Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

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johanna73
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Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von johanna73 »

Huhu in die Runde,

zusätzlich zur Therapie (2 x die Woche) nehme ich seit fast 2 Jahren täglich 20 mg Citalopram. Nach der kurzen Eingewöhnung habe ich es bisher immer gut vertragen, bin mir aber gerade sehr unsicher, was die erhoffte Wirkung angeht.

Insgesamt bin ich gelassener und ruhiger geworden, dafür aber auch um einiges antriebsloser wenn nicht sogar gleichgültig. Und es fällt mir sehr schwer, mich auf eine Tätigkeit zu konzentrieren.

Die Unfähigkeit, sich auf eine Sache zu konzentieren, soll ja evtl. eine Nebenwirkungen von Citalopram sein. Was die Antriebslosigkeit angeht, so soll Citalopram den Antrieb eher steigern. Daher überlege ich, ob dieses Medikament bei mir überhaupt anschlägt.

Jetzt überlege ich, von Citalopram auf Fluoxetin umzusteigen, ggf. sogar auf Venlafaxin.

Hat jemand von Euch Erfahrungen mit diesen Medikamenten oder zumindest mit Citalopram und Fluxetin im Vergleich und kann mir von den unterschiedlichen Wirkungen aus eigener Erfahrung erzählen? Die chemischen Formeln sehen ja verschieden aus, auch wenn sie alle zur Grupppe der RSSI gehören ...

Ich werde das Thema auch mit meiner Thera und der Hausärztin besprechen, die sich auch in Psychosomatik etc. ganz gut auskennt.

Vielen vielen Dank fürs Lesen und Eure Hinweise
j.
Zarra
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Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von Zarra »

Liebe j.,
Insgesamt bin ich gelassener und ruhiger geworden, dafür aber auch um einiges antriebsloser wenn nicht sogar gleichgültig. Und es fällt mir sehr schwer, mich auf eine Tätigkeit zu konzentrieren.
Ich fand und finde es bei mir auch manchmal sehr schwer zu entscheiden, was Depressionssymptom ... und was eventuell doch eine unerwünschte Nebenwirkung ist; ... auch was ggf. passiert, wenn man es wegläßt.

Ich kann nur meine ganz, ganz subjektive Erfahrung beisteuern: Fluoxetin war das erste AD, das ich probiert habe - und es hatte einfach eine gewisse verbessernde Wirkung. (Es war aber keineswegs "alles gut" damit.) Ich hatte anfänglich eine bestimmte Art von Übelkeit, auch nicht besonders heftig und nur stundenweise. Danach habe ich es immer gut vertragen. (Ich hatte auch davor schon immer wieder Magen-Darm-Probleme - in diesem Bereich kann ich einfach gar nicht sagen, ob Fluoxetin auch manchmal einen negativen Einfluß hat oder aber gar nicht.)

Und Citalopram habe ich eher so erlebt, als ob es u.U. auch gar nicht bei mir wirken würde. (Escitalopram schien mir etwas besser, aber auch nicht wirklich umwerfend.) Ich war mir nie sicher, ob es wirkt oder ich mir da maximal placebomäßig was einbilde.

Von daher war meine Entscheidung klar ...

Doch vielen hilft Citalopram ja.

Zu Venlafaxin kann ich nichts sagen. - Sertralin wäre ja auch noch ein SSRI. - Fluoxetin hat eine recht lange Halbwertszeit, d.h. es kann schwieriger werden, davon auf ein anderes Medikament umzusteigen, dauert u.U. länger.

Liebe Grüße, Zarra
qwertzuiop

Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von qwertzuiop »

rein statistisch ssri vs venlafaxin remmision venla 10% besser response venla 17% besser fluoxentin vs venlafaxin vermeidung abbruch venla 33% besser

aus eigener erfahrung: die ssri haben bei mir heftig auf den kreislauf geschlagen, venlafaxin hat mich nur sehr müde gemacht
jolanda
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Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von jolanda »

Hallo

ich hatte venlafaxin (trevilor) und Escitalopram (cipralex), geholfen hat beides nicht, von venlafaxin hatte ich mehr nebenwirkungen, vorallem schlafstörungen.

Das hilft jetzt wahrscheinlich nicht weiter.

