Depression und Kiffen

Laura
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Depression und Kiffen

Beitrag von Laura »

Hey! Danke für eure Mails! Auch wenns nicht ganz so gut anhört. Aber so ist es halt. Es ist echt so, daß man ja erst mal wieder lernen muß "ganz normal" lustig zu sein. Wie lange habt ihr ADs genommen? ich jetzt seit September, und ich soll es jetzt langsam absetzten (laut meinem Psychiater). Na mal schauen wie ´s wird. Noch ne andere Frage. Bei mir ist das so, daß ich mir echt zuviel Gedanken mache. Was ja schon eigentlich gut ist aber auch echt störrt. Ich denk immer was andere "normale" Leute wohl dabei denken, wie sie grade tun, oder was wie sie wohl allgemein das Leben finden, ob sie ihr Leben wohl ok finden und warum, usw.! Das nervt ! Was soll mir ein Psychologe dazu sagen? Das muß ich halt mal mit mir selber klären (dauert halt). Haben sich bei euch eure Gedanken, Ansichten über Leute und Leben auch so verändert, und werde ich das wohl irgendwann normal finden? Ich weiß, die Fragen könnt ihr mir natürlich so nicht beantworten, aber würd mich freuen mal zu hören, wie das anderen wohl so geht. Also viele liebe Grüße an Euch! Laura
Tatjana
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Depression und Kiffen

Beitrag von Tatjana »

Hey, Laura, diese diversen gedankengänge kenne ich auch. eins der schlimmsten ist: ist ein spießer-leben wirklich der sinn? aber so lange ich auch grübel, ich finde, wie du, keine antwort. leider kann ich dich nicht beruhigen, denn die gedanken habe ich seit jahren - aber nicht mehr so oft. nur manchmal, wenn ich die "druffen schwingungen" spüre. ich bin in behandlung seit ca. august letzten jahres, aber ad nehme ich erst seit 21.1. vorher habe ich homöopathische mittel versucht. hat nur zum teil geholfen. die chemie bewirkt jetzt, das ich ruhiger werde und nicht mehr ganz so viele gedanken durch meinen kopf kreisen. ich versuche, positiv über alles zu denken (geht natürlich nicht immer), aber das hilft auch schon. wenn du jetzt die medikamente absetzen mußt, wünsche ich dir, das du stabil bleibst. melde dich mal wieder. freue mich schon. wie geht es dir denn jetzt im moment? gruß, tatjana
daniel
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Depression und Kiffen

Beitrag von daniel »

hallo laura, mir geht es ähnlich ,ich nahm speed,einmal ecstasy und lsd und habe 5 jahre lang jeden tag gekifft und dann aufgehört,dann habe ich getrunken,mindestens 2 mal die woche.und einmal hatte ich ein intensives erlebnis auf mushrooms,das mich wohl durcheinander gemacht hat.ich fühle mich genauso,mit allem was du sagst sprichst du mir aus der seele.ich hoffe bei mir bessert sich das denn ich mach mir zuviele gedanken,ein tip der mir etwas geholfen hat:wenn du diese nachdenkfeelings hast,dann gehe in die angst hinein und halte die hände auf der stirn .geh voll rein.nach 3-4 minuten ist es besser.man muss da halt mutig sein.ich hoffe das es dir bald etwas besser geht.bin übrigens auch grad 19 und muss mir mit ansehn wie mein umkreis sich ständig betrinkt und kifft.ich hab da keinen bock mehr drauf.peace,bis dann.
daniel
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Beitrag von daniel »

hallo,ich hab für mich ne lösung gefunden.ich hab gemerkt ich steiger mich rein weil ich andre bemitleide und nicht mehr an mich selbst denke.hatte keinen selbstwert mehr.jetz,wo ich das erkannt hab,lass ich da snicht mehr an mich ran und konzentrier mich auf mich.ich hoff das hilft euch auch oder ihr kommt von alleine drauf.PEACE!!!
Laura
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Beitrag von Laura »

