Depressive Phase mal wieder
Verfasst: 17. Mär 2015, 14:36
Huhu Leute,
Ich möchte mich erstmal vorstellen, ich bin 32, Männlich, habe einen Sohn von 6 Jahren
und ein Relativ ausgefülltes Privat und Berufsleben.
Kaum Geldsorgen, und einen Job wo ich mir die Zeit ohne Stress frei einteilen kann.
Trotzdem hat es mich mal wieder erwischt.
Seit über 12 Jahren nehme ich pausenlos Venlafaxin ein.
im Jahre 2003 wurde erstmals eine Depression mit einer Generalisierten Angststörung festgestellt.
Ich litt aber schon früher darunter, begonnen etwa 98.
Die richtige Diagnose erfolgte aber erst 2003 durch meinen neuen Hausarzt.
Gleichzeitig habe ich eine angeborene Schilddrüsenunterfunktion die jetzt
erst vor einem Jahr in den Griff zu bekommen war.
Die werte sind nun ok.
Jedenfalls leide ich im schnitt alle 4 - 5 Jahre an einer Depressiven Phase,
wo ich folgende Symptome habe:
Morgendliches Erwachen mit Schweißausbrüchen, Hitzewallungen und Kälteschauern (meist nach rund 5 - 6 Stunden Schlaf).
Schwindel
Ein Gefühl der Benommenheit
Angstzustände/Panikattacken
Ein Gefühl das alles egal ist und nichts einen Sinn macht
Morgentiefs
Meine letzte schwere Phase hatte ich genau vor 4 Jahren, dazwischen war ich beschwerdefrei.
Auf anraten meines Psychiaters sollte ich aber das Venlafaxin weiter einnehmen, um einen Rückfall vorzubeugen.
Nun hänge ich aber wieder im Strudel drin.
Gefangen in Gedanken, warum das nicht alles wieder vorbei sein kann, gepaart mit Gedanken das es diesmal nicht besser wird und ich nun für immer drin hängen bleibe.
Diese Gedanken machen mir derzeit die meiste Angst, das es diesmal nicht nur eine Phase ist sondern die Endgültige Fassung.
Was war der Auslöser?
Wie 2011, hatte ich eine schwere Bronchitis bekommen welche mit Antibiotika behandelt wurde, genau mittendrin startete die Depressive Phase.
Ich kann auch irgendwie nicht beziffern wie lange es dauerte bis es mir besser ging, oder den Tag nennen wo es mir wieder richtig gut ging und die Sache überstanden war.
Irgendwie verschwimmt das oder wird egal, da es einem ja wieder besser ging.
So suche ich ständig nach einer Erklärung was die ersten Anzeichen einer Besserung sind, damit man an diesen Anzeichen festhalten kann.
Im Moment sieht es bei mir so aus, das ich Morgens nichts zustande bringe.
Sobald ich mich aus dem Bett gezwungen habe, stehe ich im Bad, rauche eine Zigarette
und bin innerlich total aufgeregt, richtig Unruhig.
In der Hoffnung dieses Gefühl loszuwerden rauche ich, aber es bringt nichts.
Danach setze ich mich an den PC und schreibe mein Depressionstagebuch.
Abends so ab 20 Uhr geht es mir meist blendent... alles ist wie früher,
keine Trübseeligen Gedanken, alles ist Positiv.
Aber bis dahin ist es von Morgens ein langer beschwerlicher Weg, wo ich mich jedesmal
erneut Frage: "Bin ich schon auf dem Wege der Besserung wenns mir Abends gut geht?"
"Ist meine Phase diesmal gar nicht so schwer, wenns mir Abends schon wieder gut geht?"
Fragen auf die ich trotz meiner eigenen Erfahrungen mit den Depressionen keine Antworten finde.
Aber was kann man ändern?
Ich habe viel angst, die mich lähmt und mir sagt: "wenn du jetzt raus gehst oder etwas machst, wird es nicht besser, ich bin die Depression und kontrolliere dich, sobald du rausgehst oder was ändern willst, schicke ich meine Psychosomatischen Soldaten um dich fertig zu machen."
so oder so ähnlich fühlt es sich an.
Mache ich etwas geht dieses gefühl etwas tun zu müssen nicht weg.
Es begleitet mich trotzdem.
Es ist wie unter strom... die ganze zeit sagt dir dein magen du mußt dies und das machen, aber es bringt nichts.
Das Gefühl geht einfach nicht, also warum soll man was tun?
Dies ist die Zwickmühle in der ich sitze... Egal was ich mache, nichts verschafft mir da Erleichterung, deswegen sehe ich wohl alles als "sinnlos" an, da sich nichts ändern wird.
Es ist wie eine Ekelhafte Blasenentzündung nur auf ganz schlimme weise.
Man hat ständig den drang, aber geht man ihm nach ist es genauso wie vorher.
