Mein (nicht-) Umgang mit der Krankheit
Verfasst: 21. Feb 2007, 22:50
Hallo!
Ich lese hier manchmal mit; aber es geht mir dann meist noch schlechter, und deswegen verschwinde ich immer wieder für in paar Monate. Besonders entmutigend finde ich es, wie wenige etwas wirklich positives in ihrer Entwicklung zu berichten haben. Wo einem in der Presse etc. immer weisgemacht wird, man braucht nur zum Arzt gehen und dann wird man geheilt, irgendwann.
So ganz der Wirklichkeit entspricht das nicht, nicht wahr?
Ärtze und Medikamente hatte ich schon und ja, es gibt sie wirklich, die 30%, die resistent sind und ich bin eine davon. Und ich bin eine von denen, die mit Therapeuten nicht reden können und nichts zu reden haben.
Wie gehe ich nun mit meiner - Krankheit- Anderssein?- um, allein damit wie ich bin?
Gar nicht, ich gehe gar nicht damit um. Ich ignoriere sie, soweit ich kann. Ich habe mir Mechanismen angewöhnt, um mich an zerstörerischen Gedankengängen zu hindern. Damit verhindere ich, wenn es klappt, jeden Gedanken am mich selbst und meine Lebenssituation. Und am Ende jedes Gefühl. Das ist der Preis dafür.
Kein Schmerz= keine Liebe.
Wenn es *nicht* klappt, dann kippe ich in heulendes Elend um (und hasse mich noch mehr dafür so wehleidig und hilflos zu sein. Ein Teufelskreis).
Funktioniert es, dann fühle ich nicht mehr viel, denke nicht mehr viel, bin nur noch, funktioniere im Alltag gut, arbeite brav, lache auch über Witze und trage Maske. Aber eigentlich bin ich tot. Ich habe keine Hobbies (war früher sehr kreativ und phantasievoll), keine Freunde, keine Beziehung. Und es ist mir gleich, nein, es ist (gut) so. Ich kann mit Beziehungen nicht umgehen und wer nicht lieben kann wird auch nicht geliebt. Mein Telefon ist ausgestöpselt.
Die vielen Tränen, die ich früher darüber vergossen habe, das endlose verzweifelte Sehnen, das ist nichts, was ich wieder haben möchte. Und wenn ich so bin, verzweifelt, dann bin ich selbstmordgefährdet. Dies kommt natürlich immer wieder vor, einen Abend die Woche, eine schwarze Woche, mit Glück nur einmal im Monat. Es war, ist, furchtbar, und zwecklos (denn ich kann an meiner Situation (d.h. meinem besch... verhasstes Selbst) nichts ändern, wie ich herausfand. Und mit mir selbst leben müssen, heißt entweder leiden oder...
...daß ich dahinlebe (vegetiere), nicht viel denke; verhindere Grübeln, verhindere zwecklose Gedankenkreise, lese, schaue fern, surfe im Internet, gehe früh zu Bett (ich schlafe viel, fest und gut und bin doch immer müde und langsam), wenn es an langen Abenden gar nichts zu tun gibt. Mein Hirn ist langsamer geworden von diesem Nichtbenutzen, und unkonzentrierter. Meine Neugier und Kreativität ist vollkommen eingetrocknet (ich bin, war, Malerin, Fotografin (nicht professionell, dazu hatte ich nie den nötigen Ergeiz und Elan). Vielleicht hatte sie sich aus meiner Verzweiflung genährt, dann wäre der Verlust einleuchtend.
Eigentlich warte ich nur darauf, dass das Leben zu Ende geht. Vorbeiplätschert, ein nicht gelebtes Leben. Meine Autobiographie wäre nur zwei Seiten lang und würde ich auch 80 Jahre alt.
Pathetisch, nicht wahr. Und ich bin froh, dass andere nicht so sind wie ich und sie Gründe finden zu kämpfen.
Negri
Ich lese hier manchmal mit; aber es geht mir dann meist noch schlechter, und deswegen verschwinde ich immer wieder für in paar Monate. Besonders entmutigend finde ich es, wie wenige etwas wirklich positives in ihrer Entwicklung zu berichten haben. Wo einem in der Presse etc. immer weisgemacht wird, man braucht nur zum Arzt gehen und dann wird man geheilt, irgendwann.
So ganz der Wirklichkeit entspricht das nicht, nicht wahr?
Ärtze und Medikamente hatte ich schon und ja, es gibt sie wirklich, die 30%, die resistent sind und ich bin eine davon. Und ich bin eine von denen, die mit Therapeuten nicht reden können und nichts zu reden haben.
Wie gehe ich nun mit meiner - Krankheit- Anderssein?- um, allein damit wie ich bin?
Gar nicht, ich gehe gar nicht damit um. Ich ignoriere sie, soweit ich kann. Ich habe mir Mechanismen angewöhnt, um mich an zerstörerischen Gedankengängen zu hindern. Damit verhindere ich, wenn es klappt, jeden Gedanken am mich selbst und meine Lebenssituation. Und am Ende jedes Gefühl. Das ist der Preis dafür.
Kein Schmerz= keine Liebe.
Wenn es *nicht* klappt, dann kippe ich in heulendes Elend um (und hasse mich noch mehr dafür so wehleidig und hilflos zu sein. Ein Teufelskreis).
Funktioniert es, dann fühle ich nicht mehr viel, denke nicht mehr viel, bin nur noch, funktioniere im Alltag gut, arbeite brav, lache auch über Witze und trage Maske. Aber eigentlich bin ich tot. Ich habe keine Hobbies (war früher sehr kreativ und phantasievoll), keine Freunde, keine Beziehung. Und es ist mir gleich, nein, es ist (gut) so. Ich kann mit Beziehungen nicht umgehen und wer nicht lieben kann wird auch nicht geliebt. Mein Telefon ist ausgestöpselt.
Die vielen Tränen, die ich früher darüber vergossen habe, das endlose verzweifelte Sehnen, das ist nichts, was ich wieder haben möchte. Und wenn ich so bin, verzweifelt, dann bin ich selbstmordgefährdet. Dies kommt natürlich immer wieder vor, einen Abend die Woche, eine schwarze Woche, mit Glück nur einmal im Monat. Es war, ist, furchtbar, und zwecklos (denn ich kann an meiner Situation (d.h. meinem besch... verhasstes Selbst) nichts ändern, wie ich herausfand. Und mit mir selbst leben müssen, heißt entweder leiden oder...
...daß ich dahinlebe (vegetiere), nicht viel denke; verhindere Grübeln, verhindere zwecklose Gedankenkreise, lese, schaue fern, surfe im Internet, gehe früh zu Bett (ich schlafe viel, fest und gut und bin doch immer müde und langsam), wenn es an langen Abenden gar nichts zu tun gibt. Mein Hirn ist langsamer geworden von diesem Nichtbenutzen, und unkonzentrierter. Meine Neugier und Kreativität ist vollkommen eingetrocknet (ich bin, war, Malerin, Fotografin (nicht professionell, dazu hatte ich nie den nötigen Ergeiz und Elan). Vielleicht hatte sie sich aus meiner Verzweiflung genährt, dann wäre der Verlust einleuchtend.
Eigentlich warte ich nur darauf, dass das Leben zu Ende geht. Vorbeiplätschert, ein nicht gelebtes Leben. Meine Autobiographie wäre nur zwei Seiten lang und würde ich auch 80 Jahre alt.
Pathetisch, nicht wahr. Und ich bin froh, dass andere nicht so sind wie ich und sie Gründe finden zu kämpfen.
Negri