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caroline

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Beitrag von caroline »

Liebe Dan Hoffentlich hast du es geschafft, mit deinem Arzt über das Thema Suizidgedanken zu sprechen. Ich denke, dass er gespürt hat, was in dir vorgeht. Ich habe schon mehrmals Suizidgedanken und auch Pläne gehabt, ich bin noch nie in die geschlossene Abteilung eingewiesen worden (was mir auch nie geholéfen hätte). Sobald ich merke, die Gedanken nehmen wieder zu, sprech ich mit dem Arzt darüber, und wir führen dann ein extra langes Gespräch. Für mich ist es eben auch hilfreich, dass ich diese Gedanken ablegen kann bei jemandem, der auch damit umgehen kann. Manchmal bin ich ins Krankenhaus gekommen nach einem solchen Gespräch, aber wie gesagt, noch niemals in eine geschlossene. Manchmal gehe ich nach Hause, und ich verspreche dem Arzt dann, mich zu melden, wenn die Gedanken noch mehr zunehemn. Damit engagiere ich mich auch, und daran halte ich mich auch dann. In der psychosomatischen Klinik, in der ich letztes Jahr war, kam auch irgendwann der Moment, wo ich nur noch verschwinden wollte. Der Therapeut hat das gemerkt und mich eben auch darauf angesprochen. Daraufhin haben wir einen schriftlichen Suizidvertrag gemacht. Ich glaube, das ist in Kliniken relativ verbreitet. Mir hilft es eben, wenn ich mich dazu bekenne und wiederum auch soweit "mitmache", dass ich mich an so einen Vertrag halten kann. Für mich ist das ein Zeichen, dass ich ernst genommen werde, und dass eben 2 erwachsene^Menschen sich irgendwie aneinander binden. Das mag nicht für jedermann so sein. Aber wie gesagt, ich hoffe, du konntest deinen Termin schaffen und hast ein wenig Erleichterung erfahren können. Ich wünsch es dir von Herzen!! Liebe Grüsse Caroline
dan
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Beitrag von dan »

vor ich ins Bett gehe wollte mich melden und sagen wie es beim Arzt gegangen ist. Es ist schon eine erleichterung über diesen Thema mit jemand zu reden. Ich fühle mich nicht mehr so alleine in der Kampf. Am Monntag habe ich wieder einen Termin und ich bringe meinen Mann mit. Bis dann werde ich mich in der Psychiatisches Ambulanz vorstellen und über einen mglichen Klinik Aufenhalt reden. Ich habe noch nicht ja gesagt aber ich lass mich beraten. es ist alles zu viel für mich und ich bin sehr müde........ dan
caroline

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Beitrag von caroline »

Schlafe gut Dan, die Erleichterung macht müde, ich finde es grosse Klasse, dass du es geschafft hast, und wie es jetzt weiter geht, wird sich finden. Gute Nacht Caroline
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Liebe Dan, ja,laß dich auffangen,hol ganz tief Luft... Wir begleiten dich. Lieben Gruß Waltraut
dan
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Beitrag von dan »

heute fühle mich wie einen großen Depp. riesige Frustration, mudigkeit, antrieblos,werwirrt, idiotisch, mutlos,..... die Ambulanzschwester an der Uni. war total unmöglich, es war sehr demutigend und ich könnte keinen Termin ausmachen. Die hat mir mit Ihre Fragen total fertig gemacht. Weiss ich nicht ab ich einen zweiten Versuch machen könnte. gestern Abend bin auf dem Spielplatz mit meinen Mann und die zwei kleinste. Es war echt schön. Danach sind wir zum Viert essen gegangen. Ich habe schon Grund zum leben aber meine Seele ist schwer zu überzeugen dan x
heike
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Beitrag von heike »

