Habt ihr auch solche Gedanken?

Lana_del_rey
Beiträge: 29
Registriert: 27. Aug 2015, 10:56

Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von Lana_del_rey »

Hallo zusammen!

Ich habe mich hier neu in dem Forum angemeldet, um mich mit anderen Personen auszutauschen, die auch an Depressionen leiden und um zu erfahren, ob die Gedanken, die ich mir so mache, "normal" sind und ob solche Gedanken auch andere haben.
Da ich hier neu bin, möchte ich mich einmal kurz vorstellen: Ich bin weiblich und 27 Jahre alt und habe mir erst seit Anfang diesen Jahres eingestanden, dass ich Depressionen habe und mich dann auch in psychotherapeutische Hilfe begeben. Davor habe ich eine Odyssee an Arztbesuchen hinter mir (seit 2011), bei denen ich teilweise auch nicht ernst genommen wurde und mit den Worten nach Hause geschickt wurde, dass ich mal endlich erwachsen werden soll, obwohl ich Suizidgedanken hatte und diese teilweise noch habe. Deswegen möchte ich hier nur allen anderen Betroffenen auch nochmal mit auf den Weg geben, dass ihr nicht aufgeben dürft und auch wenn es sehr viel Kraft kostet, nach weiteren Ärzten suchen sollt, die sich eurer Probleme annehmen.
Aufgrund meiner Arztbesuche habe ich mich natürlich selber immer nur gefragt oder mache dies immer noch, ob ich mich einfach nur anstelle oder versuche immer Gründe zu finden, warum ich eine Depression haben könnte. Meine Schlafstörungen und Kopfschmerzen habe ich auf eine zu schlechte Matratze und ein zu schlechtes Kissen zurück geführt, alles neu gekauft und natürlich hat es nichts gebracht und meine ständige Müdigkeit habe ich darauf zurück geführt, dass ich mich vegetarisch ernähre und bestimmt irgendwelche Mangelerscheinungen habe. Aber Bluttests haben gezeigt, dass alles in Ordnung ist.
Ich frage mich eigentlich ständig, woher meine Depression kommt. Da habe ich auch schon häufiger mit meiner Therapeutin darüber gesprochen und sie meinte, dass auch selbst ohne ersichtlichen Grund Menschen Depressionen mit den schlimmsten Symptomen entwickeln und bei mir wohl endogene als auch exogene Faktoren eine Rolle spielen. Aber hinterfragt ihr auch ständig die Diagnose Depression? Und warum sollte es mir gerade so schlecht gehen? Es gibt Millionen von Menschen auf der Welt, die so viel schlimmeres tagtäglich erleben und die haben allen Grund dazu eine Depression zu haben, aber was passiert mir schon?!
Habt ihr auch häufig seltsame Albträume? Und kommt ihr euch auch so gestört, unverstanden und einsam vor? Ich würde gerne mit anderen darüber reden, habe aber Angst, andere mit meinen Gedanken zu verschrecken und möchte anderen auch nicht zur Last fallen oder ihnen auf die Nerven gehen. Und ich denke mir sowieso ständig, dass alle anderen ohne mich besser dran wären.
Fragt ihr euch denn auch oft, was wäre, wenn ihr tot wärt und ob dann überhaupt jemand zu eurer Beerdigung käme und jemand überhaupt traurig über euren Verlust wäre?
Und ich weiß nicht, ob das gegen die Regeln verstößt, aber darf man hier über suizidale Gedanken sprechen? Also bei mir sind die eher passiver Natur, als dass ich mir unbedingt vorstelle, mir aktiv etwas anzutun. Aber generell bereitet der Gedanke an den Tod mir das Gefühl einer Erlösung von meiner tagtäglichen Qual, auch wenn ich sehr große Angst vor dem Tod habe und vor dem Schmerz den man beim Sterben empfinden könnte, deswegen könnte ich mir nichts antun. Und das wäre auch zu schrecklich für mich zu wissen, dass mich dann jemand findet und ich demjenigen damit dann noch Arbeit bereite und zur Last falle. Deswegen wünsche ich mir eher einfach tot umzufallen, oder dass mich jemand auf offener Straße erschießen würde, oder ich einfach zu unachtsam beim Überqueren der Straße wäre und mich dann ein LKW erfasst oder so. Aber ich könnte nie aktiv auf der Straße stehen bleiben. Versteht ihr das? Ich würde einfach gerne wissen, ob andere auch so etwas denken und fühlen.
Und wie soll ich mit jemandem "normalem" darüber reden? Mich versteht ja auch niemand, dass für mich das tägliche ankleiden und schminken schon so eine Qual ist. Früher war ich ein Mensch, der es geliebt hat, sich zu überlegen, was er anzieht und habe darauf geachtet, dass ich jeden Tag was anderes trage und immer wieder neue Kombinationen meiner Kleidungsstücke finde und habe gerne neue Sachen beim Schminken ausprobiert. Und jetzt? Es nervt mich einfach alles nur noch. Wenn ich schon morgens aufwache, nervt es mich, mir darüber Gedanken machen zu müssen, was ich anziehe und wie ich mich schminke. Aber mir ist es zu wichtig, was andere denken und deswegen muss ich immer perfekt gestylt auf der Arbeit erscheinen, auch wenn mir nicht danach ist.
Eigentlich fühle ich mich jeden Tag danach am liebsten zusammen zu brechen und mich meinem inneren Gefühl hinzugeben, aber ich will diese Fassade krampfhaft aufrecht erhalten, dass ich nach außen hin perfekt gestylt bin und alles in Ordnung ist. Mein Freund fragt mich auch immer, was ich davon hätte, weinend zusammen zu brechen. Aber diese Fassade ist soooo anstrengend für mich, dass mich das einfach nur noch fertig macht.

Ich habe jetzt schon wieder mehr geschrieben, als ich eigentlich wollte... Danke, falls einer von euch alles liest.
Ich hoffe, ich finde jemanden, der auch solche Gedanken hat, damit ich mich damit nicht so allein fühle und mir so sehr gestört vorkomme.

Liebe Grüße
Lana
Bittchen65
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Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von Bittchen65 »

Liebe Lana.

jeder deiner Gedanken ist mir sehr gut bekannt.
Sprichst du nicht mit deinem Psychotherapeuten darüber?
Eventl. brauchst du auch Medikamente, ist das abgeklärt worden?
Wenn man an einer Depression leidet ,sind diese Symptome häufig.
Gehe bitte offen mit deinem Behandler um, denn deine Gedanken
sind gefährlich und müssen Unbedingt von einem Profi beurteilt werden!!!

Alles Gute
Gruß Bittchen
Bittchen65
Beiträge: 1853
Registriert: 16. Jul 2015, 11:38

Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von Bittchen65 »

Liebe Lana,
ich habe ganz vergessen, dich herzlich zu begrüßen.
Meine Konzentration lässt auch zu wünschen übrig,
auch ein Symptom!
Lana_del_rey
Beiträge: 29
Registriert: 27. Aug 2015, 10:56

Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von Lana_del_rey »

Hallo Bittchen,

Ja ich spreche auch ganz offen mit meiner Therapeutin darüber. Sie sagt mir auch, dass das "normal" ist, solche Gedanken zu haben. Aber irgendwie ist es doch nochmal was anderes, wenn man das auch von anderen Betroffenen hört und weiß, dass man nicht alleine ist.
Ich nehme schon seit 2013 Venlafaxin, erst 75mg, dann selber reduziert auf 37,5 und dann wieder hoch auf 75 und dann vor kurzem erhöht auf 150 mg. Aber die Nebenwirkungen waren so schlimm (starkes Schwitzen, Verstopfung, Albträume), dass ich wieder reduziert habe und ich mit meiner Therapeutin jetzt besprochen habe, Citalopram zu nehmen. Bei Venlafaxin hatte ich zwar das Gefühl, dass ich den Tag über etwas mehr leisten kann und bei der Arbeit mit etwas mehr Elan dabei bin, aber der Antrieb war dennoch gestört und diese Gedanken hatte ich auch weiterhin.

Liebe Grüße
Lana
Bittchen65
Beiträge: 1853
Registriert: 16. Jul 2015, 11:38

Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von Bittchen65 »

Hallo Lana,

dann ist ja schon mal Einiges abgeklärt.
Nicht jedes Medikament wirkt bei jedem. Da muss schon mal Verschiedenes probiert werden.
Du bist ja auf dem richtigen Weg.
Bei dieser Krankheit,wirst du Geduld haben müssen,es verläuft oft in Wellen,oder auch in guten und in schlechten Phasen.
Hier kannst du mit Betroffenen Deine Erfahrungen austauschen und dir viel von der Seele schreiben.
Du findest Verständnis und auch Mitgefühl.

