Angst vor Ende der Depressionen!!!

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Peter1
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Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Angst vor Ende der Depressionen!!!

Beitrag von Peter1 »

Hallo zusammen!
Mein Psychiater hat mir dringend zu einer stationären Therapie geraten.(Suizidgedanken, Todessehnsucht usw.) Ich habe aber Angst, das wenn die Depressionen verschwinden, durch die ich ein sehr emotionaler Mensch geworden bin,ich genau so werde wie mein Vater. Ich werde schon unsicher, wenn ich in eine S-Bahn einsteige, in der sich viele fremde Menschen befinden.Wenn ich in einem Cafe sitze, fragt mein Unterbewusstsein, was denken die Leute von dir? Dann kann die Sonne scheinen, ich sehe sie einfach nicht. Wie geht ihr mit euren Ängsten um? Ich wäre sehr dankbar für ein paar Tips, die mir helfen diese Ängste zu mildern, oder ganz abzuschalten.

VG Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Cinderella12
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Re: Angst vor Ende der Depressionen!!!

Beitrag von Cinderella12 »

Hi Peter,

Tipps weiß ich grad nicht genau. Aber ich kann dir sagen, wir leben in einer Egogesellschaft und auch wenn das etwas hart klingt, aber so großartiges Interesse haben die anderen an fremden Menschen nicht. Im Cafe unterhalten die sich mit Leuten, mit denen sie da sind, wieso auf was anderes konzentrieren?

Das ist wie mit diesem einen Experiment, hab ich irgendwann mal in einem Buch gelesen:Es gab 2 Probandengruppen im Raum. Die ersten die da waren, setzten sich hin. Sie hatten Löcher in den Socken. Als die anderen dazu kamen dachten sie oh shit, die sehen doch jetzt die Löcher usw. Als man die, die später dazu kamen dazu befragte, meinten die meisten nur, sie hätten die durchlöcherten Socken gar nicht gemerkt! Fazit, man macht sich selbst viel zu viele Gedanken.

Und manchmal sehe ich wirklich viele Menschen, die Schmuddelklamotten tragen bzw. Kaputte, da wird man selber doch einmal auch so rumlaufen dürfen. Im Besten Fall kannst du dir denken, du siehst die Leute eh nur einmal im Leben und dann nie wieder. Und die Leute müssen ja nicht gleich schlecht von einem denken. Vielleicht reagieren sie auf dein Lächeln, hübsches aussehen, vielleicht sehen sie dich auch gar nicht, sondern starren gedankenverloren in der Gegend rum oder was weiß ich.

Du musst nicht wie dein Vater werden. Klar hat jeder Tendenzen, schaut sich von klein auf Verhaltensweisen ab usw. Aber manche werden im Erwachsenenalter auch ganz anders!

Wenn du Angst hast, wie es wird ohne Depris. dann wird das zum argen Problem, so hälst du an ihnen fest und es wird dir nie richtig gut gehen. Mach doch die Therapie und bearbeite dort das Thema mit deinem Vater! Viel Glück und Erfolg für dich.

Lg Cinderella
Peter1
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Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Angst vor Ende der Depressionen!!!

Beitrag von Peter1 »

Hallo Cinderella!
Vielen Dank für deine aufmunternden Worte. Die Ängste habe ich allerdings nur, wenn ich depressiv bin.
Bei mir treten die Depressionen im Augenblick mehrmals täglich auf. Immer nur für eine oder zwei Stunden.
Manchmal glaube ich, ich werde wirklich noch verrückt, durch diese ewigen Gefühlsschwankungen.
Bei meinem nächsten Besuch beim Psychiater, werde ich mich trotz Angst nicht mehr gegen eine Therapie sperren.

Lebe jeden Moment, lache jeden Tag, und liebe (dich selbst) von ganzem Herzen.

Lg Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Lavendel64
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Registriert: 27. Dez 2017, 14:44

Re: Angst vor Ende der Depressionen!!!

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo Peter1,

nein, du wirst nicht wie dein Vater, denn du bist ein anderer Mensch und der wirst du auch bleiben. Du wirst danach womöglich deinen Vater mit anderen Augen sehen, dir vielleicht auch keine Gedanken mehr darüber machen, ob du so wirst wie er, weil du ihn und dich anders wahrnimmst.

Eine Therapie wird dir helfen, zu dir selbst zu finden, dich selbst wahrzunehmen und zu akzeptieren, als derjenige der du bist. Mit liebenswerten Eigenschaften, aber auch mit Schwächen. Du bist dort nicht allein, sondern in fachkundiger Begleitung und kannst in geschützter Atmosphäre an dir arbeiten.
Das wird durch viele andere Angebote (Kunst, Sport, Entspannung) unterstützt. Ich selber war 7 Wochen in der Tagesklinik. Es war eine schwere Zeit, aber sie hat mir enorm geholfen. Ambulant wäre ich nicht so weit gekommen. Nach den 7 Wochen war ich nicht geheilt, aber auf einem guten Weg.

