Was bringt Freude ?

[Greta1962]

Hallo allerseits!

Habt ihr Lust, eine kleine Sammlung zu erstellen, was euch Freude bringt - also so über den Tag?
Habt ihr kleine Rituale? Versucht ihr euch in was Neuem? Wie vertreibt ihr euch die Zeit?
Gerade, wenn man wie ich länger krank geschrieben ist, tut sich da ja ein neues großes Zeitfenster auf ... ich kenne das überhaupt nicht, das erste mal in meinem Leben habe ich so viel Zeit für mich.

Natürlich fordert die Krankheit viel Zeit. Ich bin erschöpft, ich schlafe viel, grübele viel und ich lungere auch viel vor dem TV rum.
Aber dann gibt es so kleine Lichtblicke, da mag ich doch was anderes tun ... und wenn ich mich dann aufraffen kann, dann merke ich, wie gut mir das tut. Letztendlich sind das dann ja auch so kleine Schritte zur Heilung.

Also ................

- ich bin oft früh wach - und manchmal mache ich um 7 Uhr schon einen kleinen Spaziergang. Das ist schön, so ruhig, man sieht jetzt tolle Blumen in den Vorgärten ... dann zum Bäcker und ein frisches Brötchen zum Frühstück kaufen.

- ich lerne Nähen und versuche mich in kleinen, unkomplizierten Dingen.

- ich lerne alte Schrift lesen (Sütterlin), damit ich endlich mal die vielen alten Karten lesen kann, die noch von meinen Großeltern habe. Das ist echt schwieriger als ich dachte.

- ich klimpere ein bisschen auf dem Klavier. Hatte als Kind mal ein paar Jahre Unterricht, aber davon ist nicht mehr viel übrig. Egal. Der Flohwalzer tut es zur Not auch.

- ich schreibe in Foren. Nicht nur hier, wo es ja um die Krankheit geht, sondern auch in belanglosen, was mich ggf. nicht sehr aufregt oder belastet. Übers Kochen oder TV-Programme oder so. Hauptsache, schreiben - ausformulieren und mit 10-Fingern tippen, das habe ich schon immer gern gemacht.

Und ihr so ?

[Katerle]

Gute Idee Greta mit diesem Thread.

Und ich hätte auch Lust dazu. Bin auch schon länger krank und auch immer sehr früh wach. Liest sich ganz interessant, was du so machst.

- lese täglich im Forum
- zur Abwechslung sind auch mal die Enkel da
- Erledige Wege
- zur Zeit häkel ich an einer Kinderwagendecke.
- mache Entspannungsübungen oder ich spiele mal auf dem Keyboard
- Sport/Bewegung (mit dem Fahrrad unterwegs oder wandere auch mal gerne)
- Spiele, wenn ich Lust dazu habe
- höre gerne Musik und schaue auch mal TV, abends meine Lieblingssendung

Liebe Grüße und ein erholsames WE,
Katerle

[f32-axolotl]

Hallo ihr Lieben,

bei mir sind es die folgenden Sachen:
- ein heißes Bad nehmen, dabei eine Serie auf dem Tablet schauen oder was auf YouTube
- lesen (geht nicht immer, aber manchmal)
- Videospiele (manchmal sind die, die man mal eben kurz spielt, ganz gut; manchmal hilft es, langsame Aufbausimulationen zu spielen, die lenken einen lange von blöden Gedanken ab)

Bin gespannt, was ihr noch so berichten könnt.

f32

[Windwolke]

Guten Morgen,

ja, es ist wirklich so wichtig, sich durch kleine Freuden im Alltag etwas Gutes zu tun!

Dogwalking mit Hunden zählt da wohl nicht dazu. Denn meine Gassi-Hunde sind das große Glück für mich, die meine Tage hell machen - egal ob es regnet oder trüb ist. Sonnenschein und angenehme Temperaturen sind natürlich Glück pur. Da fahre ich dann gern mit Hund und Auto irgendwohin, damit wir immer mal was Neues sehen.

