Alte Menschen machen mir Angst

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sam1960
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Alte Menschen machen mir Angst

Beitrag von sam1960 »

Eigentlich sind es nicht die alten Menschen als solches, sondern deren Zustand, der körperliche Abbau, deren Anblick.
Wenn ich alte Menschen sehe, an Krücken, Gehstock oder Rollator, dann bereite mir das Zukunftsängste.
Dann sehe ich genau genommen meine Zukunft vor Augen.

Jeder hatte schon mal körperliche Beschwerden, wie etwa Grippe, Das ihm alle Knochen weht tun oder dass er sich „schlapp“ und kraftlos fühlt.
Aber da weiß man dass es nur vorübergehende Beschwerden sind, die, wenn die Krankheit abgeklungen ist, wieder verschwinden. Aber bei den alten Menschen sind diese Beschwerden Dauerzustand, sie verschwinden erst mit dem Tod, da ist keine Hoffnung auf Besserung oder Heilung.

Ich erinnere mich an folgende Werbung:
Früher hat mir mein Großvater immer Werters Echte gegeben (Bonbon)……..
….. heute bin ich der Großvater und nun gebe ich meinem Enkel Werters Echte.
eigentlich nichts besonders, aber ich „lese“ zwischen den Zeilen.

Der Erzähler des Werbespots war einst jung, war der Enkel, wuchs heran, war Jugendlicher dann Erwachsener, Vater und schließlich ist er jetzt Großvater. Er hat (fast) alles hinter sich. Hat sein Leben gelebt oder vergeudet. Nun, in hohem Alter, bleibt ihm nur noch wenig. Er wird nie wieder eine junge Frau kennenlernen, wird keine Jugendstreiche mehr machen, wird nicht mehr im Garten Fußball spielen etc. Er hat das letzte, endgültige Lebensstadium erreicht, das Alter.
Alles was ihm geblieben ist, sind seine Erinnerungen, es gibt viel Vergangenheit aber nur noch wenig Zukunft. Es gibt kaum noch Erwartungen an sein Leben. Er wird älter und älter, vielleicht zum Pflegefall. Wird seine Selbstständigkeit verlieren, wird irgendwann nicht mehr Autofahren können. Alles was ihm in der Jugend und im Erwachsenenalter Spaß machte, wird er wieder Stück für Stück verlieren, unwiderbringlich.
Einst lernte er Sprechen, Laufen, Fahrrad und Autofahren usw. und nun wird er eins nach dem anderen nie wieder können. Ist vielleicht irgendwann auf fremde Hilfe angewiesen, wird nichts mehr alleine machen können. Darf oder kann nicht mehr Fahrrad oder Autofahren. Wird nicht mehr im Garten sitzen, nicht mehr durch die Berge wandern können oder im Meer schwimmen. All das Schöne, was das Leben lebenswert machte, wird irgendwann vorbei sein.

Endgültig

Genau das erschreckt mich, weil es die Zukunft jedes Menschen, und somit auch meine Zukunft widerspiegelt.

Ich bin mittlerweile über 50 und habe womöglich 80% meiner Lebenszeit hinter mir. Wieviel genau mir noch bleibt, kann niemand sagen, nur, dass mein körperlicher Abbau bereits begonnen hat.
Meine Sehkraft lässt nach, ohne Brille kann ich nichts mehr lesen.
Meine körperliche Kraft baut ab, ich steige z.B. die Treppen nicht mehr so sportlich wie früher.
Es wird nie wieder so sein, wie früher.
Und was mir bleibt ist, dass ich es hinnehmen muss, dass ich gezwungen bin, mich damit abzufinden. Dass ich es nicht ändern kann. Nie mehr!

Wenn ich Kinder und Jugendliche sehe, dann sehne ich mich manchmal nach deren Unbekümmertheit. Nach deren Zeit, die ihnen noch bleibt, nach den Möglichkeiten die ihnen im Leben noch geboten werden.
Ich kann nur von meiner Erinnerung zehren. Das Gefäß der Erinnerungen wird immer voller, während das Gefäß der Erwartungen immer leerer wird.
Ich habe die letzten Jahre meiner Mutter erlebt, die nachher geistig abbaute, deren Erinnerungen allmählich schwanden, wegen Demenz, deren körperliche Kraft zusehend schwand, deren Pflege nachher zu Hause nicht mehr möglich war. Sie machte nur noch "Tippelschritte" kroch auf allen Vieren die Treppe hoch, brauchte dann einen Rollator, lag schließlich nur noch im Bett, aß fast nichts mehr.

Sie war in Kurzzeitpflege um wieder „aufgepäppelt“ zu werden. dann haben wir sie wieder nach Hause geholt, aber der Abbau begann erneut, auch trotz häuslichem Pflegedienst wäre es schnell mit ihr zu Ende gegangen, so mussten wir sie endgültig in „fachliche“ Pflege geben.
Aber hier wurde ihr Ende nur hinausgezögert. Jedes Mal wenn ich sie besuchte, dann sah ich ihren Zustand. Sie wusste nachher nicht mal mehr meinen Namen. Sie wurde gefüttert, „vegetierte“ nur noch vor sich hin, zwischen all den anderen alten Menschen, die ebenso vor sich hin vegetierten.
Ein Lebensende, das sich niemand wünscht.
Es ist unumkehrbar. nie wieder jung, nie wieder körperlich und geistig fit, nie wieder in Urlaub fahren, Berge erklimmen, durch Wälder wandern, nie wieder schönes Erleben.
Ein furchtbarerer Gedanke, der mich jedes Mal überkommt, wenn ich alte Menschen sehe, deren Zukunft nur noch den Tod garantiert und sonst keinen Raum für Erwartungen und Hoffnungen offen lässt.
Wenn du so weit bist, dass du eine Brille brauchst dann brauchst du sie bis zum Ende, Wenn Du einen Gehstock, einen Rollator oder einen Pfleger zum Füttern brauchst, dann gibt es kein Zurück.
Ich finde den Gedanken einfach erschreckend.
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
Sonnenblume14
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Re: Alte Menschen machen mir Angst

