Gutachter - Panik kommt auf

Brummi59
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Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von Brummi59 »

Hallöle Ihr da draußen :hello:

Einige wissen ja schon, dass ich um meine EU-Rente, wie Don Quijotte kämpfe.
Zum besseren Verständnis, mal ne kleine Zusammenfassung.
Ich bin seit Dezember 2012 durchgehend krank geschrieben. Im März 2013 hatte ich eine sehr schwere Operation, bei der die Wunde von selbst verheilen mußte. Während der Wundversorgung wurde ich heftigst getriggert. Es ist ein Traua ausgebrochen, dass ich 30 Jahre lang unterdrückt hatte.
In der Folge hat sich eine schwere Depression manifestiert. Die sehr schwere Depression wurde erstmals im Januar 2013 diagnostiziert. Trotzdem habe ich im Sommer 2014 eine Traumatherapie durchgezogen. Bis vor kurzem dachte ich auch, sie wäre erfolgreich gewesen.
Am 04.12.2014 habe ich einen Antrag auf EU-Rente gestellt. Dieser Antrag wurde von allen Ärzten, Therapeuten und Sozialarbeitern unterstützt. Im August 2015 kam vom Rententräger die Aufforderung zu einer Reha vor Rente. Allerdings hatte ich da schon eine Einweisung zu einer stationären CBASP-Therapie.
Zum Jahreswechsel ´15/ 16 war ich dann in der Rehaklinik. Dort haben sowohl der Chefarzt, als auch alle Therapeuten bekräftigt, dass ich die EU-Rente beziehen soll. Trotzdem kam im März die Ablehnung. Natürlich hab ich Widerspruch eingelegt und das Drama dem VdK übergeben.
Im Juli kam ein Brief vom Rententräger, mit der Aufforderung, zu einem Gutachter zu gehen. Der Termin ist am 10.10.
Zuerst hatte ich mich nur mächtig aufgeregt. Dann habe ich meine Betreuerin vom SpDi angeschrieben und um eine Begleitung zum Gutachter gebeten. Heute hat sie geantwortet und ist der Meinung, dass der Gutachter dies nicht zulassen würde. Ich könnte aber vorher zu einem Gespräch kommen. Blödsinn.
Allerdings kam mit ihrer Absage eine Panikattacke vom feinsten. Den Termin beim Gutachter, verbinde ich plötzlich mit meinen traumatischen Erfahrungen (Stasi). Ich komme gar nicht mehr runter. Der Hals ist zu und die Gedanken bekomme ich auch nicht mehr los. Alle Skills schlagen fehl.
Wenn mir das beim Gutachter passiert, spiele ich den starken Mann. Das ist so eingepowert, da hilft keine Vernunft. Bloß nicht angreifbar sein. Keine Schwäche zeigen. Bei mir ist krank sein = Schwäche. Depression = Schwäche. Trauma = Schwäche. Diese Gedanken hatte ich schon lange überwunden (dachte ich). Das reißt mich gerade so richtig runter.
Habt Ihr irgendwelche Erfahrungen mit Gutachtern. Habt Ihr Strategien? Ich bekomme keinen klaren Gedanken hin, sobald ich an den Termin denke.

Ui, ist doch etwas lang geworden. Danke fürs Lesen.
Liebe Grüße
Dieter

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qwertzuiopII
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von qwertzuiopII »

...
Zuletzt geändert von qwertzuiopII am 8. Jan 2017, 13:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Morbus
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von Morbus »

Es ist eigentlich immer sehr unterschiedlich. Ich merke schnell wie mein Gegenüber über etwas denkt und fühlt und welche Erfahrungen und Kompetenzen diese Person hat.
Bei richtiger Fragestellung und nötigem Grundwissen über die Sachlage kann so ein Gespräch für beide Seiten wirklich zufriedenstellend verlaufen. Dann klären sich die Probleme nach dem Termin meist von selbst und alles läuft seine Wege ohne weitere Probleme.

Einige Gutachter sind einfach kompetent und erkennen die Situation des Gespräches/Termins an und lenken das Gespräch so, dass die Sachlage im ausreichendem Maße geklärt werden kann. Sie gehen einfach auf das Thema ein und lassen sich nicht von der Fassade blenden. Außerdem lesen diese auch deine Unterlagen wirklich durch und durchfliegen diese nicht nur. (Trifft man leider sehr selten an.)

