Ich brauche Eure Hilfe, befinde mich in einer Sackgasse

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Reiseonkel87
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Ich brauche Eure Hilfe, befinde mich in einer Sackgasse

Beitrag von Reiseonkel87 »

Hallo Ihr Lieben,

ich habe lange nicht mehr geschrieben. Zuletzt Anfang Mai. Damals mussten meine Frau und ich uns von unseren gemeinsamen Traum des Nachwuchses verabschieden. Uns geht es damit soweit gut. Wir haben es akzeptiert und können mit dieser Situation gut umgehen.

Jetzt ist es so, die letzten Wochen waren dennoch hier und da von extreme begleitet. Die aktuelle Woche ist eher eine Bewährungsprobe für unsere Ehe. Sie steht ziemlich auf der Kippe.

Am 28.05. Bin ich leider etwas zu sehr ausgerastet. Nur verbal. Wir haben uns auf eine Urlaubsreise gefreut, die am 29.05 starten sollte. Für Auslandsreisen braucht man ja den PCR Test, auf den zb auch die Passnummer hinterlegt werden muss. Meine Frau hat an jenen Freitag einen neuen Perso beantragt. Der wurde leider dann zerschnitten und einbehalten. Dieser war noch gültig und sehr wichtig für die Reise. Ich bin abgegangen wie Schmitzkatze. Sie hätte fast 3000 Eur Schaden verursacht. Ich habe den ganzen Tag damit verbracht, bei der Reederei jmd zu erreichen und es versuchen zu retten. Nur war demnach so, daß wir 14 Uhr zu einer Beerdigung fahren mussten. Meine Tante ist am 11.05 Tod in der Wohnung aufgefunden worden, das nagt heute noch an mir. Naja Ihre Eltern hatten dann wieder eine Steilvorlage von mir. Ich habe mal wieder was gemacht, was nicht in deren Kragen passt. Ich meine, was ich die letzten 7,5 Jahre alles schlucken musste und meine Frau versaut mal wieder ein Urlaub und da wären 3000 Eur weg. Ich meine es ist sehr viel Geld für mich/uns. Naja es kam dann sowas, das meine Frau sich besser von mir trennen soll, weil ich jetzt zum ersten Mal richtig explodiert bin. Ich wurde auch gleich wieder in die Schublade des aggressiven Psychopathen gesteckt.

Während der Trauerfeier konnte ich nicht so wirklich Abschied nehmen. Da der Urlaub im Kopf rumschwirte. Letztendlich konnte ich nach Rücksprache den Urlaub retten. Das war Nervenkitzel bis zur letzten Sekunde. Es ist mit meiner Frau geklärt, Sie hat scheiße gebaut indem Sie gesagt hat, Sie braucht den Pass nicht mehr und ich hab den Fehler gemacht das ich explodiert bin. Aber ich muss sagen, es tat gut mal ordentlich Dampf abzulassen. Wir konnten dann halbwegs eine schöne Woche auf einen Kreuzfahrtschiff genießen. Aber es kamen Zweifel auf, Zweifel ob die Ehe noch intakt ist. Ich hab ja vieles mit Euch geteilt, was das Thema Schwiegereltern angeht. Die haben sich zig Dinger in den letzten Jahren erlaubt und ich bin jetzt einmal richtig abgegangen und werde gleich abgestempelt.

Ich habe viel mit meiner Frau darüber gesprochen. Auch das ich unsere Ehe in einer ziemlichen kritischen Verfassung sehe. Wir sind kurzfristig noch nach Bayern in die Berge gefahren. Habe Ihr auch gesagt, daß ich zum Wochenende mir Gedanken mache, ob wir als Freunde oder als Ehepaar nach Hause fahren werden. Meine Mum ist auch mit, eigentlich ein schöner kleiner Familienurlaub.

Die beiden haben auch mal unter sich geredet. Es kam raus, das ich mit meiner Menschlichen Art und mit meinen Charakter bei Schwiegereltern anecke und ich in deren Auge eher so sein soll, wie der andere Schwiegersohn. Ein Ja Sager. Der alles macht was man Ihn sagt. Wirklich alles. Ich habe im Vergleich mal eine eigene Meinung und lasse mir nicht die Butter von Brot nehmen. In erster Linie besteht die Ehe eigentlich aus meiner Frau und meiner Person. Aber irgendwie sind Ihre Eltern ständig mittendrin und mischen sich in zu vielen Dingen ein. Ihr müsst Euch vorstellen, die haben 1x eine Kurzkreuzfahrt über 3 Tage gemacht und meinen Sie sind die Mega Experten usw, am Ende labern die viel Schwachsinn.