Endlich habe ich es geschafft noch einen anderen Arzt aufzusuchen da es mir echt sch... geht. Ich habe ihm erst am Schluß erzählt das ich auch psychisch krank bin und zu meiner Verwunderung hatte er auch noch sehr viel Verständnis. Viel mehr als mein Hausarzt, ja wir hatten ein sehr gutes Gespräch. Aber das war bald vergessen denn seine Vermutungen haben mich wieder tief runter gezogen ins Loch. Er meinte ich habe vielleicht einen gut-oder bösartigen Knoten oder einen Tumor an der Schilddrüse. Ich kriege immer schlechter Luft und kann kaum schlucken. Mein hausarzt hat wohl geschlafen, denn er hat mich nicht zum Radiologen geschickt. Da ich schon Medikamente nehme muß ich nun zehn Tage die Medikamente absetzen bis die Untersuchung stattfinden kann. Die Ungewissheit bis dahin macht mich schon jetzt wahnsinnig. Dann habe ich vielleicht umsonst gekämpft. Ich habe solche Angst und das ganze zieht mich wirklich mächtig runter. Wann wird das alles aufhören oder gibt es etwa nie ein Ende. Ich habe keine Kraft mehr und weiß nicht wo ich noch welche her nehmen kann. Traurigen Gruß an alle, Heike
heike56
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Beitrag von heike56 »

Liebe Heike, mir fehlen die Worte, aber deine Verzweiflung und Angst kann ich nachempfinden. Ich wünsche dir Kraft und hoffe mit dir auf ein gutes Ergebnis der Untersuchung. Alles Liebe Heike56
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Liebe Heike, ich wünsche dir alles Gute,natürlich einen guten Befund,aber auch die Geduld,bis dahin auszuhalten. Die Schilddrüse wird ja manchmal auch für Depressionen verantwortlich gemacht. vielleicht geht es dir ja nachher besser! Jedenfalls scheinst du jetzt einen Arzt zu haben,dem du vertrauen kannst! Alles Liebe Waltraut
heike
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Beitrag von heike »

Danke heike56, danke Waltraut, es hilft mir schon wenn ich nicht so alleine bin mit meiner Angst und das Gefühl habe es versteht jemand wie es mir in dieser Situation geht. Liebe Waltraut, du haast recht ich habe bzw. hatte einen super Arzt. Diesen habe ich aufgesucht da mein Hausarzt Urlaub hat. Es hat schon gut getan, sein Verständnis für die Krankheit, und vor allem hatte ich das Gefühl er redet nicht nur irgendwas daher. Aber am Montag ist mein Arzt wieder aus dem Urlaub zurück und ich überlege schon die ganze Zeit ob ich nicht wechseln soll. Davor habe ich aber such schon wieder Angst. Angst vor den Reaktionen und so mitten in der Krankheit noch mal alles von vorne erzählen sprich nochmal anfangen. Dann weiß ich nicht ob dieser Arzt mich als Patient annimmt.Ach ich weiß einfach nicht was ich tun soll.Die nächsten zehn Tage bis zur Untersuchung werden bestimmt sehr hart. Und da ich die Medikamente ab heute nicht mehr nehmen darf geht es mir natürlich noch schlechter. Diese Unruhe das Herzrasen und die Angst machen mich wahnsinnig. Ich hoffe nur das dies alles endlich aufhört. Liebe Grüße, Heike
susan
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Beitrag von susan »

Liebe Heike, es wurde Zeit, das dir endlich ein Arzt mal zugehört hat!! Ich wünsche dir alles Gute,drücke dir ganz doll die Daumen für die Untersuchung!!!! Lieber Gruß Susan


Albert Keim
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Beitrag von Albert Keim »

