Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

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Neuaufbruch22
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Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

Beitrag von Neuaufbruch22 »

Aufbruchsphase nach der Depression - Hilfe, ich stülpe mein ganzes Leben auf den Kopf

liebes Forum, ich hatte fast 2 Jahre eine mittelschwere Depression, arbeitete daneben vollzeit - ich bin selbstständig - rettete sogar mit hohem Einsatz meine berufliche Existenz und richtetet alles neu aus. Das hat ganz gut geklappt, auch Corona bringt mich nicht aus der bahn, wenns auch schwer ist.

Seit Oktober / November bin ich aus dem Tunnel draußen, das Leben fühlt sich sagenhaft und toll an, ich fühle mich total stark (bin knapp über 60), manchmal sage ich, ich könnte Bäume ausreissen. Also auf der guten Seite ist viel.

Aber ich erlebe auch einen immensen Hang alles jetzt umzubrechen, Job, Freundschaften, Beziehungen zu meinen Kindern (ich stehe nicht mehr für alles zur Verfügung), meine >30-Jahre dauernde Ehe (ich will mich trennen und habe das auch schon ausgesprochen, den Wohnort, irgendwie alles.

Das irritiert mich schon sehr, dass kein Stein auf dem anderen bleibt. Mein Therapeut meinte, als ich sagte, ich reisse alles ein, "nein sie repapieren nur". Ich bin hier unsicher, Freude meinen Midlifecrisis, gehört das zur Krankheit dazu, dass man dann beim Ausstieg so überdreht, ist das sozusagen unnormal, oder ist es anderen auch schon so gegangen. Muss ich davor Angst haben, dass ich dann plötzlich vor einem Trümmerhaufen stehe, das neue ist nicht da, und das alte habe ich eingerissen? Oder kann es sein, dass man wirklich mit Elan sich neu erfindet? Gibt es jemanden, der oder die auch schon so was erlebt hat, wie fühlt es sich dann nach 1 oder 2 oder 5 Jahren an. Bereut man alles, kehrt zum Ehepartner reumütig zurück, oder kann es auch sein, dass man sich etwas neues aufbaut und dort glücklich wird?

Danke für Eure Erfahrungen.
Monchen12345
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Re: Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

Beitrag von Monchen12345 »

Hallo Neuaufbruch22,


erstmal ist es gut, wenn es sich für dich richtig anfühlt.
Ein Therapeut in der Tageklinik hat mal gesagt, dass viele dahin kommen und sagen, dass sie ihr altes Leben wieder haben wollen. Dabei vergessen sie aber völlig, dass dieses Leben sie auch krank gemacht hat.
Von daher würde ich es jetzt als gutes Zeichen Werten, wenn du jetzt viel umkrempelst.
LG, Monchen
Monchen12345
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Re: Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

Beitrag von Monchen12345 »

Hallo Neuaufbruch22,


erstmal ist es gut, wenn es sich für dich richtig anfühlt.
Ein Therapeut in der Tageklinik hat mal gesagt, dass viele dahin kommen und sagen, dass sie ihr altes Leben wieder haben wollen. Dabei vergessen sie aber völlig, dass dieses Leben sie auch krank gemacht hat.
Von daher würde ich es jetzt als gutes Zeichen Werten, wenn du jetzt viel umkrempelst.
LG, Monchen
momadome
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Re: Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

Beitrag von momadome »

Hallo Neuaufbruch22,

Was du beschreibst, habe ich erlebt. Nach langer , schwerer Depri einen Neuanfang....Stück für .

Bin mit 50 Jahren in Frühpension geschickt worden, was mir auch sehr gut getan hat. Habe mich dann in dieser Situation erstmal sortiert. Und dabei festgestellt, dass meine Ehe die Depression füttert. Die Ehe wurde freundschaftlich aufgelöst....Nach 30 Jahren.
Hausverkauf, Umzug, neues Lebensumfeld. Nochmal eine "Ausbildung" zum Genesungsbegleiter gemacht und 6Jahre lang darin im Minijob gearbeitet.

Also bis auf meine Kinder und einige gute alte Freunde alles neu, anders.

Aber immer eins nach dem anderen, manches hat sich auch einfach so ergeben. Ich habe jedenfalls nichts übers Knie gebrochen.

Und ja ,es ist so.....das Leben vor der Depression hat viel dazu beigetragen, mich krank zu machen und zu halten. Ich wollte mein altes Leben nicht wieder haben, ich wollte ein gutes Leben für mich finden.

