erektile Dysfunktion

sam1960
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erektile Dysfunktion

Beitrag von sam1960 »

Ich weiss nicht, ob dies hier die richtige Sparte für das Thema ist, ich setz es einfach mal hier hinen.

Ich leide bereits seit langem an erektiler Dysfunktion.
Bereits mit Mitte 20 hatte ich die Potenz eines 90-jährigen.
Aus diesem Grunde sind meine Partnerschaften in die Brüche gegangen, auch wenn sich die Partnerinnen bemüht hatten.
Dann gab es eine Zeit, in der ich Partnerschaften gesucht hatte, aber immer wenn ich eine Frau kennengelernt hatte und wir uns dann näher kommen wollten, dann habe ich das Handtuch geworfen und die Flucht ergriffen. Der Anblick schöner Frauen ist zwar irgendwie anregend, aber es herrscht bei mir im wahrsten Sinne „tote Hose“
Auch Pornos brachten keinen Erfolg. Wildes "Gerammel" törnte mich eher noch ab aber ansonsten blieb das Video wirkungslos. Besuche beim Arzt und Urologen brachten keine Besserung. Und Psychische Therapien änderten auch nichts. Ein Arzt verschrieb mir Spritzen, die ich immer vorher in „mein bestes Stück“ setzen musste, aber das war nicht unbedingt förderlich für die Lust.
Schlimm daran ist, wenn man ständig von Frauen umgeben ist, und weiß dass man nicht kann.
Außerdem ist es immer schmerzhaft, wenn in der Männerrunde alle über ihr Sexualleben prahlen, und man selbst muss sich etwas aus den Fingern saugen.
Nun habe ich mittlerweile damit abgefunden, mein sexuelles Verlangen ist ganz erloschen. ich weiß nicht ob ich nicht kann, weil ich nicht will oder umgekehrt.
Manchmal denke ich mir aber, dass ich im Leben etwas verpasst habe. Letztendes hatte ich in meinem Leben so viel Sex (oder so wenig) wie andere in einem Jahr.
Wer hat ähnliches Erlebt. Wer hat das Dilemma besiegt.
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
qwertzuiop

Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von qwertzuiop »

wäre nicht unterforum"umgang mir der krankheit" besser?
Brummi59
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Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von Brummi59 »

Hallo sam1960,
auch ich würde dieses Thema lieber in Umgang mit der Krankheit sehen. Frag doch mal Fr. Blume ob sie es verschieben würde.
sam1960 hat geschrieben: Nun habe ich mittlerweile damit abgefunden, mein sexuelles Verlangen ist ganz erloschen. ich weiß nicht ob ich nicht kann, weil ich nicht will oder umgekehrt.
Das die Potenz so wenig geklappt hat, muß Ursachen haben. Da solltest Du nicht aufgeben und weitere Untersuchungen anstreben. Ich denke es wird dazu bestimmt auch ein Forum geben, wo Du vielleicht DEN Tipp bekommst. Spontan fällt mir die Schilddrüse ein.

Momentan ist auch bei mir das sexuelle Verlangen auf einem totalen Tiefpunkt. Das ist aber ein Teil der Depression. Zuerst hat mich das sehr erschreckt und verunsichert. Jetzt wo ich weiß, das es Bestandteil einer schweren depressiven Phase ist, mache ich mir weniger Sorgen. Sollte doch unerwarteter Weise nochmal eine Frau meine Wege kreuzen und es könnte was werden, dann werde ich mir halt die Hilfspillen bestellen. Lieber die Pillen als durch einen "Misserfolg" noch mehr abzurutschen.
Ich weiß auch von Frauen, die in einer depressiven Phase jede Lust an Sex verlieren. Letztendlich hat Sex etwas mit Nähe zu tun und die können wir eben schlecht ertragen. Da müsste es schon mächtig funken. Im Moment für mich (!!!) schwer vorstellbar.
Liebe Grüße
Dieter

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Du könntest dich den ganzen Tag ärgern - du bist aber nicht dazu verpflichtet!
*Arthur Lassen*
blueray

Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von blueray »