Hallo Heike, da hast Du wirklich mal einen Glücksgriff gemacht! Ein Arzt, der mir als Patient zuhört, den würde ich nicht sausen lassen. Selbst wenn die Krankenkasse Schwierigkeiten machen würde. Dann muss ich denen eben erklären, warum. Dass mir nämlich das Vertrauen zum Arzt das Wichtigste ist. Das müssen sie akzeptieren. Es kann jedem mal passieren, dass wieder ein Schlag kommt, der herunterzieht. Ich hatte vor Ostern eine Episode, die hätte mich fast umgeworfen. Aber ich habe es überstanden, auch wenn es sehr kräftezehrend war. Jetzt kann ich meine Kraft wieder aufbauen. Von dem was ich jetzt an Kraft habe, schicke ich Dir gerne und wünsche Dir weiter den Blick nach vorne. Alles Gute und Herzliche Grüße Albert
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Lieber Albert, ich freue mich,daß es dir wieder besser geht. Du hast das wohl ziemlich allein durchgestanden! Ich wünsche dir weiter viel Kraft! Lieben Gruß Waltraut Liebe Heike, Susan und Albert haben recht. Sprich gleich mit dem Arzt,ob er dich annehmen kann. Notfalls lohnt es sich,auf so jemand auch zu warten! Viel Glück Waltraut
caroline

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Beitrag von caroline »

Liebe Heike Ich glaube auch, wenn du das Gefühl hast, bei diesem Arzt gut aufgehoben und geborgen zu sein, dann halt ihn unbedingt fest! Das ist bei Depressionen noch wichtiger als bei andern, sag ich mal mehr organischen Krankheiten. Er scheint dich ja auch als ganzen Menschen zu sehen, der Verständnis für dich als ganze Person zeigt. Das wäre für mich DAS entscheidende Kriterium bei der Arztauswahl, zumal du soviel negative Erfahrungen gemacht hast. Das mit der Schilddrüse kann ja auch gutartig sein, es gibt ziemlich viele Menschen mit solchen Knoten, die zwar wachsen können, aber deswegen noch immer gutartig sein können. das darf man nicht miteinander verwechseln. Ich Hoffe für dich, dass es so ist, aber dass die Warterei das Schlimmste für dich ist, das kann ich sehr gut verstehen! Denke dran, das Forum musst du ja nicht 10 Tage lang absetzen.... Ich wünsch dir viel Glück Caroline
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Ihr alle! Wie macht Ihr das, mit Eurem Arzt über Eure Todeswünsche zu sprechen, und dann geht es Euch besser? Mein Neurologe/Psychiater/Psychotherapeut (was immer der Unterschied zwischen den beiden letzten ist) - sagt immer "Ich kann Sie davor nicht schützen - ich kann Ihnen da auch nicht helfen - Tabletten helfen auch nicht..." - liegt das nun an mir (hoffnungsloser Fall, hab' ich ja immer gesagt) oder an ihm? Aber der hat doch die nötige Qualifikation? Wenn der mir schon nicht helfen kann, seh' ich auch nicht den Sinn, einen anderen Arzt zu probieren - aber schön, daß wenigstens ein paar von Euch Eure Ärzte helfen können (mein' ich ganz ehrlich). - und wie machst Du das mit so einem Vertrag, Caroline? Gehört habe ich auch davon, aber wenn es akut ist, wäre mir so ein Vertrag mit meinem Arzt echt egal, wenn ich schon für mich, meinen Mann und die Kinder nicht am Leben bleibe, dann doch für den erst recht nicht (nein, ich halte nicht viel von Ärzten)? Gruß Euch allen Christabelle
dan
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Beitrag von dan »

