Depressive unterversorgt?Therapieresistenz?

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R.W.
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Depressive unterversorgt?Therapieresistenz?

Beitrag von R.W. »

Hallo, kann die Frage nach der Ursache einer Therapieresistenz auch in einer nicht stufenweise angelegten Therapievorgehensweise liegen? Eben einfach nicht nach wissenschaftlich fundierten Richtlinien? Ich stelle diese Frage deshalb in den Raum, weil ich als Betroffene ein ziemliches Durcheinander an Behandlungen erfahren habe und nun schon seit zwei Jahren erfolglos behandelt wurde. Verschiedene Wege der Therapie wurden probiert, oft nicht ausreichend lang, je nach Institution und deren Ermessen. Ich habe in der LMU München die besten Erfahrungen gemacht und fühlte mich dort wirklich das erste mal seit Depressionsbeginn richtig aufgehoben, ernstgenommen und behandelt. In anderen Einrichtungen musste ich unter dem Stigma Psychiatrie sehr leiden und das war depressionsfördernd. Hinweisen möchte ich nur noch auf den Artikel "Depressive unterversorgt" erschienen im Ärzteblatt Jg.98/Heft49/7.Dezember 2001!! Lesen denn keine Psychiater diese Artikel oder besuchen Fortbildungen zur Behandlung schwerer psychiatrischer Erkrankungen, die oft eine Suizidproblematik - s. Depressionen - aufweisen? Dort beginnt meines Erachtens schon eine Suizidprophylaxe, wie sie im Komp.-Netz propagiert wird. MfG R.
waltraut
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Depressive unterversorgt?Therapieresistenz?

Beitrag von waltraut »

Liebe Ruthild, worum genau geht es in dem Artikel und was meinst du mit "stufenweise angelegter Therapie"? Es ist mir nicht ganz klar geworden,wohin deine Frage zielt. Und inwiefern hast du unter dem "Stigma Psychiatrie" gelitten? Herzlichen Gruß Waltraut
panda56
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Depressive unterversorgt?Therapieresistenz?

Beitrag von panda56 »

liebe ruthild , ich kann mit deinem posting auch nicht viel anfangen. worum geht es und was ist stigma psychiatrie. gruss panda
R.W.
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Depressive unterversorgt?Therapieresistenz?

Beitrag von R.W. »

Hallo Ihr beiden, leider musste ich in so einigen psychiatrischen Einrichtungen die Erfahrung machen, dass ich als Depressive nicht so ganz für voll genommen wurde. Behandlungen (Medikamente), die ich bereits schon erhielt, wurden einfach noch einmal probiert und zu schnell gewechselt, obwohl das Nicht-Ansprechen meiner Depression auf diese schon klar war und verlängerten dadurch nur meinen Leidensweg. Kam ich mal mit einem körperlichen Problem, so wurde aus Schmerzen nach einem chirurgischen Eingriff ein psychosomatisches Problem, dass nach Eigenmedikation mit einem Schmerzmittel nach ein paar Tagen verschwunden war (welch ein Wunder *gg*). Und das war bei den Fachleuten. Die Hausärzte werden meist zuerst mit dem Problem konfrontiert und sollten möglichst eine Depression erkennen, wenn sie vorliegt. Auch da musste ich schon viele bittere Pillen schlucken: "Haben Sie sich noch nicht selbst von der Depression befreien können?" - und ich bekam auch noch das Gefühl in meinem Leben nur versagt zu haben. Wahrscheinlich ist es so, weil mich diese Dinge nicht einfach kalt lassen. Ich verstehe nicht, wieso das häufige Thema Depression oft niederträchtig abgehandelt wird, von der Gesellschaft und leider auch von Fachleuten. In dem Artikel geht es darum, dass Depressionen häufig nicht adäquat behandelt werden, dabei gibt es sehr gute wissenschaftlich fundierte Richtlinien einer Depressionsbehandlung. Da kann sicher deshalb leicht eine scheinbare Therapieresistenz entstehen. Oder? MfG R.
inka
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Depressive unterversorgt?Therapieresistenz?