Hallo Ihr ! Vielen Dank für eure Mails. Wie´s mir momentan so geht? Also mit den "Scheiß" Gedanken geht´s jetzt echt schon länger besser. Aber was mich halt echt noch störrt ist, ich weiß immer noch nicht, so das Leben, ist das jetzt so, oder eher, das kann´s doch jetzt so nicht sein. Da lebt man so rum, klar man sagt ja man soll aus seinem Leben auch was machen, aber was? Lohnt sich so ein Aufwand was (mir fällt grad nix ein) zu erreichen, wenn´s auch so einigermaßen geht? Ich denke auch immer, wie andere ihr Leben wohl so finden. Aber wenn ich mir das anschau (naklar weiß ich nicht alles wie jemand lebt) aber ich würd meist nicht tauschen wollen. Aber mit meinem Leben bin ich so ganz halt auch nicht zufrieden.(Ich finde es komisch das andere Leute sich nicht solche Gedanken über das Leben machen, so das sie sich wundern) Irgentwie seh ich ein großes "?" wenn ich an die Zukunft denke. Klar, Job geht weiter, bís zur Familiengründung kanns noch dauern, aber so ist es dann, das Leben?! Was macht ihr eigentlich so in der Freizeit oder an Wochenenden? Und was erfüllt euer Leben wirklich? Ich würde sagen, etwas schlecht wie ich das Leben betrachte. Klar, man sollte jeden Tag, jede Stunde bewußt leben und genießen. Aber wie wenn ich immer so das ganze Leben im Gehirn habe. Und ob ich je zufriedener sein werde, usw.? Ich denke ich weiß woher das kommt. Grade in der Zeit (so mit 18) wo man dann "erwachsen" wird macht man sich ja langsam mehr Gedanken über das Leben. (zwar noch nicht konkret, aber die Ansichten und Meinungen über viele Sachen werden in dieser Phase gefestigt). Und grad in dieser Zeit hab ich so mega Drogen genommen und mein fast einzigstes Thema waren Drogen. Wenn ich jetzt an die Zeit denke, muß ich wirklich sagen habe ich nix groß gedacht. Und durch die Drogen werden ja auch grade diese Verbindungen im Gehirn durcheinandergebracht. (wenn zu Beispeil älter so mit 30 oder so Drogen nehmen denke ich, würde es sie in ihrer Lebensansicht nicht so arg verwirren da, wenn sie aufhören damit, wissen wie ihr normales Leben vorher war). Naja ich hoffen ich hab das einigermaßen verständlich geschrieben. Und würde mich über mails von Euch freuen. vor allem von euch drein (Sara, Tatjana & Daniel) Viele Grüße an Euch Laura
Monika 44

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Beitrag von Monika 44 »