Gr§e, Mir geht schon Richtung Ausgeglichenheit aber ich sehe jetzt da§ ich mu§ mich wieder Krankschreiben lassen. Der Arzt hat mich am Freitag gefragt und ich habe gesagt auf kein Fall. Ich habe die Krankheiten schon 3 Monaten gegeben und ich dachte das sollte reichen. Ich bin sehr entmutigt das ich vieles jetzt wieder absagen mu§. Echt Schei§. Ich fhle mich schon als Versagerin wann ich jetzt doch in der Klinik landet. Ich habe so lange dagegen gekmpft und jetzt werde ich sowieso da landen. Ab Dienstag ist meinen Mann 8 Tage in Amerika. Sein Vater ist 88 und sehr krank so ich will auf keinen Fall seine Reise verhindern. Ich werde die Zeit berbrcken mit mehrere zustzliche Arzt und Therapeutin Termine. Ich folge die verschiedene Diskusionen aber kann z.Zt. nicht einspringen. Vershnung mit der Mutter interessiere mich auch. Ich kriege die meisten Threads per E-mail. Mich wird auch interessieren mehr ber Freundschaften. Einige gut gemeinte Freundinnen versuchen mich als die Depression mit ãGewaltÒ zu holen. Gewalt hei§t Einladungen und Telefonieren. Die lassen mich nicht in Ruhe. Eine benutzt jede Gelegenheit vorbei zu kommen. Die Kinder freuen sich von sie kommt weil sie immer was fr denen dabei hat . Aber fr mich hei§t meistens eine Stunde hflich am Tisch zu sitze Ich habe Angst das ich Irgendwann was unhfliches sage. Wie ich schon gesagt habe bei mir mangelt nicht an Beziehungen aber ich habe nicht unbedingt tiefe Beziehungen. Bisher war ich die eine mit guten Rat fr alles. Darf Mann E-mails in der Klinik schreiben. Fr mich werd es echt schwer getrennt von meinen Komputer zu sein. Stimmt das die erste Zeit in der Klinik hat Mann keine Kontakt mit der Au§enwelt? Habt ihr auch Vorgesprche gehabt vor ihr in der Klinik gegangen seid? Ich habe ein Bi§chen Angst das diesen Vorgesprch eine Falle wird. Vielleicht habe ich zu viel Bcher gelesen und Filme gesehen. Ich lese gern auch der Thread ber Paartherapie. Mein Mann ist echt super aber ich will ihm nicht berbelasten. Er weist schon das ich mit Suizid Gedanken geqult bin aber ich habe ihm nichts von konkrete Plne gesagt. Er fragt ab und zu wegen der Tabletten aber ich habe ihm nicht erzhlt das ich mit die rumspielt. Der Arzt meinte ich sollte ihm alles sagen aber ich will nicht das er die ganze Zeit mich berwacht. Ich versuche ihm immer klar zu machen das er an meine Depression keine Schuld hat. Er will am Montag mit zum Arzt gehen. Jetzt sitze ich in Zug auf dem Weg nach Kln. Ich begleite mein Mann auf einen Hochzeit wo er die Trauung macht. Zug fahren ist fr mich meistens angenehm. Es pa§t sehr gut fr wo ich jetzt in Leben bin, Seit Monaten sitze ich in einen Zug, bin schon abgefahren aber bis ich an Ziel komme dauert noch eine Zeit. Einen schnen angenehmen Tag wnsche ich euch, dan
caroline

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Beitrag von caroline »

