Junge du brauchst Struktur...

[Ifightdepression79]

Sonst kriegst du wieder Depressionen. Man geht eben arbeiten. Struktur im Alltag ist gut. Wer sagt das eigentlich? Ich stelle gerade fest. Wenn ich arbeite, fangen die Probleme erst an. Durch Arbeit habe ich Depressionen bekommen und Hand aufs Herz.
Ich habe nie getan, was mir Freude bereitet. Danach habe ich nie geschaut. Das mache ich jetzt und lasse es erstmal laaaange gut sein mit Arbeit.
Am Rande der Gesellschaft? Mag sein. Aber in Mitten der Gesellschaft will ich auch gar nicht sein.
Stundenlang spazieren, Kaffee trinken, schwimmen gehen. Wissen erwerben in Bereichen, die mich interessieren. Neue Dinge ausprobieren, z.B.kreativ schreiben, mein Ding machen und vor allem eines:Sch%&@ drauf, was andere denken.Und sch... auf Funktionieren.

[Vic Dorn]

Hallo ifight,

kommt mir sehr bekannt vor.

Wenn das "mitten in der Gesellschaft stehen" so toll wäre, hätte ich bestimmt keine Depressionen bekommen.

Ich wünsche dir, dass Du die Dinge, die dir Spaß machen findest und genießen kannst.

Ich selber bin da noch auf der Suche...

LG Vic

[Ifightdepression79]

Hi Vic, dann lass uns nicht aufhören zu suchen

[DieNeue]

Hallo Ifightdepression79,

Arbeiten ist halt die einfachste Form von Struktur, da sie von außen vorgegeben ist, aber sie ist ja nicht die einzige.
Du schaffst dir jetzt deine eigene Struktur und wenn es ist, dass du jetzt spontaner entscheidest oder Sachen zu einer anderen Uhrzeit machst als "normal, ist das ja auch ne Form von Struktur. Ist doch gut, dass du vieles hast, was du machen willst. Solange du nicht total "verlotterst" und damit klarkommst, passt es doch.

Liebe Grüße,
DieNeue

[Ifightdepression79]

Hi Neue,
noch sehe ich ganz passabel aus und meine Wohnung auch. Aber klar : Ein bisschen Selbstdisziplin muss man aufbringen können. Gelingt mir nicht jeden Tag, aber insgesamt geht es ganz gut .

[Secret]

Hallo Malte,

Struktur schaffen kan man sich auch gut ohne Job.

Ich gehe einmal die Woche zu einer Laufgruppe, 2x die Woche ins Fitnesstudio (REHA Sport für meinen Rücken), habe einen Haushalt und fühle mich noch nicht am Rande der Gesellschaft.

Zu der Gesellschaft "Höher, Schneller, Weiter" will ich auch gar nicht gehören.

Aber ich weiß auch noch aus meiner Kindheit und Jugendzeit wie sich das anfühlt, ich habe mit meinen Eltern mitgelitten als wir in einem trostlosen Hochhaus mit ALG abgeschoben wurden.
Das ist einfach in meinem Unbewussten eingebrannt und macht mir eben bei jedem Konflikt auf der Arbeit Angst.

Da hat ein früherer Therapeut mit mir auch dran gearbeitet und gedanklich den "Worst-Case" mit mir inzeniert. Und auch was ich als Wunschtraum mir vorstelle, was ich gerne hätte. Sollte auch so eine Therapiemethode sein. Schlimmer geht immer.

Und zu dem Satz "du brauchst Struktur" - wer sagt das denn? Ratschläge geben können die Leute immer gut, aber wenn sie selber in so eine Lage kommen heisst das noch lange nicht das sie es besser könnten.
Wer immer eine festgelegte Struktur braucht kann vielleicht auch mit sich selber nichts anfangen.

