In die Klinik?

Aja216
Beiträge: 150
Registriert: 10. Okt 2018, 14:19

In die Klinik?

Beitrag von Aja216 »

Hallo,
nachdem ich schon ziemlich lange nicht mehr hier geschrieben habe meide ich mich mal wieder.
Ich bin mittlerweile seit gut zwei Jahren mit dem Thema Depression (und Co) zugange. Meine Psychotherapie hat zwischenzeitlich in Kombination mit Medikamenten auch recht gut gewirkt.
Seit September geht es mir wieder deutlich schlechter. In Absprache mit meinem Psychiater habe ich das Medikament gewechselt. In den Wechsel hinein kam die deutliche Verschärfung der Corona Situation. Dann der "lockdown light", und damit zum zweiten Mal für mich die komplette Umstellung auf online Unterricht für meine Musikschule.
Die Umstellung des Medikaments hat letztendlich nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Ich habe nur noch wenige Stunden Psychotherapie zur Verfügung und auch die bringt mich momentan nicht mehr weiter.
Gestern kam nun die Frage ob ich mir einen Klinikaufenthalt vorstellen könne. Jetzt bin ich hin und her gerissen. Meine erste Reaktion war erstmal irgendwie geschockt denn damit hatte ich nicht gerechnet. Aber ich frage mich mittlerweile ob es doch sinnvoll ist. Ich habe aber auch Angst davor dass ich dann hinterher vor wieder ganz neuen Problemen stehe weil ich ja selbstständig bin. Andererseits halte ich so nicht mehr lange durch.
Was meint ihr dazu?
LG Aja
Auf der Suche nach "nicht verlorenen Tagen" wenn "jeder Tag ohne Lächeln" ein verlorener Tag ist.
Katerle
Beiträge: 11301
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: In die Klinik?

Beitrag von Katerle »

Hallo Aja,

kann deine Hin- und Hergerissenheit gut verstehen.

Vielleicht hilft dir bei deiner Entscheidung, erst mal mehr darauf zu schauen, wie es dir momentan geht und nicht, was nach dem Klinikaufenthalt ist. In der Klinik kannst du alles mit Arzt und Psychologe besprechen, wie es für dich danach weitergeht.

Alles Gute bei deinem Weg,
Katerle
Sul
Beiträge: 441
Registriert: 25. Dez 2019, 12:33

Re: In die Klinik?

Beitrag von Sul »

Hallo Aja,
vielleicht können auch noch mehr Stunden ambulante Psychotherapie beantragt werden? Auch eine Stundenbeantragung über das sogenannte Höchstkontingent (100 Stunden bei TP, 80 Stunden bei VT) hinaus ist möglich, wenn es gut begründet ist.
Warum wurde denn das Medikament gewechselt?
Ich kann deine Hin- und Hergerissenheit auch gut nachvollziehen.
Ein Klinikgedanke muss oftmals erst reifen, ist anfangs ein Schock, war bei mir wenigstens so. Mein Hausarzt wollte mich vor 3 Jahren in eine Klinik schicken. Ich wollte nicht, bin auch selbständig. Aber mir gab diese klare Ansage einen Schub, dass ich selbst aktiver geworden bin, z.B. mir einen neuen Therapeuten gesucht habe, einen Achtsamkeitskurs parallel gemacht habe, mein Leben ein wenig entrümpelt habe.
Auch nach einem Klinikiaufenthalt ist ambulante Therapie sinnvoll, um das Gelernte, die Impulse in den Alltag zu integrieren.
Viele Grüße, Sul
Aja216
Beiträge: 150
Registriert: 10. Okt 2018, 14:19

Re: In die Klinik?

Beitrag von Aja216 »