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo,

ich wage mich mal an dieses schwere Thema. Ich denke, du musst da etwas aufarbeiten. Du hast das Ende deiner Mutter erlebt. Eine Person, zu der du eine wahnsinnige emotionale Nähe hattest, ihr habt sie zu Hause gepflegt, nicht nur ein physischer sondern auch ein psychischer Kraftakt, endend in der Erkenntnis, dass ihr die Betreuung nicht mehr leisten könnt.

Darin sehe ich den Grund deiner Ängste und ich denke, hier könntest du versuchen (eventuell mit professioneller Unterstützung) deine sichtweise zu ändern und dadurch Ängste abzubauen. DENN: es gibt sie, die fröhlichen senioren, die ihr Leben geniessen. Die auf viele erfüllte Jahre zurückblicken. Du beneidest die Unbekümmertheit der Jugend? Möchtest du den Weg noch einmal gehen oder bist du froh über das, was das Leben dir in dieser Zeit geboten hat? Wie die Zukunft der Jugendlichen aussieht, kann niemand sagen. Altersarmut, Umweltprobleme ... vielleicht Kriege?! Wer weiß?

Auch deine zukunft ist nicht geschrieben. Vielleicht grämst du dich jetzt, ängstigst dich und am Ende kippst du um und das wars. Alle Sorgen umsonst - Lebensjahre mit qualvollen Gedanken verschwendet. Meinem Schwiegerpapa ging das so. Er lebte bis zum letzten Tag alleine , war zufrieden un dzeigte keinerlei geistigen Abbau.

Ich habe viele Jahre mit meinem Hund Senioren im Heim besucht und einen etwas anderen Blick auf das Ganze bekommen. Natürlich gibt es die, die dahinvegetieren, ja. Leider. Aber es gibt auch diejenigen, die ein recht fröhliches und zufriedenes Leben dort führen, keine Verpflichtungen mehr haben und tägliche Abwechslung geboten bekommen.

Es kann so kommen, muss aber nicht. Versuche, das Thema inder Zukunft zu lassen. Noch ist es nicht soweit - geniesse das, was das Leben dir bietet, irgendwann kannst du dann darauf zurückblicken.

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
qwertzuiop

Re: Alte Menschen machen mir Angst

Beitrag von qwertzuiop »

mir nicht.

der umgang der gesellschaft mit ihnen schon eher.
Botus
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Re: Alte Menschen machen mir Angst

Beitrag von Botus »

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Zuletzt geändert von Botus am 20. Mär 2015, 07:50, insgesamt 1-mal geändert.
FönX
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Re: Alte Menschen machen mir Angst

Beitrag von FönX »

sam1960 hat geschrieben:Ich finde den Gedanken einfach erschreckend.
Daran, dass wir alt werden, kann keiner was tun. Aber du kannst deine Gedanken ändern. Sie müssen nicht so erschreckend bleiben.
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
sam1960
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Re: Alte Menschen machen mir Angst

Beitrag von sam1960 »

Dobermann hat geschrieben:Ich sehe kein Ende. Meine Großeltern sind schon gestorben, aber sie sind durch mich noch da. Auch ihr Haus und viele andere Dinge sind noch genauso da. Ich mache das alles weiter.
Auch wenn ich gehe, bleibt ein wesentlicher Teil von mir (meine Kinder) hier und macht weiter. Sie kriegen wieder Kinder... die Geschichte geht immer weiter. Ich werde niemals gehen.
Diesen Gedanken hatte ich auch schon, aber ich habe keine Kinder, es hat sich nie ergeben.
Aber selbst wenn man Straßen und Plätze nach mir benennen würde, oder einen ganzen Stadtteil, es würde mir persönlich nichts bringen. Ich bin dann tot, mein Körper liegt im nassen Grab, und meinen Geist habe ich für immer ausgehaucht, ganz gleich, ob ich ein schnelles oder qualvolles Ende habe.

Wenn ich Sprüche höre über prominente, z.B. Michael Jackson oder Elvis dann hört man oft, das er weiterlebt in seiner Musik. Aber das ist nur sinnbildlich aber nicht tatsächlich.
Die Person als solches hat nichts mehr davon.

Ich habe das Gefühl, dass die Zeit rasend schnell vergeht, im Alter schneller als in der Jugend.
Was jetzt noch Zukunft ist, ist im nächsten Augenblick schon Vergangenheit.
Wenn ich z.B. einen Weg gehe, dann schaue ich mich manchmal um und denke: “Du warst eben noch an diesem Punkt (Baum, Weggabelung etc.) und nun bist Du schon hier.“
Der Wegpunkt ist Vergangenheit und manchmal gehe ich zu diesem Punkt zurück und denke nach, dass ich zwar räumlich diesen Punkt erreichen kann, aber zeitlich wird dies nie wieder das selbe Ereignis sein. Und eines Tages werde ich nicht mehr zu diesem Punkt gehen können. Weil ich zu alt, zu schwach oder bereits tot sein werde.

