wie fühle ich mich heute?

Lerana
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von Lerana »

Huhu Mirabella,
mirabella hat geschrieben:Medis im Akutfall spricht nichts dagegen, allerdings sollte es nur eine Übergangslösung sein und am Problem mit einer Thera gearbeitet werden!
ein Diabetiker wird auch mit noch so langer Psychotherapie nicht auf sein Insulin verzichten können. Er kann das mit seinem Essverhalten steuern, aber wird kaum ganz darauf verzichten können und das findet auch keiner verwunderlich. Da habe ich noch nie gehört: Insulin, das kann nur ne Übergangslösung sein. Du bist ja süchtug nach Insulin.

Depressionen sind eine Stoffwechselerkrankung im Gehirn und man kann sein Verhalten ändern und damit postiv der Depression entgegen wirken. Aber, es wird immer Formen von Depressionen geben, wo eine Medikation angezeigt ist und das hat nichts mit Sucht oder ungenügender Therapiebereischaft oder zu schwachem Willen zu tun. Ich wär mein AD sehr gerne los. Ich habe schon zweimal versucht, es auszuschleichen, jedesmal landete ich im Loch. Ich werde es wieder versuchen. Aber: ICH BIN NICHT SÜCHTIG! ICH BIN DEPRESSIV!

Gerade die Dosiserhöhung als Suchtmerkmal fällt übrigens bei AD weg. Ganz anders als Schmerzmittel oder Beruhigungsmittel. Von denen kann man durchaus abbhängig werden.

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
riverflow
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von riverflow »

Sorry, der Insulinvergleich regt mich auf, denn er entbehrt jeglicher Grundlage. Auch nach über 20 Jahren intensiver Forschung mit modernen Mitteln konnte die sogenannte Stoffwechselstörung nicht belegt werden! !! Viele Forscher kehren davon ab. Es ist weder bekannt, wie ein gesundes Gehirn noch wie ein "depressives" Gehirn aussieht, geschweige denn was Ursache oder Folge ist.
Eine Diabetes kann man biolog. vermessen, eine Depression eben nicht! Eine Diabetes äußert sich in ihren Symptomen weitgehend homogen, eine Depression nicht.
Antidepressiva, im Notfall für begrenzte Zeit sind schön und gut, auf lange Sicht können sie die Depression sowohl in der Ausprägung als auch in der Rezidivhäufigkeit verstärken. Daher würde ich niemandem empfehlen, diese lebenslang zu nehmen. Hinterher ist nicht mehr feststellbar, was Absetzungsproblematik oder Depressionssymptom ist.

Der italienische Psychiater Giovanni Fava hat kürzlich Studien ausgewertet und plädiert auf dieser Basis dafür, Absetzungserscheinungen in Entzugserscheinungen umzubenennen.

Die Erfordernis einer " Dosisanpassung" (Erhöhung oder Polypharmakotherapie) ist auch recht gängig.

Soooo weit hergeholt sind diese Gedanken also nicht.

LG
riverflow
Lerana
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von Lerana »

Huhu riverflow,
Du hast recht! Eine Depression lässt sich nicht messen. Und viele deiner Beträge haben mich kin der Vergangenheit schon kritisch gegenüber AD gemacht. Ich hatte heftige Diskussionen mit meiner Therapeutin, weil ich mein AD so ungern schlucke, dass es mir beizeiten morgens eine Qual ist.