Ich wünsche dir viel Glück bei deinem Aufbruch und ein gutes Augenmaß.
Lieben Gruß, jojoma
Greta1962
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Re: Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

Beitrag von Greta1962 »

Hallo Neuaufbruch22,

ich denke, es ist gut und wichtig, sein Dasein und Umfeld zu überdenken und ggf. Änderungen herbeizuführen. Was einen krank gemacht hat, das sollte nicht bleiben - denn dann kommt man ja nie aus der Spirale heraus.

Dennoch hörst du dich etwas sehr euphorisch an ... dieses "Bäume ausreißen" nach so einer Krankheit!? Hm, ich weiß nicht ... die Kräfte könnten auch schnell wieder schwinden und dann stehst du vor einem Scherbenhaufen, hast vielleicht zu viel zerschlagen!? Ich weiß es nicht.

Ich wünsche dir gute Entscheidungen!
Und Menschen, mit denen du das konkret besprechen kannst.
Alles Gute!
Liebe Grüße von ..... Greta
Neuaufbruch22
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Re: Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

Beitrag von Neuaufbruch22 »

ich weiß noch nicht recht, wie man antwortet - at Monchen:

danke für die Rückmeldung, ich denken genau das gleiche, zunächst hatte ich gedacht, die letzte "Bombe" die Fast-Insolvenz durch einen Narzissten als Geschäftspartner sei für alles verantwortlich. In der Therapie habe ich dann so langsam begriffen, dass das falsch ist. Die letzten "Einschläge" waren nur der große Tropfe, der alles zum Überlaufen brachte, das alte Leben und vor allem auch die alte Beziehung waren die eigentlichen Ursachen. So fühle ich mich auch nicht so schlecht damit eine >30-Jahre-Beziehugn zu beenden. Denn wenn ich eines weiß, das alte Leben so möchte ich nicht wieder! Danke für den Kommentar!
Neuaufbruch22
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Re: Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

Beitrag von Neuaufbruch22 »

Liebe(r) jojoma,

vielen Dank für deinen interessanten Beitrag, das ist ganz ähnlich wie bei mir. Dass du dich so neu sortierst hast ist toll, genau das passiert bei mir. Die vielen konsequenten Änderungen bei dir sind wirklich auch tiefgehend. Aber du scheinst es hinbekommen zu haben, neu begonnen zu haben und glücklich zu sein.
momadome hat geschrieben:Hallo Neuaufbruch22,
(...Und dabei festgestellt, dass meine Ehe die Depression füttert.)

Das denke ich bei meiner auch, aber es so ganz konkret zu wissen, ich vermute es, im Bauch weiß ich es: Woher wusstest du es, dass es die Ehe ist?

(Die Ehe wurde freundschaftlich aufgelöst....Nach 30 Jahren)
Bei mir sind es 38 Jahre :) - ich versuche es auch freundschaftlich, aber klappt das? Hat dein Partner/in mitgemacht, weil sie/er gesehen hat, dass du krank warst, oder wie kam es, dass er/sie mitmachte?
Bei mir ist es das, dass die Partnerin das mit der Depression verknüpft aber auch meint, es sei eine Überreaktion. Ob sie die freundschaftlich Auflösung letztendlich mitgehen wird??? - Wenn nicht, wird es eben trotzdem durchgezogen.

Das ist echt beeindruckend, was du schreibst. Bei mir kommen die Dinge auch nacheinander, aber in hoher Geschwindigkeit. Seit meinem Beitrag vor 10 Tagen ist nun sogar der Narzisst aus der Firma gedrängt, das hätte ich nie gedacht, dass das möglich wird.

(Ich wünsche dir viel Glück bei deinem Aufbruch und ein gutes Augenmaß.
Lieben Gruß, jojoma
)

Danke, sehr hilfreich und ermutigend!
Neuaufbruch22
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Re: Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

Beitrag von Neuaufbruch22 »

Liebe Greta,

danke für die zur Vorsicht ratenden Worte. Ich bin sehr tatkräftig und als Selbstständige gewohnt, mir selbst helfen zu müssen. Das mit der Euphorie stimmt schon, sie verwundert mich auch, aber es ist wie eine Lokomotive, die mich vorwärts zieht, ich muss nur den (neu entdeckten) Gefühlen folgen - früher haben ich alle Gefühle durch die "Pflichten" zugedeckt.

