Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

momo
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von momo »

Hallo Ben

Ja, die Kunst des Lebens besteht sicher nicht darin, alles unter Kontrolle haben zu müssen, das sehe ich auch so. Genau dieses ‚die-Kontrolle-nicht-haben’ macht aber Angst; deshalb ist es wohl wirklich eine Kunst, zu leben. – Ich frag mich gerade, was mir solche Angst macht, möchte gern verstehen, was da mit mir passiert, warum seit einiger Zeit alles auf dem Kopf zu stehen scheint. Bis jetzt habe ich mein Leben doch auch irgendwie gemeistert, ohne überall die Kontrolle zu haben. Die Dinge einfach mal auf mich zukommen lassen, das konnte ich noch nie wirklich, obwohl einem in vielen Situationen gar nichts anderes übrig bleibt...

Was mir im Moment sehr auf dem Magen liegt, ist mein Studium. Während den Semesterferien (die Anfang Juli begannen und bis heute dauerten) war ich mein eigener Chef, konnte mir die Arbeit so aufteilen, wie ich wollte. Nun habe ich wieder einen Vorlesungsplan, an den ich mich halten sollte, der mir quasi vorschreibt, wann ich funktionieren muss. Je mehr ich das Gefühl habe, etwas zu müssen, desto weniger kann ich es. Weshalb ich mich damit so schwer tue, verstehe ich nicht. Ich ging zur Schule, ich arbeitete – da gab es immer vorgeschrieben Präsenzzeiten, aber nie hatte ich Probleme damit, Angst, dass ich etwas nicht könne. - Klar, das Studium fordert mich sehr, was weder in der Schule noch bei der Arbeit so sehr der Fall war, aber dafür macht es mir auch viel mehr Spass... auch hier bleibt mir schlussendlich nichts anderes übrig, als abzuwarten, ob ich das irgendwie hinkriege. Ich fürchte mich jedoch davor, es nicht zu schaffen... im Winter werde ich die Prüfungen schreiben und bestehen müssen, von denen ich mich diesen Sommer wieder abgemeldet hatte, weil es mir so schlecht ging (und ich glaube nicht, dass es mir wegen der Prüfungen schlecht ging, das hat vor über einem Jahr begonnen). Wird es mir in ein paar Monaten besser gehen? Werd ich diese Prüfungen bestehen? Kann ich denn mit einem solchen Chaos im Kopf überhaupt lernen? – Das weiss einmal mehr nur die Zeit... und ich hab das Gefühl, immer weniger zu wissen, immer weniger zu verstehen. Immer weniger zu verstehen, wie die Kunst des Lebens geht. Einerseits möchte ich dies doch gern, auf der andern Seite habe ich aber auch Bedenken, dass ich ja, wenns mir wieder besser geht, wieder funktionieren müsste (aus diesem Grund bin ich denn auch in diesem thread gelandet).

Momo
ben1
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von ben1 »

Hallo Momo

was verstehst Du unter "funtionieren müssen"? Ist dieser Anspruch an Dich menschlich, oder ist da nicht etwas sehr perfektionistisches dabei?

Du kennst vielleicht die Geschichte von dem Adler, der unter Hühnern aufwächst - mit Ihnen lebt, im Boden scharrt usw. bis dann ein anderer Adler kommt, ihn zu einem See führt und ihn mit seinem Spiegelbild konfrontiert - und von da an war der Adler ein Adler!

Ich habe die Geschichte mal für mich umgeschrieben (galt so für mich, mal sehen, ob Du Dich wiederfindest)

Da gab es mal einen kleinen Spatzen (Ben), der unter Adlern aufwuchs. Ben bemühte sich mit all seiner Energie um so fliegen zu können, wie die "echten" Adler. Das kostetet ungeheuer viel Energie, mußte er doch immer sein wahres ich verleugnen. Und eines Tages konnte er nicht mehr. ER fand sich damit ab, ein Spatz zu sein - und er erkannte auf einmal, das die anderen Adler auch nur unglückliche, aufgeplusterte Spatzen waren ...


Ben
srb
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von srb »

Hallo Momo,


"Einerseits möchte ich dies doch gern, auf der andern Seite habe ich aber auch Bedenken, dass ich ja, wenns mir wieder besser geht, wieder funktionieren müsste (aus diesem Grund bin ich denn auch in diesem thread gelandet)."