Ist halt wirklich bei jedem anders. Leider

LG, jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
johanna73
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Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von johanna73 »

Liebe Zarra liebe qwertzuiop, liebe jolanda,

danke für Eure Repliken und Erfahrungsschilderungen.

Zarra, wenn ich Deinen Bericht richtig interpretiere, nimmst Du nach wie vor Fluoxetin oder etwas Anderes. - Hast Du je überlegt, ganz abzusetzen?

qwertzuiop, Deine Angaben habe ich ehrlich gesagt nicht ganz verstanden. Bin mit Statistik nicht vertraut, deshalb liest es sich für mich kryptisch. Aber aus Deinen anderen Postings schließe ich, dass Du eher eine Placebo-Wirkung für wahrscheinlicher hältst.

jolanda, wenn man Therapie macht und Tabletten nimmt und sich etwas bessert, dann stimmt einen Dein Statement optimistisch (das würde ja heißen, die Therapie hat gewirkt und nicht die Tabletten). Ist natürlich besser :)

Mittlerweile glaube ich auch nicht mehr so recht an die antriebssteigernde Wirkung von Citalopram oder andern Medis. Habe mich bei meinem letzten Thera-Besuch dazu entschieden, es mit einer Reduktion von Citalopram zu probieren. Nächste Woche habe ich einen Termin bei der Hausärztin. Ein wenig Sorge habe ich schon, dass ich dann feststellen muss, dass meine Ängste wiederkommen, und ich die Dosis doch wieder rauffahren muss. Aber einen Versuch ist es schon wert. Zudem weiß ich ja, dass ich mir eigentlich selbst Ziele setzen muss, die ich auch realisieren kann, damit ich einen Antrieb bekomme.

Aber mich wundert es schon, dass man einerseits gelassener werden kann und andererseits die Antriebslosigkeit gleich bleibt. Wenn man annimmt, dass mehrere Symptome (Antriebslosigkeit und Angst) ursächlich wahrscheinlich eng miteinander zusammenhängen, dann müssten doch beide Symptome ungefähr zur gleichen Zeit verschwinden ...

Egal, mal sehen, was die Reduktion zutage fördert ...

Gute Nacht und alles Gute für Euch.
qwertzuiop

Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von qwertzuiop »

da war ich wohl wiedermal zu kurz

Citalopram, Fluoxetin sind ssri im vergleich zu Venlafaxin ist die wahrscheinlichkeit
das verschwinden der symptome(remission) bei venla um 10% höher
die messbare verringerung (response) bei venla 17% höher
1/3 weniger leute brechen die behandlung mit venlafaxin ab im vergleich zu fluoxentin idr heißt das auch weniger nw

mit placebo hat das nichts zu tun.
Zarra
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Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von Zarra »

Liebe j.,

... aufgrund meiner persönlichen (!) Erfahrungen halte ich natürlich wenig von Citalopram (die Dosissteigerung brachte nur etwas mehr Nebenwirkungen, aber keine Wirkung m.E.) und plädiere natürlich für Fluoxetin. ;) ;)

Fluoxetin hatte bei mir schon eindeutig die Wirkung, daß ich morgens zumindest etwas besser aus den Federn kam. Vielleicht auch tagsüber etwas "fitter", "aktionsbereiter" etc. war. - Und es hat mir wohl so etwas wie eine "leichte Schutzhaut" verschafft, "Schutzhaut" hinsichtlich Überempfindlichkeiten (!), unangemessener Heulbereitschaft u.ä.; Abstumpfung habe ich NIE wahrgenommen.

Das erste Mal habe ich 1996 Fluoxetin eingenommen. ... Und dazwischen auch anderes ... (... es gab da auch mal 'ne Phase, in der mehr Beruhigendes gefragt war) und zeitweise auch kein AD. Und momentan bin ich wieder bei Fluoxetin.
(Ich hatte das zeitweise auch zusammen mit einem beruhigenden AD eingenommen; letzteres habe ich letzten Sommer/Herbst ausgeschlichen - und es ging recht gut, fast ein bißchen wider "Erwarten"/Befürchtung, ich hab's natürlich in einer schlaftechnisch entspannten Phase an einem geeigneten Tag angefangen, auch jederzeit bereit, das wieder zurückzunehmen, doch letztendlich war das ab und zu sicher schlechtere Einschlafen im Verhältnis immer noch tragbar.)
Fehlender Antrieb bzw. reales Anpacken und Umsetzen sind momentan mein Hauptproblem. Die schnell eintretende Erschöpfung liefert nur eine Teilerklärung. Und ich frage mich schon auch, ob der Antrieb von woanders kommen sollte, die alleinige (?) Wirkung auf das Serotoninsystem momentan nicht ausreichend oder zumindest nicht ideal ist. Doch experimentierfreudig bin ich momentan einfach auch nicht, dazu geht es mir nicht schlecht genug, und ich weiß eben auch, daß mich ein AD im schlechten Fall auch komplett durcheinanderwirbeln kann.

