Auf sich selber achten - egoistisch?
Verfasst: 29. Mai 2017, 21:59
Hallo ihr lieben,
Ich bin neu hier und bin im Moment ziemlich verzweifelt.
Meine beste Freundin hat - laut ihrer Therapeutin - Depressionen, ist bei ihr jedoch nicht regelmäßig in Behandlung und nimmt auch keine Medikamente. Da meine Freundin eine schwierige Familienkonstellation hat und diese nicht wirklich für sie da sind, bin ich als ihre beste Freundin eine ziemlich wichtige Bezugsperson. Die Depression hat sich in den vergangenen 3 Jahren entwickelt und bis jetzt immer schlimmer geworden - auch mit Therapie.
Die letzten Monate mit ihr waren für mich wirklich nicht einfach... ich habe irgendwie das Gefühl, von ihr ausgenutzt zu werden. Wenn es ihr schlecht geht (und das war fast durchgehend der Fall) muss ich mir sofort für sie Zeit nehmen und immer quasi schon auf der Fußmatte stehen, ansonsten macht sie mir (und ich mir auch) Vorwürfe, ich sei eine schlechte Freundin, wäre egoistisch und würde sie im Stich lassen usw.
Mittlerweile ist es schon so, dass ich nur noch genervt bin und einfach nicht mehr kann, jedes Mal wenn sie sich bei mir meldet werde ich wütend weil ich mal wieder Psychologin spielen muss... das belastet mich sehr und ich schäme mich für diese Gedanken und Gefühle, die sie zur Zeit in mir hervorruft.
Ich muss mich dann echt an der Nase nehmen und mir tausendmal sagen, dass sie das nicht mit Absicht macht und dass sie einfach nicht anders kann...
Ich gehe noch zur Schule, mache grade Matura und habe wirklich nicht immer Zeit, mich auch noch mit ihren Problemen auseinanderzusetzen... zusätzlich schafft sie es auch immer genau zum richtigen Zeitpunkt, mir zu sagen wie gern sie mich hat und wie sehr ich ihr immer helfe, immer gerade dann, wenn ich mich ein wenig zurückziehe und auf Abstand gehe.
Ist es "normal", dass man als beste Freundin sowas denkt und fühlt? Darf ich das überhaupt?
Wie geht es anderen Angehörigen - habt ihr auch Angst, zu egoistisch und eine schlechte Freundin zu sein?
In wieweit darf ich für mich selbst sorgen, oder muss ich meine Bedürfnisse hinten anstellen? Funktioniert das überhaupt auf Dauer?
Ich bin leider total überfordert... ich wünschte ich könnte die nötige Resilienz aufbringen, aber ich kann es nicht und ich traue mich nicht, mich abzugrenzen, auch wenn ich merke, dass es mr nicht gut tut... ich fühle mich wie der schlechteste Mensch der Welt dadurch...
Tut mir Leid für den langen Text, es wäre schön, wenn jemand dieses Problem kennt und vielleicht ein paar Ratschläge für mich hätte...
Vielen Dank und liebe Grüße,
Veronika
Ich bin neu hier und bin im Moment ziemlich verzweifelt.
Meine beste Freundin hat - laut ihrer Therapeutin - Depressionen, ist bei ihr jedoch nicht regelmäßig in Behandlung und nimmt auch keine Medikamente. Da meine Freundin eine schwierige Familienkonstellation hat und diese nicht wirklich für sie da sind, bin ich als ihre beste Freundin eine ziemlich wichtige Bezugsperson. Die Depression hat sich in den vergangenen 3 Jahren entwickelt und bis jetzt immer schlimmer geworden - auch mit Therapie.
Die letzten Monate mit ihr waren für mich wirklich nicht einfach... ich habe irgendwie das Gefühl, von ihr ausgenutzt zu werden. Wenn es ihr schlecht geht (und das war fast durchgehend der Fall) muss ich mir sofort für sie Zeit nehmen und immer quasi schon auf der Fußmatte stehen, ansonsten macht sie mir (und ich mir auch) Vorwürfe, ich sei eine schlechte Freundin, wäre egoistisch und würde sie im Stich lassen usw.
Mittlerweile ist es schon so, dass ich nur noch genervt bin und einfach nicht mehr kann, jedes Mal wenn sie sich bei mir meldet werde ich wütend weil ich mal wieder Psychologin spielen muss... das belastet mich sehr und ich schäme mich für diese Gedanken und Gefühle, die sie zur Zeit in mir hervorruft.
Ich muss mich dann echt an der Nase nehmen und mir tausendmal sagen, dass sie das nicht mit Absicht macht und dass sie einfach nicht anders kann...
Ich gehe noch zur Schule, mache grade Matura und habe wirklich nicht immer Zeit, mich auch noch mit ihren Problemen auseinanderzusetzen... zusätzlich schafft sie es auch immer genau zum richtigen Zeitpunkt, mir zu sagen wie gern sie mich hat und wie sehr ich ihr immer helfe, immer gerade dann, wenn ich mich ein wenig zurückziehe und auf Abstand gehe.
Ist es "normal", dass man als beste Freundin sowas denkt und fühlt? Darf ich das überhaupt?
Wie geht es anderen Angehörigen - habt ihr auch Angst, zu egoistisch und eine schlechte Freundin zu sein?
In wieweit darf ich für mich selbst sorgen, oder muss ich meine Bedürfnisse hinten anstellen? Funktioniert das überhaupt auf Dauer?
Ich bin leider total überfordert... ich wünschte ich könnte die nötige Resilienz aufbringen, aber ich kann es nicht und ich traue mich nicht, mich abzugrenzen, auch wenn ich merke, dass es mr nicht gut tut... ich fühle mich wie der schlechteste Mensch der Welt dadurch...
Tut mir Leid für den langen Text, es wäre schön, wenn jemand dieses Problem kennt und vielleicht ein paar Ratschläge für mich hätte...
Vielen Dank und liebe Grüße,
Veronika