Einsamkeit - ich finde keinen Weg da raus

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BlnJotKha
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Einsamkeit - ich finde keinen Weg da raus

Beitrag von BlnJotKha »

Ich bin einsam, trotz Familie und netter Kollegen.

Eine erste Depression hatte ich 1990 beim lernen für mein Vordiplom. Nach Klinikaufenthalt und anschließender ambulanter Therapie habe ich mein Studium erfolgreich beendet. Das nächste Mal hat es mich dann 2004 getroffen und wieder habe ich mich hochgekämpft und eine Karriere, Familie und Kinder erreicht. Seitdem begleiten mich kleinere Episoden , die ich aushalte.

2018 gab es dann einen größeren Bruch:
Ein schwerer Sturz 2018 hat dazu geführt, dass ich nicht mehr klettern kann. In der Klettergruppe des Alpenvereins hatte ich nun zwar keine besten Freunde, aber zumindest eine Gemeinschaft Gleichinteressierter, die ich regelmäßig treffen konnte.

Die Verletzungen durch meinen Sturz haben mich aber auch anders getroffen: Ich bin nicht mehr der sportliche junge Mann, der ich mal war. Ich erlebe mich als weniger leistungsfähig, weniger belastbar, weniger jung, insgesamt bin ich weniger geworden, eine Marginalie meiner selbst.

Dadurch dass ich nicht mehr klettern kann, kann ich mich auch nicht mehr darüber identifizieren. Etwas, das mal sehr, sehr wichtig war, ist weg.

Ich habe dann angefangen, Kochen zu lernen und Klarinette zu spielen und Motorrad zu fahren. Das ging nach vielen Monaten der Reha wieder. Auf den Erfolg, mir dieses Maß an Bewegungsfreiheit zurückerkämpft zu haben, bin ich stolz. Der Besuch im Fitnesstudio ist tatsächlich essentiel wichtig für mich.

All das packt mich nicht, wie das Klettern. Es gibt keinen Musikkreis, um in einem solchen mitspielen zu können, müsste ich besser sein. Ein Musiklehrer hat mir einen solchen Kreis angeboten, aber ich fühlte mich nie gut genug, dabei mitzumachen. Eigentlich dumm, dass ich da nie erschienen bin, aber ich hatte Angst, mich zu blamieren.

Es gibt seit Kurzem meine Mitgliedschaft in einem Motorradclub, dort habe ich mir vorgenommen, zu bleiben und Ausfahrten mitzumachen. Vielleicht lerne ich dort jemanden kennen. Ich fühle mich unfähig, Beziehungen zu gestalten, obwohl mich viele wegen meiner zurückhaltenden Art mögen, aber ich habe etwas an mir....ich weiß nicht, was es ist.

Insgesamt habe ich wohl - aufgrund des Todes meines Vaters und der anschließenden psychischen Erkrankung meiner Mutter - nur gelernt, für andere da zu sein. Ich könnte die Frage "WAs tut mir gut?" eigentlich gar nicht beantworten.

Klar, andere Menschen tun mir gut. Aber ich habe das Gefühl, für andere nur wertvoll zu sein, wenn ich etwas leiste, für sie da bin. Oder wenn ich "großartig" bin. Einfach nur da zu sein und auch mal das schwächste Glied in einer Gruppe zu sein, darf anscheinend nicht sein.

Manchmal ist das Gefühl der Einsamkeit so schlimm, dass ich wirklich alles dafür gäbe, es nicht mehr ertragen zu müssen. In solchen Phasen wäre ich ein leichtes Opfer falscher Freunde. Diese Angst, ausgenutzt zu werden, ist auch ein Hinderungsgrund, mich anderen Menschen zu öffnen.

Ich habe eine Familie. Ich glaube manchmal, auch die lieben mich nur, wenn ich etwas leiste und für sie da sein kann. Über meine Schwächen kann ich dort nicht sprechen. Meine Frau wechselt dann das Thema. Und meine Kinder würden mich nicht verstehen. Wenn es mir sehr schlecht geht, kommt auch der Gedanke hoch, dass ich eigentlich nur der bin, der die Rechnungen bezahlt und sonst keine Funktion in der Familie hat.

