Sind Ängste den ganzen Tag da?

[kaline29]

Hallo euch allen!

Ist es normal das man Ängste und Beklemmungen den ganzen Tag durchweg spürt oder zumindest mehrere Stunden am Stück?
Ich lese immer nur von Panikattacken aber bei mir kommt die Angst mit dem aufwachen und endet meist erst gegen Nachmittag Abend wo es mir dann wieder total gut geht.
Kennt ihr das auch so?

Liebe Grüße
Kaline

[sam1960]

Hallo Kaline

Ich weiß nicht, welche Art von Ängsten du meinst.
Es gibt gewisse „Grundängste“, zumindest bei mir, ich würde sie auch nicht als Panikattacken bezeichnen. Sie können aber zur Attacke werden, wenn ich intensiv darüber nachdenke.
Wenn ich beschäftigt bin, dann vergesse ich diese „Grundängste“, wenn ich aber mal nichts zu tun habe, dann kann es sein dass sie mir wieder hochkommen.

Vielleicht fehlt dir einfach nur eine sinnvolle Beschäftigung, um dich abzulenken, damit sich deine Gedanken mit anderen Dingen beschäftigen. Wovor hast Du Angst? Sind es „natürliche“ Ängste, Platzangst, Angs vor Menschen, Versagensängste, Angst vor Sterben????

[Sonnenblume14]

Hallo Kaline,

ja. Genauso kenne ich es auch. Zwischen 17 und 18 Uhr gaben sich die Ängste. Deshalb wurde mein Tagesrhytmus völlig anders, ich blieb viel länger auf und schlief morgens lange.

Irgendwann hat sich das wieder gegeben, aber die morgendlichen Ängste blieben am längsten.

LGSonnenblume

[ndskp01]

Geht mir auch so. Ich erkläre es mir so, dass ich Angst vor etwas habe, was im Tagesgeschehen auf mich zu kommt, oder was ich bei Tag erledigen sollte. Wenn ich zum Beispiel einen Anruf machen muss, mich ums Telefon rumschleiche, dann hört die Angst auf, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, an dem ich glaube, dass ich sowieso niemanden mehr an dem jeweiligen Ort erreichen kann.

Am nächsten Morgen fängt sie dann wieder an, und geht wieder, wenn der Anruf gemacht ist oder wenn der nächste Abend kommt ...

Puk

[Katerle]

@ Kaline

Denke, das ist bei jedem unterschiedlich. Bei mir treten die Ängste momentan verstärkter nachts auf und werden dann gegen Morgen wieder besser. Am Tage geht es zur Zeit.

Liebe Grüße

[blueray]

Angst schon beim aufwachen kenne ich auch. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich das früher auch hatte. In letzter Zeit ist mir das aufgefallen, ich wache auf und das Angstgefühl ist schon da... keine Ahnung warum. Es verschwindet auch später.
Habe das aber nicht immer, nur manchmal.

[kaline29]

Ja ich werde mit der Angst wach.ich habe Angst durchzudrehen, das die Depression nicht mehr weg geht, das ich Psychopharmaka nehmen muss oder in die Psychiatrie komme und mich dann nicht mehr um meine Kinder kümmern kann und Spßtfolgen erleide. Einfach Angst eingesperrt zu werden.
Das ist dann so eine Spirale die sich den ganzen Tag dreht und Abends wenn der Tag gexhafft ist bin ich gut drauf und diese Ängste sind dann fast nicht mehr nachvollziehbar. Leute die mich Morgens erleben würden sich Abends sehr wundern glaube ich...
Ich bin da auch noch nicht so erfahren, habe as ja eirt den zweiten Monat.

[Schneefuchs]

Hallo Kaline,

Ich selbst leide unter Verlustängsten und der Angst enttäuscht oder abgelehnt zu werden. Das führt bei mir dazu dass ich mich in mich zurück ziehe. Um dagegen anzukommen sage ich mir immer, dass sich verkrümeln eigentlich alles nur schlimmer macht, weil die Menschen dann erst recht komisch auf mich reagieren. Ich versuche offener zu werden und hoffe dass dann auch die Bindung zu dem Menschen besser wird. Das bewahrt mich zwar nicht davor vll doch einen Verlust oder eine Enttäuschung zu erleiden, aber dafür habe ich deutlich mehr Spaß wärend meiner Zusammenkunft mit einem Menschen. Egal ob fremd, Freund oder Familie. Und man muss ja längst nicht alles preis geben und sich ein wenig Selbstschutz bewahren

Angst am Telefon kenne ich auch... Mal ist sie da, mal nicht. Meist verspüre ich sie, wenn etwas wichtiges geklärt werden muss... habe bis heute kein Rezept dafür gefunden.