LG Bittchen
Michael2909
Beiträge: 243
Registriert: 26. Aug 2015, 23:56

Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von Michael2909 »

Hallo Lana!
Schön das du dich hier angemeldet hast.
Ich kann dich 1000 prozentig verstehen.
Mir ging es oder geht's ähnlich.
Ich habe mir auch oft Gedanken gemacht Tod zusein.
Zum Glück habe ich es geschafft diese Gedanken zu besiegen. Ich wünsche dir von ganzen Herzen das du dass auch schaffst. Und das wirst du auch. Du musst nur selbst an dir glauben. Es ist zwar ein schwerer Weg das weiß ich aus eigener Erfahrung weil ich grad wieder vor einen steilen hohen Berg stehe denn ich überwinden muss aber durch die Unterstützung meiner Familie schaffe ich das auch.
Ich kann dir leider keine großen Tipps geben denn ihn sowas bin ich kein Genie aber du musst nur an dich glauben und auch aus den negativen positives ziehen.
Ich hoffe du schreibst öfters hier.
Mich würde es freuen.
Liebe Grüße
dine31
Beiträge: 169
Registriert: 5. Jan 2015, 09:21

Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von dine31 »

Hallo Lana

Erstmal Herzlich Willkommen im Forum..:-)

Als erstes möchte ich dir sagen das ich eben bei deinem beitrag gedacht hab ich hätte das geschrieben....dies passt zu 99% zu mir...nur die gedanken sind ein wenig anders....
denn ich liebe eigendlich mein leben habe zwei wunderschöne kinder und möchte sie echt ungern gewollt allein lassen....denn ich
Weis wie es ist ohne mutter zu sein...
Aber die ganzen anderen gedanken stimmen echt ùberein...

Bei mir ist es auch so das sogut wie niemand von meiner qual( nenn ich mal so) weis...
ich habe es vor kurzen erst angefangen mich zu outen....aber ein komisches gefühl war es trotzdem...
Ich frage mich jeden tag ob das alles so richtig ist was ich mache das ich denke mir gehts nicht gut aber du musst oder stimmt es eigendlich das ich ein proplem hab oder ùbertreibe ich einfach nur...???
Beandworten kann ich es nicht....
was ich aber weis ist ..das meine gefühle oder reaktionen anderen gegenüber oder ereignissen gespielt ist...weil ich es einfach nicht aufrichtig zeigen kann weil da eben nichts ist....man verlangt in bestimmten situationen andworten oder regungen und diese kann ich nicht aufrichtig zeigen...weil da so eine leere ist...also lernt man es zu spielen...ich hoffe du verstehst was ich meine...??
Und genau diese schauspielerei zeigt mir das ich eben nicht mehr so gesund bin wie ich manchmal denke oder aber auch die anderen denken...man spielt allen und jeden nur was vor...und das ist eben nicht gesund....
ja wie soll man geholfen werden wenn man es sich selber nicht eingesteht oder zweifel an dieser sache hat?? Ich hab sehr lange gebraucht dieses zu kapieren...und manchmal sind diese zweifel immer noch da...aber immerhin bin ich an diesem punkt wo ich mir sage...ok du musst was tun...

ich könnte dir jetzt einen roman schreiben aber das wäre nicht so hilfreich...
also sag ich dir nur....nein du bist kein stück allein mit diesen gedanken...ich glaub uns geht es allen so...nur halt jeder mit seinen gedanken und grübeleien....aber so ist diese krankheit für viele nur humbug für uns eben
das leben..
Aber das du hilfe gesucht hast ist aufjedenfall der richtige weg...
ich wünsch dir auch alles gute weiterhin....

ich hoffe man liest sich ....;-)

Lg..dine
bingo123

Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von bingo123 »

Hi Lana,

das solche Gedanken aufkommen im Zuge einer Depression gehört quasi mit zu dem Krankheitsbild.
Nicht jeder hat sie, nicht jeder setzt sie um - zum Glück.

Du bist ein noch sehr junger Mensch und solltest nicht die Hoffnung auf Besserung aufgeben.
Beleuchte was dir in deinem Leben widerfahren ist, was der Grund sein könnte für deine Hoffnungslosigkeit.
Ich bin mir sicher, dass sich einiges auf tut, wenn du dir dessen bewusst wirst.

Mir hat es sehr geholfen mich aktiv mit der Thematik zu befassen.
Sei es in Videos, Büchern oder in einer Therapie.

Ich bin mittlerweile sicher, dass mir dieser Weg geebnet wurde, damit ich erkenne was
Leben wirklich bedeutet.
Vielen Menschen ist das SEIN abhanden gekommen, haben sich selbst vergessen und
geistern sinnlos ohne Kontrolle in einer Emotionslosen Welt.

Das Leben ist gemacht um Emotionen zu spüren.
Wir sind hier um zu Erschaffen. Erschaffe Freude und Liebe.

Ich werde immer so schnell Spirituell und genau das ist, was ich an mir liebe!
Ich spüre wie ich mir dessen bewusst werde, der wichtigkeit dessen darüber zu schreiben und
sich zu wagen es zu leben.

Also siehe es als Tipp. Schaffe Klarheit über dich, die Krankheit und dir wird es besser gehen.
Sei jedoch Geduldig mit dir. Es braucht seine Zeit.
Lana_del_rey
Beiträge: 29
Registriert: 27. Aug 2015, 10:56

Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von Lana_del_rey »

Wow, vielen lieben Dank für euren zahlreichen Antworten!
Da bin ich ja "froh"/"erleichtert", dass andere auch solche Gedanken haben und ihr das hier auch so offen zugebt. Auch wenn es mir natürlich von Herzen für euch leid tut, dass ihr auch so fühlt und denkt, da es wirklich nicht schön ist, sich täglich mit solchen Gedanken auseinandersetzen zu müssen.

@Michael: Schön, dass du so einen Rückhalt von deiner Familie bekommst. Das ist wirklich unendlich viel wert! Ich bin auch froh, dass ich da zumindest auf meinen Partner zählen kann. Ich drücke dir die Daumen, dass du den Berg, den du überwinden musst, schnell erklommen hast und sich für dich die Situation bald wieder bessert und etwas positives in Sicht ist!

@dine: Ja ich weiß was du meinst, mit dem gespielten Verhalten. Aber das schlimme ist, ich merke das meist noch nicht einmal, dass ich etwas anderes vortäusche. Mir ist leider auch erst so richtig aufgefallen, wie schlecht es mir wirklich geht, als mich sogar Kollegen auf der Arbeit angesprochen haben, wie schlecht ich denn aussehen würde und ich eher danach aussehe, dass ich gerne in den Arm genommen werden möchte und mich zurückziehen will. Und das waren sogar Kollegen, denen ich sonst nichts privates erzähle. Das hat mich auch irgendwie wach gerüttelt, dass es an der Zeit ist, etwas zu unternehmen.

@bingo: Ja ich habe zwar zur Zeit das Gefühl, dass sich das Auseinandersetzen mit meiner Vergangenheit und meinen Gedanken eher negativ auswirkt, aber ich denke eher aus dem Aspekt heraus, dass es alte Wunden aufreißt. Aber ich denke, dass ich auf Dauer einiges Positives daraus ziehen kann. Schließlich brennt mir immer die ganze Zeit auch die Frage auf der Seele, warum ich so geworden bin und was dazu geführt hat, dass mir mein Leben nur noch anstrengend und wie eine Qual vorkommt. Ich möchte einfach so gerne wieder Spaß am Leben haben und will wieder Energie haben, Dinge anzupacken. Das ist es auch, was mich am Leben hält: Die Hoffnung auf Besserung und dass da doch auch irgendwie mehr im Leben sein muss....

@Bittchen: Ich danke dir auch für deine Worte und hoffe, dass es dir auch bald besser geht und bald die guten Tage überwiegen werden!

Ich bin wirklich froh, dass ich den Schritt gewagt habe und mich hier angemeldet habe!

Liebe Grüße
Lana
Cara Mia
Beiträge: 235
Registriert: 24. Aug 2015, 09:15

Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von Cara Mia »

Liebe Lana,

damit Du Dir ganz sicher sein kannst, dass andere (ich in diesem Fall) ähnlich problematische Gedanken haben:

Vor zwei Jahren war ich in einer schweren depressiven Krise. Eigentlich empfiehlt es sich dann gar nicht, irgendwo hin zu fahren. Mir ging es elend, ich konnte das auch gar nicht vorher entscheiden. Es war eine weite Strecke, die ich mit dem Auto zu einer längeren Veranstaltung reisen musste aber ich hatte die Hoffnung, der Ortswechsel könnte mir gut tun. Also habe ich mir die Entscheidung bis zum Morgen offen gehalten und der Tag war so, dass es ging.

Im Gepäck auf dem Beifahrersitz hatte ich neben Büchern und so Kram zwei verschiedene Psychopharmaka (für den Notfall) und noch zwei Flaschen Wein, die ich am Zielort bei einer Freundin abgeben sollte.

Als ich losfuhr und nochmal auf den Beifahrersitz guckte, sagte ich zu meinem Mann: "Nur, dass Du es weißt. Falls ich unwahrscheinlicherweise einen Unfall haben sollte, dann wäre es in diesem Fall wirklich ein Unfall. Ich fühle mich ok heute, sonst würde ich nicht fahren. Aber nur dass Du es weißt, sieht ein bisschen komisch aus für jemanden, der mich nicht kennt."

Mh. Es trug nicht so richtig zu seiner Beruhigung bei, muss ich ehrlicherweise sagen :-), aber ich habe mich wie vereinbart von zwischendurch gemeldet und später auch nochmal und als ich da war wieder.