Liebe Katerle und Sul,

ja das mit dem Hin und Her ist so eine Sache. Gestern habe ich mich erstmal sehr erschreckt und war auch ca 1 Stunde lang ziemlich aufgelöst. Im Moment habe ich schon das Gefühl, dass es für mich vorstellbar ist in die Klinik zu gehen. Aber eine gute Freundin von mir war letztes Jahr in einer Klinik und dann letztendlich tatsächlich fast 12 Wochen dort, eine so lange Zeit ist für mich schier unmöglich.
1. Weil ich, wie gesagt, selbstständig bin.
2. Weil ich meine Familie und meinen Hund ganz schrecklich vermissen würde.
3.weil wir auch Kühe haben.
Ich war selbst noch nie in der Klinik,
Wie ist das mit der Aufenthaltsdauer?
@Sul Ich habe das Medikament von Sertralin zu Duloxetin gewechselt weil ich vermehrt Schmerzen habe und Duloxetin auch Schmerzdistanzierend wirken soll.
@Katerle Wenn ich davon ausgehe wie es mir z. B. gestern ging dann müsste ich sofort meine Koffer packen. Heute hatte ich noch keine Zeit, aber meistens kommt "das dicke Ende" auch gegen Abend.
Auf der Suche nach "nicht verlorenen Tagen" wenn "jeder Tag ohne Lächeln" ein verlorener Tag ist.
Aja216
Beiträge: 150
Registriert: 10. Okt 2018, 14:19

Re: In die Klinik?

Beitrag von Aja216 »

Hallo Jupiter19, hallo an alle anderen,

vielen Dank für deine Antwort. Ja, dass bis zu einem möglichen freien Platz noch Zeit vergehen kann dachte ich mir schon. Einerseits ist das gut, denn vor Weihnachten wird es also ziemlich sicher nicht mehr sein, zumal ich mich ja noch nicht dazu entschieden habe einen Antrag zu stellen, andererseits wünsche ich mir natürlich dass es nicht mehr so lange dauert bis ich die Chance bekomme es auszuprobieren.
Nächste Woche habe ich eine Psychotherapie Termin, da werde ich sicher mit meiner Therapeutin über die Möglichkeit sprechen. Weil ich mir nicht sicher war ob ich das wirklich tun werde habe ich meinen Psychiater gebeten sich mit ihr in Verbindung zu setzen, was er auch tun wollte.
Ich habe auch noch einen bekannten mit dem ich darüber sprechen kann weil ich weiß, dass er vor Jahren selbst in einer Klinik war.
Was mir wirklich schwer fällt ist aber mit meiner Familie darüber zu reden dass ich überhaupt darüber nachdenke und dann natürlich auch den Schritt zu gehen es meinen beruflichen Kontakten zu vermitteln ohne dass es nötig wird mir - Entschuldigung- den "Makel einer psychischen Krankheit" den es leider landläufig immer noch gibt aufdrücken zu lassen.
Falls noch jemand Tipps oder Erfahrungen beisteuern kann freue ich mich weiterhin darüber.
LG Aja
Auf der Suche nach "nicht verlorenen Tagen" wenn "jeder Tag ohne Lächeln" ein verlorener Tag ist.
Katerle
Beiträge: 11301
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: In die Klinik?

Beitrag von Katerle »

Liebe Aja,

verständlich, dass es auch für Selbständige nicht einfach ist, sich für einen Klinikaufenthalt zu entscheiden.
Und das kann ich auch gut nachvollziehen, dass es schwer fällt, mit der Familie darüber zu reden oder mit den Kollegen.

Habe auch von den Klinikaufenthalten viel Positives mitnehmen können.

Genau, besprich das bitte noch mal mit deiner Therapeutin.

LG Katerle
Hörnchen2020
Beiträge: 34
Registriert: 29. Nov 2020, 21:03

Re: In die Klinik?

Beitrag von Hörnchen2020 »

Hallo, ich bin neu hier, lese aber schon eine ganze Zeit mit. Ich war in diesem Sommer 11 Wochen in einer psychosomatischen Klinik und habe die Entscheidung nicht bereut. Ganz im Gegenteil! Zunächst hatte ich die Genehmigung für 4 Wochen und eine Verlängerung wurde nur mit meiner Zustimmung beantragt. Ich hätte jederzeit sagen können, dass ich den Aufenthalt beenden möchte. Aber es hat mir so gut getan, dass ich so viel mitnehmen wollte wie möglich und ich hatte auch keine familiären Verpflichtungen. Also wenn du meinst, dass ein Klinikaufenthalt gut für dich ist, hab keine Angst davor.
Liebe Grüße,
Hörnchen
Aja216
Beiträge: 150
Registriert: 10. Okt 2018, 14:19

Re: In die Klinik?

