Depressive Freundin hat sich getrennt
Verfasst: 1. Mär 2019, 23:43
Hallo an Alle,
Ich versuche mal meine Geschichte so kurz wie möglich zu halten, auch wenn ich hier einen Roman schreiben könnte.
Ich habe Anfang letzten Jahres meine Freundin + 1-Jährigen Sohn kennengelernt, es war Liebe auf den ersten Blick. Sie hatte mir auch relativ bald erzählt dass sie vor kurzem wegen Depressionen in einer Klinik war und jetzt einen Neuanfang bräuchte. So kam sie zu mir in die Stadt. Für mich hat das keine Rolle gespielt, denn ich habe nichts davon gesehen (Heute weiss ich, dass für sie einfach alles neu und aufregend war und es ihr nur deshalb so gut ging und sie auch deswegen keinen Anschluss an eine Therapie gesucht hat)
Naja, wir hatten dann einen wirklich tollen Frühling und Sommer. Sie hat mich wirklich aus tiefstem Herzen geliebt, so hat mich noch nie eine Frau angeguckt. Und umgekehrt war es genauso. Aber irgendwann kam der Herbst, es wurde kälter und der Alltag kehrte ein. Ich habe gemerkt dass es ihr nicht einfach nur schlecht ging, sondern das die Depression zurück kam. Sie hat ihre Arbeit verloren, konnte abends kaum länger als der Kleine wachbleiben, hatte Stimmungsschwankungen, wurde unfair zu sich selbst und an Haushalt war garnicht zu denken. Ich habe ihr immer gesagt, dass ich verstehe dass da diese Krankheit ist die ihr Denken & Handeln kontrolliert und sie es eben im Moment nicht besser kann, sie sich aber Hilfe suchen muss. Und ich habe sie so gut es ging entlastet, das war für mich kein Thema. Naja i-wann lebten wir nur noch aneinander vorbei. Dann ist sie in Tränen ausgebrochen, hat sich komplett geöffnet und mir gesagt, dass sie mich über alles liebt und "nicht mehr kann und daso alles nicht mehr schafft". Das war auch der Moment wo sie sich wieder an ihre alte Klinik gewandt hat wegen einer erneuten Aufnahme.
Es ging dann etwas bergauf, auch unsere beiden Geburtstage standen an und die Vorweihnachtszeit. Wir haben viel gebastelt, die Wohnung dekoriert (Ablenkung) und dann kurz vor Weihnachten kam die Zusage es geht in 4 Tagen los, wir haben 3 Tage wie verrückt gepackt und organisiert. Dann kam der Abend vor der Abreise. Ich habe ihr gesagt, dass 6 Wochen eine Lange Zeit sind und ich mir Sorgen mache, ob wir das überstehen, sie versicherte mir aber dass sie mich über alles liebt und nichts etwas daran ändern könnte.
Nun war sie weg, und ich habe wirklich gemerkt wie sie sich von Tag zu Tag mehr distanziert hat. Aber das es ihr auch wirklich immer besser ging. Wir hatten Gespräche, auch lange und gute Gespräche, aber immer seltener und es ging um immer belangloseres. Ich hatte mich halt auch in den 6 Wochen um ihre Post, Wohnung, etc. gekümmert. Dann, 1,5 Wochen vor ihrer geplanten Rückkehr, sollte ich sie besuchen. Da war eigentlich schon der Wurm i-wie drin bei uns, aber sie wollte es so, ich natürlich auch, aber ich hatte extra mehrmals subtil nachgefragt. Also kam ich und wir hatten einen wirklich unglaublich schönen Tag zusammen, von morgens bis abends, wie schon seit vielen Monaten nicht mehr. Der Abschied viel schwer. Wir haben auf die Zeit danach geblickt usw.