Puh. War eine sehr fiese Zeit. Bin froh, dass es heute größtenteils heller ist.

Herzliche Grüße,
Cara
Michael2909
Beiträge: 243
Registriert: 26. Aug 2015, 23:56

Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von Michael2909 »

Hallo Lana!
Ich glaube auch das du es bald schaffen wirst diese Phase in deinem Leben zu überstehen.
Wenn ich das schaffe schaffst du das auch.
Du sagst du hast einen Partner der dich unterstützt.
Allein das ist doch schon ein Grund wieder gesund zu werden und diese scheiss Depression in die Wüste zuschicken.
Ich wäre froh wenn ich eine Partnerin hätte die mich mal in den Arm nimmt wenn es mir schlecht geht.
Stattdessen sitze ich oft alleine in meiner Wohnung und denke viel nach über alles mögliche.
Ich würde mich freuen öfters von dir zuhören wie es dir geht und was du fühlst.
Liebe Grüße
dine31
Beiträge: 169
Registriert: 5. Jan 2015, 09:21

Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von dine31 »

Hallo...lana

Danke für deine andwort..naja und wie du schon gelesen hast...bist du nicht allein....würde mich freuen öfter von dir zu lesen.... (hat irgendwie was beruhigendes auf mich...;-))

@michael.....ich wünsch dir auch viel glück und drück dir die daumen das du dein berg schnell erklimmst...du schaffst das....und für deine feier am samstag drück ich auch die daumen...du machst das richtig dich spontan zu endscheiden denn das sind immer die richtigen endscheidungen...denn wenn man lange nachdenkt wird es eh meist nichts....also los kopf hoch..schulter gestrafft und mit einen lächeln raus ok....du schaffst das wirklich.... (ach und mit deinen Krücken gerade kann man auch spass habrn..:-))
kannst ja mal schreiben wie es war ok..würde mich freuen von dir zu hören....

lg dine....
Gänseblümchen2
Beiträge: 43
Registriert: 31. Jul 2015, 23:45

Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von Gänseblümchen2 »

Huhu liebe Lana,

Du bist nicht bekloppt oder ähnliches nur weil du unter suizidalen Gedanken leidest. Ich leide auch darunter bzw. habe früher darunter gelitten. Heutzutage denke ich auch ständig über Leben und Tod nach, auch wenn ich gegenwärtig nicht den Drang (wie früher) verspüre mich umbringen zu wollen. Mein Leben (Ich bin übrigens 26) empfinde ich schon seit Minimum 2-3 Jahren als unerträgliche Qual, weshalb suizidale Gedanken auch meine steten Begleiter waren, bis heute.
Früher hatte ich darunter gelitten, weil die vielen negativen und starken Gedanken sich auch in Form von physischen Schmerzen bemerkbar machten. Aber nach so langer Zeit… auf so eine Art zu denken ist zu einem Teil meiner Persönlichkeit geworden. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie man leben kann, ohne solche Gedanken zu haben bzw. ein Großteil seines Lebens gelebt haben kann, ohne auch nur ansatzweise solche Gedanken gehabt zu haben.
Für mich sind sie zur Normalität geworden und sind genau so wertvoll und zugleich auch so belanglos wie alle anderen Gedanken auch. Hatte ich früher unter den Gedanken gelitten, so sind sie – wie „krank“ sich das jetzt auch anhören mag – etwas „schönes“. Ich empfinde es beruhigend, denn ich habe schon eine Art von Wunschvorstellung wie es für mich zu Ende gehen kann (hab ja schon Jahre lang darüber nachgedacht). Beruhigend ist es deshalb, weil ich eines Tages bei diesen üblichen Gedankengänge dabei feststellte, das das Leben, so unverstellbar schei..e es auch sein mag, auch dieses wird mit der Zeit irgendwann zu ende gehen und spätestens ab dann ist man endlich von seinem Leid befreit. --> Ich persönlich erkenne an dieser Vorstellung nichts Verkehrtes. Es sind weitestgehend nur die anderen die sich an deinen Gedanken stören. Es wird dir aber so suggeriert, das du es genauso empfinden „musst“. Denkst du anders, dann kannst du ja nur automatisch ne Macke haben. Du bist dann bekloppt oder „unnormal“, weil du über andere Sachen nachdenkst als der Mainstream selbst. Ich kann dir nur den Rat geben: schei.. auf das was andere darüber denken, vor allem dann wenn sie selber noch nie solche Gedanken hatten.

Du hast ja bisher nur Gedanken, das ist nichts Schlimmes. Ich bin der Meinung das es noch ein verdammt weiter Weg ist, zwischen den Gedanken und einem tatsächlichen Versuch. Die instinktive Hemmschwelle ist einfach viel zu groß, als das man sich spontan einfach so umbringen könnte, so meine Meinung/Erfahrung.
Übrigens finde ich suizidale Gedanken weniger schlimm, als wie Außenstehende damit umgehen. Die sorgen erst dafür, das es einem immer schlechter geht. Denn anstatt Verständnis erntet man nur Ablehnung/Verachtung. Ich bin auch der Meinung das es keinen Sinn hat mit Leuten darüber zu reden, die selber nicht unter suizidalen Gedanken leiden bzw. Erfahrungen gemacht haben. Für die anderen Leute bist du nicht „normal“. Aber wie sollen die auch deine Lage verstehen, wenn sie noch nie in so einer Situation gewesen sind? Inwiefern könnten Leute die weitestgehend ein schönes Leben gehabt haben, auch nur ernsthaft Gedanken dieser Art entwickelt haben können? --> Die große Mehrheit der Leute kann nicht damit umgehen, daher weiß auch so ziemlich niemand was man in so einer Situation tun kann. Es ist ja alles so schlimm, das das Thema Suizid ähnlich wie die Depression ein gesellschaftliches Tabu-Thema ist, auch wenn das bei Depression weniger stark ausgeprägt ist. Aber z. B. hier im Forum bspw. wird auch nicht wirklich offen darüber geredet. Oder bei einem Bekannten von mir der auch unter Depressionen sowie Suizidalität leidet und seit Ewigkeiten in Behandlung ist, kann ich ihn in keinsterweise erreichen. Ich bin sicher das würde ihm helfen, schließlich weiß ich im groben wie es ihm geht und vor allem wie er sich fühlt. Aber es ist auch für andere Depressive ebenfalls ein Tabu-Thema.

Als ich mal über Suizidalität ausgefragt wurde, da haben die Leute auch irgendwie ganz komisch reagiert. Sie sagten zwar nichts Abfälliges gegen mich oder dergleichen, aber ich spürte dennoch so etwas wie Verwunderung, aber doch etwas mehr verächtlicher Art. Daher wurde ich auch mit der Einnahme von Medikamenten bedrängt.
Mir ist leider erst nach dem Gespräch was Wichtiges aufgefallen was ich hätte sagen sollen, nein MÜSSEN: „Ihr habt mich gefragt was diese suizidalen Gedanken ausgelöst haben und weshalb ich es in die Tat umsetzen wollte. Ihr kennt nun meine Gedankengänge und meine Situation und meine Beweggründe. Und was bietet ihr mir als einziges an? Irgendwelche Medikamente. Ich habe eine Frage an Euch!, warum nennt ihr mir nicht einen einzigen Grund wofür es sich zu leben lohnt? Wie sollten mich ernsthaft irgendwelche „Mittelchen“ vor dem Tod bewahren, wenn ich sämtlichen Lebenswillen verloren habe?“

Oh man… wie gern ich denen das jetzt gesagt hätte^^. Naja, vielleicht beim nächsten mal wenn ich das Gefühl verspüre das mich jemand nicht als einen Menschen betrachtet.

Du bist nicht „krank“ oder „unnormal“. Du bist immer noch ein Mensch und lass dir von niemanden was anderes einreden. Auch wir können uns ganz normal unterhalten und das noch über das „böse“ Thema Suizidalität.
Ach ja, nur weil ich mit dem Thema so locker umgehe, heißt das nicht das ich die anderen Leute mit ihren Meinungen hier im Forum schlecht machen will. Wenn Fachleute helfen können, dann auch gut. Aber das Wichtigste hierbei ist das das Menschliche nicht vollständig an Bedeutung verliert…

Ich habe auch oft darüber nachgedacht, das ich vielleicht durch die Handlung eines anderen sterben könnte. Wie z. B. sich von einen LKW anfahren lassen oder so. Aber ich hab mich dafür entschieden, das das nicht richtig sein kann. Möglicherweise ist die Person ganz anständig, aber weil sie mich dann gegen ihren Willen getötet hat, könnte sie durchaus traumatisiert sein. Oder vielleicht stirbt sie durch den Aufprall mit mir gleich mit, und die Person ist dazu vielleicht noch eine alleinerziehende Mutter und ihre Kids haben sie das letzte Mal gesehen…. Ne, sollte ich so viel Leid verursachen dann könnte ich mich nie vor Gott verantworten. Für mich steht daher fest, das wenn ich mich umbringen will, dann muss ich das auch zu 100% alleine schaffen und darf niemanden mitreinziehen.