Hallo Christabelle Ich will versuchen, dir zu antworten, so gut es geht. Suizid- oder besser gesagt, Todesfantasien begleiten mich schon durch mein ganzes Leben. Ich hab mir schon als Kind vorgestellt, was dann mit mir passiert und was eventuell mit meiner Umwelt passiert. Diese Gedanken hatte ich auch "einfach so", ohne dass es mir besonders schlecht gegangen ist oder ohne dass ich sehr traurig war. Allerdings habe ich niemals mit irgend jemandem darüber gesprochen, ich fand die Gedanken im weitesten Sinne "unanständig". Da wir ja so gut gelernt haben, den Regln der Gesellschaft, sprich der andern Menschen, zu folgen, musste das ja ein Geheimnis bleiben. Jetzt, also zu Beginn meiner richtigen Depressionskarriere, fragte mich mein Hausarzt schon beim 1. Besuch, ob ich Suizidgedanken mit mir rumtragen würde. Ich war ganz verdattert, da mir noch niemals jemand so eine Frage gestellt hatte, und mir war trotzdem auch klar, dass ich nicht spontan "nein" sagen konnte. Es wurde dann mehr so "irgendwie ja, aber ". Sehr viel weiter ist er nicht drauf eingegangen, aber ich erinnere mich an die Erleichterung daran, dass jemand ein für mich tabuisiertes Thema von sich aus angesprochen hatte, und es war mir, als könne der ganze "Schmutz" nun aus dieser Wunde herauslaufen. Mein Psy<chiater hat mich beim ersten Mal auch danach gefragt, aber das hab ich im Zusammenhang mit meiner Anamnese geshen, so wie er eben auch tausend andere Sachen von mir wissen wollte. Meine Antwort war ähnlich wie die ich meinem Hausarzt gegebn hatte. Anfangs dachte ich eigentlich nicht ganz konkret an einen Suizid. Irgendwie kam es dann aber einmal so dicke, dass ich eben mit dem Sammeln angefangen hatte. Mein Arzt spürte irgendwie, das was an mir verändert war und er hat nachgebohrt, bis ich damit herausgerückt bin. Ich sagte noch"sperren sie mich jetzt ein". Er sagte "keineswegs" aber er verschrieb mir starke Beruhigungsmittel, nebenbei gesagt, wenn du eine schöne Dosis Valium schluckst, sind die Gedanken bald weg, bei mir jedenfalls funktionniert das, oder ich kann zumindest wieder die nötige Distanz aufbringen. Einerseits war das Tabu für mich gebrochen, ich hatte nun die Möglichkeit, es offen anzusprechen. Meistens merkte mein Arzt es selber und hat dann nachgefragt. Er wollte hauptsächlich wissen, was ich genau denken würde in den Momenten. Niemals hat er mir Vorwürfe gemacht à la "und die armen Kinder" usw usw. Wir haben auch ganz offen darüber gesprochen, welche Möglichkeiten ich in Betracht ziehe, wie ich glaube, dass das dann abläuft etc. Er hat mir aber auch nie gesagt "dabei kann ich ihnen nicht helfen". Seine Formulierung war eher so in die Richtung "ich biete ihnen folgendes an, wenn sie einverstanden sind", das war dann Krankschreibung, Valium, Krankenhaus, Klinik oder was auch immer, je nachdem wie weit ich war. Einmal war ich soweit, dass ich bei ihm sassund erzählte, wieviel Tabletten ich dabei hätte und ich würde mich zuhause jetzt ins Bett legen, und dann wärs endlich vorbei, das hatte ich zu dem Zeitpunkt auch fest vor. Er meinte, ich würde ihm ja etwas sagen wollen, ich soll genau überlegen, was das sei. Ich dann so nach dem Motto "sie können letzten Endes auch nicht helfen, vergebliche Mühe", ich wollte ihn richtig mit hineinziehen. Er blieb ganz ruhig, cih sagte "ich geh jetzt. Ich musste mich wieder setzen und 5 Minuten still bleiben. Dann kam wieder sein Vorschlag, was wir tun könnten (das Wir war für mich wichtig) und ich solle wieder nachdenken. Damals sagte er mir acuh, wenn ich gehen würde, sei ich mir ja bewusst, was dann käme, Krankenwagen mit Blaulicht, geschlossene Abteilung etc etc . Es endete mit 14 Tagen stTionäre Aufnahme im "normalen" Krankenhaus mit Valium usw. Es kamen noch mehrere Schübe, mehr oder weniger konkret. Mittlerweile lasse ich die Gedanken zu, versuche hinzuhören, was passiert ist, dass sie wieder da sind und ich rufe ihn an. Wenn ich dann das ganze Durcheinander losgeworden bin, bin ich dankbar für eine Entscheidung, die dann getroffen wird. Ich bin dazu dann nämlich nicht fähig. Mein Mann hat keine Ahnung von diesem ganzen Kapitel der Depression. Wenn ich ins Krankenhaus ging, war es einfach "schlimmer geworden mit der Depri", aber niemals könnte ich ihm sagen, dass ich solche Gedanken hätte. Er könne das ja gar nicht nachvollziehen, und wie Dan schreibt Ich würde ihn zusätzlich belasten, und mir wär seine für ihn normale Raektion keine Hilfe, sondern noch mehrere Schritte rückwärts. Also lasse ich das schon mal bleiben. Wie gesagt, ich lasse minen Dampf da ab, wo jemand damit umgehen kann und ich habe mittlerweile es noch immer geschafft, die letzte Kraft aufzubringen, und das Telefon zu nehmen. Mein grosses Glück war und ist, dass ich immer aufgefangen wurde. Vielleicht kommt der Tag, wo das Glück mich verlässt. Was dann passiert, weiss ich nicht. Die Sache mit dem Vertrag, da ist mir natürlich auch klar, dass der Therapeut SICH auch vor mir schützen will. Ich bin eben aber auch ein Mensch, der es gewohnt ist, sich an Regeln zu halten (ist ja in andern Threads ein Thema), deshalb springe ich auf so etwas wie eine Unterschrift eben an. Ich glaube dir gern, dass das für dich nicht funktionniert. Ich hoffe , das war jetzt nicht zuviel Durcheinander für dich. Mein Sohn reklamiert den PC, ich mach jetzt Pause Ich denke an dich und umarm dich ganz fest ah ja, kennst du "Grauzeit" von Gisela Noy? Bis bald Caroline
jan-andre
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Beitrag von jan-andre »