Ich weiß auch von Frauen, die in einer depressiven Phase jede Lust an Sex verlieren. Letztendlich hat Sex etwas mit Nähe zu tun und die können wir eben schlecht ertragen. Da müsste es schon mächtig funken. Im Moment für mich (!!!) schwer vorstellbar.
Das kann ich als Frau komplett unterschreiben, dass geht mir schon lange so und macht mir auch Sorgen.
Glaube auch das die Depression da sehr viel mit zu tun hat. Und das Thema "mächtig Funken" halte ich auch noch mal für ein eigenständiges Problem, dass es noch zusätzlich erschwert.
Botus
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Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von Botus »

Ich finde das nicht so schlimm. Ich habe mich vor Ewigkeiten von dem Thema verabschiedet, weil ich jemanden für das Leben brauche, für schöne Unternehmungen, für gemeinsame Sachen, für ein aktives Leben halt. Ich habe festgestellt, dass es dazu nie kommt. Die Verbindungen blieben auf Paarung, Essen, Einkaufen, Fernsehen reduziert und ich hatte keine Lust, mein ganzes Dasein auf dieser Erde in einer Konservendose zu verbringen. Ich denke, das wird überbewertet. Viele machen sich einen Riesenkopp, dabei ist es nur ein kleiner Teil unseres Lebens, das überaus reichhaltig sein kann.
krimi56
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Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von krimi56 »

qwertzuiop hat geschrieben:wäre nicht unterforum"umgang mir der krankheit" besser?
Brummi59 hat geschrieben:Hallo sam1960,
auch ich würde dieses Thema lieber in Umgang mit der Krankheit sehen. Frag doch mal Fr. Blume ob sie es verschieben würde.
qwertzuiop und Brummi59,

und wo sind wir bitte hier?

Der Thread heißt doch "Umgang mit der Krankheit"!

krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
katyfel
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Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von katyfel »

Hallo krimi,
nur zur Erklärung; das Thema war erst woanders... deswegen die Hinweise, denen jetzt offensichtlich Folge geleistet wurde...
sam1960
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Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von sam1960 »

Dobermann hat geschrieben:Ich finde das nicht so schlimm. Ich habe mich vor Ewigkeiten von dem Thema verabschiedet, weil ich jemanden für das Leben brauche, für schöne Unternehmungen, für gemeinsame Sachen, für ein aktives Leben halt.
Viele Frauen sagen: "Männer wollen immer nur das Eine"
Ich sage dazu nur: "Frauen auch".

Somit ist es schwierig eine Frau zu finden, die sich nur mit schönen Unternehmungen etc begnügt.
Viele machen sich einen Riesenkopp, dabei ist es nur ein kleiner Teil unseres Lebens,
Ich sehe das mittleweile genau so.
Es gibt Diabetiker, die müssen auf Kuchen verzichten, Es gibt Alkoholiker, die müssen auf Alkohol verzichten. Es gibt Rollstuhlfahrer, Beinamputierte und sonstige Behinderte, die auf einiges im Leben verzichten müssen und so gibt es eben auch Menschen, die müssen auf Sex verzichten.

Trotzdem habe ich irgen wie das Gefühl etwas im Leben verpasst zu haben.
Udo Jürgens singt "Ich war noch niemals in New York" und drückt dabei eine Sehnsucht aus, im Leben etwas nachzuholen, obwohl es nicht Lebenswichtig ist, nach New York zu kommen.
Ähnlich fühle ich, wenn es um Sex geht. Ich sehe es auf der einen Seite als entbehrlich, auf der anderen Seite aber besteht der Wunsch nochmal etwas "zu erleben"

Ich weiss nicht, was mich dabei mehr stört, dass ich keinen Sex haben kann, oder dass ich keine Lust auf Sex habe, was irgend wie "nicht normal" sein kann und daher so einiges im Leben verpasse.
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
cinder89

Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von cinder89 »