Ich formuliere meinen Beitrag um:
Ich nehme ein AD, das mir ohne Nebenwirkungen zu helfen scheint. Ich weiß nicht ob meine Hirnchemie tatsächlich aus den Fugen ist. Es ist ein Konstrukt der Wissenschaft, dass an vielen Stellen viabel scheint. Auch ich habe Angst, nicht mehr ohne sein zu können. Deine Beiträge verunsichern mich tatsächlich manchmal. Ich sehe für mich keine Wahl, als der empfohlennen Therapie zu folgen, da sie mir hilft. Sehr sogar! Sollte ich in Zukunft feststellen, dass die Theorie nicht tragbar ist, da ich Symptome entwickel, die auf einen Widerspruch hindeuten, werde ich meine Haltung überdenken müssen. Bis dahin geht es mir mit meiner Erfahrung mit meinem AD und derübereinstimmenden Haltung zu einem wissenschaftlich gängigen Erklärungsmodell gut. Hoch lebe der Konstruktivismus! ;-)

Ich bleibe dabei:Ich bin depressiv nicht süchtig.

Bin gespannt, was die Forschung noch so alles in Zukunft herausfindet.


Herzliche Grüße
Lerana
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Lerana
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von Lerana »

Nachtrag:

Und wenn jetzt jemand denkt: Mit der Haltunmachstt sie es sich aber leicht.

Dann kann ich nur sagen: STIMMT! Ich mache es mir leicht! Und in der Therapie habe ich erkannt, dass es absolut okay ist, es sich imLeben hin und wieder leicht zu machen. Denn schwer ist das Leben doch oft schon von ganz alleine. ;-)

Herzliche Grüße
Lerana
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Boston1971
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von Boston1971 »

WÜTEND ! :evil:

Und warum? Weil sie mich oft anschreibt um mich zu fragen, wie es mir geht ......und ich beantworte das auch und dann......nichts! Was soll das frage ich mich dann? Warum fragt mich jemand, wie es mir geht und dann scheint es die Person ja doch nicht zu interessieren, da keine Reaktion kommt. Erwarte ich da zuviel?

Mich macht das sauer und ich bin auch verletzt, da diese Nichtreaktion für mich Desinteresse beinhaltet oder mit anderen Worten "ich frage mal, aber nur aus Höflichkeit" und die Antwort interessiert mich gar nicht.

Gehört das auch zu Depressionen dazu?????

LG
Boston
lucky8
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von lucky8 »

Hallo Boston,
hast du es schon mal versucht, nicht zu antworten und abzuwarten, was sie dann macht? Du hast ja nun Erfahrung mit ihrer Nichtantworterei... dreh doch den Spieß einfach mal um... =)

ich fühle mich heute traurig und leer....
es geht ihm wieder zunehmend schlechter, weil die Tagesklinik für ihn evtl. näher rückt und er davor Angst hat. Und ich habe jetzt den festen Termin für meine Kur bekommen, davor hat er noch viel mehr Angst, vier Wochen alleine mit den Hunden zu bleiben. Er ist total unruhig und zappelig, obwohl alles noch ein paar Wochen weit weg ist. Sein Arzt ist wie immer im Sommer im Urlaub und ich werde heute versuchen, dass er in der PIA mit einem anderen Arzt sprechen kann. Er ist momentan nicht in der Lage, sich selber zu kümmern.... was sich sonst tun kann, weiß ich nicht. Nur meine Kur werde ich nicht abblasen, ich muss auf mich aufpassen. Das dumme ist nur, er hat außer mir niemanden, der sich um ihn kümmert. Der Familie ist er sch....egal....
Krankheit ist bescheiden, aber diese Krankheit ist schlimm.... für alle...
Boston1971
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von Boston1971 »

Hallo Lucky,
bin dabei, den Spiess umzugehen.....Habe auf ihre letzte Nachricht von gestern nachmittag bis jetzt nicht geantwortet und werde es auch nicht tun. Wahrscheinlich kommt irgendwann die Frage, ob ich sauer bin oder sie tut so, als wenn nix wäre und schreibt (wie so oft) einfach nur "hi ".
Es ist schon komisch, was sie alles bei mir nicht gut findet, aber bei ihr ist das immer was anderes. Da wären wir wieder bei der verqueren Wahrnehmung und dem Egoismus von Depressiven.....