Die Vorstellung eine "neues" Leben zu bekommen, dass weit weg von dem alten mit der Depression ist, ist so intensiv beflügelnd

Liebe Grüße
Henrike
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Re: Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

Beitrag von Henrike »

Hallo Neuaufbruch22,

du hast ein interessantes Thema eröffnet, danke. Bei mir endete der Tunnel am Ostermontag, das war zunächst nicht zu glauben, da ich auch vorher mal einen einzelnen guten Tag hatte. Nun sind es schon 8 Wochen. Der Ostersonntag war sehr emotional, nochmal um meine Eltern getrauert und die Wohnung meiner Mutter letztmalig besucht, sie ist im März gestorben. Vielleicht fing auch mal das AD an zu wirken, dass ich seit Ende Februar nahm. Jetzt traue ich mich auch noch nicht das Antidepressiva abzusetzen, 50 mg Setralin.
Letztlich bin ich froh, dass 11 Monate Unruhe und quälendes Grübeln vorbei sind. Das Medikament werde ich später in Absprache mit der Ärztin ausschleichen.
Es ist sehr viel Freude in mir. Aber ich habe in einer stressigen Situation auch festgestellt, dass ich schnell erschöpft war und habe den Rückzug gewählt. Ich habe auch während der schweren depressiven Episode (11 Monate) fast durchgearbeitet, die einzige Auszeit war eine Reha, die ich direkt nicht als hilfreich empfand. Die Zeit war schlecht gewählt, über Weihnachten nicht daheim hat mir zugesetzt. Gleichzeitig gab es weniger Anwendungen. Am positivsten war dann der Austausch mit anderen, ich habe eine Freundin gewonnen.

Im Job läuft es weiter gut, ich hatte dort den offenen Umgang mit der Krankheit gewählt, da es ohnehin alle merken konnten, ich war in mich gekehrt, es gab fast sprachlose Tage. Der Job war aber meine Tagesstruktur.

An den Wochenenden konnte ich nicht viel mit mir anfangen, das ist jetzt wieder anders. Ich habe meine innere Ruhe wieder und bin ausgeglichen, kann entspannt auf dem Balkon sitzen.

Die Änderung ist jetzt auf mich zu achten, wenn ich etwas nicht will, dann lasse ich es eben. Das war vor der Erkrankung im Nachhinein gesehen etwas anders. Dahin will ich nicht zurück.
Gut tut mir, dass ich zu einer Rehanachsorge gehe, eine kleine Gruppe, die von einer Psychologin geleitet wird. Eine Einzeltherapie hatte ich bis April, sie endete durch den Mutterschutz der Therapeutin. Jetzt hatte ich noch ein gutes Erstgespräch bei einer anderen Therapeutin, habe mich mit ihr aber so verständigt, dass ich erstmal keine Einzeltherapie mehr mache und mich melden kann, wenn ich Bedarf habe. Derzeit reicht mir die wöchentliche Rehanachsorge. Es tut mir nicht gut, wenn ich zu viele Termine nach der Arbeit habe und es gibt derzeit kein Thema, dass ich dringend besprechen möchte.

LG Henrike
Happy Girl
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Re: Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

Beitrag von Happy Girl »

@Neuaufbruch
Das ist ein spannendes Thema!
Mir wurde auch gesagt, dass Teile meines alten Lebens dafür verantwortlich sind, dass ich krank geworden bin. Insofern ist es doch super, wenn du negative oder kraftzehrende Dinge in deinem Leben ändern willst. Was die Euphorie anbelangt, ist das immer schwer einzuschätzen. Am besten ist es wohl, wenn du nicht zu schnell vorgehst, auf der anderen Seite aber auch deine Energie nutzt. Es kommen immer wieder Tage, an denen man einfach weniger Energie hat, da ist es gut, an anderen Tagen die Energie und Motivation zu nutzen.

Ich selbst müsste auch ganz dringend etwas in meinem Leben ändern, bin in dieser Angelegenheit aber wie gelähmt und werde seit Jahren nicht aktiv. Selbst mit Babysteps kann ich mich nicht aufraffen.
Lavendel64
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Re: Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo,

es ist richtig, dass das alte Leben bzw die Umgehensweise damit ein Auslöser der Depression ist.

Rückblickend gesehen, habe ich in der Phase danach oft überreagiert. Man fühlt sich euphorisch, hat neue Energien und denkt, man muss alles ändern, um nicht erneut in eine Krise zu geraten. Dieser Gedanke bzw diese Ängste vor einer neuen Krise haben mich -auch- geleitet. Um es mal überspitzt zu sagen: Rat der Therapie: "Sagen Sie öfter mal "nein"" ... und man wirft mit "neins" um sich. Das hat natürilch auch Konsequenzen, denn die Umwelt reagiert völlig irritiert. Bei mir hat es eine Zeit gedauert, bis ich da eine Balance gefunden und ein Gefühl dafür entwickelt hatte, was ich wirklich möchte und wann eine persönliche Grenze überschritten wurde.