Einige Gutachter können sehr engstirnig, arrogant und oftmals auch ziemlich "dumm" sein. Dabei geriet ich dann hin und wieder mal in die Situation wütend zu werden und meinen Tonfall zu ändern um meinen Standpunkt klarer zu machen. Dennoch erfüllten Sie ihre Aufgabe trotz des Ärgers fast immer richtig. Diese Art von Gutachter hat Probleme mit einer Fassade, glaubt aber deinen Worten und Schilderungen. Außerdem lesen diese meist ausreichend deine Unterlagen und Befunde. (Die häufigste Art würde ich meinen.)

Einige Gutachter sind auch einfach nur freundlich und verkennen mangels Erfahrung vollkommen die Lage, diese sind eigentlich die problematischsten wenn man seine Lage nicht ausreichend klar machen kann. Sie verkennen die Fassade vollkommen und halten einen am Ende für "gesund". Diese überfliegen die Unterlagen meist nur und sind auch an den Fragestellungen schnell zu erkennen. (Die zweit-häufigste Art.)

Zudem sind einige dieser Gutachter ziemlich beeinflussbar. Je nachdem wie gut man Menschen lenken kann ein Vorteil um weiteren Ärger zu vermeiden. Manchmal hat man ein Bericht erhalten der so viele Fehler aufweist, dass er immer Probleme für einen bereitet. Mit der Hilfe des Gutachters kann man dem dann zusätzlich ein Ende setzen.

Es ist also eigentlich ganz ok mit einem Gutachter wenn man ein wenig Erfahrungen damit hat. Am besten ist man immer vorbereitet und hat seine Befunde dabei. Diese stärken einem den Rücken und helfen dabei das Gespräch zurückzusteuern falls der Gutachter die Unterlagen nur überflogen hat, die falschen Fragen stellt und/oder falsche Schlussfolgerungen zieht.

Mittlerweile habe ich das Glück eigentlich keinen Gutachtern mehr vorgestellt zu werden. Meine Befunde und Unterlagen reichen aus. Grade ein langer Aufenthalt in einer Klinik und ein ordentlicher Entlassungsbericht wirken wunder. So verlaufen die meisten Gespräche nun frei von Ärger und Sachbezogen auf den Antrag/etc. ohne viele weitere Fragen zu meiner Erkrankung und ohne einen Gutachter.

Ich empfehle dir einfach ruhig zu bleiben und die Sache nicht mit der Vergangenheit zu vergleichen/gleichzusetzen. Es ist jedes Mal anders und die wollen dir helfen und dich nicht bestrafen oder sitzen lassen. Ein Gutachter ist eine ganz normale Angelegenheit, keine Schikane und in den ersten Jahren kommt es häufiger vor. Ich verstehe es diesen erstmal als Feind anzusehen und so habe ich auch am Anfang darüber gedacht, aber eigentlich ist so ein Befund vom Gutachter eine sehr hilfreiche Sache. Denn der Gutachter sieht dich nur kurz und glaubt eigentlich den Befunden und dir und hilft dir dann ein Druckmittel zu bekommen um nicht mehr abgelehnt zu werden von Rentenversicherung oder Krankenkasse,...
Durch diesen Befund hast du dann ein anderes Druckmittel und auch länger Ruhe vor weiteren "Schikanen". Es wiegt einfach anders als ein Befund vom Arzt.
Der beste Weg währe also eigentlich mit Zuversicht auf den Termin hinzuarbeiten, alle Unterlagen bereitmachen und möglichst stabil halten. Da will dir wirklich keiner schaden.

Liebe Grüße, Finn
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Bittchen
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von Bittchen »

Lieber Brummi,

mein Gutachter damals war ein noch praktizierender Psychiater.
Er war sehr freundlich und ich durfte mein Befinden schildern.
Er hatte die Befunde von meinen Klinikaufenthalten und stellte ein paar Fragen.
Komischerweise war ich durch seine Art ganz ruhig und konnte ehrlich und ruhig antworten.
Er sagte mir auch am Schluss noch das er meinen Antrag befürworten würde.
Trotzdem bekam ich eine Ablehnung ,nach dem Widerspruch vom VDK aber dann die Erwerbsunfähigkeitsrente und seit einem Jahr automatisch die Altersrente.
Da hat sich an der Höhe nicht viel verändert.
Du musst dir keine Sorgen machen,der Vorgang ist so üblich.
Der Gutachter will dir nicht schaden,das Procedere ist so.
Du schaffst das alleine,ich bin auch selber hin gefahren ohne Begleitung.

