Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Schneefloeckchen
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Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von Schneefloeckchen »

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Charlotte13
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von Charlotte13 »

Hallo Schneeglöckchen,
dein Beitrag ist - wow. In ersten Moment überwältigend.
Aber ansprechend, nachvollziehbar und in anderer Weise überwältigend.

Das dies alles für dich belastend ist, nachvollziehbar. Zu 100%.
Aber für mich als Außenstehenden: ein zweites "wow"
Wir ehrliches und absolut bewunderndes.

Du hast wahnsinnig viel erlebt und viel überlebt.
Du hast mit der Ausbildung von jungen Menschen eine Nische gefunden die dir liegt und in der du herausragende Leistungen erbringst. Das ist unfassbar toll.
Max_
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von Max_ »

Liebes Schneeflöckchen,

ich bin auch ziemlich berührt von deinem Beitrag. Es tut mir leid, dass du so viel erleiden musst. Und gleichzeitig finde ich es sehr stark, dass du wieder zurück ins Arbeitsleben gekommen bist und sogar Menschen ausbildest! Dass dich der Hass kaputt macht und du dich zurückziehst, finde ich verständlich.

Ich denke beim Lesen immer gleich über mögliche Lösungsansätze nach, auch wenn ich weiß, dass Ratschläge nicht immer das Beste sind. Aber ich möchte die meine Gedanken dennoch mit dir teilen, vielleicht kann es dich irgendwie unterstützen?

Zum einen: es gibt Orte, da ist „Anderssein“ normaler. In Berlin waren neulich beim CSD 500.000 Menschen und es gibt eine sehr starke LGBTQ-Szene. Viele Menschen, die woanders wegen ihrer Sexualität gemobbt wurden, finden dort einigermaßen sichere Räume (nicht überall) und vorallem Mitstreiter. Vielleicht könntest du hier Kontakte aufbauen, z.B. im Rahmen von Veranstaltungen? Oder, wenn das für dich denkbar wäre, langfristig sogar nach Berlin ziehen?

Und zu deiner Kunst: hast du deine Werke schonmal in den Sozialen Medien gezeigt? Viele Künstler präsentieren ihre Arbeiten auf Instagram… und da zählt eher die Qualität der Arbeiten als das Geschlecht der Person dahinter. Klar gibt es dort auch Hater, aber Instagram hat tendenziell eine eher freundliche Community. Bin gespannt, ob du da schon Erfahrungen gemacht hast?

Liebe Grüße
Max
Schneefloeckchen
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von Schneefloeckchen »

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DieNeue
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von DieNeue »

Hallo Schneeflöckchen,

das hört sich wirklich schlimm an, was du erlebst und erlebt hast. Auch ziemlich düster, finde ich.
Ist dein Aussehen so auffällig oder wie kommt es, dass fremde Leute dir folgen, um rauszufinden, wo du wohnst und dein Auto kaputt zu machen? Das ist ja schon echt heftig. Manchmal frage ich mich wirklich, was Leute für Probleme haben, dass sie meinen anderen Menschen das Leben schwer machen zu müssen.

Das mit dem CSD kann ich nachvollziehen. Ich finde es befremdlich, wie schräg Leute auf dem CSD rumlaufen und sich verhalten und dann gleichzeitig von anderen erwarten, dass sie als normal anerkannt werden. :? Ich glaube, dass es Menschen wie dir, die einfach nur normal und in Ruhe leben wollen, das Leben nicht einfacher macht, wenn man damit in einen Topf geworfen wird.

Falls du mit dem christlichen Glauben was anfangen kannst, könntest du dich an den Verein Zwischenraum e.V. wenden. Die haben Regionalgruppen und legen Wert auf gegenseitige Akzeptanz und Respekt. Bin ich neulich mal zufällig drauf gestoßen. Aber vielleicht ist es auch nichts für dich.

Müsstest du denn auf Instagramm deine Transsexualität thematisieren bzw. wäre das aus deinen Bildern ersichtlich? Denn eigentlich ist man ja anonym und muss nichts privates über sich erzählen.