Manchmal denke ich, dass mir die Zeit davonrennt. Dass ich keine Kontrolle habe, was mir die Zeit, die mir noch bleibt, noch bringen wird.
Sonnenblume14 hat geschrieben:Du beneidest die Unbekümmertheit der Jugend? Möchtest du den Weg noch einmal gehen oder bist du froh über das, was das Leben dir in dieser Zeit geboten hat?
Manchmal möchte ich schon die Uhr zurückdrehen, Fehler die ich im Leben machte, ungeschehen machen, mich in bestimmten Situationen anders entscheiden.
So habe ich (ich erwähnte) 1992 einen Job angenommen, der mir nie richtig was bedeutet hat. Nur aus finanziellen Gründen hielt ich daran fest. Damit habe ich wichtige Lebensjahre vergeudet. Ich hätte mein Wissen, meine Kenntnisse bei einem anderen Job in der Industrie besser zum Einsatz bringen können.
Aber mir war ein krisensicherer Job (Hauskauf, Frau mit 3 Kindern aus ihrer 1.Ehe) damals wichtiger als dass ich mich beruflich entfalten konnte.

Das Haus ist längst abbezahlt, die Beziehung mit der Frau ging in die Brüche. Ich lebe nun mittlerweile wieder in einer Beziehung, wenn ich ehrlich bin, die glücklichste, die ich je hatte.

Aber irgendwie glaube ich, dass mir etwas fehlt im Leben, und das es zu spät ist, dieses, was auch immer, noch zu erreichen.
Was mir kläglich bewusst wird, ist das unabwendbare Ende, dass jedem Menschen bevorsteht, und dass jeder irgendwann sein letztes Stündlein hat, egal, ob man es weiß wenn es soweit ist, oder ob man einfach „tot umfällt“ Dass irgendwann der „Vorrat an Zeit“ aufgebraucht ist, und die Erinnerung an das leben, an vergangene schöne Ereignisse, in einem den Wunsch hochkommen lassen, dieses oder jenes noch einmal erleben zu dürfen und im gleichen Augenblick die Gewissheit, dass es ein Wunschdenken bleiben wird, dass in diesem Leben „alles gelaufen“ ist, und einem keine weitere Chance gegeben wird verpasstes nachzuholen oder schönes zu wiederholen.

Ich kann mich spontan an ein Ereignis in meiner Kindheit erinnern.
Ich aß gerne Haferflocken und ich dachte: „Wenn ich tot bin, dann kann ich nie wieder Haferflocken essen.“
Ein verrückter Gedanke, aber schon damals war ich mit der Tatsache, dass die Lebenszeit endlich ist, „nicht so ganz zufrieden.“
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
Botus
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Re: Alte Menschen machen mir Angst

Beitrag von Botus »

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Zuletzt geändert von Botus am 20. Mär 2015, 07:51, insgesamt 1-mal geändert.
akinom53
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Re: Alte Menschen machen mir Angst

Beitrag von akinom53 »

Hallo Sam 1960,
dieses Thema mit dem alt werden und der Umgang damit ist nicht so einfach, aber jetzt schon sich das Leben damit schwer zu machen bringt dich nicht weiter. Keiner weiß wann und wie er sterben wird, es trifft Kinder, Junge, Ältere und ganz Alte. Es gibt genügend Beispiele dafür, dass man im Alter noch viel erleben kann. Dann schau dich nur mal in Einrichtungen um, wo Kururlaube durchgeführt werden, da ist das Durchschnittsalter oft jenseits der siebzig und fast alle sind rüstig, oder auf Schiffsreisen auf hoher See und Flüssen. Ich war lange Jahre in einem Wanderverein organisiert, da waren es überwigend ältere Menschen, die an einem Tag noch fünfzig Kilometer gelaufen sind. Natürlich macht es mich auch traurig, wenn ich auf der Straße ältere Menschen sehe, die allein ihren Einkauf mit traurigem Blick, tragen. Ich gebe Dobi recht, wenn er schreibt, wie die Gesellschaft damit umgeht, ist das eigentlich Problem. Von den Jüngeren wird verlangt, dass sie flexibel einsetzbar sind. Sie ziehen von den Eltern weit weg, der Arbeit wegen, kommen kaum noch zu den ihne, können sich erst recht nicht um sie kümmern, wenn diese Hilfe brauchen. Aber auch dies ist nur die eine Seite der Medaille, denn es gibt auch viele Großeltern, die ihren Kinder bei der Betreuung der Enkel unter die Arme greifen. Die Großeltern sind glücklich dabei, weil sie die Kleinkindzeit noch mal aus einer andere Pespektive erleben können. Du schreibst, du kannst niemals mehr Kind sein, wieso eigentlich nicht. Natürlich nicht vom Alter her, aber von den Unternehmungen. Du kannst dich immer noch ins Gras legen und die Wolken beobachten, du kannst durch Pfützen und Laub laufen, singen und Witze machen, Kinderbücher lesen und vieles mehr. Solange du dich fortbewegen kannst ist dies alles möglich. Es ist doch sogar möglich im Rollstuhl oder Bett an die frische Luft geschoben zu werden um die Natur zu erleben. Es kommt darauf an wie jeder damit zurecht kommt. Als du dich fürs Geld verdienen entschieden hast, war es aus der damahligen Sicht für dich die richtigen Entscheidung, das die Beziehung nicht von Dauer war, konntest du doch nicht voraussehen. Im Nachhinein ist man immer klüger. ich bin schon ein paar Jahre älter als du, ich stelle mir manchmal die Frage nach dem Sinn des Lebens, habe Ängste vor Demenz usw. , doch jetzt kann ich noch Auto fahren, mich in die Natur begeben, lebe schon sechs Jahrzehnte im Frieden, dies ist doch viel. Früher sind die Menschen im Durchschnitt höchstens fünfzig geworden. Ich kann dir nur raten, nicht nur in den negativen Gedankenkreislauf zu verharren.
Gruß
petra45
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Re: Alte Menschen machen mir Angst