Jetzt bin ich erneut in einer Krisensituation, die meine Schwächen voll hervortreten lässt (Ängste), vor Depressionsanzeichen bin ich bisher verschont geblieben. Ich kenne mich besser, kann auf meine Gefühle hören und sie einordnen.
LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
Peter1
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Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Angst vor Ende der Depressionen!!!

Beitrag von Peter1 »

Guten Morgen Lavendel und alle Anderen seien auch gegrüßt!
Vielen Dank für deine Antwort. Mit Schwächen und Ängsten schlage ich mich schon so lange durchs Leben, wie ich denken kann. Auch Gefühle durfte ich als Kind nicht zeigen, ich war schließlich ein Junge, musste stark und mutig sein.(Bin ich heute immer noch nicht) Mein Vater war ziemlich cholerisch, ihm ist schnell mal die Hand ausgerutscht, wenn ich geweint habe. Mit meinen Gefühlen umzugehen habe ich erst durch meine erste Partnerin gelernt. Sie hat mich gelehrt meine Liebe ihr gegenüber zu zeigen und auch darüber zu sprechen. Am Anfang kam ich mir immer so alberen vor, wenn ich ihr sagte wie sehr ich sie liebe, aber das legte sich sehr schnell.Vor 34 Jahren habe ich sie verloren, und immer noch nicht gelernt mit dem Verlust zu leben. Mal sehen, was der heutige Tag uns noch so bringt.

VlG Peter
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Michael-T
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Registriert: 16. Feb 2018, 15:11

Re: Angst vor Ende der Depressionen!!!

Beitrag von Michael-T »

Hallo Peter

du sprichst mir aus der Seele! Besser hätte ich meine Lebensgeschichte auch nicht beschreiben können. Wir sind alle unbelastet auf die Welt gekommen aber was wirklich aus uns wird hängt entscheidend von unserer Kindheit ab. Ich hatte leider eine ganz schlimme Kindheit, mein Vater hat mir viele schlimme Dinge angetan, nicht nur das, meine Mutter hat mich nie vor ihm geschützt und war fast genauso schlimm. Ich kämpfe schon mein ganzes Leben mit mir selber, bin aber leider durch diese Erlebnisse aus meiner Kindheit stark geprägt. Ich weiß nicht ob ich jemals wirklich richtig glücklich gewesen bin. Habe große Probleme in meinem Leben klar zu kommen. Hatte mal eine Tolle Frau und einen tollen Sohn aber wohl auch als Ehemann und Vater ziemlich versagt. Bei mir ist es so........ Da bin ich, ich so wie ich wirklich bin, die andere hälfte von mir sind die negativen Erlebnisse die mich aus der Kindheit geprägt haben. Es ist ein ständiger Kampf, möchte nicht das meine negativen Erlebnisse in mir überhand nehmen. Dadurch sind in mir schwere Ängste und Depressionen entstanden. Fühle mich in allen Dingen total versagt zu haben.
Bin nun in einer Therapie und versuche das alles aufzuarbeiten, wird sicher eine schwere Zeit werden, bin schon 55 Jahre alt und habe die schönste Zeit in meinem Leben vielleicht schon verpasst oder konnte die schönen Dinge im Leben nicht wahrnehmen.

Gruß Michael
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Angst vor Ende der Depressionen!!!

Beitrag von Peter1 »

Hallo Michael !
Wenn mal etwas im Leben nicht funktioniert, musst du nicht immer dich selbst dafür verantwortlich machen.
Manchmal sprechen auch die Umstände gegen uns,und viele Menschen aus unserer Umgebung verstehen uns
einfach nicht. Meine Betreuerin sagt mir immer wieder, das ich kämpfen muss gegen meine Depressionen, und die dummen Sprüche der Anderen, aber ich habe kaum noch Kraft dazu. Ein kleiner,ganz kleiner Funken Hoffnung steckt noch in meinem zweiten "Ich" in dem Mensch, der ich früher manchmal war, selbstbewusst, leistungsstark und mit ein bisschen Selbstachtung. Eine kleine Flamme brennt noch, ich bete darum, das kein Sturm kommt, und sie ausbläst.

Lebe jeden Moment, lache jeden Tag, und liebe(dich selbst) von ganzem Herzen.

VlG Peter
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Peter1
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Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Angst vor Ende der Depressionen!!!

Beitrag von Peter1 »

Hallo, alle zusammen !
Ich muss in der nächsten Woche wieder zum Psychiater, und habe mich entschieden, ihn doch nach einer Therapie zu fragen. Nur scheue ich vor einem stationären Aufenthalt im Krankenhaus zurück, ich würde mich dort nicht wohlfühlen. Und gerade das gehört doch nach meinem Empfinden zu einer erfolgreichen Therapie ?
Wie muss ich mir das in einer Tagesklinik vorstellen ?
Wie ist der Tagesabauf ? und und und ? Wer kann mir all die Fragen beantworten ?

