Am Ende meines Weges.....

Clown
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Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von Clown »

«...nur sehe ich mich nicht in so strahlendem Licht!»

Ich dich auch nicht, Peer!

Nein, es hat schon was, deine Besuche bei deinem Vater. Du hast zur Zeit keinen richtigen Zugang zu deinen Gefühlen, vermute ich mal?

Egal, du tust deinem Vater etwas sehr Gutes - und es wird Gutes auf dich zurückwirken.

Grüße,
Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
pinky1954
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Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von pinky1954 »

...das passt schon so, lieber Clown. Vielleicht bleibt wirklich was Positives. Warum habe ich seit Jahren das Gefühl, da was nachholen zu müssen, und weiss doch, dass verpasste Gespräche (und menschliche Nähe, Liebe - Eltern) nicht mehr nachzuholen sind.

War niemals zuvor so sensibel und habe nie zuvor so intensiv meine eigenen Gefühle beobachtet. Suche den Zugang zu mir, habe aber ziemliches Chaos und Orientierungslosigkeit. Weiss nicht, ob ich überhaupt lieben kann, fühle mich ungeliebt und ausgenutzt.

Peer
Clown
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Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von Clown »

« Warum habe ich seit Jahren das Gefühl, da was nachholen zu müssen, ... »

Ein Mangelgefühl, etwas fehlt schon sehr lange, schon immer? Ist bestimmt ein wichtiger Wegweiser für dich.

«....verpasste Gespräche (und menschliche Nähe, Liebe - Eltern) nicht mehr nachzuholen sind.»

Nein, nachholen lassen sie sich nicht - aber endlich leben, jetzt und in Zukunft.

Einen anderen als den bisherigen Weg einschlagen, dabei bist du gerade, Peer, nicht wahr?

Alles Gute,
Clown
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Eckhart Tolle
Anita2
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Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von Anita2 »

Hallo Peer,
ich war gestern Abend turnen und anschließen total kaputt und so schreibe ich dir erst jetzt, ausgeschlafen und gut drauf.

>Was kann ich denn da noch tun? <
Mache einfach weiter, halte deine Position, mache keinen Druck.
Er wird sich drehen, er wird erkennen, dass Du ihm nichts Böses willst.
Bei mir und meinem Sohn hat es sehr lange gedauert. Ich musste dann, um selbst zu überleben, loslassen.
Vielleicht kannst Du ihn mal zu etwas, was ihr beide gerne macht einladen und dann ruhig mit ihm reden. Hören, was er möchte, wo er hin möchte. Versuche auf ihn einzugehen und versuche keine Forderungen zu stellen.
Rede mit ihm, als sei er dein "Freund" und nicht dein Sohn. Oder stelle dir vor, er sei der Sohn deines besten Freundes, und versuche aus dieser Position mit ihm zu reden.
Nur mal als Idee.

>Suche Glück in der Zukunft...<
Ja, kann ich mir sehr gut vorstellen. So gut, dass ich es malen könnte.
Halte dir dieses Bild und die Gefühle dazu fest. Wenn Du Dir etwas so vorstellst mit dem Wunsch es zu erreichen, wirst Du es auch bekommen. Verliere es nicht aus den Augen.
Stelle Dir vor Du möchtest ein Haus bauen. Zunächst hast Du es im Kopf, dann bringst Du es auf Papier, suchst dir einen Architekten und fängst an deine Idee zu verwirklichen.
Es werden unterwegs Korrekturen erforderlich sein, jedoch nimmt das Haus immer mehr Gestalt an und dann irgendwann kannst Du einziehen, auf der Treppe sitzen, den Wind spüren und den inneren Frieden genießen.
Ja, Zeitempfinden ist relativ.
Die Bewertung zum Zeitempfinden und auch Glücksempfinden führen wir selbst durch. Ich versuche im "Jetzt und Hier" zu leben und ich muss niemanden überholen.
Nicht mehr!! Bei der Geschwindigkeit konnte ich die Umgebung nicht mehr wahrnehmen und sah nicht, dass ich mich selbst überholen wollte. Ich hatte mich aus den Augen verloren.

Gläubig, was ist das?
Von den Christlichen Lehren, wie sie praktiziert werden, halte ich auch nichts. Hatte in der Schule Pastoren die geprügelt haben, was das Zeug hält!!!!
Glaube bedeutet für mich, das Leben anzunehmen. Bei mir selbst zu bleiben und so zu Leben, dass ich meinen Frieden, mein Glück erkennen, finden kann ohne jemand anderen in der Umsetzung meiner Ziele zu schaden.
Jeden Menschen als Individuum zu sehen und so anzunehmen und zu respektieren.

>Positive Grundstimmung hält vor<
Ja genau, das ist es!!
Dabei Dinge in Frage zu stellen, zu verändern, bedeutet für mich Weiterkommen, Fortschritt.
Ich weiß nicht, Ist der Wunsch etwas verändern zu wollen nicht auch schon ein Ziel? Zu Wissen, was man ändern will.
Bedeutet dass nicht auch, dass man es so nicht mehr will und ergibt sich daraus dann nicht auch das was man will "Das Ziel"???
Lieber Peer, ja gehe es langsam an. Konsequent ja, ohne Druck zu erzeugen, sonst übersiehst Du vielleicht kleine, aber wichtige Details. Wenn Du unterwegs bist, kannst Du doch zwischendurch Korrekturen vornehmen und Du kannst auf dem Weg immer wieder Weggabelungen, Kreuzungen finden, an denen Du dann die weitere Richtung vorgeben kannst.
In diesem Moment fällt mir das Buch von Hape Kerkeling ein: Ich bin dann mal weg.
Sehr schön geschrieben!!
Ich sehe unter anderem uns beide auf dem Weg wie von Kerkeling beschrieben und vielleicht trifft man sich ja auch irgendwann unterwegs.
Bis dahin würde ich mich freuen, weitere von deinem Weg zu hören und würde somit auch von meinem Weg erzählen.