[Ifightdepression79]

Guten Morgen Secret,
meine Kinder haben den Vorteil, dass Sie bei Ihrer Mutter ganz gut aufgehoben sind und alles haben, was Sie brauchen. Hoffe ich zumindest.
Ich bin natürlich schon traurig, dass ich mit Ihnen momentan nicht in den Urlaub fahren kann usw., aber ich versuche trotzdem eine gute Zeit mit ihnen zu haben ohne viel Geld auszugeben.
Ich selbst bin materiell sehr gut versorgt aufgewachsen. Dafür habe zu jetzt nichts. Ich konnte auch nie mit Geld umgehen. Das lerne ich jetzt auf die harte Tour.
Lg Malte

[AnnaD]

Hallo,
mir ist "Struktur" verhasst.
Kann gut sein, dass ich sie bräuchte, dass ich dann besser klar käme.
Bis zur Rente war das Leben strukturiert. Ob ich wollte oder nicht.
Das fing im Elternhaus an:
Punkt 12:00 Mittagessen
Punkt 18:00 Abendessen
Der immer gleiche Essensplan.
Die immer gleiche Hausarbeit an den immer gleichen Tagen.
Das hat mich immer extrem genervt.

Wie gesagt, ob es mir gut tut, in den Tag hinein zu leben, weiß ich nicht. Doch ich habe es noch nie geschafft, mir meine eigene Struktur, meinen eigenen geregelten Tagesablauf zu schaffen.

LG Anna

[Ifightdepression79]

Hi Anna, das kenne ich gut. 13 Uhr Mittag essen, egal ob jemand Hunger hat oder nicht. Kein Wunder, dass es so schwer ist jetzt auf mein Hungergefühl zu hören. Ich glaube meine Mutter hat das mit uns als Babys schon so gemacht. Ohne jedes Gefühl für die Bedürfnisse der Kinder.

[AnnaD]

Genau.
Es gab einen starren Fütterungsplan.
Hatte ich schon vorher Hunger, habe ich halt geschrienen. Ohne dass es was nützte.
Hatte ich keinen Hunger wurde es mir reingezwängt.
Ich habe ein extrem schwieriges Verhältnis zu Essen.
Zumal ich auch später immer gezwungen wurde zu essen, was mir zuwider war.

[Ifightdepression79]

Hi Anna, sowas kann schon zu Trauma führen, wenn lebenswichtige Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Ein Klassiker ist auch das schreiende Babys im Nebenraum alleine geparkt wurden, bis sie nicht mehr schreien. Gemäß Johanna Harers Bestseller :"Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind." Noch heute erzählen die Großeltern eines Freundes stolz von dieser Lösung. Dass sie das Kind in dem Moment gebrochen haben, wissen die gar nicht. Schwarze Pädagogik. Richtig übler Shit und verantwortlich für abertausende Entwicklungstraumata.

[Suchende2]

Genau.
Es gab einen starren Fütterungsplan.
Hatte ich schon vorher Hunger, habe ich halt geschrienen. Ohne dass es was nützte.
Hatte ich keinen Hunger wurde es mir reingezwängt.
Ich habe ein extrem schwieriges Verhältnis zu Essen.
Zumal ich auch später immer gezwungen wurde zu essen, was mir zuwider war.

Hallo Anna,

wahrscheinlich hat Deine Mutter das nicht mit Absicht gemacht.
Das macht die Auswirkungen für Dich nicht besser, aber hilft vielleicht bei den negativen Gefühlen.

Meiner Mutter wurde bei ihrem ersten Kind von den Fachleuten (war halt damaliger Wissensstand) klargemacht, daß meine Schwester nur alle 4 Stunden die Brust bekommt.
Meine Schwester hat zum Glück dadurch keinen Schaden erlitten und als es nicht mehr um die Brust ging, hat meine Mutter zum Glück auf ihr Gefühl gehört.
Ich bin nicht in Deutschland geboren. Als ich im Krankenhaus schrie, fragte eine Krankenschwester, warum meine Mutter mich nicht an die Brust nimmt. Auf ihren Einwand, daß die 4 Stunden noch nicht vorbei wären, reagierte die Krankenschwester nur verwundert und ich wurde "nach Bedarf" gestillt.

Alles Gute,
Suchende