Einsamkeit

Nadine1975
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Nadine1975 »

Also ich bin recht einsam. Meine Kinder leben zwar noch bei mir aber das ist was komplett anderes als sozial Kontakte. Familie eher sporadisch en Kontakt. Als kurz gesagt, ich lebe oder soziale Kontakte. Keine Freunde, keine Bekannten, einfach nichts.
Selbsthilfegruppen ist nix für mich. Vereine teilweise zu teuer. Nun habe ich mich für eine Gruppe chronischer depressiven angemeldet und mal schauen wie das so wird. Feste oder Konzerte besuche ich schon, aber leider alleine.
LG
Nadine
Christian97
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Christian97 »

Hallo,

Ich heiße Christian und bin 22. Ich hoffe, ich darf hier einfach so antworten. Ich bin neu in diesem Forum und ich lebe schon solang ich denken kann mit Depressionen und Angst/Zwangsstörungen. Ich kenne das Gefühl von Einsamkeit sehr gut, dieses Gefühl das da einfach Niemand ist. Auch wenn Menschen um mich herum sind, fühle ich mich einsam. Ich habe mich schon lange damit abgefunden, dass man alleine auf diese Welt kommt und alleine wieder geht. Nichts ist für immer und am Ende ist man immer alleine. Hilfe oder gar Rat kann ich keinen geben, denn für mich gehört das Gefühl von Einsamkeit schon so Fest zu meinem Leben, dass ich mich gestresst fühle in Beisein anderer Menschen. Ich frage mich ständig, was sie wohl von mir denken und fühle mich permanent unerwünscht und nicht gemocht. Es ist für mich auch nicht einfach etwas an der Situation zu ändern, denn Hobbies mit gleichaltrigen oder gar potenziellen Patnerinnen, kann ich keine aufweisen. (Gerade durch meine Angst/Zwangsstörungen) die vor allem das "Feiern" und "Festival" gehen für mich zu einem Ding der Unmöglichkeit machen. Daher muss ich die Einsamkeit wohl ertragen. Das einzige was mir hilft in den ganz dunklen Stunden sind die Medikamente.
Don't waste your time looking back, you are not going that way.
Caren53
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Caren53 »

Aurelia Belinda hat geschrieben:Hallo Nadine,
Erst mal Willkommen, und fühl dich wohl hier.

Hallöchen allesamt,

Thema Einsamkeit ist bei mir auch präsent. Die Zeiten in denen ich von Arbeitskollegen oder Freunden, überhaupt Gesellschaft jeglicher Art. Umgeben war, sind schon viele Jahre passe'...

Was versteht ihr eigentlich unter Einsamkeit.
Diese Frage stelle ich jetzt mal in den Raum.
Es gibt nämlich Menschen die reden davon einsam zu sein, und treffen dann Bekannte oder telefonieren täglich.

Das gehört für mich nicht in diese Sparte. Wirklich einsam ist ja wohl was anderes.
Sehe ich zumindest so.
Ich glaub das interpretiert jeder etwas anders. Ich Krieg z.B. keine Anrufe mehr, weder am Geburtstag, noch Weihnachten, nie. Familie hasst mich, letzte Bekannte längst weg, Freunde schön lange Vergangenheit, Verein? Zu anstrengend, zu viele Menschen, zu laut, zu viele Unternehmungen....Selbsthilfegruppe ( von 2014 bis letztes Jahr ). Große menschliche Enttäuschung dort.
Hintern hoch, und probiert, einen Kurs anzuleiern über die Diakonie, Psychoedukation....weil man laut Sozialberating und Ärzte Sozialkontakte braucht....mag ja sein. Muss aber auch zu bewältigen sein!
Manchmal denk ich mir. Auch die haben wie manch einer im Umfeld keine Ahnung wie schwer das alles ist!
Na ja, woher auch.
Stecken ja nicht in unserer Haut.
Der Kurs mit 10 Teilnehmern ging im Februar los, drei mal, jetzt stockt er wegen Corona, geht aber weiter.
Ist einmal pro Woche.
Für mich eine riesengroße Herausforderung, ich darf gar nicht dran denken unter welchen Umständen ich dort hin gefahren bin.