Ich hatte von meinem Psychiater aus immer recht freie Hand hinsichtlich eines "Herumexperimentierens", also leichter Dosissteigerung oder -verringerung etc. Ich denke, die "Bedingung" war immer, daß ich nicht absetze und dann rumjammernd vor ihm stehe - sondern dann halt wieder hochdosiere. Das fand ich immer ganz gut; denn der Arzt steckt ja nicht im eigenen Körper drin, kann nur die angelesenen oder von anderen Patienten mitgeteilten Erfahrungswerte übertragen und weitergeben.

Ich habe in den ersten Jahren sicher eher mal abgesetzt und geschaut, was passiert. (Bei Fluoxetin passiert u.U. einen ganzen Monat lang gar nicht viel, weil die Halbwertszeit recht lang ist.) - Inzwischen bin ich da wohl einerseits vielleicht "resignierter", andererseits auch zumindest an sich weniger "panisch"; pragmatisch gesehen schaue ich eher, was gerade einfach ansteht, kein überstürztes Absetzen, nur damit es weg ist, aber auch kein unhinterfragtes automatisches Weiternehmen über Jahre (über Wochen aber schon).

Es kommen ja immer mehrere Dinge zusammen: die Körperchemie, die sich auch immer wieder ändert (inkl. verschiedener Hormone), eine äußere Situation (mehrere stressige Komponenten zusammen oder kurz hintereinander oder aber auch mal eine ausgewogen-entspannte Phase), ein Umfeld, das ausgleichend oder hochschaukelnd wirken kann, eigene "Bewältigungsmechanismen" sowohl des Alltags als auch von Problemen - und da lernen wir natürlich hoffenlich durch Therapie dazu.

LG, Zarra
karine001
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Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von karine001 »

Ich auch nehme Fluoxetin wegen meinen Depressionen. Fluoxetin hilft mir aber dabei, den Alltag wieder mehr oder weniger normal zu bewerkstelligen, und das ist die Hauptsache. Noch dazu wirken die Tabletten sicherlich bei jedem anders. Hab auch abgenommen...dies ist ein Nebeneffekt, das  freut mich aber :) !
Ich kaufe Fluox online ohne Rezept http://generic-meds-store.com
duck
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Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von duck »

Hallo,

Ich habe Citalopram zunächst von meinem Hausarzt verschrieben bekommen. Seitdem war ich zumindest nicht mehr heulend zusammen gebrochen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich nicht mehr in so kritische Situationen kam? Mein Psychiater meinte später, Citalopram wäre eigentlich ganz gut aber bei länger Einnahme (so ab einem Jahr) würde man üblicherweise an Gewicht zunehmen. Und weil ich auch an Antriebstörung leide, hat er nach gut einem halben Jahr vorgeschlagen zu Venlafaxin zu wechseln. Das soll ja auch ein wenig aufputschen.

Bin z.Z. bei 225 mg aber ich habe nicht das Gefühl, etwas von der antriebsteigernden Wirkung mitzubekommen. Ich könnte den ganzen Tag nur schlafen und auch sonst kann ich mich nur sehr schwer zu etwas aufraffen. Ich habe auch das Gefühl stärker zu schwitzen. Schon bei 2 min gehen bis zur Bushaltestelle stehen mir die Schweißperlen auf dem Gesicht. Hm, liegt vielleicht aber auch am Wetter?

Keine Ahnung ob es was bringt, die Dosis noch einmal zu erhöhen oder das AD zu wechseln. Bin jedenfalls zur Zeit nicht damit zufrieden. Leider ist mein Arzt bis Ende Juni im Urlaub, aber danach muss ich ihn wohl noch mal deswegen ansprechen.