Du scheinst dich sehr an deinen Styling-„Zwang“ zu stören. Hast du vielleicht schon mal daran gedacht, das das mit deiner Depression zusammenhängen könnte? Früher war dir das selber wichtig, mittlerweile ist es dir aber völlig egal. Du musst es aber trotzdem für die anderen beibehalten. Fühlst du dich vielleicht deswegen so schlecht, weil du im innern gemerkt hast, wie sinnlos es ist sich derart auf Äußerlichkeiten zu befassen/reduzieren? Wenns nach dir ginge, dann könntest du sofort damit aufhören, aber du kannst es nicht weil es von dir „verlangt“ wird. Du fühlst dich schlecht weil du dazu gezwungen wirst, eine Fassade aufrechtzuerhalten, worauf du aber selber kein Bock hast und auch deine Energie nicht darauf verschwenden willst. --> zumindest sehe ich das so, ansonsten könnte ich es mir nicht erklären.

Lieben Gruß
Gänseblümchen :)
"Sie sind so klein, so lieb und strahlen soviel Harmonie aus... Ich mag Harmonie... Ich mag Gänseblümchen." :)
(von Gänseblümchen2, 10:48 Uhr, 7. August 2015)
hazmagetmaton
Beiträge: 160
Registriert: 8. Aug 2015, 21:39

Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von hazmagetmaton »

Hallo ihr.

Die Frage, wie ernst ich meine Symptome tatsächlich nehmen sollte, inwiefern ich es als Krankheit sehen möchte und warum meine Gefühle überhaupt aufkommen stellt sich mir auch.
Ich habe auch echt Angst davor, dass ich Menschen zur Last falle und sie sich dann von mir abschotten, auch wenn mein Umfeld sich offensichtlich bemüht, mir einen gegenteiligen Eindruck zu vermitteln.
Und das passt so auch zu mir:
Lana_del_rey hat geschrieben:generell bereitet der Gedanke an den Tod mir das Gefühl einer Erlösung [...] auch wenn ich sehr große Angst vor [...] dem Schmerz [habe] den man beim Sterben empfinden könnte
In den Regeln verboten sind nur suizidale Krisen, aber letztlich hängt es wahrscheinlich an der Erfahrung der Moderatoren, wie sie die Beiträge einschätzen. Ich habe den einen oder anderen Thread gefunden, wo es wie hier Thema war. Ansonsten hast du ja immer noch die Möglichkeit, dich über persönliche Nachrichten mit Personen auszutauschen, die nicht triggergefährdet sind/auch darüber reden wollen. (Könnte mich durchaus anbieten, auch wenn es bei mir nicht so aktuell ist; Gänseblümchen scheint auch bereit zu sein^^)

hazmagetmaton
Anne Blume
Moderator
Beiträge: 1684
Registriert: 7. Dez 2006, 13:25

Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von Anne Blume »

Liebe Forianer,
verboten sind suizidale Krisen nicht. Es ist jedoch so, dass das Forum im Krisenfall nicht helfen kann und darf.
In solchen Krisen muss unbedingt (ärztliche) Betreuung vor Ort her.
Das suizidale Gedanken zur Depression gehören ist absolut unstrittig. Wir raten in jedem Fall, dies mit dem behandelnden Therapeuten zu besprechen. Von Exploration in einem Internetforum ist abzuraten. (Wir empfehlen Ihnen auch, dies nicht auf privater Basis über PN zu tun)
Für das Forum bedeutet das: wir werden hier keinen sperren, weil er wie eben in diesem Thread geschrieben hat, dass es solche Gedanken gibt. Aber wir möchten an Ihr Verantwortungsbewusstsein appellieren und Sie bitten, das Thema im Interesse aller sparsam zu betrachten. Erfahrungsgemäß entwickelt es eine Eigendynamik und damit ist keinem geholfen.
Und: sollten Sie suizidale Gedanken quälen, wenden Sie sich bitte unbedingt an eine der Notfallnummern (oben rechts auf der Seite) oder kontaktieren Sie einen Arzt (auch Notarzt/Notfallambulanz).

Vielen Dank für Ihr Verständnis
Anne Blume
Lana_del_rey
Beiträge: 29
Registriert: 27. Aug 2015, 10:56

Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von Lana_del_rey »

Hallo zusammen,

ich habe mich jetzt schon etwas länger nicht gemeldet, weil es mir gerade nicht so gut geht. Mache gerade die Umstellung von Venlafaxin auf Citalopram und habe täglich Kopfschmerzen und mein ganz Körper tut mir auch irgendwie weh -_- Das ist gerade alles höllisch anstrengend... Und eigentlich habe ich gerade endlich mal Urlaub und kann diesen aber auch irgendwie nicht genießen.
Da ich hier gegen keine Regeln verstoßen möchte und auch nicht möchte, dass andere Formusmitglieder durch meine Aussagen in irgend einer Weise negativ beeinflussen möchte, würde ich dann an dieser Stelle das Thema suizidaler Gedanken abhaken. Generell war es auch nur meine Absicht herauszufinden, ob auch andere so denken und ich nicht die einzige bin. Und hier haben sich ja viele dazu geäußert, dass es ihnen auch so geht.

@Cara: Schön, dass es dir wieder etwas besser geht, und du anscheinend solche extremen Gedanken überwunden hast. :)

@Michael: Ja das stimmt, es ist schön einen Partner zu haben. Aber auch mit einer Depression anstrengend, wenn er mich oft nicht versteht. Langsam scheint bei ihm die Grenze zu kommen, wo er noch Verständnis für mein Verhalten und meine Gedanken/Gefühle hat. Seiner Meinung nach, hätte sich schon vieles ändern sollen. Und as treibt mich teilweise echt in den Wahnsinn und bringt mich auch häufig zur Verzweiflung und zu Tränen, dass ich ihm einfach nicht begreiflich machen kann, wie das ist. Ich glaube jemand der das noch nie so durchlebt hat, kann das nicht verstehen.

@Gänseblümchen: Vielen lieben Dank für deine ehrlichen Worte. Ich wünschte mir auch so sehr, dass ich auf das, was andere sagen, scheißen könnte. Aber davon bin ich auch noch meilenweit entfernt. Ich weiß auch ehrlich gesagt gar nicht, warum mir die Anerkennung/Meinung/Akzeptanz aller Menschen so wichtig ist. Ich komme damit irgendwie nicht zurecht, wenn mich jemand nicht mag, obwohl es bei mir ja auch selber Personen gibt, die ich einfach nicht sympathisch finde. Und das ist auch das Problem, was hinter meinem "Styling-Zwang" steckt. Eigentlich würde ich auch gerne mal so außer Haus gehen, wie mir danach ist, aber das könnte ich nie, weil ich mich dann zu sehr frage, was die anderen denken und mich wahrscheinlich komisch angucken und über mich reden, wie ich denn aussehen würde. Deswegen muss ich jeden Tag in jeglicher Hinsicht eine so große Fassade aufrecht erhalten, obwohl mir eigentlich innerlich danach ist weinend zusammenzubrechen (ja, sogar während der Arbeitszeit), aber das kann ich ja nicht. Ich habe auch mit meiner Therapeutin und Neurologin darüber gesprochen, dass es eigentlich für mich besser wäre, mal eine längere Auszeit von der Arbeit zu nehmen, so für 4 bis 6 Wochen. Aber meine größte Angst ist einfach, was die Kollegen dann von mir denken könnten, dass ich vielleicht einfach nur faul bin oder ich mich anstelle oder warum ich auf einmal meine, dass ich Depressionen hätte, dass ja jeder mal eine schlechte Phase hat. Das ist alles so schwierig für mich, abzulegen, mir darüber Gedanken zu machen, was andere von mir halten. Ich weiß auch, dass mich das schon immer als Kind begleitet hat und mir das auch nur Probleme und Sorgen bereitet hat, aber ich habe nie geschafft, es abzulegen und weiß auch nicht, wie ich das ablegen kann..
Vielleicht habt ihr ja Tipps dazu, wie man damit umgehen kann oder vielleicht hat das ja auch einer von euch geschafft, mittlerweile auf die Meinung von anderen zu scheißen.