Irgendwie weiß ich nicht mehr weiter. Wir haben auch schon eine gewisse Distanz aufgebaut und auch mal für einen Zeitraum den Kontakt abgebrochen. Aber selbst da wurde ich dann wieder als das schwarze Schaf der Familie abgestempelt. Nun gehen die Überlegungen soweit, soll ich mich trennen, damit die Ihr Ziel erreicht haben? Gefühle sind momentan nicht vorhanden. Ich wünsche mir eigentlich nur meinen inneren Frieden und endlich Ruhe. Die depressiven Episoden werden häufiger. Auch der chronische Reizdarm meldet sich wieder regelmäßig zu Wort. Ich weiß nicht, wie lange und wie viel ich meinen Körper das ganze noch zumuten kann/möchte.

Habt Ihr ein Tipp für mich? Ich weiß echt nicht mehr weiter.
LG von der Küste
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Reiseonkel
Suchende2
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Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Ich brauche Eure Hilfe, befinde mich in einer Sackgasse

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Reiseonkel,

ich fühle so mit Euch!

Ich denke, Deiner Frau geht es genauso schlecht wie Dir mit der Situation.

Ist es für Euch eventuell eine Möglichkeit (müßte man selbst zahlen) einen Paartherapeuten aufzusuchen und dort gemeinsam herauszufinden, ob Ihr eine weitere gemeinsame Basis habt?
Ich denke, genauso wie Du belastet bist, ist auch Deine Frau belastet.
Sie hat andere Baustellen als Du, aber auch sie hat sie.
Es muß auf jeden Fall geklärt werden, welchen Einfluß Eure Schwiegereltern in Zukunft haben sollen und wie ihr daß umsetzt.
Meine Schwester war / ist auch nicht "gut genug" für Ihre Schwiegereltern. Dies hat nach einem sehr langen und schmerzhaften Weg dazu geführt, daß es eine zeitlang gar keinen Kontakt mehr gab und jetzt nur ganz sporadisch (nur soweit es meinem Schwager gut tut).

Einen besseren Rat habe ich zur Zeit nicht.

Ich wünsche Dir, daß Ihr zusammen den richtigen Weg findet.

Alles Gute,
Suchende
Herr Rossi
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Re: Ich brauche Eure Hilfe, befinde mich in einer Sackgasse

Beitrag von Herr Rossi »

Hallo Reiseonkel.

Wo steht denn deine Frau bei der Sache? Eher auf deiner Seite, oder bei ihren Eltern?
Meine Frau hat den Kontakt zu meinem Vater z.B. schon vor etlichen Jahren komplett abgebrochen. Die Beiden existieren füreinander einfach nicht mehr.

Grüße

Herr Rossi
Reiseonkel87
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Re: Ich brauche Eure Hilfe, befinde mich in einer Sackgasse

Beitrag von Reiseonkel87 »

Liebe Suchende, danke für deine Worte. Die Belastung ist bei uns beiden ziemlich hoch. Diese psychische Belastung und der Druck der von außen kommt ist inzwischen so riesig, daß es quasi droht zu platzen bzw zu inplodieren.

Über eine Paartherapie haben wir auch schon damals gesprochen. Haben uns dann selbst aber gefragt, wenn die Frage kommt, wo drückt denn der Schuh, wäre unsere Antwort unabhängig voneinander gewesen: Ihre Eltern. Daher hatten wir damals gesagt, sowas brauchen wir nicht. Die Antwort oder das Kernproblem kennen wir ja.

@Herr Rossi, sie steht zwischen zwei Stühlen. Tendenz eher zu mir und zu unserer Ehe. Was mich auch freut. Aber unsere Ehe hat sinnbildlich einen großen bösartigen Tumor. Ihre Eltern.