Liebe Grüße bis dahin.
Anita
sonneundregen

Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von sonneundregen »

lieber peer,

nun will ich mich auch mal wieder melden.

will dir nur mut machen und dir sagen, dass du gute, sehr gute anregungen bekommen hast.

ich kann dir nur sagen und beipflichten, was du tust ist nicht falsch. es ist richtig. alles was du tust hatte ode hat seinen grund. ängste haben einen grund. und verzweiflung hat gründe. deshalb können wir nicht anders handeln als wir es tun.
das heute ein wendepunkt bei dir ansteht hat auch einen grund.
sage deinem sohn, dass du da bist für ihn, wenn er dich braucht und sage ihm, dass du auch nicht immer gleich ein patentrezept auf lager hast. weil, es ist einfach ehrlicher.
denn manchmal wusste ich auch nicht mehr, wie ich meinen kindern helfen sollte.
wenn du aber fragst, sohn, wie kann ich dir helfen, hast du eine idee, dann hast du schon geholfen. denn in diesem moment, weiss er schon, dass du auch mal was nicht weisst aber trotzdem zu ihm stehst.
und das besste ist, er muss sich dann eigene gedanken machen und dir vorschläge unterbreiten,
nämlich lieber papa jetzt hab ich eine idee, womit du mir helfen kannst.
dir wird eine enorme last genommen, weil du dir nicht mehr seinen kopf zerbrechen musst. und er wird dir irgendwann dankbar dafür sein. und stolz darauf sein, so einen vater zu haben. einen vater der auch nicht unfehlbar ist.
und lass deinem sohn eine zeit für sich selbst, auch wenn er nicht gleich ideen für sich selbst hat. wir wissen ja auch nicht immer gleich alles, was wir selber verändern wollen. wir wissen oft nur, dass etwas anderes kommen soll. und das sind wir immer selbst.
also lass ihm, lass dir zeit.
frag ihn einfach nur ab und zu wies ihm geht, oder wie kann ich dir helfen. das ist schon sehr sehr viel.
einen lieben gruss sende ich dir

sonneundregen
pinky1954
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Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von pinky1954 »

Hallo Anita. Wochenende, "teuer Zeit"! Wenn ich zur Besinnung komme, fühle ich mich platt. Eigentlich ist doch alles nicht so schlimm, aber heute morgen sind mir ohne Gründe die Tränen gekommen. Trotz Optimismus bin ich doch sehr dünnhäutig. Niemand sagt etwas, aber ich glaube, ich belaste meine Familie mit meinen Emotionen ungemein.

Warum geht nur alles immer gut, wenn der Druck da ist und warum vertue ich die kostbare Zeit mit Grübeln und Trauern? Habe die Woche gut rum bekommen. Das Forum hat mir da abends sehr geholfen.

Du schreibst von dem Haus, vom Ziel, von den Strategien der Umsetzung, der Planung und der Durchführung. Ja, das ist mein Projekt. Korrekturen sind o.k. Damit kaann ich umgehen. Aber das Haus ist Synonym für was? Was ist mein Ziel? Was sind meine Ziele, ganz konkret?

In meinem Job benutze ich gerne die Aussage: "wer ein Ziel hat, hat realistische Chancen dieses zu erreichen. Wer kein Ziel hat, wird auch dieses erreichen".
Ich habe zur Zeit kein Ziel, das macht mir Sorgen!

Mit meinem Soghn hast du sicher recht. Vielleicht ist es auch nur eine Frage der Zeit und ich brauche etwas mehr Geduld. Was ich tun kann, zu helfen, werde ich tun. Mit Gesprächen ist das so eine Sache. Das ist nicht meine Stärke. Ich habe die "Gespräche" schon vor vielen Jahren eingestellt. Auch da gibts es eine lange Vorgeschichte.

Ich danke dir für den Tipp Hape Kerkeling. Habe schon von dem Buch gehört. Habe mich aber wegen des Autors noch nicht damit befasst. Nachtzug nach Lissabon von Pascal Mercier ist mein Jakobsweg. Habe ich von einem Bekannten. Ist etwas schwer für meinen rastlosen Geist, trifft aber auch die Situation.

Hatte ist glaube ich schon mal vorher erwähnt. Den Gedanken, einfach alles hinzuschmeissen, werde ich nicht los. Wegzugehen. Alle Verantwortung hinter mir lassen. Wenigstens eine Auszeit zu nehmen um sich neu zu orientieren. Welch glücklicher Gedanke. Ausbrechen aus den Mühlen des Alltags und dem undurchdringlichen Netz der Abhängigkeiten!

Ja, vielleicht sind wir auf dem gleichen Weg. Aber du gehst ein ganzes Stück vor mir und ich muss mich sputen, dich zu erreichen.

Die nächsten 2 Wochen werden arbeitsreich. Habe da 2x4 Tage auswärts. Hasse Hotels. Testwochen, rund um die Uhr. Nun, komme ich wenigstens nicht auf dumme Gedanken. Und dann kommt der 19.3., mein nächster Schritt!

Die ersten logischen Schritte kann ich machen. Raum gewinnen, Zeit schaffen, Kapazitäten umleiten! Aber was dann? Was sind meine Ziele?

Liebe Grüße ... Peer
pinky1954
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Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von pinky1954 »

Hallo S.u.R, schön, mal wieder von dir zu hören.