hallo Dan, versuch doch einfach mal, über alles mit deinem mann zu sprechen, du hast doch nichts zu verlieren. ich glaube dein mann liebt dich sehr er macht sich bestimmt totale sorgen um dich. ich habe auch immer geglaubt, meine frau versteht mich nicht, bis ich erkannte, daß gerade sie mich am besten versteht und sie mir am meisten in meinem leben geholfen hat. so begannen wir zu reden über uns, über alles was uns wichtig ist und über unsere liebe die uns, wie wir beide erkannten, so wichtig ist. ich glaube an depressionen hat niemand schuld, sondern sie sind einfach nur ausdruck unserer seele. liebe dan ich denk an dich grüsse jan-andre
leo
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Beitrag von leo »

Hallo, darf ich mich ausweinen? Jetzt hab ich die Ferien einigermaßen rumgebracht, konnte auch sehr viel liegen gebliebene Arbeit erledigen und jetzt hat´s mich wieder massiv erwischt. Fing schon gestern im Lauf des Nachmittags an, ich merke mich dann wie mich "Kleinigkeiten" panisch werden lassen, z.B. ein geplatztes Wasserrohr in der Garage oder ein Anruf, auf den ich warte und der nicht kommt. Heute früh hat sich das dann so gesteigert. War noch einkaufen, ja ich zwinge mich immer total, hab Bekannte getroffen, geredet, aber das bin dann nicht mehr ich, da redet jemand anders und grinst und in mir drinnen laufen die Tränen und die Angst schnürt die Brust zu und alles schwimmt weg und die Beine wollen nicht mehr laufen, der ganze Körper scheint nicht mehr zu mir zu gehören. Und im Kopf saust alles wirr durcheinander, wie wenn das Programm abstürzt, ich denke ich werde verrückt. Daheim hab ich mich erstmal hingelegt mit zwei (pflanzlichen) Beruhigungtabletten, dann kam meine Tochter, ich konnte es nicht vor ihr verbergen. Hab ihr aber nur von den körperlichen Beschwerden erzählt. Ich kann mit keinem über diese Zustände reden, bin mit allem (Haus, Garten, Beruf) allein. Meine jüngere Tochter hat selbst Probleme, sitzt seit dem Abitur letztes Jahr daheim rum und kann sich nicht aufraffen, was anzugehen. Sie leidet immer noch darunter, dass unsere Familie zerbrochen ist und ihr Vater sich nicht mehr um sie kümmert. Manchmal denke, sie ist auch depressiv. Mir wachsen die Sorgen über den Kopf und ich seh auch keinen Ausweg. Ich schaff´s nicht einmal zum Arzt zu gehen. Keine Ahnung, warum mir das so schwer fällt. Vielleicht, weil ich dann zugeben müsste, dass ich mein Leben nicht auf die Reihe gekriegt habe. Dass alles Kämpfen nichts genützt hat. Dass die schöne Fassade dann auch noch zusammenbricht. Wenn ich jemandem erzählen würde, wie´s mir wirklich geht, würde das keiner glauben, so perfekt funktioniere ich. ich hab Angst, die Fassade auch noch zu verlieren. Was bleibt dann noch? Ein verpfuschtes Leben. Während ich das schreibe, sagt mir mein Kopf, dass mein Leben gar nicht verpfuscht ist, aber warum empfinde ich das so??? Diese permanente Angst, dieser Felsen auf der Seele! O, Leute, ich bin so allein mit all der Scheiße und Gedanken an Suizid hab ich fast jeden Tag, aber eigentlich will ich doch nur L E B E N !!!!! Ich will da raus!!! Raus aus diesem Gefängnis!!! Danke für euere Geduld! Gruß von Leo
maggy
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Beitrag von maggy »