Und aus diesem Grunde habe ich diesen Thread eröffnet. Die Vorstellung gesund zu sein, macht mir Angst, weil ich dann ja wieder alles hinbekommen müßte. Ich meine, ich sehe schon den Haken in der Logik, denn, wenn ich gesund wäre, würde mir mein Job zum Beispiel wahrscheinlich nicht solche Probleme bereiten. Aber mein Gefühl kann der Logik nicht folgen. Ich habe einfach Angst. Und der Schlüssel kann nur darin liegen, sich mit diesen Ängsten auseinander zu setzen, zu fragen: Warum habe ich solche Angst?

Wobei dann gleich wieder das nächste Problem eintritt, ich zitiere Dich mal wieder:"ich schaff es nicht, genauer darüber nachzudenken, dieser Gedanke flüchtet sozusagen immer wieder." Genauso beschreibe ich es auch immer und alle gucken mich nur ganz entgeistert an. Als wenn man einen Satz liest und sobald man am Ende ist, hat man den Anfang wieder vergessen, so daß man den Satz nie versteht.

Und noch einer Deiner Sätze hat bei mir ein: Ja, genau ausgelöst: "Je mehr ich das Gefühl habe, etwas zu müssen, desto weniger kann ich es." Das ist bei mir ein sehr zentraler Punkt geworden, bei mir entsteht sofort und immer Druck, alles ist nur noch ein : Ich muß. Das kann sich dann locker bis zur Panik steigern, wenn ich merke, daß ich nicht kann. Bei mir geht es sogar noch ein bißchen weiter: Wenn ich etwas muß, kann ich das nicht wollen. Das kann die Arbeit sein, aber auch eine Verabredung mit meiner besten Freundin. Ich vertehe auch noch nicht genau, wie das entstanden ist, genau wie bei Dir hat das bei mir früher immer funktioniert, Schule, Studium, was ich machen mußte, habe ich eben gemacht. Sicher hatte ich auch damals mal keine Lust, aber das ist mit dem heutigen Gefühl absolut nicht zu vergleichen. Zum ersten Mal richtig schwierig wurde es während der Doktorarbeit und ehrlich gesagt, finde ich es heute fast ein Wunder, daß ich sie noch fertig bekommen habe, das Lernen fiel mir unglaublich schwer, als wenn das Chinesisch wäre, was da stand. Mein Kopf war einfach träge und hatte keine Lust, sich anzustrengen.

Niemand kann Dir sagen, was die Zukunft bringen wird, aber versuche, Dir nicht noch mehr Druck zu machen, als Du ohnehin schon hast! Ich weiß, leicht gesagt....

Liebe Grüße,
Silke
srb
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von srb »

Hi Ben,

die Geschichte mit dem Spatz und den Adlern finde ich schön. Mein Spatz schaut immer noch sehr sehnsüchtig zu den Adlern....

Was meine Meinung zu Arbeit ist? Ich weiß es nicht. Fühle mich nicht in der Lage, das Ganze mal quasi "erziehungsbefreit" zu sehen. Das geht für mich dann wieder in die Richtung: Wie krank bin ich wirklich? Bin ich arbeitsfähig oder nicht? Grundsätzlich möchte ich niemandem "auf der Tasche liegen", darum habe ich schon das Gefühl, arbeiten zu müssen. Ich meine, was gäbe mir das Recht, zu sagen: Ich habe keine Lust zu arbeiten. Das haben andere sicher auch nicht. Andereseits glaube ich, daß es da noch verschiedene Formen von "keine Lust" gibt, mir fehlen einfach nur die Worte, sie zu beschreiben. Diese "Ich will nicht", das ich empfinde, zerfrisst mich wirklich von innen. Wenn ich das jetzt wirklich als Krankheit definiere, hätte ich in meinen Augen das Recht auf eine Auszeit...

So eine einfache Frage und so eine komplizierte Antwort....

Silke
momo
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von momo »

Hallo Ben

Ja, was versteh ich unter ‚funktionieren müssen’... ist gar nicht so einfach zu erklären... nun, wenn ich einen freien Tag habe (also einfach für mich arbeiten muss und mir die Arbeit so einteilen kann, wies gerade passt), dann muss ich ‚nur’ meinen Ansprüchen gerecht werden. Ich setze mir jeweils Ziele für die kommenden Wochen und Zwischenziele für die kommenden Tage. Diese will ich natürlich erreichen. Da mir dies immer weniger gelang und ich mich kaum noch auf etwas konzentrieren konnte, habe ich meine Tagesportionen eben etwas verkleinern müssen. Irgendwann schaffte ich auch dieses Programm nicht mehr. Es fiel mir schwer, dies einfach so hinzunehmen. Und das tut es mir immer noch, weil ich eben das Gefühl habe, es doch eigentlich können zu sollen. Schlussendlich ist dies aber ein Problem, das nur mich betrifft. Ich mein, ob ich nun meinen Lernplan einhalte oder nicht, stört niemanden sonst.