Gleichzeitig ist eine Depression ja auch kein Freibrief für alles. Es gilt, im Zusammenleben trotzdem Kompromisse zu schließen und auch mal einen unangenehmen weg zu gehen. Aber es sollte eine bewusste Entscheidung sein.

Ich würde in dieser Phase nicht zu emotional entscheiden - wie Du sagt, eventuell stehst du nachher vor einem Trümmerhaufen und schlidderst in die nächste Krise. Dein Bericht hört sich an, als wollest du zwei Wochen nach einem Beinbruch einen Marathon laufen. Nicht mehr für alles zur Verfügung zu stehen, ist eine vernünftige Änderung und es wird bereits an dem Punkt Kraft kosten, etwas zu ändern. Man fällt schnell in alte Muster zurück. (Ich weiß, wovon ich rede ;) Mein Rat wäre also: gehe es langsam an - überlege genau, warum du etwas aufgeben willst, das dich über 30 Jahre begleitet hat - ist die Ehe unerträglich oder gibt es da Positives?

LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
Gertrud Star
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Re: Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo,

ich weiß nicht, wie das genau ist. Aber bei mir habe ich jedesmal auch alles mitgenommen, wenn ich aufgebrochen bin. Und man sollte denke ich genau unterscheiden, ob die Depression vorbei ist oder man nur etwas "hypoman" ist, also tatkräftig aber noch nicht gesund.

Hier im Forum gab es mal jemanden, der brach mit dem Motorrad auf für eine Tour durch einen anderen Kontinent.
Und eine Fernsehdoku fällt mir ein, da geht es um eine ältere Dame, die mit dem Wohnmobil umher zieht. Die heißt glaube ich "Gisela on the road", ist in deutsch. Vielleicht findet sich (falls die Doku nicht mehr im Netz ist) noch ein Zeitungsartikel über diese Gisela.

Frohes Gelingen wünsche ich
Gertrud
momadome
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Re: Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

Beitrag von momadome »

Hallo Neuaufbruch22,

woher ich wusste, dass meine Ehe die Depression füttert? Zuerst mal, meine Ehe war es nicht allein, da gab es noch einige andere Faktoren.
Ich habe keinen Respekt mehr meinem Partner gegenüber gefühlt, habe mich oft für ihn fremdgeschämt und ganz andere Schwerpunkte in meinem Leben entwickelt als er. Als wir uns getrennt haben, war er wohl insgeheim noch der Meinung, dass alles wieder gut wird, wenn die Depression vorbei ist. Da es vorher in unserer Ehe weder grossen Streit noch irgendwelche Vertrauensbrüche gab ging die Trennung ruhig über die Bühne.

Wiegesagt, bei ihm war da noch Hoffnung auf einen Neubeginn. Bei mir war nur Erleichterung. Und bei jedem Familientreffen für mich die Bestätigung, dass wir in unseren Charakteren viel zu unterschiedlich sind um wieder zusammen zu kommen. Die Zeit hat auch die Verletzungen geheilt, die ich meinem Partner bestimmt durch das konsequente Beibehalten der Trennung zugefügt habe . Heute haben wir einen freundschaftlichen Umgang gefunden.

Ich habe viel gearbeitet, an mir, meinen Ansichten und Blickwinkeln. Bin öfter mal übers Ziel hinaus geschossen und durfte dann die Konsequenzen tragen. Habe Neues begonnen und wieder verworfen. Dieser ganze Prozess ist seit 13 Jahren im Gange. Fertig werde ich damit nie sein. Je nach Belastung kommen auch wieder Einbrüche, mit denen ich aber mittlerweile umgehen kann.

Nur eines bin ich bestimmt nicht mehr, die Person, die ich zu Beginn der Depression war. Und die wollte ich auch nicht mehr sein. Teile davon treten immer mal wieder zum Vorschein, sie gehören ja auch irgendwie zu mir und meinem Leben. Sie dürfen halt nicht mehr die Oberhand gewinnen, daran darf ich immer wieder arbeiten.

Lieben Gruß, jojoma
FrequentFlyer
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Re: Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

Beitrag von FrequentFlyer »

Lieber Neufaufbruch22!