Das macht mich dann immer besonders traurig.

Zärtlichkeit ist auch so ein Problem: Geschlechtsverkehr mit meiner Frau ist derzeit ihrerseits nicht möglich. Aber auch andere Arten von Zärtlichkeiten finden nicht statt. Wir begegnen uns kaum als Mann und Frau, eher als Elternteile und ich weiß nicht, wie es werden soll, wenn die Kinder aus dem Haus sind. Meine Frau hat ihre Aktivitäten in der Kirche. Ich sehe sie selten und wenn, dann sitzen wir vor dem Fernseher und sie strickt. Eigentlich zum lachen.

Wenn ich einige wenige Dinge anders sehen könnte, sozialer wäre, Andere Signale besser verstünde...
-bitte ausfüllen-
Beiträge: 11
Registriert: 15. Mai 2023, 11:16

Re: Einsamkeit - ich finde keinen Weg da raus

Beitrag von -bitte ausfüllen- »

Erstmal willkommen im Forum!
Muss sagen dass dein Text einen besonderen Punkt unserer Gesellschaft anspricht, der leider oft von Generation zu Generation weitergegeben wird. Und zwar den Punkt, Leistung zu erbringen um dadurch scheinbar erst Liebe zu bekommen. Im Grunde eine weit verbreitete Konditionierung die schon im Kindesalter beginnt. Sei brav, mach dies und das, und du bekommst das Spielzeugauto, wirst geliebt. Wird man den Erwartung nicht gerecht, wird einem das Gefühl vermittelt weniger von Wert zu sein. Sprich, unser Selbstwert oder besser Selbstachtung, wird irgendwann nicht mehr aus sich selbst heraus durch uns definiert, sondern wird Spielball von Menschen um uns herum. Wodurch wir natürlich automatisch unseren inneren fragilen Wert durch Leistung, unbewusst öfter hinterher rennen als uns lieb ist. Ein schier endloses Rennen nach etwas, was eigentlich schon immer uns gehörte.

Auch wenn diese Teile der Konditionierungen in uns stecken, in der Wirtschaft besonders vertreten sind, so sind wir deswegen keine Roboter, können und haben, Momente der bedingungslosen Liebe einander, welche wir auch weitergeben können. Momente die du sicher von deiner Frau und deinen Kindern, als auch dir selbst kennst. Das gute daran ist, dass wenn wir Menschen einander begegnen und diese antrainierten Bedingungen, Wertungen udgl. lösen können, eben bedingungslose Liebe praktizieren, es nach einer Zeit hochgradig ansteckend sein kann, und man sie selbst durch andere leichter erfährt.

Natürlich gibt es immer "harte Nüsse" auf die man im Leben trifft, manchmal sind wir auch selbst solch eine "Nuss", da man jegliche Konditionierungen meist nicht so einfach ablegen kann, und das leben uns öfter mal härter schmiedet, als uns vielleicht lieb ist... Was aber auch sein darf und eben dazu gehört.

Einsamkeit entsteht aus dem unbewussten fokussierten gedanklichen Blick auf das, was uns Menschen voneinander trennt. Die Unterschiede im Verständnis, Handeln und der Gefühlswelt. Vielleicht wird es nochmal Zeit diesen Blick mehr auf die Gemeinsamkeiten zu richten. Denn in Wirklichkeit sind wir alle ziemlich gleich, alle mal ähnlich verwirrt, mal verloren in dieser scheinbar chaotischen verrückten Welt, und unterliegen dem selben Wesen des Menschen.

Du schreibst du würdest einige wenige Dinge gern anders sehen können. Welcher Gedanke hält dich davon ab und welche Dinge wären es genau? Ok der Text ist das einzige was ich von dir persönlich kenne, aber alleine durch diesen, machst du einen reflektierten und geordneten Eindruck. Auch wenn es vielleicht so wie bei mir ist, und ich nicht gerne anderen zeige wie es tatsächlich innen aussieht, zeugt deine Reflektiertheit und dem Ersteindruck, oft von innerer Größe, als auch gutem Nährboden, um Veränderung bewirken zu können.