Viele Grüße,
duck
Mi-na
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Registriert: 21. Jun 2015, 01:29

Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von Mi-na »

Hallo...ich hatte Citalopram und Fluoxetin bekommen. Es ging mir zwar besser, aber meine extreme Müdigkeit und die Antriebsstörungen, bei denen ich manchmal zu fast nix fähig bin, konnten sie nicht mildern. Seit etwas über einem Jahr bekomme ich Velafaxin, es ist das 1. Medikament, und ich hatte schon einige, welches die Antriebsstörungen ein wenig bessern konnten. Wenn ich psychisch nicht zu sehr belastet bin, fallen mir alltägliche Dinge leichter, worüber ich schon sehr zufrieden bin. Nebenwirkungen habe ich keine.
johanna73
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Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von johanna73 »

Hallo Ihr Lieben,

danke für Eure ausführlichen Stellungnahmen :)

Liebe Duck, hast Du immer schon 225 mg genommen oder eine Zeit lang weniger? Ab wann wird das mit der Gewichtszunahme relevant? Ich habe auch zugenommen in letzter Zeit und die Hoffnung, wieder ein wenig abzunehmen, wäre natürlich großartig :) Obwohl ich glaube, dass es bei schlicht Älterwerden, zu viel Schokolade etc. ist ...

Auch aus Euren Postings wird deutlich, was meine Thera sagt(e): Es ist eben immer sehr verschieden, wie Tabletten beim Einzelnen wirken. Heute habe ich mit ihr noch einmal darüber gesprochen und ihr gesagt, dass ich am Donnerstag einen Termin mit meiner Hausärztin habe, der ich sage, dass ich das Medikament ein wenig heruntersetzen möchte (von 20 mg auf 10 mg). Meine Thera meinte, dass es gut wäre, wenn ich es mit offenem Ausgang versuche: Also mich nicht unter Druck setze, dass ich unbedingt absetzen muss, sondern einfach gucke, was passiert, und evtl. auch wieder heraufsetze. Sie hatte das Gefühl, dass es nun mein Impuls ist, dass ich dieses Medikament ein wenig herunterfahre. Im Unterschied dazu hätte ich mich nach ihrem Eindruck mehr auf ihre Ansicht verlassen, als ich eine Beratung suchte, ob ich ein Medikament nehmen sollte. Jetzt ist bald die Sommerpause, aber ich bin mir trotzdem sicher, dass ich es reduzieren möchte.

Nun ja, kann ja berichten, wie es mir so geht.

Euch ganz liebe Grüße
j.
johanna73
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Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von johanna73 »

@ Zarra: Du scheinst mittlerweile die Einnahme von Medikamenten recht gelassen zu nehmen (ich meine das im positiven Sinn, also nicht mit leichtfertig zu verwechseln). Ich werde auch versuchen, mich nicht zu sehr unter Druck zu setzen, dass jetzt der Erfolg der Therapie schon ganz sichtbar sein muss. Wenn es mir zu schlecht geht, werde ich eben wieder erhöhen. Zumal jetzt Sommerpause ist mit der Therapie.

LG j.
Zarra
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Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von Zarra »

Liebe j.,

ja, das stimmt. ... und war keineswegs immer so (!). (Und es hängt schon auch noch ein bißchen davon ab, was ich einnehme und welche Nebenwirkungen ich habe oder befürchte.)

Mir haben Medis einfach auch schon sehr geholfen, vor allem bei Schlaflosigkeit. Auch in anderen Hinsichten, doch in dieser möchte ich sie halt ganz, ganz sicher nicht missen.

Und da ich mich eh mit einer gewissen Chronifizierung abfinden muß ...

Trotzdem kann ich Dir zu verantwortungsvollen (!) "Herumexperimentieren" nur raten und selbst nur Positives berichten. Ich habe auch eine ganz Zeitlang (eher mindestens zwei Jahre oder länger als nur ein paar Monate) Fluoxetin in einer ganz geringen Dosierung eingenommen, "so vom Gefühl her", - auf null kam ich da nie; ich hatte eigentlich erwartet gehabt, daß, als ich das meinem Psychiater "beichtete", dieser das als maximal Placebo-Effekt abtun würde - dem war aber nicht so, er meinte, daß er sich das bei mir vorstellen könne und daß er ähnliches von auch anderen Patienten kenne.