Was Dich betrifft kann ich Dir nur beipflichten, Deine Kur auf keinen Fall abzusagen. Ich denke, wenn Du nicht da bist, dann muss er handeln und er wird das auch schaffen. Ist ja keiner da, der es ihm abnimmt und meine Erfahrungen zeigen, dass es dann funktioniert.
Trau ihm auch mal was zu.....Dir bleibt eh' nichts anderes übrig. Es ist natürlich sehr traurig, dass Familie da ist, aber es keinen interessiert, was mit ihm los ist. Hast Du vll. Freunde, die mal nach dem Rechten sehen könnten?

LG, Boston
Rosenfan
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von Rosenfan »

@Sonnenblume, Salvatore, Mirabella - mit Interesse habe ich eure Meinungen zu den Antidepressiva gelesen.
Durch die Symtomatik meiner Tochter sehe ich inzwischen die Medikamenteneinnahme auch mit anderen Augen.

Wie Mirabella schreibt - im Akutfall spricht nichts dagegen, aber als Dauermedikation habe ich immer noch Bedenken.

Die Probleme körperlicher Art, die meine Tochter zusätzlich zur Depression quälen, sind vermutlich auf die Langzeiteinnahme von AD (Citalopram) zurückzuführen. Aber sicher ist man in der Klinik nicht.

Mir machen auch hauptsächlich die Medikamente Angst, die Suizidgedanken auslösen können.
Alles andere, was verordnet werden muss, auch die Medikamente, die man dann wieder langsam ausschleichen muß, finde ich inzwischen ok, wichtig ist, daß der Patient erstmal wieder soweit stabil wird, daß er damit erstmal "über die Runden kommt". Erst dann ist ja sicher weitere Therapie möglich.

Sonst geht es ja hier im Thema auch darum, wie es mir heute geht. Heute geht es mir ganz gut, habe nicht soviel grübeln müssen und konnte mich gut ablenken. War mit meiner Sportgruppe nach dem Sport gemeinsam Mittagessen in einem leckeren Fischrestaurant. (letzter Tag, nun sind erstmal Ferien) aber solche Ablenkung tut wirklich gut.

LG Rosenfan
mirabella
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von mirabella »

Boston,
Vielleicht kommt die Empathie wieder zum Vorschein!
Was schreibst du denn wenn sie fragt? Gut oder schlecht?
Ich habe auch das Gefühl das mein Mann wieder empathischer geworden ist. Wenn er 3 Tage nichts von mir hört, fragt er ob alles ok ist!
Ich schreibe dann, ja, alles ok.
Wenn es mir schlecht geht, teile ich ihm das eh mit.
Ich glaube er freut sich wenn es mir gut geht. Vor ein paar Wochen war es ihm noch egal!

Lucky, nimmt er eigentlich AD?
Mit AD hat mein Mann seine Angstzustände in den Griff bekommen. Allerdings wollte er eh lieber alleine sein.
Ich finde auch eher das man sich seiner Angst, in seinem Fall die Angst des Alleineseins, stellen sollte!
Ich finde auch das Verhalten meines Mannes als falsch, das Weglaufen!

Ich litt vor Jahren an einer Angstphsychose. Ich hatte auch Angst vor dem Alleinesein. Angst über die Autobahn zu fahren, etc...
Ich weigerte mich AD zu nehmen und habe mich gezwungen mich meiner Angst zu stellen. Jedesmal wurde es ein bisschen besser, bis ich sie in den Griff hatte.
Vielleicht ist das gar nicht mal so schlecht das er ohne dich auskommen muss!

Ich fühle mich eigentlich ganz gut, aber vermisse ihn wieder öfter. Und komme damit nicht klar, wenn er extra irgendwo hin fährt um mir etwas zu besorgen was ich woanders nicht bekomme. Warum macht er das, also denkt er doch an mich.
Das verwirrt mich etwas!

LG
Boston1971
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von Boston1971 »

"Vielleicht kommt die Empathie wieder zum Vorschein!
Was schreibst du denn wenn sie fragt? Gut oder schlecht?"