Beitrag von petra45 »

hallo sam,

also, das willst du jetzt bestimmt nicht hören, aber ich glaube daran, dass man nach dem
tod weiter lebt. und seit kurzem glaub ich noch 25 jahren lesen über gott und die welt
jetzt endlich auch an reinkarnation. also es kann niemand beweißen, dass es nicht auch so ist.
dann wäre das ganze mit dem tod, vor dem viele so angst haben gar nicht so schlimm.
alle angst umsonst und das alter ein lebensabschnitt den man bewältigen muss oder genießen
kann...wie auch immer. das spirituelle ist das, was mir den letzten sinn gibt und mir hilft, das mit
dem altern und dem tod ziemlich gut zu sehen, das war auch mal ganz anderst.
ich kenne deine angst schon gut.

aber ich habe einen freund, der hatte ein burn out und war arbeitslos als ich ihn kennen-
lernte und wir sind jetzt seit 1,5 jahren zusammen. und es ist auch die beste beziehung,
die ich je hatte. aber es liegt auch an mir. weil ich jetzt das alter hab, wo ich richtig will!!!
also ich zumindest weiß mit den alter vieles mehr zu schätzen.
für dieses leben zumindest ist es vielleicht die letzte chance wieder eine so gute
beziehung zu haben. somit kann das älter werden auch was gutes haben.
also ich weiß vieles mehr zu genießen, eben weil man nicht mehr so alle zeit der welt hat.
sondern, weiß dass vieles auch endlich ist.

mein freund hat eine teilzeitarbeit als fahrer für leute in teilzeit pflege wieder gefunden und
das macht er gerne, obwohl er eig betreibswirt ist. mit 50 ist es auch nicht mehr so leicht eine
arbeit zu finden. und mein freund geht gerne mit alten leuten um. er überlegt sogar, ob er da
was in der altenpflege machen soll. er meint immer alte leute sind so dankbar. die freuen sich die meisten so, wenn du nett zu denen bist. und die alten leute sind ruhig. mein freund ist die ruhe in person. er könnte zb nicht mit jugendlichen arbeiten, die sind ihm zu hektisch, zu laut,
zu naiv.... man kann es immer auch anderst sehen.

lg petra
Botus
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Re: Alte Menschen machen mir Angst

Beitrag von Botus »

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Zuletzt geändert von Botus am 20. Mär 2015, 07:51, insgesamt 1-mal geändert.
Sonnenblume14
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Re: Alte Menschen machen mir Angst

Beitrag von Sonnenblume14 »

Ach, Dobi, dieser Beitrag war richtig schön und tröstend. Den nehme ich mal mit in den Tag. Was eine andere Sichtweise ausmacht.

Ich stimme dir übrigens zu. Die Zeit bis 20 war für mich durch die Schulpflicht qualvoll. Erst im Beruf wurde ich zufrieden. Jetzt - in der KRankheit - merke ich, dass ich in den vergangenen zwanzig Jharen zufrieden hätte sein sollen, denn es war alles gut. Dieses Streben nach Mehr, nach Vollkommenheit macht viel kaputt.

Das Alter ... zum einen teile ich petras Auffassung, dass der Tod lediglich für den Körper ein Ende ist. Zum anderen habe ich bereits beschrieben, dass ich in der Hoffnung lebe, dieses Ausgeliefertsein nicht erleben zu müssen. Weder bei mir noch bei meinen Eltern.

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
payasa
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Re: Alte Menschen machen mir Angst

Beitrag von payasa »

"Wer nicht alt werden will muss jung sterben"... blöder Spruch - ist aber so! :)

Wer sagt denn, dass ein 60-jähriger noch unbedingt ne junge Frau kennen lernen möchte? Vielleicht sind wir in dem Alter froh, dass diese Jagd (und jetzt nicht nur auf junge Frauen, sondern überhaupt - den guten Job, die tolle Wohnung, das schnellste Auto) endlich ein Ende hat?

Ich finds schön, alte Menschen (ok, nicht alle - aber auch nicht alle Jungen sind toll) zu beobachten, ihrer Altersweisheit zu lauschen, die Falten in ihren Gesichtern, die Geschichten erzählen... wunderbar!!!

Versuchs mal so zu sehen.
Liebe Grüße


Einsamkeit und das Gefühl unerwünscht zu sein, ist die schlimmste Armut.

Mutter Teresa
Botus
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Re: Alte Menschen machen mir Angst

Beitrag von Botus »

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Zuletzt geändert von Botus am 20. Mär 2015, 07:51, insgesamt 1-mal geändert.
sam1960
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Re: Alte Menschen machen mir Angst

Beitrag von sam1960 »

Dobermann hat geschrieben: Ich beneide ältere Menschen um die Ruhe, die sie haben. Da klingelt nicht ständig das Telefon. Es tritt auch nicht ständig jemand ungefragt in ihr Leben über. Somit müssen sie nicht dauernd ihr Leben wegen anderer Leute anhalten und unterbrechen. Ich sehe das als "Lebenserlaubnis".