VlG und Danke im Voraus Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Babi
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Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Angst vor Ende der Depressionen!!!

Beitrag von Babi »

Hallo Peter,
Zu einer erfolgreichen Therapie braucht man nicht unbedingt in eine tagesklinik, du solltest das mit dem Therapeuten besprechen, was er für das beste hält. Mir wurde am Anfang jeder meiner 2 Therapien gesagt, dass tagesklinik nur für Leute sinnvoll ist, die durch eine Depression nicht einer regelmässigen Arbeit nachgehen können. Ich z.b. arbeite halbtags, mir hat sie sehr von einer tagesklinik abgeraten, weil mich das aus meinem gewohnten Tagesablauf reissen würde, was mich am Ende noch mehr in die Depression reinstürzen würde. Bei mir war das so dass ich zuerst 2x die Woche ambulante therapie hatte und als mich meine Therapeutin für etwas gefestigter hielt, wurde auf einmal in der Woche reduziert.
Man bekommt ja dann auch Übungen mit nach Hause die man zwischendurch machen kann wenn es einem zu lange dauert bis zum nächsten Termin so war es bei mir.
Arbeitest du oder nicht?

Gruss Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Angst vor Ende der Depressionen!!!

Beitrag von Peter1 »

Hallo Babi 1
Ich bin seit Nov. 2017 wegen Diabetes Typ2 und Depressionen zu 100% EU. Also würde die Tagesklinik höchstens meinen Tagesablauf etwas durcheinander bringen. Ich muß sowieso erst mit meinem Psychiater darüber sprechen. Es dauert nur alles immer so lange, und ich war schon immer ein Mensch mit sehr wenig Geduld. Jetzt da ich Rentner bin, mußte ich mir erst einmal eine neue Beschäftigung gegen die Langeweile suchen. Jeden Tag zwei Stunden im Wald spazieren gehen, füllt den Tag nicht annähernd aus, also gehe ich meinem Hobby nach, und schaue mir Opernmitschnitte aus den großen Opernhäusern an. Die Musik hilft mir auch aus meinen Stimmungstiefs heraus, zwar nicht immer, aber sehr oft.

VlG und fohe Pfingsten wünscht Peter
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Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: Angst vor Ende der Depressionen!!!

Beitrag von Bittchen »

Lieber Peter,

ich bin ja schon sehr lange erkrankt,bei mir ist aber auch vieles falsch gelaufen.
Seit 20 Jahren bin ich in der Instituts Ambulanz in einer Klinik in der Nähe hier in Behandlung.
Akut war ich in der Klinik auch zwei Mal .
Vorher immer nur Ads.vom Hausarzt verschrieben.
Auch in der Klinik bekam ich 10 Jahre nur verschiedene Medikamente verordnet.
Das hat wohl die Krankheit chronisch gemacht,so meine Laienmeinung.

Erst seit gut 10 Jahren dann Beides ,also auch ambulante Therapie.
Seit einem Jahr nehme ich keine Ads mehr,es scheint noch zu funktionieren.
In einer Tagesklinik war ich nie,wurde mir aber auch empfohlen.
Das war mir aber immer zu anstrengend und ich brauche immer meinem Rückzugsort.
Aber schaue es dir doch Mal da an.
So weit ich weiß, begünstigt aber auch Diabetes eine Depression,vielleicht kannst du da auch noch bei deinem Arzt nachhaken,was du da ändern könntest .

Eine Reha vor zwei Jahren hat mir gut getan.
Aber ich versuche auch, mich mit Begleitung von ambulanter Therapie stabil zu halten.
Ich bin schon seit 9 Jahren wegen Depressionen früher verrentet worden,da war ich 59 Jahre alt und schon 3 Jahre zu Hause.
Das war auch am Anfang nicht einfach.
Depressiv und das Gefühl aussortiert zu werden, musste ich erst verdauen.
Aber auch gesunde Menschen lassen beim Erreichen des Rentenalters oft die Ohren hängen.
Mein Mann war nicht depressiv,aber er musste sich lange daran gewöhnen.
Na ja,mit mir hat er ja sein Aufgabe gefunden,lach.

Da kannst du nur geduldig sein,das ist leider so,aber das schaffst du auch.

Hier schreibt auch Malu.
Sie hat eigene Threads und geht für mich einen vorbildlichen Weg ,was den Umgang mit der Krankheit betrifft.
Vielleicht hilft es dir zu lesen,wie sie mit professioneller Hilfe, immer wieder zurück in ein erfülltes Leben findet.
Leider bin ich am Computer nicht fit genug um die passenden Links hier rein zu setzen.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
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