Mirabella,

ich schreibe, wie es mir wirklich geht.....da nehme ich keine Rücksicht mehr auf ihre Befindlichkeiten. Genau DAS habe ich viel zu oft getan. Wer mich fragt, der bekommt nicht das, was er vll. hören möchte, sondern die Wahrheit. Ansonsten braucht man mich gar nicht erst zu fragen. Ich mag diese Art von "Höflichkeitsfragen" nicht.
Was ihre Empathie betrifft.....da mache ich mir nichts vor. Sie fragte, ich habe geantwortet und Stunden später kam was von ihr, was mit meiner Antwort rein gar nichts zu tun hatte.....es ging wieder nur um sie! Soviel zu ihrer Empathie.

Es gibt sicherlich Antworten,die man so stehen lassen kann.....aber es gibt eben auch Antworten, auf die man ein Feedback braucht, wenn der Andere wirklich interessiert ist.

LG
Boston
lucky8
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von lucky8 »

Hallo mirabella,
ja, er nimmt Venlafaxin 75mg. Ich habe nicht den Eindruck, dass es hilft aber sein Arzt hat eh keinen Durchblick. Bis Ende der Woche bekommen wir Bescheid, ob er die Tagesklinik bezahlt bekommt. Für mich wäre es beruhigend, wenn er dort starten könnte, solange ich noch da bin. Dann ist er nicht ganz allein, wenn ich weg bin. Und dass er alleine durch alles durch muss, finde ich auch gut. Ich muss nur aufpassen, dass er nach meiner Rückkehr nicht wieder ins alte bequeme Verhaltensmuster zurück fällt. Dann muss er ausziehen, das möchte ich sowieso....
ich fühle mich ein wenig besser, weil ich von euch doch Anteilnahme spüre, die ich hier von den Menschen nicht bekomme. (die halten mich alle für bescheuert =) )
einen schönen Abend...
lucky
mirabella
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von mirabella »

Lucky,
Ich drücke Euch die Daumen!
Eine Veränderung wird es auf jeden Fall geben durch die Tagesklinik.
Die meisten, was ich so beobachtet habe seitdem ich hier lese, haben sich dadurch verändert.
Vielleicht wirken die AD bei ihm nicht oder zu niedrig dosiert.
Die AD die mein Mann vorher nahm wirkten irgendwie auch nicht. Ich glaube er bekam in der Klinik anderer.
Von einem Tag zum anderen verändertet er sich. Nachdem er mich die erste Zeit praktisch nur kritisierte und unruhig war. Wurde er ruhiger und konnte wieder klarer denken.

Boston,
Es kommt ja nicht von heute auf Morgen. Zumindest fragt sie schon mal oder interessiert sich wie es dir geht :-).

LG
lucky8
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von lucky8 »

liebe mirabella,
es ändert sich jetzt schen etwas.... er hat zwar den bescheid noch nicht, ob er dort hin kann, hat aber große angst davor. und bei mir ist die geduld am ende. gestern bin ich von der arbeit nach hause gekommen, er hat gejammert dass es ihm schlecht geht. war ganz zappelig und unruhig. da er einen termin in der pia hatte, meinte ich (sein arzt ist im urlaub) dass er doch mit einem anderen arzt sprechen sollte. auf einmal ging es ihm super gut. er hat sich keinem anderen anvertraut. kaum waren wir auf dem rückweg (er wollte nicht selber auto fahren, also bin ich) ging es ihm wieder schlecht. ich hasse es, wenn er mich anlügt. heute hatten wir eine auseinandersetzung (warum und wieso würde zu viel platz einnehmen), er hat mir in meinem haus die türe vor der nase zugeschlagen und mich ausgesperrt. ich habe mich entsprechend aufgeregt und jetzt ist er beleidigt in seine behausung abgezogen. er kommt bestimmt wieder. aber ich muss mir doch nicht alles gefallen lassen....
ich denke, er hat sich in seiner krankheit gut eingerichtet, er wird versorgt und tut so gut wie nichts.... deshalb hat er so viel angst vor der veränderung. ich weiß nicht weiter....