Mich würde mal näheres von euch interessieren....wie sieht euer Tag aus, wann waren die letzten Kontakte, habt ihr Familienanschluss.

@ Caren,
Auch dir einen Willkommensgruß,
Und einen hilfreichen Austausch.
Deine Story liest sich hart. Du warst das mit Rente oder,?
Glaub da war noch wer, egal.
Bin z.Z. auch etwas unkonzentriert, auch vergesslich.
Ich kann mir das nicht vorstellen, einfach ab ins Ausland?
Wie kam es dazu? Finanzielle Gründe....
Warst du das jetzt mit der Fibro....oder verwechsle ich wen. Ich mal mal hi er Schluss für den Moment.
Brauche Pause. Vergesse schon wieder alles :-(

@ Michael. Diese verdammten Tage, wo man die Augen kaum offen hat, und schon geht das Gedankenkreisen los, Panik, Angst vor dem Tag. Vor dem Aufstehen, vor dem Denken. Vor jeder kleinen Aufgabe....
Hatte ich in den letzten drei Jahren mehr als genug, also die Tage, an denen man am liebsten im Bett bleibt, aber aufgewühlt ist, genau weiss, das wird heute nix, blockiert ist, wie erstarrt.
Deine Rente läuft bald aus, und dann?
So jetzt aber,

Auf ein anderes mal an selber Stelle.
Gute Nachtgrüsse. Aurelia

Hallo Aurelia,

ja - mich hat die BfA aufgefordert, die Rente einzureichen - ich war schon lange krank geschrieben u. die Krankenkasse machte mir Probleme. Ich war bei keinem Gutachter etc. u. bekam dir Rente. Ich war geschockt u. nicht glücklich. Meine Familie hat mir nicht geholfen, außer dass ich in einer Eigentumswohnung meines Vaters lebte, jedoch Miete zahlen musste.
Als mein Vater starb, versuchten meine Mutter u. Tochter mich aus der Wohnung zu klagen. drei Räumungsklagen haben sie gegen ich eingereicht, aller verloren. Dann verkauften sie die Wohnung u. ich erhielt vom neuen Eigentümer ein Schreiben dass ich ihm nun die Miete zahlen müsse. Zudem machte er Eigenbedarf geltend u.u. Von meiner kleinen Rente konnte ich mir in D keine Wohnung leisten - nachdem ich die Wärme liebe, suchte ich mir ein Haus im Süden, nahm meine beiden Katzen und flog los. Wie ich das alles geschafft habe, kann ich nicht mehr sagen - ich war wie in Trance u. funktioniert nur noch.
Dann stellte sich heraus, dass das Haus feucht u. verschimmelt war - vor meinem Einzug hatten die Maler alles überstrichen - ich musste umziehen. Jetzt lebe ich ich in einer Wohnung aber zu nahe am Meer - ich muss hier wieder weg, denn die Fibro macht sich im Winter hier bemerkbar.
Ich komme momentan gerade so über die Runden, gehe nicht aus und fahre wenig mit meinem Auto, da ich sparen muss.
Somit begann mein Rückzug - die Freunde aus Deutschland haben sich verabschiedet, nachdem ich sie nicht einladen konnte oder wollte. Mir war das zuviel und zu anstrengend - aber Rücksicht nahm da niemand.
Hier sind die Lebenshaltungskosten mittlerweile wie in Deutschland, die Mieten sind sehr gestiegen, so habe ich Überlegungen angestellt, nach Marokko zu gehen. Da kann man mit wenig Geld leben, ein Haus kostet ca. 200 € Miete, Obst u. Gemüse sind sehr günstig u. kann mit 1000 € sehr gut leben, was in Spanien nicht möglich ist. Einzig sind Krankenversicherung ist ein Schwachpunkt - für den ich noch keine Lösung habe. In Marokko ist an von hier mit dem Boot in 35 Minuten.
Mir fehlt im Moment die Kraft zu diesen Veränderungen - nach Deutschland möchte ich wegen der Dunkelheit (es ist ein dunkles Land, wenn man die Sonne im Süden kennt) u. der Kälte im Winter nicht mehr. Auch die Kosten sind mir zu hoch - planen kann ich in meiner momentanen Verfassung nichts ;)