Liebe Grüße und alles Gute dir,
DieNeue
MisterStrange87
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von MisterStrange87 »

Hi. Ich habe mir deinen ganzen Beitrag in Ruhe durchgelesen.
Ich habe großen Respekt davor, das du weiterhin versucht auf Kurs zubleiben.

Liebe Grüße
Überdosis
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von Überdosis »

Hallo Schneeflöckchen,

dass du es so schwer hast, tut mir sehr leid.

Falls es dich etwas tröstet. Mit deinem Auto bist du nicht alleine.
Bin vor 4 Jahren aufs Land gezogen und Seither ist einmal Jährlich meine Heckscheibe kaputt.
Derzeit brauch ich mir darum noch keine Gedanken zu machen, denn es passiert genau immer + - in dem Monat, in dem ich ein Jahr zuvor die Scheibe reparieren lassen habe.
Dieses Jahr stell ich mich also im September, Oktober, November drauf ein, da ich letztes Jahr Oktober sie zum dritten Mal reparieren lassen musste....
Das ist total belastend. Derzeit parke ich den auch schon übers Jahr woanders ab, aber mir graut es halt auch vor den genannten Monaten, weil ich dann, wie seit dem 2.ten mal, ja regelrecht schon drauf warte und ich dann wohl wieder mit ungutes Gefühl jeden Tag zu meinem Auto laufen darf.

Wäre denn ein Umzug für dich denkbar?
Muss gestehen, dass ich mir das vor genommen habe, wenn es nun nochmals passiert, denn so fühlt man sich generell doch auch nicht mehr wohl, geschweige denn sicher.

Wenn dein Arbeitgeber so hinter dir steht, könntest du mit dem reden, dass du entlastest wirst?
Den Kollegen solltest du vielleicht doch eine Chance geben, dich kennen zu lernen.
Wenn ich das richtig gelesen habe, gehst du derzeit nur von aus, dass sie dich nicht ab können und meidest sie aber auch.
Bring doch vielleicht mal Muffins oder Kuchen oder süßkram mit, ggf. bricht das Eis und die Atmosphäre wird harmonischer.
Ansonsten fällt mir nur ein, dass es halt niemanden angeht welche Richtung du bist. Wenn es so schwer euch gemacht wird und du ja auch echt arg leidest, vielleicht solltest du dann einfach nicht so stark dich outen?
Verstehe mich nicht falsch, jeder soll leben wie er/sie mag und ich finde es toll, dass ihr dazu steht, aber wenn der Preis dann so immens hoch ist, würde ich nachdenken, ob es das Wert ist.
Arbeit ist Arbeit, Privatleben zählt weit mehr und dort kannst du machen was du willst.

Ebenso sehe ich es mit dem malen.
Du malst für dich, es ist dein Hobby. Deine Werke sind so Wertvoll, ist doch gleichgültig ob das andere ebenso sehen.
Ebenso ist es doch unwichtig, dass in einem Kunstforum über deine Identität bescheid gewusst wird.
Es geht um Kunst und nicht ums Geschlecht. Lass das Geschlecht doch einfach weg und erfreut euch an euren Werken, denn darum geht es, um nichts anderes.


LG
Max_
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von Max_ »

Liebe Schneeflöckchen,

danke für deine Erläuterung. Deswegen war ich auch so vorsichtig mit den Ideen, weil ich davon ausging, dass es eben nicht ganz so leicht ist. Und vorallem dass du schon ne Menge ausprobiert hast! CSD war wahrscheinlich auch das falsche Bild, sicher sind viele Menschen nicht so extroviert wie die Gäste dort.

Den Ansatz von DieNeue zum Insta-Account finde ich gut...

LG Max
Suchende2
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Schneeflöckchen,

einige Gedanken sind mir beim lesen Deiner Geschichte gekommen.