Ich kann da (auch als Frau) leider ein allzu bekanntes Liedchen von singen.
Ich lebe seit 7 Jahren in einer Beziehung, wir heiraten nächstes Jahr.
Aber es gab immer mal MONATE wo wirklich gar nichts lief im Bett.
Ich hatte einfach null Interesse, war zu müde, zu erschöpft usw.
Dazu kamen dann Schuldgefühle und auch die Angst, dass mein Verlobter sich aus diesem Grund mal eine andere sucht....
Ich kann daher sehr mit dir fühlen, kann dir aber auch leider keine Ratschläge geben...
Mir hat einfach die Psychotherapie geholfen, bei der die grundlegenden Ursachen meiner Depression besprochen wurde. Dadurch ging es mir automatisch auch körperlich besser. Insgesamt war das aber ein Prozess über mehrere Monate.
Ich wünsche dir sehr, dass du vielleicht irgendwann mal eine Partnerin findet, die trotzdem Interesse an dir hat, die dich so liebt wie du bist und alles mit dir durchsteht.
Clown
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Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von Clown »

Hallo Sam,

hast du es schon mal mit klassischer Homöopathie probiert? Diese Behandlungweise wirkt ganzheitlich, also auf Körper und Seele. Wenn du dir 1. eine/n erfahrene/n Homöopathen suchst und 2. Geduld und Aufmerksamkeit gegenüber deinen körperlichen und seelischen Reaktionen mitbringst, dann könntest du durchaus mit Veränderungen und Überraschungen rechnen.

Bist du dafür bereit?

Alles Gute,

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
cinder89

Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von cinder89 »

Ach ja, habe da doch eventuell noch etwas...
Ich war einige Wochen wegen eines Ausschlags, der allein durch die Depression bedingt war, in einer Behandlung bei einer Therapeutin der Traditionellen Chinesischen Medizin. Ich war vorher bei zig Hautärzten, es wurden tausende Tests gemacht, keiner konnte sich den Ausschlag erklären.
Erst durch die TCM ging der Ausschlag zurück.
Das ist zwar im Endeffekt nicht das gleiche körperliche Problem, aber vielleicht wäre das eine Alternative? Schaden kann es mit Sicherheit nicht....
Alles Gute!
KKatthy
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Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von KKatthy »

Hallo,

also ich finde das Thema Sex wird heutzutage sowieso total überbetont. In jungen Jahren, der Blüte der Jugend, nach der Pubertät, sind die meisten vielleicht dauergeil, aber normal ist die ständige Betonung auf Sex nicht. Vor der Pille konnten und wollten die Menschen bestimmt nicht 3x6 die Woche. Schwer arbeitende Bauern (größter Teil der Weltbevölkerung) oder Bauarbeiter oder Bergleute wollen und können bestimmt nicht dauernd. Geschweige denn Frauen, die schon 10 Kinder an der Backe haben. In früheren Zeiten hatten Eheleute oft monatelang gar keine Gelegenheit sich zu sehen, Seefahrer, Soldaten usw. Und im übrigen hab ich auch einige Männer kennen gelernt, die nicht auf Kommando konnten. Ich finde Sex vollkommend überbewertet

Im übrigen finde ich auch einen Lebenspartner, mit dem ich meinen Alltag verschönern kann, erstrebenswerter als einen guten Begatter

Gruss
Katthy
Botus
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Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von Botus »

Schade, dass man in diesem Forum keine Pokale für erstklassige Postings verleihen kann.

Katthy hätte jetzt einen verdient. :hello:
FönX
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Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von FönX »

KKatthy hat geschrieben:Im übrigen finde ich auch einen Lebenspartner, mit dem ich meinen Alltag verschönern kann, erstrebenswerter als einen guten Begatter
Beides zusammen wär doch nett. ;)

Liebe Grüße
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Salvatore
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Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von Salvatore »

Hallo,

sehe ich wie FönX. ;)

Ansonsten: Wie immer kommt es doch bei jedem einzelnen darauf an, ob er oder sie leidet oder eben nicht.
Wer sich sowieso noch nie was aus Sex gemacht hat, der vermisst wahrscheinlich auch nichts, wenn er (aus welchen Gründen auch immer) keinen mehr haben kann. Solange man darunter nicht leidet, ist doch alles okay.

