Depression durch Krankheit
Verfasst: 3. Jul 2024, 21:06
Hallo zusammen,
ich bitte euch um eure Einschätzung:
Bei meinem Papa ist vor 13 Jahren Chorea Huntington diagnostiziert worden.
Ca. seit 3 Jahren (vermute ich, an Hand der physischen/psychischen Krankheitserscheinungen) ist die Krankheit ausgebrochen.
Seit Anfang des Jahres ist mein Papa hochgradig depressiv.
Dies äußert sich in teilweise komplett apathischem Verhalten, massive Ängste, komplette Freudlosigkeit und einer ständigen gedrückten sogar weinerlichen Stimmung. Das ist mittlerweile nicht mehr nur phasenweise sondern 24/7 gegeben. Hinzu kommen Schlafstörungen und kaum noch Aufmerksamkeit im Gespräch. Größere Menschengruppen können nicht mehr aufgesucht werden etc.. Mir fehlt eine bessere Umschreibung aber ich habe das Gefühl seit nunmehr über einem halben Jahr mit einem 3jährigen Kind zu tun zu haben.
Mir ist bewusst, dass hinsichtlich der Erkrankung Chorea Huntington nicht einzugrenzen ist ob die Depression im Zuge der Erkrankung oder eben auf Grund der Erkrankung (Zukunftsängste, Angst vor dem Sterben etc.) eingetreten ist.
Mein Papa lässt sich zwar seit einiger Zeit helfen (ich glaube aber eher um uns Angehörige ruhig zu stellen), die ärztlichen Hilfen schlagen aber nicht an (Tagesklinik, Psychotherapie). Das wurde sogar von den Ärzten selbst bestätigt. Grund dessen ist, dass mein Papa die Krankheit nicht akzeptiert bzw. sich damit auch nicht auseinander setzen will. Zusätzlich kommt Alkoholkonsum zu den verschriebenen Antidepressiva.
Ein befreundeter Psychologe gab mir den Rat, dass mein Papa vermutlich „noch tiefer sinken muss“ um schlussendlich selbst zum Entschluss zu kommen sich selbst helfen zu müssen, im Sinne von, dass er sich selbst um Hilfe bemüht.
Ich hatte nun die Idee, dass ich ihm insofern „helfe“, dass ich über ein Tonbandgerät mehrere Kassetten bespiele, die er sich immer wieder anhören kann, in der Hoffnung, dass meine Stimme mit dem gesprochenen Wort ihn zumindest dazu bewegt, einzusehen, dass er die ihm noch verbleibende Zeit (auf Grund Erfahrung aus der Verwandtschaft vermutlich noch ca. 3 Jahre) mit dem, meiner Meinung/der Meinung aller weiteren Angehörigen/als auch der Meinung der Ärzte, fehlenden Engagement zur Selbsthilfe/Hilfe von Außen, vergeudet. Ich weise hier extra noch darauf hin, dass ich die Tonbandaufnahmen NICHT als „Verständnis“ für ihn und seine Situation gestalten möchte, sondern eher als Weckruf
Ich habe mir hier viele Beiträge durch gelesen, die eher alle in die Richtung Unterstützung gehen ... ich wollte eure Meinung dazu wissen, ob es Erfahrungen damit gibt, wenn man als Angehöriger eher die Unterstützung entzieht.
Vielen Dank
ich bitte euch um eure Einschätzung:
Bei meinem Papa ist vor 13 Jahren Chorea Huntington diagnostiziert worden.
Ca. seit 3 Jahren (vermute ich, an Hand der physischen/psychischen Krankheitserscheinungen) ist die Krankheit ausgebrochen.
Seit Anfang des Jahres ist mein Papa hochgradig depressiv.
Dies äußert sich in teilweise komplett apathischem Verhalten, massive Ängste, komplette Freudlosigkeit und einer ständigen gedrückten sogar weinerlichen Stimmung. Das ist mittlerweile nicht mehr nur phasenweise sondern 24/7 gegeben. Hinzu kommen Schlafstörungen und kaum noch Aufmerksamkeit im Gespräch. Größere Menschengruppen können nicht mehr aufgesucht werden etc.. Mir fehlt eine bessere Umschreibung aber ich habe das Gefühl seit nunmehr über einem halben Jahr mit einem 3jährigen Kind zu tun zu haben.
Mir ist bewusst, dass hinsichtlich der Erkrankung Chorea Huntington nicht einzugrenzen ist ob die Depression im Zuge der Erkrankung oder eben auf Grund der Erkrankung (Zukunftsängste, Angst vor dem Sterben etc.) eingetreten ist.
Mein Papa lässt sich zwar seit einiger Zeit helfen (ich glaube aber eher um uns Angehörige ruhig zu stellen), die ärztlichen Hilfen schlagen aber nicht an (Tagesklinik, Psychotherapie). Das wurde sogar von den Ärzten selbst bestätigt. Grund dessen ist, dass mein Papa die Krankheit nicht akzeptiert bzw. sich damit auch nicht auseinander setzen will. Zusätzlich kommt Alkoholkonsum zu den verschriebenen Antidepressiva.
Ein befreundeter Psychologe gab mir den Rat, dass mein Papa vermutlich „noch tiefer sinken muss“ um schlussendlich selbst zum Entschluss zu kommen sich selbst helfen zu müssen, im Sinne von, dass er sich selbst um Hilfe bemüht.
Ich hatte nun die Idee, dass ich ihm insofern „helfe“, dass ich über ein Tonbandgerät mehrere Kassetten bespiele, die er sich immer wieder anhören kann, in der Hoffnung, dass meine Stimme mit dem gesprochenen Wort ihn zumindest dazu bewegt, einzusehen, dass er die ihm noch verbleibende Zeit (auf Grund Erfahrung aus der Verwandtschaft vermutlich noch ca. 3 Jahre) mit dem, meiner Meinung/der Meinung aller weiteren Angehörigen/als auch der Meinung der Ärzte, fehlenden Engagement zur Selbsthilfe/Hilfe von Außen, vergeudet. Ich weise hier extra noch darauf hin, dass ich die Tonbandaufnahmen NICHT als „Verständnis“ für ihn und seine Situation gestalten möchte, sondern eher als Weckruf
Ich habe mir hier viele Beiträge durch gelesen, die eher alle in die Richtung Unterstützung gehen ... ich wollte eure Meinung dazu wissen, ob es Erfahrungen damit gibt, wenn man als Angehöriger eher die Unterstützung entzieht.
Vielen Dank