Ich bin "nur" Angehöriger bzw. Partner an einer an Depressionen erkrankten Person und... diese Worte von dir im deinem Anfangspost kommen mir so bekannt vor. Meine Freundin leidet an immer wiederkehrenden Episoden – ich habe dies in den letzten sechs Jahren bestimmt schon vier mal mitgemacht. Sie ist beruflich sehr erfolgreich – man könnte auch sagen, beruflich klappt alles, im Privaten klappt sie zusammen. Sie hat einen sehr kommunikativen Beruf, kann aber während einer Episode nach Feierabend nicht mehr mit ihrem Umfeld kommunizieren. Und jedes mal erzählt sie nach einer Episode, dass sie jetzt eine nie dagewesenen Stärke erreicht hat, die sie auch gleich wieder beruflich nutzt. Seit ich sie kenne, hat sie sich schon mehrmals neu erfunden... in meiner Wahrnehmung ist sie immer die gleiche geblieben. Da hat sich nichts geändert, außer das ihre Episode endete. Jedes mal betonte sie ihr Stärke die sie hat, alleine eine solche Episode überwunden zu haben und jedes mal habe ich mir die Frage gestellt, ist wahre Stärke eigentlich nicht die Fähigkeit seine Grenzen zu kennen? Ist wahre Stärke nicht auch die Fähigkeit Hilfe annehmen zu können? Die Welt hat sich geändert – den starken Typen der alles alleine regelt findet heute kein Platz mehr im Cockpit eines Flugzeuges.
Wenn ich meine Freundin so beobachte, dann halte ich es für reines Wunschdenken das man sich irgendwie neu erfinden kann, sich irgendwie grundsätzlich ändern kann. Wenn es tatsächlich Möglich wäre, dass es einen Resetknopf im Leben gibt (eine oft gemachtes Bild meiner Freundin), warum ist dies denn kein Bestandteil irgendeiner Therapie? Mir kommt dies bei meiner Freundin immer so vor, als hätte sie in Bezug auf die Psyche eine Art mechanisches Modell vor sich, das man wieder auf Anfang stellen könnte. Meine Beobachtung ist eine ganz andere – nach der Episode ist immer vor der Episode.

LG
Lavendel64
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Re: Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

Beitrag von Lavendel64 »

@FrequentFlyer: vielleicht hast Du sogar recht. Veränderungen muss man zulassen, vor allem muss man einsehen, dass etwas nicht stimmt. Ich stimme dir völlig zu: die wahre Stärke ist Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren, Hilfe anzunehmen, wo es notwendig ist.

Du wirst an der Situation aber nichts ändern können - das kann nur sie selber.

LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
FrequentFlyer
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Re: Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

Beitrag von FrequentFlyer »

@Lavendel64: Ja du hast Recht, nur sie selbst kann die Situation ändern.
Das gute an diesem Forum ist ja auch, dass man Input von anderen bekommt die einem nicht persönlich bekannt sind, zu denen man keine Beziehung, Abhängigkeit oder was auch immer hat. Wenn einem der Partner, Eltern oder Freunde etwas sagen, schwingt halt immer so viel mehr mit. Und so werde ich nicht meine Sichtweise ändern, dass nur sie die Situation ändern kann und so werde ich mich nicht bemühen sie zu "bemuttern". Das heißt jetzt nicht das ich sie nicht unterstütze - aber halt nur in den Grenzen die sie vorgibt - und die sind sehr eng wenn man sich nicht helfen lassen will.

LG
Neuaufbruch22
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Re: Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

Beitrag von Neuaufbruch22 »

Danke für die differenzierten Meinungen,

vieles von dem was ihr schreibt, macht mich nachdenklich. Z.B. die Erfahrung, dass man dann anschließend zu viele Neins gibt und in dem was man tut, übers Ziel hinausschießt. Oder dass Wandel langsam anzugehen ist, und nicht ein Marathonlaufkurz nach Fußbruch.

Witzig insofern, als ich mich gerade an der Hüfte operieren ließ und schon wieder gant schön flügge fühle.

Also Verschiedenes:
1.) ich glaube schon, dass man Dinge ändern kann. Ich habe z.B. in 4 Monaten 8 KG abgenommen, 5 kommen noch oben drauf (beim Abnehmen), dann wiege ich so viel wie mit 35. Das geringere Gewicht tut vielem gut auch einer verbliebenen Attraktivität.
Einhergehend habe ich meine Ernährung umgestellt, von ganz okay, auf durchgehend gesund.