Wünsche dir auf jedenfall viel Kraft für die nächste Zeit.
IvonneSun
Beiträge: 62
Registriert: 18. Mär 2022, 16:21

Re: Einsamkeit - ich finde keinen Weg da raus

Beitrag von IvonneSun »

Hi. Diese Einsamkeit kommt mir sehr bekannt vor. Mir ist gleich ganz kalt geworden beim lesen. Tipps habe ich keine, kann nur mitteilen, dass ich Deine Not nachfühlen kann. Bei mir hat die Einsamkeit mit einer „inneren Mauer“ zu tun, die ich aufgrund eines Entwicklungstraumas in mir errichtet habe. Grundsatz war: „vertraue Keinem, niemand wird Dir helfen, Du bist nicht sicher, wenn Du nicht selbst dafür sorgst“. Ich habe für mich gesorgt, durch Leistung. Kontakte zu anderen Menschen haben mich geängstigt und überfordert. Nach jahrelanger Psychotherapie habe ich kapiert, das hier was falsch läuft. Veränderung ist schwierig, immer wieder falle ich in Depressionen. Mein Partner kennt mich, aber insbesondere, wenn es mir schlecht geht, will ich ihn nicht überfordern. Meine Gedanken sind in dieser Zeit eh voll schräg, und er ist nicht mein Therapeut. Aber er hilft mir sehr durch seine Nähe, ich brauche auch immer Zuwendung und hole sie mir auch. Auch meinen wenigen, aber zuverlässigen Freunden mute ich die depressiven Gedanken eher nicht zu. Diese Freundschaften aufzubauen und zu halten, habe ich nur durch Psychotherapie geschafft. Bis dahin war ich immer auf der Flucht vor Menschen. Funktioniert und nach Feierabend zu Hause alleine voll fertig und unglücklich ins Bett gekrabbelt. Gruselig. Gott sei Dank ist es heute nicht mehr so schlimm, ich neige zwar immer noch zu Rückzug, aber gerade Yoga und Tanzen in Gruppen machen mich lebendig und ich habe gelernt, dass es auch liebe Menschen gibt. Mir hilft auch der Austausch in diesem Forum.
Ich hoffe, Du findest für Dich einen Weg, und sei es mit professioneller Hilfe. Es lohnt sich.
MissMikse
Beiträge: 466
Registriert: 14. Mär 2023, 20:07

Re: Einsamkeit - ich finde keinen Weg da raus

Beitrag von MissMikse »

Hallo und willkommen im Forum!

Einsamkeit kenn ich auch zur Genüge. Aber nach vielen Jahren ist mir endlich klar geworden, dass ich mir dieses "Gefängnis" der Einsamkeit selbst gebaut habe. Anfragen für Verabredungen hab ich immer und immer wieder abgesagt, aus den verschiedensten und meistens fadenscheinigsten Gründen. Alleine irgendwas unternehmen? Viel zu anstrengend und zu "gefährlich" für mich.
Es gab Wochen, wo ich mehrere Tage hintereinander niemanden gesehen, gehört oder gesprochen habe und 24/7 nur mit mir alleine beschäftigt war.
Ich bin nicht verheiratet, habe auch keinen Partner, keine Kinder, wenig Freunde/Bekannte mit denen ich mich treffen könnte und die Familie, aus der ich komme, wohnt fast 500km weit weg (und wir haben auch nicht das beste Verhältnis).

Wenn Dir ein Musiklehrer zum Beispiel anbietet, in einem Musikkreis mitzuspielen - was sollte dich daran hindern, es wenigstens mal zu versuchen? Vielleicht bist du besser als du denkst? Ich bin selbst Musiker und ich würde in meinen Chor niemanden einladen mitzumachen, wenn ich den Eindruck hätte, dass derjenige zu schlecht dafür ist.

