Emotionen

[Nasa77]

Hallo,

ich habe eine Frage, wie ihr als Partner mit euren Gefühlen umgeht?

Mein Partner und ich sind seit gut 2 Jahren zusammen. Am Anfang war soweit alles gut,aber auch da gab es bereits Momente, in denen er sich zurückzog. Er nannte es Phasen und das die ja jeder mal hätte. Ich kannte es so nicht und dachte mir nichts weiter dabei.
Dann kamen solche Phasen immer öfter,immer stärker- Rückzug, ohne ersichtlichen Grund, Streit wurde provoziert, damit man sich ausklinken kann usw.
Irgendwann habe ich ihn darauf hingewiesen, dass ich vermute, dass er an Depressionen leidet und Hilfe suchen sollte. Nach einem weiteren Zusammenbruch hat er sich tatsächlich Hilfe gesucht und ist ca. seit einem Jahr in Therapie.
Leider war die erste Therapeutin eher nachlässig. Er hat gewechselt und seit dem läuft es viel regelmäßiger und engmaschiger. Leider führt das auch dazu, dass es immer schlimmer wird. Oft Zurückweisung, Rückzug, Nähe wirdnur selten zugelassen, Sexualität findet quasi gar nicht mehr statt.
Mir is bewusst, dass es zur Krankheit gehört und habe mich damit arrangiert.
Dann kommen zwischendurch von ihm aber Vorwürfe, dass ich mich anders verhalten, kühler bin usw. Wobei das ja eher sein Verhalten spiegelt.

Mir tut es weh ... ich fühle mich hilflos und nicht geliebt. Ich scheine ihm völlig egal zu sein. Wahrscheinlich gehört das auch dazu. Ich fühle mich, als ob ich keinen Partner mehr habe, obwohl er ja doch noch irgendwie da ist.

Wie geht ihr damit um? Wie schafft ihr es, diese Traurigkeit, Enttäuschung usw. zur Seite zu schieben?

Seine Therapeutin hatte einen gemeinsamen Termin vorgeschlagen. Ich bin dazu auch bereit, aber er leider nicht.

Danke ...

[Chiemsee2021]

Ich denke schon, dass ein gemeinsamer Termin beim Therapeuten helfen kann. Natürlich - vielleicht ist das Deinem Partner nicht bewusst - werden da keine nur ihn betreffenden Dinge an Dich weitergeben. Aber Du erhältst Raum für Deine Emotionen, und ihr als Paar vielleicht ein paar Denkanstöße, Anregungen.

Ich kann mich erinnern, dass ich einmal, als es meinem Partner sehr schlecht ging und ich mich nur noch als Blitzableiter fühlte, es auch für ihn hilfreich war, dass der Therapeut bestätigt hat, dass ich mich abgrenzen darf und muss und es überhaupt nicht hilft, wenn ich mich in die schlechte Stimmung mit hinabziehen lasse.

[hundethomas]

liebe Nasa,

oh das Du bitte nie auf dich selbst beziehen. Im Frust und Enttäuschung der Depression

sagen wir oft falsche Dinge, die einfach nicht wahr, und brutal verletzend sind.

Leider geht es mir in meiner Depression auch so. Dann sage ich zu meiner lieben Frau,

sie soll sich als Ausgleich mal wieder einen schönen Tag machen, sich was Gutes gönnen,

sich selbst lieb haben. Oder ich versuche ihr etwas Gutes mitzubringen.

DU bist eine Heldin des Alltags, das sage ich auch immer wieder zu meiner Frau,

dass sie trotz meiner Depris noch zu mir steht.

Lange habe ich das gar nicht gemerkt, wie schlimm das für Angehörige sein kann.

Ein gemeinsamer Termin beim Therapeuten kann da sehr hilfreich sein.

Aber nur, wenn dein lieber Mann zu seiner Wahrheit stehen kann.

Besser deine Mann lernt seinen Deprifrust durch Bewegung raus zu lassen.

Mir hilft auch Musik spielen dabei.........

Ich wünsche dir von Herzen, das dein Mann einen Weg finden kann, seinen Frust

der Depression raus zu lassen..................


viele, liebe Grüße,

[Nasa77]

Vielen Dank für eure lieben Worte.

Leider bin ich darauf angewiesen, dass er den gemeinsamen Termin anstößt. Meine Bereitschaft habe ich ihm schon mitgeteilt.

Wir haben uns nun auch schon fast 2 Wochen nicht gesehen. Wir wohnen nicht zusammen, aber nur 3 Minuten von entfernt. So lange haben wir uns noch nie nicht gesehen.

Er spricht oder schreibt auch offensichtlich mit anderen, nur mit mir kommuniziert er nicht.

Es ist wirklich nicht einfach. Ich habe mir vorgenommen, mir auch psychologische Unterstützung zu holen. Neben Job, Kindern, Haushalt usw. das auch noch zu stämmen schaffe ich nicht.

Ich wünsche euch einen ruhigen Abend