Liebe Leo, ich habe Deine Zeilen nicht mit Geduld sondern mit großer Aufmerksamkeit gelesen; denn dieses nach Außen funktionieren und innerlich zusammenbrechen ist mir sehr bekannt. Ich habe angefangen zu L E B E N, als ich nicht mehr bereit war diese Fassade zu stützen; denn stützen mußte ich sie, von allein konnte sie nicht stehen, und dieses Stützen der Fassade war sooooooooo anstrengend. Kleinste Kleinigkeiten warfen mich um, weil ich sie nicht angehen konnte, dazu hätte ich meine Fassade loslassen müssen; denn nur wer losläßt hat die Hände frei um tatkräftig zupacken zu können. Dieses berühmte LOSLASSEN war für mich ein langer Prozeß, weil ich immer nach Vorbildern suchte, die das schon geschafft hatten. Und es gab auch genügend Leute, die mir diesbezüglich Rat-Schläge gaben. Klappte auch manchmal und kurzfristig. Bis mir bewußt wurde, dass es DAS Loslassen nicht gibt. Für jeden ist das was anderes, es hat immer was mit dem Leben des Einzelnen zu tun. Manche lassen los, indem sie in Erinnerungen schwelgen, andere wenn sie sich Zukunftsvisionen ausmalen. Ich kann nur loslassen, wenn ich mich auf das konzentriere was jetzt ist. Wenn ich in der Lage bin etwas so zu sehen wie es ist, nicht wie es sein sollte oder wie ich es gerne hätte. Ja und von dem IST-Zustand aus kann ich dann mein Leben in die Hand nehmen. Je mehr Übung ich darin bekomme, desto einfacher wird alles. Klar gibt es Tage an denen ich meine mir droht alles zu entgleiten, aber am Abend stelle ich dann wieder fest, dass ich das gut gemeistert habe. Wenn ich lese was Du alles leistest ist das für mich sehr bewunderungswürdig und einfacher wird es, wenn Du Deine Kraft nicht mehr in das stützen der Fassade steckst (wovon lebt z.B. Deine Tochter, wenn sie nicht studiert oder arbeitet?). Vor allem habe ich entdeckt, das andere, von denen ich es nie vermutet hätte, ihre Fassade fallen lassen, wenn ich ihnen ohne Fassade entgegen komme. Alles Liebe von Maggy
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Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
susan
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Beitrag von susan »

Hallo Leo, es ist bewundernswert, das du die Kraft hattest, dir das von der Seele geschrieben hast. Ich spüre deine Verzweiflung. Ich habe leider keine Zeit und bin heute selbst nicht gut drauf, aber ich habe noch Kraft. Ich möchte dich in den Arm nehmen und du kannst dich anlehnen und ich möchte dir von meiner Kraft abgeben.... Alles Liebe Denk dran...wir geben nicht auf Susan


heike
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Beitrag von heike »