Zwischen diesen ‚freien’ Tagen gab es immer mal wieder Tage, an denen ich arbeiten sollte. (Um mir mein Studium finanzieren zu können, arbeite ich. Habe einen festen Vertrag und gehe, obwohl die Arbeit meist nicht sehr spannend ist, gern hin; liebe Mitarbeiter, super Chef – eigentlich perfekt). Tja, irgendwann, nachdem ich einige Nächte nicht richtig schlafen konnte, machte ich mir am Abend vor einem Arbeitstag Gedanken darüber, wie ich den Tag wohl überstehen würde, wenn ich wieder nicht schlafen würde. Natürlich habe ich diese Nacht kein Auge zugetan, was mich aber nicht daran hinderte, zur Arbeit zu gehen – jeder hat mal eine schlechte Nacht. Als nach zwei-drei Stunden kaum mehr die Augen offen halten konnte, ging ich dann trotzdem nach Hause. Die Sorgen vor den nächsten Arbeitstagen wurden immer etwas grösser. Bekam Magenprobleme, hatte keinen Appetit, konnte nicht schlafen, hatte irgendwann keine Energie mehr, ...

Zuerst dachte ich mir, wenn das einfach so angefangen hat, dann hört das auch einfach so wieder auf. Da ich mich aber immer schrecklicher fühlte, ging ich zum Arzt, der mir schliesslich etwas zum Beruhigen verschrieb. Unterdessen schlafe ich besser – jedoch nur, wenn ich am nächsten Tag nichts muss (eben nicht funktionieren muss).

Deine Frage habe ich da nicht wirklich beantwortet... hm... kannst du trotzdem was damit anfangen? Findest du das perfektionistisch? Vielleicht... keine Ahnung... weiss gerade nicht mal, was denn eigentlich perfektionistisch bedeutet. Also eigentlich ja schon, nur... vielleicht kommts ja wieder...

Die Adler-Geschichte kannte ich übrigens nicht... ob ich mich da wiederfinde? Weiss nicht... Denkstreik... werd es aber mal im Kopf behalten.

Momo
momo
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von momo »

Hallo Silke

Die Angst vor dem Muss gibts bei mir auch nicht nur beim Studium, der Arbeit oder unangenehmen Dingen. Es beginnt meist schon damit 'du musst jetzt aufstehen' und 'du musst jetzt aus dem Haus' etc. Und schliesslich kenne ich auch das mit der besten Freundin. Ich habe abgemacht, also 'muss' ich nun gehen (weil ich sie sonst entäusche) und genau dieses Gefühl des Müssens macht, dass ich nicht kann (warum denn? eigentlich will ich mich ja mit ihr treffen)...

Auch wenn diese unbeantworteten warums und weshalbs meistens schrecklich zu ertragen sind, finde ich es doch schön, dass ich hier verstanden werde. Tut wirklich gut!

Momo
Phoenix_108
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von Phoenix_108 »

Momo, bist Du das ?

Du weißt, die Jam-Session, der Schwedisch-Unterricht, die Haar-Gestaltung ...

Falls dem nicht so ist, entschuldige bitte meinen spontanen Einfall

So long

Phoenix
ben1
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von ben1 »

Hallo Silke

kannst Du Dein "Arbeitsproblem" mal mit dem "Haus-mit-den-Ichs"-Bild beschreiben? Gibts da eine Mietpartei, die sagt "Silke, arbeit ist das wichtigste überhaupt" und wohnt vielleicht im selben Gang eine Partei, die sagt "Arbeit ist wurscht, hauptsache zum Leben reichts" - und ein Stockwerk höher eine Partei, die sagt "Leckt mich alle, ich will diesen ganzen Konkurenzscheiß nicht mitmachen" - und noch einige andere Parteien, die so ihre Meinung haben ... Und was sagt der Hausverwalter dazu? Bisher hat er die kritischen Stimmen wahrscheinlich in den Keller gesperrt, oder?