Deine Ratschläge kann ich nachvollziehen. Leider verliere ich gelegendlich die Übersicht und mir geht jeglicher Verstand verloren. Beneide Frauen! Können komplexer Denken und haben ein besseres Gespür für Situationen. Bin da anders, sammele meine Päckchen zusammen, mache eine Priorisierung und arbeite dann sequenziell ab. Geht gut, solange nichts außergewöhnliches dazwischen kommt. Ist mit meinem Leben genau so. Läuft ausgezeichnet, hoffentlich kommen keine plötzlichen Unwegsamkeiten.

Der Kontrast ist sicher auch schlimm für meinen Sohn. So ein Vater, der alles besser weiss. Da fühlt sich ein abhängiges Kindes schnell untergebuttert. Da ist der liebe Kleine oft genau so zornig wie der liebe Große!

Viele Grüße ... Peer
pinky1954
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Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von pinky1954 »

Ja,lieber Clown, alles anders machen! Eine totale Veränderung! Das Innerste nach außen kehren.
Alles zu belassen ist keine Alternative.

Aber wie schon gefragt, wohin geht der Weg, was ist das Ziel?

Viele Grüße ... Peer
Anita2
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Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von Anita2 »

Hallo Peer,
mit den Wochenenden geht es mir heute auch noch so und der Sonntag war immer der schwierigste Tag. Ich habe in meiner schlimmen Phase die Wochenenden gefürchtet. Ich denke es ist auch eine Begleiterscheinung der Depression.

Sicherlich ist die Belastung für die Familie sehr hoch. Mein Sohn konnte überhaupt nicht damit umgehen. Er hat in seiner Ohnmacht auch sehr oft Druck gemacht. Selbst heute, wenn er merkt dass ich nicht so gut drauf bin, zieht er sich für ein, zwei, oder auch mehr Tage zurück. Meldet sich nicht. Ist aber für mich OK, ich weiß ja warum er es tut.

>Ich habe zurzeit keine Ziele<
Wie wäre es, wenn Du zunächst Dich, dein Selbst zu finden als Ziel nimmst.
Setze dich nicht so unter Druck, lass alles los, ohne es fallen zu lassen und dann kannst Du neu beginnen.
Ich habe genau so gesucht und nun habe ich alles los gelassen und bin auf dem Weg zu meinem Selbst. Soll heißen: ich will mich, mein Verhalten verstehen, Verhaltensweisen aus der Erkenntnis heraus ändern um mich dann letztendlich so anzunehmen, wie ich bin.
Ich habe meinen Platz auch noch nicht gefunden, bin aber auf dem Weg und auch überzeugt, dass ich ankommen werde.
Eine meiner Aufgaben in diesem Leben scheint "Geduld zu erlernen" zu sein und ich übe fleißig.
Mit den Kindern, denke ich, ist das Beste was wir für sie tun können, Ihnen das was wir von Ihnen erwarten auch selbst zu Leben. So gesehen hätte ich mir gewünscht, ich hätte meine Therapie schon viel früher gemacht.

>einfach alles hinzuschmeißen<
Ich finde die Auszeit nicht schlecht. Wie wäre es für Dich mit einem Klinikaufenthalt. Von allem losgelöst, für 3 Monate, (darum geht es auch in dem Artikel von Prof. Dr. Matakas) sich nur auf sich selbst zu Konzentrieren, alles aus einer gewissen Distanz zu sehen.
Wichtig wäre dann, dass Du dich vorher erkundigst, wie es dort läuft. Da wäre auch die Möglichkeit über einen Thread hier im Forum nach guten Adressen zu fragen.
Habe hier schon einiges darüber gelesen und die Unterschiede sind da wohl sehr groß.

>Vielleicht sind wir auf dem gleichen Weg<
Würde mich sehr freuen und ob ich so weit vorne weg bin, weiß nicht. Du kannst dir aber ruhig die Zeit lassen die Du benötigst, ich kann ja zwischendrin auch mal eine Pause einlegen.
Übrigens bei Hape hat das mit dem "sich treffen" funktioniert, ohne Absprache, einfach so.

Ich werde nächste Woche meine Küche tapezieren. Das Material habe ich heute schon gekauft. Außerdem werde ich mich mit den Beeten beschäftigen, es soll ja 20Grad warm werden. Die Reihenfolge werde ich dann noch festlegen.
Übrigens haben wir da etwas gemeinsam, ich hasse auch Hotels und mache Urlaub am liebsten in einer Ferienwohnung, wenn ich es denn mache.

Ich wünsche dir ein gutes Wochenende, falls Du dich hier nicht mehr melden solltest. Ich würde mich freuen, auch wenn dein Pensum hart wird, zwischendurch von dir zu hören. Sollte es dir nicht gut gehen, melde dich hier, ich schaue auf jeden Fall zwischendurch hier vorbei.

Also alles Liebe
und herzliche Grüße
Anita

PS Ich hoffe, deinem Vater geht es den Umständen entsprechend gut!
pinky1954
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Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von pinky1954 »

Hallo Anita, mein Vater hat sich gut entwickelt. Immer in der Relation zur Schwere!
Leibt aber Pflegefall und wird in ein Pflegeheim müssen.

Wochenende entspricht meinen Erwartungen. Fühle mich grundlos orientierungslos und einsam. Die Einsamkeit ist am Schlimmsten, obwohl Leute um mich sind.
Schaue aus meinem Bürofenster in einen wunderschönen sonnigen Tag und kann das einfach nicht genießen. Na ja, zum Frühjahr wird auch alles noch heller und dann auch leichter.