Beitrag von inka »

mich interessiert das thema der stufenangelegten therapie auch. vielleicht kann herr dr. niedermeier etwas dazu sagen? ist es nicht tatsächlich so, dass mit einer geringen dosis eingeschlichen wird um dann zu erhöhen? ich selber wurde monatelang mit minidosen behandelt, (z.b.: 3xtäglich 3-5 tropfen stangyl) ...trotz diagnose: angst, schwere depression. und dann bekam ich noch die "schuld" dass ich nicht gesund würde. die nächste diagnose hieß dann "drückebergerei". ...
R.W.
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Depressive unterversorgt?Therapieresistenz?

Beitrag von R.W. »

Liebe Inka und @all, ich habe so einige Beiträge im Forum durchgestöbert und lese oft von jahrelangen oder immer wiederkehrenden Depressionen. Gibt es denn Hoffnung, diese ganz los zu werden? Ich denke oft, dass sich nie mehr etwas ändert und dass ich bis ans Ende meiner Tage traurig etc. sein werde. Was denkt Ihr: In wie weit spielen da psychologische Hintergründe eine entscheidende Rolle? Mir kommt es so vor, als hätte sich meine ganze Persönlichkeit verändert. Wie kommt Ihr mit dem Leben + Depressionen klar? Gruss Ruthild
Thomas Roland

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Beitrag von Thomas Roland »

Ja, Ruthild, es gibt Hoffnung. Und das sage ich, obwohl ich zur Zeit keine habe. Mir ist erst jetzt durch eine schwere Depression nach Scheitern einer langjährigen Ehe klar geworden, daß ich früher schon mal depressive Phasen hatte, diese aber nicht als Depresion erkannt habe, weshalb sie also auch nicht behandelt wurden. Ich bin immer wieder herausgekommen, sobald sich meine Lebensumstände positiv geändert haben (Beziehung, Arbeit). Leider habe ich, wenn es mir gut ging, die Leidenszeit immer wieder schnell vergessen und verdrängt, und es dadurch nie geschafft, diese positiven Lebensumstände dauerhaft zu halten. Wenn es in der Beziehung krachte, ging's auch bei der Arbeit bergab. Das erlebe ich jetzt wieder. Und trotz großer Angst gebe ich die Hoffnung nicht auf.Ich hoffe, trotz meiner 53 Jahre diesmal endlich zu lernen und mit der Liebe und Zuneigung anderer Menschen besser umzugehen. Ob's Dir hilft, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber, glaub es mir: es gibt auch in den schlimmsten Zeiten Grund zur Hoffnung. Liebe Grüße Thomas
Dr. Nico Niedermeier

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Beitrag von Dr. Nico Niedermeier »

Das Problem, das Sie in Ihrem ersten Posting aufgreifen, ist ein wesentlicher Bestandteil des Gesamtanliegens des Kompetenznetzwerkes Depression. Es gibt klare Diagnose- und Therapierichtlinien die häufig noch zu kurz oder fälschlich eingesetzt werden.. Gruss Dr. Niedermeier
inka
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Beitrag von inka »

...aber wieso wissen das die ärzte nicht? gibt es eigentlich broschüren vom kompetenznetz, die man mal verteilen könnte? und wenn wir als patienten mit den ärzten über diese behandlungsmethoden sprechen wollen, nehmen sie es nicht ernst (weil wir ja krank sind...) oder lehnen solche "belehrungen" empört ab. es ist wirklich ein sehr schwieriges thema. ich habe den eindruck, die krankheit depression wird von vielen ärzten nicht ernst genommen, sondern eher als "charakterschwäche" (zitat: drückebergerei, ausruhen auf kosten der solidargemeinschaft)angesehen. inka
R.W.
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Beitrag von R.W. »