Liebe Grüße Bittchen
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Katerle
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von Katerle »

Hallo Brummi,

konnte damals auch keinen klaren Gedanken fassen, wenn ich an den Termin beim Gutachter dachte und Panik kam auf. War dann hingegangen und das Gespräch lief gut. Mir wurden Fragen gestellt, worauf ich antwortete. Meine Erfahrungen waren diesbezüglich positiv.

Wünsche dir sehr, dass du es schaffst mit dem Termin.

Gruß Katerle
takatuka
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von takatuka »

Hallo Brummi,

nun verstehe ich das bei dir endlich mal besser. Du steckst mittlerweile in einer richtigen Depression und wahrscheinlich viel Trauma. Bei mir sind die Traumaanteile zu klein und schlagen zu wenig durch.

Ich habe nochwas gefunden zum Thema Begleitung zum Gutachter:
http://www.vdk.de/rheinland-pfalz/pages ... gutachtung" onclick="window.open(this.href);return false;
http://www.vdk.de/rheinland-pfalz/pages ... iner_seite" onclick="window.open(this.href);return false;

Ich kann von einer guten Erfahrung mit einem Gutachter berichten. Das ganze hat nur 45 min gedauert und der wollte gar nicht so viel wissen von mir. Der war auch von seiner Art angenehm und ist auch Stück für Stück vorgegangen und hat einem Zeit gelassen.

Das mit dem Funktionieren und stark sein habe ich auch. Ich bin schon scheintot bis man mir ansieht das es mir schlecht geht.

Ich bin jetzt die Strategie gefahren, das ich meine Geschichte sprechen lasse.
Ich versuche nicht mehr jemand meine Symptome zu erklären oder wie es mir geht. Das wurde bisher immer falsch interpretiert.

Wenn du Stasi Erfahrung hast und sonstiges DDR Erfahrung. Sowas würde ich immer mit erwähnen.

Kannst du zu einem Gesräch mit deiner Betreuerin? Dann mach das doch. Da könnt ihr euch doch zusammen eine Gesprächsstrategie überlegen.

Ich würde beim Gutachter auch gleich am Anfang sagen das du die Konzentrationsprobleme hast und nicht lange einem Gespräch folgen kannst.

VG
takatuka
"Aus Stolpersteinen , die einem in den Weg gelegt werden,kann man Treppen zum Himmel bauen -
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takatuka
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von takatuka »

noch eine kleine Anmerkung:

Ich mußte für den Gutachter ein Fragebogen ausfüllen und ihm vor den Termin zuschicken. Da habe ich mir schon genau überlegt was ich da hinschreibe.
Zum Gespräch habe mir alles aufgeschrieben und vor mir hingelegt.
Beim Gespräch war es so das er den Fragebogen abgefragt hat und danach hatte ich die Möglichkeit selbst nochwas zu erzählen.

Ich wünsche dir auch alles Gute für den Termin.
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Brummi59
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von Brummi59 »

Vielen Dank für Eure Antworten,

das ganze Problem beginnt mir dem Begriff Vorladung. Das hatte ich Anfanger der 1980ziger nahezu jeden Monat. Dreimal hat es mit U-Haft geendet. Schon beim schreiben, hab ich ne Blockade.
Vieleicht später mehr.
Liebe Grüße
Dieter

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Lampi656
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von Lampi656 »

Vielleicht auch diese postings von dir ausdrucken, oder?
Succubus
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von Succubus »

Hallo Brummi,

ich hatte Anfang dieses Jahres selbst ein Gutachten und kann deine Ängste sehr gut nachvollziehen.
Bei mir ging es um die Bewilligung einer privaten BU-Rente. Dich darf jederzeit eine Person zu dem Termin begleiten, jedoch darf diese nicht bei dem Gespräch dabei sein. Sollte es Dir also helfen wenn eine Vertrauensperson auf Dich wartet, nimm diese bitte mit. Hast Du vielleicht so etwas wie einen Glücksbringer? Oder einen Gegenstand der dir ein Gefühl von Sicherheit gibt? So etwas kann einem auch gut helfen, gerade bei den sehr persönlichen Fragen.

Während dem Gutachten werden Dir unterschiedliche Fragen gestellt...
Fragen zu Deinen Symptomen
Fragen zu Deinem Krankheitsverlauf
Fragen zu Deinem Umfeld
und vieles mehr..
Abhängig vom Gutachter fallen diese Gespräche länger oder kürzer aus. Die Gutachter wollen Dir nichts böses, sie versuchen so gut es geht Deine Lage gegenüber der Kasse/Versicherung objektiv darzustellen. Dies ist nur möglich, wenn Du nichts wichtiges verschweigst.
Solltest Du Angst haben etwas zu vergessen, kann es helfen die wichtigsten Themen/Symptome aufzuschreiben. Vergesslichkeit/Konzentrationsstörungen sind ein häufig auftretendes Symptom bei Depressionen, gerade in so einer stressbeladenen Situation.