1. Transsexualität. Habe ich auch in meiner nahen Familie und die Person geht sehr offen damit um, ohne Deine schlimmen Erfahrungen. Sie wohnt in einer Großstadt (nicht Berlin) und ist in der Community vernetzt. Diese Person ist auch eher unauffällig. Natürlich gibt es auch mal ungute Erfahrungen, aber zum Glück nicht Deine.
Ich habe trotz der Offenheit dieser Person entschieden, in meinem privaten Umfeld kann ich es erzählen, auf der Arbeit erzähle ich nichts davon.
Im privaten Umfeld, können sie damit umgehen und sollten wissen, wer der neue Name ist.
Auf der Arbeit hätte es gerede gegeben, dass wollte ich verhindern.

Ich wünsche Dir, daß Du auch Menschen findest, die Dich so nehmen, wie Du bist. Die gibt es!

2. Das Schließen der Türen durch die Kollegen. Eventuell hat es nichts direkt mit Dir zu tun. Ich weiß, daß ich, wenn es mir schlecht geht, Grüße von Kollegen nicht mitbekomme und zum Teil nicht Grüße, da ich die Kollegen nicht wahrnehme. Zum Glück hat mich eine Kollegin darauf hingewiesen, so daß ich versucht habe, mehr Aufmerksamkeit darauf zu legen.
Das kann auf der anderen Seite zu unguten Gefühlen führen, so nach dem Motto: Die ignoriert mich. Dann kann statt ansprechen, die Tür schließen eine Reaktion sein. Evtl. ist manchmal das Türen schließen in manchen Fällen nur ein zufälliger zeitlicher Zusammenhang.

3. Eine Geschichte über das Anstarren von Menschen, die ich erlebt habe.
Auf dem Parkplatz (ich lud gerade meine Einkäufe ins Auto) sah ich eine Familie. Er von dunkler Hautfarbe, sie von sehr heller Hautfarbe, eines der Kinder sehr offensichtlich schwer behindert.
Irgendwo her kenne ich die, dachte ich und überlegt woher. Doch es viel mir nicht ein. Als die Familie auf meiner Höhe war, grüßte die Frau freundlich.
Erst da merkte ich, daß ich die Familie die ganze Zeit angestarrt hatte. Das ist überhaupt nicht meine Art und war mir sehr unangenehm.
Ich dachte als nächstes, eine tolle Reaktion der Frau, so auf mein Starren zu reagieren.
Als die Familie circa 2 Meter an mir vorbei war, viel mir ein, woher ich sie kannte.
Die Situation ist geklärt. Wir konnten darüber gemeinsam lachen.
Mir ist es bis heute unangenehm, daß ich unabsichtlich und ohne es zu bemerken die Familie angestarrt habe. Die hätten auch denken können, daß ich nur wegen der unterschiedlichen Hautfarben oder Behinderung starre. Habe ich aber nicht!


Meine Antwort soll Deine Probleme auf keinen Fall kleinschreiben. Ich möchte Dir nur mitgeben, daß einige Reaktionen von anderen evtl. nicht so gemeint sind, wie sie bei Dir ankommen. Gerade wenn man viel negatives erlebt hat, reagiert man sehr viel empfindlicher auf die Reaktionen anderer.

Ich wünsche Dir, daß Du, einen guten Weg für Dich findest und die nötige Kraft ihn zu gehen.

Alles Gute,
Suchende
Schneefloeckchen
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von Schneefloeckchen »

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Schneefloeckchen
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von Schneefloeckchen »

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Schneefloeckchen
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von Schneefloeckchen »

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Schneefloeckchen
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von Schneefloeckchen »

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Überdosis
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von Überdosis »

Schneeflöckchen, bist du eigentlich in Therapie oder nimmst du zumindest Antidepressiva?

Finde deine Beiträge schon sehr grenzwertig, weil sie zum einen richtig tief düster sind und du scheinbar lieber tot wärst oder verstehe ich was falsch?

Bei so schweren Depressionen kann eigentlich nur eine Therapie helfen und halt vielleicht auch, die bekannten Probleme aus der Welt zu schaffen.


An deiner Stelle würde ich mir wirklich überlegen einen Ort weiter umzuziehen um dort neu anzufangen.
Dort und in Foren/im Netz würde ich einfach gar nicht über deine Geschlechtsrichtung sprechen.
Ich meine, wenn ich irgendwo bin, dann erzähle ich doch auch nicht rum, ich sei eine Frau, sondern spreche über andere Dinge, wie Hobbys, Job, den Alltag, das Wetter....
Aber halt nicht darüber, dass ich eine Frau bin.