Du trauerst der Zeit hinterher, in der du Klettern gehen konntest - das versteh ich. Das ist sehr schade und traurig. Aber das Leben verändert sich nun mal. Ich hatte auch einen Unfall und bin seitdem in mancherlei Hinsicht eingeschränkt und kämpfe mit Schmerzen. Das nervt. Aber je mehr ich mich darüber ärgere und gräme, umso schlimmer ist es - und ändern kann ich es doch nicht wirklich.

Vielleicht dauert es einfach ein wenig, bis du wieder etwas findest, was du mit solcher Leidenschaft machen kannst wie das Klettern? Es gibt so viele schöne Dinge, die man tun kann.

Dass Deine Frau so distanziert ist, ist auch schade. Aber auch für sie ist es ja eine neue Situation, mit der sie sich erst mal arrangieren muss. Und wenn sie merkt, dass du nicht zufrieden mit dir und deinem Leben bist - wie soll sie dann einen Weg finden, damit umzugehen und zufrieden zu sein? Das stell ich mir sehr schwer vor. Ich nehme aber an, wenn du dafür sorgst, dass es dir wieder besser geht, dann geht es auch deiner Frau besser und ihr könnt euch wieder annähern (wenn auch vielleicht anders als vorher, was ja nicht unbedingt schlecht sein muss).

Der Gedanke, dass wir nur wertvoll sind, wenn wir etwas leisten, kommt mir ebenfalls bestens bekannt vor. Er hat mich in den Perfektionismus getrieben. Da ich aber nie perfekt sein kann, war ich immer unzufrieden. Der Ursprung des ganzen liegt in meiner Kindheit, weil meine Eltern immer bestimme Leistungen gefordert haben von mir. Ich musste gewissen Ansprüchen genügen.
Es erforderte bei mir eine lange Zeit des an mir Arbeiten und Umdenkens, bis ich nun endlich weitestgehend zufrieden bin mit dem, wer ich bin und was ich kann und was ich mache und leiste. Ich vergleiche mich nicht mehr mit anderen, weil das immer auf das typische Äpfel und Birnen vergleichen hinausläuft. Jeder Mensch ist anders, jeder lebt anders, jeder leidet anders usw.

By the way: wir werden alle nicht jünger. Ich weiß nicht, wie alt du bist, aber es ist völlig normal, dass man irgendwann keine 20 mehr ist. Und dass man manche Dinge nicht mehr tun kann/sollte. Es ist normal, dass die Kraft weniger wird. Das gehört zum Leben dazu. Sich dagegen wehren hilft nicht. Akzeptieren - und das Beste draus machen. Andere Dinge finden, auf die man stolz ist (und die man als 20jähriger nie hätte vorweisen können). Weise sein, geduldig und liebevoll, statt schlank und schön und stark.

Tut mir leid, dass es nun ein so langer Text geworden ist. Ich will auch nicht schulmeisterlich klingen. Ich kenn diese Situationen halt nur zu gut und nachdem ich nun wieder einen guten Schritt voran gekommen bin nach der letzten schlimmen Episode, fühlt sich das alles so klar an und ich frage mich, warum um Himmels Willen ich nicht schon früher drauf gekommen bin. ;)

Nun denn, ich wünsche dir, dass du den Mut hast, dich auch neue Dinge zu trauen und einfach auszuprobieren, ob du gut genug bist um irgendwo dabei zu sein. Wenn nicht, hindert dich ja auch keiner dran, wieder weg zu gehen und es sein zu lassen. Aber es wäre schade, wenn du diese Chancen einfach verstreichen lässt und stattdessen Trübsal bläst.

Liebe Grüße
BlnJotKha
Beiträge: 2
Registriert: 6. Jun 2023, 20:13

Re: Einsamkeit - ich finde keinen Weg da raus

Beitrag von BlnJotKha »

Vielen Dank für Eure Beiträge/Antworten!
Lavendel64
Beiträge: 546
Registriert: 27. Dez 2017, 14:44

Re: Einsamkeit - ich finde keinen Weg da raus

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo,

ist die Situation tatsächlcih so oder empfindest Du sie gerade nur als so belastend?