Ich glaube, es geht einfach darum, daß es einem halbwegs gutgeht. Inzwischen brauche ich auch etwas Schilddrüsenhormon - klar, eigentlich lieber gar keine Pillen; doch wenn es ohne nur deutlich schlechter geht?!?

Ich wünsche Dir gute Erfahrungen! ... wenig Panik und Druck, einfach schauen, was ansteht.

LG, Zarra
duck
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Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von duck »

Hallo Johanna,

naja, so lange nehme ich Venlafaxin noch nicht, erst seit einem dreiviertel Jahr. Dabei wurde die Dosis langsam erhöht. Das letzte Mal Ende April auf 225 mg. Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit es noch einmal zu erhöhen?

Ich habe schon einiges mehr auf den Rippen, aber ich glaube die ADs waren nicht so sehr dafür verantwortlich (Älterwerden, Schoki, gutes Essen wohl eher). Ich habe mich aber schon länger nicht mehr auf die Waage gestellt. Mein Arzt meinte, dass es bei Citalopram nach etwa einem Jahr zu einer merklichen Gewichtszunahme kommt, bei Venlafaxin wäre es nicht so sehr ein Problem. Allerdings habe ich Citalopram nur gut ein halbes Jahr genommen. Ob das so stimmt weiß ich also nicht.

Viele Grüße,
duck
johanna73
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Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von johanna73 »

Liebe Zarra, liebe duck,

danke für Eure Postings - ich habe seit gestern angefangen, Citalopram auf 10 mg am Tag zu reduzieren, nachdem ich auch noch einmal bei meiner sehr netten Hausärztin war. Sie meinte, vielleicht sei ja durch die Tabletten auch der Effekt entstanden, dass ich mitbekommen hätte, dass ich bestimmte Situationen auch überleben könnte. Das hatte ich mir auch schon gedacht. Aber sie war auch der Meinung wie meine Thera, dass ich den Versuch, zu reduzieren, als Versuch mit offenem Ausgang betrachten sollte und mich nicht unter Druck setzen solle. Aber auch nicht gleich bei jeder Stimmungsschwankung in Panik geraten sollte.

Duck, ich kann nicht einschätzen, ob 225 mg eine hohe Dosis ist oder eher niedrig, deshalb kann ich nicht einschätzen, ob eine Erhöhung sinnvoll wäre. Die Hauptsache ist in meinen Augen, man macht so etwas nicht im Alleingang, sondern lässt sich beraten von Arzt oder Thera ...

Essen und Schoki kenne ich auch. Und Älterwerden auch (werde dieses Jahr 42, da kann man sich nicht einbilden, dass alles wieder runterkommt von den Rippen) ... :)

Alles Liebe j.
thegirlinthetree
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Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von thegirlinthetree »

Hallo Johanna,

im Laufe meiner fast 15jährigen AD-Karriere habe ich schon alle drei Medikamente genommen. Zusammenfassung: Mit Citalopram habe ich keine Veränderung gespürt, Fluoxetin hat mich ganz unruhig, verzweifelt, aggressiv gemacht und Venlafaxin (nur 75 mg) hat mir vor zehn Jahren einen neuen Anfang geschenkt. Ich hatte Power und habe neues in meinem Leben ausprobiert, das mich glücklich gemacht hat. Dann kam ein Rückschlag und ich nehme seit Kurzem wieder Venlafaxin, höher dosiert als früher, und ich bleibe in meinem Sumpf. Und ich habe eine Freundin, der Fluoxetin sehr gut getan hat.
Was ich sagen will: Ich glaube, die Wirkung irgendeines Stoffes hängt maßgeblich von der Seelenlage & Physiologie des Individuums ab - auch für einen Arzt, der ein Medikament verordnet, ist das ein bisschen trial and error.
Bei allen drei Medikamenten hielten sich die Nebenwirkungen in Grenzen (bei Venla musste ich anfangs andauernd gähnen ...) und zugenommen habe ich nie, auch zuletzt, obwohl ich "schon" 44 bin.
Lana_del_rey
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Registriert: 27. Aug 2015, 10:56

Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von Lana_del_rey »