@ Momo: Vielleicht passt das Bild auch für Dich

Noch kurz was zu Phoenix - ich finde an diesem Thread Anonymität sehr wichtig - ich möchte hier nicht "enttarnt" werden. Aber das ist nur meine Meinung.

Ben
Phoenix_108
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von Phoenix_108 »

Sorry, Ben,

dies war nicht meine Absicht

Nichts für Ungut

Phoenix
srb
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von srb »

Hallo Momo,

ich kenne selber die Antworten nicht, darum habe ich auch das Gefühl, Dir so wenig helfen zu können, etwas Klarheit in Deine Gedanken zu bringen - aber ich kann Dich so gut verstehen! Warum habe ich so ein Problem mit müssen? "Ich muß essen", das ist doch schon verrückt, sich darüber Gedanken zu machen, damit Probleme zu haben, oder?

Ich meine, ein paar Ansätze gibt es vielleicht schon, ich komme aus einem doch sehr konservativen Elternhaus, da gab es schon früh sehr viele Zwänge. Man mußte sich "benehmen", still sein, die Eltern nicht stören, ein "braves Mädchen" sein. Wenn etwas bei uns zuhause nicht gefördert wurde, dann war das eine eigene Meinung zu entwickeln, einen eigenen Willen, eine eigene Persönlichkeit - ich wurde eher zur perfekten Anpassung erzogen. Insofern habe ich schon das Gefühl, daß mein Leben schon sehr lange von Zwängen (seien sie nun von mir erfunden oder wirklich vorhanden) beherrscht wird, aber ich habe das nie in Frage gestellt. Ich mußte und dann habe ich gemacht. OK, glücklich war ich dabei vielleicht auch nicht, aber nie so zerrissen wie jetzt.

Und irgendwann ist das Fass vielleicht einfach übergelaufen und jetzt wehre ich mich instinktiv gegen jede Form von "müssen" - und zwar mit Händen und Füßen.

Naja, eigentlich erklärt es das auch noch nicht. Vielleicht bin ich auch oft einfach zu erschöpft und mir fehlt einfach der Elan...

Sorry, jetzt ist irgendwie bei mir im Kopf ein Riesenknoten entstanden und ich weiß gar nicht mehr, was ich eigentlich sagen wollte. Wie hast Du das noch so schön genannt? Denkstreik?

Trotzdem alles Liebe von einer etwas verwirrten Silke
srb
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von srb »

Hi Ben,

da muß ich ein wenig drüber nachdenken! Und dafür ist heute irgendwie nicht der richtige Tag... ich versuchs morgen mal!

Liebe Grüße,
Silke
srb
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von srb »

Hallo Ben,

also diese Frage hatte es echt in sich. Da gibt es dann immer noch dieses: Laß mich doch mit dem ganzen Sch... in Ruhe-Ich, das jeden Versuch, sich gedanklich damit zu beschäftigen, boykottiert! Aber ich will es trotzdem mal versuchen. Also, da gibt es bestimmt dieses: "Ich kann mich nur über Arbeit definieren"-Ich, als auch das "Arbeit ist nicht so wichtig"-Ich. Überhaupt habe ich das Gefühl, daß viele Ichs sich genau gegenüber wohnen, z.B. "Ich will Karriere machen" - "Familie ist mir wichtiger", "Ich möchte auf Konferenzen fahren" - "Ich habe Angst davor, mich dort zu blamieren", "Ich will selbstständig arbeiten" - "Ich will mehr Struktur", "Am liebsten viel Geld für wenig Arbeit" - "Ich möchte eine Arbeit, die mich ausfüllt". Dann gibt es noch das Ich, daß sich gegen jede Art von Zwang, Verpflichtung, Regeln auflehnt und das Ich, daß immer denkt, nicht gut genug zu sein. Sind bestimmt nicht alle, aber jetzt streikt mein Kopf gerade mal wieder....

Trotzdem viele Grüße,
Silke
ben1
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von ben1 »

Hallo Silke

das ist doch eine ganze Menge! Da sind die verschiedensten Ansprüche in Dir, die sich teilweise ergänzen, teilweise völlig wiedersprechen. Es ist, wie vor einem Buffet zu stehen, großen Hunger zu haben, und nichts auswählen zu können, weil wenn ich Fisch nehme, bis ich satt bin, kann ich kein Fleisch haben, oder Käse oder Obst. Beim Buffet mache ich es immer so, das ich mir von allem ein bischen was nehme! Warum geht diese Lösung im richtigen Leben nur so schwer? Ich denke, dazu müssen die Ängste, die dahinterstecken, auftauchen dürfen. Wenn man/frau mal weis oder am eigenen Leib erfahren hat, das man von zu viel Fisch (Karriere) nur kurze Zeit satt wird, kann man das ein bischen auspendeln. Egal wofür Du Dich entscheidest - iss, und verhungere nicht vor dem Buffet! Und ausgewogene Kost wird auf lange Sicht das beste sein (sagen zumindest die Ernährungwissenschaftler )

Ben
momo
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von momo »

Hallo Phoenix

Bin eine Momo, die noch nie Schwedisch-Unterricht hatte...