Man sich zwar bei der Hochzeit ein Versprechen gegeben, wie in guten, so auch in schlechten Zeiten. Man hat zusammen auch schon ein paar Herausforderungen gemeistert. Aber egal was ist, diese Familie darf jeglichen Mist produzieren und terrorisieren, aber mach ich einmal was, was nicht deren norm entspricht, dann wird gleich die Keule geschwungen. Und die Preisen ja immer so an, Sie seien für Gleichberechtigung. Davon merken wir nur nichts. Und das seit fast 8 Jahren. Auch das meine Frau meinen Familiennamen angenommen hat, weiß außer Ihren Eltern in der Familie niemand. Aber es wird munter erzählt wenn ich mal mein Job verloren habe usw.

Habe mir gestern Abend bei der Abendrunde mit dem Hund nochmal Gedanken gemacht, Distanz und Kontakt abbrechen wäre eine Lösung, die aber nicht viel bringen wird. Hatten wir schon mal, nach 2 Wochen standen die bei uns vor der Tür. Dann war bisschen Ruhe und dann ging es wieder los. Eigentlich bin ich total ein Familienmensch. Tue und mache viel. Möchte einfach nur fair behandelt werden und mir nicht dauernd anhören müssen, wie toll der andere Schwiegersohn ist, weil er den besseren Job (Steuerberater) hat, in ein Haus lebt (hat sich ins gemachte Nest gesetzt, das Haus gehörte meiner Schwägerin und Ihr ex) usw. Ich bin ja nur ein armseliger Travelmanager und wohne in einer Mietwohnung und werde denen kein Enkel schenken. Wobei letzteres an. Einer Frau liegt. Aber aus Solidarität sagen wir "wir können keine Kinder bekommen".

Kopf sagt Trennung, Herz sagt kämpft für Eure Ehe. Meine Frau und ich haben keine direkte Probleme miteinander. Das Hauptproblem sind Ihre Eltern. :-(
LG von der Küste
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Reiseonkel
Sul
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Registriert: 25. Dez 2019, 12:33

Re: Ich brauche Eure Hilfe, befinde mich in einer Sackgasse

Beitrag von Sul »

Hallo Reiseonkel,

Du hast ja schon mehrfach über die Thematik gepostet. War etwas hilfreich für dich?

Ich habe den Eindruck, Du wartest immer noch auf die Anerkennung der Schwiegereltern. Du wirst sie höchstwahrscheinlich nicht bekommen. Ob das fair ist oder nicht, ist eine ganz andere Sache. Aus meiner Sicht geht es um Akzeptanz der Situation. Die Schwiegereltern schätzen dich nicht besonders, aus welchen Gründen auch immer. Gespräche bringen nichts. Warum tust du dich so schwer, dies zu akzeptieren? Hast du einen eigenen Freundeskreis, wo du akzeptiert wirst? Habt ihr als Paar Freunde? Vielleicht ist es hilfreich mehr auf das gemeinsame Positive zu schauen, als sich immer wieder auf die Eltern der Frau zu konzentrieren.

Nur zur Anregung.

Viele Grüße, Sul
belladonna_
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Registriert: 29. Okt 2020, 13:49

Re: Ich brauche Eure Hilfe, befinde mich in einer Sackgasse

Beitrag von belladonna_ »

Hallo Reiseonkel,

Ich schließe mich Sul an und habe noch eine Frage:

Woher wisst ihr denn jetzt endgültig, dass ihr keine Kinder bekommen könnt (das ist eine Thematik, die mich selbst umtreibt)?
Habt ihr schon alle Behandlungsmethoden ausgeschöpft? Dein letzter Post ist ja gar noch nicht so lange her.
Aurelia Belinda
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Wohnort: Mittelfranken

Re: Ich brauche Eure Hilfe, befinde mich in einer Sackgasse

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Reiseonkel,

Wenn eure Ehe ohne den Schwiegereltern keine Schwierigkeiten hätte....
Hat eure Ehe sehr wohl eine Chance. Das setzt aber voraus dass bei es wollen und sich Mühe geben. Schwierig ist es dennoch, ich weiss wovon ich spreche, wir hatten das selbe Problem. Über viele lange Jahre. Es kann tatsächlich zerstören. Wenn man es zulässt.
Dein Ausraster ist nur ein Indiz für zu viel Druck.
Keine Entschuldigung, nur die Erklärung.
Es ist eure Entscheidung, wenn Gefühle verschwunden sind, ist es enorm schade! Es ist so wie du sagst, sie haben es dann geschafft.!