Oh Mann, ich habe jetzt bei einigen gelesen, dass es durch Citalopram zur Gewichtszunahme kommen kann? :shock:
Ich nehme jetzt seit 2 Jahren in verschiedenen Dosen Venlafaxin und ich habe zwar das Gefühl, dass ich über den Tag gesehen, etwas fitter bin, aber morgens ist mein Antrieb immer noch gestört und meine Albträume werden einfach nicht besser. Dadurch knirsche ich auch sehr stark mit den Zähnen und habe eigentlich fast täglich Spannungskopfschmerzen und dazu kommen noch regelmäßig Migräne attacken. Als ich vor drei Wochen dann auf 150mg erhöhen sollte, ging es mir echt dreckig. ich hatte totale Verstopfung und ich war bei einem 5minütigen Weg zur U-Bahnstation schon so nassgeschwitzt im Gesicht, dass mein ganzes Make-up wieder verschwunden war :( Das Venla habe ich von meiner Neurologin verschrieben bekommen, auch als Migräneprophylaxe. Aber meine Therapeutin meinte, dass ich vielleicht besser das AD wechseln sollte, was nicht solche starken Albträume macht und sie hatte mich gefragt, ob ich Citalopram ausprobieren würde. Hatte extra gefragt, ob es bei Citalopram zu einer Gewichtszunahme kommt, da das für mich der absolute Horror wäre :| :cry: Gibt es vielleicht jemanden, der gute Erfahrungen mit Citalopram gemacht hat und nichts an Gewicht zugenommen hat?
Bittchen65
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Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von Bittchen65 »

Hallo Lana,

Ich schon wieder,aber ich habe beide Medikamente genommen.
Venla habe ich in der höchsten Dosierung genommen, habe aber Blasenstörungen bekommen.
Citalopram habe ich auch mal genommen,weil die KK mein Medikament Cipralex nicht bezahlt hat.
Jetzt gibt es Cipralex als Generika und ich nehme tgl. 20mg. Mit den anfänglichen Nebenwirkungen
konnte ich leben ,mit der Zeit wird es besser.Also ich gebe einem Medikament 8 Wochen Zeit, bis die volle Wirkung eintritt,etwas Erleichterung sollte aber nach 2-3 Wochen zu spüren sein.Wunder erwarte ich nicht,trotzdem nehme ich das Medikament weiter. Auch jetzt geht es mir nicht gut,aber es ist mir schon viel schlechter gegangen.Wenn mein Arzt mir rät ,zu wechseln, dann mach ich das. Mein Therapeut hat sich da immer raus gehalten .Gewicht habe ich nicht zugelegt,natürlich stopfe ich mich nicht wahllos voll.

Liebe Grüße Bittchen
Lana_del_rey
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Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von Lana_del_rey »

danke Bittchen,

Ich hoffe, dass es mir mit dem Citalopram dann besser geht. Also ich kenn mich mit diesen ganzen Fachbezeichnungen nicht so gut aus, aber meine Therapeutin ist keine Psychologin, sondern studierte Medizinerin, die auch Psychotherapeutin ist und mir auch ADs verschreiben könnte, aber da meine Neurologin bei mir mit Venlafaxin angefangen hat, spreche ich dann mit ihr die Vorschläge meiner Therapeutin ab und sie verschreibt mir das dann ggf. Die beiden kennen sich auch sehr gut. Sonst wäre ich wahrscheinlich auch nie in ner Psychotherapie gelandet, weil ich nie die Kraft gehabt hätte, mir irgendwo irgendeinen Therapeuten zu suchen. Meine Neurologin hat mir ihre Nummer in die Hand gedrückt und meinte, dass sie gut zu mir passen würde.
Bittchen65
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Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von Bittchen65 »

Liebe Lana,

das ist doch sehr gut ,wie deine medizinische Betreuung ist.
Versuch das Citalopram,du gehst ja kein Risiko ein.
Sehr oft gibt es keine Nebenwirkungen und du kannst spüren,ob es dir nach 2-3 Wochen
etwas besser geht.
Alles Gute
Liebe Grüße Bittchen
Brummi59
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Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von Brummi59 »

Hallo erschtmal,

Venlafaxin war mein erstes AD. Ich hatte es bis zur nominalen Höchstdosis von 375 mg. Außer dem starken Schwitzen habe ich keine Bessserung erlebt. Gegen das Schwitzen helfen Salbeipillen etwas aus der Patsche. Die gibts bei Google günstiger als in der Apotheke.
Danach hatte ich 20 mg Escitalopram. Auch hier kein Erfolg.
Jetzt bin ich bei 2 x 60 mg Cymbalta und soll zusätzlich Lyrika wegen der starken Schlafstörungen bekommen. Auch hier bemerke ich bis dato keine Besserung.
Seit 2 Tagen bin ich allerdings wieder in der Klinik und mache begleitend eine CBASP-Therapie.