An kleinen Freuden tut mir gut, wenn ich
- einen Milchkaffee genieße und dabei ein interessantes Buch lese
- mich auf die Terrasse oder den Balkon oder ans offene Fenster setze und meditiere oder lese
- einem netten Menschen eine E-Mail oder einen Brief schreibe
- in die Natur gehe zum Fotografieren
- im Internet stöbern und lustige oder besinnliche Spruchbilder sammeln

Am wohltuendsten wirkt das bei mir, wenn ich zuvor eine Aufgabe erledigt habe, die ich gern vor mir herschiebe.

LG Windwolke

[Greta1962]

Das liest sich doch gut!
Daraus ziehe ich auch Energie - also wenn ich das nur lese !

Mit dem Kater zu kuscheln, das gehört für mich natürlich auch dazu. Er ist gar kein Schmusekater - deshalb ist es um so wertvoller für mich, wenn er mal von sich aus kommt und mir seine Aufmerksamkeit schenkt. Gerade liegt er auch neben mir.

Ich muss immer aufpassen, dass ich nicht zu viel TV gucke .... dass ich nicht auf dem Sofa vor der Glotze verschlumpfe ... möglichst noch im Schlafanzug den ganzen Tag ... da merke ich richtig, wie es mich runterzieht.

[Marleo84]

Hallo zusammen,

Gerne teile ich aich meine Liste, wobei Freude für mich nach wie vor schwierig zu empfinden ist. Aber abschalten kann ich dabei auch:
- Lesen
- Lernen
- Radfahren
- Joggen
- das Freibad
- mein Garten
- Spazierengehen
- mein Ehrenamt
- Freunde (alles was oben steht, versuche ich mit anderen zusammen zu machen)
- Neues entdecken
- Kochen & Backen
- Klavierspielen
- mit ner Limo auf ner Decke im Park faulenzen
- Bewegung aller Art, gerne auch Tischtennis spielen oder Badminton
- Dinge sortieren

Ich glaube, das war es im Wesentlichen. Was ivh versuche zu vermeiden, außer es dient gezielt zur Entspannung nach beispielsweise vollen Vormittagen:
- tagsüber Videos gucken
- zu viel aufs Handy starren oder allgemein online sein
- zu viel Zeit alleine Zuhause ohne Beschäftigung (deswegen vermeide ich auch längere AUs)

Ich wünsche euch allen viel Freude

[Greta1962]

@Jupiter .... oooooh, da hast du mich auf eine gute Idee gebracht, das habe ich ja schon EWIG mal vor !!!! Als Kind hat mir mal irgendwer die Regeln beim Schach erklärt - und das war es auch schon.
Gerade habe ich mir ein einfaches Brett mit Figuren bestellt und dann werde ich versuchen, das online zu lernen ... dann spiele ich entweder mit meinem Mann oder halt allein bzw. online, da gibt es ja genug Möglichkeiten.

Wieder ein Punkt in meiner Lebensliste, den ich angehen kann!

[Gertrud Star]

Das ist eine schöne Sache mit der Freude.

Sütterlin

Neidisch guck Das würde ich auch gerne können, habe aber keine Verwendung dafür. Manche Buchstaben auseinander zu halten, stelle ich mir schwer vor. Ich kann nur die alte Druckschrift, die Fraktur, lesen, aber nur noch mit Brille.

Auf dem Keyboard klimpere und spiele ich auch gerne, obwohl ich das erst angefangen habe. Augen zu und los. Ich wundere mich mittlerweile, was die Finger dabei so alles fühlen.
Vielleicht mache ich heute eine Videoaufnahme für meine Nichte, vielleicht freut sie sich ja auch.

Baden im See gehört auch dazu, mache ich zu selten. Mal sehen, ob ich es heute vor dem Starkregen noch schaffe.