LG Caren
Caren53
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Caren53 »

bercuse hat geschrieben:Guten Morgen Caren,

heute morgen ist diese überbordende Gefühl gleich wieder da... die Gedanken rasen, wie soll es bloß weitergehen, Verzweiflung, nichts geht, allein der Gedanke, irgendetwas tun zu müssen, jetzt gerade vielleicht duschen? und dann oder besser nicht?? und. warum duschen? wofür?? und erst der Gedanke an das Einkaufen....

und wenn ich dann bei viele anderen hier in den verschiedenen Gruppen lese, wie weit die schon sind, was die alles schaffen und machen... und das bisschen was ich gestern geschafft habe; Anruf beim sozialmedizinischem dienst und Termin vereinbart (der macht mir auch gleich wieder Panik), Wäsche zusammengelegt, Pellkartoffeln mit quark gegessen, 3 mal mit dem Hund rausgegangen ....

was ist das schon... heute wirkt der berg der vor mir liegt noch größer....
und immer allein, keine menschen um mich, niemand da der mit mir spricht....

Hi Michael,
mach dir bitte keine Vorwürfe wenn du etwas nicht schaffst, da macht alles noch schlimmer. Akzeptiere die momentane Situation u. versuche dich abzulenken, was mach dir Spass ? Vielleicht ist das eine Hilfe für dich ;) LG Caren

Irgendwie durchhalten !!
Liebe Grüße, Michael
Caren53
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Caren53 »

Caren53 hat geschrieben:
bercuse hat geschrieben:Guten Morgen Caren,

heute morgen ist diese überbordende Gefühl gleich wieder da... die Gedanken rasen, wie soll es bloß weitergehen, Verzweiflung, nichts geht, allein der Gedanke, irgendetwas tun zu müssen, jetzt gerade vielleicht duschen? und dann oder besser nicht?? und. warum duschen? wofür?? und erst der Gedanke an das Einkaufen....

und wenn ich dann bei viele anderen hier in den verschiedenen Gruppen lese, wie weit die schon sind, was die alles schaffen und machen... und das bisschen was ich gestern geschafft habe; Anruf beim sozialmedizinischem dienst und Termin vereinbart (der macht mir auch gleich wieder Panik), Wäsche zusammengelegt, Pellkartoffeln mit quark gegessen, 3 mal mit dem Hund rausgegangen ....

was ist das schon... heute wirkt der berg der vor mir liegt noch größer....
und immer allein, keine menschen um mich, niemand da der mit mir spricht....





Irgendwie durchhalten !!
Liebe Grüße, Michael
Caren53 hat geschrieben:
bercuse hat geschrieben:Guten Morgen Caren,

heute morgen ist diese überbordende Gefühl gleich wieder da... die Gedanken rasen, wie soll es bloß weitergehen, Verzweiflung, nichts geht, allein der Gedanke, irgendetwas tun zu müssen, jetzt gerade vielleicht duschen? und dann oder besser nicht?? und. warum duschen? wofür?? und erst der Gedanke an das Einkaufen....

und wenn ich dann bei viele anderen hier in den verschiedenen Gruppen lese, wie weit die schon sind, was die alles schaffen und machen... und das bisschen was ich gestern geschafft habe; Anruf beim sozialmedizinischem dienst und Termin vereinbart (der macht mir auch gleich wieder Panik), Wäsche zusammengelegt, Pellkartoffeln mit quark gegessen, 3 mal mit dem Hund rausgegangen ....

was ist das schon... heute wirkt der berg der vor mir liegt noch größer....
und immer allein, keine menschen um mich, niemand da der mit mir spricht....



