Reha oder stationäre Therapie????

[laienspiel]

Hallo liebe Forianer,

ich muss mal wieder eine Frage stellen und bitte um eure Erfahrungen bzw Einschätzung.
Bin seit 14 Monaten arbeitsunfähig wg Depressionen, Angststörung und chron. Schmerzstörung.
War im Winter 6 Wochen stationär in einer Klinik. Der "Erfolg" dieses stationären Aufenthaltes war leider nur von kurzer Dauer. Damals wurde gleich besprochen, daß eine Intervalltherapie sinnvoll wäre.
Momentan geht es mir ziemlich schlecht. Kein bestimmter Auslöser, sondern einfach das Gefühl, dass sich nichts ändern wird an mir und meiner Situation. Einfach hoffnungslos und leer.

Dazu noch die ungeklärte Situation mit meinem Arbeitgeber....Habe früher schon darüber berichtet.
Zukunftsängste ohne Ende.....

Jetzt habe ich vor einiger Zeit eine Aufforderung von der Krankenkasse bekommen, dass ich einen Antrag auf Reha stellen soll.
Gleichzeitig habe ich aber auch einen neuen Aufnahmetermin in der gleichen Klinik in der ich im Winter war.
Mein Therapeut meint, ich soll in die Reha gehen. Das würde mir eh früher oder später blühen, falls es um eine Rente gehen sollte.
Meiune Ärztin meint, ich würde mehr von der Klinik profitieren. Und vielleicht würde dann nach Aktenlage über eine evtl Rente entschieden.
Ich weiß nicht, wofür ich mich entscheiden soll.
Erst Klinik und dann Reha wär das schlimmste Horrorszenario, was ich mir vorstellen kann.
Hab einen Hund unterzubringen, der das letzte Mal schon einen Knacks hatte, als ich ihn nach 8 Wochen wieder abgeholt hab.

Hat jemand ähnliches erlebt oder weiß jemand Rat????

LG domogi

[Salvatore]

Hallo Domogi,

die Aufforderung der KK zur Reha kommt wohl deshalb, weil dein Krankengeld demnächst ausläuft - dann bis du "ausgesteuert" und die Krankenkasse ist nicht mehr für deinen Lebensunterhalt zuständig. Üblicherweise kommt im Anschluss der Antrag auf Erwerbsminderungsrente, wenn du - wie es bei dir ja der Fall zu sein scheint - krankheitsbedingt noch nicht wieder arbeiten kannst. Und, da hat dein Therapeut recht, die Deutsche Rentenversicherung würde dich zuerst zur Reha schicken, bevor über den Antrag entschieden wird.

Ich würde vielleicht noch mal die Ärztin fragen, was sie ganz genau meinte: eine Reha ist ja schließlich auch eine stationäre Therapie?
- Vielleicht findet sie, dass du von dieser speziellen Klinik (die du im Auge hast) mehr profitierst als von irgendeiner Rehaklinik - schließlich konnte dir dort schon einmal geholfen werden, auch wenn der Effekt leider nicht angehalten hat. Man kann allerdings auch Wunschkliniken angeben und vielleicht würde sich eine Rehaklinik finden, die ähnlich arbeitet wie "deine". (Und wer weiß, vielleicht findest du ja sogar eine, die Tiere erlaubt?)
- Vielleicht denkt sie, dass es für dich besser wäre, zeitnah in eine Klinik zu gehen - den Aufnahmetermin hast du ja auch bereits. Wenn du nun einen Reha-Antrag stellst, kann die Bearbeitung dauern und zwischen Bewilligung und tatsächlicher Aufnahme kann auch noch mal Zeit vergehen. Es kann schnell gehen, kann sich aber auch ein Jahr hinziehen.

Es stimmt, dass mitunter von seiten der DRV nach Aktenlage entschieden wird, wenn dem Antrag ein stationärer Aufenthalt vorausgegangen ist. Verlassen würde ich mich aber nicht darauf: ich hatte kurz vor meinem Antrag einen 11-wöchigen Psychiatrieaufenthalt und davor (im selben Jahr) zwei weitere teilstationäre Klinikaufenthalte (8 + 6 Wochen) und bei mir wurde NICHT nach Aktenlage entschieden, ich habe eine Reha gemacht.
Könnte also sein, dass dir die Reha im Anschluss trotzdem noch blüht. Schwer vorauszusagen, was die DRV macht...

Lg, Salvatore

[LilaNeu]

Hallo Domogl

Dus schreibst, "vor einiger Zeit" hätte dich die KK aufgefordert, einen Antrag auf medizinische Reha zu stellen. Weißt du noch, wie lange das her ist?
Gamz wichtig ist nämlich, dass du diesen Antrag fristgerecht - innerhalb einer Frist von 10 Wochen - stellst, sonst ist die KK ggf. berechtigt, dir das Krankengeld zu kürzen.

Ob dir diese Reha bewilligt wird, und ob du sie überhaupt antreten musst oder kannst, ist dann erstmal abzuwarten. Vielleicht bist du ja zum Rehaantritt viel zu krank, nicht rehafähig, und musst deshalb in eine Akutklinik.

Aber erstmal musst du unbedingt diesen Antrag stellen.

Hintergrund ist, dass die KK vermutlich durch den MDK ein Gutachten hat erstellen lassen, in dem eine Gefährdung deiner Erwerbsfähigkeit festgestellt wurde.
Jetzt bist du natürlich verpflichtet, alles dafür zu tun, sie wieder herzustellen.
Klappt das nicht und dir wird (irgendwann) eine Rente bewilligt, bekäme die KK einen guten Teil der Krankengeldzahlungen zurück (bei mir war es rückwirkend ab Datum der Antragstellung bis zum Ende der 78 Wochen - ca. 14 Monate).

Wie du siehst, hat die Fürsorge der KK gute Gründe .

Liebe Grüße
Lila

[laienspiel]

Hallo Salvatore und Lila,

danke für eure Antwort.
Ja, die 10wöchige Frist der KK würde Ende Juli ablaufen.
Habe mich jetzt FÜR den stationären Aufenthalt entschlossen und GEGEN eine Reha.
Meine zuständige Sachbearbeiterin bei der KK hat ihr ok dazu gegeben.
Therapie geht vor Reha!
Ob mir so eine Reha erspart bleibt???? Keine Ahnung!
Aber ich denke, dass es mir momentan auch sehr schlecht geht, so dass die "schnelle Lösung" mit der Klinik das Beste zu sein scheint.
Dazu kommt, dass ich räumlich nicht so weit weg von meiner Familie bin, was mir gerade sehr wichtig ist.

Ob das die richtige Entscheidung war, weiss ich auch nicht.
Aber es fühlt sich schon mal gut an, überhaupt eine Entscheidung getroffen zu haben.
Ich hoffe, mir geht es nicht so wie dir Salvatore, dass ich nach der Klinik auch noch in die Reha muss.

LG und einen schönen Sonntag
domogi