Wasservögel gucken ist auch so eine schöne Sache, vor allem wenn sie noch Küken haben.
Wind um die Nase ist auch sehr schön.

Der Klang vom Ruf der Ringeltaube im Garten erfreut mich auch jedesmal wieder.

Ein Käffchen im Cafe schlürfen, dabei Leute gucken und auch mal jemanden einfach so anquatschen. Mutter sagte immer, das gehört sich nicht. Ich bin da anderer Meinung, immer noch.

Liebe Menschen umarmen ist auch so schön, die meisten freuen sich dann.

Oft erfreue ich mich auch an dem Gedanken, die Welt noch etwas ärgern zu dürfen.

Denke, das reicht für heute.

[Greta1962]

@Gertrud ... ich bin auf die Idee mit dem Sütterlin eigentlich gekommen, weil ich ein paar uralte Ansichtskarten hier hatte, mal bei ebay bestellt, aus meiner Heimatstadt, so aus der Kaiserzeit. Und dann wollte ich natürlich auch wissen, was drauf steht.

Außerdem finde ich es eigentlich unglaublich, dass die Leute noch vor ca. 80 Jahren so lesen und schreiben konnten (1941 wurde es von den Nazis als unerwünscht erklärt, also quasi verboten - es ist also, entgegen mancher Meinung, keine "+++-Schrift).

Vor 100 Jahren war das also gängige Schreibschrift - und heute kann man es überhaupt nicht mehr lesen. Das ist doch eigentlich ein Unding!? Ich wurschtele mich da so lang - gedruckt kann ich die Schreibschrift (also nicht die Frakturschrift, welche ja vergleichsweise einfach ist) schon ganz gut lesen, aber bei individueller Schreibschrift ... oje oje ! Das ist noch ein Rätselraten. Meine Ansichtskarten habe ich jetzt durch - und ich finde es wunderbar. Nichts aufregendes - nur ein Blick in den Alltag um 1905. Die Briefe meines Opas - Jahrgang 1894 - sind noch ein Buch mit 7 Siegeln, da entziffere ich nur wenige Worte, unzusammenhängend. Aber das schaffe ich auch noch.

Mein Ziel ist so zu lesen wie ich lateinische Schrift lesen kann. Also das Wort sehen - und wissen, was es bedeutet, nicht mehr die einzelnen Buchstaben aneinander reihen. Dazu, so glaube ich, muss ich es auch schreiben können - dann fällt das leichter. Also fange ich jetzt an zu schreiben. Und dann enthülle ich unsere Familiengeheimnisse ... man muss ja Ziele haben ....

[Gartenkobold]

Hallo,

bei mir:
-Häkeln, meist für andere, seit neusten Outdoor-Spielzeug (Jonglier-Bälle, Säckchen zum Spielen und Werfen)
-Kleidung nähen oder häkeln, auch Taschen, diese dann mit Freunden "ausführen" = spazieren gehen, Eis essen, so habe ich mein Notfallset immer dabei...
-Gartenarbeit
-Backen und Kuchen oder Plätzchen mit Freunden, Nachbarn teilen
-mit Kindern spielen und backen
-mit Tieren (Hund, Katze, Vogel, Pferd) beschäftigen und spielen
-Obst sammeln und Marmelade kochen, Obst einkochen, Kuchen backen...
-Musik hören
-Lesen (ein schönes Gartenbuch...)
-Heimwerken (Gartenmöbel abschleifen...Äste sammeln und bearbeiten..., Steine, Wurzeln, Muscheln...)
-Radfahren, gerne Laufsport ( wenn ich nur wieder dürfte...)
-in der richtigen Dosierung... Klamotten kaufen. Halt nicht mehr aussehen wie...sondern gepflegt, oder Klamotten so ändern, dass sie bequem sind
-TV habe ich nicht

Tagsüber zu schlafen versuche ich zu vermeiden, klappt nicht immer.