Gruss
Momo
momo
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von momo »

Hallo Ben

Habe diese Woche oft an deine Spatzen-und-Adler-Geschichte gedacht. Im Moment fühle ich mich wie eine Schildkröte, die zu fliegen versucht. Trotzdem habe ich aber auch irgendwo das Gefühl, dass ich eigentlich schon fliegen können sollte, aus irgendeinem Grund geht das aber nicht. – Wie war das beim Ben-Spatzen? Hat der sich, nachdem er merkte, dass er ein Spatz ist, nicht gewünscht, trotzdem wie ein Adler fliegen zu können? Bei mir ist es so, dass ich den Adlern nicht so nachkomme, aber ich weiss nicht, ob ich eben ein Spatz bin oder einfach ein etwas ungeschickter Adler, der gerade nicht weiss, wie man adlermässig fliegt.

Wo genau mein Problem liegt, weiss ich eigentlich gar nicht. Es scheint in meinem Kopf einfach keinen klaren Gedanken zu geben, darum komme ich den Bewohnern im Haus-mit-den-Ichs nicht so auf die Spur.

Gruss
Momo
momo
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von momo »

Hallo Silke

Darf ich dich was zum ,ich muss essen’ fragen? – Hm, ich frag einfach mal, du musst ja nicht antworten...

Was meinst du mit ‚ich muss essen’? Willst du nicht essen und weisst aber, dass du eigentlich solltest oder kannst du nicht? Und hast du dieses Problem immer/überall? – Diese Gedanken finde ich eigentlich auch ganz verrückt, kenne sie jedoch sehr gut. Es fällt mir momentan extrem schwer, etwas zu essen, es gibt wie eine Barriere in meinem Hals. Besonders Mühe habe ich, wenn ich mit andern Leuten zusammen essen sollte; dann bringe ich keinen Bissen runter. Und dann kommen diese vielsagenden Blicke – am liebsten möchte ich jeweils im Boden versinken... ich bin ziemlich dünn (schon immer), weshalb einige das Gefühl haben, sie müssten mir immerzu sagen, dass ich wirklich mal essen sollte. Würde ich ja gern, aber wenns nicht geht, gehts nicht und mit diesen dauernden Aufforderungen sowieso nicht. – Ist das bei dir auch etwa so? Oder hat es mehr mit deiner Erziehung zu tun? (Sorry, wenn ich das einfach so frage - du hast am Anfang des threads mal was darüber geschrieben).

Gruss
Momo
ben1
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von ben1 »

Hallo Momo

ich habe mir am Anfang natürlich auch gewünscht, wei die Adler fliegen zu können. Und dann habe ich aber erkannt, das alle anderen "Adler" auch nicht fliegen können, so sehr sie sich auch aufplustern. Fliegen ist für mich in der Geschichte ein Synonym für Perfektion. Und ich denke einfach, das es eine unmenschliche Anforderung ist, perfekt sein zu wollen. Daran muß man scheitern und wenn man diesen Mechanismus nicht durchschaut und die Anforderungen an sich runterschraubt, kann das Ganze sehr unangenehm werden. Daher denke ich, es ist o.k., nicht fliegen zu können - ich kann hüpfen, laufen, gehen, schwimmen - das reicht doch, oder?

Ben
maggy
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von maggy »

Hallo Silke,

wenn meine "Inneren Kritiker" (so nenn ich das bei mir), so aktiv sind übersetze ich mir das immer in die Grundbedürfnisse, die jeder Mensch so hat. Dann wird es für mich klarer und ich kann meine Entscheidungen aus einer anderen Warte treffen.
Bei dem was du geschrieben hast, würde das für mich folgendermaßen aussehen (wohlgemerkt: für mich, so als Beispiel):


"Ich will Karriere machen" - "Familie ist mir wichtiger", =
"die eigenen Träume, Ziele und Werte bestimmen" - "Gemeinschaftlichkeit, Liebe, Nähe, Sexualität, Schutz, emotionale Sicherheit".