Irgendwann dreht man dabei durch, da man egal was man macht, es nicht besser wird.
Und raffe ich mich dann auf etwas zu tun, werde ich mit Schwindel oder Benommenheit belohnt.
Ich versuche trotz der Depressionen alles zu schaffen was ich muß.
So gehe ich weiterhin meiner Arbeit nach, spiele mit meinem Sohn mehrere Stunden am Tag
und gehe vor die Tür.
Denn das dümmste was ich machen kann, ist sich zurückzuziehen und nichts mehr zu tun.
Das habe ich gelernt aus meinen bisherigen Phasen.
Es fehlt aber meist der Mut das alles durchzustehen, und vorallem ist es fast wie Unwirklich, das es mir vor einer Woche noch quasi gut ging und heute hänge ich wieder in den Depressionen fest.
Ich kann es geistig irgendwie nicht akzeptieren das ich nun wieder unten angekommen bin, wobei ich mich nicht so weit unten diesmal fühle, eher so ein "Ja du hast sie wieder, aber sie sind nicht so schlimm wie früher".
Und im nächsten Moment kommen die Pessismistischen Gedanken wieder: "warte ab, das ist nur der Anfang! in paar Tagen biste richtig unten".
Das ist ein wechselbad der Gefühle.
Zur weiteren Info,
Ich rief heute bei meinem Psychiater an, ob er einen früheren Termin für mich hätte (Quartalstermin steht am 30.03 an).
Leider verneinte er dies, alles überlastet.
Daraufhin fasste ich meinen Mut zusammen und rief bei 2 Psychotherapeuten an, denn so kann das nicht weiter gehen.
Selbst wenn es nur alle 4 - 5 Jahre auftritt, so muß etwas unternommen werden, damit es eben nicht mehr auftritt.
Leider verliefen diese Telefonate eher ernüchternd.
Beim ersten Psychotherapeuten habe ich einen Termin für Februar 2016 und beim zweiten wollte man mir gar keinen geben, da auf 2 Jahre alles voll ist.
Da wir hier einer Kleinstadt wohnen, gibt es auch keine weiteren Alternativen.
Die nächsten Psychotherapeuten sind über 50km entfernt, und das macht in meinen Augen keinen Sinn, da die Wege zu weit und zu beschwerlich sind.
Ich weis, ich habe viel Text geschrieben und ich danke jeden der es gelesen hat.
Vielleicht hat der eine oder andere ein paar Wörter für mich über, auch wenn ich mich im Prinzip schon etwas auskenne mit den Depris.
Vielen Dank!
Ich möchte mich erstmal vorstellen, ich bin 32, Männlich, habe einen Sohn von 6 Jahren
und ein Relativ ausgefülltes Privat und Berufsleben.
Kaum Geldsorgen, und einen Job wo ich mir die Zeit ohne Stress frei einteilen kann.
Trotzdem hat es mich mal wieder erwischt.
Seit über 12 Jahren nehme ich pausenlos Venlafaxin ein.
im Jahre 2003 wurde erstmals eine Depression mit einer Generalisierten Angststörung festgestellt.
Ich litt aber schon früher darunter, begonnen etwa 98.
Die richtige Diagnose erfolgte aber erst 2003 durch meinen neuen Hausarzt.
Gleichzeitig habe ich eine angeborene Schilddrüsenunterfunktion die jetzt
erst vor einem Jahr in den Griff zu bekommen war.
Die werte sind nun ok.
Jedenfalls leide ich im schnitt alle 4 - 5 Jahre an einer Depressiven Phase,
wo ich folgende Symptome habe:
Morgendliches Erwachen mit Schweißausbrüchen, Hitzewallungen und Kälteschauern (meist nach rund 5 - 6 Stunden Schlaf).
Schwindel
Ein Gefühl der Benommenheit
Angstzustände/Panikattacken
Ein Gefühl das alles egal ist und nichts einen Sinn macht
Morgentiefs
Meine letzte schwere Phase hatte ich genau vor 4 Jahren, dazwischen war ich beschwerdefrei.
Auf anraten meines Psychiaters sollte ich aber das Venlafaxin weiter einnehmen, um einen Rückfall vorzubeugen.
Nun hänge ich aber wieder im Strudel drin.
Gefangen in Gedanken, warum das nicht alles wieder vorbei sein kann, gepaart mit Gedanken das es diesmal nicht besser wird und ich nun für immer drin hängen bleibe.
Diese Gedanken machen mir derzeit die meiste Angst, das es diesmal nicht nur eine Phase ist sondern die Endgültige Fassung.
Was war der Auslöser?
Wie 2011, hatte ich eine schwere Bronchitis bekommen welche mit Antibiotika behandelt wurde, genau mittendrin startete die Depressive Phase.
Ich kann auch irgendwie nicht beziffern wie lange es dauerte bis es mir besser ging, oder den Tag nennen wo es mir wieder richtig gut ging und die Sache überstanden war.