Liebe Laura, habe ganz schön an Deiner mail geknabbert, mich aber nun doch dazu entschlossen zu versuchen das Du verstehst was mein Leben mit Drogen verbidet. Mit Tabletten fing es an das war ganz normal..wenn ich nicht schlafen konnte bekam ich von meiner Mutter diazepam. Sicher sie hat es nicht böse gemeint aber ich war damals zwölf Jahre alt und hatte mit einem schweren Trauma zu kämpfen. Aber es war der erste Schritt. Stellenweise hat sich auch mein Leben nur um Drogen gedreht. Und ich habe immer die Menschen belächelt die so blöd waren all das nüchtern zu ertragen. Dann kam die Zeit der grossen Raves am alten FH Riem..nochmal eine neue Welt..neue Drogen. Ich hatte damals einen guten Job, ein kleines Häuschen gemietet und war drei Tage die Woche auf Party! Junkies waren natürlich Abschaum für mich und meine Freunde. Dann immer mehr XTC immer mehr Speed und Koks. Und irgentwann nur noch die eine Möglichkeit zur Ruhe zu kommen. Irgentwann habe ich gemerkt das ich weg war ganz weit weg, ich mich selbst vergeblich gesucht habe. Meine Depressionen brüllten zu dieser Zeit waren reissende Tiere. Ich bekam leicht psychotische Zustände, merkte das normale Menschen nichts mehr mit mir anfangen konnten und das das mir weh tat verwunderte mich. Und ich wurde immer paranoider. Wenn ich heute Bilder aus der Zeit sehe sehe ich eine Tote..fein säuberlich geschminkt und angezogen..aber eine Puppe ohne jede Regung. Meine Depressionen wurden so schlimm das ich wahllos Pillen einwarf und einmal fast gestorben wäre. Um nichts anderes mehr zu konsumieren verschrieb mir meine Ärzin Codein-Saft. Was man wie ich später erfuhr nur bei schwer heroinabhängigen macht. Nach einer (!) Woche war ich abhängig. Nahm ich den Saft nicht oder zu spät bekam ich die Anzeichen einer schweren Grippe..und immer schwerste Wadenkrämpfe. Der Saft machte müde und lullte einen ein immer mehr zu nehmen. Mit 25ml fieng ich an..als ich in die Psyhosomatik kam war ich auf 125ml(!!!!) Meine Ärztin hat das nie interessiert. Ich muss zugeben das ich diesen zustand noch heute als angenehm beschreiben muss..wie in einem sicheren Kokon.Klar ich hab dauernd und zu jeder Gelegenheit gekotzt und mich an den Beinen blutig gekratzt...aber das war mir egal. Dann hab ich wieder angefangen nebenbei zu koksen und H zu rauchen. Immer öfter sah ich Käfer an der Wand krabbeln. Und dann kam der Tag an dem ich morgens aufgewacht bin und beschloss nicht mehr mein bett zu verlassen. Die Leute auf der strasse waren Fratzen die mir Angst machten..für meine Freunde galt das gleiche. Als ich schliesslich in die PS-Klinik kam wog ich 38kg..bei 170cm...ein Wrack! Ich habe sechs Monate gebraucht bis mir nichts mehr wehtat und genausolang um weinen zu können. Nach diesem Aufenthalt der sechs Jahre zurückliegt hab ich oft noch gekifft und gesoffen aber ich weiss heute genau was es bedeutet auf der anderen seite zu stehen..der gesunden. Klar ist das Leben oft öde und spiessig. Aber die anderen Momente in denen man FÜHLT und weiss was passiert..gut oder schlecht..heult und tobt...liebt und begehrt..oder hasst..UNBEZAHLBAR gegen ein Zombiedasein. Ich weiss heute das ch nie ein spiesser sein werde..dazu hab ich zuviel erlebt. Seit Anfang 2001 kämpfe ich wieder mit einer schweren depression die nun zum Glück zu Ende geht. Aber lieber diesen tiefen Schmerz als diese Grabesstille in mir. Ich kanns so schwer auf den Punkt bringen..ich glaube einfach nicht das ich dafür lebe um alles was mir wehtut wegzumachen. Sicher ist auch mein Gedankengut geprägt von dieser sehr langen Drogen-Depri-Schlange die sich selbst in den Schwanz biss. Ich werde nie so sein wie andere in meinem Alter mit zwei Kindern, Haus und Garten, Beruf und Ehemann obwohl ich all das habe! Peace and no drugs...Momo
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Liebe Momo, ich lese gerade zum ersten Mal deine ganze Geschichte. Ich bin sprachlos bei dem,was du geschafft hast. Du hast einen ungeheuren Mut aufgebracht! Und ich finde es supermutig,daß du den Schmerz nicht einfach weghaben willst,sondern dich ihm stellst. Meine ganz tiefe Bewunderung! Waltraut
susan
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Beitrag von susan »

Liebe Momo, ich finde, daß du sagenhaft viel geleistet hast, daß du es da wieder rausgeschafft hast. Ich bewundere deine Stärke. ...nie wie andere sein...bist Du nicht evtl. mehr???!!! Ganz lieben Gruß alles Gute weiterhin Susan


Tatjana
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Beitrag von Tatjana »

