Ich könnt grad kotzen.......

[Linksdatsch]

Hallo Ihr alle,

war eigentlich gerade auf dem Weg mich aus einem Loch herauszukämpfen. Heute morgen war ich wirklich guter Laune, bis ich vor einer Stunde am Briefkasten war und ein Schreiben der DRV rausgeholt habe.

Natürlich wurde mein Antrag auf Reha abgelehnt.

Jetzt will ich natürlich Widerspruch einlegen. Da fängt für mich das ganz Dilemma aber erst an.

Was muss Eurer Meinung drin stehen, damit eine Bewilligung der Maßnahme nichts im Wege steht, bzw. was muss ich nun in die Wege leiten?

Habt Ihr hier Erfahrungen, Empfehlungen oder ähnliches für mich?

Liebe Grüße

Linksdatsch

[Monchen12345]

Hey Linksdatsch,

Ich "musste" mal nach Aufforderung durch die Betriebsärztin Einspruch einreichen. Theoretisch hat du und deine behandelnden Ärzte ja im ersten Antrag schon reingeschtieben, warum, wieso, weshalb ihr die Reha als sinnvoll erachtet.
Es reicht ganz formlos zu schreiben, dass man dem Bescheid wiederspricht und um erneute Prüfung bittet. Es sei denn es hat sich seit der Antragstellung etwas wesentlich verändert. Alles andere wäee vergebene Liebesmühe.
Die RV wird dich dann zum Gutachter schicken oder weitere Facharztberichte einfordern.
Ich wollte damals eigentlich gar nicht mehr, weil halt in der Zwischenzeit viel anderes gelaufen war und ich gesagt habe, dass ich erstmal in meiner neuen Situation ankommen möchte und div. Auslöser hat zwischenzeitlich auch beseitigt waren. Das hab ich dem Gutachter auch so gesagt und entsprechend viel der Bescheid dann auch aus. Bei anderen Antworten meinerseits hätte er auch anders reagiert.
In der aktuellen Episode hab ich mit dem med. Dienst vom AA über die Chancen für den Reha-Antrag gesprochen. Die Ärztin meinte halt, dass es aktuell erfolgreicher sein wird, weil ich ja diesmal in der Klinik war, sehr lang krankgeschrieben war und halt auch alle ambulanten Möglichkeiten probiert hab. Das war halt beim ersten Mal nicht der Fall. Da war ich nur ein paar Wochen krank und ambulante Psychotherapie hatte gut geholfen.
Also solltest du noch länger krankgeschrieben sein, in eine Klinik gehen oder was auch immer, scheinen laut der Amtsärztin die Chancen besser zu stehen.
Will sagen: selbst wenn es jetzt abgelehnt wird, kann es in einigen Monaten ganz anders aussehen.
Und was auch oft zu einem positiven Bescheid führt ist, wenn die Krankenkassen einem zum Antrag stellen auffordert.

LG, Monchen

[Linksdatsch]

Danke Manu und Monchen

[yellohmellow]

@Linksdatsch

Bei mir hat es sich als hilfreich erwiesen, den Sozialanwalt meiner Gewerkschaft einzuschalten, sowas macht Eindruck auf Behörden, gerichtliche Auseinandersetzungen wollen sie möglichst vermeiden.

Falls Du nicht in einer Gewerkschaft bist, ist es ähnlich hilfreich Unterstützung bei den Sozialverbänden (VdK u.a.) zu suchen. Das kostet zwar etwas aber längst nicht soviel wie bei einem Anwalt, wenn die Kosten nicht von der Gewerkschaft übernommen werden. Letztere Infos habe ich durch Gespräche in meiner Selbsthilfegruppe herausgefunden.

LG yellohmellow

[Zarra]

Hallo Linksdatsch,

bei mir ist das inzwischen einige Jahre her; keine Ahnung, ob sich da viel verändert hat oder nicht.

Damals wurden viele Erstanträge auf Reha abgelehnt, beim Widerspruch hatten recht viele davon Erfolg. (Mir kam es so vor, als ob es wichtiger sei, überhaupt Widerspruch einzulegen, den natürlich ein Arzt unterstützen muß - der muß dann ja was schreiben.)