LG Gartenkobold

[Gertrud Star]

Gartenkobold, du machst ja total viele Sachen gerne. Bei mir ist es viel weniger, bin scheinbar beständiger.

Greta, das klingt gut mit den alten Karten und Geheimnissen. Dafür lohnt es sich, die Sütterlin-Schrift zu lernen. Mein Opa ist unwesentlich jünger und schrieb wohl früher auch mit der Sütterlin-Schrift. Wenn er mit lateinischen Buchstaben schrieb, sahen die immer ziemlich spitz aus.
Karten oder ähnliches hab ich nicht. Wenn welche vorhanden sind, sind die eher bei meiner Schwester in Thüringen gelandet, nachdem unsere Mutter starb. Aber ich weiß nix davon

[Gartenkobold]

@Gertrud: ist ein bisschen vom Wetter und der Natur abhängig. Die Zucchini tragen gerade ziemlich, also koche ich Zucchini-Kartoffel-Auflauf oder gefüllte Zucchini. Die Erdbeeren und der Rababer sind durch, damit kann man keinen Kuchen mehr backen, Stachelbeeren und Johannisbeeren würden gehen, meine Freundin mag aber kein "sauren" Kuchen. Deshalb warte ich auf die Pflaumen. Marmelade kann man jetzt kochen, Holunderblütengelee ist schon durch. Apfelmus und Apfelkuchen gibt es im Herbst. Tiere und Kinder möchten immer was unternehmen, vom Schneespaziergung und Schlittenfahren bis Blätter und Kastanien stammen oder Badesee. Der Hund hat Probleme bei sehr heißem Wetter. Nähen mache ich lieber im Winter und Laufen auch eher im Frühjahr, Herbst und Winter. Mir macht das alles seit meiner Kindheit Spaß, sogar Häkeln. Das hatte ich völlig vergessen und im ersten LD wiederendeckt als ich eine Flötentasche fand, die ich als Kind gehäkelt habe. Eigentlich ist es bei mir auch relativ konstant mit den Interessen.
Viel Spaß mit Deiner Musik!

[Sunshine5678]

Tolle Idee!!!
Ein bisschen frustrierend was so viele hier schaffen.
Für mich ist es ein tägliches Ritual einen grossen Milchkaffee und Zeitung lesen.
Nicht gelogen: bügeln und nebenbei Fernsehen laufen lassen. Eine stupide Arbeit bei der ich auch gut vor mich hin träumen kann. Und ich liebe schön gebügelte Kleidung zu tragen.
Einfach nur da sitzen und vor mich hin schauen.
LG Claudia

[takecareofyourself]

Hallo,

bei mir ist ganz unterschiedlich und sehr tagesformabhängig was mir hilft bessere Stimmung zu bekommen, aber die Wahrscheinlichkeit ist am höchsten bei:

- Unter Menschen sein
- Rausgehen
- Sport (ich mache gerade Handstandtraining, manchmal tanze ich oder mache Fitness zu Hause und diese Woche bin ich sogar zwei mal joggen gegangen, obwohl ich joggen hasse)
- Spielen (zum Beispiel am PC)

Was mir auch Freude macht, aber nicht immer klappt:
- Malen/Zeichnen
- Reiten
- Bücher lesen oder Filme schauen (manchmal fühle ich mich zu sehr da rein oder wünschte mein Leben dann auch so wie im Buch/Film und dann ist es eher kontraproduktiv)
- Fotografieren
- Arbeiten (Klingt zwar ungewöhnlich, aber das Gefühl etwas zu tun hilft mir mich sinnvoll und besser zu fühlen)
- Dinge aussortieren oder generell Haushalt

Das ist was mir so ad hoc eingefallen ist. Wie gesagt, nicht alles klappt immer. Manchmal mache ich auch was schönes und würde trotzdem am liebsten in Tränen ausbrechen.