Beitrag von Aja216 »

Hallo Hörnchen, Katerle und alle anderen,
es tut mir gerade richtig gut zu lesen dass ihr viel positives aus euren Klinkaufenthalten mitnehmen konntet.
Ich war heute mit meiner Schwester und den Hunden (ihrer und meiner) spazieren und habe mich endlich getraut es bei ihr anzusprechen. Meistens ist es bei den Spaziergängen eher so dass ich mich zurückhalte, im Haus ist das irgendwie andersherum. Aber es war gut und ich weiß jetzt, dass ich auf jeden Fall ihre Rückendeckung hätte falls ich mich dazu entschließen sollte zuzustimmen. Jetzt gerade im Moment neige ich dazu den "Strohhalm" zu ergreifen und die (vielleicht) vermeintlichen Nachteile in Kauf zu nehmen. Denn obwohl es heute für meine Verhältnisse ein recht entspannter Tag war bin ich einfach nur mal wieder Hundskaputt und spüre so etwas wie eine Mischung aus Leere, Angespanntheit und Erschöpfung.
Die nächsten Tage werden hoffentlich zeigen was noch kommt und dann wie es weitergeht, aber ich bin nicht unbedingt die Beste im Entscheidungen treffen.

Viele Grüße
Aja
Auf der Suche nach "nicht verlorenen Tagen" wenn "jeder Tag ohne Lächeln" ein verlorener Tag ist.
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: In die Klinik?

Beitrag von anna54 »

Hallo Aja
ich habe vor Jahren lange Klinikzeiten durchgestanden,mehr war es nicht.
Jetzt gebe ich immer ambulanten Hilfen den Vorzug. Lange war ich auf der Warteliste einer wirklich guten Tagesklinik,konnte auch zwischenzeitlich die Ambulanz nutzen.
Tageskliniken haben den Vorteil,dass man im Alltagsgeschehen bleiben kann,gleichzeitig die Vorteile der psychiatrischen Kompetenz und Psychtherapie nutzt.
In meinem Fall ist die Wartezeit geendet,weil ich die Pflege des alten Vaters nicht aufgeben wollte.
Es war schwierig,den Weg zu gehen,der noch so viel Unterstützung gab,wie dringenst brauchte und auch einfach die Hoffnung zu behalten,das Blatt wird sich wenden,ich werde wieder stabiler.
Mir hat letztlich die ambulante psychiatrische Pflege geholfen,mitten in der schwersten Krise erst mal verordnet,hatte ich Glück,einen wirklichen Helfer und Begleiter zu finden.
Irgendwann hat die Kasse nicht mehr gezahlt,dann Antrag auf eine Pflegestufe,zwei Jahre gebangt,dann im Widerspruch endlich eine Zusage.
Mit dem wenigen Geld kann jetzt meine ambulante Hilfe zwei mal monatlich zu mir kommen. Mal auch wöchentlich.
Das war mein Weg,weil ich vor Jahren monatelang im Klinikbetrieb ausgeharren mußte,ohne jemals auf einer Fachstation zu landen.Rehakliniken wurden auch im Widerspruch abgelehnt,ich wurde in die Frührente gezwungen.
Es gibt nicht den einen Weg,immer sind es Versuche und Zeit ist ein wichtiger Faktor.
Hoffentlich bringen dich unsere unterschiedlichen Erfahrungen weiter,frag alles!
anna54
Aja216
Beiträge: 150
Registriert: 10. Okt 2018, 14:19

Re: In die Klinik?

Beitrag von Aja216 »

Hallo Anna,

auch dir vielen Dank für deine Antwort. Für dich war es also nicht das Gelbe vom Ei in der Klinik,
was ja auch passieren kann.
anna54 hat geschrieben:
Tageskliniken haben den Vorteil,dass man im Alltagsgeschehen bleiben kann,gleichzeitig die Vorteile der psychiatrischen Kompetenz und Psychtherapie nutzt.
...
Es gibt nicht den einen Weg,immer sind es Versuche und Zeit ist ein wichtiger Faktor.
Hoffentlich bringen dich unsere unterschiedlichen Erfahrungen weiter,frag alles!
anna54
Ja, das es nicht den einen Weg gibt das ist klar und macht es schwierig weil jeder sein eigenes "Zahnrädchen" finden muss. Den Verweis auf die Tagesklinik kann ich gut verstehen und ich finde ihn auch sehr nützlich aber das ist eine der wenigen Sachen die ich für mich ausschließen kann. Denn erstens ist der Weg recht lang bis zu einer möglichen Tagesklinik und zweitens würde das, so wie ich mich und meine Situation kenne, dazu führen dass ich dann doch wieder versuche trotz der Klinik allen und allem anderen gerecht zu werden. Das scheint mir gerade ein Hauptproblem zu sein, das mich in die Knie zwingt.