Irgendwie durchhalten !!
Liebe Grüße, Michael
Hi Michael,
mach dir bitte keine Vorwürfe wenn du etwas nicht schaffst, da macht alles noch schlimmer. Akzeptiere die momentane Situation u. versuche dich abzulenken, was mach dir Spass ? Vielleicht ist das eine Hilfe für dich ;) LG Caren
Caren53
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Caren53 »

Nadine1975 hat geschrieben:Also ich bin recht einsam. Meine Kinder leben zwar noch bei mir aber das ist was komplett anderes als sozial Kontakte. Familie eher sporadisch en Kontakt. Als kurz gesagt, ich lebe oder soziale Kontakte. Keine Freunde, keine Bekannten, einfach nichts.
Selbsthilfegruppen ist nix für mich. Vereine teilweise zu teuer. Nun habe ich mich für eine Gruppe chronischer depressiven angemeldet und mal schauen wie das so wird. Feste oder Konzerte besuche ich schon, aber leider alleine.
LG
Nadine

Hallo Nadine,

das kommt mir bekannt vor - ich habe aber noch keine Lösung für dieses Problem gefunden. Ich kann nur hoffen, dass es sich wieder ändert, wie weiß ich selbst nicht.

LG Caren
Nadine1975
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Nadine1975 »

Ich hätte ja Lösungen aber die Umsetzung dafür sind extrem schwer für mich. Leider. Hoffe das ich das mit der depressions Gruppe hinbekomme sonst weiss ich auch nicht wie ich Kontakte knüpfen kann
Caren53
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Caren53 »

Aurelia Belinda hat geschrieben:Genau Michael,
...“was wird aus mir, das kommt doch nie mehr in Ordnung, ich schaff das nicht mehr“....lande ich dann unter der Brücke, den Gedanken gab es auch.
Dann die Erkenntnis, andere gehen “einfach so“? täglich arbeiten, das kann nicht sein, dass du es nicht schaffst, war auch lange...

@ Caren, die Fibro plagt mich auch, und führt allein schon oft zur vorzeitigen Rente. Der Prozess mit deiner Tochter hört sich krass an.
Hilft dir denn das Baldrian?

@ Inesmuella, bei dir hab ich den Eindruck, du versuchst ständig deinen Tag voll auszufüllen.
Das muss ja nicht verkehrt sein, der Schuss kann aber auch nach hinten los gehen. Kann sogar in Perfektionismus münden, oder totaler Überforderung.
Habe das öfter im Forum schon gelesen, liest sich für mich aber wie “Flucht“.
Es muss ständig was passieren, damit keine Ruhe einkehrt, sonst kommen böse Gedanken....keine Ahnung ob das so ist. Nur etwas mein Eindruck.
Das was du beschrieben hast, mit den Tätigkeiten oder Vorlieben, was man zuerst echt gern gemacht hat, und plötzlich umschwenken muss, weil das andere nicht mehr geht, kennen ich zu gut. Wie oft musste ich umschwenken, Hobbies aufgeben. Mit dem Sportverein, geht mir auch ähnlich.
Ich mag erstens keine Zwänge!
Da hat man aber zu bestimmter Zeit dort zu dein, gleichzeitig gute Laune zu haben, fit zu sein. Nicht für mich geeignet. Nicht mehr!
Ich würde mich heute da auch UNECHT fühlen.

LG an alle, Aurelia

Hallo Aurelia,

Baldrian beruhigt u. hilft mir etwas - es ist eine kleine Krücke für mich.

LG Caren
Aurelia Belinda
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Aurelia Belinda »

Huhu Caren,

Lieben Dank für deine Antwort.
Für mich evtl. mal eine Möglichkeit,
Weil ich abends nicht unbedingt was “chemisches“ schlucken mag.