Deswegen verstehe ich irgendwie das bei dir nicht so ganz, warum du das so preisgibst und es überhaupt zum Thema werden lässt, wenn du von der Problematik der Akzeptanz bei den anderen weißt?
Keine reine Frau und auch kein reiner Mann hab ich je über seine Geschlechtsrichtung sprechen hören oder lesen.
Sowas ist normalerweise nie ein Thema oder?

Mit deinen Kollegen könnte deren kühle und abneigende Art und Weise dir gegenüber auch damit zutun haben, dass du selbst ja zeigst, dass du auch mit ihnen nicht viel zutun haben magst, denn du ziehst dich ja vor ihnen zurück, sprichst nicht wirklich mit ihnen, lehnst Feiern oder Veranstaltungen der Firma ab...
Grüß die Leute doch einfach, frag wie es ihnen geht oder ob viel zutun ist, bring nasch Kram mit oder back Kuchen...
Es gibt doch so viele Wege um gefrorenen Eis zum schmelzen zu bringen.... und wenn es doch nicht klappt, dann pfeif auf die.

Die Kunst machst du, wie geschrieben, ja für dich.
Ist doch auch da gleichgültig, wenn sich niemand für deine Werke interessiert.
Oder möchtest du sie unbedingt ausstellen und es stellt daher ein Problem dar, dass sie keine Beachtung bekommen?


LG
Schneefloeckchen
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von Schneefloeckchen »

Auf Wunsch der Mehrheitsgesellschafter von mir gelöscht.
Zuletzt geändert von Schneefloeckchen am 26. Aug 2023, 22:03, insgesamt 1-mal geändert.
DieNeue
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von DieNeue »

Hallo Schneeflöckchen,

hast du den anderen Leuten schon mal gesagt, was du von ihrem Verhalten hältst und wie du gerne hättest, dass sie dich behandeln? Vielleicht habe ich es überlesen, aber ich kann nicht ganz rauslesen, ob du das Thema dann konkret ansprichst, sobald die Leute sich komisch verhalten.
Wenn sie den Raum verlassen, um sich nicht mit Aids anzustecken, ist das ja schon echt dämlich. Da fehlt es ja hinten und vorne an Aufklärung. :shock: Wie hast du darauf reagiert?

Ich würde mir auch überlegen nochmal umzuziehen. Etwas weiter weg, ein größerer Ort, wo nicht so viel getratscht wird und vielleicht ein Haus mit vielen Parteien, wo nicht so auffällt, wer rein und rausgeht bzw. wer da wohnt.

Liebe Grüße,
DieNeue
DieNeue
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von DieNeue »

@ Überdosis: Hast du schon mal überlegt, dein Nummernschild zu wechseln? Wäre günstiger als gleich ein neues Auto.
Mayana
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von Mayana »

Nur kurz zur Kunst: mir ist es lieber, meine Kunst für mich zu behalten, da ich sie so fehlerhaft wie mich selbst erlebe. Also die Frage, ob man seine Kunst nicht auch nur für sich anfertigen kann, ist garnicht mal so abwegig.
Überdosis
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von Überdosis »

DieNeue hat geschrieben: 13. Aug 2023, 21:06 @ Überdosis: Hast du schon mal überlegt, dein Nummernschild zu wechseln? Wäre günstiger als gleich ein neues Auto.
Überlegt schon, habe mich aber dagegen entschieden.

Das DU Kennzeichen, also das was ich derzeit hab, ist halt noch von meinem aller ersten Auto, was ich vor 10 Jahren hatte (war ein alter Nissan Micra K11)
Ich mag das Kennzeichen und ist für mich auch noch ein Stück Heimat, wo sonst hier in Kürten nichts mehr an Duisburg ist.
Ich hänge irgendwie dran.