Übrigens: Bei vielen ADs kann bei einer Blutentnahme der Medikamentenspiegel gemessen werden. Keine Ahnung warum das kaum gemacht wird. Nach meinem S-Versuch wurde es getestet und festgestellt, dass trotz Höchstdosis der Venla-Spiegel eher niedrig war. Hier in der Klinik wird am Montag nochmal Blut gezapft, nachdem ich gesagt habe, das der Cymbalta-Spiegel gemessen werden soll.
Liebe Grüße
Dieter

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Du könntest dich den ganzen Tag ärgern - du bist aber nicht dazu verpflichtet!
*Arthur Lassen*
Bittchen65
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Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von Bittchen65 »

Lieber Brummi,
schön von dir zu lesen.
Viel Erfolg bei deiner Therapie und sehe den Klinikaufenthalt
als Chance an, deine Lebenssituation zum positiven zu verändern.
Aus deinem bisherigen Umfeld raus zu kommen ,tut dir bestimmt sehr gut.

Liebe Grüße Bittchen
Lana_del_rey
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Registriert: 27. Aug 2015, 10:56

Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von Lana_del_rey »

Hallo zusammen,
Ich wollte gerne mal ein kurzes Update zu meinem Befinden bezüglich der ADs geben. Ich nehme jetzt seit drei Wochen einmal täglich 20mg Citalopram und habe den Wechsel von Venlafaxin zu Citalopram gut hinbekommen. Heute hatte meine Therapeutin auch zum ersten Mal das Gefühl, dass sich in mir wieder was regt. Sie sagte, dass sie sich große Sorgen um mich gemacht hatte wegen meiner akuten Suizidalität und weil ich auch schon total ohne Mimik war und sie meinte, dass ihr das gezeigt hat, wie tief ich in der Depression drin stecke und wie schwer diese auch ist. Jetzt mit Citalopram wäre es zwar gelogen, wenn ich sagen würde, dass es mir gut geht, aber zumindest sind meine extrem negativen Gedanken weg. Zur Zeit ist es für mich nicht greifbar wie ich mich fühle, irgendwie neutral. Aber besser als das, was vorher war. Ich hoffe, dass das so stabil bleibt oder sogar noch besser durch Citalopram. Mir scheint der Wechsel des ADs gut getan zu haben, auch wenn meine Albträume nicht weg sind und mich immer noch belasten...
Aber vielleicht hilft dieser Bericht ja auch anderen weiter, die sich unsicher wegen eines AD-Wechsels sind.

Liebe Grüße
Lana
Babydoll
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Re: Citalopram, Fluoxetin u evtl Venlafaxin im Vergleich?

Beitrag von Babydoll »

Hallo
Ich nahm 2,5 Jahre Citalopram und danach 1,5 Jahre fluoxetin .
Zusammenfassung: beide haben bei mir gut bis sehr gut gegen angatstörung und depression geholfen. Allerdings erscheint mir 10 mg Citalopram sehr wenig - kann es unter der sog. Spiegeldosis überhaupt wirken? Ich hatte 20 mg und das ist laut meinem sehr guten Neurologen eher die untere Grenze.
Bei Citalopram hatte ich als einzigste Nebenwirkung Halsentzündung ( eine sehr sehr seltene Nebenwirkung ) , bei flux gar nichts.
Ich habe bei beiden AD nicht zugenommen, bei Citalopram eher noch abgenommen.
Flux hatte ich 40 mg täglich, also normaldosis.
Der kleine Vorteil bei fluoxetin ist dass es eine sehr lang ehaöbwertszeit hat. Das bedeutet dass - wenn der Spiegel erreicht ist- auch mal vergessen oder schwankende Mengen Einnahme keine Auswirkungen hat.
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