Alte Menschen machen mir Angst
Verfasst: 18. Mär 2015, 10:41
Eigentlich sind es nicht die alten Menschen als solches, sondern deren Zustand, der körperliche Abbau, deren Anblick.
Wenn ich alte Menschen sehe, an Krücken, Gehstock oder Rollator, dann bereite mir das Zukunftsängste.
Dann sehe ich genau genommen meine Zukunft vor Augen.
Jeder hatte schon mal körperliche Beschwerden, wie etwa Grippe, Das ihm alle Knochen weht tun oder dass er sich „schlapp“ und kraftlos fühlt.
Aber da weiß man dass es nur vorübergehende Beschwerden sind, die, wenn die Krankheit abgeklungen ist, wieder verschwinden. Aber bei den alten Menschen sind diese Beschwerden Dauerzustand, sie verschwinden erst mit dem Tod, da ist keine Hoffnung auf Besserung oder Heilung.
Ich erinnere mich an folgende Werbung:
Der Erzähler des Werbespots war einst jung, war der Enkel, wuchs heran, war Jugendlicher dann Erwachsener, Vater und schließlich ist er jetzt Großvater. Er hat (fast) alles hinter sich. Hat sein Leben gelebt oder vergeudet. Nun, in hohem Alter, bleibt ihm nur noch wenig. Er wird nie wieder eine junge Frau kennenlernen, wird keine Jugendstreiche mehr machen, wird nicht mehr im Garten Fußball spielen etc. Er hat das letzte, endgültige Lebensstadium erreicht, das Alter.
Alles was ihm geblieben ist, sind seine Erinnerungen, es gibt viel Vergangenheit aber nur noch wenig Zukunft. Es gibt kaum noch Erwartungen an sein Leben. Er wird älter und älter, vielleicht zum Pflegefall. Wird seine Selbstständigkeit verlieren, wird irgendwann nicht mehr Autofahren können. Alles was ihm in der Jugend und im Erwachsenenalter Spaß machte, wird er wieder Stück für Stück verlieren, unwiderbringlich.
Einst lernte er Sprechen, Laufen, Fahrrad und Autofahren usw. und nun wird er eins nach dem anderen nie wieder können. Ist vielleicht irgendwann auf fremde Hilfe angewiesen, wird nichts mehr alleine machen können. Darf oder kann nicht mehr Fahrrad oder Autofahren. Wird nicht mehr im Garten sitzen, nicht mehr durch die Berge wandern können oder im Meer schwimmen. All das Schöne, was das Leben lebenswert machte, wird irgendwann vorbei sein.
Endgültig
Genau das erschreckt mich, weil es die Zukunft jedes Menschen, und somit auch meine Zukunft widerspiegelt.
Ich bin mittlerweile über 50 und habe womöglich 80% meiner Lebenszeit hinter mir. Wieviel genau mir noch bleibt, kann niemand sagen, nur, dass mein körperlicher Abbau bereits begonnen hat.
Meine Sehkraft lässt nach, ohne Brille kann ich nichts mehr lesen.
Meine körperliche Kraft baut ab, ich steige z.B. die Treppen nicht mehr so sportlich wie früher.
Es wird nie wieder so sein, wie früher.
Und was mir bleibt ist, dass ich es hinnehmen muss, dass ich gezwungen bin, mich damit abzufinden. Dass ich es nicht ändern kann. Nie mehr!
Wenn ich Kinder und Jugendliche sehe, dann sehne ich mich manchmal nach deren Unbekümmertheit. Nach deren Zeit, die ihnen noch bleibt, nach den Möglichkeiten die ihnen im Leben noch geboten werden.
Ich kann nur von meiner Erinnerung zehren. Das Gefäß der Erinnerungen wird immer voller, während das Gefäß der Erwartungen immer leerer wird.
Ich habe die letzten Jahre meiner Mutter erlebt, die nachher geistig abbaute, deren Erinnerungen allmählich schwanden, wegen Demenz, deren körperliche Kraft zusehend schwand, deren Pflege nachher zu Hause nicht mehr möglich war. Sie machte nur noch "Tippelschritte" kroch auf allen Vieren die Treppe hoch, brauchte dann einen Rollator, lag schließlich nur noch im Bett, aß fast nichts mehr.
Sie war in Kurzzeitpflege um wieder „aufgepäppelt“ zu werden. dann haben wir sie wieder nach Hause geholt, aber der Abbau begann erneut, auch trotz häuslichem Pflegedienst wäre es schnell mit ihr zu Ende gegangen, so mussten wir sie endgültig in „fachliche“ Pflege geben.
Aber hier wurde ihr Ende nur hinausgezögert. Jedes Mal wenn ich sie besuchte, dann sah ich ihren Zustand. Sie wusste nachher nicht mal mehr meinen Namen. Sie wurde gefüttert, „vegetierte“ nur noch vor sich hin, zwischen all den anderen alten Menschen, die ebenso vor sich hin vegetierten.
Ein Lebensende, das sich niemand wünscht.
Es ist unumkehrbar. nie wieder jung, nie wieder körperlich und geistig fit, nie wieder in Urlaub fahren, Berge erklimmen, durch Wälder wandern, nie wieder schönes Erleben.
Ein furchtbarerer Gedanke, der mich jedes Mal überkommt, wenn ich alte Menschen sehe, deren Zukunft nur noch den Tod garantiert und sonst keinen Raum für Erwartungen und Hoffnungen offen lässt.
Wenn du so weit bist, dass du eine Brille brauchst dann brauchst du sie bis zum Ende, Wenn Du einen Gehstock, einen Rollator oder einen Pfleger zum Füttern brauchst, dann gibt es kein Zurück.
Ich finde den Gedanken einfach erschreckend.