Ebenso ist es halt mit meinem jetzigen Auto, dem Nissan Micra K13.
Als mein alter K11 hinüber war, kaufte ich einen alten VW Polo. Den Wagen hab ich gehasst, der war noch kaputter als mein alter Micra und war wirklich der teuerste fehlkauf meines Lebens.
Dann wollte ich das nicht mehr und hab mir halt vor fast 7 Jahren nun den K13 gekauft.
Jede Beule, Macke und Reparatur an dem Wagen ist meins.
Der war fertig gebaut und einen Tag später fuhr ich den.
Dieses Jahr im November ist er endlich mit 7 Jahren abbezahlt und ich fahre irrsinnig gerne mit diesem Wagen.
Ich häng an dem und freu mich wahnsinnig darauf, wenn der im November komplett abbezahlt ist.

Kaufte ich jetzt ein neues Auto:

- riskiere ich bei einem gebrauchten, wieder so ein Schrotteil wie einst den alten VW Polo zu kaufen

- müsste ich einen guten gebrauchten mit 3000-7000€ kaufen, um Schrott zu minimieren wieder über Jahre abbezahlen.
Oder ich kaufe wieder einen neu-Wagen, um das Risiko Schrott zu kaufen komplett auszuschließen und müsste da noch mehr Jahre wieder von 7-12 Jahren (je nachdem wie teuer) wieder Schulden machen und abbezahlen.

Möchte ich nicht.

Der wirklich einzigste Grund, um mir ein neues Auto zu kaufen, wäre für mich nur dann, wenn mein Micra vom Platz zu klein werden würde.
Zum Beispiel wenn ich mal einen großen Hund habe oder eine Familie mit Kinder gründe.
Oder: wenn Benziner komplett verboten werden würde wegen der Umwelt wegen.
Ansonsten habe ich vor, den immer wieder reparieren zu lassen und zwar so lange, wie es eben geht.
Wenn die Karre 25, 30 oder noch älter wird und ok ist:
fahre ich den.
Ich hab mir das Auto wirklich für die Ewigkeit gekauft.

Sollte irgendwann das herstellen der Batterie der Elektro-Autos umweltfreundlicher werden und diese Batterien auch länger als 8-10 Jahren halten, würde mein nächstes Autos eh ein Elektro-Auto werden, wenn ich halt vorher kein größeres brauchen.
Bis es aber soweit ist, wird das aber wohl noch Jahre brauchen und solange möchte ich meinen halt behalten.



Einkäufe zu Fuß zur Wohnung schleppen wird nicht gehen.
Der derzeitige Parkplatz ist wirklich Meterweit entfernt und Kürten ist an keinster Stelle Eben, sondern es geht überall nur mehr oder weniger Berg hoch und Berg ab.
Ist halt das Bergische Land.
So Platt wie Duisburg gibt es das hier nicht.

Ich könnte zwar jeden Tag rüber zu Penny laufen und dort dann kaufen.
Aber hab keine Lust jeden Tag einzukaufen, zumal Penny teurer in manchem ist als Aldi.
Und zum anderen ginge das spätestens im Herbst/Winter gar nicht mehr, wenn ich für 4 Kaninchen dann deren Futter mit Kilo weisen Gemüsen von etlichen Kohlblättern, Bittersalaten und Knollengemüse einkaufe.
Auch die 20kg Späne als Einstreu kann ich nunmal nicht weit schleppen.
Ich muss das Auto leider zwangsläufig, zumindest für Einkäufe und zum ausladen, auch mal kurz vor das Haus abstellen, ehe ich den Wagen dann wieder Meterweit weg parke und zu Fuß wieder zum Haus zurück laufe.
Ohne Auto geht es leider nicht.
Daher: ist die Scheibe im Oktober, November, Dezember nun wieder kaputt, ziehe ich wohl um.

Zur Kunst:
Besonders früher hab ich auch viel gemalt und extremst viel gezeichnet.
Während meiner Grundschulzeit habe ich für alle Jungs aus meiner Klasse diese Pokemons gezeichnet und auch Tiere abgezeichnet.
Obwohl ich immer wieder auch auf Wunsch anderer ihnen ihr Wunsch-Motiv abgezeichnet hatte, habe ich IMMER in aller erster Linie für mich gezeichnet, denn:
Ich liebte das Zeichnen. Es entspannte mich, es machte Spaß und wenn mir ein Bild gelang, freute ich mich.