ich fühle mich ausgenützt, belogen und missachtet... eich sch... gefühl-
wünsche euch einen schönen abend.....
Boston1971
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von Boston1971 »

lucky8 hat geschrieben:liebe mirabella,
es ändert sich jetzt schen etwas.... er hat zwar den bescheid noch nicht, ob er dort hin kann, hat aber große angst davor. und bei mir ist die geduld am ende. gestern bin ich von der arbeit nach hause gekommen, er hat gejammert dass es ihm schlecht geht. war ganz zappelig und unruhig. da er einen termin in der pia hatte, meinte ich (sein arzt ist im urlaub) dass er doch mit einem anderen arzt sprechen sollte. auf einmal ging es ihm super gut. er hat sich keinem anderen anvertraut. kaum waren wir auf dem rückweg (er wollte nicht selber auto fahren, also bin ich) ging es ihm wieder schlecht. ich hasse es, wenn er mich anlügt. heute hatten wir eine auseinandersetzung (warum und wieso würde zu viel platz einnehmen), er hat mir in meinem haus die türe vor der nase zugeschlagen und mich ausgesperrt. ich habe mich entsprechend aufgeregt und jetzt ist er beleidigt in seine behausung abgezogen. er kommt bestimmt wieder. aber ich muss mir doch nicht alles gefallen lassen....
ich denke, er hat sich in seiner krankheit gut eingerichtet, er wird versorgt und tut so gut wie nichts.... deshalb hat er so viel angst vor der veränderung. ich weiß nicht weiter....

ich fühle mich ausgenützt, belogen und missachtet... eich sch... gefühl-
wünsche euch einen schönen abend.....

Liebe Lucky,
es tut mir echt leid, wie es Dir gerade geht. Lass Dich mal ganz freundschaftlich drücken!
Du hast vollkommen Recht damit, dass Du Dir nicht alles gefallen lassen musst. Ich denke, dass er jetzt Panik hat vor allem, was da auf ihn zukommt. Für ihn ist es das Unbekannte, was ihm Angst macht. Er kann sich nicht mehr drücken, muss Farbe bekennen und über sich und die Probleme reden. Er wird gefordert und muss mitarbeiten und das kennt er nicht.

Ich will bestimmt keine Lanze für ihn brechen, aber sein Verhalten Dir gegenüber ist mir nur allzu vertraut. Es gibt keine Rücksicht mehr (wenn es sie überhaupt mal gegeben hat), es findet kein rationales Denken mehr statt.....die Angst und Panik vor dem Unbekannten lässt nichts vernünftiges mehr zu...es wird wie blind "um sich geschlagen" und wir bekommen es ab.

Sein Verhalten zeigt, wie krank er ist und das es höchte Zeit ist, dass er in eine Klinik geht. Und Du hast Dir gegenüber die Verpflichtung alles zu tun damit es Dir wieder besser geht.

Ich denke es wäre besser für Dich wenn er bis er in der Klinik ist in seiner Wohnung bleibt. Du bist dann diesen Verletzungen nicht mehr so ausgesetzt. Das schließt ja nicht aus, dass Du bei ihm nach dem Rechten siehst oder anrufst und fragst, wie es ihm geht. Aber dieser Abstand wird Dir bestimmt gut tun. Ich kann das jetzt so sagen, weil ich es am eigenen Leib spüre. Ich bin froh, dass zwischen ihr und mir etliche Kilometer liegen und ich mich dadurch gut abgrenzen kann. Wenn es mir zuviel wird, dann tauche ich ab und mache etwas Schönes nur für mich. Ich habe festgestellt, dass immer nur soviel auf uns prallt, wie wir es zulassen! Und ich will das nicht mehr.....ich lote immer mehr meine persönliche Grenze aus und sage dann Stop....