"Ich will selbstständig arbeiten" - "Ich will mehr Struktur", =
"Über das eigene Vorgehen, wie Träume, Ziele und Werte realisiert werden können, bestimmen" - "Sicherheit, Ordung, Unterstützung".

"Ich möchte auf Konferenzen fahren" - "Ich habe Angst davor, mich dort zu blamieren", =
"Wertschätzung, Inspiration, Respekt, Einfühlsamkeit" - "Verständnis, Fehler machen dürfen (um zu wachsen)"

"Am liebsten viel Geld für wenig Arbeit" - "Ich möchte eine Arbeit, die mich ausfüllt". =
"Materielle Sicherheit, das Leben als Spiel erleben" - "Sinnhaftigkeit, Selbstwert erhalten, Friede, Harmonie"

Dann gibt es noch das Ich, daß sich gegen jede Art von Zwang, Verpflichtung, Regeln auflehnt und das Ich, daß immer denkt, nicht gut genug zu sein.
"Autonomie"
"Authentizität"

Wie gesagt: nur ein paar Beispiele, aber mir hilfts.

Alles Liebe
von
Maggy
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Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
maggy
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von maggy »

Hallo Momo,

habe hier noch eine Adler-Geschichte (von einem Hühneradler), die Lieblingsgeschichte meines Therapeuten:

Es war einmal ein Indianer, der lebte im Norden Amerikas, dort wo die großen Wälder, die hohen Berge und weiten Graslandschaften sind. Jedes Jahr wanderte der Indianer von Norden nach Süden und von Süden nach Norden.
Auf einer seiner Wanderschaften kam er zu einer Hühnerfarm. Als er sich genauer umsah, entdeckte er mitten unter der Hühnerherde einen Adler, der sich seltsam bewegte und pickte und scharrte wie die anderen Hühner. Beim Anblick dieses Hühneradlers spürte der Indianer einen Schmerz in seinem Herzen.
Er ging zum Farmer, bat um ein Glas Wasser und wollte ihm den Hühneradler abkaufen. Mit der Bemerkung: „Endlich bin ich dieses nutzlose Vieh los! Er frißt nur mein Futter und legt keine Eier!“ schenkte der Farmer dem Indianer das Tier. Der Indianer bedankte sich und nahm seinen neuen Freund liebevoll auf seinen Arm.
Der Indianer sang ihm Lieder, erzählte Märchen und Geschichten von den großen heiligen Vögeln und was seine Stammesbrüder mit den Adlerfedern machen. Langsam, ganz langsam wurden sie Freunde, der Indianer und der Hühneradler.
Und so überlegte er, wie er seinem Freund helfen konnte, sich daran zu erinnern, dass er kein Huhn, sondern ein Adler ist. Einige Tageswanderungen entfernt gab es einen hohen Berg, dessen eine Seite in einer sehr langen Steilwand abfiel. Und dorthin mußte er ihn bringen, damit der Hühneradler sich wieder in einen echten Adler verwandelt.
Einige Tage und Nächte wanderte der Indianer. Endlich an einem heißen Sonnentag im Sommer, erreichte er die Spitze des Berges. Eine Nacht noch, bis zum nächsten Mittag, wollte er warten, um seinen Freund gut vorzubreiten für den großen Augenblick des Abschieds. Lange saß er in der Nacht, seinen Adlerfreund im Arm. Alles war still und er betete. Über ihm der Mond und die Sterne.
Am nächsten Morgen ging der Indianer wieder mit seinem Freund zu der Stelle, wo er vorhatte, den Hühneradler weit hinaus in den Abgrund zu werfen. Alles war gut. Die Sonne stand hoch am Himmel, der Wind war günstig. Und ganz zärtlich, mit Wehmut und Zuversicht im Herzen, nahm er Abschied von seinem Freund und streichelte behutsam die wunderschönen Adlerfedern. Dann drehte er sich einige Male schnell um seine Achse, sammelte seine ganze Kraft und warf ihn weit und hoch hinaus.
Und voller Angst sah er, wie sein Freund tiefer und tiefer fiel, wie ein Stein. Manchmal, im Ansatz ein ungeübtes und taumeliges Flattern, wieder und wieder, und noch einmal, schon weit unten in der Tiefe und fast verloren. Dann...dann...endlich, die Flügel breiteten sich aus und hielten, stark genug. Und getragen vom Aufwind zog der Adler kleine, dann immer größere Kreise, so sicher, fest und stark. Oben tanzte und lachte und sang der Indianer voll Freude. Nach einer Weile näherte sich der Adler seinem Freund. Mit einer Adlerschwinge streifte er fast das Kopfhaar, so, als wollte er sich auf diese Weise bedanken und verabschieden. Und nicht lange darauf war er verschwunden im weiten Himmel.
Der Indianer kniete nieder.
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Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
igel
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von igel »