Viele Grüße und einen schönen 2. Advent
Aja
Auf der Suche nach "nicht verlorenen Tagen" wenn "jeder Tag ohne Lächeln" ein verlorener Tag ist.
Katerle
Beiträge: 11301
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: In die Klinik?

Beitrag von Katerle »

@ Aja

Gut, dass du es bei deiner Schwester ansprechen konntest, alles andere wird sich entscheiden und wünsche dir viel Mut dazu.

Auch einen schönen zweiten Advent und Nikolaustag.

LG Katerle
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: In die Klinik?

Beitrag von anna54 »

Liebe Aja
stationäre Klinikzeiten haben natürlich auch ihre Vorteile,vor allem raus zu sein----aus den Pflichten,die an dir zerren.
Das ist für viele Betroffene wichtig.
Nur suche dir dann eine Klinik,die auch ermöglicht,dass du auf eine Depressionsstation kommst.
Ich hatte Pech,dass ich erst auf eine Akutstation kam,dann war immer wieder keine Verlegung möglich,Gründe wurden viele gefunden und so hab ich die Klinikzeit "verschenkt".
Viel Erfolg!
anna54
Aja216
Beiträge: 150
Registriert: 10. Okt 2018, 14:19

Re: In die Klinik?

Beitrag von Aja216 »

Ich bin gerade nervös merke ich. Morgen Vormittag habe ich Therapie und da wird es wohl um die Entscheidung gehen. Ich hoffe mein Psychiater hat für Therapeutin schon erreicht und insgeheim hoffe ich auch auf ihre Zustimmung glaube ich.
Gestern habe ich lange mit einem guten Bekannten via Skype gesprochen. Er hat mir von seinen Erfahrungen berichtet und gemeinsam mit euren Berichten mehr ich zur Zusage. Aber falls meine Th. das anders sehen sollte wäre ich wieder Ärger unsicher denke ich. Ich hoffe natürlich auch auf die für mich richtige Station zu kommen aber das liegt wohl dann auch am Schreiben meines Psychiater denke ich?
Auf der Suche nach "nicht verlorenen Tagen" wenn "jeder Tag ohne Lächeln" ein verlorener Tag ist.
Aja216
Beiträge: 150
Registriert: 10. Okt 2018, 14:19

Re: In die Klinik?

Beitrag von Aja216 »

Hallo nochmal,
ich bin heute morgen einen Schritt weiter gekommen. Nachdem ich in der PT heute einen Fragebogen ausgefüllt hatte zog meine T. erstaunt die Augenbrauen hoch. Mit dem Ergebnis hatte sie nicht gerechnet. Sie befürwortet auch den Schritt in die Klinik.
Was mich etwas irritiert ist die Aussage dass der Antrag über den Hausarzt laufen muss. Isi das immer so?
Auf der Suche nach "nicht verlorenen Tagen" wenn "jeder Tag ohne Lächeln" ein verlorener Tag ist.
avelarte
Beiträge: 290
Registriert: 3. Nov 2008, 12:30

Re: In die Klinik?

Beitrag von avelarte »

Jupiter19 hat geschrieben:Ja, genau. Dein Hausarzt muss dir eine Einweisung für das Krankenhaus ausstellen.
Das muss nicht unbedingt der Hausarzt sein – bei mir hat im vergangenen Jahr meine Psychiaterin/Psychologin die Einweisung ausgestellt.
------------

Ein Optimist denkt genauso einseitig wie ein Pessimist, nur lebt er froher. (A. Lassen)
Aja216
Beiträge: 150
Registriert: 10. Okt 2018, 14:19

Re: In die Klinik?

Beitrag von Aja216 »

Danke an euch beide, Jupiter19 und Avelarte,
in dem Fall hoffe ich dass mein Psychiater die Einweisung scheibt. Meine Hausärztin ist gerade nicht wegen eines Trauerfalls nicht gut erreichbar. Außerdem hat mir der Psychiater letzte Woche schon 4 Kliniken aufgeschrieben. Davon habe ich mir jetzt die Webseiten angeschaut. Bei zweien habe ich den Eindrucj, dass sie zu mir passen können. Wenn ich es noch schaffe mache ich mir nachher noch eine Liste mit Fragen. Jetzt muss ich aber erstmal Pause machen.
LG Aja
Auf der Suche nach "nicht verlorenen Tagen" wenn "jeder Tag ohne Lächeln" ein verlorener Tag ist.
Aja216
Beiträge: 150
Registriert: 10. Okt 2018, 14:19

Re: In die Klinik?