Ich wünsche Dir viel Kraft, das Richtige NUR für Dich zu tun. Du bist ein wertvoller sehr empathischer Mensch und hast es verdient, respektvoll behandelt zu werden und dieses Aussperren aus Deinem Haus ist einfach nur kindisch und dann auch noch beleidigt sein, weil Du Dich (zu Recht) wehrst setzt nochmal einen drauf! DAS ist respektlos Dir gegenüber und wenn er sich noch nicht einmal daran halten kann, dann solltest Du dafür sorgen, dass er begreift, dass Du das nicht mehr bereit bist hinzunehmen.

LG
Boston
balsamico
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von balsamico »

Liebe Lucky,

sag mal, das wäre jetzt doch eigentlich DIE Gelegenheit für Dich, ihn endlich in seiner Wohnung zu lassen?

Überlege mal, wie lange Du schon unter der Situation leidest und ich habe so oft von Dir lesen, dass Du nichts mehr möchtest, als dass er endlich wieder in seine eigenen vier Wände geht. Hat sich an Deiner Haltung etwas geändert oder ist das noch immer Dein Wunsch?

Erinnerst Du Dich noch an seinen Klinikaufenthalt (war vor einem Jahr, habe eben extra nochmal nachgelesen bei Dir, weil mir das spontan einfiel). Damals hatte er Dir gesagt, dass er sich in der Klink wohler fühle als zu Hause, am Wochenende aber trotzdem zu Dir wollte, weil ihm langweilig sei… Da stellt sich mir die Frage, ob es vielleicht vollkommen gleichgültig ist, wer sich kümmert, Hauptsache nicht alleine und er wird umsorgt?

Dann hatte ich ja mal diese Idee mit dem „sanften Auswildern“ und wenn ich mich recht erinnere, gab es sogar eine gute Gelegenheit dazu, oder verwechsel ich da was? Also ein paar Tage mit ihm rüber in die Wohnung als Übergang. Das Weggehen aus seiner Wohnung fällt Dir evtl. leichter als ein „Rauswurf“ bei Dir?

Lucky, was macht es Dir so unendlich schwer, das durchzuziehen? Fürchtest Du Dich vielleicht vor irgendetwas? Brauchst Du einen (für Dich) „handfesten“ Grund und er liefert Dir nichts außer ein wenig Dauer-Lieblosigkeit (ist etwas ironisch gemeint)? Oder gibt es vielleicht irgendwelche Abhängigkeiten (emotional, wirtschaftlich oder was anderes) ? Was genau macht es Dir soo schwer, eine räumliche Trennung herbeizuführen, die Du selbst ja unbedingt möchtest (korrigiere mich, wenn das evtl. nicht mehr zutrifft)?

Du hattest ja selbst geschrieben, dass Du Dich gar nicht unbedingt trennen willst, er lediglich in seine Wohnung auf der anderen Straßenseite gehen soll und Du sogar für ihn da wärst (was ich schon beachtlich finde nach allem, was Du so berichtet hast).

Vielleicht könntest Du ja diese Frage für Dich mal beantworten (also was Dich so machtvoll von diesem Schritt abhält) – solange das nicht geklärt ist, wird das m.E. eine never-ending-story.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du möglichst bald einen Weg findest, Deinen Wunsch umzusetzen.

Alles Liebe
balsamico
rosileinchen
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von rosileinchen »

ja....die verquere Wahrnehmung :-( ich werde auch immer mal wieder von ihm gefragt, wie es mir geht, ich antworte und es kommt......nichts.......höchstens vielleicht mal ein "tut mir leid, dass es Dir nicht gut geht".....und auch er bezieht alles nur auf sich, ich komme eigentlich gar nicht vor? Er blendet völlig aus, wie es mir geht.... gehen könnte, nur sein Befinden, seine Sicht der Dinge ist relavant.