Deine Art von Angst kenne ich aber auch... das ist allerdings schon sehr sehr viele Jahre her (ca 10). Wenn deine Depression/Angst einen auslöser hat, ist es vll gut sich emotinal davon zu distanzieren und sich auch auf andere Dinge zu konzentrieren. Das hat mir damals geholfen.

Grüße
Schneefuchs

[ndskp01]

Hallo Kaline,

hast du im Laufe des Tages Kontakt mit anderen erwachsenen Menschen? Kannst du mit jemandem reden? Ich glaube, es wird leichter, wenn du dich mitteilen kannst.

Grundsätzlich ist es so, dass die Heilungschancen bei Depressionen gut sind. Sagte mir meine Psychiaterin zu Beginn unserer "Beziehung". Und ich glaube das inzwischen nicht nur, ich weiß, dass es stimmt.

Was tust du denn zur Zeit, um die Krankheit zu überwinden? Nimmst du ein Medikament, vielleicht erst seit kurzer Zeit? Hast du schon begonnen, einen Therapieplatz zu suchen? Möchtest du eventuell in eine Klinik?

Und: Hast du akut Suizidgedanken? Wenn das der Fall sein sollte, wäre es das beste, du versuchst, die Kinder anderweitig unterzubringen (Nachbarn, Freunde, Familie?) und gehst in eine Notfallambulanz, Adressen findest du auf dieser Seite oben rechts in einem roten Kästchen.

Liebe Grüße, deine Puk

[ndskp01]

P.S. Gerade sehe ich, dass du ja dieselbe Frau bist, die in dem benachbarten Thread über Medikamente schrieb, du nimmst also keine, hast Angst vor der Krankheit, den Ärzten, dem Medikament.

Es ist paradox, du hast Angst, dass die Hilfe nicht hilft und willst deswegen lieber gar keine Hilfe annehmen? Dass dir niemand sagen kann, wie lange du ggf. das Medikament nehmen wirst, liegt daran, dass Medikamente bei jedem Menschen ein bisschen anders wirken. Und dass deine Entwicklung, auch die Veränderung in deinem Lebensumfeld, einen starken Einfluss auf den Genesungserfolg haben. Ich kann sagen: Mein Fluoxetin hat mir gegen die Ängste auf jeden Fall geholfen, auch gegen die Angst vor der Therapie. Ohne wäre ich niemals in verhaltenstherapeutische Behandlung gegangen, denn davor hatte ich auch eine Heidenangst.

War aber dann absolut das richtige.

Puk

[kaline29]

Ich habe einen 450€ job der mich ablenkt und meine Familie ist immer für mich da. Mich stören Leute eher, momentan habe ich das Gefühl das ich meine Ruhe brauche. Nachmittags meine Kinder und mein Mann das reicht mir im Moment.

Suizidgedanken habe ich keine und stelle mir das auch sehr abwägig vor in meinem Fall. Ich liebe meine Kinder sehr ubd sie hängen sehr an mir.

Wie paradox es ist weiß ich nicht. Ich will Hilfe aber alles was nichts mit Psychopharmaka zu tun hat.
Zur Therapie wäre ich auch bereit habe nur Angst vor Therapeuten die mich zu Medikamenten drängen wollen die ich aus gutem Grund nicht nehmen will.

[cinder89]

Hallo,

eine Freundin von mir hat lange mit ähnlichen Ängsten zu kämpfen gehabt.

Ihr hat progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen immens geholfen.
Vielleicht wäre das ja eine Alternative für dich.
Allerdings muss man da lange üben, bis die entspannende, angstlösende Wirkung eintritt.

Alles Gute

[kaline29]

Hi Cinder!

Ja das habe ich auch schon ein paar Mal versucht und finde es grundsätzlich hilfreich auch begleitend bei anderen Therapien. Danke für den Hinwei!