Ich kann keinen Rat geben, weiss nur was das mit einer Ehe macht. Ich persönlich habe meine zum Glück erhalten können, das war mehr als hart.
Der Abstand von denen die zerstörerisch sind, ist da hilfreich. Wünsche dir alles Gute,

LG Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Reiseonkel87
Beiträge: 368
Registriert: 30. Dez 2015, 22:03

Re: Ich brauche Eure Hilfe, befinde mich in einer Sackgasse

Beitrag von Reiseonkel87 »

Ihr lieben, danke für Eure lieben Kommentare. Wir hatten Ende April ja den Termin in der Kinderwunschklinik. Ich wurde getestet, bei mir funktioniert alles zu 100%. Eine Behandlung bei meiner Frau haben die gar nicht erst angefangen. Sie wurde gleich als "zu fett" abgestempelt. Wir wissen das wir beide etwas zu viel haben, aber wir sind deutscher Durchschnitt. Meine Frau hat das PCO Syndrom. Dadurch hatte Sie damals eine rasche Gewichtzunahme. Und durch dieses Syndrom erschwert sich zudem ein Eisprung. Gebärmutter und Eierstöcke sollen lt Frauenärztin im guten Zustand sein. Würden einer Schwangerschaft nicht beeinträchtigen. Auch über das Thema künstliche Befruchtung haben wir uns erkundigt. Bekommen da leider keine Hilfe, die Kinderwunschklinik setzt voraus, daß. Eine Frau erstmal 30 kg abnehmen soll, am besten durch eine OP und hinterher die Hautlappen entfernen lassen. Und das möchte meine Frau nicht. Ich kann Sie da nur auf den Weg begleiten und Ihre Entscheidung unterstützen.

Was das Thema Ihre Eltern angeht. Meine Frau hat eine ältere Schwester. Ist seit geraumer Zeit der Mittelpunkt, da erst Scheidung, dann kam der neue dazu, der wird ja auch über alle Berge gelobt. Kurz gesagt, die anderen werden bevorzugt. Selbst das hatten wir mehrmals angesprochen. Aber dann kam gleich wieder eine verbale schelle ins Gesicht.

Bezüglich ein Stadtwechsel stand tatsächlich schon mal im Raum. Möchte meine Frau nicht. Sie ist wie ich eigentlich Familien-/Heimatmensch. Wenn Corona nicht wäre, dann wären Eltern üben Sommer mit dem Wohnmobil weg. Ging letztes Jahr nicht und dieses Jahr hauen die vielleicht mit Glück Anfang Juli ab. Werden dann aber Anfang September wieder hier sein, da Ihr Lieblingsschwiegersohn am 10.09 "30" wird. Und da müssen die ja natürlich hier Vorort sein. Ich habe am 03.09 zb Geburtstag. Da geht es schon mal gar nicht, daß die Ihren Urlaub wegen mir verkürzen. OK, dieses Jahr werde ich 34,aber vor 4 Jahren, ratet mal, wer lieber im Urlaub war? Richtig! Und jetzt heißt es, da muss man hin, man wird ja nur 1x 30 usw. Naja und wenn. Ei denen alles gut gegangen ist, wird dann auch ab Ende Oktober deren Kind zur Welt kommen. Ist ja auch nen Staatsgeheimnis.

Ich könnte ewig weiterschreiben, aber das würde den Rahmen sprengen. Also ja, wenn mehr Distanz wäre, das wäre auf einer Art eine große Hilfe. Aber meine Frau würde es nicht mitmachen.

Vorhin bin ich unterwegs wieder etwas geplatzt. Ich erkenne mich selbst gar nicht mehr wieder. Habe eine extrem kurze Zündschnur zzt. Hab mich jetzt auch von meiner Frau und meiner Mutter abgekapselt. Sitze gerade auf einer schönen Bank, die Sonne scheint und toller Panoramablick von nen Berg.