Er spielt nach wie vor das "geh weg, komm her Spiel" und ich kann weniger und weniger damit umgehen, er will mein Verständnis, aber ich kann sein Verhalten nicht verstehen??? Ich kann es einfach nicht. Muss ich doch aber auch nicht?

Ich weiss, dass nur ein endgültiger Schnitt hilft, aber ich schaffe es nicht, ich reagiere immer auf ihn, aber weiter bringt uns das auch nicht und den endgültigen Schlussstrich will er ja auch nicht, aber es gibt doch keinen anderen Weg?!

Grüsse von einer immer wieder ratlosen Rosi
lucky8
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von lucky8 »

.... ich bin stolz auf mich.....
hab es heute geschafft, n e i n zu sagen und mich nicht total vereinnahmen zu lassen. Ich habe heute gesagt, dass ich nicht mehr alles für ihn erledigen will und er die Sache alleine erledigen kann. Er sich aufführt wie ein Kind, das seinen Willen durchsetzen will.
Und außerdem kam heute die Genehmigung für die Tagesklinik. Nun muss nur noch ein Termin ausgemacht werden, ab wann er hingehen kann.....
euch allen einen schönen Abend und ein schönes Wochenende....
lucky
mirabella
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von mirabella »

Toll Lucky,
Freu mich für dich ... Ein Anfang ist gemacht.

LG
lucky8
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von lucky8 »

heute fühle ich mich ganz gut, denn ich habe etwas für mich getan.
Ich war mit einer Freundin im Musical, war schön und laut, danach waren wir noch etwas trinken und als ich nach Hause kam, hatte er schon das Essen vorbereitet. Ich weiß, dass er sich anstrengt, weil er Angst hat, dass ich gehe und ihn alleine lasse.... aber das verschiebe ich bis auf die Zeit nach der Kur, dann hat er sich schon vier Wochen daran gewöhnen können, daass ich nicht da bin....

Einen schönen Abend, eine gute Nacht, vie Mut und Kraft und einen guten Start in die neue Woche....
lucky
Boston1971
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von Boston1971 »

Liebe Lucky,
Du bist auf dem für Dich richtigen Weg und ich wünsche Dir die Kraft und auch den Mut, diesen Weg nicht zu verlassen.

Boston
lucky8
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von lucky8 »

Lieber Boston,
danke für deine lieben Worte. Ich denke, ich habe die Kurve gekriegt. Zumindest sieht es momentan so aus. Ich nehme nicht mehr so viel Rücksicht und er muss seine Angelegenheiten selber regeln. Das fällt ihm schwer, aber er ist ja ein erwachsener Mensch. Er wird es schaffen, hoffe ich. Hab ihm gesagt, wenn er sich nicht in der Tagesklinik anmeldet, dann muss er ausziehen. Vielleicht ist das gemein und Erpressung, aber anders kommen wir nicht weiter.... und mir macht es nichts mehr aus. Ich mag ihn immer noch und in Notfällen bin ich für ihn da. Aber nicht mehr....
Alles Liebe von einer hoffnungsvollen lucky
Boston1971
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von Boston1971 »

lucky8 hat geschrieben:Lieber Boston,
danke für deine lieben Worte. Ich denke, ich habe die Kurve gekriegt. Zumindest sieht es momentan so aus. Ich nehme nicht mehr so viel Rücksicht und er muss seine Angelegenheiten selber regeln. Das fällt ihm schwer, aber er ist ja ein erwachsener Mensch. Er wird es schaffen, hoffe ich. Hab ihm gesagt, wenn er sich nicht in der Tagesklinik anmeldet, dann muss er ausziehen. Vielleicht ist das gemein und Erpressung, aber anders kommen wir nicht weiter.... und mir macht es nichts mehr aus. Ich mag ihn immer noch und in Notfällen bin ich für ihn da. Aber nicht mehr....
Alles Liebe von einer hoffnungsvollen lucky

Liebe Lucky,
manchmal muss man einen Menschen zu seinem "Glück" zwingen und auch mal zu so solchen Mitteln greifen. Du tust das ja nicht böswillig, sondern für ihn, der die Notwendigkeit nicht sehen will aus Angst.
Ich wünsche Dir, dass Du stark bleibst. Du gibst ihn ja nicht vollständig auf, sondern er kann zumindest mit Hilfe im Notfall rechnen und das ist mehr, als viele Andere unter diesen Umständen zu geben bereit wären.