Sollte die Situation beim Gutachten für Dich unerträglich werden, bitte um eine kurze Pause. In den meisten Fällen wird dir diese auch eingeräumt.

Ich wünsche Dir viel Kraft und innere Ruhe für das Gutachten.
Liebe Grüße,
Succu
Don't feed the troll :-)
Brummi59
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von Brummi59 »

Sodele, nächster Versuch. Gestern mußte ich abbrechen.

Ich weiß nicht mehr, wieviel Verhöre ich durch die Stasi hatte. Da habe ich gelernt stark zu spielen. Reglos dasitzen und nur die gleichen Antworten rausdrücken. Ja keine Angriffsfläche bieten, denn dann machen die dich fertig.
Bis auf zwei Festnahmen, kamen halt Vorladungen. Solche Schreiben triggern mich, mal mehr, mal weniger. Aber so heftig wie diese Woche hatte ich es noch nie. Ich bin jetzt seit 32 Stunden wach und werde nicht müde. Ich sitze in der Bude, wie damals vor der Ausreise.

Mir bleibt nur die Option mit dem aufschreiben.
In den letzten 3,5 Jahren war ich wegen den Depris dreimal in der Klinik (davon 1x ein S-Versuch). Insgesamt etwa 20 Wochen. Dazu noch die 12-wöchige Traumatherapie und 3 schwere Operationen.
Nur wenn ich, wie die letzte Nacht dasitze und grübel was ich aufschreiben soll, ist die Blockade schon da.
Wenn ich es schaffe (antriebsmäßig), rufe ich auf der Traumastation an. Vielleicht kann ich mal zum schwätzen vorbeikommen.
Bis auf meine Ex, kenne ich hier keinen Menschen (totale Isolation). Mal schauen ob sie mich wenigstens begleitet. Es kann durchaus passieren, dass ich nach der Anspannung aus den Schuhen kippe oder dissoziiere.
Liebe Grüße
Dieter

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Bittchen
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von Bittchen »

Liebe Brummi,

dein Schicksal kommt mir bekannt vor .
Es gibt hier im Netzt einen Block,geschrieben von "Benno Blues".
Der beschreibt seinen Weg aus der Depression.
Er hatte auch dieses Trauma mit der Stasi.
Könnte dich vielleicht interessieren,ihr habt so viel gemeinsam.

Liebe Grüße Bittchen
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Brummi59
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von Brummi59 »

Danke Bittchen aber im Moment nicht.
Ich hab dafür den Kopf nicht frei. Und die Motivation ist eh im Keller.
Jetzt ist 02:10 Uhr und ich hab noch immer nicht geschlafen. Das werden wieder über zwei Tage ohne Schlaf. irgendwann kippe ich um und schlafe dann bis zu 18 Stunden. So geht das bei der kleinsten Aufregung.
Ich will einfach nicht mehr so dahinvegetieren. Aber bei diesen Knüppeln, kommen die Rückfälle und dann ist für Wochen Schluß mit Motivation.
Liebe Grüße
Dieter

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Cynthia
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von Cynthia »

Hallo Brummi,

ich würde mich erst mal genau erkundigen ob die Betreuerin nicht doch zum Gespräch mitkommen darf oder eine andere Person Deines Vertrauens.
Bittchen
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von Bittchen »

Lieber Brummi,

ich schicke dir mal ganz viel Motivation,sich alleine immer aufraffen müssen stelle ich mir sehr schlimm vor.

Alles Gute Wünsche ich dir und liebe Grüße von Bittchen

PS Cyntia stimme ich zu,rufe doch mal bei dem Gutachter an oder deine Exfrau kann das für dich tun.
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Brummi59
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von Brummi59 »

Ich habe bei der Dame vom SpDi bereits darum gebeten. Aber ich werde nicht betteln.
Dann geh ich halt dahin. Was bei raus kommt, liegt nicht in meinen Händen. Ich werde alle KH-und Rehaberichte auf den Tisch knallen und abwarten.
Wenn man in diesem Land krank wird, ist man nunmal der Abfall der Gesellschaft (siehe ALG2 zum Mindestsatz nach 38 Jahren Arbeit).
Liebe Grüße
Dieter

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Morbus
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von Morbus »

Natürlich liegt es in deinen Händen.
Sich jetzt so darauf einzuschießen und völlig übertrieben auf das normale Procedere einer Rentenversicherung zu reagieren ist nicht hilfreich. Das ist einfach nur Selbstzerstörung wenn du mit einem solchen Verhalten reagierst.