Danke auch für die andere Rückmeldung.
Phuuu. Dein Weg liest sich schon echt hart. Das braucht doch auch Mut, seine Sachen zu packen und ab ins Ausland..
Warum haben dich Mutter u. Schwester verklagt, seid ihr auf Kriegsfuss?
Finanzielle Schwierigkeiten kenne ich zu genüge!-weiss grade nicht ob ich das schon erwähnt habe...

Muss mich erst mal wieder hier im Thema durchfuchsen :-)

LG Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
bercuse
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Re: Einsamkeit

Beitrag von bercuse »

Hallo Caren,

danke für deine Antwort... mir fällt es so schwer aus den alten Gedanken mustern rauszukommen und mir KEINE Vorwürfe zu machen... das was getan ist auch als gut getan anzunehmen und nicht zu hinterfragen....


ich war gestern und heute jeweils 4 stunden mit dem Hund draussen, dass macht mir spaß....
aber so wie ich wieder zu Hause bin.... dann wird es schwer.... versuche es mal auf kurz zu erklären:
Ich habe schon viele Interessen, die ich auch alleine wahrnehmen könnte...(Lesen, Musikhören, Essen/Kochen zb.)
aber tief in mir drinnen wünsche ich mir immer, das irgendjemand aus dem Nichts auftauchen möge und mich an die Hand nimmt und mir sagt "mach das doch jetzt mal" und am besten bleibt der oder die dann auch dabei oder in der nähe.... klingt irgendwie komisch/ungenau erklärt aber irgendwie so......
Liebe grüße Michael
bercuse
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Re: Einsamkeit

Beitrag von bercuse »

@caren
habe gerade ein paar deiner nachrichten gelesen... Ich bewundere deinen Mut und deine Entscheidungen bzw Überlegungen, in's ausland zu gehen!!! Da kannst Du (denke ich)sehr stolz darauf sein!!!
Caren53
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Caren53 »

bercuse hat geschrieben:@caren
habe gerade ein paar deiner nachrichten gelesen... Ich bewundere deinen Mut und deine Entscheidungen bzw Überlegungen, in's ausland zu gehen!!! Da kannst Du (denke ich)sehr stolz darauf sein!!!
Aurelia Belinda hat geschrieben:Huhu Caren,

Lieben Dank für deine Antwort.
Für mich evtl. mal eine Möglichkeit,
Weil ich abends nicht unbedingt was “chemisches“ schlucken mag.

Danke auch für die andere Rückmeldung.
Phuuu. Dein Weg liest sich schon echt hart. Das braucht doch auch Mut, seine Sachen zu packen und ab ins Ausland..
Warum haben dich Mutter u. Schwester verklagt, seid ihr auf Kriegsfuss?
Finanzielle Schwierigkeiten kenne ich zu genüge!-weiss grade nicht ob ich das schon erwähnt habe...

Muss mich erst mal wieder hier im Thema durchfuchsen :-)

Hallo,

ich habe meine Mutter verklagt, es ging um mein Erbe - meine Mutter und meine Tochter halten zusammen, ich wurde von meinen Eltern abgeschrieben und versteckt, ich war ja krank, statt beruflich erfolgreich. Mit einer kranken Tochter kann man nicht angeben. Statt mir endlich einmal zu helfen hat man mir wieder geschadet. Ich hatte durch meine Erkrankungen keine Kraft mir auch noch irgendeinen Job zu organisieren. meine Kraft reicht ca zwei Stunden am Tag, dann liege ich flach. Wie soll man da wieder auf die Beine kommen ? Es geht nicht - zum Glück ist das Klima hier ausgezeichnet, das hilft schon mal etwas um sich besser zu fühlen.