Die habe ich (noch) nicht, aber im Alter werde ich sie endlich erhalten. Und darauf freue ich mich.

Liebe Grüße vom Dobi
Ich wünsche Dir, dass Du in den Genuss kommst, dieses Alter zu erleben.

Übrigens: Dein Spruch könnte von meiner Frau sein.
Sie sagt auch immer, „Wenn wir mal in Rente sind, dann können wie dieses und jenes machen.“
Aber ob wir dann noch in der Lage sind unsere Pläne umzusetzen?

Jetzt haben wir die Gesundheit, Berge zu erklimmen, Wanderungen zu unternehmen etc.
Leider fehlt uns, aufgrund unseres Berufslebens, die Zeit dazu.
Als Rentner ist es womöglich genau umgekehrt.

Ich habe heute schon Probleme mit den Knien. Das wird bestimmt mit den Jahren nicht besser.
Dann haben wir zwar täglich 24 Stunden für uns zu Verfügung, aber die „alten Knochen“ machen einem einen Strich durch die Rechnung. Statt mit Wanderstab gehts dann mit dem Rollator um den See.

Ich weiß selbst, dass meine Gedanke etwas übertrieben sind, aber mittlerweile frage ich mich jedes Mal, wenn mein Urlaub zu Ende geht, und ich auf dem Heimweg bis, ob es ein Wiedersehen gibt, ob wir beim nächsten Mal noch gesund sind.

Letztes Wochenende habe ich erfahren, dass eine Bekannte von mir Magenkrebs hat, und die ist in meinem Alter.
Meiner Tante ist letztens mit 75 gestorben, die hatte Leberkrebs. Immer solide gelebt, keinen übermäßigen Alkohol, und trotzdem. Mein Onkel war auch nicht viel älter, starb vor 3 Jahren an Nierenversagen.
Ich glaube, dass ich im Augenblick in der Lebensphase des Sterbens bin, in der alle die man kennt, sich für immer verabschieden.

Ein Spruch von mir: „Wir wissen nicht, wie viel Abschiede wir verkraften müssen, aber den allerletzten überleben wir nicht.“

Letztendes ist jede Erinnerung, die wir haben, auch mit einem Abschied verbunden.
Wir erinnern uns an den Letzten Urlaub, wo wir uns von dem schönen Ort verabschieden mussten, wir erinnern uns an frühere Beziehungen, an Menschen die starben, an ehemalige Mitschüler aus der Schulzeit, an Kollegen aus früheren Jobs und von allen haben wir uns irgendwann verabschiedet.
Die jenigen, die noch leben, könnten wir zwar wiedertreffen, aber die alten Zeiten könnten wir damit nicht zurückholen, nur die Erinnerungen daran. Wie bereits gesagt, jede Erinnerung ist mit einem Abschied verbunden.

Wenn ich ehrlich bin, am liebsten würde ich die Brocken hinschmeißen und einfach nur Leben so wie es mir gefällt heute und morgen und so lange es mir meine Gesundheit erlaubt.

Lebe jeden Tag als sei es dein letzter,
da ist was dran, aber wie soll man das in die Tat umsetzen? Die Gesellschaft, das Berufsleben lässt einem dafür viel zu wenig Spielraum.
payasa hat geschrieben:"Wer nicht alt werden will muss jung sterben"... blöder Spruch - ist aber so! :)
Wir können zwar unser Leben beliebig verkürzen, aber leider nicht beliebig verlängern.
payasa hat geschrieben: Wer sagt denn, dass ein 60-jähriger noch unbedingt ne junge Frau kennen lernen möchte?
Er will es vielleicht nicht, aber er weiß, dass er es nicht mehr könnte, selbst wenn er es wollte.
Mit dem Alter schwinden die Möglichkeiten, die Fähigkeiten, die man einst erworben hatte, zusehends und unaufhaltsam.
Sonnenblume14 hat geschrieben: Dieses Streben nach Mehr, nach Vollkommenheit macht viel kaputt.
Was wären wir, wenn wir nach nichts mehr streben würden? Ist das Streben nach etwas nicht der Wunsch sein Leben nach seinen Wünschen zu gestalten?
Welches Streben ist gerechtfertigt und maßvoll und wo beginnt der Zwang Vollkommenheit erreichen zu wollen?
petra45 hat geschrieben:hallo sam,

also, das willst du jetzt bestimmt nicht hören, aber ich glaube daran, dass man nach dem
tod weiter lebt. und seit kurzem glaub ich noch 25 jahren lesen über gott und die welt
jetzt endlich auch an reinkarnation. also es kann niemand beweißen, dass es nicht auch so ist.
Ich war einst sehr gläubig. Ich glaube dass es einen Gott geben könnte, Ich sage "könnte" denn wer sagt uns, dass das Universum aus dem nichts entstand.

Ich gebrauche lieber das Wort "Schöpfer", der alles erschaffen hat. Aber wer sagt uns, dass dieser Schöpfer überhaupt von unserer Existenz weiß?
Wenn er ein Universum erschaffen hat, dass mehrerr Mrd Lichtjahre groß ist, da fällt so ein kleiner blauer Planet, den wir Erde nennen, überhaupt nicht ins Gewicht.
Sind wir die einzigen im Universum? Ich glaube nicht. Was ist mit den anderen "Menschen" auf anderen "Erden"? gibt es für die einen Gott, und wenn ja, den gleichen wie für uns?