"Der Adler kann nicht vom flachen Boden fliegen. Er muss erst mühsam auf einen Ast oder Baumstrunk hüpfen - von dort aber schwingt er sich zu den Sternen."
igel
srb
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von srb »

Huch, da habe ich wohl vergessen das "Bei Antwort benachrichtigen"-Kästchen anzukreuzen - hatte mich schon gewundert, von Euch allen gar nichts mehr zu hören...

Aber schön, daß es Euch doch noch gibt!!

Also erstmal an Ben,

das ist irgendwie komisch, daß Du gerade dieses Beispiel gewählt hast. Wäre nämlich schonmal ganz wirklich fast vor einem Buffet verhungert. Habe fast nichts mehr gegessen, weil ich mich einfach nicht entscheiden konnte, was ich essen sollte. Noch heute läuft mir bei dem Gedanken ein Schauer über den Rücken... Aber andererseits kann ich dadurch sehr gut verstehen, was Du ausdrücken möchtest. Ich habe immer das Bild mit dem Esel gewählt, der zwischen 2 Heuhaufen verhungert, weil er sich nicht entscheiden kann.

Aber läßt sich das so einfach umsetzen? Von jedem ein bißchen? Ich habe das Gefühl, manchmal gibt es nur Ganz oder gar nicht. Oder ist das nur wieder ein Streich, den die Depression mir spielt?

Beim Buffet kriege ich das übrigens mittlerweile auch schon hin, von jedem erstmal ein bißchen und wenn mir etwas ganz gut schmeckt, davon noch ein bißchen mehr... Ist das ein gutes Zeichen?

An Momo:

Bei mir ist das weniger ein "Nicht Essen können" als ein "Nicht Essen wollen". So idiotisch das klingt, ich habe manchmal einfach keine Lust zu essen. Da kommen ganz verschiedene Gedanken zusammen: Warum essen, ist doch eh alles sinnlos, mein Gott, wie kann der jetzt an Essen denken, wo es mir doch so existentiell schlecht geht, ich werde zu dick usw. Für mich hat "Nicht-essen" aber auch viel mit Widerstand zu tun, ein Wehren gegen das "Funktionieren müssen", es ist ein Kommunikationsmittel, um meiner Umgebung mitzuteilen, daß es mir nicht gut geht und wohl auch eine Art von "Selbstbestrafung". Insofern ist es schon auch ein "Nicht-Essen können", aber nicht in dem Sinne, daß wirklich meine Kehle wie zugeschnürt ist, das kenne ich eigentlich nicht. Es ist eher eine bewußte Entscheidung, die sich jedoch sehr leicht verselbstständigt und das ist das Gefährliche daran. Bin auch ziemlich dünn und kann mir ein weiteres Abnehmen eigentlich nicht leisten....

Beantwortet das Deine Frage (die ich Dir übrigens überhaupt nicht übelnehme ? Das Ganze ist ein Teil von mir, der irgendwo auch sehr wichtig war und ist, von dem ich im Moment das Gefühl habe, damit umgehen zu können, mit dem ich mich aber sicher nochmal auseinandersetzen muß!

Und ich kann auch noch nicht entscheiden, ob ich ein flügellahmer Adler oder ein Spatz bin...

An Maggy,

ich glaube schon, daß ich viele der Begriffe, die Du genannt hast, mit meinen "Schlagwörtern" verbinde. Aber auch wenn ich mir diese Grundwerte angucke, fühle ich mich völlig unfähig, zu entscheiden, welche mir davon wichtiger sind als andere...

