Da es gerade in einem andren Thread angesprochen wurde und mich sehr interessiert, ob andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben, wollte ich dies mal rauslösen.
Ich bin 33 Jahre alt und habe seit etwa 15 Jahren mit Depressionen zu tun. Mit Studium und Co hat zwar alles trotzdem irgendwie geklappt, aber es war alles ziemlich anstrengend und mit großem Kampf verbunden, inklusive Therapien und Tagesklinik.
Großen Anteil an der langen Zeit hatte bestimmt auch, dass ich die Signale vielfach nicht richtig verstanden und die nötigen Konsequenzen gezogen habe, sondern weiter den Vorstellungen anderer gefolgt bin. Z. B. im festen Bürojob bleiben, obwohl es mich wahnsinnig unglücklich gemacht hat und nicht zu mir passt, weil das eben die Norm ist und man gutes Geld verdienen muss.
Auch dank einer sehr guten Therapeutin habe ich in den letzten zwei Jahren deutliche Veränderungen vorgenommen: selbständig mit freier Zeiteinteilung, mehr Freiheit, mehr Rücksicht auf mich, eigene Bedürfnisse stärker durchsetzen etc.
Ich finde, ich bin da ein sehr guter Patient, aber die Depression dankt es mir leider bisher nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte. Es gibt inzwischen mehr gute Phasen von einigen Tagen oder auch mal zwei, drei Wochen, es geht auch oft nicht mehr ganz so tief, aber trotzdem beschäftigt mich die Erkrankung durch Müdigkeit, fehlenden Antrieb, Stimmungseinbrüche etc. immer noch fast jeden Tag. Nun hab ich schon so viel verändert, so langsam gehen mir die Ideen aus, was die Depression sich von mir noch wünschen könnte.
![Lächeln :)](./images/smilies/icon_e_smile.gif)