Ich habe leider angefangen alles wissenschatlich zu betrachten, und da ist der Glaube ein Stück weit auf der Strecke geblieben.
Zu wissen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, würde vieles erträglicher machen.
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
Selea

Re: Alte Menschen machen mir Angst

Beitrag von Selea »

:hello: Guten Abend sam1960 als Threaderöffner,
hallo in die Runde.


Lange habe ich jetzt überlegt, ob ich was schreiben soll zu diesem Thema.

Es ist ein Thema, die eigene Endlichkeit und das Älterwerden, das ja auch mich sehr beschäftigt. Siehe mein eigener Thread "Der langsame Abschied".

Alte Menschen machen mir grundsätzlich keine Angst. Seit 15 Jahren bin ich regelmäßig im Seniorenstift/ jetzt im Pflegeheim bei meiner Mutter, und habe viele sehr sehr liebenswerte und sympathische Alte kennengelernt.
Die hätt ich sofort adoptiert (anstelle meiner Mutter *lach* ;) )

Aber______diese Gebrechlichkeit der Menschen, vorallem jetzt im Pflegeheim, das erinnert eben auch an die eigene Endlichkeit.
Vorallem auch, wenn die eigenen Eltern gehen, gestorben sind_____________dann sind wir ja sozusagen die nächste Generation, die geht, die gehen muss.

Erst diese Tage hatte ich dazu ein interessantes Gespräch mit einer meiner Freundinnen.

Es ist schwer, sich mit dieser Tatsache auseinanderzusetzen. Wer mag schon an die Endlichkeit des eigenen Lebens denken.

Sam :) jetzt hast du einige Todesfälle neben dem deiner Mutter erlebt. In kurzer Zeit.
Das macht doch nachdenklich, und kann nicht so einfach nur weggesteckt werden.

Ich finde es auch normal, dass man sich zwischendrin mal damit auseinandersetzt, was hätte ich anders machen können, warum ist etwas so und so gekommen in meinem Leben.
Es gehört ein wenig zum Bilanz_Ziehen.

Ich hadere dann ein wenig, nie geheiratet zu haben, und keine eigenen Kinder zu haben.


Ich bin der festen Meinung, dass ein jeder Mensch solche Lücken in der Biographie hat.
Wer hat denn alles richtig und nur gut gemacht im Leben?
Wer phantasiert nicht____wenn...., was wäre dann gewesen.....das ist menschlich und gehört zum Menschsein dazu.

Aber jeder hat halt andere Lücken.


Sam, kann es sein, dass du derzeit etwas sehr depressiv bist, und deswegen alles so ganz schwarz siehst?
Als meine Mutter neulich von ihrem Ableben sprach, da kam ich auch in eine Krise.
Auch in dem Sinne. Warum lebt man eigentlich weiter, wenn doch eh alles ein Ende hat, auch mein eigenes Leben? Ist es nicht besser, wenn man dann gleich stirbt, und nicht soviel Elend erleben muss?
Nun solche schwarzen Gedanken waren auch meiner starken Erschöpfung gezollt.

Denn____und eigentlich____warum soll z.B. ein Spaziergang mit einem Rollator um einen See, ab einem bestimmten Alter nicht Freude machen, oder nicht genüsslich sein.
Alte Menschen freuen sich doch auch noch sehr und nehmen am Leben teil.

Wir Menschen leben ja alle abschiedlich. Von allem verabschieden wir uns___von der Kindheit, von der Jugend, von einem Beruf, von eigenen Kindern, wenn sie aus dem Haus gehen, von guter Gesundheit____von Lebensmöglichkeiten____von Menschen, die sterben müssen.
Ich persönlich finde diese ewige Abschiedlichkeit auch schwer.
So gerne würde ich festhalten, was schön ist und Freude macht, und das, wo ich Liebe und Zuneigung empfinde.

Aber es geht nicht. Alles fließt, sagen die Buddhisten........alles fließt. Alles geht vorüber, das Schöne und das Schlechte. Alles.....

Derzeit bin ich auch eher wehmütig darüber, wie schnell meine fast 61 Lebensjahre vergangen sind. Alles kommt mir erst wie gestern vor.
Wenn ich mir vorstelle, mein Vater hatte in meinem Alter nur noch 6 Lebensjahre vor sich________da kriege ich es mit der Angst zu tun.

Andererseits_____reihe ich mich in meine Generation ein. Alle altern, nicht nur ich. Auch meine Freunde und ehemaligen ArbeitskollegInnen, etliche leben sogar nicht mehr......und alle, wenn sie ehrlich sind, haben ähnliche Empfindungen, wie ich auch.

Manchmal bin ich wehmütig, wenn ich so junge schöne Frauen sehe, die meine Enkelinnen sein könnten, mit der schönen glatten Haut und so.
Aber auch die werden mal alt.

Nun, ich für mich habe nicht die Beruhigung, so wie Dobi :) es beschreibt. Er hält das Haus des Großvaters in Ehren, er sieht sich weiterleben in seinen Kindern.

Das gibt es bei mir nicht.

Trotzdem bin ich aufgrund meiner ehemaligen Berufstätigkeit einer Hauptschullehrerin auch überzeugt, dass ich was Konstruktives hinterlassen habe auf dieser Welt, sollte ich irgendwann mal gehen müssen.

Na, ja wie sag ich immer gerne "Gottes Garten ist groß". Da ist für jeden ein Platz für das Konstruktive.