...nun habe ich die grosse Enttäuschung gehabt. Die o.g. positive Klinik hilft mir nun auch nicht weiter. *traurig-schau* Obwohl es DIE Klinik für Depris ist. Warum habe ich schon wieder das Pech, dort abgelehnt zu werden, natürlich nur als Rat, sich woanders hinzuwenden...weiss nicht wo, hatte dorthin viel vertrauen und verstehe das jetzt nicht, meine Hoffnung ist nun völlig verschwunden...weiss nicht mehr weiter GrussR., die nun auch unterversorgt ist und bleibt, da ich jetzt nicht mehr will!
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Och Ruthild, gib nicht einfach auf. Ich weiß auch, wie weh das tut, wenn mal wieder eine Hoffnung begraben werden muss, aber DIE Klinik ist es doch nicht oder? Die kochen auch nur mit Wasser bzw. AD, auch wenn die Klinik einen guten Ruf haben mag, gibt es doch auch andere, die auch einen haben. Und ich finde sowieso, es ist ein Stück weit Fügung und nicht vorhersehbar, was da in der Klinik wirklich mit dir passiert. Bei mir war es eine tolle Gruppe (die Menschen dort), die mir gut getan hat, und die kann es in jeder Klinik geben oder umgekehrt in der besten Klinik nicht. Lieber Gruß von Thomas
R.W.
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Beitrag von R.W. »

Danke Thomas... ... für die aufmunternden Worte *freu*! Ich verstehe trotzdem die Welt nicht mehr. Mein, leider durch die Depri, angeknackstes Weltbild hat sich nun bestätigt: Selbst die Menschen, die eigentlich (i.o.g. Klinik) am lautesten Hilfe für Depressive (u.a. auch in der Suizidprophylaxe bei Depressiven) propagieren und mir diese Hilfe bereits zu Teil wurde, ich endlich eine Vertrauensbasis in einer Klinik hatte, raten mir von der eigenen Behandlung ab? Das kann ja wohl nicht an der Unterschätzung der eigenen Behandlungsmethoden liegen, sondern nur an mir. Vielleicht weil ich aus dem Osten komme? Vielleicht passe ich auch nicht in gerade laufende Studien? Ich verstehe nicht, warum mir dieser Mensch, mit dem ich schon so einen grossen Teil "erarbeiten" konnte, der mir Hoffnung gab, mich so plötzlich ablehnt und mir nicht mehr helfen will. ICH VERSTEHE ES NICHT!!!! Bin ich ein schlechterer Mensch als andere? Er hat das Abraten begründet, aber ich weiss inzwischen auch als Patient, was mir helfen könnte! Ich habe auch diesen "Rat" (Abrat) für mich genau peprüft und er ist nicht relevant. Wer den Grund mal wissen möchte, darf mich gerne fragen (oder anmailen über mein HP), es ist ein Witz!! Ich war leider nicht in der ersten Klinik und musste feststellen , wie man als psychisch kranker Mensch behandelt wird. Oder: Psychiatrischer Patient = Irrer = unmündig? Herr Dr. Niedermeier: Es tut mir leid, dass ich hier so etwas schreibe, ich werde es auch diesem Menschen, der mir momentan mein Leben zerstört hat (hat einige Tavor gekostet), wissen lassen. Ich werde mir eine andere Klinik suchen müssen, egal wo und werde wieder von vorne anfangen. Darüber müsste mal jemand in der Depressionsbehandlung schreiben. D.h. ich schreibe ja schon selber darüber und auch auf solche Dinge werde ich aufmerksam machen: Mein Mann und ich, wir kommen selber aus med. Bereichen, kennen ausreichend Unzulänglichkeiten, die nicht nur an den beruflich exponierten Menschen, sondern am Geld liegen, aber das war echt zu viel...auch die Hoffnung hilft aus einer Depression wieder aufzutauchen und nicht deren Zerstörung... Übrigens hat Frau Prof. Woggon ein Buch: "Niemand hilft mir" geschrieben, da kann ich inzwischen auch ein Kapitel füllen. Es geht darin um diese Patientengruppe mit scheinbarer therapieresistenz, der ich bis jetzt auch angehöre. Und noch einmal: Ich kenne z.B. das Info-Video des Kompetenznetzes, warum handeln dann die ureigensten Entwickler dieses Projektes so? *sprachlos* Ich werde, wenn ich wieder ein Licht sehe, es auch hier niederschreiben, denn glücklicher Weise hängt nicht alles an diesem Menschen... Sorry Herr Dr. Niedermeier, dass ich dieses Unverständnis hier so niederschreiben musste... Ich wünsche allen Depressiven viel Glück... mit besten Grüssen, R.
marc
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Beitrag von marc »

