eincheckt, kann man jederzeit die Behandlung auch wieder beenden, auch gegen ärztlichen Rat.

Generell sehe ich es auch als Vorteil, wenn man noch ein Kontingent an ambulanten Therapiesitzungen hat, für die Zeit nach der Klinik. Auf die schnelle findet man selten eine TherapeutIn und das kann einen schon in ein Loch reißen.

Zu guter letzt, natürlich würde ich persönlich nur in eine psychosomatische Klinik gehen, keinesfalls in eine Psychiatrie. Tagesklinik ist aber eine gute Alternative, nur gibt es zumindest hier keine Angebote wegen Corona. Deshalb bin ich ab morgen wieder vollstationär in einer Psychosomatik.

Viele Grüße
R.
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