Auch denke ich immer, wir wachsen ja alle ganz langsam in die nächste Lebensphase hinein. Auch in das Alter. Es kommt allmählich, und es lässt sich damit anfreunden.
Manchmal bin ich auch traurig, wenn ich immer mehr Falten entdecke, oder dass ich nicht mehr gertenschlank bin, so wie früher, sondern mollig.

Diese Tage machte die Pflegetochter einer meiner Freundinnen eine Spontanaufnahme von mir......es war ein Tag, an dem wir alle sehr zufrieden waren.
Und da sah ich eine ältere Lady. Jawoll, aber ein zufriedenes Gesicht, viel Ausstrahlung, viel Freude........das nimmt uns nämlich niemand . Unsere innere Einstellung und unsere Ausstrahlung.

Ich finde, das ist ein spannendes Thema, und ich hoffe , dass noch etliche interessante Beiträge kommen.


Dieses meine Abendgedanken
Selea
Botus
Beiträge: 2096
Registriert: 29. Mär 2014, 06:36

Re: Alte Menschen machen mir Angst

Beitrag von Botus »

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Zuletzt geändert von Botus am 20. Mär 2015, 07:50, insgesamt 1-mal geändert.
DocHolliday
Beiträge: 289
Registriert: 12. Jan 2014, 21:22

Re: Alte Menschen machen mir Angst

Beitrag von DocHolliday »

hallo sam,

ich bin Jahrgang 1960.

Ich mache mir auch Gedanken über das Älterwerden und mein Ende, aber nicht so ausführlich und negativ, wie Du, weil es auch nichts daran ändern würde, außer man zieht Konsequenzen daraus und genießt die Zeit im Hier und Jetzt und macht das Beste draus.

Ich darf mal an Dein "Rumgeeiere" erinnern, als es um Deine Arbeitszeitreduzierung ging. Mit Deinen jetzigen Betrachtungen lieferst Du nun beste Argumente, damit Du Dich verstärkt darum kümmerst.

Wenn ich so die Jüngeren betrachte, in ihrer Unbekümmertheit, ihre Naivität, ihre Wertvorstellungen, ihre Unerfahrenheit...nee, nee, so möchte ich nicht mehr sein...mich amüsiert es aber, die Jüngeren zu betrachten und erinnert mich an meine damalige Zeit.

Vielleicht hilft Dir auch ein Blick in die Geschichte der Menschheit, mit niedrigen Lebenserwartungen, mit Krankheiten, die nicht behandelbar waren, mit wesentlich anderem und mehr Elend, als in heutiger Zeit...Du solltest Dich also nicht als Einzelschicksal fühlen, sondern froh über moderne Erungenschaften sein.

Es ist in jedem Fall besser, als sich in Ängste rein zu steigern und dem Dasein verstärkt negative Seiten abzugewinnen, provokativ ausgedrückt: darin zu suhlen, es sei denn, was kaum zu glauben wäre, das es ein Gewinn bedeuten würde, depressive Gedankenhaltungen auszuwalzen und zu kultivieren.

DocHolliday
...besser ein Onkel, der was mitbringt, als ne Tante die Klavier spielt.
sam1960
Beiträge: 135
Registriert: 10. Okt 2014, 11:48

Re: Alte Menschen machen mir Angst

Beitrag von sam1960 »

Das Flugzeugunglück letzten Dienstag macht es einem (zumindest mir) wieder klar dass unser Leben endlich ist und wie schnell es vorbei sein kann.
Da saßen wahrscheinlich Menschen jeden Alters drin, mitunter 2 Babys, die gar nicht erfassen konnten was geschieht und dass ihr ach so kurzes Leben bereits vorbei ist.
16 Schüler, die ihr Leben noch vor sich hatten.

Noch schrecklicher als der plötzliche Tot ist wahrscheinlich die Vorstellung was diese Menschen in ihren letzten Minuten durchmachen mussten.
Die Angst und die mögliche Gewissheit dass sie in wenigen Minuten alle sterben werden.
Angst, Panik, Hilflosigkeit.

Für den Tod ist es immer zu früh, egal ob als Kind oder als Greis, wenn die Stunde naht, dann wünscht sich wahrscheinlich jeder, dass er die Zeit nochmal zurückdrehen könnte.

Aber warum mit dem Wunsch die Zeit zurückzudrehen warten, bis der Tot „anklopft“?

Wann beginnt das Ende des Lebens? Wenn man noch eine Stunde zu leben hat… noch einen Tag…. eine Woche… einen Monat… ein Jahr…10 Jahre… ?

Sollten wir nicht jede Stunde verbringen, als wenn es unsere letzte wäre?
Sollten wir uns nicht überwiegend um die Dinge kümmern, die uns wichtig sind?
Unsere Angehörigen, Eltern, Kinder, Freunde, unsere Hobbys….unsere Ziele, die uns wichtig sind...
Morgen könnte es bereits zu spät sein.

Einen schönen Spruch, den ich irgendwo einmal gelesen hatte:
Nimm Dir Zeit für Deine Eltern, denn irgendwann nimmt Dir die Zeit deine Eltern.