Es gibt Hoffnung , es gibt immer noch eine Möfglichkeit , die sie noch nicht probiert haben...,das ist ja richtig , es ist aber genauso richtig , daß ein depressiver durch jede weitere vergebliche Therapiemaßnahme noch tiefer abrutscht , seine/ihre Hoffnungen noch weiter schwinden...,und wenn die Zahl der "Fehlversuche" zu groß wird kommt es oft zu Resignation und (berechtigter) Frustration , die den depressiven weitere Methoden mit noch größerer Skepsis sehen lassen und ihn in einigen "Fällen" auch in den Suizid "treiben"...ich bin mir inzwischen nicht mehr sicher , ob alle Therapeuten die "Lebenswichtigkeit" ihres tuns verinnerlicht haben !
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Ruthild! Ich konnte nicht eher fragen (Festplattencrash) - aber mich interessiert brennend, was der Arzt in dieser Klinik als Ablehnungsbegründung genannt hat - falls Du's nicht öffentlich sagen willst, kann ich Dir auch privat mailen, aber ich finde, es gehört zu Deiner Geschichte dazu. Gruß Christabelle
R.W.
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Beitrag von R.W. »

Hallo Christabelle, jaja, der liebe PC ... Also die Ablehnung nannte sich Abraten! Stichwort: Entfernung der Klinik...ich muss Marc zustimmen, ich will nicht nur meckern, aber es hat mich auch schon einige Male in den "Wahnsinn" getrieben. Ich werde aber trotzdem "sonstwohin" fahren, wenn ich der Meinung bin, dass mir das hilft. Bei einem Krebskranken z.B. wird auch nicht hinterfragt, warum er für eine bestimmte Therapie bis zum "Nordpol" fährt...und eine Depression kann schnell mit Suizidgedanken einhergehen... Liebe Christabelle, Du kannst mich über mein Profil erreichen, dann erkläre ich es Dir genauer. Diese Lebenswichtigkeit, wie sie Marc beschreibt, ist leider so einigen Menschen in vielen Bereichen des Lebens nicht bewusst!! Übrigens hat das Kompetenznetz (bei dem "Feldversuch" in Nürnberg?) schon eine Senkung der Suizidrate erreicht, das lässt hoffen. Gruss R.
R.W.
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Beitrag von R.W. »

...leider ist der Kampf um Hoffnung noch nicht beendet, obwohl ich bereits ein gebrochener Mensch bin... den Artikel, den es da mal gab "Helft Suizide zu verhindern" werde ich neu verfassen, wenn ich dazu Kraft haben sollte...Ihr habt netter Weise geschrieben, dass es Hoffnung gibt, gibt es die aber, wenn man nicht ernst genommen wird? Wenn mir jemand sagt: es hat sich jemand umgebracht, hätte er sich doch Hilfe geholt, der wird von mir zu hören bekommen: vielleicht hat er ja auch um Hilfe gebettelt, wie ich und hat keine erhalten...und ich weiss auch nicht, ob ich, falls ich sie bekomme, noch etwas damit anfangen kann, eine Glühbirne ohne Strom brennt auch nicht mehr...ich habe einfach keine Kraft mehr... sorry für diesen Sch***text, aber das musste mal raus. Was nützt mir ein Therapeut oder eine Klinik, wenn ich nur noch an die Decke starren kann? Machts besser R.
steffi
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Beitrag von steffi »

Hallo R.W.! ich starrte auch lange an die Decke..so ca. ein 3/4 Jahr aber es kann sich alles ändern wenn du dir hilfe suchst, auch wenn du nicht glauben kannst in der situation, daß dir da wer helfen kann...es funktioniert...warte nicht zu lange, ich hab zuerst einen selbstmordversuch gemacht, bis ich (zwangsläufig) in die klinik kam.. grüße steffi
R.W.
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Beitrag von R.W. »