Ich kleide mich anders (als Mann) - wie üblich mich etwas gehen lassen, als Depressiver keine Freud an Kleidung gehabt. Die gleichen 2 Jogginghosen alternierend zu hause 12 Monate getragen. Jetzt stehe ich vor dem Kleiderschrank und übe (ja es ist echtes üben) zu fühlen, was mir eventuell Spass machen könnte. Davor war es Hose rausholen, rinn in die Hose, zu fertig. Jetzt fühle ich (das ist ein Porzess und fällt noch schwer) was Spaß machen könnte, ich aktiviere meine femininen Anteile könnte man auch sagen. Das ist sicher Depressionsverhindernd. Dann suche ich Klamotte, die zusammen passen, mache es etwas schick, manchmal fast gewagt, udn gehe so durch den Tag. Abends wird konsequent alles weggeräumt und morgends immer etwas anderes als am Vortag angezogen.
Oder ich stehe in der Dusche, es gibt 4 Duschflaschen. Bislang nahm ich immer das, was verbraucht werden musste oder das was irgendwie weg musste, weil es zum Beispiel nicht gut roch .... (verrückt nicht, genau das zu nehmen früher). Jetzt sage ich STOPP. Was würde mir denn jetzt evtl am meisten Spaß machen, was ist am attraktivsten, was ist das teuerste, das ist gerade recht für mich ... Das sind alles schon Verhaltens- und damit auch Persönlichkeitsveränderungen.

Ich habe z.B. ausgerufen, das mein 7. Lebensjahrzehnt das Jahrzehnt der Freundlichkeit wird, ich mich also in allen Begegnungen davon versuche leiten zu lassen.

Zum anderen beim nächsten mal, ich muss schließen
Happy Girl
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Re: Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

Beitrag von Happy Girl »

Klar kann man Dinge ändern!
Bin gespannt auf deine nächsten Beiträge.
Denen unter euch, die sich aktuell auch keine große Veränderungen zutrauen, kann ich das Buch "Die 1% Methode" empfehlen. Bin ich gerade am lesen und habe schon einige gute Tipps bekommen.
Neuaufbruch22
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Re: Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

Beitrag von Neuaufbruch22 »

at Jojoma und an die anderen :)

du schreibst: Nur eines bin ich bestimmt nicht mehr, die Person, die ich zu Beginn der Depression war. Und die wollte ich auch nicht mehr sein. Teile davon treten immer mal wieder zum Vorschein, sie gehören ja auch irgendwie zu mir und meinem Leben. Sie dürfen halt nicht mehr die Oberhand gewinnen, daran darf ich immer wieder arbeiten.

ich glaube das ist das Unglaubliche, aus der D. kommt eine andere Person heraus, als dort hineingegangen . Steht man vor oder in der D. mag das schaurig klingen, hinten rauskommend aus der D. finde ich das voll spannend, vitalisierend und RETTEND.

Es ist auch so. Du hast 13 Jahre daran gearbeitet, das ist sehr lange, ich bin schon 62, bin sehr handlungsstark (außer in der D : grins) und beschleunige gerade mein leben, in welchem sich fast alles ändert. In den Änderungen - so bilde ich mir ein - beginne ich mich zu finden!!!

In meiner Therapie war das erste Jahr meinem krankhaft narzitischen Geschäftspartner gewidmet. Ich dachte er udn die Beinahe-Insolvent (Firma und auch privat) seien der Grund. im 2. jahr ging es in der Theapie (Verhaltensth. Ansatz) nur noch um die Beziehung. Am Ende von bald 2 Jahren verstand ich, es war die Beziehung, die die Ursache war, der Narzisst war nur der finale Auslöser. Es hat gebraucht, bis ich daraufgekommen bin. Nun ändert sich von tag zu Tag, fast exponentiell meine Wahrnehmugn des Themas. Seit ein paar Tagen sage ich, die Beziehung war toxisch. Eine neue Einsicht. Deshalb gehe ich auch mit Verve vor und beende die Beziehung. Das Umfeld der Partnerin sagt, ich sei verrückt - sie instrumentalisiert das Netzwerk auch sehr - meine Familie sagt mir, na endlich, wir fandens immer schon komisch usw. ,

Die Beziehung wird also beendet. Mittlerweile finde ich das nicht mehr als Zerschlagen, sondern ein MiCH-Retten und ein NEU-Erfinden.

Und: ich versuche nicht über den Verstand zu entscheiden, sondern nur über die Gefühle und wo sie mich hinführen.

es gibt für Scheidungen ü 50 den Fachbegriff graue Scheidungen.

Liebe/r jooma - bei dir scheint mir das genau so gewesen zu sein.