Du redest dir mittlerweile selbst viele Ämter als Feinde ein und redest dich gleichzeitig so von aller Verantwortung raus, sollte es nicht perfekt laufen. Damit schadest du einfach nur dir selbst. Warum sollten diese Menschen und Ämter dich anders als alle anderen behandeln und dir Extras gestatten. Wenn du deine Angelegenheiten selber nicht mehr klären kannst, dann bekommst du einen Betreuer. Wenn du nicht mehr arbeiten kannst und eine Reha unmöglich erscheint eine Rente.

Sich selbst solche Aussagen einzureden und alle Verantwortung wegzuschieben und dann wahrscheinlich ein solches Verhalten an den Tag legen und dafür bestraft werden ist dein eigener Fehler, nicht der Fehler und die Schuld der anderen.

ALG2 ist nunmal nicht ALG1 oder eine Rente. Es als etwas anderes darzustellen hilft dir nicht weiter.
Ich selbst weiß genau wie scheiße das Arbeitsamt sein kann. Ich habe monatelang überhaupt kein Geld bekommen und musste auf die Bearbeitung warten. Schulden häuften sich, Essen wurde mehr als knapp und ich verlor beinahe meine Wohnung. Dennoch habe ich es nicht an eine Person ausgelassen die dafür eigentlich nichts konnte.
Dein Gutachter kann auch absolut nichts für deine Lage. Wenn du dich wie ein Arsch, bockig und stur stellst, bekommst du die Quittung dafür. Dann ist aber nicht der Gutachter sondern du selber daran schuld wenn die Entscheidung anders kommt als erhofft.

Es liegt in deinen Händen. Du bist der kranke mit der Krankenakte. Wenn du nicht arbeiten kannst werden die auch so entscheiden. Das musst du denen aber auch erzählen.
Die wollen immer einen Menschen wieder eingliedern sofern die Möglichkeit besteht und das ist etwas gutes. Die meisten Menschen wollen wieder eingegliedert werden und wieder arbeiten. Deswegen heißt es ja auch so oft Reha vor Rente. Wenn du weißt, dass dies nicht geht, dann sag es denen auch. Die können dir nicht in den Kopf schauen und beobachten dich nicht Zuhause wenn es dir schlecht geht.

Du musst einfach wegkommen von deiner Sicht das die Ämter dir damit schaden wollen und alles ein Angriff gegen dich ist, obwohl es so oft das normale Procedere darstellt.
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DieNeue
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von DieNeue »

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Zuletzt geändert von DieNeue am 12. Mai 2019, 23:39, insgesamt 1-mal geändert.
Brummi59
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von Brummi59 »

@Morbus
Deine Halbweisheiten kannst Du Dir aufsparen. Ich hab auch absolut keinen Bock mich auf Dein Niveau herabzulassen. Kommt mir vor, als ob sich ein Beamter angegriffen fühlt.