Hallo Momo, hallo Laura, also erstmal an momo: mensch, als ich deine geschichte gelesen habe ist es mir ganz heiß geworden. ich finde es gut, das du es geschafft hast, aus diesem elend raus zu kommen. dafür muss man sehr, sehr stark sein. ich bewundere das. ich selbst habe ja nicht so viele erfahrungen gemacht. klar, ich habe schon mit fünfzehn hasch geraucht und gesoffen, gegen jedes kleine weh-wehchen habe ich gleich schmerztabletten genommen und leichte schlafmittel habe ich auch schon mit 16 genommen, aber die "harten" drogen kamen dann erst so mit 18 ins spiel. da war dann auf einmal speed, koks, xtc, tabletten-drogen-mix etc. der ganz normale wahnsinn halt. nachdem ich dann täglich mittel konsumiert habe, machte ich nach einem jahr einen harten entzug (wog noch 40 kg bei 159 cm). der war psychisch besonders schlimm, denn ich nahm zu und ich fand alles öde und spießig. jetzt, drei jahre danach habe ich fast keine nachwirkungen mehr. das schlimmste für mich ist die gewissheit, das ich mit diesem konsum die welt in die depris eröffnet habe. wenn mir das einer gesagt hätte... na, ja. ich hätte es wohl eh´ nicht geglaubt. auf jeden fall finde ich es stark, dass du das geschafft hast. Liebe Laura, schön, das es dir etwas besser geht. ja, diese gedanken können einem wahnsinnig machen, gell? :-) wenn ich fragen darf: was machst du denn beruflich? liebst du deinen job, oder machst du einfach was "um geld zu verdienen"? ich denke, das ist auch wichtig. für die freizeit ist es meiner meinung nach wichtig, das man auf sein tiefes inneres hört. wenn ich keine lust auf etwas besonderes habe, dann bleibe ich auch zu hause (hat auch was mit meiner angst zu tun). mittlerweile akzeptieren das auch meine leute. ich habe die hoffnung, das der tag kommen wird, wo ich einfach aufstehe und weg gehe, aber solange verpasse ich ja nichts, oder? ich hoffe, das du dich mal wieder meldest. viele liebe grüße tatjana
Monika 44

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Beitrag von Monika 44 »

Hallo Ihr Lieben.. habe mich fast ein bisschen geschämt nachdem ich das gestern abgeschickt hab aber ich seh es kam in die richtigen Hände. Meine Vergangenheit ist Scheisse..aber ich habe einen Vorteil gegenüber den ganzen anderen Leuten die Drogen konsumiert haben...ich weiss genau warum. Gut, Depression ist nicht erstrebenswert..aber besser als irgentwelche schwammigen Vermutungen warum Du Dir Opiate oder sonst was reinziehst. Je länger ich von dieser Diagnose weiss und es auch fühle das sie richtig ist, merke ich, wie schwer aber auch wie wegweisend sie ist. Am 11.3. fange ich mit meiner Analyse an..total daneben bei Depression..ich weiss..aber ich spüre das es für mich das richtige ist. Was ich jetzt schon weiss ist: Ich will was in meinem Leben ändern. Beruflich vor allem...harter Weg aber momentan kann ich mir vorstellen ihn zu gehen. Ich danke Euch sehr für Eure Feedbacks..haben mir sehr gut getan!!! Gruss MOMO
Kirsten
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Beitrag von Kirsten »

Liebe Momo! Du schreibst, Du hast Dich fast ein bißchen geschämt, als Du Deine Geschichte abgeschickt hast... Kenne ich von mir auch, aber ich hoffe, Du bist auch gewaltig stolz darauf, was Du geschafft hast!!!! Ich habe jedenfalls ganz viel Achtung vor Dir! Es ist wahnsinnig schwer, den bekannten Weg zu verlassen, auch wenn man weiß, daß er nicht gesund ist. Ich wünsch Dir ganz viel Glück für Deine Analyse, die kann auch sehr weh tun, aber auch Wunden heilen lassen, die anders nicht heilen wollen. Zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht -trotz Depris. Ganz liebe Grüße, Kirsten
jan-andre horlacher
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Beitrag von jan-andre horlacher »

hallo momo, du bist ein bewundernswert starker mensch, aus diesem dilemma heraus zu kommen und das es immer noch tiefere tiefen gibt als man selbst mitgemacht hat ich wünsche dir weiterhin viel kraft mit liebem gruß jan-andre
sara
Beiträge: 61
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von sara »

Hallo,es berührt mich,was Momo und Tati geschrieben haben.Ich finde mich total wieder,es ist tatsächlich eine Leistung,das zu erleben,wir sind vom Leben hart gefordert worden,aber es hat uns auch stark gemacht.ES ist glaub ich nicht nur negativ,daß wir anders sind ,wie normale,oder?! DEN Rest schaffen wir bei DEM Leben auch noch! Und ich wette,irgendwann beginnen wir zu ernten,wenn es noch nicht begonnen hat. In Liebe und Dank an euch,daß Ihr da seid, Sara
Monika 44