[Fophie]

Hallo,
Das ist wirklich beeindruckend, was ihr alles schafft und euch Freude macht. Ich bin auch noch etwas beständiger und Versuche Grade ein paar Dinge in den Alltag einzubauen. Aus diesem Grund beginne ich Grade am Wochenende mit meinem Freund ins Fitnessstudio zu gehen und wir wollen mehrmals die Woche einen Spaziergang machen oder eine Runde mit dem Rad fahren. Am meisten hilft mir jedoch über Tag, die Arbeit. Ich arbeite im Kindergarten und diese kleinen Momente mit den Kindern erhellen wirklich meinen Tag und ich kann viel Kraft daraus ziehen. Aber eure Sachen klingen sehr gut und ich muss vielleicht auch Mal welche davon ausprobieren, ich werde nämlich im Oktober operiert und fallen dann leider für vier Wochen bei der Arbeit aus. Da fällt die Kraft durch die Kinder dann leider wieder weg.
Liebe Grüße
Fophie

[Greta1962]

@Fophie ... ich denke nicht, dass wir das hier alles tatsächlich tun, was wir aufgeschrieben haben ... ich zumindest nicht ...
Aber ich finde es trotzdem wichtig, so was vor Augen zu haben - was man tun KÖNNTE, wenn man dazu Lust hat und sich in der Lage fühlt.

Ich habe diese Woche z.B. mit Schreibübungen verbracht. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, ich habe mich wie eine Erstklässlerin gefühlt. Und dank Sütterlin-Gruppen im Internet findet man auch Gleichgesinnte, mit denen man sich austauschen kann und die einem ggf. auch helfen.
Das waren am Tag nur immer mal wieder ein paar Minuten - aber das hat ja auch gereicht.

Dann habe ich mir ein kleines Schachspiel gekauft - und heute will ich mal mit meinem Mann spielen. Der kann das etwas - naja, wie tasten uns da mal langsam ran. Und wenn ich Spaß dran finde, dann kann man das auch online machen - also wenn der Mann nicht da ist oder keine Lust hat. Das finde ich auch praktisch.

Außerdem habe ich in der Woche 3 x meinen 7.00-Uhr-Spaziergang von ca. 30 Minuten geschafft. Da war ich dann zwar anschließend stundenlang platt - aber ich glaube, dass es mir trotzdem gut tut.

[Lavendel64]

Hallo,

boah, ist das motivierend! Ich hänge gerade in einer Überlastung fest und Ihr holt mich gerade aus den negativen Gedanken!

Für die Sütterlin-Fans: Kalligrafie ist eine ganz tolle Sache. Ich habe eine Brieffreundin in Schottland, die schlicht perfekt ist und mir ein paar Bücher empfohlen hat. (Der Schrift tut die Überei echt gut!)

Für mich zählt Schreiben auf jeden Fall dazu. Spannend ist postcrossing (leider ist die Seite nur auf Englisch). Man zieht eine Adresse (weltweit), schreibt der Person eine Postkarte und bekommt von irgendwem dafür eine Postkarte zurück. Das füllt den Briefkasten ... falls man nicht so etwas Verbindliches wie Brieffreundschaften sucht.

Malen ... mit den youtube-Tutorials kann man auch mit wenig Talent tolle Sachen malen. Einige sind verblüffend einfach.

Aber wenn gar nichts mehr geht, dann Sofa und Serien. Inzwischen weiß ich, dass die Phasen vorüber gehen und ich "von selber" wieder in den Aktivmodus schalte, wenn ich mich ausreichend erholt habe. Und damit kann ich mir auch einige Tage Sofa mal gönnen, wenn es mir nicht so gut geht. Macht wenig Sinn, sich durch den Haushalt zu quälen, wenn es übermorgen besser und schneller von der Hand geht.

Gärtnern hilft mir auch gut. Hände in die Erde, Unkrautwurzeln herausziehen, innehalten und Ameisen beobachten... Leider habe ich mir viel zuviel vorgenommen für dieses Jahr und das macht mich schon wieder unzufrieden (da gilt es gedanklich nachzubessern).