Aber wenn man eigentlich ein ausgewogenes Sexleben und vor allem Spaß daran hat(te), ist es schlimm, wenn die Depression einem das vergeigt. Das erzeugt den gleichen Leidensdruck wie alles andere Schöne, das im Zuge der Depression verlorengeht.
Und es geht ja hier nicht darum, dass statt dreimal am Tag nur noch zweimal am Tag geht - sondern doch darum, dass auf diesem Gebiet gar nichts mehr läuft, über lange Strecken; insofern finde ich es wenig tröstlich zu sagen, Sex wird eh überbewertet (das ist individuell!) und schau, andere können auch nicht dauernd. Auch wenn es viele tun, aber gerade hier sollte man sich wirklich nicht mit anderen vergleichen. Wenn keine Sehnsucht nach Sex da ist - gut. Wenn die Sehnsucht (und damit meine ich auch "ich würde gerne wollen") da ist, diese aber nicht erfüllt werden kann - nicht gut.

Was ich euch aus meiner Erfahrung (Frauensicht) sagen kann: ohne die intervenierenden Medikamente und bei schleichender Verbesserung der Symptomatik allgemein hat sich die Lage bei mir wieder normalisiert.
Mir würde interessieren, warum sich viele Psychpharmaka so negativ auf das Liebesleben auswirken und ob man nicht auch Medis entwickeln könnte, die darauf keinen Einfluss haben. Denn erfüllender Sex wirkt ganz klar antidepressiv.

Lg, Salvatore
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blueray

Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von blueray »

@Salvatore
Danke für deinen Beitrag, du hast mir aus der Seele gesprochen!
Botus
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Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von Botus »

Wenn ich nach einem ereignisreichen und sehr langen Tag noch zu einem öden Geburtstag bei einem rappelvollen miefigen Griechen muss und mir dort nichts bestelle, heißt das nicht automatisch, dass ich keinen Appetit habe.

Nur weil 150 Personen bei den servierten Dingen das Wasser im Munde zusammen läuft, kann man nicht die allgemein gültige Regel ableiten, dass hier wahrlich Hochgenuss für jeden serviert wird.

So ist das auch beim Sex. Die Mehrheitsmeinung lautet, man müsse irgendwen haben oder finden und das dann machen. Das gilt für Mehrheit, aber nicht für 100 % der Menschen. Viele Menschen entscheiden sich dafür, lieber zu verzichten, als es mit irgendwem zu machen.

Die Menschen definieren Genuss unterschiedlich. Und das ist gut so. Ich möchte in keiner Welt leben, in der die breite Mehrheit bestimmt, was Genuss ist, was die Sinne befriedigt und was Lust bereitet.
Salvatore
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Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von Salvatore »

Hallo Dobi,

ich verstehe dein letztes Posting nicht ganz. Also, ich persönlich gehe ja nur in Restaurants, in die ich gehen möchte und lasse es bleiben, wenn mir der Appetit fehlt, mir das Ambiente nicht gefällt oder ich auf der Speisekarte nichts finde. ;)
Dobermann hat geschrieben:Viele Menschen entscheiden sich dafür, lieber zu verzichten, als es mit irgendwem zu machen.
Ja, ich würde auch eher verzichten als es mit "irgendwem" zu machen. Aber das war nicht Gegenstand meiner Überlegungen; mir ging es darum was es bedeutet, wenn man eine geliebte und liebende Person an seiner Seite hat, mit der man gerne Sex hätte und es aber aufgrund der Einschränkungen z.B. durch die Depression nicht kann.
Dobermann hat geschrieben:Ich möchte in keiner Welt leben, in der die breite Mehrheit bestimmt, was Genuss ist, was die Sinne befriedigt und was Lust bereitet.
Lebst du in so einer Welt? Also, ich nicht.


Lg, Salvatore
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Botus
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Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von Botus »

Salvatore hat geschrieben:
Dobermann hat geschrieben:Ich möchte in keiner Welt leben, in der die breite Mehrheit bestimmt, was Genuss ist, was die Sinne befriedigt und was Lust bereitet.
Lebst du in so einer Welt?
Ja.

Ich lebe in einer Welt, die sich zum Ziel gesetzt hat, gegenüber allen möglichen sexuellen Orientierungen tolerant zu sein und das Thema Sex so weit zu enttabuisieren, dass jederzeit und an jedem Ort darüber gesprochen werden kann.