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Beitrag von Monika 44 »

Lieber Jan-Andre jeder hat seine Tiefen..meine Geschichte hört sich sehr schlimm an. Aber richtig schlimm ist es erst danach wenn Du siehst was da mit Dir passiert ist. Wenn du drinsteckst ist es Dein Leben und es muss schon was gravierendes passieren um die Kurve zu kriegen. Stark..naja..ich höre das sehr oft..kann es momentan leider nicht auf mich beziehen. Wie geht es Dir mit Deinen Kindern? Ich habe selbst zwei und es ist problematisch mit der Depression. Muss mich zu allem zwingen was für andere Eltern selbstverständlich ist. Komme am Morgen nicht aus dem Bett..habe solche Angst vor dem Tag das ich Panikattacken bekomme. Ich möchte Dich im Forum begrüssen!!! Freu mich drauf mehr von Dir zu lesen. Viele Grüsse Momo
Monika 44

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Beitrag von Monika 44 »

Liebe Sara klar schaffen werd ichs..momentan bin ich aber wieder so unten das ich mir denke:Schaffen ja, aber so als Pflichtprogramm. Sicher es wird wieder besser..weiss ich aber ich fühl anders. Ich bekomme im Moment NICHTS auf die Reihe..jeder denkt insgeheim ich bin faul. Aber ich kann nicht..ich kann einfach nicht! Habe mir schon öfter gedacht das unsere Geschichten und Diagnosen sich ähnlich sind liebe Sara. Nach einer Lebensphase wie wir sie hatten kann uns keiner mehr was vormachen..aber wir haben auch viele gute Illusionen verloren..und die vermisse ich schmerzlich! Wie gehts dir denn im Moment? Viele Grüsse Momo
Marcus Stefan ...........
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Beitrag von Marcus Stefan ........... »

guten abend, habe irgendwann mal mit diesem thema angefangen. ...da war ich grad "clean" und mir ging es scheiße. ...hab in der letzten zeit leider nicht all zu oft die möglichkeit gehabt das internet ungstört nutzen zu können und war daher schon lange nicht mehr hier... ...mitlerweile habe ich ein studium angefangen -->und meinem leben wieder einen äußerlichen sinn gegeben ...ich selbst sehe aber immer noch keinen! ich hatte gerade (8) wichtige prüfungen -->bei der prüfungsvorbereitung habe ich mir wieder und wieder selbst bewiesen wie unfähig ich bin mich auf irgendetwas zu konzentrieren oder auch nur ein wenig spas für etwas zu empfinden. ...nun sind die prüfungen vorbei und ich habe frei --> kann nichts tun, zwinge mich die ganze zeit dazu kontakte zu pflegen, leute zu treffen, gehe zu partys und verschwinde immer wieder so schnell es geht. ... all abendlich (am tag geht das nicht, da mein vater zu hause ist) sitze ich nun zuhause und "puste" mir den letzten unangenehmen gedanken aus dem kopf --> und jeden morgen stehe ich auf und "freue" mich schon wieder auf die all abendliche "alles-scheiß-egal-prozedur" ...ich weiß echt nicht mehr was ich machen soll, jeder kennt mich nur als den ..., bei dem alles funktioniert wie es besser nicht funktionieren könnte. ...hab auch seit 5 sitzungen eine neue therapeutin (da ich umgezogen bin(400km)), und fühle mich, immer wenn ich zu ihr gehe super --> danach angenehm! "schlecht" --> und danach unangenehm! schlecht, weil ich wieder das gefühl habe meiner therapeutin etwas vorgemacht zu haben (hab ich auch meistens, aber ungewollt) ...kann auch dieses studium nicht länger mitmachen, ich kann einfach nicht auf dauer die leistungen bringen die notwendig sind um durch zu kommen, ...egal. ......ich brauch irgendetwas, eine diagnose, ein: "ich kann sie verstehen" ein: "ich hab da was, was ihnen vieleicht vorerst weiterhelfen kann...." -bekomme grad besuch und, sicher unteranderem deshalb (und sicher auch weil ich merke was für`n mist ich hier schreibe) sehr unagenehme aber schon reichlich vertraute magenschmerzen. würde mich freuen wenn mir jemand antwortet, auch wenn ich keine direkte frage gestellt habe!
sara
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Beitrag von sara »