Küche tapezieren, viel Vergnügen. Na ja, da fallen mir auch ein paar Kleinprojekte ein. Das ist wirklich komisch. Habe da immer nur Probleme, wenn ich diese Dinge alleine machen muss. Finde ich schrecklich. Kann mich nicht aufraffen. Nicht beginnen. Hasse die Unordnung, befürchte, nicht zum Ende zu kommen.

Längerer Klinikaufenthalt? Ich bin mal gespannt. Erst mal mit unserem Betriebsarzt sprechen. Lage und Möglichkeiten sondieren.
Alternative abwägen.

Vielleicht setzte ich mich aufs Motorrad und dreh heute ne Runde. Alleine.

Meine Frau interessiert sich nur noch für Pferde. Ihr wäre es am Liebsten und Natürlichsten, wenn ich diese Vorliebe mit ihr uneingeschränkt teilen würde. Kann ich aber nicht. Pferde sind o.k. Aber diese Pferdeleute sind behämmert. Fanatisch. Riesiger Zeitaufwand. Nur noch Pferdegespräche, Pferde T-Shirt, Pferde Kalender.... Diese Auschließlichkeit!
Fühle mich nicht wohl. Möchte diversifizierter leben. Hatte ich mir ganz anders vorgestellt. Wir sind Lichtjahre voneinander entfernt.

Sagte ich auch schon, mein Leben wird nicht von mir gelebt, nicht selbstbestimmt, sondern passiert mir einfach. Ich muss dann sehen, wie ich damit umgehe.

Nun gut, jetzt will ich in den Tag gehen. Habe kein Problem mit dem Aufstehen. Nie gehabt. Bett ist mir zuwieder geworden. Schlafe schlecht, träume verfahren, wache mit Kopfschmerzen auf, fühle mich gerädert. Unausgeschlafen, zerstört. Nicht wirklich krank, aber ein permanentes Unwohlsein.

Wenn ich geduscht habe, geht es mir viel besser. Immer. Also jetzt erst mal heiss duschen und dann zum Frühstück.

Liebe Grüße ... Peer
Anita2
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Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von Anita2 »

Hallo Peer,
freue mich an dem schönen Sonntagmorgen von dir etwas zu lesen.

Ja bei mir war das schöne Wetter eher etwas bedrängenden, da muss man doch raus und ich wollte auf meiner Couch sitzen, wollte dann, dass es regnet. So hätte sich mein Rückzug besser gerechtfertigt.

Mit dem alleine machen, ja ich bin es aus meiner Kindheit gewohnt gewesen, alles alleine zu machen. Heute finde ich es aber auch gut mit jemand die Dinge zu besprechen oder sich zu helfen. Mache ich schon mal mit meinem Sohn.

>Möglichkeiten sondieren<
Lese ich da eine Rückzugsmöglichkeit?
Nein glaube ich nicht. Es ist ja gut erst mal alle Möglichkeiten zu erfassen und dann eine Entscheidung zu treffen.

Mache dass mit deinem Motorrad, ich denke es ist Wichtig, dass jeder seine Interessen hat und auch den Freiraum dafür. Gibt jedem auch die Zeit, Abstand zu bekommen. Die Dinge neu zu sortieren. Halt ich für sehr wichtig.
(Habe früher auch eher geklammert)
Na ja bei mir müssen es auch nicht die Pferde sein. Bin mal von einem runter gefallen, war nicht mein Ding!!

Ja, Lichtjahre entfernt. Da könnte ein Problem liegen, auch für die Depression.

Mit dem Aufstehen hatte ich auch kein Problem, eher mit dem Schlafen. In meiner tiefen Depression habe ich max. 5 Std. geschlafen.

Ich wünsche Dir eine gute Fahrt in den sonnigen Sonntag. Ich werde nun meine Nachbarin zum Flughafen bringen.

Genieße den Tag und sei bei deinem Ausflug vorsichtig beim Fahren, lasse dich nicht von den schweren Gedanken ablenken.

Also einen schönen Sonntag wünscht Dir
Anita
pinky1954
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Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von pinky1954 »

Hallo Anita, Rückzug? Niemals.

Liebe Grüße ... Peer
kaitain
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Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von kaitain »

pinky1954
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Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von pinky1954 »

Hallo Kaitain, so ein herrlicher Tag gibt mir die Kraft, meine Dicke aus der Garage zu holen.
Bin 2 Stunden einfach nur gefahren. Ohne Ziel, ohne Sinn. Einfach den Gedanken freien Raum geben.

Hat mich etwas entspannt, etwas den Druck genommen. Kraft getankt, den Rest des Wochenendes ohne großes Aufsehen zu bewerkstelligen.

Bikergruß zurück, ... Peer
pinky1954
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Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von pinky1954 »

Hallo Anita, wieder ein schönerer Tag. Heulende Elend hielt sich in Grenzen. Hatte heute Homeoffice, wollte die Woche vorbereiten. Dann dieses schöne Wettrer. Habe den ganzen Tag im Garten gearbeitet. Die Büroarbeit einfach liegen gelassen. Das sehe ich ebenfalls als einen persönlichen Erfolg.

Richtig was weggeschafft habe ich heute. Bäume geschnitten, meine Spalierobst festgesteckt. Beete gesäubert. Dann alles ab in den Häxler. Was tut das gut, etwas zu tun, dessen Ergebnis man quasi Online verfügbar hat!!

Dann meinen Sohn vom Bahnhof abgeholt. Hat per Mail die Zusage fürs Praktikum erhalten. Dann endlich die lange von ihm eingeforderte Schulbescheinigung fürs Kreiswehrersatzamt. Kümmer mich um alles, muss mich um alles kümmern.