LG Caren

LG Aurelia
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Caren53 »

bercuse hat geschrieben:@caren
habe gerade ein paar deiner nachrichten gelesen... Ich bewundere deinen Mut und deine Entscheidungen bzw Überlegungen, in's ausland zu gehen!!! Da kannst Du (denke ich)sehr stolz darauf sein!!!
Hallo Michael,

das war der Mut der Verzweiflung - ich wollte kein Hartz IV oder sonstige Leistungen. auch graute es mir vor einer Sozialwohnung. Dazu hatte ich Angst vor Lärm, ich leide an einer Hyperakusis, kann auch nicht mehr in ein Kino oder Konzerte gehen, alles zu laut.
Auch hoffte ich, im Süden wieder gesund zu werden - mir geht es besser als in D, aber ich wurde nicht gesund - habe auch noch einige Jahre mit meiner Mutter prozessiert; sie ist mittlerweile verstorben. Ich telefonierte im letzten Lebensjahr täglich mit ihr u. sie hatte wohl eingesehen, dass sie viele Fehler gemacht hat, sie wollte noch einiges ändern um mir zu helfen aber meine Tochter die vor Ort war, funkte dazwischen. Die Gier u. der Geiz sind für mich die schlimmsten Eigenschaften.

Oft bin ich sehr traurig wegen all dieser Vorkommnisse, u. weine, obwohl ich es nicht mehr ändern kann.

LG Caren
bercuse
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Re: Einsamkeit

Beitrag von bercuse »

... die nachrichten mit den Prozessen und deiner Tochter habe ich auch gelesen..... (ich habe keine kinder...und einen halbwegs "vernünftigen" Kontakt zu meinen Eltern)...

klingt sehr sehr hart und ich kann verstehen, dass das dir Traurigkeit und Tränen macht.... deine Geschichte macht mich, während ich schreibe, sprachlos....
ich wünsche dir weiterhin Mut und kraft auf deinem weg!!!
Ganz liebe grüße
Michael
Aurelia Belinda
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Aurelia Belinda »

Huhu Caren,

Finde deine Geschichte auch krass.
Vor Hartz hatte ich auch mal Angst.
Aber aus Deutschland weg gehen ist nochmal was anderes.
Sehr verzwickt deine Biografie, wie bei vielen hier. Meine Familienverhältnisse sind auch kurios, also aus der Ursprungsfamilie.

Gier und Neid, sind ganz schlechte Begleiter.

@ Michael, du hast dich gestern aufgerafft, Pluspunkt! Wie ist denn dein Tag heute?
Wie oft kommt denn dieser Kumpel vorbei?
Ist es regelmäßig....
Schönen Tag noch,
U. Viel Spass mit Heather.

LG Aurelia
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bercuse
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Re: Einsamkeit

Beitrag von bercuse »

@aurelia
ja, gestern war gut... (fand sogar ich...;-))
den habe ich die letzten Wochen fast einmal die Woche gesehen... und der hat auch eine psychologisch geschulte Seite... weiß nicht wie ich das sonst beschreiben soll... ein guter Gesprächspartner (hatte auch schon burnout).. arbeitet mit psychisch kranken Kindern .....
ja, spass mit heather hatte ich schon.. wieder vier stunden draußen und ein zwei gute bzw nette Gespräche auf der Hundewiese .... heute hatte ich vor in den Supermarkt zu gehen, einkaufen... aber nicht gemacht... (vermidungstaktik??) schien mir irgendwie zu viel....aber die Gedanken sind nicht so "wirr-so depressiv"...
LG Michael
Aurelia Belinda
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Aurelia Belinda »

Super, Michael,

Dass du soviel draussen bist mit Heather. Klar, da ergeben sich sicher gute Gespräche mit anderen Hundebesitzer/innen, zwinker...

Echt cool wenn man so jemanden an seiner Seite hat, wie deinen Bekannten.
Kann er dir hilfreich sein auf deinem Weg? Oder sprichst du NICHT IMMER deine Sorgen an.
Oh, Burnout.
Wir lange ist das denn her?
Warst bestimmt in der Klinik....