Jetzt reichts für heute, bin müde, bald mehr
Grüße!!
Neuaufbruch22
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Registriert: 10. Mai 2021, 19:32

Re: Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

Beitrag von Neuaufbruch22 »

Wenn ich das alles hier so lese habe ich folgenden Eindruck - aus euren Zitaten.

(Monchen12345) Ein Therapeut in der Tageklinik hat mal gesagt, dass viele dahin kommen und sagen, dass sie ihr altes Leben wieder haben wollen. Dabei vergessen sie aber völlig, dass dieses Leben sie auch krank gemacht hat.
Ergebnis:NICHT ZURÜCK Gehen

(jojoma) Hausverkauf, Umzug, neues Lebensumfeld. Nochmal eine "Ausbildung" zum Genesungsbegleiter gemacht und 6Jahre lang darin im Minijob gearbeitet. Also bis auf meine Kinder und einige gute alte Freunde alles neu, anders.
Ergebnis: also bis dahin kann das gehen! Keine Angst haben, schlechter als es schon, wird es kaum

ABER!!
(jojoma): Aber immer eins nach dem anderen, manches hat sich auch einfach so ergeben. Ich habe jedenfalls nichts übers Knie gebrochen.
Ergebnis: Ziel setzen, Schritt für Schritt, keine Aktionismus

(GRETA) dieses "Bäume ausreißen" nach so einer Krankheit!? Hm, ich weiß nicht ... die Kräfte könnten auch schnell wieder schwinden und dann stehst du vor einem Scherbenhaufen, hast vielleicht zu viel zerschlagen!?
Ergebnis: nach dem Auftauchen aus dem Loch, sollte man mit Höhenflügen vorsichtig umgehen und freudig sein, aber Euphorie aktiv bremsen

(Happy Girl): Am besten ist es wohl, wenn du nicht zu schnell vorgehst, auf der anderen Seite aber auch deine Energie nutzt.
Ergebnis: Das finde ich auch gut, im Fall des Falles eines Schwerpunkts würde ich dann für die Energie und das Machen plädieren, einfach dem guten Gefühl aktiv hinterherlaufen, die Richtugn kann kaum falsch sein

(Greta) Ich wünsche dir gute Entscheidungen! Und Menschen, mit denen du das konkret besprechen kannst.
Ergebnis: Ich suche mir NEUE Kontakte als Ratgeber, das können auch alte, halb vergessene Kontakte sein, aber in jedem Fall aus einem UNBELASTETEN Umfeld, keines als aus dem gerade verlassenen System, außer es ist ein persönlicher Kontakt und keiner von mir selbst UND meiner Ex-Partnerin

(Lavendel) "Rat der Therapie: "Sagen Sie öfter mal "nein"" ... und man wirft mit "neins" um sich. Das hat natürilch auch Konsequenzen, denn die Umwelt reagiert völlig irritiert. Bei mir hat es eine Zeit gedauert, bis ich da eine Balance gefunden und ein Gefühl dafür entwickelt hatte, was ich wirklich möchte und wann eine persönliche Grenze überschritten wurde.
Gleichzeitig ist eine Depression ja auch kein Freibrief für alles. Es gilt, im Zusammenleben trotzdem Kompromisse zu schließen und auch mal einen unangenehmen weg zu gehen. Aber es sollte eine bewusste Entscheidung sein.
Ich würde in dieser Phase nicht zu emotional entscheiden. Dein Bericht hört sich an, als wollest du zwei Wochen nach einem Beinbruch einen Marathon laufen.
Mein Rat wäre also: gehe es langsam an - überlege genau, warum du etwas aufgeben willst, das dich über 30 Jahre begleitet hat - ist die Ehe unerträglich oder gibt es da Positives?

Ergebnis: Du sagt etwas sehr Kluges, aber das so zu beherzigen wie du sagst, schaffe ich nicht. Es klingt so abgeklärt bei Dir ... ich habe den Eindruck, dass ich in einem Momentum bleiben muss, also die Veränderungsbewegung aufrecht erhalten muss, ....

Und was ist jetzt:
Graue Scheidungen: Scheidungen über 50, weil es einem reicht, und man/frau es jetzt hinbekommt.
- Frauen erfinden sich neu, sie trennen sich, sie verbindenn sich nicht mehr udn scheinen happy zu werden
- Männer - selten der Part der sich trennt - bleiben Paschas? Binden sich rasch neu.