Und es sollte in vielen Fällen vorher ambulante Psychotherapie stattgefunden haben, weil sie sonst in vielen Fällen darauf verweisen können.

LG, Zarra

[nikoma]

Wenn du als Opfer in Deutschland Hilfe suchst wirst du Hilfe finden. Erstaunlich aber ist das gerade Behörden oft Steine in den Weg legen. Ein bezahltes Gut(Schlecht)achten kosten viel Geld ist aber für "Leistungsträger" günstiger als dir den Rest deines Lebens Rente bezahlen zu müssen. Echt miese Tour die leider Alltag ist. Zumindest berichten sehr viele Betroffene genau von diesen Übel.

In meinem Fall gäbe es nun wirklich kein wenn und aber. Dennoch habe ich (bzw. damals auch meine Eltern) dazu entschlossen die lieben behörden bzw. leistungsträger nicht zu konsultieren. Mag sein das dabei viel Geld verloren ging was mir zugesichert zustehen würde jedoch sind mir meine "Nerven" wichtiger als lügende Gutachter und marode Justiz.

[Pfadi]

Hallo Linksdatsch,,

ich kann gut verstehen, dass die Absage dich zurückgeworfen hat. Mit der geplanten Reha sind sicher viele Hoffnungen verbunden, dass sich Deine Wohlbefinden nachhaltig steigert.

In einen Widerspruch würde ich reinschreiben, dass Du ambulante Maßnahmen ausgeschöpft hast bzw. warum diese nicht im gleichen Maße wie eine stationäre Reha dazu geeignet sind, Deine Arbeitsfähigkeit zu erhalten bzw. wieder herzustellen.

Viel Erfolg

Pfadi

[Pfadi]

@nikoma: Ich finde es alles andere als förderlich, hier ohne Sinn und Verstand über Behörden schimpfst. Ich bin mir sicher, dass hier im Forum auch Betroffene unterwegs sind, die in einer Behörde tagtäglich versuchen, ihr bestes zu geben.

Gruß Pfadi

[nikoma]

@nikoma: Ich finde es alles andere als förderlich, hier ohne Sinn und Verstand über Behörden schimpfst. Ich bin mir sicher, dass hier im Forum auch Betroffene unterwegs sind, die in einer Behörde tagtäglich versuchen, ihr bestes zu geben.

Gruß Pfadi

Es sind doch keine Beschimpfungen lediglich Fakten die jeder nachvollziehen kann. Warum sollte man viele Dinge die echt nicht schön sind verschleiern oder schönschreiben?

[Cynthia]

Es ist meiner Ansicht nach" Masche" der DRV erst einmal eine Reha abzulehnen. Wer dann nicht kämpfen kann oder niemanden dafür hat ist halt verloren. Das ist unser Gesundheitssystem.

[Peter1]

Hallo
Ich glaube, es wird Zeit, das mal Jemand für die Gutachter und unsere Justiz, eine Lanze bricht.
Ich bin schon mehrfach begutachtet worden. Zuerst von einer mir fremden Psychiaterin. Sie sprach 1,5 Stunden mit mir, und untersuchte mich dann. Dann erstellte sie ein Gutachten, das meinen physischen und psychischen Zustand sehr treffend beschrieb.
Der zweite Gutachter war der Amtsarzt, der gleich am Anfang unseres Gespräches betonte, das er sein Gutachten nach Aktenlage schreiben würde, da er Allgemeinmediziner sei, und meinen psychischen Zustand nicht beurteilen könne.
Der dritte war wieder ein Psychiater, der mich schon ein Jahr kannte, und dem meine Patientenakte aus der Klinik vorlag. Auch er sprach 1,5 Stunden mit mir, die körperliche Untersuchung schenkte er sich, da in der Akte der Klinik mein physischer Zustand festgehalten war. Auch er erstellte ein 12 Seiten Gutachten, das meinen Zustand sehr treffend beschrieb.
Alle Gutachter haben zu meinen Gunsten entschieden, selbst der Gutachter der Rentenversicherung, der auch nach Aktenlage entschied, und mich zu 100 % Erwerbsunfähig erklärte.
Wo waren denn da die lügenden Gutachter ? Hatten die alle Urlaub ?
Den Spruch mit der maroden Justiz kommentiere ich gar nicht, denn der Kommentar würde nur von der Moderation gelöscht werden.