.....Ich fühle mich momentan sehr stabil, mein "Rückzug" tut mir gut und es zeigt ihr, dass ich mich nicht mehr verletzen lasse und sie jetzt ihre Dinge selbst regeln muss. Ich rede nicht mehr von Beziehung, nicht mehr von meinen Gefühlen und beschäftige mich mit mir und den Dingen, die mir guttun. Ich merke schon, dass mein Verhalten sie verunsichert.....aber diese innere Distanz ist gut für mich und wer weiss, vielleicht wächst ja was Gutes daraus für uns beide.

Allen wünsche ich jetzt eine gute Nacht und einen guten Wochenstart bei endlich wieder schönem Wetter. Die Sonne tut sooooo gut!

Boston
mirabella
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von mirabella »

Guten Morgen,
Ich denke auch das loslassen der Richtige Weg ist.
Mein Mann und ich, getrennt lebend, kommunizieren nun auf einer anderen Ebene.
Keine Vorwürfe mehr!
Es ist alles gesagt.
Wie du schon sagst, Boston, vielleicht entwickelt sich daraus etwas anderes, neues, gutes.

Ich fühle mich immer noch stabil und mir geht es gut.

LG
Boston1971
Beiträge: 111
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Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von Boston1971 »

mirabella hat geschrieben:Guten Morgen,
Ich denke auch das loslassen der Richtige Weg ist.
Mein Mann und ich, getrennt lebend, kommunizieren nun auf einer anderen Ebene.
Keine Vorwürfe mehr!
Es ist alles gesagt.
Wie du schon sagst, Boston, vielleicht entwickelt sich daraus etwas anderes, neues, gutes.

Ich fühle mich immer noch stabil und mir geht es gut.

LG

Guten Morgen aus dem sonnigen Norden Mirabella,

es freut mich zu lesen, dass es Dir gut geht :D
Auch ich habe festgestellt, dass die Ebene der Kommunikation sich "verschoben" hat. Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass unsere räumliche und auch innere emotionale Distanz den Anderen scheinbar "frei" sein lässt.....keinen Druck mehr (den sie sich aber ja selbst machen)......es bewegt sich alles auf einer ganz anderen Ebene.

Mir geht es auch sehr gut......ich plane gerade meinen USA-Urlaub im Oktober und freue mich riesig auf dieses Abenteuer 8-)

Habt alle einen superschönen entspannten Tag, das wünsche ich Euch von Herzen!

Euer Boston
fm2014
Beiträge: 159
Registriert: 23. Feb 2015, 19:38

Re: wie fühle ich mich heute?

Beitrag von fm2014 »

Hallo an euch ,
auch wenn ich keinen betroffenen Partner mehr habe, möchte ich kurz sagen ,wie es mir zur Zeit ergeht.
Leb ja nun allein und versuch mich in meinem neuen Leben so gut wie möglich einzurichten. Es gibt gute Tage, nur momentan werd ich fast täglich von all den Erinnerungen heimgesucht und damit hab ich ganz schön zu kämpfen.
Wir haben absolut keinen Kontakt mehr , warum auch.Er hat hat ja seine Neue, wo er Gefühle wahrnehmen kann.
Ich kann ihm kein Glück wünschen, dafür hat er mich zu sehr verletzt.
Für Euch freue ich mich zu lesen, das es Euch gut geht. Weiter so !
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