Ich merke selbst, Körper und Geist sind mal so gar nicht im Einklang.
LG von der Küste
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Reiseonkel
Lavendel64
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Registriert: 27. Dez 2017, 14:44

Re: Ich brauche Eure Hilfe, befinde mich in einer Sackgasse

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo Reiseonkel,
deine Beiträge sprechen mich ziemlich an, vielleicht habe ich dir früher auch schon einmal geschrieben. Ich fühle mich in der Situation deiner Frau. Meine Eltern haben meinen Mann nie akzeptiert (wir feiern übermorgen unseren 30-jährigen Hochzeitstag) und ihm in der Anfangszeit das Leben zur Hölle gemacht. Ich weiß nicht wie er es gemacht hat, er hat es ausgehalten - irgendwie. Er konnte machen, was er wollte, immer wurde halblaut geläsert - ich kann Dir sagen, als Tochter ist das ebenfalls eine sauschwere Situation, es treibt dich in eine Entscheidung, die Du niemals treffen willst.

Ich möchte damit Deine Lage nicht kleinreden. Im Gegenteil. Aber Du bist der Regisseur deines Lebens, du entscheidest, welche Rolle dein Umfeld darin spielt. Im Moment gibst du deinen schwiegereltern eine Hauptrolle ...

Wie schon gesagt wurde: wenn die Schwiegereltis das einzige Problem sind ... habt Ihr die Fäden in der Hand. Bei uns hieß die Lösung: Ich halte den Kontakt, muss dabei meinen Mann aber aus dem Spiel lassen. Wenn sie uns besuchen, kann er sich zurück ziehen - ich überlasse das Verhalten gegenüber meinen Eltern ihm und werde da keine Kritik äußern. Für uns war klar, sie dürfen nicht zwischen uns stehen, es geht aber auch nicht, sie völlig auszugrenzen. Also bin ich hingefahren, wenn ich sie sehen wollte. Allein. DAs wiederum mussten sie akzeptieren - hätten sie es nicht getan, wäre das das Ende meiner Besuche gewesen.

Wenn ich aber deine Beiträge lese, so sind sie sehr stark von Verletztheit und Enttäuschung geprägt. Ich denke daher, dass eine Paartherapie euch eventuell helfen könnte. Ihr kennt den Grund, ja. Aber die Therapie könnte euch Möglichkeiten aufzeigen, damit umzughen. Damit du diesen Wunsch nach Anerkennung begraben kannst. Anerkennung geht von ihnen aus, das kannst du nicht beeinflusssen. Aber Du kannst entscheiden, wie wichtig dir diese Anerkennung ist. Verliert sie an Wichtigkeit, ändert sich automatisch dein Verhalten und du wirst dem, was sie tun und sagen, nicht mehr so viel Bedeutung beimessen. Aber genau das ist ein Prozess, ein Weg, den ein Therapeut begleiten könnte

LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
Windwolke
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Re: Ich brauche Eure Hilfe, befinde mich in einer Sackgasse

Beitrag von Windwolke »

Hallo Reiseonkel,
den bisherigen Austausch finde ich sehr interessant. Ich konnte ihn aus Zeitgründen nur überfliegen, fühlte mich aber sehr angesprochen.

Es tut mir sehr leid, dass du mit deiner Frau in einer so bedrohlichen Krise steckst. Mich erinnert das an unsere eigenen Zeiten, wo ich manchmal nahe am Absprung war. Doch heute sind wir heilfroh, dass wir alles durchgestanden hatten.

Wenn keine Gefühle für den Partner mehr da sind, bedeutet das nur, dass man sich schützt und die eigenen Bedürfnisse ziemlich zu kurz kommen. Wenn man sich schützt und anfängt einen Panzer zu bauen, spürt man irgendwann keine liebevollen Gefühle mehr. Solche Zeiten gehören zu einer Beziehung dazu, auch wenn ich aus Erfahrung weiß, wie schwer das Durchhalten sein kann. Meiner Meinung nach bringt es nichts durchzuhalten und genauso weiterzumachen wie bisher. Auch Rückzug vom eigenen Partner kann nur kurzzeitig sinnvoll sein. Ansonsten finde ich es immer wichtig, sich Freiräume zum Reden zu schaffen. Das macht Ihr ja bereits, und das klingt für mich sehr hoffnungsvoll.