@hazmagetmaton: Ja das ist echt schwierig, sich nicht vorzustellen, dass man anderen nicht zur Last fällt. Bei mir bemühen sich auch einige, mir das Gegenteil zu beweisen und ich freue mich auch sehr für dich, dass dein Umfeld dir zeigt, dass das nicht stimmt. Aber ich hatte zum Beispiel auch erst letztens ein Gespräch mit einer Freundin, die mir zwar glaube ich das Gegenteil beweisen wollte und sagen wollte, dass ich jederzeit zu ihr kommen kann, aber durch ihre Aussagen hat sie mich nur noch mehr verletzt. Sie hatte sich in dem letzten Jahr stark von mir zurückgezogen und hatte dann jetzt angesprochen, dass sie es viel einfacher findet, zu wissen, dass ich Depressionen habe, weil sie dann im Nachhinein einiger Verhaltensweisen und Aussagen von mir viel besser verstehen kann. So weit so gut, das ist ja noch alles in Ordnung. Aber dann hat sie mir gesagt, dass sie sich zurückgezogen hat, weil es sie genervt hat, dass ich alles so negativ gesehen habe und ich ihr auch öfter gezeigt habe, wenn ich gekränkt war, wenn sie sich schon wieder lange nicht gemeldet hat und mir auch öfter Verabredungen abgesagt hat. Und da meinte sie dazu, dass ja Freunde das Leben des anderen bereichern sollen und einem keine schlechte Laune machen sollte. Im Gespräch selber konnte ich dazu nichts sagen, weil ich eh schon die ganze Zeit geweint habe, aber als ich darüber nochmal nachgedacht habe, hat das dem ganzen echt die Krone aufgesetzt. Ich denke mir nämlich, selbst wenn bei mir keine Depressionen diagnostiziert worden wären, hätte ich ja auch einfach so jemand sein können, der so negativ denkt. Und warum kann man das nicht mal als Freundin ansprechen und fragen, was los ist, anstatt sich zurückzuziehen. Und das ist in meinen Augen auch keine Freundschaft, wenn man denkt, dass Freunde nur bereichernd für den anderen sein sollten und einem keine schlechte Laune machen dürfen. Man sollte doch gerade für jemanden da sein, wenn es ihm schlecht geht und auch darüber reden können und sich nicht zurück ziehen, nur weil es gerade schwierig wird. Das hat mich echt verletzt und zeigt mir auch, dass sie da einfach für mich nicht die geeignete Freundin ist. Eigentlich sollte das Gespräch eine Aussprache sein, aber mir hat das nur gezeigt, dass es für mich einfach durch solche Aussagen auch nicht mehr wie früher sein kann. Da muss ich ja bei ihr Angst haben, mein wahres Gesicht zu zeigen. Am besten setz ich da nur meine gut gelaunte Maske auf und halte meine Fassade weiter aufrecht...

Liebe Grüße
Lana
Gänseblümchen2
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Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von Gänseblümchen2 »

Huhu liebe Lana,

sry das ich erst so spät schreibe, aber ich hatte auch die letzten Tage eine längere Absturz-Phase. Ich versuche gerade wieder so etwas wie in einem Alltags-Modus Reinzukommen und es ist super schwierig für mich. Ständig muss ich über negative Sachen grübeln und kann mich dann erst recht nicht auf bestimmte Dinge konzentrieren (daher ist jetzt auch die Rechtschreibung und Co. in dieser Nachricht auch nicht die beste^^). Sry auch, wenn ich mich teils wiederhole^^

Ich hab übrigens so ziemlich dieselbe Erfahrung mit einer Freundin gemacht, wie du es an hazmagetmaton weitergeben hast.
Die „Freundin“ hatte mir ursprünglich auch angeboten, das ich mich jederzeit an sie wenden könnte falls ich was auf dem Herzen hatte. Aber nach ner Zeit kamen nur noch Vorwürfe warum ich das alles sage. Warum ich immer so negativ und pessimistisch im Leben bin. Und auch warum ich nicht in der Lage bin es zu ändern. Ich hatte versucht sie über alles aufzuklären, aber völlig vergebens. Sie hat nichts kapiert oder zumindest nicht wirklich zugehört. Aber die Vorwürfe und das Unverständnis blieben. Sie hatte mich zudem auch unter Druck gesetzt indem sie mich mir mit Kontaktabbrüchen gedroht hat. Damit der Kontaktabbruch nicht zu Stande kommt, müsste ich „nur“ die Depression loswerden. Doch wie du dir sicher denken kannst, bin ich die Depression nicht losgeworden und es kam nun vor 1-2 MOnatne der (wiederholte) Kontaktabbruch.
Am Schluss meinte sie auch was in der Richtung das wir keine „richtigen Freunde“ sind, weil ich sie angeblich nur ausnutzen würde. Tatsächlich habe ich sie aber nie ausgenutzt, ganz im Gegenteil, ich hätte wahrscheinlich mein ganzes Leben für sie geopfert nur um ihr ein Lächeln auf den Gesicht zu zaubern. Für sie war es aber nur eine einseitige „Freundschaft“, weil sie davon ausgeht das nur ich was von dieser „Freundschaft“ habe und sie nichts. Sie soll mir aus der Depression heraushelfen, und was habe ich als Gegenleistung anzubieten? Nur die Depression, ich hab ja vermeintlich nichts anderes. Ihr Leben ist so perfekt und ich so wegen meiner Depression so „Fehlerhaft“, das es sich nicht lohnt noch mehr ihre Zeit an mich zu verschwenden. Ich darf oder kann kein Teil ihrer perfekten Welt sein.
Sie sagte sie mir kurz vor dem Kontaktabbruch auch, das sie mir helfen will. Aber statt Hilfe bekam ich nur noch mehr Vorwürfe und Beleidigungen zu hören. Sie machte mir ganz missverständlich klar, das ich für sie einfach nur wertlos bin bzw. das sie keinen effektiven Nutzen durch mich hat. Daher hat sie auch jetzt kein Interesse mir zu helfen (und sie könnte helfen) und hätte es auch in der bisherigen Vorwurfsvollen Zeiten tun können, aber sie half nicht weil ihre „besseren“ Freunde wertvoller bzw. nutzen bringender waren als ich. Ich bezeichne diese Leute gerne als ihre „besseren Freunde“, weil sie keine Depressionen haben, sie sind daher die vermeintlich besseren Menschen als ich. Hört sich bescheuert an, aber genauso sie sieht die Realtität in meiner Welt in der letzten Zeit aus.
Es kommt ja noch hinzu, das sie für mich immer eine Vertrauensperson gewesen ist und nach ihren Worten, sollte „Ehrlichkeit“ immer das oberste Gebot für uns beide sein. Aber tatsächlich verlangte sie die ganze Zeit von mir über, das ich mich verstellen muss. Ich müsste tun ob alles in Ordnung wäre, obwohl nichts in Ordnung war. Ich müsste so tun, als ob ich keine Depressionen hätte, was aber nicht möglich ist. Sie verlangte das Unmögliche von mir, unmöglich weil ich es tatsächlich versucht habe, aber natürlich nur scheitern konnte.

Erst einige Zeit nach den Kontaktabbruch kommt mir in den Sinn, das es unmöglich eine Freundschaft sein konnte. Es ging ihr immer nur um Kosten und Nutzen. Sie will nur eine heile und perfekte Welt, in ihrer Realität existieren Dinge wie Depressionen nicht bzw. dürfen nicht exisiteren. Jeder der ein Problem hat, ist selbst dafür verantwortlich, daher ist auch man auch nicht dazu verpflichtet (sowohl gesetzlich, moralisch oder freundschaftlich) zu helfen, wenn jemand dringenst Hilfe braucht. Als Depressiver müsste man ja nur einen Therapeuten ne Zeit lang vollquatschen und schon ist man geheilt, so nach Logik mancher Leute.

Was ich aus der ganzen Geschichte gelernt habe? Ich werde versuchen soweit wie möglich eine Fassade aufrechtzuerhalten. Ich werde mich jetzt zwar nicht großartig verstellen, aber ich werde mit Dingen wie Depressionen nicht mehr offen umgehen. Ich werde einfach (versuchen) zu tun ob alles in Ordnung wäre. Was soll ich denn auch sonst machen? Die Leute wissen nicht was Depressionen sind und wollen es nicht verstehen auch wenn man bereit ist es ihnen zu erklären. Und helfen wollen sie oder so nicht, wenn es für sie selbst keinen Vorteil bringt. Ich werde mich erst dann einer Person bezüglich Depressionen öffenen, wenn diese Person mir zuerst sagt das sie selber unter Depressionen leidet. Im Gegensatz zu den anderen werde ich mich nicht so asozial verhalten, wie man es fortlaufend mit mir tat.

Eine Art Fazit --> Ich bin dazu verdammt mit den Depressionen leben zu müssen, niemand wird jemals helfen (wollen). Ich muss allein damit fertig werden, einen anderen Weg gibt es leider nicht. Da ich das nun akzeptiert habe, sind mir andere Leute und ihre Meinungen auch weitestegehend egal. Die meisten denken nur an sich und helfen nur, wenn auch was für sie dabei rausspringt. Nein, das hat nichts mit meinen Freundschaftsverständnis zu tun und ich bin mittlerweile froh, wenn ich mit solchen Leuten nichts mehr zu tun habe. Entweder sind die Leute (charakterlich) korrekt drauf oder die sind es nicht. Sind die es nicht, und so sind leider die meisten, dann schei… ich auf sie.

Dieses „auf andere Leute und deren Meinung schei..“ ist eine schwierige Kiste. Es mutet an, als wäre es eine bestimmte Art zu denken und alles wäre nur eine Frage von Willensstärke und der richtigen Einstellung, mit der man durchs Leben geht. Nein, es ist mehr eine Art zu leben und gerade das macht es zu einer Herausforderung. Es ist ein Verhalten, das erst erlernt werden muss. Zumindest war es bei mir so und es war ein Jahrelanger Prozess von mir, basierend aus unzähligen Vertrauensbrüchen seitens anderer und kaum bis gar keiner Zuwendung in Form von Hilfe und Unterstützung die ich Zeit meines Lebens gebraucht habe. Dieses Verhalten fängt gerade erst seit kurzem an sich (langsam) durchzusetzen.