Hallo liebe Momo, danke für Deine Nachricht. Ich bewundere,daß Du noch KInder erziehst,sowas stell ich mir unter den Umständen total stressig vor,ich glaub,deswegen bist Du auch ein bischen sehr gefordert,da kann man nicht immer gut drauf sein,doch Kinder werden älter.Jeder muß sich seinen eigenen Weg aus der Patsche suchen,ich kann mir nicht vorstellen Kinder zu haben,doch es hat doch bestimmt auch positive Seiten. Danke der nachfrage,mir geht es immer immer besser dank meiner Schwester,von deren Kind ich Patentante sein darf (Laura wird 3,ich liebe sie über alles) Doch meine Schwester hat auch eine ähnliche Geschichte hinter sich,jetzt sorgt sie für Laura,ich bewundere das sehr. Und dank euch !!!! Ich bin nun niemehr ganz allein,und Ihr versteht mich. Und dank meinem Freund,und seinen Eltern,in deren Haus wir wohnen(Hühner und riesengroßer Garten) Die Eltern sind schon Rentner,und total lieb. Es herrscht in der gesamten Familie ein tolles Verhältnis,im Gegensatz zu meiner großen ,in der wirklich alle depressiv und zerstritten sind. Ich bin also sozial gut eingebunden(Was mich von meinem Freund auch wieder abhängig macht,mit der Beziehung hab ich noch einige Probleme) Dank den Tabletten und der Verhaltenstherapie,weil ich mein Denken geändert hab,und ändere (Es geht,wirklich) Dank meiner Arbeit,(Friseurin) die mir mit meinen Kollegen viel Freude macht. Dank meiner Freizeit(Ich arbeite nur 4 Tage,kann das,weil ich wenig "Miete" bezahle. Dank meiner Musik(alles,was Power hat) die ich entweder im Bus ,oder auf dem Fahrrad höre,und die mich Träumen läßt,von Dingen die ich längst vergessen hatte. Ja, auch die "Illusion" kommt wieder. Das positive in meiner Seele läßt die sehr schmerzhaften Erinnerungen und "Drogentraumen" verdrängen.Auch das geht,und DU siehst von Jahr zu Jahr immer schönere Dinge und wirst immer positiver. Ich hätte das NIE NIE NIE gedacht,doch wie damals nach der Drogenzeit das Negative zum Selbstläufer wurde,so wird es nun das positive! Liebe Momo Auch mir geht es manchmal noch schlecht,meist,wenn ich sehr gestresst bin.Doch alles was wir bis jetzt geschafft haben ernten wir noch einige Zeit. Mir hilft es sehr ,richtig zu denken,doch brauch ich auch viel Sclaf und Entspannung. Ich wünsche auch Dir,daß Du irgendwann mal mehr Zeit für Dich hast,dann wird es leichter. Liebe Momo sorge erst mal für das Kind in Dir. Verteidige es,wenn andere es für faul halten,das hat das arme gequälte Kind in Dir nun wirklich nicht verdient! Stell Dir vor,Du wärst Die Mutter von Momo fühl mal mit Ihr. Sei stolz auf Deine Fehler,denn DIE machen Dich erst liebenswert.Nicht wenn Du noch tollerer bist ,wie die anderen,und dann fällt es Dir auch leichter,die anderen zu mögen. Ich nehm Dich in den Arm, Sara
sara
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Beitrag von sara »

Hallo süßer Marcus,es ist alles andere als Mist,was Du schreibst. ES ist toll daß Du redest,Du gehörst doch zu uns! Alles Liebe von Sara P.S. : Meld Dich wieder
Monika 44

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Beitrag von Monika 44 »