Uns hat tatsächlich eine Paarberatung sehr geholfen. Wenn man gemeinsam schon viel durchgestanden hat, wächst man zusammen und ich finde immer unglaublich schade, wenn man das wegwerfen würde, ohne zu versuchen, an sich unter Anleitung einer Paarberatung zu arbeiten. Umso mehr, wenn das Übel weniger in der eigenen Beziehung liegt, sondern durch Eltern oder Schwiegereltern ausgelöst wird. Ich glaube, eine Beratung könnte euch so viel geben. Ja, das Problem liegt für dich bei den Schwiegereltern. Aber allein du und deine Frau - ihr seid die Regisseure eurer Beziehung. Ihr würdet mit Sicherheit durch eine psychologische Unterstützung lernen, wie ihr mit den Schwiegereltern anders umgehen könnt. Die Schwiegereltern sind wie sie sind, aber du kannst lernen, ihre Bewertungen und Verhalten im Laufe der Zeit nicht mehr so sehr wichtig zu nehmen. Du kannst gemeinsam mit deiner Frau lernen, dich ihnen gegenüber anders zu verhalten. Es gibt wirklich so viele Möglichkeiten, durch ein anderes Denken zielführender zu handeln, und irgendwann kommen auch die Gefühle nach. Eine psychologische Beratung würde euch den Weg zeigen, damit eure Partnerschaft im Mittelpunkt steht und nicht mehr die Schwiegereltern. Die müssen dann ihrerseits lernen, euer neues Verhalten zu akzeptieren.

Wir hätten es ohne Beratung wohl nicht geschafft. Heute sind wir 25 Jahre verheiratet und haben jede Menge Krisen überwunden und sind zusammengewachsen. Unsere Eltern und Schwiegereltern waren auch eine Herausforderung, doch gemeinsam haben wir die gemeistert. Das wünsche ich dir und deiner Frau auch!

Liebe Grüße!
Mechthild
Reiseonkel87
Beiträge: 368
Registriert: 30. Dez 2015, 22:03

Re: Ich brauche Eure Hilfe, befinde mich in einer Sackgasse

Beitrag von Reiseonkel87 »

Liebe Lavendel, liebe Mechthild, der Satz mit dem Regisseur ist wirklich klasse. Das ist eine Denkweise die ich ausprobieren werde.

Enttäuschung und Verletzungen habe ich zu genüge hinter mir, ich sag nur "meine Oma"... Aber bei dieser Person zb hab ich es geschafft für mich zu erkennen und zu denken, dieser Mensch gibt es für mich nicht mehr. Wenn ich die auf der Straße sehe, ist es eine Seniorin wie jede andere auch.

Ich habe gestern Abend noch lange mit meiner Mutter gesprochen. Sie hat ja auch die Tage viel mit meine Frau gesprochen. Sie sieht es das Sie auch leidet. Und das nicht zu wenig. Zum einen fühlte ich mich gestern Abend bestätigt, daß eine Trennung vielleicht die Lösung ist und Sie vielleicht anders und fairer wieder von Ihren Eltern behandelt wird. Gleichzeitig hat meine Frau aber zu meiner Mum gesagt, daß Sie zu 200% hinter mir steht. Ihre Eltern sehen im anderen Schwiegersohn die ideale. Sagt zu allen ja, hat keine eigene Meinung, sondern nur die seiner Frau zählt und diese ist zu 98% auch die Meinung von Schwiegereltern. Kurzum, er hat seine Eier abgegeben. Dieses Phänomen hat man jetzt deutlich in den letzten 2 Jahren gesehen. Dazu kommt, daß die ja in ein Haus wohnen und quasi besser dargestellt sind als wir, getreu dem Motto Statussymbol. Keine Frage, wir haben auch nach ein Eigenheim gesucht. Aber die Preise zzt schrecken davon ab. Und jetzt bis Lebensende verschulden möchte ich auch nicht. Zumal ich handwerklich zwei linke Hände habe. Bringt für uns wirklich nichts. Nur zu sagen ich hab nen Haus - nö!

Paartherapie wird auf jeden Fall in Angriff genommen. Zzt sind wir noch im Berchtesgadener Land unterwegs. Die Ruhe, Natur und den Biergarten genießen.