Ich wurde nie akzeptiert, das ich so bin wie ich es bin. Ich versuchte es daher allen recht zu machen, in Form von Handlungen als auch in Versuchen mich charakterlich anzupassen. Es gelang nicht. In den letzten Zeit flehte ich sogar um Hilfe, aber Hilfe bekam ich keine und statt Zuwendung bekam ich nur Vorwürfe. Insbesondere Vorwürfe warum ich nicht so sein kann, wie die anderen „besseren“ Menschen, die nicht unter Depressionen leiden oder keine schwierirge Vergangenheit hatten. Ich bin Zeit meines Lebens nur daran bedacht gewesen es anderen Recht zu machen… mein Existenzrecht zu legitimieren oder überhaupt nur ein Existenzrecht zu haben. Und wer hat es jemals mir recht gemacht? Niemand, all die Jahre nicht.

"Jetzt", seitdem die Depressionen angefangen habe, bin ich das erste mal darum bemüht, auch etwas zu tun was für mich gut ist, etwas was mir hilft z. B. Freundschaft mit Freunden die mir helfen aus der Depression herauszukommen. Aber anstatt das mir geholfen wird, werde ich nur als ein egoistischer Bast..rd dargestellt der nur andere Leute ausnutzen will (oder nach einer original Formulierung sogar „missbrauchen“. Doch wenn ich um Hilfe gebeten werde und Depressionsbedingt nicht dazu in der Lage bin, dann bin ich "schei.. Freund" --> Das ist doch echt ein schei.. Witz was sich die Leute da herausnehmen!

Dieses „auf andere Leute und deren Meinung schei…“- Mentallität, kommt nicht einfach aus dem nichts heraus. Ich glaube, dass kann nur aus einer bestimmten (vielleicht sogar auswegslosen) Situation hervorgerufen werden (,weil niemand helfen will). Seitdem habe ich mich charakterlich auch etwas geändert, mir ist tatsächlich vieles egal. Ich war zwar nie wirklich ein Styling-Fan, hatte jedoch den Anspruch mich einigermaßen hübsch zu machen, wenn ich außer Haus gehe. Doch momentan ist mir das so egal, das kannst du dir nicht vorstellen. Ich bin z. B. seit paar Wochen unrasiert, hab teils langes und wuschiges bis etwas fettiges Haar (fettet ziemlich schnell bei mir^^) und mit einem Kleidungsstil, wo viele denken würden „du läufst ja wie ein Penner rum“. Früher hatte ich mich noch mehr solchen Normen angepasst, aber mittlerweile ist es mir egal. Das heißt nicht, das es mich nicht völlig egal ist, denn meine alten Denkmuster sind ja schließlich immer noch vorhanden, ich denke mir immer noch "kann ich wirklich so rausgehen?", aber am Entscheide ich mich dafür, ist mir egal, es kostet zu viel Zeit und hab jetzt auch kein Bock den drauf. Drauf geschi..sen.
Dementsprechend gehe ich auch mittlerweile mit den meisten Leuten um. Sind die korrekt, bin ich korrekt. Und wenn ich merke das sind solche oberflächlichen Leute, dann spare ich mir auch die Mühe mit ihnen wirklich in Interaktion zu treten (bzw. in treten zu wollen). Sollen sie doch ihre Fassaden aufrechterhalten, mir ist das zu Blöde. Was willst du auch von solchen Leuten erwarten?, eine geheuchelte Freundschaft, die nur besteht solange die Welt noch super in Ordnung ist und bei einem Ernstfall sofort gekündigt wird? (Zumal ich auch schon Erzählungen gehört habe, wo Leute weinend im Sterbebett liegen, weil sie niemand besuchen kommt. Weder Familienangehörige, jahrzehente alte Arbeitskollegen oder „Freunde“. Schrecklich ist es von so etwas zu hören. Nein!, auf solche Leute möchte ich und werde ich mich nicht verlassen)

Ich hab Depressionen, ich will wissen wie die Menschen wirklich sind und was sie durchlebt haben, nur so kann ich feststellen was sie für einen Charakter haben, was für ein Freundschaftsverhältnis unabdingbar ist.

Lieben Gruß
Gänseblümchen :)

PS. Ich wusste nicht ganz was ich schreiben sollte/wollte und hoffe es nicht allzu wild durcheinander geraten.^^
"Sie sind so klein, so lieb und strahlen soviel Harmonie aus... Ich mag Harmonie... Ich mag Gänseblümchen." :)
(von Gänseblümchen2, 10:48 Uhr, 7. August 2015)
Lana_del_rey
Beiträge: 29
Registriert: 27. Aug 2015, 10:56

Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von Lana_del_rey »

Hallo Gänseblümchen,

vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Und von mir auch ein dickes Sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde. Hatte letzte Woche Urlaub gehabt und war auch ein paar Tage weg gewesen. Das tat mal ganz gut.
Wie geht es dir denn jetzt? Ich hoffe doch etwas besser, dass du nicht mehr so viel grübeln musst.

Das tut mir leid, dass du auch solch eine blöde Erfahrung gemacht hast. Echt mies, dass sie das dann als ausnutzen bezeichnet. Eine Freundschaft sollte doch ein gegenseitiges Geben und Nehmen sein. Mal ist der eine mehr dran, mal der andere. So sehe ich es auf jeden Fall in einer Freundschaft.
Und so etwas wie du es schilderst, dass du dich verstellen musstest, echt schlimm. Man sollte doch bei seinen Freunden so sein dürfen, wie man sich fühlt und auch seine Gefühle offen legen können, auch wenn es für den anderen natürlich auch bedrückend sein mag.
Hmm, ich weiß nicht, ob das so wirkliche die beste Konsequenz für dich aus der ganzen Sache sein sollte. Ich kenne das selber nur zu gut mit der Fassade aufbauen. Aber das kostet so viel Energie, die man gut für andere Dinge gebrauchen könnte, wenn man denn überhaupt noch welche hat. Hier findest du ja Gott sei Dank gleichgesinnte, denen es auch so geht und mit denen du dich austauschen kannst und vielleicht hast du ja zumindest im "echten Leben" 1 - 2 Personen, denen du dich langsam öffnen kannst.
Ja das stimmt leider, dass die meisten nur Hilfe anbieten, wenn auch was für sie dabei herausspringt. So eine Mentalität finde ich sehr traurig. Deswegen bewahre dir bitte deine Einstellung, dass dir andere nicht egal sind, vielleicht darfst du zu Anfang nicht nur ganz so sehr aufopferungsvoll sein. Aber wo würden wir denn hinkommen, wenn jeder Mensch nur noch an sich denken würde und nur noch sein Ding durchzieht und es ihm egal ist, wie es anderen damit geht... So sind die meisten leider schon, aber ein oder zwei Ausnahmen gibt es da ja vielleicht doch.
Ich fürchte, ich werde es nie lernen, nichts auf die Meinung aller anderen zu geben. Ich bin echt schon sooooo oft auf die Schnauze geflogen und über all die Jahre hinweg, habe ich es immer noch nicht gelernt und flieg mit meinen 27 Jahren immer noch auf die Schnauze, obwohl sich das bei mir schon seit der Grundschule wie ein roter Faden durch mein Leben zieht....

Liebe Grüße
Lana
Gänseblümchen2
Beiträge: 43
Registriert: 31. Jul 2015, 23:45

Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von Gänseblümchen2 »

Huhu liebe Lana, (ich sag schon mal im Voraus, das Rechtschreibund und Co. auch hier nicht die beste ist, aber ansonsten hätte ich noch weitere Hundert Hahre für diese Nachricht gebraucht^^)

vielen Dank für deine Nachricht! Bitte entschuldige auch mich, das ich mich erst wieder so spät melde. Ich hab einfach eine kleine Auszeit gebraucht, was Textmäßige Geschichten angeht. Ich bin nämlich schon die letzten 2 Monate damit beschäftigt meine Schreibaufgabe zu machen….. für eine Aufgabe die knapp 2 Wochen dauern sollte und ich bin schon bei 2 Monaten dabei O_o. Ziemlich blöd das Ganze. Ich bemühe mich ja die letzten Wochen in den Alltag reinzukommen, aber stumpfsinnige Textarbeit und zich Stunden am Tag zu verschwenden völlig sinnlose Sachen zu lesen, zu schreiben und mehrfach umzuformulieren… irgendwann dreht man durch, und wenn ich derweil noch eine stärkere depressive Phase habe, dann geht echt nichts, mehr. Momentan kann ich kaum glauben, das ich überhaupt noch was geschafft habe.