Und jetzt zu meinem Problem. Danach gab es keinen Kontakt mehr, 6 Tage später, also 4 Tage vor der geplanten Rückkehr stand sie plötzlich in der Tür (unangekündigt). Ich hab mich gefreut, aber war auch geschockt, weil sie nichts gesagt hat..Sie hat mich so eiskalt angeguckt, diesen Blick hab ich noch nie gesehen. Sie meinte sie wurde früher entlassen, dann hat sie mir direkt gesagt, dass sie letztens EINEN Termin bei einem ERSATZtherapeuten hatte und der ihr geraten hat die Beziehung zu beenden. Sie meinte zu mir, dass sie eigentlich nie eine Beziehung wollte und sich stark unter Druck gesetzt fühlt und hat sich direkt getrennt. Und das ich mir bitte keine Hoffnungen machen soll, dass sie ihre Meinung jemals ändert. Ich saß dort bei ihr in der Wohnung mit Weihnachtsgeschenken (weil wir nachfeiern wollten). Wie ich mich gefühlt habe brauch ich wohl nicht erzählen.
Ich habe ihr dann einen Brief hinterlassen, nachdem sie eingeschlafen ist. Und das sie sich melden soll wenn es soweit ist, was auch immer das dann ist. Das hat sie mir versprochen. Das ist 5 Wochen her. Letzte Woche musste ich mich melden, weil immernoch sehr viele Sachen von mir bei ihr sind und ich dringend eine davon brauchte. Wir kamen ganz kurz auf uns zu sprechen. Naja dann meinte sie zu mir dass sie das "mit uns" gerade vor sich hin schiebt, aber dass ich ich ihr wichtig bin und was bedeute, auch wenn sie das im Moment nicht zeigen kann.
Ich bin jetzt hin und her gerissen. Ich verstehe ihre Reaktion nach der Klinik sowieso nicht, weil wir ja erst ein paar Tage vorher einen wirklich schönen Tag zusammen hatten (Aber ich habe gelesen, dass eine Beziehung so einen Aufenthalt kaum überlebt). Ich würde verstehen wenn sie eine Auszeit bräuchte, sie hat mir damals aber jede Hoffnung darauf genommen, dass es jemals wieder was werden könnte. Und jetzt sagt sie aber wieder, dass ich ihr wichtig bin und ihr was bedeute, aber sie keine Zeit im Moment hat sich damit zu beschäftigen. Jetzt ist wieder Funkstille. Ich denke mir aber, trotz Depression, wenn jemand einem wichtig ist, wird man die Zeit finden. Aber ich gebe ihr die Zeit gerne. Aber was noch viel schlimmer ist, ich habe das Gefühl dass es ihr nicht gut geht und sie wieder in ein Loch fällt.
Naja, und ich bin selbst hin und her gerissen. Einerseits denk ich mir, ich sollte den Abstand nutzen um von ihr wegzukommen, weil es natürlich auch für mich eine extreme Belastung ist, andererseits ist sie wirklich die Liebe meines Lebens! Und ich weiss es war umgekehrt genauso. Und ich bin bereit mit ihr diesen Weg zusammen zu gehen. Ich weiss dass eigentlich nichts übrig bleibt als zu abzuwarten, aber manchmal wünsche ich mir sogar wünachen, dass sie einfach nur sagt, dass sie mich nie wieder sehen will, damit ich nicht so in der Luft hänge und damit abschließen kann. Hoffen tue ich natürlich das Gegenteil.
Aber jetzt meine Fragen. Wie wahrscheinlich ist es, dass sie wieder zurück zu mir kommt? Ich habe das Gefühl die Chancen sind gleich 0, was man so liest im Internet. Desweiteren finde ich es eine Unverschämtheit, ohne die Fachkompetenz in Frage zustellen, dass ein Ersatztherapeut nach 1 Stunde Betreuung zu einer Trennung rät. Und, unabhängig davon, liest man immer wieder davon, dass man mit einem depressiven Partner sein eigenes Glück nicht vergessen soll, aber wie soll das gehen wenn der Mensch den man liebt keine Lust mehr auf das Leben hat?! Das habe ich damals nie verstanden. Und bis heute nicht. Und ich habe sehr viele Freunde und Hobbys, aber ich bin der Meinung, wenn der Mensch den man liebt nicht glücklich ist (bzw eine Depression geht weit darüber hinaus), dann kann man auch selbst nicht glücklich sein.
Naja, das wollte ich nur mal loswerden. Und diees Forum hat mir schon damals, während der ganz schweren Phase, sehr geholfen im Umgang mit der Krankheit, dafür wollte ich mich bedanken.