@DieNeue

das ist ja das, was mich so wütend macht. Ich war bereits bei zwei Gutachtern (einmal davon AA). Beide schreiben in ihrem Bericht, dass ich nichtmal drei Stunden täglich schaffen könnte.
Zusätzlich mußte ich vom Rententräger aus, die Reha vor Rente antreten (Jahreswechsel 15/16). Ansonsten hätten die es nicht weiterbearbeitet. Auch von der Rehaklinik wurde ein Bericht geschrieben, in dem klar und eindeutig die EU-Rente befürwortet wird (liegt dem VdK und mir vor). Zuvor wurde schon von Krankenhäusern die EU-Rente befürwortet.
Dem VdK ist die Knappschaft-Bahn-See bestens bekannt. Wenn beim ersten Blick auf den Briefkopf, von der Sachbearbeiterin und der Sekretärin, ein "ach du Scheiße!" kommt, sagt dies schon viel aus.
Im Kopf ist das ganze Prozedere auch völlig klar. Aber das Unterbewußtsein bringt diese Panik. Jedesmal wenn ich denke, ich hätte einen Schritt nach vorn gemacht, kommt der Nackenschlag. Ich war der Meinung, ich hätte mein Trauma, dank der Traumatherapie, gut im Griff. Nix da :-(
Es kann (nicht muß) beim Gutachter zu einer Panikattacke kommen. Dann erzähle ich alles, Hauptsache ich kann die Situation verlassen. Ich könnte ihn vorher darauf hinweisen aber dann mache ich mich angreifbar (Unterbewußtsein). Mein Selbstvertrauen ist eh nicht mehr vorhanden.
Am Montag muß ich zum Neurologen, neue Rezepte und die Krankmeldung holen. Ich werde darum bitten, meinen nächsten Termin vorzuverlegen. Vielleicht macht er ein Schreiben fertig, in dem auf die PTBS und die Panikattacken hingewiesen wird. Der Gutachter ist zu fremd, als das ich mich richtig öffnen könnte.
Bis jetzt hab ich noch nix zum ausfüllen bekommen. Allerdings sind alle Berichte - Gutachter, Krankenhäuser, Reha - abgeheftet. Da hat er schonmal ne Stunde zu lesen. Hoffentlich schaffe ich es in der Zeit, meine Skills anzuwenden und mich in der Realität zu halten.
Liebe Grüße
Dieter

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Womble
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von Womble »

Hallo Brummi59,

ich arbeite selbst bei der Rentenversicherung und lese täglich die Gutachten - wie jetzt auch eines von dir erstellt werden soll.
Bei uns ist es so, dass wir für jede Sparte der Medizin einen spezialisierten Arzt haben, der die Versicherten untersucht. So eben auch eine Psychiaterin. Die Gutachten sind immer sehr sachlich formuliert, und zumindest von unseren Ärzten kann ich sagen, dass sie alle nett sind. Es stimmt, dass letztendlich die Entscheidung beim Juristen liegt. Der hält sich aber in den allerallermeisten Fällen an die Empfehlung des begutachtenden Arztes. Dafür ist dieser ja schließlich Fachmann und der Jurist nicht.
Was auf jeden Fall wichtig und gut ist: Alle Befunde, Gutachten usw. mitbringen, denn diese sind für den Arzt zur Entscheidungsfindung schon sehr hilfreich.
Ansonsten musst du dich vor der Begutachtung wirklich nicht fürchten (ich weiß, das ist leichter gesagt als getan). Aber auch Ärzte sind letztendlich nur Menschen und die bei uns sind auch wirklich "menschlich".
Ich drück die Daumen, dass es mit der Rente klappt!
LG
Womble
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von Brummi59 »

Sorry das ich nicht geantwortet habe.
Mich hat es wieder über eine Woche aus der Bahn geworfen. Ich hab trotz Dringlichkeit keinen Termin bei meinem Neurologen bekommen. Dazu noch die Hitze und schon bin ich eine Woche lang kaum aufgestanden.
Im Moment bin ich in einer LmaA-Stimmung. Das wäre die beste Stimmung für den Termin.
Allerdings darf ich nächste Woche bei der Arge antanzen. Ich nehme an, dass die mich jetzt in die Grundsicherung abschieben wollen. Und schon häng ich wieder im Kopfkino :(
Liebe Grüße
Dieter

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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von esperanto2015 »

Ich hoffe ich darf als interessierter Beobachter eine Frage stellen: Wo und wie hoch ist der der Unterschied zwischen Grundsicherung und ALGMindestsatz?
Die grössten Menschen sind die, die anderen Hoffnung geben.
Brummi59
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von Brummi59 »

esperanto2015 hat geschrieben:Ich hoffe ich darf als interessierter Beobachter eine Frage stellen: Wo und wie hoch ist der der Unterschied zwischen Grundsicherung und ALGMindestsatz?
Ich hab leider nicht den Antrieb da was rauszusuchen. Es nimmt sich wohl nicht viel. Allerdings weiß ich nicht wie das mit der Miete läuft. In der Grundsicherung bist Du halt in keiner Statistik der Arge. Wenn ich es schaffe, googel ich mal.
Liebe Grüße
Dieter

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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von esperanto2015 »

Ich würde nur gern verstehen wo du für dich den Unterschied siehst. Rein vom Geld scheint es keinen wirklichen Unterschied zu machen, oder?
Die grössten Menschen sind die, die anderen Hoffnung geben.
DieNeue
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Re: Gutachter - Panik kommt auf

Beitrag von DieNeue »

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Zuletzt geändert von DieNeue am 12. Mai 2019, 23:40, insgesamt 1-mal geändert.
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