Schwiemutter hatte gestern Geburtstag, als wir denen gesagt haben, wir kommen nicht, wir sind im Urlaub... Wir hätten vorher eher bei denen um Erlaubnis fragen müssen. Ansonsten sind die jetzt immer mit dem Wohnmobil unterwegs. Was in den letzten monaten mehr wurde, das langsam auch jetzt gegen meine Mutter was gemacht wird. Sie durfte sich von denen auch mal was anhören, ich passe nicht zur Familie, ich bin schuld daran das meine Frau etwas dicker geworden ist und nicht das PCO. Mein Vater, Gott möge Ihn lieb haben, hat damals auf der Fahrt zum Standesamt gesagt "noch kann ich umdrehen, ich hoffe Du bist Dir sicher". Er war mein Trauzeuge und hat mit provozeit das eines Tages, sowas wie jetzt kommen würde. Er hat sehr feine Antennen gegenüber Menschen. Er hat mit allen Sachen recht behalten. Ganz nebenbei, ich hab das glaub ich von Ihm, habe nämlich auch sehr feine antennen. Damals, der erste Kontakt mit meinen Schwager war mein erster Gedanke "ach Du scheiße, was das für einer, der wird es hier auch schwer haben". Nur das er sich ergeben hat und quasi dieses hinterhältige Verhalten lebt und denkt die seien die Nummer eins und machen und klein.
LG von der Küste
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Reiseonkel
Lavendel64
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Re: Ich brauche Eure Hilfe, befinde mich in einer Sackgasse

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo Reiseonkel,

ja, der Regisseur stammt von meiner Therapeutin (ich kann ihn schon fast nicht mehr hören, aber wenn man wieder dabei ist, die Zügel aus der Hand zu geben, fremdbestimmt zu leben, hilft er, eine andere Sichtweise zu finden)

Deine Frau steht hinter Dir ... also, was willst du mehr? Dann setzt Euch zusammen und beginnt, Grenzen zu setzen. Das wird schwer sein, das wird für Unverständnis sorgen, aber nur Ihr könnt die Situation für euch ändern.
Wir sind damals über Weihnachten in Urlaub gefahren. Meine Eltern mussten allein feiern. Es tat mir Leid, ich habe mindestens so gelitten wie sie. Aber es war notwendig, denn ihnen ist klar geworden, in welche Richtung ich marschiere, wenn sie es auf die Spitze treiben. Und bei uns war das Ganze noch nicht so gefestigt wie bei Euch. Das ist ein harter Weg, immer wieder stoppen, um nicht in alte Muster zu fallen. Klar sagen: was ihr da macht, geht nicht, ist respektlos, geht Euch nichts an.
Besprecht als Paar, wie deine Frau z.B. reagieren würde, wenn Du Dich umdrehst und gehst, weil Du beleidigt wurdest. Solche Reaktionen müssen dann geplant sein, damit Du nicht enttäsucht bist, wenn Deine Frau NICHT mitgeht, sondern später nachkommt. Das hat nicht unbedingt was mit Loyalität zu tun, sondern mit einer eigenen Entscheidung. Es sind ihre Eltern - das wiegt immer wieder schwer.

Eine Paartherapie kann Euch auf diesem Weg begleiten und helfen, dass Ihr Euch nicht verliert.

LG Lavendel
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lt.cable
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Re: Ich brauche Eure Hilfe, befinde mich in einer Sackgasse

Beitrag von lt.cable »

Hallo, Reiseonkel87!

Ich stelle einfach zwei Fragen:

Bringt es dich selbst weiter (verbessert es deine Stimmung, dein Lebensgefühl, deine sozialen Beziehungen), feindselige und bisweilen aggressive Haltungen gegenüber deinem Umfeld zu kultivieren?

"Man [hat] sich zwar bei der Hochzeit ein Versprechen gegeben..." Bringt das die Verbundenheit zwischen dir und deiner Frau aus deiner Sicht angemessen zum Ausdruck?

Es grüßt

lt.cable
Ein Nilpferd wollte zum Ballett
als schönster aller Schwäne.
Nur war es fürs Ballett zu fett.
So scheitern viele Pläne.
- Charles Lewinsky
Reiseonkel87
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Re: Ich brauche Eure Hilfe, befinde mich in einer Sackgasse

Beitrag von Reiseonkel87 »

Guten Morgen Lavendel,

Das meine Frau hinter mir steht, symbolisch betrachtet ist super und so soll es in einer funktionierende Ehe auch sein, daß man hinter seinen Partner steht. Ob ich hinter Ihr stehe, oder Sie hinter mir, wir werden von Ihren Eltern aufgehalten und blockiert. Die stehen uns quasi im Weg und machen keinen Platz.