Mann muss nichts ausstellen oder Beachtung ernten, um an Kunst Freude zu haben.
Wenn du das so siehst, dass es für dich nur Wertvoll ist, wenn andere deine Werke toll finden und beachten, dann ist Kunst in meinen Augen kein Hobby für dich und nicht das, was dir gut tut.
Charlotte13
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von Charlotte13 »

Ich Stelle mir gerade eine Frage , echt nur aus Neugier und purem Interesse. Wir reden im Büro über alles mögliche unter uns Frauen, Verhütung, Männergeschichten, Periodenschmerzen, stellen uns auch ziemliche ungezwungen Fragen über alles mögliche.
Wäre da nun eine Transfrau bei - ich glaube wir würden genauso ungezwungen reden und fragen stellen wie halt unter den als Frau geborenen (sagt man das so?)
Wie reagierst du bei solchen Gesprächen? Gehst du auf sowas ein? Fühlst du dich da angegriffen? Ich würde dir vermutlich Löcher in den Bauch fragen, nicht weil ich deinen Schritt verurteile, sondern Verstehen möchte. Weil ich viele Fragen hätte und habe. Weil es für mich Persönlich auch völlig normale Gespräche unter Mädels wären, egal ob eine der Beteiligten nicht seit Geburt eins ist oder nicht.
Weiblich gelesen, ist halt weiblich gelesen.
Schneefloeckchen
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von Schneefloeckchen »

Auf Wunsch der Mehrheitsgesellschafter von mir gelöscht.
Zuletzt geändert von Schneefloeckchen am 26. Aug 2023, 22:04, insgesamt 1-mal geändert.
Überdosis
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von Überdosis »

So ist es ja auch.
Keine Therapie kann die Welt ändern, sie hilft nur dabei, dass man sein Leben selbst überdenkt, ggf. verändert und Wege aufzeigt, mit den Problemen umzugehen.

Ich hatte mal auf der arbeit einen Kollegen der Taub ist.
Als wir uns schreibend unterhielten sagte er genau das, was du von Trans-Leuten berichtest: sehr viele Täuber und Täubinnen sind ebenfalls stark depressiv, weil sie nichts hören und es sich eigentlich aber wünschen, selbst wenn sie das hören gar nicht kennen, weil sie von Geburt an Taub sind.

Die Gesellschaft ist halt oft einfach aber auch mies und zwar ja leider in sämtlichen Bereichen.
Bei mir auf der Arbeit lästern sie über jeden drauf los mit Beginn an, sobald die Person nach Hause fährt oder nicht gerade mit draußen sitzt, sondern drinnen in der Küche.
Diese Lästerer denken echt, man kriegt es nicht mit, doch man weiß es sehr wohl, dass gelästert wurde....

Ich wurde auch schon so oft den Toiletten Gang verwehrt im Restaurant oder sonstwo öffentliches, weil ich keine Kundin war, sondern nur gerade unterwegs und mal wirklich sehr sehr dringend musste.
Hab sogar einmal Geld geboten, 50 cent oder 1 Euro, ist ja auch nicht unüblich, aber nichts.
Ich sollte gehen oder Mittagessen bestellen... bin dann gegangen und wurde woanders dann fündig und sei es der nächstgelegene Wald.

Wenn du erwartest, dass sich alle ändern, damit es dir besser geht, das wird leider nicht klappen.
Darauf kannst du lange warten... Leider.

Die Gesellschaft ist einfach mit euch noch nicht so weit und generell ja auch in sämtlich anderen Bereichen...