Beitrag von Aja216 »

Ich habe mich entschieden und einen Aufnahme Antrag gestellt. Jetzt hoffe ich auf eine kurze Wartezeit und dass die Entscheidung richtig war. Meine Eltern wissen Bescheid und für Einweisung bekomme ich von Psychiater mit der Post zugeschickt.
Auf der Suche nach "nicht verlorenen Tagen" wenn "jeder Tag ohne Lächeln" ein verlorener Tag ist.
Mountainbiker
Beiträge: 225
Registriert: 19. Sep 2020, 18:15

Re: In die Klinik?

Beitrag von Mountainbiker »

anna54 hat geschrieben:Hallo
Tageskliniken haben den Vorteil,dass man im Alltagsgeschehen bleiben kann,gleichzeitig die Vorteile der psychiatrischen Kompetenz und Psychtherapie nutzt.
In meinem Fall ist die Wartezeit geendet,weil ich die Pflege des alten Vaters nicht aufgeben wollte.
anna54
Hallo,
zunächst einmal kann ich gut verstehen, dass man die Pflege eines Familienmitgliedes nicht aufgeben will. War bei mir genau so. Aber als ich mein Vater in guten Händen wusste, wollte ich unbedingt in eine Klinik, wo ich dann auch 5 Wochen war.

Warum bei mir eine Klinik und keine Tagesklinik?
Weil es bei mir hier genau umgekehrt war, als bei dir. Ich wollte Abstand, wollte raus aus dem Alltagsgeschehen, für mich sein. Mal eine Zeit lang von nichts mehr hören und sehen.

Ich habe mich dort sehr wohl und gut aufgehoben gefühlt. Immer war jemand da, mit dem man reden und sich austauschen konnte. Und ich musste mich das erste mal seit einem Jahr nur um mich selbst kümmern, was mir unglaublich geholfen hat. So sehr, dass ich sogar ein Wochenende zu Hause früher als erforderlich abgebrochen habe und zurück in die Klinik gefahren bin.
Zwischenzeitlich habe ich diese Ruhe und gleichzeitige Geborgenheit sehr vermisst und hätte mich am liebsten wieder einweisen lassen. Ich bin mir sicher, es war nicht das letzte mal, dass ich dort war.

Keine leichte Entscheidung
LG Der Mountainbiker
Das Leben ist wie Radfahren. Man fällt nicht, solange man in die Pedale tritt.
Katerle
Beiträge: 11301
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: In die Klinik?

Beitrag von Katerle »

@ Aja

Freut mich auch, dass du eine Entscheidung getroffen hast und drücke dir auch weiterhin ganz fest die Daumen. LG Katerle
Aja216
Beiträge: 150
Registriert: 10. Okt 2018, 14:19

Re: In die Klinik?

Beitrag von Aja216 »

Liebe/r Katerle, Mountainbiker und Jupiter 19,

vielen Dank für eure Rückmeldungen bezüglich meiner Entscheidung in die Klinik zu gehen. Ich hatte nicht damit gerechnet dass ich nach der Entscheidung so müde und kaputt bin wie es heute Nachmittag und Abend war und ist. Eigentlich hatte ich gehofft, dass die getroffene Entscheidung mir wie ein Stein vom Herzen fällt, ok das war auch so. Ich hoffe wie gesagt jetzt auf eine schnelle Rückmeldung und habe auch beim Online Antrag zugestimmt dass ich eventuell einen Platz in einer anderen Klink der Klinkgruppe annehmen würde falls es dort deutlich schneller gehen sollte. Allerdings habe ich gerade festgestellt, dass die anderen Kliniken ziemlich weit weg sind und deswegen hoffe ich dass es nicht so kommen wird.
Auf der Suche nach "nicht verlorenen Tagen" wenn "jeder Tag ohne Lächeln" ein verlorener Tag ist.
Aja216
Beiträge: 150
Registriert: 10. Okt 2018, 14:19

Re: In die Klinik?