Ich hatte mit meiner Frau jetzt ein sehr langes Gespräch. In ruhiger Atmosphäre. Wir sind uns einig, daß es so wie es jetzt (mal wieder) ist, nicht weitergehen kann und wird. Sie selbst sagt, daß man auf Abstand geht. In meinen Augen ein erster wichtiger Schritt. Aber diesen haben wir zuletzt schon so oft gemacht. Ich hatte Ihr nur gesagt, ich bin müde. Wie lange soll das wieder gut gehen? Das letzte Mal kamen die nach 2 Wochen wieder angeschissen. Hielt dann bis zum ersten kleinen Fehler, den die bei mir gesucht hatten.

Für mich geht es erstmal demnächst in eine Therapie, es ist die Zeit, wo ich an mich mal denken sollte und vorallem auf meiner Gesundheit. Das wird dann mit einer Paartherapie gekoppelt. Wo wir uns einig sind, wir wollen unsere Ehe retten. Für mich existieren Ihre Eltern, sowie Ihre Schwester plus Mann nicht mehr.

Letzterer ist für uns beide auch eine Hauptperson, da es in den letzten 2 Jahren kontinuierlich schlimmer und hinterhältiger geworden ist. Der Ex Mann von meiner Schwägerin war vom Charakter ähnlich wie ich, war in einigen Sachen mehr Arschloch als ich. Und der neue, ja, wie schon erwähnt, tut und macht, sagt zu allen ja, Schwiegerelterns Liebling oder auf gut deutsch gesagt, nen richtiger Arschkriecher. Diese Meinung und Sicht, haben meine Frau und ich zusammen. Es wird ein langer und steiniger Weg. Der Vorteil für uns, die Schwierigkeiten in Form von zwei Personen sind bald für längeren Zeitraum mit dem Wohnmobil unterwegs, so das wir zuhause durchatmen können. Aber irgendwann, sind die ja wieder da, mit der Hoffnung, daß wir bis dahin unsere Ehe wieder stärken konnten.

@ lt cable, Feindseligkeit oder die Aggressivität bin nicht ich. Passt normalerweise nicht zu meinen Charakter. Es gehört schon sehr viel dazu, um mich auf dieses Level zu bringen. Nachdem was alles in den letzte fast 8 Jahren gewesen ist, kann ich sagen, daß gewisse Personen keine Freunde für mich sind, sofern man unter Freund und Feind unterscheidet. Die Aggressionen die jetzt in sehr kurzer Zeit hochgekommen sind, sind eher ein Zeichen, das ich total am Boden bin und nicht mehr kann. Daher suche ich mir auch professionelle Hilfe. Die meisten Gefühle die ich zuletzt und am meisten in meinen leben erfahren durfte waren Verletzheit und Enttäuschung bis hin zur Traurigkeit.

Ich bin ehrlich, ich weiß zzt nicht wie sich Freude, Fröhlichkeit, Geborgenheit oder gar Liebe anfühlt.

Auch was mich einst ausgezeichnet hat, eine starke Willenskraft, ist zzt weit entfernt. Hab morgens nicht mal den Willen aus den Bett raus zu kommen. Da ich Angst habe, wieder verletzt oder enttäuscht zu werden.
LG von der Küste
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Reiseonkel
Suchende2
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Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Ich brauche Eure Hilfe, befinde mich in einer Sackgasse

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Reiseonkel,

hast Du meine PN erhalten?
Bei mir steht sie seit gestern noch im Postausgang.

Alles Gute,
Suchende
Reiseonkel87
Beiträge: 368
Registriert: 30. Dez 2015, 22:03

Re: Ich brauche Eure Hilfe, befinde mich in einer Sackgasse

Beitrag von Reiseonkel87 »

Suchende2 hat geschrieben:Hallo Reiseonkel,

hast Du meine PN erhalten?
Bei mir steht sie seit gestern noch im Postausgang.

Alles Gute,
Suchende
Hab Dir gerade mal geantwortet, 1000 Dank
LG von der Küste
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Reiseonkel
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