Aber ein positiver Tag.

Morgen wieder zum Kunden, ins Hotel. Jetzt noch Koffer packen. Schüttel!! Abends werd ich mir den Hape besorgen. Testwoche, viel Arbeit, viel Ablenkung. Melde mich dann später. Das Forum ist für mich momentan wichtig

Liebe Grüße ... Peer
P.S. Unser Gespräch ist mir sehr wichtig.
Anita2
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Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von Anita2 »

Hallo lieber Peer,
ich freue mich sehr für dich, gestern ein paar schöne Stunden mit dem Motorrad und heute ein schöner Tag im Garten.
Finde ich großartig.
Ich war zu nichts in der Lage, habe 1 1/2 Monate zusammengerollt auf der Couch gesessen (war insgesamt 6 Monate krank geschrieben).

Ich war gestern mit den Beeten beschäftigt und habe heute mit der Renovierung der Küche begonnen.
Um 17:30h einfach aufgehört, war müde. Na ja ich habe ja Urlaub und kann mir Zeit lassen ( will aber auch noch das Wohnzimmer renovieren).

Das Forum hat mir auch schon sehr geholfen. Ich habe viel gelesen und oft wurden von den Postern Symptome beschrieben, die ich auch hatte und so wusste ich es hat mit meiner Erkrankung zu tun. Die Information hat mich sehr beruhigt. In Phasen, in denen es mir nicht so gut ging, konnte ich mich ablenken, konnte mit anderen Menschen in Kontakt kommen.
Vor allen Dingen mit Menschen, die mich verstanden haben.
Ich habe nach wie vor den Eindruck, dass Menschen die selbst keine Erfahrung mit einer Depression gemacht haben, nicht verstehen was in einem vorgeht, wie man sich fühlt.

Ich würde dir ja gerne mein Buch durchreichen, geht leider nicht. Ich habe während des Lesens oft gelacht, finde es sehr schön geschrieben, oder besser gesagt beschrieben.

Nun hast Du noch eine Woche, ein Wochenende und dann kannst Du zu deinem Betriebsarzt gehen. Ich bin ja mal gespannt, wie der reagiert, was er dir vorschlägt.
Ich habe übriges auch mit unserem Betriebsarzt gesprochen und der war sehr nett und hat mir seine Hilfe angeboten, falls es betrieblich Probleme geben würde.
So im Nachhinein betrachtet, habe und hatte ich mit allen Ärzten viel Glück.

Es muss ja sehr schlimm sein immer wieder die Arbeit machen zu müssen, die einem so gegen das persönliche Empfinden geht. Ich denke, es ist sehr wichtig, dass Du hier etwas änderst.

Ja, unser Austausch bedeutet mir auch sehr viel. Ich warte schon immer auf dein Posting, es ist als warte ich auf eine Nachricht von einem guten Freund.

Viele liebe Grüße
Anita
Ilka
Beiträge: 400
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Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von Ilka »

Liebe Anita, lieber Peer,

soll ich, soll ich nicht, schreibe ich auch etwas dazu oder nicht.....ich hoffe ich störe Euch nicht.....
Euer Gespräch berührt mich sehr, vieles, was Peer schreibt kann ich unterschreiben.
Und was Anita schreibt, tut mir auch gut.
Schon allein das Augenzwinkern in Düsseldorf berührte mich sehr und tat gut.
Ich hatte das Gefühl, wir kennen uns, haben eine Wellenlänge, trotz des Altersunterschieds. -
Momentan reagiert in meinem Kopf mal wieder, noch immer das Chaos. Was will ich? Wie finde ich meinen - neuen - Weg? Wofür ist es gut, das ich mein Wissen über Depressionen usw. nicht umsetzen und danach handeln kann?
Werde wahnsinnig, dafür keine Antworten zu finden.
Im Hinterkopf habe ich die Worte des Teams der Mutter-Kind-Kur aus dem letzten Jahr:
Sie haben so viele Baustellen, das werden sie im Alltag nicht schaffen, wir empfehlen ihnen dringend in eine psychosomatische Klinik zu gehen.
Steh auch mit meiner Therapeutin auf Kriegsfuß, weil sie die Therapieverlängerung nur beantragen will, wenn ich endlich handele (sie motiviert mich seit ca. 1 Jahr regelmäßig walken /Nordic walken zu gehn - was mir eigentlich Spaß macht )- doch Arme , Beine, usw. sind so schwer, ich komme einfach nach Arbeit tgl 3 Std., Kinder, Alltag Haushalt - ach will auch in allem wieder mal zu perfekt sein - kann keine prioritäten setzen, alles ist wichtig!...der Alltag, Therapie, Krankheit, PArtnerschaft, Kinder, Übergewicht, es allen + mir recht machen - bin damit total überfordert!!
Seit zwei Jahren geht das so, fühl mich als hätte ich in der Zeit sämtliches fcalsch gemacht... puuh, nun kann ich nicht mehr...

Und jetzt.... wie sieht mein Maßnahmenplan aus? Wenn ich das ´wüßte... die einfachsten? Fragen kann ich mir nicht mal beantworten - irgendwie hoffnungslos

- danke fürs zuhören -
ich hoffe, habe Euren Tread nicht missbraucht - für mich.

Wünsche Euch alles Gute - bin gespannt, ob Peer wirklich zum Betriebsarzt geht, wie er das Buch von Hape gefällt - ich liebäugle auch schon länger damit....
und Anita wünsche ich einen schönen Urlaub! Bin schon ganz neidisch, das Du so toll mit dem Ganzen umgehen kannst - Deinen Weg gefunden hast......