- Rollstuhlfahrer stoßen immer wieder auf Treppen.
- Täuber müssen wo kostenpflichtig anrufen, damit die Person für den Täuber bei nächsten Pizzeria anruft oder beim Arzt anruft, um was zu bestellen oder einen Arztteemin zu machen.
-Leute die operativ ihre Stimmer verloren haben, müssen sich mit einem Sprachgerät bedienen, der mit einer Roboter Stimme ihre Worte ausspricht, die völlig unverständlich sind, sobald das Wort komplizierter wird, wie beim Namen eines Medikamentes. (selbst bei einem Patienten erlebt, der um ein Rezept mit seines Medis bat).
- Und es gibt noch so viele andere Bereiche, wo Unwissen oder Gerüchte völliges Fehlverhalten begünstigen:
Ich sag nur Kaninchen, dass ist auch da schon unglaublich, wie schlecht sie immer noch gehalten werden und das trifft auf so verdammt vieles zu...

Und für uns, die mit ihrem geborenen Geschlecht sich auch so fühlen als das, was sie geboren wurden, ist es vielleicht auch einfach nicht in den Kopf zu bekommen, dass ein Mann, der sich aber als Frau sieht, in die Damen Toilette möchte oder überhaupt, wie das denn ist...
Stelle es mir für Männer schwer vor, wenn da eine Frau rein kommt, die sich als Mann sieht und die stehen da an diesen Becken, während diese "Frau" an ihnen zur Toiletten-Kabine vorbei latscht...

Das einzige was du machen kannst ist halt nur Aufklärung betreiben und zwar weder gereizt, noch genervt.
Nur auf diesem Wege kannst du die Welt dazu bringen, dich zu verstehen und mit dir eures seins.

Auf der arbeit wurde ich auch schon oft gefragt, wie das denn mit Depressionen ist, was ich dann denke und fühle...
Die Kollegen die Corona hatten wurden von uns unbetroffenen gefragt, wie das denn ist, was für Symptome die denn hatten und wie es ihnen ging...
Die Leute, die etwas nie hatten oder nicht kennen fragen nach... Das ist total normal und nicht böse Absicht oder sonstwas.

Das Aufklähren kostet zwar unmengen Nerven und Kraft, aber nur wenn man beginnt und immer und immer und immer wieder erklärt, kommt es bei ein oder anderen mal auch an, wie das wirklich bei euch abläuft.

Dieses Nachfragen der anderen, was du irgendwie als störend und Angriff zu Werten scheinst (??) Könntest du gut als Aufklärung nutzen.
Und mal ehrlich, die Frage nach Geschlechtsverkehr bekam ich auch schon von wild fremden Männern gestellt, wo ich dann nur freundlich ein Nein danke sagte, wo das Thema dann erledigt war...
Wenn ich dann doch den Eindruck hatte, der verfolgt mich, nahm ich die Beine in die Hand und spätestens da war es dann erledigt, weil ich den Typen abgehängt hab.

Du wärtest sehr viel persönlich, hängst dich an Dingen auf, die du nicht sofort verändert bekommen kannst, kann das sein?
Damit machst du dich aber nur kaputt und vermiest dir gehörig dein eigenes Leben komplett.


LG
Charlotte13
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von Charlotte13 »

Ich würde sie gerne ein "Like" geben für deinen Beitrag @Überdosis

Ich hatte heute morgen eigentlich auch schon geantwortet, aber leider ist meine Antwort verschollen.
Ich persönlich finde es sehr schade, dass du fragen scheinbar als Angriff wahrzunehmen scheinst. Aufklärung und Verständnis kann nur über Kommunikation passieren.
Senif
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von Senif »

Wer ist denn die Gesellschaft ? Das sind doch wir. Und immer wieder werden Eigenschaften, die angeblich die ganze Gesellschaft hat, auf alle übergebügelt. Warum ist es denn so schwer, die Menschen mit Eigenschaften zu sehen, gute und schlechte ? Deshalb ist doch nicht der ganze Mensch schlecht. Auch man selbst gehört zur Gesellschaft, und ist nicht der Engel persönlich.
Schneefloeckchen
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Re: Vier Jahre Finsternis sollten genug sein - oder nicht?

Beitrag von Schneefloeckchen »

Auf Wunsch der Mehrheitsgesellschafter von mir gelöscht.
Zuletzt geändert von Schneefloeckchen am 26. Aug 2023, 22:04, insgesamt 1-mal geändert.
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