Ich möchte auf einige Punkte eingehen, weil ich dazu aus meiner Situation heraus etwas sagen kann. Der Gedanke, was ist, wenn die Kinder aus dem Haus sind, hat mich lange belastet und sogar krank gemacht. Nach dem Abitur wollte mein Kind ins Ausland, realisierte das auch. Der Abschied war der Punkt, den ich in der Klinik aufarbeiten musste. Am Ende lernte ich, mich auf mich selber zu fokussieren, nicht das Leben der Kinder leben und alles Böse abwenden zu wollen. Und vor allem: Dass man seine Kinder nicht verliert, man gibt ihnen nach einer geliehenen gemeinsamen Zeit Flügel und meist kehren sie wieder zurück. Nicht mehr als Kinder, aber als der Familie zugehörig. Die Zeit in der Klinik half mir auch, über mein eigenes Leben nachzudenken. Es endet nicht mit dem Auszug der Kinder, es verändert sich, ebenso wie es sich mit der Geburt verändert hat. Der Partner bekommt eine andere Funktion - nicht unbedingt die Leidenschaft der Jugendzeit, aber eine gemeinsame Zeit, in der man sich auf das besinnen kann, was verbindet.

Mich hat die Beschreibung des gemeinsamen TV schauens an die eigene Situation erinnert. Machen wir auch. Warum auch nicht, was ist daran so negativ? Gleichzeitig geht jeder seinen Interessen nach - ich bin beim Malkurs oder im Garten.

Oft orientiert man sich auch bezüglich der Partnerschaft an dem, was "vorgegeben" wird. Gesellige Abende (was aber, wenn die Partner vom Typ her nicht gesellig sind?) Ausgehen , sich miteinander beschäftigen. Dabei brachen beide bisweilen einfach nur die Ruhe - miteinander schweigen - wrarum denn nicht? Ich weiß nicht, wie alt Deine Kinder sind, wie weit der Auszug noch hin ist ... aber manchmal ist es gut, auch darüber zu reden, was sein wird, wenn sie ihr eigenes Leben leben. Vielleicht schon einmal gemeinsame Auszeiten nehmen - ohne die Kinder. Und fühlen wie es ist, so als Partner. Die Elternrolle füllt aus, aber sie ist zeitlich begrenzt - jedenfalls in voller Verantwortung. Als Ratgeber sind Eltern ja oft willkommen, bi ssie alt und grau sind.

Dieses Gefühl "die lieben mich nur, weil sie mich brauchen" kenne ich ebenfalls. Und immer wieder erlebte die Familie Krisensituationen (z.B. wenn ein Haustier starb), in denen ganz deutlich wurde, dass ich ein Teil davon bin. Diese GEdanken sind ein Teil der Depressionen. Sie sind falsch, das zu realisieren geht nur, indem man es sich immer wieder vor Augen hält. Redest Du mit Deiner Frau darüber? Das kann helfen. Ein "ich liebe Dich" ist oft dahingesagt, es sind kleine Gesten, die man erkennen muss.

Wenn die negativen Gedanken und Gefühle überhand nehmen, zögere nicht, Dir Hilfe zu suchen.

LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
Welle62
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Re: Einsamkeit - ich finde keinen Weg da raus

Beitrag von Welle62 »

Ich finde auch keinen Weg heraus.
Freundschaften sind aus unterschiedlichen Gründen abhanden gekommen.Teilweise aufgrund meiner Krankheit.
Jetzt habe ich eine Art Mauer, die ich nicht einreißen kann.
Versuche zwar durch Fitnesstudio oder andere Aktivitäten neue Menschen zu finden, merke aber, dass ich mich nicht öffnen kann.
Und so wird das nichts.
Wie schön wäre es einen auch depressiven Freund zu haben, denke ich oft.