Auf ein anderes mal.
Gute Zeit noch...Aurelia
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Aurelia Belinda
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Aurelia Belinda »

Was vergessen!

Einkaufen wollte ich heute auch.
Vermeidung? Denke schon.
Ich muss da etwas achtsam und wachsam bleiben, mich beobachten, damit ich nicht in ganz alte Muster verfalle.
Vermeidung hatte ich lange Zeit.
Erst nach der Therapie wurde es nach und nach besser.
Weiss nicht, bei mir ist es z.Z. auch Überforderung glaub ich, wegen dem Einkauf. Merke auch dass ich nur noch in bestimmte Geschäfte gehe.
Nicht Lebensmittel hier, dann Drogerie und und. Am liebsten nur eine Anlaufstation.

LG Aurelia
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bercuse
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Re: Einsamkeit

Beitrag von bercuse »

@aurelia
ja, er ist mir definitiv behilflich.... für mich vor allem schön jemanden zu kennen, der auch auf dieser, wie ich es nennen "psychologischen" oder tieferen ebene mit einem zu reden.. doch , dem öffne ich mich schon sehr.... aber, wie sagt meine Therapeutin immer mal wieder zur mir.. "sie müssen aufpassen, dass sie mit ihrer offenen und sensiblen art andere nicht überfordern..."
Burn out hatte er und er war auch in der Klinik... aber ich war in den letzten drei jahren auch zwei mal für je sechs Wochen in der Klinik ...;-)
ja, versuche auch nur eine Anlaufstation momentan beim einkaufen....

bis denne...
Deadly1987
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Deadly1987 »

Hallo zusammen,

das mit dem einkaufen war während meiner depressiven Episode auch sehr schwer. Auch heute mache ich es noch sehr ungern. Immer nur das nötigste.

Heute Abend war ging es mir mal kurz schlechter. War irgendwie überfordert. Hab mich aber wieder gefangen.

Schönen Abend noch
Aurelia Belinda
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hey Deadly,

Hört sich bei dir so an als bist du etwas stabil?
Wie lange ist denn deine Episode her?
Das mit dem einkaufen. Ich muss gestehen, manchmal finde ich es traurig, Seil der Radius in dem ich mich bewege, immer kleiner wird.
Das macht man ja nicht unbedingt aus Spass, dass man sämtliche Läden meidet.
Sondern es ergibt sich dann eines Tages, weil einem alles andere stresst, über den Kopf wächst, zu lange dauert....man ist viel länger unterwegs, will schnell wieder heim. Und somit, notgedrungen halt nur ein Geschäft.
Ich vermisse zwar nichts, bin aber im Gegensatz zu heute, früher schon mal gern durch die Gassen geschlendert, durch Kaufhäuser.
Jetzt undenkbar. Einkauf ist eine mühselige Angelegenheit die halt sein muss : (
Ob sich das nochmal ändert oder bessert, keine Ahnung.
Aber wer weiss, ich arbeite dran :-)

Alles ist möglich!
Nichts ist bewiesen!

LG Aurelia.
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Deadly1987
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Deadly1987 »

Hallo Aurelia,

ja ich bin soweit stabil. Habe zwar natürlich auch gute und schlechte Tage und würde mich nicht als gesund ansehen. Doch ich komme gut durch den Tag und habe einen Rhythmus drin und kann auch arbeiten.

Meine letzte und gleichzeitig erste Episode ging von August bis Oktober 2019.

Hatte wohl Glück das direkt das erste Medikament geholfen hat.

Einkaufen war noch nie mein Favorit doch damals hat es mich massiv gestresst.