Irgendwie verschwimmt das oder wird egal, da es einem ja wieder besser ging.
So suche ich ständig nach einer Erklärung was die ersten Anzeichen einer Besserung sind, damit man an diesen Anzeichen festhalten kann.
Im Moment sieht es bei mir so aus, das ich Morgens nichts zustande bringe.
Sobald ich mich aus dem Bett gezwungen habe, stehe ich im Bad, rauche eine Zigarette
und bin innerlich total aufgeregt, richtig Unruhig.
In der Hoffnung dieses Gefühl loszuwerden rauche ich, aber es bringt nichts.
Danach setze ich mich an den PC und schreibe mein Depressionstagebuch.
Abends so ab 20 Uhr geht es mir meist blendent... alles ist wie früher,
keine Trübseeligen Gedanken, alles ist Positiv.
Aber bis dahin ist es von Morgens ein langer beschwerlicher Weg, wo ich mich jedesmal
erneut Frage: "Bin ich schon auf dem Wege der Besserung wenns mir Abends gut geht?"
"Ist meine Phase diesmal gar nicht so schwer, wenns mir Abends schon wieder gut geht?"
Fragen auf die ich trotz meiner eigenen Erfahrungen mit den Depressionen keine Antworten finde.
Aber was kann man ändern?
Ich habe viel angst, die mich lähmt und mir sagt: "wenn du jetzt raus gehst oder etwas machst, wird es nicht besser, ich bin die Depression und kontrolliere dich, sobald du rausgehst oder was ändern willst, schicke ich meine Psychosomatischen Soldaten um dich fertig zu machen."
so oder so ähnlich fühlt es sich an.
Mache ich etwas geht dieses gefühl etwas tun zu müssen nicht weg.
Es begleitet mich trotzdem.
Es ist wie unter strom... die ganze zeit sagt dir dein magen du mußt dies und das machen, aber es bringt nichts.
Das Gefühl geht einfach nicht, also warum soll man was tun?
Dies ist die Zwickmühle in der ich sitze... Egal was ich mache, nichts verschafft mir da Erleichterung, deswegen sehe ich wohl alles als "sinnlos" an, da sich nichts ändern wird.
Es ist wie eine Ekelhafte Blasenentzündung nur auf ganz schlimme weise.
Man hat ständig den drang, aber geht man ihm nach ist es genauso wie vorher.
Irgendwann dreht man dabei durch, da man egal was man macht, es nicht besser wird.
Und raffe ich mich dann auf etwas zu tun, werde ich mit Schwindel oder Benommenheit belohnt.
Ich versuche trotz der Depressionen alles zu schaffen was ich muß.
So gehe ich weiterhin meiner Arbeit nach, spiele mit meinem Sohn mehrere Stunden am Tag
und gehe vor die Tür.
Denn das dümmste was ich machen kann, ist sich zurückzuziehen und nichts mehr zu tun.
Das habe ich gelernt aus meinen bisherigen Phasen.
Es fehlt aber meist der Mut das alles durchzustehen, und vorallem ist es fast wie Unwirklich, das es mir vor einer Woche noch quasi gut ging und heute hänge ich wieder in den Depressionen fest.
Ich kann es geistig irgendwie nicht akzeptieren das ich nun wieder unten angekommen bin, wobei ich mich nicht so weit unten diesmal fühle, eher so ein "Ja du hast sie wieder, aber sie sind nicht so schlimm wie früher".
Und im nächsten Moment kommen die Pessismistischen Gedanken wieder: "warte ab, das ist nur der Anfang! in paar Tagen biste richtig unten".
Das ist ein wechselbad der Gefühle.
Zur weiteren Info,
Ich rief heute bei meinem Psychiater an, ob er einen früheren Termin für mich hätte (Quartalstermin steht am 30.03 an).
Leider verneinte er dies, alles überlastet.
Daraufhin fasste ich meinen Mut zusammen und rief bei 2 Psychotherapeuten an, denn so kann das nicht weiter gehen.
Selbst wenn es nur alle 4 - 5 Jahre auftritt, so muß etwas unternommen werden, damit es eben nicht mehr auftritt.
Leider verliefen diese Telefonate eher ernüchternd.
Beim ersten Psychotherapeuten habe ich einen Termin für Februar 2016 und beim zweiten wollte man mir gar keinen geben, da auf 2 Jahre alles voll ist.
Da wir hier einer Kleinstadt wohnen, gibt es auch keine weiteren Alternativen.
Die nächsten Psychotherapeuten sind über 50km entfernt, und das macht in meinen Augen keinen Sinn, da die Wege zu weit und zu beschwerlich sind.
Ich weis, ich habe viel Text geschrieben und ich danke jeden der es gelesen hat.
Vielleicht hat der eine oder andere ein paar Wörter für mich über, auch wenn ich mich im Prinzip schon etwas auskenne mit den Depris.
Vielen Dank!