Mir hilft Tagebuch-Schreiben (das reflektiert) oder auch die "TAgesuhr" (mit was verbringe ich meine Zeit, wieviel "ichzeit" verbleibt).

LG Lavendel

[NeulandCa]

Hallo zusammen,

das Thema ist eine sooo wichtige Frage, vielen Dank dafür.
Leider ist diese Frage (für mich) schwer zu beantworten.
Bei vielen Dingen, die mir vor Jahren noch Spaß gemacht haben, empfinde ich heute nur noch eine Art Pflicht. Mach es zuende, damit der Tisch frei wird.
Neue Dinge, die mir Freude machen könnten, sind für mich schwer zugänglich. Entweder fehlt mir die Motivation oder ich tue sie von vornherein als uninteressant ab. Ätzend, aber so empfinde ich es

@Lavendel: Ich musste grad lachen (danke!), als ich Deinen Beitrag las. So vieles davon kommt mir bekannt vor.
Ich habe heute meine beiden Flieder umgetopft (Gärtnern), letztes Wochenende Serie geschaut und mich mit Modellbau (statt Malen) beschäftigt.
@Greta: 7 Uhr Morgenspaziergang? Regelmäßig? Hut ab, das schaffe ich mal so gar nicht...
@Fophie: Halte daran fest; ein glückliches Kinderlächeln ist nicht zu ersetzen. Merke ich auch, wenn meine Neffen noch gern zum "alten Onkel" kommen und wir ein paar schöne Stunden mit Brettspielen, Blu-Rays und Quatschen verbringen. Vor allem, da mein Job fast nur aus Konflikten besteht, es tut so gut, einfach nur mal Spaß zu haben
Alles Gute für die OP!

Habt eine schöne Woche und LG

NeulandCa

[Sul]

Hallo zusammen,
mich hat das Threadthema sehr angesprochen. Ich hatte schon selbst daran gedacht einen Feude-Thread zu eröffnen. Und nun ist er da. Vielen Dank dafür!
Die Woche über haben mir viele Körpererfahrungen Freude gebracht: Sonne auf meiner Haut spüren, in kaltes Wasser beim Baden im See eintauchen, barfuß gehen, mich eincremen, den Duschstrahl spüren, gestreichelt werden, beim Yoga den Körper dehnen, müde ins Bett fallen ...
Viele Grüße, Sul

[Greta1962]

@NeulandCA ... natürlich mache ich NICHT regelmäßig um 7.00 Uhr einen Spaziergang ...

Ich mache NICHTS regelmäßig, auch das nicht, was mir tatsächlich gut tun würde.
Aber ich versuche, mir damit keine Schuld- oder Versagensgefühle einzureden. Ich mache einfach alles "im Rahmen meiner Möglichkeiten"!

Und - ehrlich gesagt - ich freue mich auch oft allein schon über den GEDANKEN daran, dass ich irgendwas mal tun KÖNNTE. Unabhängig davon, ob ich es dann auch tatsächlich mache. Denn schon das INTERESSE in den Gedanken ist für mich ein unglaublicher Fortschritt - im Gegensatz zu Zeiten, wo mir alles egal war und ich nur auf dem Sofa liegen wollte.

Denn - Ziele und Wünsche und Pläne zu machen und zu haben, dass ich auch ein Teil von ZUKUNFT - und die ist mir in letzter Zeit leider viel zu oft abhanden gekommen.

Ich habe mir jetzt einen neuen Schrittzähler gekauft - einen ganz einfachen, der einfach nur die Schritte zählt. Der nicht mit meinem Smartphone verbunden ist und meine Gesundheitswerte an den KGB meldet oder so ... nur die Schritte. Und da möchte ich (nicht immer, aber immer öfter!) täglich 3.000 Schritte am Stück schaffen, also im Rahmen eines Spazierganges, das sind so ca. 30 Minuten. In den letzten Tagen hat mir mein Mann damit geholfen, da er Urlaub hatte. Wir sind schon früh am Tag gegangen, damit es nicht so warm wird. Hinterher war ich zwar für den Rest des Tage platt - aber das bin ich auch ohne Spaziergang und ich denke, dass es mir insgesamt gut tut.