Während sich diese Entwicklung abspielt, steigt -still und heimlich- die Intoleranz gegenüber Menschen, die (wie ich) andere Schwerpunkte im Leben haben.

Ich lebe in einer Welt, die auch andere Gelüste, wie etwa Lust auf Essen oder Lust auf Materielles zu einer Hauptsache im Leben erhebt. Wer diesen Gelüsten erliegt, erfährt eine hohe Akzeptanz und kann sich Toleranz sicher sein.

Während sich diese Entwicklung abspielt, steigt -still und heimlich- die Intoleranz gegenüber Menschen, die (wie ich) andere Schwerpunkte im Leben haben.

Mit anderen Worten: Ich lebe in einer Welt, die sich intolerant zeigt (verärgert, lästernd, abwertend) wenn ich keinen Sex möchte, angebotenes Essen nicht will und auch kein Interesse zeige, alles mögliche zu kaufen / zu konsumieren.

Nur wenn ich mich "wie gewünscht" verhalte und Gelüste wie Sex, Essen, Konsum etc. als "Hauptsachen im Leben" akzeptiere, kann ich Verärgerung, Lästern, Abwertungen etc. seitens der Umwelt abwenden. Die Leute können ziemlich böse werden, wenn jemand ihren Weg kreuzt, der an dem, was sie anbeten, nichts findet.

Liebe Grüße vom Dobi
anna54
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Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von anna54 »

Hallo Dobermann
auch wenn deine Sprache sich verändert hat,du abgemildert schreibst,frage ich mich,was erwartest du in einem Forum,wenn du dich weiterhin verhälst, wie du es beschreibst.
Ich kann wenig verstehen,wenig dazu sagen:
nur hab ich den Eindruck: du könnstest für dich sorgen und Menschen meiden,die dir nicht gut tun.
anna54
FönX
Beiträge: 3373
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von FönX »

Moin Dobi,

dein letztes Posting klingt recht desillusioniert, resigniert, wie Opferrolle, mit der du dich abgefunden hast. Warum? Wenn du gewisse Dinge anders siehst als 99% deines Umfeldes, so what? Das ist doch dein Recht. 10 Mrd. Fliegen fressen Sch***e. Das muss man ihnen nicht nachmachen. Du bist du, Dobi ist eben Dobi.

Wenn es eines ist, was ich aus meiner Depression gelernt habe, dann die Einsicht, dass ich meine eigenen Empfindungen habe und haben darf. Und dass ich nicht verpflichtet bin, alles mitzumachen, was gerade angesagt ist.

Dennoch gebe ich dir in Teilen Recht. Während es vor wenigen Jahrzehnten einen §175 StGB gab, wird heute jemandem, der Homosexualität nicht akzeptiert, eine Krankheit (Homophobie) diagnostiziert. Jedenfalls in den meinungsbildenden Medien. Das ist eine bedenkliche Entwicklung. Hierüber werde ich keine Diskussion führen. Ich führe das nur als ein Beispiel unter vielen an.

Und damit schließe ich mich Annas Schlusssatz an.

Liebe Grüße
FönX

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Brummi59
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Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von Brummi59 »

Hallo Dobi,

Nur wer gegen den Strom schwimmt, wird an die Quelle kommen. Das kann man sich schön gestalten oder schön reden.
Ich habe es (solange ich gesund war) genossen und die "Anderen" bemitleidet. Was die Menschen über mich denken und reden ist mir sowas von Schnuppe. Solange sie es tun, bin ich interessant. Jetzt wo ich mich total isoliert habe und krank bin, felt mir etwas von diesem Getuschel. Ich hoffe aber das ich irgendwann wieder "provozieren" kann.
Liebe Grüße
Dieter

---------------------------------------------------------------------------------
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Botus
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Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von Botus »

Hallo Anna,

ich habe mich dazu entschieden, meine Belange deutlicher (im Sinne von verständlicher) zu vertreten. Ich erkläre, dass ich nicht so bin wie andere, auch nicht so sein möchte wie andere, somit auch keine Vergleiche mit anderen mehr hören möchte und mich auch nicht interessiert, was andere machen oder meinen. Das funktioniert erstaunlich gut. Der Nachrichtensender, der mich laufend mit diesbezüglichen Informationen versorgte, hat seinen Dienst eingestellt. Es geht mir seitdem viel besser.