Liebe sara, danke für Deine lieben Worte...bin heut schon sehr müde aber hoffe das wir in Kontakt bleiben...Du gibst mir sehr viel:-))) Es drückt Dich Momo
jan-andre horlacher
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Beitrag von jan-andre horlacher »

hallo momo, im moment geht es mir ganz gut, meine kinder sind nina 19, jonathan 17, gwendolin 15, ich selbst bin 41 und bin im moment dabei mein leben besser in den griff zu bekommen, ich versuche alkohol und cannabis zu meiden ich mache mit meiner frau zusammen therapie, im zusammenhang mit unsrer jüngsten, die 1 jahr lang nicht in die schule konnt, wahrscheinlich eine mischung aus ads und depression, jetzt geht sie wieder! was die atmosphäre zuhause wesentlich entspannt hat, da ich schon ein halbes jahr krankgeschrieben bin (achillessehnenabriss und dann leistenbruch) am 18.3. fang ich wieder mit 4 std. an. wenn´s mir nicht gut geht, sind für mich auch die kleinsten dinge wie eine qual ich empfinde eine gähnende sinnlosigkeit. wie alt sind den deine kidis und wie heißen sie? freue mich schon auf eine nachricht von dir ich denk an dich mit liebem gruß jan-andre
Monika 44

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Beitrag von Monika 44 »

Lieber Jan-Andre, ich habe zwei Jungs, Tizian(12), Leon(4) Bei dem kleinen war auch der Verdacht auf ADS, heute war ich wieder zum Test mit ihm in der psychiatrischen Ambulanz. Er kann sich schlecht konzentrieren und ist sehr eibbelig...auf der anderen Seite kann er viele Dinge sehr viel besser als die Kinder in seinem Alter.Puzzels legt er in Windeseile, motorisch ist er absolut fit...nur mit dem sprechen hapert es. Der grosse geht aufs Gymnasium und hat extreme Probleme dort. In der Grundschule hat er nur Einsen geschrieben, jetzt fünfer und sechser:-(( Völlige Überforderung meinerseits. Bei dem Kleinen kann ich ja noch was bewegen aber an den Grossen komme ich kaum ran. Die Sinnlosigkeit und das ständig wiederkehrende..sind auch bei mir das was mich fertigmacht. Wir haben immer zu wenig Geld und das frustet! Dauernd Angst das die Kohle nicht reicht. Schön das es Deiner Tochter wieder besser geht!! Wie hat sich die Depression denn bei ihr geäussert? Viele Grüsse Momo
jan-andre horlacher
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Beitrag von jan-andre horlacher »

hallo momo, bei meiner tochter war es so das sie 1 jahr nicht zur schule ging es war eine sehr harte zeit für uns alle in der familie vor allem weil jeder in unserem näheren umfeld seinen senf dazugab und wußte was das "beste" ist. im moment klappt es gut, zuhause und in der schule. warst du mit deinem leon auch schon beim logopäden? das mit dem geld verstehe ich, ich denke das ist immer ein thema. eigentlich haben wir ja sinn in unserem leben, die kinder nur es befriedigt einen nicht innerlich, irgend etwas fehlt noch ich denke es hängt mit der eigenliebe zusammen und das wir menschen sind die sehr viel liebe und zuwendung brauchen, vielleicht auch zuwenig in unsere kindheit bekommen haben. ich wünsch dir einen guten tag mit lieben grüssen jan-andre
jan-andre horlacher
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Beitrag von jan-andre horlacher »

hallo momo, das mit der schule hab ich ja schon geschrieben sie ist auch 4x abgehauen, hatte kein selbstbewußtsein und hatte sehr viele probleme damit "was denken die anderen über mich" sie hing den ganzen tag rum und wußte nichts mit sich anzufangen ich freue mich das es ihr wieder besser geht jetzt hat sie wieder lust auf das leben oft mache ich mir gedanken ob ich daran schuld bin, weil es mir selbst nicht immer gut geht. aber ich lebe im hier und jetzt und möchte auch glücklicher werden also bis bald jan-andre
Monika 44

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Beitrag von Monika 44 »

Lieber jan-Andre... logopäde ist lt. Psychiater nicht nötig...leon wird alles so aufholen. er denkt leon hat eine entwicklungsverzögerung. er geht jetz in einen anderen kiga und da läufts ganz gut. er ist zur zeit so anhänglich...echt zum fressen süss. mr gehts heut ganz gut. morgentief besteht komamässig weiter. geldnot auch. bin schon sehr müde...beim nächsten mal mehr...viele grüsse deine momo
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