Ich: bin als Mann der aktive Part und trenne mich - binde mich aber neu - kann gut alleine klar kommen, aber anders ist es schöner. Habe das Glück in Portalen - das gibt es viel tolle Frauen und womöglich nur wenige akzeptable Männer - viel Zuspruch zu finden, tolle Menschen kennenzulernen, es ist dann einfach und fast zwingend, sich rasch neu zu verlieben - ist ja auch ein Gefühl, das seit langem unbekannt ist :)

Grüße aus dem ICE - vom Rendevue kommend - in die Runde
JLivermore
Beiträge: 4
Registriert: 11. Nov 2021, 16:52

Re: Hilfe, ich stülpe nach der D. mein Leben auf den Kopf

Beitrag von JLivermore »

Neuaufbruch22 hat geschrieben:Aufbruchsphase nach der Depression - Hilfe, ich stülpe mein ganzes Leben auf den Kopf

liebes Forum, ich hatte fast 2 Jahre eine mittelschwere Depression, arbeitete daneben vollzeit - ich bin selbstständig - rettete sogar mit hohem Einsatz meine berufliche Existenz und richtetet alles neu aus. Das hat ganz gut geklappt, auch Corona bringt mich nicht aus der bahn, wenns auch schwer ist.

Seit Oktober / November bin ich aus dem Tunnel draußen, das Leben fühlt sich sagenhaft und toll an, ich fühle mich total stark (bin knapp über 60), manchmal sage ich, ich könnte Bäume ausreissen. Also auf der guten Seite ist viel.

Aber ich erlebe auch einen immensen Hang alles jetzt umzubrechen, Job, Freundschaften, Beziehungen zu meinen Kindern (ich stehe nicht mehr für alles zur Verfügung), meine >30-Jahre dauernde Ehe (ich will mich trennen und habe das auch schon ausgesprochen, den Wohnort, irgendwie alles.

Das irritiert mich schon sehr, dass kein Stein auf dem anderen bleibt. Mein Therapeut meinte, als ich sagte, ich reisse alles ein, "nein sie repapieren nur". Ich bin hier unsicher, Freude meinen Midlifecrisis, gehört das zur Krankheit dazu, dass man dann beim Ausstieg so überdreht, ist das sozusagen unnormal, oder ist es anderen auch schon so gegangen. Muss ich davor Angst haben, dass ich dann plötzlich vor einem Trümmerhaufen stehe, das neue ist nicht da, und das alte habe ich eingerissen? Oder kann es sein, dass man wirklich mit Elan sich neu erfindet? Gibt es jemanden, der oder die auch schon so was erlebt hat, wie fühlt es sich dann nach 1 oder 2 oder 5 Jahren an. Bereut man alles, kehrt zum Ehepartner reumütig zurück, oder kann es auch sein, dass man sich etwas neues aufbaut und dort glücklich wird?

Danke für Eure Erfahrungen.
Hallo,
ich bin seit knapp 18 Jahren selbständig und habe mittlerweile eine 11 jährige Tochter, seit mittlerweile 7 jahren mache ich dieselbe Arbeit und ich liebe meine Arbeit (ich bin Daytrader) Vor 20 Jahren ging ich für 7 Monate freiwillig in die Psychiatrie weil ich meine Bipolare Störung nicht mehr aushielt. Ich hatte bis zu meinem 29 Lebensjahr 87 Jobs !!!!!!!, insgesamt hatte ich 35 Wohnsitze und von der Quantität meiner Beziehungen will ich gar nicht reden. Meine Tochter nennt mich Langweilig, ich habe seit letztem Jahr wieder Kontakt zu ihr zuvor hatten wir uns 8 Jahre nicht gesehen. Mein früheres Leben hatte mich auch krank gemacht, oder mein früheres Leben war so, weil ich einfach krank war. Aber das ich aller widrigkeiten zum trotz den Krankenhausaufenthalt auf mich genommen habe und danach mit verdammt vielen Vorurteilen kämpfen musste. Das gehörte auch zum Reife und Genesungsprozess, un dich bereue nichts denn wenn ich mich nicht auf diese Veränderung eingelassen hätte und mir meine Krankheit eingestanden hätte, dann gäbe es meine wundervolle Tochter nicht. Auch wenn ich nichts von ihr habe, so gehe ich doch manchmal im Gedanken zurück und erinnere mich wie schlimm es damals war. Und das gibt mir Anfangs die Kraft wie beim anfahren eines Autos und danach fühle ich mich sogar glücklich.

Was ich damit sagen will, manchmal wenn man eine Entscheidung bereut hilft es einen Schritt zurück zu gehen und das grosse ganze zu betrachten, um wieder zu sehen wie kleine Veränderungen mit der Zeit wachsen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute bei ihrem Umbruch und Aufbruch in ein neues Leben.
Liebe Grüße
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