Hallo an die die mir Mut gemacht haben, ich bin wirklich froh das ich dieses Forum und ganz besonders euch gefunden habe. Ich bin sicher das ich die zehn Tage warten irgendwie hin bekomme. Mir fällt im Moment nicht mehr ein mir geht es nicht so gut. Ich sage einfach nur danke. Lieber nAlbert, freut mich das es dir besser geht, habe oft an dich gedacht.Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und alles Gute. Liebe Grüße an euch alle, Heike
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Liebe Heike,liebe Susan,liebe Leo, DENKT DRAN,WIR GEBEN NICHT AUF!!!!! Liebe Leo, für mich war es auch lange Zeit undenkbar,meine Fassade zerbröckeln zu sehen. Ich war eine Macherin,ein Energiebündel trotz Krankheiten,niemand hätte mir Depressionen zugetraut. Ich kenne auch dieses äußerliche Grinsen,während man innerlich schreit vor Schmerz. Maggy hat recht,wenn sie sagt,daß du zu viel Kraft aufwendest,die Fassade zu erhalten.Diese Kraft könntest du schon für deine Gesundung nutzen. Ich frage mich auch,ob deine Tochter vielleicht etwas spürt von deinem Zustand und ob das Unausgesprochene sie vielleicht belastet? Man kann sich nur verteidigen und kämpfen,wenn man den Feind kennt. Leider weiß ich jetzt gar nicht,ob du in Behandlung bist. Ich vermute eher nein? Ich bitte dich,laß dir helfen! Du kannst da nicht ohne Hilfe und allein rauskommen. Lieben Gruß Waltraut
heike
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Beitrag von heike »

Liebe Waltraut, dieser Satz "Äußerlich grinsen während man innen schreit vor Schmerz" könnte von mir sein. Nie hätte jemand gedacht das so eine wie ich eine Depression bekommt. Selbst in der Klinik schaffte ich es lange nicht die Maske abzunehmen, bis eine Schwester sagte "es ist jetzt gut sie können ihre Maske fallen lassen".Ich wollte es lange selbst nicht glauben was da mit mir passiert. Ich habe am Anfang der Krankheit noch gut funktioniert aber eben "nur" funktiooniert. Als ich dann keine Kraft mehr hatte, denn die Fassade aufrecht zu erhalten kostet sehr viel Kraft, kam dann der totale Zusammenbruch. Nochmal liebe Grüße an euch alle, Heike
Dr. Nico Niedermeier

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Beitrag von Dr. Nico Niedermeier »

Ich habe Dan eine mail geschrieben und Leo auch eine.... nicht böse sein, aber ich verzweifele wirklich ein bischen, warum will ich zum 25.mal erläutern.... wenn hier jemand schreibt, dass er z.B. heimlich Tabletten sammelt und mitunter (auch gerade jetzt?) konkrete Suizidpläne hat und dass sein Mann nichts davon weiss...dann wissen wir alle die wir das gelesen haben jetzt aber davon....was würde passieren wenn diese Person Ihre Pläne in die Tat umsetzen würde?? Dann müssten wir alle damit Leben, dass wir dies gelesen haben und gerade nichts dagegen unternommen haben...ich möchte mit dieser Bürde nicht leben und ich möchte Sie keinem anderen Teilnehmer hier zumuten..Bitte lassen Sie Äusserungen dieser Art in diesem Forum!! Diese Verantwortung kann in diesem Rahmen niemand übernehmen Und wenn jetzt wieder Jemand schreibt, dass dies ein Bereich ist der zu Depressionen gehört, dann hat er sicher Recht damit..aber nicht alles was zu Depressionen und deren Therapie gehört kann hier in diesem Forum geleistet werden. Dr. Niedermeier
Dr. Nico Niedermeier

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Beitrag von Dr. Nico Niedermeier »

Ich würde gerne noch dazu sagen, dass mir wirklich bewusst ist, dass solche Situationen drastisch sein können und dass man Sie auch drastisch formuliert...aber dafür gibt es auf der Startseite den Link zu den ersten Hilfen, dort sitzen Profis die dafür ausgebildet sein sollten (und hoffentlich auch immer sind) "akute Krisen" zu managen...ich möchte wirklich davor warnen sich das hier gegenseitig aufzubürden und die Vwerantwortung...z.B. auch die rechtliche (die wirklich alles andere als unerheblich ist) hierfür zu übernehemen.. Gruss Dr. Niedermeier
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