[cinder89]

Wenn du nicht so auf chemische Medikamente stehst - meine Psychiaterin schwört auf Lasea.
Das kannst du dir sogar, wenn du ein Rezept dafür hast, hinterher von der Krankenkasse ersetzen lassen.
Ausprobieren schadet ja nicht, denke ich.
Es wirkt auf jeden Fall beruhigend und angstlindernd.
Ist aber rein pflanzlich aus Lavendel, hat auch keine Wechselwirkungen mit Johanniskraut, kannst also beides nehmen.

Bei mir sind die Ängste auch eher den Tag über präsent, teilweise auch nachts.
Bei mir ist es die Versagensangst, dass ich die Klausur nicht schaffe. Und Angst vor dem Termin bei der neuen Psychologin in der Klinik.
Panikattacken habe ich zum Glück keine mehr.

[Schneefuchs]

Hallo kaline,

du schreibst von einem 450€ Job der dich ablenkt, aber auch, dass du z.Z. lieber nur einen kleinen ausgewählten Kreis an Menschen um dich hast. Geht es dir denn allgemein mit deinem Job gut oder bedeutet es für dich Stress dort zu sein? Würde es dir vielleicht helfen dich ersteinmal krank schreiben zu lassen um ein wenig Druck aus deiner Lage zu nehmen?

Anstatt zu einem Arzt zu gehen, wäre da auch noch die Möglichkeit mit jemandem vom sozialpsychatrischen Dienst zu Sprechen. Dort kann man dich ersteinmal beraten und dir vielleicht ein bisschen Angst nehmen.

Wenn ich fragen darf: Weiß dein Mann von deiner Depression oder ist das ein Tabuthema?

Alles liebe
Schneefuchs


P.S. Hast du es schon einmal mit Aroma-Therapie versucht? Ich stelle da bei mir eine sehr gut Wirkung fest.

[kaline29]

Ich arbeite im Verkauf, es ist ein Spaßjob und ich bin immer gerne hingegangen. Ich mag die Atmosphäre und die Kollegen, es gibt nur wenig Druck. Aber momentan ist es natürlich eine Überwindung dahin zu gehen. Meist geht es wenn ich erstmal da bin. Krank sein geht da nicht, bei uns wird da jeder gnadenlos vor die Tür gesetzt.
In meiner Familie weiß das auch jeder, ich rede viel darüber auch mit Bekannten, da merkt man erstmal wieviele sowas haben. Ich muss viel darüber reden, ich erhoffe mir immer von irgendjemandem die zündende Idee oder so... Ich fühle mich auch aktiver, so wie ich es angehe.

[Schneefuchs]

@kaline

Ah, das hört sich auf jeden Fall so an, als wüsstest du was dir gut tut. Der Spaß im Job und auch die Gespräche mit deiner Familie. Das ist doch schonmal eine sehr gut Sache wenn man Depressionen hat. Und vor allem wichtig.

Aus meiner Familie und auch sonst weiß niemand, dass ich im Augenblick krank geschrieben bin und bald zu regelmäßigen Therapiestunden gehen werden. Damit stehe ich zwar schon ein wenig im Zwiespalt, aber ich habe das vorerst so für mich entschieden.

Unterstützt dich deine Familie auch mit deinen Ängsten? Von einer Freundin weiß ich, dass sie z.B. über Ihre Ängste garnicht reden mag.

Hier im Forum wird oft das Buch "Angstfrei für Dummies" empholen. Zwar kenne ich das selbst nicht, aber es muss ja ein ziemlicher Renner sein

Liebe Grüße
Schneefuchs

[1993zero1993]

Leider schon fast durchgehend..
Chronisch.
Achso tut mir Leid, bin neu hier.
Ich bin eine Person, die kaum jemanden vertrauen kann, denn ich wurde sehr, sehr oft ver*rscht, ob schule (10J. mobbing), erste beziehungen, erste erfahrungen im berufsleben, oder die ämter und gar die "freunde"...von damals, nun hab ich endlich ein ehrlichen partner, der nicht nur augen für party und (sorry) tussis hat. Und ich habe meine ausbildung geschafft, auch wenn ich wie das letzte behandelt wurde..bin nur halt zur zeit arbeitslos, wohne aber noch zu hause, also ist das noch nicht sooo tragisch..
ABER...das problem ist, selbst wenn eigtl. Das leben zur zeit ganz akzeptabel ist, habe ich sorgen und ängste, sodass ich sehr oft ziemlich reizbar bin. Und ich kaum zu gebrauchen bin,warum?
Weil ich nur in rage bin. Angst ist bei mir alltag, egal wie gut der tag ist...