Ich wünsche einen schönen Sonntag
Aurelia Belinda
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo deadly,

Danke für deine Antwort.
Na ja, es ist zumindest fast die AUSNAHME...wenn ich mich hier so umschaue, dass gleich das erste Medikament passt.
Glück? Zufall, richtige Intuiton deiner Ärzte, wer weiß. Oft wird ja zuerst vieles probiert bis das richtige gefunden wird.
Wenn ich an meine Anfänge denke, Phuuu, das war abartig, das war richtig Hölle pur.
Jahre sind erst verstrichen, mit unsagbaren Leid und Symptomen aller Art. Erst nach einem Zusammenbruch vor Ca. 11-Jahren dann das für mich optimale Mittel.
Und du kannst arbeiten gehen, ein nützliches Privileg wie ich finde, bei dieser Erkrankung.
Vielen wird halt dieses Privileg schlichtweg genommen. Trotz aller Bemühungen weiter arbeitsfähig zu bleiben.
Danke nochmal für dein Feedback,

Grüsle, Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Senekha
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Senekha »

Hallo zusammen,
Was versteht ihr eigentlich unter Einsamkeit.
Diese Frage stelle ich jetzt mal in den Raum.
Es gibt nämlich Menschen die reden davon einsam zu sein, und treffen dann Bekannte oder telefonieren täglich.
dazu mann ich nur sagen, ich treffe mich auch mit Freuden und telefoniere auch öfter. Das Gefühl der Einsamkeit ist trotzdem da. Ich fühle mich oft sogar in Gesellschaft sehr einsam. Es ist einfach das Gefühl irgendwie nicht dazu zu gehören. Die Gespräche drehen sich um Partnerschaft, Familie Kinder usw. und ich sitze daneben und kann absolut nichts dazu sagen. Ich fühle mich dann manchmal wie ein Geist, ich bekomme zwar alles mit, aber mich selbst bemerkt anscheinend niemand. Dazu kommt dann noch , dass dann alles das hoch kommt, was ich bis dato verdrängt habe. Irgendwann mache ich dann aus Selbstschutz komplett zu, was die Sache natürlich nicht besser macht. Das Schlimmste aber ist das ständige Gefühl 'keiner mag mich' 'ich bin nicht liebenswert' usw.

Wie soll man mit so negativen Gedanken und Gefühlen einen Partner finden? Das ganze ist ein elender Teufelskreis, au dem ich für mich, zumindest im Moment, keinen Ausweg sehe.

LG Senekha
Glück ist das einzige was sich verdoppelt wenn man es teilt
Jacky55
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Re: Einsamkeit

Beitrag von Jacky55 »

Hallo ihr lieben,
ich hab mich gerade durch das Thema gelesen und mich in jedem Beitrag wiedergefunden.
Selbst bin ich vor 15 Jahren das erste Mal "abgebrochen", Depri, Burn out, Trauma.
Heute glaube ich dass ich das schon lange vorher mit mir rumschleppte.
Ich hatte aber das große Glück, dass sich eine Partnerin mit ähnlicher Diagnose an meine Seite stellte.
Wir brauchten uns nicht erklären hatten Verständnis und halfen uns gegenseitig aus den Tiefs.
Dadurch ist es nicht besser geworden, aber leichter und Freude hatte wieder ihren Platz im Leben.
Das schlimme ist es ja, dass unser Umfeld nicht mit uns umgehen kann.
Warum soll mein Glücksfall eine seltene Ausnahme sein?
Wir sind sooo viele, könnte das nicht eine Möglichkeit sein, die vielen echt hilft?
Liebe ist unendlich wertvoll, auch und gerade für uns.
Wenn ich da falsch denke, schimpft mich bitte aus.
Und noch eine bittere Erfahrung möchte ich hier weitergeben.
Vor längerer Zeit ist meine Partnerin verstorben und auf der Suche nach einer anderen sah ich es als unumgänglich, zum gegebenen Zeitpunkt auf mein Defizit hinzuweisen.
Die Toleranz ist fast Null.
Noch was, ich bin kein Provider, Vermittler oder sonst noch was.
Ich habe nur eine sehr wertvolle Erfahrung gemacht und möchte, dass das anderen auch passiert.
Jacky
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