Wenn ich alte Menschen sehe, an Krücken, Gehstock oder Rollator, dann bereite mir das Zukunftsängste.
Dann sehe ich genau genommen meine Zukunft vor Augen.
Jeder hatte schon mal körperliche Beschwerden, wie etwa Grippe, Das ihm alle Knochen weht tun oder dass er sich „schlapp“ und kraftlos fühlt.
Aber da weiß man dass es nur vorübergehende Beschwerden sind, die, wenn die Krankheit abgeklungen ist, wieder verschwinden. Aber bei den alten Menschen sind diese Beschwerden Dauerzustand, sie verschwinden erst mit dem Tod, da ist keine Hoffnung auf Besserung oder Heilung.
Ich erinnere mich an folgende Werbung:
eigentlich nichts besonders, aber ich „lese“ zwischen den Zeilen.Früher hat mir mein Großvater immer Werters Echte gegeben (Bonbon)……..
….. heute bin ich der Großvater und nun gebe ich meinem Enkel Werters Echte.
Der Erzähler des Werbespots war einst jung, war der Enkel, wuchs heran, war Jugendlicher dann Erwachsener, Vater und schließlich ist er jetzt Großvater. Er hat (fast) alles hinter sich. Hat sein Leben gelebt oder vergeudet. Nun, in hohem Alter, bleibt ihm nur noch wenig. Er wird nie wieder eine junge Frau kennenlernen, wird keine Jugendstreiche mehr machen, wird nicht mehr im Garten Fußball spielen etc. Er hat das letzte, endgültige Lebensstadium erreicht, das Alter.
Alles was ihm geblieben ist, sind seine Erinnerungen, es gibt viel Vergangenheit aber nur noch wenig Zukunft. Es gibt kaum noch Erwartungen an sein Leben. Er wird älter und älter, vielleicht zum Pflegefall. Wird seine Selbstständigkeit verlieren, wird irgendwann nicht mehr Autofahren können. Alles was ihm in der Jugend und im Erwachsenenalter Spaß machte, wird er wieder Stück für Stück verlieren, unwiderbringlich.
Einst lernte er Sprechen, Laufen, Fahrrad und Autofahren usw. und nun wird er eins nach dem anderen nie wieder können. Ist vielleicht irgendwann auf fremde Hilfe angewiesen, wird nichts mehr alleine machen können. Darf oder kann nicht mehr Fahrrad oder Autofahren. Wird nicht mehr im Garten sitzen, nicht mehr durch die Berge wandern können oder im Meer schwimmen. All das Schöne, was das Leben lebenswert machte, wird irgendwann vorbei sein.
Endgültig
Genau das erschreckt mich, weil es die Zukunft jedes Menschen, und somit auch meine Zukunft widerspiegelt.
Ich bin mittlerweile über 50 und habe womöglich 80% meiner Lebenszeit hinter mir. Wieviel genau mir noch bleibt, kann niemand sagen, nur, dass mein körperlicher Abbau bereits begonnen hat.
Meine Sehkraft lässt nach, ohne Brille kann ich nichts mehr lesen.
Meine körperliche Kraft baut ab, ich steige z.B. die Treppen nicht mehr so sportlich wie früher.
Es wird nie wieder so sein, wie früher.
Und was mir bleibt ist, dass ich es hinnehmen muss, dass ich gezwungen bin, mich damit abzufinden. Dass ich es nicht ändern kann. Nie mehr!
Wenn ich Kinder und Jugendliche sehe, dann sehne ich mich manchmal nach deren Unbekümmertheit. Nach deren Zeit, die ihnen noch bleibt, nach den Möglichkeiten die ihnen im Leben noch geboten werden.
Ich kann nur von meiner Erinnerung zehren. Das Gefäß der Erinnerungen wird immer voller, während das Gefäß der Erwartungen immer leerer wird.
Ich habe die letzten Jahre meiner Mutter erlebt, die nachher geistig abbaute, deren Erinnerungen allmählich schwanden, wegen Demenz, deren körperliche Kraft zusehend schwand, deren Pflege nachher zu Hause nicht mehr möglich war. Sie machte nur noch "Tippelschritte" kroch auf allen Vieren die Treppe hoch, brauchte dann einen Rollator, lag schließlich nur noch im Bett, aß fast nichts mehr.
Sie war in Kurzzeitpflege um wieder „aufgepäppelt“ zu werden. dann haben wir sie wieder nach Hause geholt, aber der Abbau begann erneut, auch trotz häuslichem Pflegedienst wäre es schnell mit ihr zu Ende gegangen, so mussten wir sie endgültig in „fachliche“ Pflege geben.
Aber hier wurde ihr Ende nur hinausgezögert. Jedes Mal wenn ich sie besuchte, dann sah ich ihren Zustand. Sie wusste nachher nicht mal mehr meinen Namen. Sie wurde gefüttert, „vegetierte“ nur noch vor sich hin, zwischen all den anderen alten Menschen, die ebenso vor sich hin vegetierten.
Ein Lebensende, das sich niemand wünscht.
Es ist unumkehrbar. nie wieder jung, nie wieder körperlich und geistig fit, nie wieder in Urlaub fahren, Berge erklimmen, durch Wälder wandern, nie wieder schönes Erleben.
Ein furchtbarerer Gedanke, der mich jedes Mal überkommt, wenn ich alte Menschen sehe, deren Zukunft nur noch den Tod garantiert und sonst keinen Raum für Erwartungen und Hoffnungen offen lässt.
Wenn du so weit bist, dass du eine Brille brauchst dann brauchst du sie bis zum Ende, Wenn Du einen Gehstock, einen Rollator oder einen Pfleger zum Füttern brauchst, dann gibt es kein Zurück.
Ich finde den Gedanken einfach erschreckend.