Lieber Gruß Ilka
Anita2
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Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von Anita2 »

Hallo liebe Ilka,
einen schönen guten Morgen wünscht dir Anita. Du störst mich überhaupt nicht!! Ich finde es schön, dass Du dich über diesen Weg Kontakt aufgenommen hast.

Düsseldorf hat mir auch gut gefallen und ich fand es auch schade, dass wir uns nicht mehr unterhalten konnten. Ich freue mich schon auf das nächste Treffen und hoffe wir können es dann nachholen.
Vielen Dank für deine lieben Worte. Habe nun überhaupt nicht damit gerechnet und es tut mir gerade sehr gut.

Liebe Ilka, hast Du nicht auch kleine Erfolge?
Versuche dir jeden Tag 15 Min. oder eine 1/2 Std. Zeit zu nehmen und schreibe dir deine kleinen Erfolge auf. Es gibt sie ganz bestimmt.
Es hilft am Anfang sehr und durch den Trubel, den Du um die Ohren hast, kommst Du zu kurz. Ich meine, vielleicht nimmst Du dadurch deine Veränderungen nicht wahr. Diesen Zettel kannst Du dann mit zu deiner Thera mitnehmen, damit sie sieht es geht weiter.
Halte ein Ohr und ein Auge nur für dich, höre in dich rein, was Du möchtest und halte dich im Auge, was Du tust und wie Du es tust.
Nehme dir kleine Ziele und verfolge sie und Du wirst deine Erfolge sehen und dann auch spüren können.

Ich denke, es ist wichtig, dass Du deinen Therapieplatz nicht verlierst, dass Du eine Verlängerung bekommst.

Ich habe mir am Anfang vieles aufgeschrieben und dann immer wieder ergänzt und konnte dann auch Erfolge verbuchen. Mir hat allerdings auch die Tagesklinik sehr gut getan und mich auf den Weg gebracht. Ich hatte hier sehr viel Unterstützung und bekam auch sehr viele Rückmeldungen, die mir auch zu Korrekturen verhalfen.
Ich bin auf dem Weg, aber noch lange nicht am Ziel. Vielleicht ist ja auch der Weg das Ziel. Ich weiß nicht, könnte aber so sein.
Auf jeden Fall hat sich mein Leben verändert, ja es wurde bereichert, auch oder gerade durch dieses Forum. Ich habe hier eine Möglichkeit der Kommunikation, die ich sonst nie gefunden hätte. Ich habe eine soziale Phobie entwickelt und mir sind diese Kontakte sehr wichtig. Die Treffen sind da eine gute Ergänzung!!

Liebe Ilka, im Moment bist Du mir sehr nahe und ich drücke dich ganz fest, hoffe Du hast nichts dagegen.

Einen schönen und sonnigen Tag wünscht dir von Herzen
Anita
Ilka
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Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von Ilka »

Liebe Anita,

es hat mir gestern sehr gut getan, daß ich endlich geschrieben habe......

Auch heute mittag tun mir Deine Worte sehr gut. Es freut mich sehr, daß Dir meine gerade auch sehr gut tun!!!

Da unsere älteste Tochter am 15.04. mit zu Kinderkommunion geht, weiß ich noch nicht, ob ich zum Treffen in Düsseldorf auch wirklich kommen kann. Vielleicht wären die 2-3 Stunden zuviel, vielleicht täten sie mir auch gut.... Mal sehen....

Werde Deinen Tipp mit dem Aufschreiben der kleinen Erfolge in die Tat umsetzen. Hoffentlich!
Bin unsicher ob die Therpeutin noch die Richtige für mich ist. Die Frau des Gitarrenlehrers meines Mannes und Annika ist Heilpraktikerin Psychotherapie, hatte auch schwere Depressionen mit Suizidversuch, und mir schon vor vielen Monaten ihre Hilfe angeboten. Heute habe ich mich endlich mal getraut bei ihr tatsächlich einen Termin zu machen. o Wunder!
Ich habe das Gefühl, das mir so eine psychosomatische Klinik sehr gut tun würde.
Doch ich habe Angst, das die Familie dann wieder am Rad dreht, ich meinen Job in Gefahr bringe . Habe auch Probleme es beim Psychiater und der Therapeutin zu besprechen. Die sehen das glaube ich anders.

Nein, ich habe ü b e r h a u p t nichts dagegen, Dir sehr nahe zu sein und das Du mich ganz fest drückst - im Gegenteil!!!!

Ich drücke Dich ganz fest und hoffe, daß ich Dich auf Deinem Weg ein bißchen begleiten kann..... Lieber Gruß Ilka
pinky1954
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Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von pinky1954 »

Hallo liebe Ilka, natürlich störst du nicht. Das ist für mich keine private Veranstaltung, sondern ich suche hier den Dialog mit Leuten, die mich verstehen und die mir helfen können. Ganz egoistisch. Und denen ich vielleicht auch etwas zurückgeben kann (wenn ich stark genug bin).

Wir können hier zusammen mit unseren Erfahrungen, Emotionen und Strategien vielleicht ein generisches Puzzle bauen, welches einen Weg aus dem Dilemma bietet. Wenigstens Optionen!

Du hast ja schon hier einiges gelesen. Jeder ist auf dem Weg, der eine schon ein Stück voraus, der andere etwas langsamer hinterher. Die Schnellen stolpern, müssen vielleicht von den Nachfolgenden gestützt werden.... Oder warten einfach etwas, weil ihnen der Weg zu gefährlich oder zu einsam wird.