Liebe Steffi, ich möchte ja in die Klinik, aber sie will mich nicht, das ist es ja gerade! Den Suizidversuch habe ich auch schon hinter mir, das geht mal ziemlich schnell. Aber ich danke Dir für Deine AW. Gruss Ruthild
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Ruthhild! Es tut mir sehr leid, daß es Dir so schlecht geht; ich wünschte, ich könnte Dir helfen - muß es denn unbedingt diese Klinik sein? Ich kenn' mich da nicht so aus, aber Du kommst doch aus Sachsen, da muß es doch in Dresden, L.E., Chemnitz, was weiß ich - eine gute Klinik geben, die Dich auch nimmt?!? (Und hast Du das denen allen gesagt, mit der Suizidgefahr? Oder kann Dein Therapeut sich vielleicht einschalten?) - Falls Du diese Fragen schon beantwortet hast, ignorier' mich (ich schaffe es nicht, alle Threads zu verfolgen) - ich versuche halt immer, aktiv zu werden, und Du brauchst ja wohl dringend Hilfe. Wollte Dich eben persönlich anmailen, hat aber nicht geklappt; bin ich zu dusselig, oder hast Du Deine E-Mailadresse rausgenommen oder was läuft das schief? Jedenfalls denke ich an Dich und drücke Dir die Daumen. Mitfühlender Gruß Christabelle
R.W.
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Depressive unterversorgt?Therapieresistenz?

Beitrag von R.W. »

Liebe Christabelle und die anderen, ich habe Dich bereits mit den Gründen angemailt. Wollte nur noch einmal hier sagen, dass mir die Münchner Klinik nicht weiterhilft, kann sie auch nicht mehr, da es ein Vertrauensbruch war, sondern ich habe eine andere gefunden, die daraus überhaupt kein Problem macht. Der Grund dieses einen Arztes, der mir ein paar Tage (und viel Hoffnung) ganz schön versaut hat, ist bis heute unverständlich, selbst für den Chef der Klinik. Grüsse R.
Monika 44

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Beitrag von Monika 44 »

Hallo liebe Ruthild, würde mich interessieren wie Du mit dem MAO-Hemmer und der damit verbundenen Diät zurechtkommst. Was Du in einem anderen Thread über BPS geschrieben hast kann ich aus eigener Erfahrung nicht teilen. Geerade bei dieser Diagnose halte ich es für sehr wichtig erst mal von allem gewohnten getrennt zu sein um vielleicht die neue Identität-die eigene zu finden! Viele Grüsse nach Sachsen MOMO
R.W.
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Beitrag von R.W. »

Liebe Momo, also die Diät ist überhaupt kein Problem. Man kann so vieles trotzdem essen, nur mit der Schokolade - die Seelennahrung - ist Gewohnheit, die fällt weg. Schadet sowieso der Figur. Aber im Grunde ist die Diät "nur" eine ganz gesunde Ernährung. Kein Alkohol, keine Innereien usw. *** Borderline: ich weiss nicht in wie weit Du damit assoziiert bist, ich hatte jedenfalls persönlich schon (öfter) die Diagnose, habe aber auf jeden Fall Anteile, musste mich zwangsläufig damit auseinandersetzen und der neueste Wissensstand dazu soll tatsächlich die ambulante Behandlung und für den Notfall die kurze stationäre Krisenintervention sein (es scheiden sich hier wie so oft die Geister). Ich habe eine Traumatherapie gemacht, habe mit vielen Borderlinern Kontakt, die Probleme sind genauso oft verschieden, wie sie sich ähneln und es ist auch unterschiedlich, was einem hilft und was nicht. Du kannst Dich gerne auf meiner HP über das Thema informieren, auch über die Seite borderline-community, sie ist sehr gut und Du (bzw. Ute) kannst dort einen Experten fragen. Die gewohnte Umgebung zu verlassen ist erst einmal eine Flucht, sie mit einzubeziehen finde ich besser, denn die "Rückkehr" habe ich damals als sehr belastend empfunden. Die jetzige Umgebung ist ja auch meist nicht die Ursache der Störung. Übrigens geht die Thera oft bis zu 6 Jahren, die kann man in keiner Klinik verbringen, ein guter Anfang kann sie aber sein. Erst einmal bis dahin, viele Grüsse, Ruthild
Monika 44

Depressive unterversorgt?Therapieresistenz?