DocHolliday hat geschrieben: Wenn ich so die Jüngeren betrachte, in ihrer Unbekümmertheit, ihre Naivität, ihre Wertvorstellungen, ihre Unerfahrenheit...nee, nee, so möchte ich nicht mehr sein...mich amüsiert es aber, die Jüngeren zu betrachten und erinnert mich an meine damalige Zeit.
Die Jüngeren haben aber (hoffentlich) noch viel Zeit Fehler zu machen, richtige und falsche Entscheidungen zu treffen und ein langes Leben zu führen. Das Leben wird ihnen ihre Naivität und Unbekümmertheit allmählich nehmen wenn sie mit der realen Welt konfrontiert werden.
Aber sie werden Dinge erleben, die uns verwehrt bleiben, technische Fortschritte, womöglich aber auch schlechte Zeiten, Kriege, Umweltkatastrophen etc.
Aber sie werden eines haben, das wir dann nicht mehr besitzen: ihr Leben und hoffentlich auch ihre Hoffnung und Zuversicht, dass die Zeiten gut werden.
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
DocHolliday
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Registriert: 12. Jan 2014, 21:22

Re: Alte Menschen machen mir Angst

Beitrag von DocHolliday »

hallo sam,

in der Sache stimme ich Dir zu. Wir-man sollte sich, vielleicht einmal am Tag, die Tatsache bewußt machen, dass die eigene Existenz endlich ist. Allerdings ist die Fähigkeit der Verdrängung auch sehr wichtig für die menschliche Existenz. Es kann ja nun nicht gut sein, sich ständig mit Ängsten und Eventualitäten herumzuqüälen. Eine gesunde Angst ist die, die zur Vorsicht mahnt, aber nicht Besitz ergreift und bestimmend ist.

Ich finde, dass ein Unterschied zwischen Älteren und Jüngeren der ist, dass im Alter die Bewußtseinsqualität steigt, nicht bei allen, aber bei vielen. Will sagen, dass die Jüngeren gewisse Dinge erst richtig zu schätzen wissen, wenn sie erst älter geworden sind.

Es sollte Dir ja selbst überlassen bleiben, in welcher Weise Du Dich mitteilst, aber Dein Ton kommt mir mir schon recht pastoral und sendungsbewußt vor. Wenn Du in Deinem Text zudem noch mit fetten bzw. großen Buchstaben operierst, komme ich mir als Leser blöd vor, als wenn das alles nun völlig neue Erkenntnisse sein sollen.

DocHolliday
...besser ein Onkel, der was mitbringt, als ne Tante die Klavier spielt.
sam1960
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Registriert: 10. Okt 2014, 11:48

Re: Alte Menschen machen mir Angst

Beitrag von sam1960 »

DocHolliday hat geschrieben: Es sollte Dir ja selbst überlassen bleiben, in welcher Weise Du Dich mitteilst, aber Dein Ton kommt mir mir schon recht pastoral und sendungsbewußt vor. Wenn Du in Deinem Text zudem noch mit fetten bzw. großen Buchstaben operierst, komme ich mir als Leser blöd vor, als wenn das alles nun völlig neue Erkenntnisse sein sollen.

DocHolliday
Es sollte weder pastoral noch belehrend sein.
sam1960 hat geschrieben: Wann beginnt das Ende des Lebens? Wenn man noch eine Stunde zu leben hat… noch einen Tag…. eine Woche… einen Monat… ein Jahr…10 Jahre… ?
Ich bin nur der Meinung dass wir, in Bezug auf unsere Lebenszeit einen „eingebauten Grenzwertschalter“ haben. Eine Schaltuhr, die irgendwann „klick“ macht.

Wir leben völlig unbekümmert, und erst wenn uns bewusst wird, dass wir noch einen Tag (Beispiel) zu leben haben, dann wachen wir auf und denken über unser Leben nach, bzw. was wir noch mit dem „Rest unserer Zeit“ anfangen wollen.

Aber warum setzen wir unseren Schaltpunkt, unser Limit, so nah vor das Ende?
Ist es denn nicht sinnvoll bereits weit vorher, vielleicht schon in der Mitte unseres Lebens, wenn wir (statistisch) noch 20 oder mehr Jahre vor uns haben, unser Leben in eine „Sinnvolle Richtung“ zu lenken.
Nicht erst wenn uns ein Arzt sagt, dass wir eine tödliche Krankheit haben und nur noch Tage oder Wochen zu Verfügung haben. Oder wenn wir mit dem Rollator laufen, oder im Pflegeheim sitzen.
Ist nicht das ganze Leben eine „tödliche Krankheit“, die uns in den Tod führt, mit 100-prozentiger Gewissheit? (bitte diesen Satz nicht zu streng interpretieren)

Was ich damit sagen will: Wir müssen uns mit dem Ende abfinden, auch wenn wir keine tödliche Krankheit haben. Auch wenn wir kerngesund in der Blüte unseres Lebens stehen, so kann uns bereits morgen ein Unfall „dahinraffen“, und wenn nicht morgen, dann doch irgendwann, ganz sicher.

Die Lebenserwartung ist ein „linearer Verlauf“ bei dem, mit jedem Tag, mit jeder Stunde das Risiko unseres Ablebens steigt, und nicht erst, wenn die Schaltuhr in unserem Bewusstsein uns das nahende Ende bewusst werden lässt.

Wenn wir erst einmal 80 oder 90 sind, dann wissen wir, dass wir kurz vor „Torschluss“ sind aber was ist, wenn wir erst 40 , 20 etc. Lebensjahre hinter uns haben? Sollten wir dann noch unsere Zeit vergeuden, anstatt uns deren tatsächlichen Wert bewusst zu machen.

Für mich ist meine „Lebenszeit“ das kostbarste Gut, das ich habe, schon deswegen weil ich nicht weiß, wieviel in meiner „Wundertüte“ noch drin ist.
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
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