Schönen Sonntag für euch - mit viel Freude!

[Lamar64]

Hallo Greta,
du bist mein erster Lesebeitrag in diesem Forum. ich bin neu hier und möchte gerne nach Möglichkeiten suchen mich aus meiner Situation zu befreien. das Thema " Was bringt Freude?" ist mir zuerst aufgefallen, weil ich im Moment an nichts Freude empfinde, mich nicht aufraffen kann , mir alles egal ist und es mir immer schlechter geht. Seit Januar bin ich in Rente. Ich habe 2 große Kinder und 4 Enkelkinder. Sicherlich ist das sehr schön zu sehen wie die Kinder eine glückliche Familie haben und die Kleinen wohlbehütet und liebevoll heranwachsen aber ich kann mich nicht einbringen, fühle mich nicht gebraucht. Ich habe auch einen großen Garten, auch das mache ich nur sporadisch wenn es mir mal gut geht.
Greta, ich finde deinen Beitrag sehr gut. Ideen habe ich auch aber ich kann es nicht umsetzen. In diesem Forum hoffe ich auf Hilfe für mich.
Ich wünsche dir weiter eine schöne Zeit, Kraft und Zuversicht. LG Lamar64

[Greta1962]

Hallo Lamar!

Herzlich Willkommen hier!
Es freut mich, dass ich dich mit meinem Beitrag ansprechen konnte.

Ja, solche Lebensumstellungen wühlen einen immer innerlich auf. Das ist ja auch kein Wunder. Und wenn man dann seelisch angeschlagen ist, dann trifft es einem ja um so härter. Ich finde sowieso, dass das insgesamt ein doofes Alter für uns ist ... Wechseljahre, wo man sich sowieso schon nicht gut fühlt, körperliche Beschwerden hat ... Kinder sind weg, was so lange Lebensinhalt war ... die Partnerschaft ist vielleicht auch nicht mehr die beste, langweilig, eingefahren .. dann hat man u.U. noch alte Eltern, um die man sich kümmern muss ... Freundschaften verändern sind oder lösen sich auf ... das ganze Leben ist verändert, nicht mehr so leicht ... es gibt 1000 Probleme, die Fröhlichkeit ist weg ... die Zukunft wird kürzer, das wird einem bewusst ... usw.

Das kann schon jemand, der keine Depressionen hat, schwer verkraften.

Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass "im Alter" Hobbys wichtig sind, die man selbst mit sich machen kann ... wofür man nicht zwingend andere Menschen braucht. Kontakt ist natürlich auch wichtig, aber der ist u.U. schnell auf Sand gebaut und dann steht man vor dem Nix. Aber Hobbys und Interessen, die bleiben - die lenken ab, die trösten, die schaffen einen Tagesinhalt.

Meine Kinder sind aus beruflichen Gründen auch ans andere Ende des Landes gezogen und wir sehen uns eher selten, in Corona-Zeiten sowieso. Aber wir haben regelmäßigen und netten Kontakt über Telefon, Whatsapp, skype. Das reicht mir allerdings gerade auch, wenn ich ehrlich bin - wenn die mir hier ständig vor den Füßen wären mit ihrem Leben und allem, was dazu gehört, das würde mich sicherlich auch überfordern und anstrengen. Ich habe lange und anstrengende Jahre hinter mir, bis ich sie groß und auf einem guten Weg hatte ... jetzt muss ich mich davon erst mal ein bisschen erholen ... ... insofern sehe ich da gerade eher den positiven Aspekt und was die Zukunft bringt, wird man eh sehen und hinnehmen müssen.

Alles Gute für dich!