Habe den Hape Kerkeling übrigens heute Abend angefangen. Sehe wirklich Parallelen. Auch wenn Hape eher physisch krank ist (Hörsturz und Galle, sicher psychisch bedingt), finden sich aber auch einige unsere Symptome (burn out, Sinnkrise, Depression). Es ist einfach etwas, was mir nicht mehr aus dem Kopf geht: einfach weglaufen (Revolution) oder Raum schaffen für einen Regenerierungsprozess (Evolution). Ich für meinen Teil kann und will mich nicht einfach aus der Verantwortung stehlen. Also mache ich kleine Schritte und schaue, ob ich vom Fleck komme. Wie gestern den Vorsatz, mir das Buch zu beschaffen und es zu lesen. Wieder ein kleiner Sieg gegen die Dämonen. Übrigens trotzdem eine verlockende Idee, für eine berechenbare Zeit ein Projekt anderer Dimension anzugehen.

Faszinierend und tragisch zugleich: sehr unterschiedliche Leute, in unterschiedlichen Lebenssituationen unterschiedlichen Alters und Geschlechts treffen sich mit gleichen oder sehr ähnlichen Gefühlen. Die kurze Schilderung deines Alltags spiegeln meine täglichen Leiden!

Übrigens, quäl dich nicht alleine mit dem Walking. Sport muss Spaß machen und das tut er vor allem in der Gruppe. Also regelmäßig. Fester Termin. Nette Leute. Gleiche Leistungsklasse, nicht hetzen lassen, eigenes Tempo gehen. Wenn du fertig bist, darfst du nicht fertig sein. Müde ja, aber erfüllt von einem leichten Glückgefühl, etwas für sich selbst gemacht zu haben.

Also nun noch einen schönen Abend und viel Kraft für den nächsten Morgen .... Peer
pinky1954
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Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von pinky1954 »

Hallo liebe Anita,
der Tag ist wieder mal gelaufen. Arbeitsreich, aber ohne Leiden.

Habe mir in der Mittagspause das Buch besorgt. Nun habe ich eine Stunde auf dem Bett gelegen und gelesen. Nicht ferngesehen, wie ich es oft mache, um mich abzulenken.

Ein spannender Gedanke, diese geplante Auszeit, eine neue völlig andere Herausforderung.
Zeit haben, um mit sich ins Reine zu kommen. Eine neue Lebensplanung aufzustellen, neue Ziele setzen. Strategien entwickeln, um die neuen Erkenntnisse umzusetzen. Ruhe, Ruhe, Ruhe....

Kann ein Hape Kerkeling so was einfacher machen als wir? Oder hat er nur den nötigen Mut dazu? Meiner Meinung nach helfen auch physische Signale des Körpers (plötzliche Krankheiten) schneller zu notwendigen Erkenntnisse, oder?

So eine Depression wird doch wohl nicht überall für voll genommen. Ist doch nicht wirklich so eine richtig ordentliche Krankheit! "Stell dich doch nicht so an, du Weichei!" Weicheier sind nicht gefragt. Jammerlappen....

Also weiter geht’s. Kleine, erreichbare Ziele setzen. Schnelle Erfolge verbuchen. Sich belohnen.

Montag Betriebsarzt. Ab 1.8.2007 bin ich dann definitiv aus meinem jetzigen Projekt raus. Habe ich meinem Kunden nu n beigebracht und er hat das erstmal so akzeptiert. Danach hab ich noch keine Buchungen, will auch keine haben. Vielleicht kann ich mit Hilfe meiner Firma meine Jobrole positiv verändern. Weniger Reisen, etwas mehr Regelmäßigkeit, Berechenbarkeit. Eine Zeitlang etwas mehr Luft zum Atmen.

Müsste mal 3-4 Sommermonate als Gärtner arbeiten oder doch den Jakobsweg gehen? Finde Spaß an dem Gedanken. Vielleicht treffen wir uns dort?

Liebe Grüße ... eine erfolgreiche und stressfreie Woche ... Peer
Emriye2
Beiträge: 814
Registriert: 12. Sep 2005, 08:45

Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von Emriye2 »

Hallo Peer,

einen Alpsommer kann ich als Auszeit auch sehr empfehlen. Absolute Abgeschiedenheit und eins sein mit der Natur und den Tieren. Es gehört natürlich von frühmorgens bis spätabends ein Haufen Arbeit dazu - aber es ist, wenn es einem liegt, auch ein wahnsinnig tiefes Erlebnis.

liebe Grüße
emriye
sonneundregen

Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von sonneundregen »

hallo lieber peer,

nun schau ich mal wieder hier vorbei.
und verfolge gern deine beiträge.
komm mir zwar vor wie so ne kleine sternschnuppe, die nur immer mal kurz deinen weg kreuzt, wir uns guten tag sagen und dann jeder von uns seinen weg weiter verfolgt.
ich finde du macht alles richtig gut. zumindestens kommt es bei mir hier so an.
und vielleicht fühlst du dich jetzt auch schon besser. fühlst du nicht ein wenig glück in dir?
was macht dein eheleben? gehts dir gut?
ich freu mich für dich- irgendwie.
komisch eigentlich kennen wir uns nicht.
es kann doch einfach mal auch was gut laufen.

und wie kommst du eigentlich darauf, dass du alles besser weisst?
ich würde sagen, du weisst sehr viel, hast dir viel erarbeitet oder auch glück, die gabe zu haben, viel zu wissen.
denk doch wie schön es für jemanden sein kann, der noch nicht so viel weiss und dich fragen kann. wie schön ist es für den der von dir lernen kann und für dich, dass du helfen konntest. die frage ist eben nur wie gehen wir gegenseitig aufeinander zu. der ton, die betonung ist oft wichtig. der ton macht ja die musik.