Beitrag von Aja216 »

Heute habe ich einen Anruf von einer Mitarbeiterin der Klink bekommen.
Um die Wartezeit möglichst kurz zu halten und mich optimal unterstützen zu können hat man mir zwei Kliniken der gleichen Gruppe vorgeschlagen die beide ziemlich weit weg sind. Ich habe dann zwar kurz gezweifelt ob ich das wirklich mache aber dann zugestimmt. Aber dafür muss ich dann bis zur Klinik tatsächlich eine komplette Tankfüllung Benzin verfahren. Der Vorteil ist aber dass es dort wohl nur Einzelzimmer gibt, das hätte ich sonst sicher nicht bekommen. Ich hoffe jetzt dass es vielleicht sogar schneller geht als die vermuteten 6 bis 8 Wochen, die ziehen zwar sonst auch ins Land aber schneller ist mir gerade lieber.
Damit ist aber dann auch klar, dass ich auch falls ich länger dort sein sollte und es erlaubt wäre keinen Besuch bekommen werde und dort selbst waschen müsste. Andernfalls wäre ich nur ca 1,5 Stunden von Zuhause weg gewesen. Naja, wer weiß wozu es gut ist.
Auf der Suche nach "nicht verlorenen Tagen" wenn "jeder Tag ohne Lächeln" ein verlorener Tag ist.
Mountainbiker
Beiträge: 225
Registriert: 19. Sep 2020, 18:15

Re: In die Klinik?

Beitrag von Mountainbiker »

Ich finde es gut, dass du direkt zugesagt hast, das erfordert Mut! Über die Entfernung würde ich mir nicht so viele Gedanken manchen und waschen musst du zu Hause auch. Du kannst dir ja auch Kleidung zuschicken lassen und dreckige Wäsche nach Hause schicken.

Wünsche dir, dass es schnell geht und du einen guten Aufenthalt dort hast.
Der Mountainbiker
Das Leben ist wie Radfahren. Man fällt nicht, solange man in die Pedale tritt.
Aja216
Beiträge: 150
Registriert: 10. Okt 2018, 14:19

Re: In die Klinik?

Beitrag von Aja216 »

Hallo Mountainbiker, hallo an alle,
vielen Dank für deine Rückmeldung. Übrigens finde ich deinen Spruch als Signatur großartig.
Ja, das mit der Kleidung wird sich regeln lassen, das ist wahrscheinlich nur eine Kleinigkeit.
Ich hoffe jetzt auch, dass es schnell geht und nicht mehr allzulange dauert bis ich eine Platz bekomme und überlege gerade ob es wohl etwas gibt das ich mir noch anschaffen muss. Das wird aber hoffentlich nicht so viel sein und sich auch regeln.
Ich wünsche euch ein schönes Advent Wochenende,
Aja
Auf der Suche nach "nicht verlorenen Tagen" wenn "jeder Tag ohne Lächeln" ein verlorener Tag ist.
Mountainbiker
Beiträge: 225
Registriert: 19. Sep 2020, 18:15

Re: In die Klinik?

Beitrag von Mountainbiker »

Angeschafft hatte ich mir ein paar Sportschuhe für die Krankengymnastik und viele T-Shirts und Unterwäsche, Strümpfe usw. Ich war halt im Sommer. Vor Ort bekommt man auch alles zu kaufen, also keine Sorge Wert. Was mir sehr viel Freude gemacht habe, ich habe abends oft Hörspiele angehört über das Smartphone. Also Kopfhörer nicht vergessen. Hörspiele gibt es in ARD, SWR, NDR oder WDR jede Menge.

Freut mich, dass dir die Signatur gefällt!

Schönes Wochenende
Wolfgang
Das Leben ist wie Radfahren. Man fällt nicht, solange man in die Pedale tritt.
Aja216
Beiträge: 150
Registriert: 10. Okt 2018, 14:19

Re: In die Klinik?

Beitrag von Aja216 »

Gestern hatte ich keinen guten Tag, heute ging es zum Glück. Ich habe wieder alle Schüler "online" bestellt und hoffe die Woche wird mir nicht zu lang. Haltet ihr es für möglich dass aufgrund der hohen Corona Zahlen weniger Leute in die Klinik gehen oder eher genau andersherum?
Auf der Suche nach "nicht verlorenen Tagen" wenn "jeder Tag ohne Lächeln" ein verlorener Tag ist.
Antworten