Vielen Dank für deine Worte! Mir bedeutet das sehr viel was du schreibst. Ja, ich versuche auch weiterhin meine besseren Charaktereigenschaften beizubehalten, auch wenn ich nichts versprechen kann. Ob es mir gegenwärtig besser geht, kann ich nicht ehrlich sagen. Aktuell denke ich ein bisschen weniger über alles nach und schaff es immerhin für ein paar Stunden was „produktives“ zu machen, auch wenn es mein Leben in keinsterweise mit Sinn erfüllt.
Doch die Schlafstörung hat dafür stark zugenommen bzw. ich verlagere meine üblichen Grübeleien aus den Tagesstunden in die Nacht, was mir natürlich den Schlaf raubt. Mittlerweile sitze ich deswegen so lange vor dem PC bis es so spät und ich so müde bin, das ich dadurch vielleicht schneller einschlafe. Doch morgens aus dem Bett komm ich aktuell auch nicht so gut, ich seh einfach keinen Grund wozu. ABER in der jetzigen Woche habe ich mir ein Ziel gesetzt.
Wenn ich wieder Schlafprobleme habe, und ich werde sie gewiss haben, dann möchte ich die Gelegenheit nutzen und gehe zum Hügeligsten Gelände was bei mir in der Umgebung ist und möchte den Sonnenaufgang sehen (was schwierig ist, weil überall nur Hügel zu sehen sind^^) Vielleicht gehe ich dann auch noch in den Wald und möchte die Kälte der Natur spüren und das Reflektieren des Lichtes in den Morgentau sehen. Ich mag die Kälte. Die Kälte der Natur ist was Schönes, nicht wie die Kälte welche die Menschen ausstrahlen. Wenn ich es hinkriege, dann hoffe ich das es ein schöner Tag wird.

Danke für deine Anteilnahme. Ich versuche das einfach so zu sehen, das diese Person einfach ein böser Mensch ist, nicht mehr und nicht weniger. Sie wusste ja wie schlecht es mir geht und ich hatte ihr endlos lange versucht klar zu machen wie sie mir helfen kann (und ich hab nichts außergewöhnliches oder unmoralisches oder dergleichen verlangt). Ich wollte eigentlich nur wie ein Mensch behandelt werden. Das wars auch schon. Bezüglich der Gegenleistungen sagte sie ja auch, das ich vermeintlich nichts hätte was ich ihr geben könnte. Also sagte ich, wenn sie davon überzeugt ist das ich ihr bisher nichts gegeben hätte, dann würde ich ihr offiziell für die Zukunft meine Hilfe zur Verfügung stellen. In dem Sinne bspw., da ich ja selbst unter Depressionen leide und meinen Leben nicht zurecht komme und Hilfe brauche, könnte ich ihr dabei helfen falls sie mal eines Tages in meiner oder einer ähnlichen Situation sein sollte und genauso hilflos ist wie ich und um Hilfe bettelt, aber stattdessen das Hilfe kommt, wird die Situation nur gnadenlos ausgenutzt.
--> Aber dann kam für mich auch das Schlimmste was sie hätte sagen können. Sie meinte, „nein, ich brauch deine Hilfe nicht. Ich habe ganze viele und tolle Freunde und auch eine ganz tolle Familie die mir immer und zu jeder Zeit zur Seite stehe und mir bei jeder Situation helfen würde.“ Dabei sagte sie noch kurz vorher das sie es bedauerlich findet das ich sowas nicht habe, aber auf die Idee zu kommen das sie mir dann vielleicht hilft, wenn sie eine Form der Unterstützung erfährt die für mich absolut unvorstellbar ist, ist für sie natürlich völlig undenkbar. Da ich also ihr nicht mal auf dieser Ebene helfen könnte, bin ich so wertlos das es einen Kontaktabbruch rechtfertigte. --> Allein das hat ich mich schon massivst gebrochen und dabei hatte ich zu dem Zeitpunkt erst meine letzte Suizidale Phase überwunden und war für meine Verhältnisse noch halbwegs gut drauf, dachte es könnte nur noch besser werden im Leben. Aber seit dem Kontaktabbruch völliger Stillstand. Ständig denke ich darüber ich, schon zichtausend mal durchdacht (über die Person und den Kontaktabbruch) und bin immer noch nicht fertig damit. Ich finde es gerade deswegen so schrecklich, weil die wenigen glücklichen Momente die ich je in meinem Leben hatte, irgendwas mit ihr zu tun hatten. Es lief nichts zwischen uns, das meine ich nicht. Sondern einfach nur allein das sie da war und das ich so sein konnte wie ich bin. Aber mit ihrem bösartigen Verhalten hat sie mir nun auch die wenigen glücklichen Moment die ich je im Leben hatte volllständig genommen. Ich darf nicht mal über die Momente nachdenken ohne das ich mich super schei…e dabei fühle.

Ich weiß nicht mal was für eine Emotion ich dabei empfinden sollte. Soll ich traurig sein?, wütend? oder doch verzweifelt? Ich hab keine Ahnung, es findet ein ständiger Wechsel statt. Die Traurigkeit macht mich kaputt, die Wut nimmt mir sämtliche Kräfte und die Verzweiflung fördert das Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Vereinzelt empfinde ich sogar manchmal das alte Liebesgefühl für sie und tatsächlich ist das der einzige Moment wo ich mich gut fühle, aber wie soll man so ein Gefühl gezielt hervorrufen, wenn man ganz genau weiß, das die entsprechende Person einen gezielt zum sterben in der Dunkelheit zurückgelassen hat? Und schon bin ich wieder in Mitten meiner Grübelelein drinne. Damit kennst du den Grundpfeiler meiner Lebensgeschichte der letzten 2 Monate.

Das auf Meinung anderer Schei..en ist glaub ich allgemein schwierig und kann auch ich nicht ganz beherrschen. Mir ist halt einfach vieles egal, aber eben auch nicht alles und ich glaube das ist rein menschlich. Wenn ich z. B. eine Person kennenlernen will, dann will ich mich ja bspw. auch von der besten Seite zeigen, das geht ganz automatisch. Ich für meinen Teil glaube zwar nicht das das wirklich passieren wird bzw. das es Erfolg haben würde, aber ich weiß jetzt schon, das wenn sich die Gelegenheit bietet, dann bin ich schlagartig wieder so naiv das ich es dennoch um jeden Preis versuchen werde obwohl ich weiß das ich extrem hat auf die Fresse fliegen werde.
Oder wenn ich mich für irgendwas bewerben will, dann muss ich ja auch einen guten Eindruck machen. Es gibt einfach Situationen wo man sich anpassen muss, auch wenn ich mir im selben Moment denke das es doch völlig sinnlos ist und ich kein Bock drauf habe. Die meisten Leute können halt einfach nicht mit Ehrlichkeit umgehen und lieben stattdessen nur Illusionen und Fassaden. Ich für meinen Teil muss leider eine Fassade aufbauen. Ich habe niemanden im real life den ich mich öffnen kann und über Probleme sprechen kann. Es gab in meinem Leben nur eine Person und das war diejenige, die den Kontakt abgebrochen hat. Dementsprechend weiß ich auch nicht ob ich überhaupt noch in der Lage bin einer Person soweit zu vertrauen, das ich diese Fassade irgendwann mal von mir aus zu Fall bringe kann, selbst wenn alles gut laufen sollte.

Zu dir, mach dir keine Vorwürfe das du es nicht geschafft ein Verhalten an den Tag zu legen, das dir die Meinung anderer Leute egal ist. Es ist, wie so bei allem, keine Frage des Alters, sondern von vielen andere Faktoren. Vieles hängt ja auch bspw. von deinem Umfeld ab. Wenn sie oberflächlich sind kannst du nur wenig tun ohne dich selbst zu isolieren und wenn du das kannst bist du schon mal deutlich cleverer als ich. Oder wenn es beruflich von dir verlangt wird „gut auszusehen“ dann kannst du dich erst recht nicht wirklich dagegen wären. So gesehen kann sich dann ja dein Verhalten gar nichts ändern, sondern spätestens erst dann wenn du verinnerlicht hast (und damit meine ich deinem tiefsten innern), das das oberflächliche Getue wirklich sinnlos ist.
Als kurzes Bsp. kann ich auch auf mich selbst verweisen^^. Es gab eine kurze Zeit wo ich mir auch die Haare gegeelt habe (keine Ahnung wie man das schreibt, ich meine Geel für die Haare^^). Ursprünglich hatte ich mich versucht anzupassen, aber nach einer paar Monaten wurde mir klar, das ich für die meisten Leute genauso viel Wert war wie Dreck, also hatte sich dadurch gar nichts Verändert. Und wenn ich ehrlich bin. Mir selbst hatte das auch nichts gebracht, weil ich a) Geld wegen den scheiß Geel verschwende und b) weder die Zeit noch Bock dazu hatte mir diesen Dreck ins Haar zu schmieren (und ich erinnere mich das ich mehr als oft in Zeitnot am Morgen war^^). Vielleicht ist das bei dir so ähnlich oder wird eines Tages soweit kommen, dann bist du auch so locker wie ich^^. Oft wird diese Art von (oberflächlichen) Verhalten von anderen verlangt, anstatt von einem selbst. Auch hier ein kurzes Bsp. Ich hab mal vor einiger Zeit ein Video mit Auschnitten zu Anfang des 20. Jhd. gesehen und weißt du was zu sehen war? Eine Frau mit Achselbehaarung! Die meisten die das heute sehen würden denken „OMG!?, Wtf?!“, aber ich nicht. Mir ist es egal und den Leuten in dieser Zeit war es das auch. Stell dir mal vor wie es wäre, wenn heutzutage auch alle darauf scheißen würden. Und worüber sollte man sich denn überhaupt aufregen? Würden die Frauen in unserer Zeit dann auch noch alle so haarlos rumlaufen? Wag ich zu bezweifeln^^, denn wenn ich kein Bock habe mich zu rasieren dann mach ich es schließlich auch nicht^^ und da bin ich mit Sicherheit nicht der einzige Typ. Vielleicht helfen dir ein bisschen diese Geschichten deine Anliegen etwas besser zu durchschauen.