Beitrag von Monika 44 »

Nochmal hallo Rudi wie gesagt war ich schon auf Deiner Homepage...und habe Dir unter einem anderen thread einen ganzen Roman geschrieben. Was bitte ist eine Traumatherapie? Und das mit den BPS Anteile ist gut gesagt..bist also auch"bunt" Wie helfen Dir denn die MAO-Hemmer? Grüsse aus Bayern MOMO
R.W.
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Depressive unterversorgt?Therapieresistenz?

Beitrag von R.W. »

Liebe Monika, unter welchem thread? Ich suche und suche... Schreib es bitte noch einmal hierher, das finde ich wieder *gg* Gruss von der bunten Rudi
R.W.
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Depressive unterversorgt?Therapieresistenz?

Beitrag von R.W. »

Hallo Ihr alle, ich werde mich jetzt noch einmal über die o.g. Problematik mit der Klinik "auslassen". Der Grund: der Arzt hat es "nur" geschafft meinen Psychiater anzurufen und nicht, wie eigentlich gesagt, mich. Nun konnte ich ihm auch nicht mehr meine Meinung dazu mitteilen und ich werde die daraus entstandene Wut an mir auslassen, typisch meiner Borderline-Anteile. Seine "Bedenken" mit der Entfernung zur Klinik und meiner Heimat, die sehe ich schon für einen Diskussionsgrund, obwohl ich ja, wohl bemerkt schon einmal in dieser Klinik war. Das Entfernungsthema bei Beurlaubung hatten wir im Vorfeld mit meiner Familie geklärt, aber das scheint nicht zu zählen. Auch nicht, dass ich ein sehr grosse Vertrauen zu dieser Klinik und diesem Arzt aufbauen konnte, aber das scheint in meinem Leben immer das falsche zu sein. Er wirft mir jetzt auch noch Ärztshopping vor (passt wieder zum Ruf der Borderliner), aber würde er wieder zu einem Friseur gehen, der ihm die Frisur versaut hat? Nun schlägt er mir selbst eine ganz andere Klinik vor, unterstützt also den Klinikwechsel. Als Patient ist es vor allem mit psychischen Problemen besonders schwierig ein Vertrauen in einer Klinik aufzubauen. Intimste Dinge werden angesprochen und mitunter wechseln dann auch noch die Ärzte. Ebenfalls sind die Begleittherapien in ihren "Qualitäten" sehr unterschiedlich und lassen oft zu wünschen übrig. Aber ich habe ja keinen Anspruch etwas zu wollen, auch noch Ansprüche stellen, was, Rudi, Du? Du bist doch in der klinik und willst etwas. Mein Psy denkt, dass in einer psych. Klinik die psychiatrische Seite mit der psychologischen verbunden wird, wie er darauf kommt, weiss ich nicht, Wunschdenken, auch von mir, aber leider erlebte ich es bis auf die o.g. Klinik meist anders. In einer vertrauten Umgebung kann ich auch Abstriche machen, aber das war mir ja wieder mal nicht vergönnt, obwohl man von gönnen in einer Psychiatrie nicht sprechen kann. Aber auch ein gewisses Umfeld gehört meiner Meinung nach auch zur Förderung der Genesung dazu. Wenn ich ausreichend Selbstbewusstsein hätte, wäre mir das alles egal, hätte vielleicht nicht solche Depressionen, würde machen, was ich will. Wie soll ich in so einer Gesellschaft gesund werden? Nie! Eigentlich kann ich mir da den Klinikaufenthalt sparen. Ich bin selber Schuld, warum ist mir nicht einfach alles egal? Ich verkrieche mich in einer Höhle, habe es satt und komme nur noch zum sterben raus und das wird schnell gehen, da ich ja nicht mehr arbeite und nix zu essen habe. Eigentlich könnte ich ja auch dazu in der Höhle gleich bleiben. Ciao, Rudi
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