Liebe grüße euch allen,
Zero

[kaline29]

@ Schneefuchs

Ja ich kann mit allen über meine Ängste reden aber ich weiß noch wie ich selbst über solche Krankheiten gedacht habe als es mir noch gut ging. Ich denke nicht das mich die Leute verstehen und irgendwann wird es sie auch anöden. Jeder kennt doch so Leute die immer über Krankheiten klagen, ich bin nichtmal 30 und bald auch so jemand... eigentlich sollte in ein paar Wochen eine coole Party für mich steigen, ich hatte mich so drauf gefreut und jetzt liege ich in der Ecke und alle versuchen mich zu bespaßen...

Therapie wurde mir von der Beratungsstelle angeboten und ich nehme das auch wahr wenn mir auch die Psychologin nicht so zusagte. Aber hier wos eher ländlich gelegen ist gibt es nicht viel Auswahl.

Uber das Buch werde ich mich mal informieren. Im Moment greife ich nach jedem Strohhalm

[kaline29]

@zero

Das hört sich traurig an. Hast du so eine aggressive Grundstimmung? Du föhlst dich wahrscheinlich oft mißverstanden und wenn du schlecht vertrauen kannst fällt es dir sicher auch nicht leicht darüber zu reden.
Warst du denn schonmal in Therapie?
Ich habe schon eine hinter mir und es ist unglaublich was da zu tage kommt, man lernt sich und sein Verhalten und quch das der anderen mit ganz anderen Augen zu sehen. Vor allem kannst du auch lernen wie du dir die richtigen Freunde aussuchst und dich von schädlichen Beziehungen fernhälst. So hättest du es in Zukunft leichter.

[sam1960]

Therapie wurde mir von der Beratungsstelle angeboten

Wer kann mir solche Bratungsstellen empfehlen? die Krankenkasse? der Hausarzt?....

Ich muss nämlich auch dringend einen Therapeuten finden, weil ich ohne nicht weiterkomme, aber es muss ein wirklich guter sein, die anderen brachten mir nämlich nicht wirklich etwas.

Ja ich werde mit der Angst wach.ich habe Angst durchzudrehen, das die Depression nicht mehr weg geht, das ich Psychopharmaka nehmen muss oder in die Psychiatrie komme und mich dann nicht mehr um meine Kinder kümmern kann und Spätfolgen erleide. Einfach Angst eingesperrt zu werden.

Soweit ich weiß, wir heutzutage niemand mehr gegen seinen Willen in die Psychiatrie eingewiesen und schon gar nicht eingesperrt.
Das sind mittelalterliche Methoden, die zum Glück heute nicht mehr erlaubt sind.

Gegen seinen Willen weggesperrt wird nur noch, wer eine Gefahr für andere oder für die Allgemeinheit darstellt, wie etwa Kinderschänder, Verhaltensauffällige die zu Gewalttaten neigen etc.

Ich denke, das trifft auf Dich wahrscheinlich nicht zu.

Somit kannst Du immer noch selbst entscheiden, ob du eine ambulante oder stationäre Therapie durchführst.

[1993zero1993]

Ich würde gerne aber es ist kompliziert
habe nicht genug ruhe und zeit

[Schneefuchs]

@ sam
in jeder größeren Gemeinde oder Stadt gibt es einen sozialpsychatrischen Dienst. Die bei mir haben einen riesen Katalog mit Listen über Therapeuten, Einrichtungen usw. und kennen sich da auch sehr gut in dem Angebot aus. Die konnten mich auch über diverse Möglichkeiten beraten die es neben einem klassischen Therapeuten noch gibt. Außerdem können auch die kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und deine Krankenkasse vor Ort bei der Suche unterstützen.

@ Kaline
Da steht man wirklich im Zwiespalt, wenn man kaum Auswahl an Therapeuten hat und seinen dann eigentlich garnicht mag :/ Sam hat Recht: Niemand wird dich einfach wegsperren.

[kaline29]

Ich war bei der Diakonie, es gibt aber auch noch die Caritas. Habe eine Nummer aus meiner Stadt angerufen und bekam einen Fragebogen zugeschickt bekommen wo ich ausfillen können nnte um welches Problem es sich etwa handelt und nach etwa ein bis zwei Wochen bekommt man dann einen Termin bei einer Therapeutin.