Und wie geht’s dir? ;) Ich versuche wieder ein bisschen öfters hier im Forum reinzuschauen, für den Fall das du quatschen willst^^

Lieben Gruß
Gänseblümchen ;)
"Sie sind so klein, so lieb und strahlen soviel Harmonie aus... Ich mag Harmonie... Ich mag Gänseblümchen." :)
(von Gänseblümchen2, 10:48 Uhr, 7. August 2015)
madamenoir
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Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von madamenoir »

Lana_del_rey hat geschrieben:Hallo zusammen!

Ich habe mich hier neu in dem Forum angemeldet, um mich mit anderen Personen auszutauschen, die auch an Depressionen leiden und um zu erfahren, ob die Gedanken, die ich mir so mache, "normal" sind und ob solche Gedanken auch andere haben.
Da ich hier neu bin, möchte ich mich einmal kurz vorstellen: Ich bin weiblich und 27 Jahre alt und habe mir erst seit Anfang diesen Jahres eingestanden, dass ich Depressionen habe und mich dann auch in psychotherapeutische Hilfe begeben. Davor habe ich eine Odyssee an Arztbesuchen hinter mir (seit 2011), bei denen ich teilweise auch nicht ernst genommen wurde und mit den Worten nach Hause geschickt wurde, dass ich mal endlich erwachsen werden soll, obwohl ich Suizidgedanken hatte und diese teilweise noch habe. Deswegen möchte ich hier nur allen anderen Betroffenen auch nochmal mit auf den Weg geben, dass ihr nicht aufgeben dürft und auch wenn es sehr viel Kraft kostet, nach weiteren Ärzten suchen sollt, die sich eurer Probleme annehmen.
Aufgrund meiner Arztbesuche habe ich mich natürlich selber immer nur gefragt oder mache dies immer noch, ob ich mich einfach nur anstelle oder versuche immer Gründe zu finden, warum ich eine Depression haben könnte. Meine Schlafstörungen und Kopfschmerzen habe ich auf eine zu schlechte Matratze und ein zu schlechtes Kissen zurück geführt, alles neu gekauft und natürlich hat es nichts gebracht und meine ständige Müdigkeit habe ich darauf zurück geführt, dass ich mich vegetarisch ernähre und bestimmt irgendwelche Mangelerscheinungen habe. Aber Bluttests haben gezeigt, dass alles in Ordnung ist.
Ich frage mich eigentlich ständig, woher meine Depression kommt. Da habe ich auch schon häufiger mit meiner Therapeutin darüber gesprochen und sie meinte, dass auch selbst ohne ersichtlichen Grund Menschen Depressionen mit den schlimmsten Symptomen entwickeln und bei mir wohl endogene als auch exogene Faktoren eine Rolle spielen. Aber hinterfragt ihr auch ständig die Diagnose Depression? Und warum sollte es mir gerade so schlecht gehen? Es gibt Millionen von Menschen auf der Welt, die so viel schlimmeres tagtäglich erleben und die haben allen Grund dazu eine Depression zu haben, aber was passiert mir schon?!
Habt ihr auch häufig seltsame Albträume? Und kommt ihr euch auch so gestört, unverstanden und einsam vor? Ich würde gerne mit anderen darüber reden, habe aber Angst, andere mit meinen Gedanken zu verschrecken und möchte anderen auch nicht zur Last fallen oder ihnen auf die Nerven gehen. Und ich denke mir sowieso ständig, dass alle anderen ohne mich besser dran wären.
Fragt ihr euch denn auch oft, was wäre, wenn ihr tot wärt und ob dann überhaupt jemand zu eurer Beerdigung käme und jemand überhaupt traurig über euren Verlust wäre?
Und ich weiß nicht, ob das gegen die Regeln verstößt, aber darf man hier über suizidale Gedanken sprechen? Also bei mir sind die eher passiver Natur, als dass ich mir unbedingt vorstelle, mir aktiv etwas anzutun. Aber generell bereitet der Gedanke an den Tod mir das Gefühl einer Erlösung von meiner tagtäglichen Qual...
Hi,

ich kenne das sehr gut. Ich habe oft darüber nachgedacht oder vielleicht war ich auch kurz davor.. Dann habe ich an meinen Sohn gedacht, und mir vorgenommen, für ihn weiterzumachen, irgendwie. Aber ich denke oft an sowas und empfinde den Gedanken auch fast als tröstlich oder erlösend..zu wissen, dass ich es im Grunde in der Hand habe und den "Qualen" eigentlich jederzeit ein Ende setzen könnte. Und ganz ehrlich [gelöscht]..ich hätte keine Angst- denke ich zumindest ;) ich stelle mir vor [gelöscht].
Es ist wirklich allein die Liebe zu meinem Sohn, die mich hier bleiben lässt. Und vielleicht der Glaube, der mich daran erinnert, dass Gott entscheiden soll.
Zuletzt geändert von madamenoir am 16. Okt 2015, 21:59, insgesamt 2-mal geändert.
madamenoir
Beiträge: 24
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Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von madamenoir »

Zitat: "Habt ihr auch häufig seltsame Albträume? Und kommt ihr euch auch so gestört, unverstanden und einsam vor? " Ja!!!!!!! :-) Fühle mich wie ein Alien..
Selea

Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von Selea »

:hello: Guten Abend, ihr Lieben.

Bitte, bitte :)

seid doch vorsichtig hier in diesem Forum mit dem Äußern zum Thema Suizid, Suizidgedanken.

Die Moderatorin Anne Blume :) hat in diesem Thread ja sehr liebevoll darauf hingewiesen, dass eben solche Fantasien ein Symptom der Erkrankung Depression sind.

Und auch niemand gesperrt wird, der das mal andeutet, oder damit zu tun hat.

Bitte diese schwarzen Gedanken NICHT breittreten.
Solche Gedanken triggern doch UserInnen in der Krise.


Herzlich
Selea
madamenoir
Beiträge: 24
Registriert: 4. Okt 2015, 20:11

Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von madamenoir »

Selea hat geschrieben::hello: Guten Abend, ihr Lieben.

Bitte, bitte :)

seid doch vorsichtig hier in diesem Forum mit dem Äußern zum Thema Suizid, Suizidgedanken.

Die Moderatorin Anne Blume :) hat in diesem Thread ja sehr liebevoll darauf hingewiesen, dass eben solche Fantasien ein Symptom der Erkrankung Depression sind.

Und auch niemand gesperrt wird, der das mal andeutet, oder damit zu tun hat.

Bitte diese schwarzen Gedanken NICHT breittreten.
Solche Gedanken triggern doch UserInnen in der Krise.


Herzlich
Selea
hast Recht. ich hab zwei Sätze gelöscht..
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2845
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von Nico Niedermeier »

Hallo von der Moderation,
wir weisen auch noch einmal darauf hin, dass dieses Forum explizit KEIN Borderline Forum ist. Der Focus hier liegt ganz klar auf Depressionen. Hintergrund ist ganz einfach: Die Empfehungen, die man sich gegenseitig geben kann,sind bei Depressionen ohne B. Störung zum Teil diametral entgegengesetzt, zu Depressionen im Rahmen einer Borderline Störung....
Beste Grüße
Die Moderation
Nati
Beiträge: 26
Registriert: 9. Okt 2015, 11:59

Re: Habt ihr auch solche Gedanken?

Beitrag von Nati »

Hallo lana!
Ich habe dein Schreiben gelesen und muss sagen...ich habe die gleichen Gedanken...auch meinen Mann, der zu mir steht....Ärzte, Tabs., Psychotherapie....schon seit 5 Jahren...bringt nichts weiter....aber ich frohe mich sehr für dich, dass die Hoffnung gesund zu werden ist vorhanden!!!
Ich habe leider eine traumatische Erlebnis, von der ich nicht weg kommen kann...aber wenn deine Depression sich irgendwie entwickelt hat....hast du sogar sehr gute Chancen sie los zu werden!!!
Das ist schon ein mal toll, nach der Ursache/Ursachen zu suchen....vielleicht einfach über dein derzeitiges Leben nachzudenken, was dir nicht passt?...was hättest du anders? wie hättest du es?
Es ist nicht immer so, dass das was wir haben bzw. erreicht haben oder besitzen uns glücklich machen soll...oft...brauchen wir ganz andere Sachen um wieder wir selbst zu werden, um wieder Freude zu enpfinden....
Oder vielleicht sind zu Zeit alle Träume wahr geworden und alle Ziele erreicht sind...vielleicht soll schon längst eine neue Phase deines Lebens beginen...und du weißt nicht wie, was und wohin....dieses kann sich auch im Unterbewusstsein einsammeln und zur Depression führen.
lg
Antworten