Alles Gute und Schöne Peter

[Monchen12345]

Hallo zusammen,

Ich bin da auch ehr bei Peter. Über Gutachter kann ich mich nicht wirklich beschweren. Ehr im Gegenteil, ich war immer überrascht wie entspannt das Ganze abgelaufen ist. Damit meine ich jetzt sowohl den von der DRV, als auch die vom med. und psychologischen Dienst vom Arbeitsamt. Ich glaube es gibt da auch immer zwei Seiten und es ist auch ne Frage, was man will/fordert und wie man dem Gutachter begegnet. Ich kenne gerade durchs btz halt auch genügend Menschen, die einfach sehr unrealistische Vorstellungen haben und das auch einfordern. Oder sich über Dinge aufregen, wo objektiv gesehen die andere Seite auch mal Recht hat.

Die Gutachter-Berichte waren eigentlich immer so, wie besprochen und fielen zu meinen Gunsten aus.
Einzig den Abschluss-Bericht der Reha war da teilweise etwas merkwürdig und beinhaltete Dinge, die ich zumindest anders sehe.
Genauso sehe ich es nicht als Schikane an, wenn mal nen Gutachter eingeschaltet wird. Das ist meist ein Sachbearbeiter/in, die nach dem, was denen vorliegt, entscheiden müssen. Da landen auch die ganzen unrealistischen Vorstellungen und irgendwie nach irgendwas muss sich der Sachbearbeiter ja richten.
Nicht okay, war in meinem Fall das Handeln der Rehabearbeiterinnen beim Arbeitsamt. Die haben mich echt Nerven gekostet, aber das ist für die Damen halt dann auch nach hinten los gegangen. Ich hab ne Dienstaufsichtsbeschwerde geschrieben und selbst nach einem Gespräch mit der Vorgesetzten lief es nicht rund. Das wird nicht nur bei mir so gelaufen sein, denn die Beiden wurden versetzt. Meine Neue hingegen war dann total nett und hilfsbereit.
Ja, man fühlt sich dem schonmal hilflos ausgeliefert und stellenweise hat man ach keine Chance da einzugreifen, aber es gibt da eben auch viele Gute.
Auch bei der RV, die Allermeisten waren nett und haben mit geholfen, nur einer war ganz doof. Leider verzerren diese wenigen oft unsere Warnehmung.

@Nikoma: es ist auch deine Art, wie du hier auftrittst. Ohne Hallo und Tschüss, ohne jegliche Einleitung/Vorgeschichte legst du einfach los mit, zum Teil halt, Stammtisch-Parollen und Schimpfen über Behörden. Vielleicht ist es nicht so gemeint, aber es kommt nicht nur bei mir so an.

@Cythia: ich denke die Sachbearbeiter haben da einfach ihre klaren Vorgaben. Die DRV gehört für mich auch nicht direkt zum Gesundheitssystem.
Die rechnen einfach ganz klar, was sich noch lohnt und was nicht. Denen geht es nur um deine Arbeitsleistung und nicht direkt um deine Gesundheit. Ja, das hängt auch zusammen, deshalb gibt es ja die Rehas.

Es gab einige Jahre lang die Diskussion, dass Krankenkassen Kuren oft im ersten Antrag ablehnen. Aber, soweit ich das mitbekomme, hat da auch ein Umdenken stattgefunden. Zumindest was MuKiKuren anbelangt.

Das war dann mal mein Wort zum Sonntag:-).
LG, Monchen

[Linksdatsch]

Hallo Zusammen,

Nachdem ich Anfang März Widerspruch gegen den Becheid der Ablehnung meiner beantragten Reha-Maßnahme eingelegt hatte, bekam ich vorgestern den endgültigen Bescheid. Dies ist zu meinem Glück positiv ausgefallen.

Ich darf für 4 Wochen in Reha gehen. Nur das wann ist noch nicht klar. Ich persönlich gehe aber erst einmal auf Grund der aktuellen Situation vom Herbst aus.

Danke an alle die mich nach meinem ersten Frust der Ablehnung wieder aufgebaut haben.

Wünsche Euch allen ein schönes Wochenende und bleibt gesund.

Euer Linksdatsch