und noch was, so eigenartig es klingt, aber den jakobsweg hab ich auch gerade hinter mir. bin zufällig darüber gestolpert und habe ihn auch vor kurzer zeit gelesen.
was soll ich noch sagen.

ich wünsch dir viel glück peer.

liebe grüsse sendet dir
sonneundregen oder auch sternschnuppe (ich sollte mich vielleicht umtaufen)
Anita2
Beiträge: 408
Registriert: 4. Nov 2006, 19:39

Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von Anita2 »

Hallo lieber Peer,
habe schon gestern Abend dein Posting gelesen, war aber zu müde noch etwas zu schreiben (bin vor dem Fernseher eingeschlafen).
Heute Morgen war ich schon bei meiner Therapeutin. Hat mal wieder einiges gebracht und hat sehr gut getan. Nach der Therapie bin ich dann noch eine Stunde Gedankenversunken durch die Stadt gelaufen, das mache ich immer so um das Ganze auf mich nachwirken zu lassen.

Schön, dass Du dir das Buch gekauft hast. Ich hoffe es gefällt dir.

Also die 3 - 4 Sommermonate auf einer Wanderung mit Einkehr in Gaststätten zum Schlafen und dann gemütlich morgens auf einer Terrasse Kaffee trinken, die Städte ansehen die Landschaft erkunden, dass kann ich mir gut vorstellen.

Die Schmerzgrenze, an der die Bereitschaft entsteht, sich helfen zu lassen, ist bei jedem unterschiedlich hoch. Ich habe meine physischen Probleme total übersehen, überhört, ignoriert. Erst als ich psychisch auf dem Boden lag und gute Ärzte mir die Klinik empfohlen haben, war ich bereit dazu.
Ich habe mir vorher überhaupt keine Gedanken dazu gemacht, ich hatte keine Ahnung was Therapie bedeutet.

Sinniger Weise arbeitet ich ganz in der Nähe der Klinik und bin oft daran vorbei spaziert. Das Schild "psychiatrische Klinik" habe ich oft gelesen und eines Tages zu meiner Kollegin im Vorbeigehen gesagt: "Wenn du mal hier landest ist alles vorbei". Genau in der Klinik bin ich dann gelandet und es hat alles neu begonnen.

Du hast Recht, die Meinungen zu der depressiven Erkrankung sind noch sehr mit Vorbehalten versehen. Nur denke ich, die wissen gar nicht worüber sie reden. Es sind halt Vorurteile und sie können auch nicht anders. Hängt nicht ein jeder irgendwie in seinem eigenen Gefängnis. Ich hatte meine erste Depression mit 14 Jahren und wusste es bis vor kurzem nicht einmal. Damals wurde mein Verhalten als Stimmungstief abgetan und ignoriert. Wird schon wieder, ist nicht so schlimm, stell dich nicht so an.
Leider ist das auch heute noch eine weit verbreitete Meinung.
Doch sind wir nicht ein Stück weiter???

Ich für meinen Teil bin heute dankbar dafür, diese Möglichkeiten für mich entdeckt zu haben und für mich nutzen zu können. Wie heißt es so schön: Es ist nie zu früh und selten zu spät".

Ich würde mir wünschen, dass die Möglichkeiten einer Therapie in der Öffentlichkeit mehr publiziert würden. Ab einer gewissen Gesellschaftsschicht wusste man diese Möglichkeiten schon früher zu nutzen.

Lieber Peer, bin mal gespannt, wie Du beruflich weiter machen wirst. Eine Auszeit wäre nicht schlecht, nur auf sich selbst konzentriert. Für mich war es im Nachhinein betrachtet, eine sehr gute Erfahrung.
Aber Gärtner? Ich denke als Beruf ist es Knochenarbeit. Mal einen oder zwei Tage etwas buddeln, Blumen pflanzen, Erdbeeren oder Tomaten ernten, ja. Aber als Beruf jeden Tag, eher nicht!
Da treffe ich dich doch lieber auf dem Wanderweg.
So nun werde ich meine Küche fertig renovieren. Ich hoffe Du hattest einen guten Tag. Auf bald!
Liebe Grüße
Anita
Anita2
Beiträge: 408
Registriert: 4. Nov 2006, 19:39

Re: Am Ende meines Weges.....

Beitrag von Anita2 »

Hallo Ilka,
möchte dir im Moment nur kurz antworten, da ich noch die Küche fertig machen möchte.
Gestern war ich einfach Schach Matt und bin eingeschlafen.

Mit deiner Tochter Kinderkommunion, dass wird wohl ein großes Fest und viel Aufregung vorher. Aber vielleicht schaffst Du es ja doch zu kommen. Bis dahin ist ja noch ein wenig Zeit. Oder?? Ich weiß nicht wann der Termin ist.

Ob deine Therapeutin die richtige für dich ist, kannst nur Du für dich beantworten. Was stört dich denn an ihr. Höre auf dein Gefühl. Ein weiteres Gespräch bei einer anderen, so zum Vergleich ist ja nicht schlecht.
Mit der Klinik halte ich persönlich ja für eine gute Sache. Ist sehr komprimiert und Du hast Zeit dich auf dich selbst zu konzentrieren. Keine Ablenkung, kein Verschieben, sich den Dingen stellen.

Überdenke diese Möglichkeit in Ruhe und wenn Du es tun möchtest, werdet ihr auch eine Lösung für die Familie sprich Kinder und Mann finden.

Ich freue mich dass Peer auch sein OK gegeben hat, da es ja sein Thread ist. Also bis später.
Einen schönen Tag und viele liebe Grüße
Anita
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