Aber egal, wie gut es mir geht (oder künftig gehen wird) bleibt es mir ein Anliegen, auf das hohe Ausmaß der Intoleranz hinzuweisen, mit denen Menschen heute konfrontiert werden, wenn sie es wagen, anders zu sein und anders zu funktionieren als die breite Mehrheit. Es gibt so viele Menschen, die einsam und unglücklich sind, nur weil sie dem Standardgeschmack der breiten Masse, der überall in Ton, Schrift und Bild verbreitet wird, nicht entsprechen. Das ist aus meiner Sicht ein Mißstand, den wir Menschen beseitigen sollten.

Liebe Grüße (auch an die anderen hier) vom Dobi :hello:
JanetWeiss
Beiträge: 232
Registriert: 12. Okt 2014, 11:17

Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von JanetWeiss »

@ Dobermann

Folgende Zeilen von E.E. Cummings stehen seit einigen Jahren in jedem meiner Kalender:

Nur man selbst zu sein
in einer Welt der beständigen Gleichmacherei
heißt, den härtesten Kampf zu kämpfen, den ein Mensch kämpfen kann.
Und nie darin nachzulassen.

Danke auch für deine Zeilen zum Thema "Anderssein".

Janet
J a n e t

Ever tried...Ever failed...No matter...Try again...Fail again...Fail better. Samuel Beckett
sam1960
Beiträge: 142
Registriert: 10. Okt 2014, 11:48

Re: erektile Dysfunktion

Beitrag von sam1960 »

Ich bin überrascht, wie viel Resonanz ich zu diesem Thema bekommen hatte, ich hatte schon befürchtet ein „Einzelkämpfer“ mit dieser Problematik zu sein.
Wie bereits hier gesagt wurde, ist es nicht schlimm, keinen Sex zu haben, wenn man keinen „Bock“ auf Sex hat.
Es ist auch nicht schlimm anders zu sein, kein Mitläufer der Gesellschaft, der das tun muss, nur weil es andere tun.

Schlimm ist es nur, wenn man damit in der Gesellschaft seinen Platz behaupten muss.

Homosexuellen fällt es oft schwer sich zu outen. Ich kenne in meinem Umfeld jedoch keinen „Asexuellen“ (ich glaube so nennt man Menschen, die keinen Sex haben) Zumindest hat sich noch keiner Geoutet.
Outet sich ein Schwuler, dass er auf Männer steht, so erntet er in der heutigen Zeit meist erst einmal erstaunen „DU?? von Dir hätte ich das nicht erwartet“ Jedoch ist die Toleranz heutzutage meist vorhanden.

Was würde einem Asexuellen passieren, der sich in einer Männerrunde, oder als Frau in einer Frauenrunde, outet: „ ICH habe keinen Sex seit xxx Monaten/Jahren.“

Hinzu kommt, dass man, wenn man trotzdem einen Partner/Partnerin sucht, auch hier einen/eine Gleichgesinnten finden muss. Es steht niemand auf der Stirn geschrieben.
Heutzutage gibt es Lokale für Homosexuelle und da weiß man, dass man Gleichgesinnte trifft. Ich kenne aber kein Lokal für Asexuelle. Und da ist es schwierig jemand mit gleichen Interessen zu finden.
Ich habe mittlerweile eine „Leidensgenossin“ kenngelernt und wir beide kommen gut ohne Sex aus. (ich vermute 80-Jährige haben auch keine Sex mehr und ein paar Jahre früher oder später, was soll´s?) Aber irgendwie kommt das Gefühl auf, doch etwas verpasst zu haben. Wie Udo Jürgens singt „Ich war noch niemals in New York“ so kann ich sagen, „ich hatte niemals richtig Sex“ (schon so lange her, dass ich´s schon vergessen habe)

Ich glaube ich hätte damit einen Eintrag im Guinnessbuch verdient.
Entscheidungen sind schwer, sie können Dich in den Himmel heben oder in die Hölle stürzen lassen.
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