Ich versuche mal meine Geschichte so kurz wie möglich zu halten, auch wenn ich hier einen Roman schreiben könnte.
Ich habe Anfang letzten Jahres meine Freundin + 1-Jährigen Sohn kennengelernt, es war Liebe auf den ersten Blick. Sie hatte mir auch relativ bald erzählt dass sie vor kurzem wegen Depressionen in einer Klinik war und jetzt einen Neuanfang bräuchte. So kam sie zu mir in die Stadt. Für mich hat das keine Rolle gespielt, denn ich habe nichts davon gesehen (Heute weiss ich, dass für sie einfach alles neu und aufregend war und es ihr nur deshalb so gut ging und sie auch deswegen keinen Anschluss an eine Therapie gesucht hat)
Naja, wir hatten dann einen wirklich tollen Frühling und Sommer. Sie hat mich wirklich aus tiefstem Herzen geliebt, so hat mich noch nie eine Frau angeguckt. Und umgekehrt war es genauso. Aber irgendwann kam der Herbst, es wurde kälter und der Alltag kehrte ein. Ich habe gemerkt dass es ihr nicht einfach nur schlecht ging, sondern das die Depression zurück kam. Sie hat ihre Arbeit verloren, konnte abends kaum länger als der Kleine wachbleiben, hatte Stimmungsschwankungen, wurde unfair zu sich selbst und an Haushalt war garnicht zu denken. Ich habe ihr immer gesagt, dass ich verstehe dass da diese Krankheit ist die ihr Denken & Handeln kontrolliert und sie es eben im Moment nicht besser kann, sie sich aber Hilfe suchen muss. Und ich habe sie so gut es ging entlastet, das war für mich kein Thema. Naja i-wann lebten wir nur noch aneinander vorbei. Dann ist sie in Tränen ausgebrochen, hat sich komplett geöffnet und mir gesagt, dass sie mich über alles liebt und "nicht mehr kann und daso alles nicht mehr schafft". Das war auch der Moment wo sie sich wieder an ihre alte Klinik gewandt hat wegen einer erneuten Aufnahme.
Es ging dann etwas bergauf, auch unsere beiden Geburtstage standen an und die Vorweihnachtszeit. Wir haben viel gebastelt, die Wohnung dekoriert (Ablenkung) und dann kurz vor Weihnachten kam die Zusage es geht in 4 Tagen los, wir haben 3 Tage wie verrückt gepackt und organisiert. Dann kam der Abend vor der Abreise. Ich habe ihr gesagt, dass 6 Wochen eine Lange Zeit sind und ich mir Sorgen mache, ob wir das überstehen, sie versicherte mir aber dass sie mich über alles liebt und nichts etwas daran ändern könnte.
Nun war sie weg, und ich habe wirklich gemerkt wie sie sich von Tag zu Tag mehr distanziert hat. Aber das es ihr auch wirklich immer besser ging. Wir hatten Gespräche, auch lange und gute Gespräche, aber immer seltener und es ging um immer belangloseres. Ich hatte mich halt auch in den 6 Wochen um ihre Post, Wohnung, etc. gekümmert. Dann, 1,5 Wochen vor ihrer geplanten Rückkehr, sollte ich sie besuchen. Da war eigentlich schon der Wurm i-wie drin bei uns, aber sie wollte es so, ich natürlich auch, aber ich hatte extra mehrmals subtil nachgefragt. Also kam ich und wir hatten einen wirklich unglaublich schönen Tag zusammen, von morgens bis abends, wie schon seit vielen Monaten nicht mehr. Der Abschied viel schwer. Wir haben auf die Zeit danach geblickt usw.