Liebe Grüße an Euch alle,

Silke
ben1
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von ben1 »

Hallo Silke

lese derzeit ein wirklich gutes Buch, das genau das mit den verschiedenen Ichs so beschreibt, wie ich es für mich beschrieben habe. Da steht z.B. auch, das der Mensch im Laufe seiner Entwicklung einen Bewacher bildet, der Gut und Böse, Erfolg und Misserfolg usw. unterscheiden lernt (determiniert) und der die Ichs in gewollte und ungewollte aufteilt. Dieser Bewacher ist in unserem Bild wohl der bisherige Haushälter - und nun gilts, sich auch die Bedürfnisse der anderen Bewohner anzusehen. Da gibts bei Dir wohl auch eine Silke, die alles satt hat (satt ist? nich mehr Essen will?) und die bricht hat ab und zu durch. Das ist ein Teil von Dir, das ist erst mal o.k. Nun geht es weder darum, zu verhungern, noch, sich zu überfressen. Die Entscheidung ist wirklich kein entweder/oder, sondern es gilt, die Mitte auszuloten. Dabei springt man gerade am Anfang von einem Extrem ins andere - gesund sind beide nicht! Ich schreib jetzt nur vom Essen, im Prinzip gilt das aber auch für Beruf, Privatleben usw.
Eine wirklich gute Methode, um "verschütteten" Ichs auf die Schliche zu kommen ist die, sich mal eine Person vorzustellen, die man absolut nicht leiden kann. Was stört Dich an dieser Person? Genau das sind Züge an Dir (ja, die hast Du schon auch - sie sind nur verdrängt), die Du bisher nicht bewußt wahrnehmen durftest. Also meine nächste Frage - was regt Dich an anderen Menschen auf? Bei mir warens z.B. solche Sachen wie "einfach drauf losleben, ohne Konsequenzen zu bedenken" - das hat mich bei anderen tierisch genervt - weil ich mir selber das nie zugestehen wollte. Oder ich habe Leute gehasst, die faul waren - auch ein Zug an mir, den ich nicht Leben durfte ...

Ben
srb
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von srb »

Hallo Ben,

da hast Du mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen. Spontan fallen mir da auch Menschen ein, die einfach leben und handeln, ohne die Konsequenzen zu bedenken. Menschen, die selbstbewußt auftreten (was bei mir auch ganz schnell als Arroganz ankommt), die zuallererst an sich denken, die komplett abschalten und sich entspannen können. Die beim Nachhausekommen erstmal die Füße hochlegen und den Abwasch Abwasch sein lassen.

Oje, wenn ich da weiter darübwer nachdenke, fällt mir, glaube ich, noch eine ganze Menge ein....

Wie heißt denn das Buch, das Du gerade liest?

Einen schönen Sonntag noch,
Silke
ben1
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von ben1 »

Hallo Silke

der arme Nagel

Das Buch ist von Hal und Sidra Stonde und nennt sich

"Du bist Viele"
Heyne Verlag, ISBN 3-453-17633-2

Komischer Titel, aber ein gutes Buch!

Schöne Woche

Ben
momo
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Re: Will ich eigentlich wirklich, daß es mir besser geht?

Beitrag von momo »

Hallo zusammen

Erst mal vielen Dank für die Spatz-und-Adler-Gedanken; werd sie im Kopf behalten!


Silke:

Mein Essproblem ist, glaub ich, eher ein Kommunikationsmittel meines Magens an mich (der mir mitteilt, dass etwas mit mir nicht stimmt und ich dies nicht weiter ignorieren kann), als von mir an meine Umwelt (es ist mir auf jeden Fall sehr unangenehm, darauf angesprochen zu werden und habe immer das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen).

Ich weiss nicht, ob das hierher passt, aber es beschäftigt mich im Moment sehr: Habe diesen Sommer oft gefehlt im Büro, jedoch das Glück gehabt, einen Chef zu haben, der sehr grosses Verständnis für meine Situation hat (genau so hat ers gesagt). Nun, als ich das letzte Mal dort war und es nicht fertig brachte, mir bis am Schluss ein Lächeln aufzukleben, wollte er wissen, was denn wieder sei. Ich solle mich nicht so anstellen. Schliesslich gehe es mir grundsätzlich gut. – Was bedeutet dieses grundsätzlich? - Ich müsse nicht aus einem Problemchen ein dauerndes Riesending machen. – ??? Mach ich das? Ich wusste überhaupt nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Schliesslich kam mir auch der Titel dieses Threads in den Sinn... bin ich selbst Schuld, dass es mir so geht? Abgesehen von diesen Fragen war ich denn auch enttäuscht über diese Reaktion. Und sie macht mir ein schlechtes Gewissen, habe das Gefühl, nur zu simulieren obwohl ich glaube, dass das eben nicht stimmt...

Sorry, musste das loswerden.

Gruss
Momo
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