heute habe ich ich auf dem Sofa gelegen und mit einem Mal kam mir ein Gedanke, der mich nicht mehr loslässt. Nun muss ich diese Frage einmal hier platzieren. Wobei ich gar nicht weiß, ob es auf eine konkrete Frage hinaus läuft.
Wenn ich kurz vor dem Einschlafen bin, dann laufen vor meinen inneren Augen immer kleine Filmchen ab und meine Gedanken werden selbstständig.
Im Rahmen der Therapie, des Klinikaufenthaltes, bei den Ärzten; immer wird man gefragt, was man erreichen will? Wie einem geholfen werden kann? Diese Fragen konnte ich nie richtig beantworten, ich wusste es einfach nicht.
Heute nun, als dieses innere Filmchen fahrt aufnahm, da kam mir mit einem Mal der Gedanke "Ich kann nicht mehr!" Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber dennoch funktioniere ich weiterhin gut und warte eigentlich nur auf meinen inneren Kurzschluss. Danach kam aber die Erkenntnis: "Ich habe keine Kraft mehr zu kämpfen, möchte keine Verantwortung mehr übernehmen, Entscheidungen treffen - ich will einfach nur Ruhe!" Den zweiten Teil dieser Aussage gebe ich eigentlich in jedem Arztgespräch von mir, aber der erste Teil ist für mich eine neue Erkenntnis.
In meinem Job habe ich das Gefühl, ständig für Kollegen Entscheidungen treffen zu müssen, zu sagen, wie etwas zu machen ist. Ständig steht jemand neben mir und fragt, wie er oder sie dies oder jenes machen soll. Einige Kollegen sind deutlich älter und erfahrener und fragen dennoch mich und ich sage denen, was zu tun ist.
Auch im privaten Umfeld habe ich gern den Ton angegeben, wenn Gruppen in Einklang zu bringen waren. Ich kann einfach sinnloses diskutieren nicht leiden und gebe dann eine Marschrichtung vor, damit es voran geht. Im privaten Bereich habe ich das lange nicht mehr gemacht, da hat die Überforderung wohl zuerst eingegriffen und ich mit Rückzug agiert.
Dienstlich traue ich mich das nicht. Allerdings verstehe ich auch nicht, warum Kollegen immer einfach fragen und nicht selbst Lösungen suchen. Das mache ich doch auch. Wenn ich nicht weiter weiß, dann recherchiere ich erst und wenn ich Lösungswege habe, mir nicht sicher bin, dann frage ich auch nach anderen Meinungen. Das passiert aber nicht täglich. Warum soll ich den Kollegen immer die Verantwortung abnehmen? Ich kann das nicht mehr!
Im Alltag gehe ich Entscheidungen und Verantwortung am Liebsten aus dem Weg. Einkaufen gehe ich selten. Mir schmeckt nichts, ich habe eh kaum Hunger und keine Lust zu kochen. Also, was solls?
Vor die Tür gehe ich am Liebsten, wenn ich sehe, dass vor dem Haus niemand ist, der mich ansprechen könnte. Denn einem Smalltalk kann ich schlecht ausweichen. Abgrenzen geht nicht. Und ein gezwungenes Gespräch kostet mich die letzte Kraft.
Im Prinzip träume ich davon, dass mal jemand die Verantwortung für mein Leben übernimmt und ich ausruhen darf, meinen Akku auffüllen. Ich möchte mal wieder spüren, dass das Leben Spaß machen kann, dass etwas Freude bereitet. Nicht immer nur Zwang und innerer Tritt in den Hintern.
Aufstehen ist schon die erste Qual. Nie ist es mir so schwer gefallen, wie derzeit. Der Wecker klingelt und ich kann einfach nicht die Beine aus dem Bett schwingen. Ich drehe mich hin und her und möchte einfach nur liegen bleiben. Keine Entscheidungen treffen müssen, ausruhen! Niemanden treffen, keine Ansprache, keine Fragen.
Meine Überstunden schmelzen dahin, weil ich immer später zur Arbeit erscheine.
Mein ganzer Alltag besteht nur aus inneren (imaginären) Tritten. Zu allem muss ich mich selbst anspornen und antreiben. Dabei will ich nur Ruhe!
Kennt jemand von Euch diese Erschöpfung? Diese Angst vor der Verantwortung? Dieses Gefühl, keine Entscheidungen mehr treffen zu wollen? Die ganze Welt anschreien zu wollen, sie solle Ihren Sch*** gefälligst allein machen?
Habt ihr einen Mittel und/oder einen Weg gefunden, aus dieser Sackgasse herauszukommen?
Ich hoffe, ich konnte verständlich machen, worum es mir geht
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