Und jetzt zu meinem Problem. Danach gab es keinen Kontakt mehr, 6 Tage später, also 4 Tage vor der geplanten Rückkehr stand sie plötzlich in der Tür (unangekündigt). Ich hab mich gefreut, aber war auch geschockt, weil sie nichts gesagt hat..Sie hat mich so eiskalt angeguckt, diesen Blick hab ich noch nie gesehen. Sie meinte sie wurde früher entlassen, dann hat sie mir direkt gesagt, dass sie letztens EINEN Termin bei einem ERSATZtherapeuten hatte und der ihr geraten hat die Beziehung zu beenden. Sie meinte zu mir, dass sie eigentlich nie eine Beziehung wollte und sich stark unter Druck gesetzt fühlt und hat sich direkt getrennt. Und das ich mir bitte keine Hoffnungen machen soll, dass sie ihre Meinung jemals ändert. Ich saß dort bei ihr in der Wohnung mit Weihnachtsgeschenken (weil wir nachfeiern wollten). Wie ich mich gefühlt habe brauch ich wohl nicht erzählen.
Ich habe ihr dann einen Brief hinterlassen, nachdem sie eingeschlafen ist. Und das sie sich melden soll wenn es soweit ist, was auch immer das dann ist. Das hat sie mir versprochen. Das ist 5 Wochen her. Letzte Woche musste ich mich melden, weil immernoch sehr viele Sachen von mir bei ihr sind und ich dringend eine davon brauchte. Wir kamen ganz kurz auf uns zu sprechen. Naja dann meinte sie zu mir dass sie das "mit uns" gerade vor sich hin schiebt, aber dass ich ich ihr wichtig bin und was bedeute, auch wenn sie das im Moment nicht zeigen kann.
Ich bin jetzt hin und her gerissen. Ich verstehe ihre Reaktion nach der Klinik sowieso nicht, weil wir ja erst ein paar Tage vorher einen wirklich schönen Tag zusammen hatten (Aber ich habe gelesen, dass eine Beziehung so einen Aufenthalt kaum überlebt). Ich würde verstehen wenn sie eine Auszeit bräuchte, sie hat mir damals aber jede Hoffnung darauf genommen, dass es jemals wieder was werden könnte. Und jetzt sagt sie aber wieder, dass ich ihr wichtig bin und ihr was bedeute, aber sie keine Zeit im Moment hat sich damit zu beschäftigen. Jetzt ist wieder Funkstille. Ich denke mir aber, trotz Depression, wenn jemand einem wichtig ist, wird man die Zeit finden. Aber ich gebe ihr die Zeit gerne. Aber was noch viel schlimmer ist, ich habe das Gefühl dass es ihr nicht gut geht und sie wieder in ein Loch fällt.
Naja, und ich bin selbst hin und her gerissen. Einerseits denk ich mir, ich sollte den Abstand nutzen um von ihr wegzukommen, weil es natürlich auch für mich eine extreme Belastung ist, andererseits ist sie wirklich die Liebe meines Lebens! Und ich weiss es war umgekehrt genauso. Und ich bin bereit mit ihr diesen Weg zusammen zu gehen. Ich weiss dass eigentlich nichts übrig bleibt als zu abzuwarten, aber manchmal wünsche ich mir sogar wünachen, dass sie einfach nur sagt, dass sie mich nie wieder sehen will, damit ich nicht so in der Luft hänge und damit abschließen kann. Hoffen tue ich natürlich das Gegenteil.
Aber jetzt meine Fragen. Wie wahrscheinlich ist es, dass sie wieder zurück zu mir kommt? Ich habe das Gefühl die Chancen sind gleich 0, was man so liest im Internet. Desweiteren finde ich es eine Unverschämtheit, ohne die Fachkompetenz in Frage zustellen, dass ein Ersatztherapeut nach 1 Stunde Betreuung zu einer Trennung rät. Und, unabhängig davon, liest man immer wieder davon, dass man mit einem depressiven Partner sein eigenes Glück nicht vergessen soll, aber wie soll das gehen wenn der Mensch den man liebt keine Lust mehr auf das Leben hat?! Das habe ich damals nie verstanden. Und bis heute nicht. Und ich habe sehr viele Freunde und Hobbys, aber ich bin der Meinung, wenn der Mensch den man liebt nicht glücklich ist (bzw eine Depression geht weit darüber hinaus), dann kann man auch selbst nicht glücklich sein.
Naja, das wollte ich nur mal loswerden. Und diees Forum hat mir schon damals, während der ganz schweren Phase, sehr geholfen im Umgang mit der Krankheit, dafür wollte ich mich bedanken.