Für Euch alles Liebe
Sabine
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Hugh67
Beiträge: 4
Registriert: 16. Jul 2023, 13:01

Re: Einsamkeit - ich finde keinen Weg da raus

Beitrag von Hugh67 »

mir geht es auch so ähnlich.
Freundschaften sind im Laufe der Zeit weniger geworden. Weil mein Schwerpunkt auf meiner Familie lag und ich mich nicht mehr so um meine Freunde gekümmert habe.
Auch ichversuche durch meine Hobbys (u.a. auch Fitnesstudio) neue Bekanntschaften zu machen; aber sooo einfach ist das nicht.
Zudem bin ich öfters erschöpft und müde, so dass zB Unternehmungen am Abend eher schwierig sind.
Auch dein zum Schluss geäusserter Gedanke ist mir nicht fremd. Einfach zu wissen, dass es noch jemanden gibt, der in derselben Situation ist, wie man selbst, ist irgendwie hilfreich.
butterfly86
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Re: Einsamkeit - ich finde keinen Weg da raus

Beitrag von butterfly86 »

Hallo an alle :-)

ich bin auch ganz schön einsam.Bin froh, dass ich noch meine Verwandschaft habe. Sonst wäre es ziemlich öde.Und dann haben wir auch noch zwei Border Collies.Die schenken mir auch Trost.
Katerle
Beiträge: 11288
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Einsamkeit - ich finde keinen Weg da raus

Beitrag von Katerle »

Herzlich Willkommen im Forum.

So was ist wirklich schwer, wenn was sehr wichtiges plötzlich wegbricht...

Auch ich war in die Einsamkeit gelangt, obwohl ich trotzdem immer rausgegangen war... Schloss mich dann auch einer Gruppe an, die schon sehr viele Jahre besteht. Gib dir bitte mit dem Motorradclub etwas Zeit, jemanden dort kennenzulernen. Jedenfalls spricht es für dich, dort zu bleiben und Ausfahrten mitzumachen.

Kannte das sehr gut, viel für andere da zu sein und hatte mich dabei vergessen. Auch ich musste erst lernen, mir was Gutes zu tun. Und fühlte mich auch nur wertvoll, wie du bereits beschreiben.

Aber ich habe von meinen Kindern immer Wertschätzung erfahren, worüber ich auch sehr dankbar bin.

Ja, das was du beschreiben hast, macht auch sehr traurig.

Habe bitte keine Angst davor, wenn deine Kinder mal aus dem Haus sind. Dann hast du auch die Möglichkeit, mehr deinen Hobbys nachzugehen. Und vielleicht brennst du ja dann für eins wieder besonders... Vielleicht hast du dann auch ein paar Enkel, mit denen du auch wertvolle Zeit verbringen kannst. Eins nach dem anderen.

Klar, S. ist für manche auch wichtig, aber eben auch nicht das Wichtigste... Ihr könntet ja mal ne Paarberatung machen und das Thema aufgreifen, falls deine Frau auch dazu bereit und in der Lage ist.

Wünsche dir alles Gute,
Katerle
StephieL
Beiträge: 23
Registriert: 20. Jul 2023, 18:46

Re: Einsamkeit - ich finde keinen Weg da raus

Beitrag von StephieL »

Hi, auch ich finde mich in Deinen Zeilen wieder. Menschen um
sich rum zu haben und trotzdem emotional einsam zu sein, das ist tatsächlich für viele ein Thema. Warst Du in Deiner Kindheit viel allein und wurdest ausgenutzt? Dann kann es sein, dass sich dieses Gefühl nun Bahn bricht weil dein inneres Kind so gern Liebe und Zugehörigkeit spüren möchte. Es ist total gut, dass Du das Risiko für falsche Freunde erkennst und Dich entsprechend schützen willst. Hinterfrag dabei gern, ob es eine Ur-Angst vor Ausnutzung aus der Kindheit ist oder ob tatsächlich der Erwachsene sich schützen muss? Wenn sich herausstellt, dass das Innere Kind Dich blockiert, kannst Du dies Dir bewusst machen und versuchen, bewusst anders zu handeln. So ist es eventuell möglich etwas mehr Vertrauen zuzulassen und so schneller an nette Kontakte zu kommen? Das alles ist ein Weg und Dein Leidensdruck scheint enorm zu sein. Vielleicht ist auch eine Selbsthilfegruppe in Deiner Nähe eine Idee, um auf Gleichgesinnte zu treffen? Hier muss man zumindest viele Dinge nicht erklären und trifft auf Menschen mit ähnlichen Problemen.

Alles Gute für Dich!
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