[Trine01]

Für mich ist das Malen immer eine gute Idee, Spazierengehen und dabei fotografieren (Blüten, Vögel, Schmetterlinge, alles, was da so auf dem Wege noch unterwegs ist) - und wenn's nur Regentropfen auf Blättern sind - das "erdet" mich, schöne Steine suchen, angucken und polieren und Musik. Fernseher hab' ich keinen; wenn die Aufmerksamkeit reicht, lesen... und auch beten. Das sind Dinge, die mir gut tun. Das muss nicht soweit gehen, dass es sogar noch Freude bringt, aber ein Gefühl der Zufriedenheit finde ich auch schon ausreichend. Vor allem in den Zeiten, in denen es mir nicht so gut geht.

Liebe Grüße
Trine

[Greta1962]

Guten Morgen!

@Trine ... keinen Fernseher!? Hut ab! Ich hänge manchmal echt zu viel vor der Glotze, obwohl ich schon sehr ausgewählt gucke (also kein Trash-TV oder so). Trotzdem habe ich das vermutlich berechtigte Gefühl, dass es schon ziemlich viel Energie abzieht, wenn man sich so berieseln lässt. Ich glaube, an der Schraube muss ich noch drehen.

Ich habe es in den letzten 3 Wochen ziemlich erfolgreich geschafft, meinem Übergewicht die Stirn zu bieten ... habe bewusst gekocht und gegessen und mich an mein Programm (Ess-Kontrolle) halten können und habe mich auch mehr als sonst bewegt (Spaziergänge). Ich merke, dass mir das gut tut. Übergewicht ist eh schon doof für eine Depression - zudem hatte ich im letzten Jahr 15 kg zugenommen ... ! Wenn ich eh keine Lust habe, vor die Tür zu gehen, dann habe ich noch weniger Lust, wenn ich mich zu dick und hässlich fühle und nicht weiß, was ich anziehen soll, weil nix mehr richtig passt. Außerdem - davon bin ich überzeugt - löst falsches Essen (zu viel Zucker, Fett usw.) auch irgendwelche unerwünschten körperlichen Reaktionen aus, Fettzellen produzieren mehr Hormone, befeuern Entzündungsprozesse ... usw. Von Herz/Kreislauf- und Gelenkbeschwerden mal gar nicht zu reden ... .

Und wenn ich mich bewusster ernähre und bewege und dabei langsam abnehme - dann geht es mir insgesamt viel besser. Leider gibt es immer wieder Phase, in denen ich diese Erkenntnis mit hohem Bogen über Bord werfe ... dann kommt das Frustessen wieder durch. Naja, es bleibt ein Weg. Aber ich bin schon mal froh, wenn es zwischendurch Phasen gibt, wo es gut läuft. Mein Ziel ist gar nicht, dass ich wieder in Größe 38 passe - sondern einfach nur, dass ich mich gut ernähre, das Gewicht langsam runter und vor allem nicht mehr stetig HOCH geht!

[participant]

Ich finde die kleinen Freuden des täglichen sehr wichtig. Also das ich sie tue und nicht darüber nachdenke was ich tun könnte....
Mir sind jetzt schon 2 mal auf dem Spaziergang die Findsteine begegnet. Das sind bemalte Steine, auch mit einer kleinen Botschaft, die einfach irgendwo rumliegen. Man kann sie mitnehmen, behalten, wieder neu "aussetzen". Mittlerweile gibt es einige Projekte. Auch bei FB, wo man sich anschließen kann.
Auf dem letzten stand "sei glücklich", lach, in so einem Befehlston...
Ja und im Netz findet man ja auch viele Anleitungen zum Bemalen. Früher hatte ich auch mal "Nasensteine" gesammelt , habe auch eine Affinität zu Steinen.
Ich lasse mich oft überraschen auf meinen Spaziergängen bei gutem Wetter und sammel irgendwelche Dinge. Im Winter kann man dann mit den Fundstücke basteln.