Krankenschein "nur" wegen Depressionen, körperlich alles fit
Verfasst: 15. Apr 2014, 15:17
Hallo liebe Leute,
bin gestern hier auf diese Seite gestoßen und möchte mal kurz meine Situation schildern:
Ich bin 44 Jahre, seit knapp 7 Jahren allein erziehend (geschieden) mit einem 9jährigen ADHS-Sohn. Habe kein soziales Netz (keine Verwandten, keine Freunde).
Mein Sohn ist sehr anstrengend, fordert permanent Aufmerksamkeit, ist sehr impulsiv, spielt nicht allein, ... Seit 7 Jahren renne ich mit ihm zu allen Förderungen, die "der Markt" so anbietet: Frühförderung, Motopädie, Logopädie, Ergo und nun LRS-Förderung. Außerdem kommen phasenweise wöchentliche HNO-Termine hinzu.
Ich arbeite 30 Stunden pro Woche im öffentlichen Dienst (Sachbearbeiterin).
Nun habe ich eine Psychotherapie begonnen und die Therapeutin hat eine mittelschwere Depression bei mir festgestellt und mir mehr oder weniger dringend angeraten, mich mal längere Zeit krank schreiben zu lassen.
Eigentlich fühle ich mich nicht depressiv (meine Mutter hatte schwere Depressionen, ich kenne das also), einfach nur völlig ausgelaugt, erschöpft und antriebslos.
Ich habe aufgrund meiner privaten Situation so gut wie keine Zeit für mich. Freie Wochenenden habe ich nicht - mein Sohn ist nur alle 14 Tage sonntags 8 Stunden bei seinem Vater (Alkoholiker).
Irgendwie habe ich Probleme damit, mich "nur" wegen Depressionen krank schreiben zu lassen. Körperlich geht es mir gut, "leider" bekomme ich keine psychosomatischen Beschwerden, wie das bei anderen wohl recht häufig der Fall ist. Deswegen habe ich auch Angst, dass mein Hausarzt mich auslacht und mich nicht krank schreiben will... Mag jetzt blöd klingen, aber als Alleinerziehende funktioniert mal halt immer und kann sich ja nie wirklich mal ausklinken!
Doch der sogenannte "Erholungs"Urlaub, den ich ja nehmen muss, wenn die Schulbetreuung zu ist bzw. wenn irgendwelche Termine anstehen, ist für mich natürlich oft einfach nur Stress pur. Bisher konnte ich immer sagen: "Auf der Arbeit kann ich mich erholen, da kann ich mal in Ruhe einen Tee trinken und über dieses oder jenes nachdenken." Doch mittlerweile ist die Situation zuhause so, dass ich meinen Sohn nur noch anschnautze und ständig dicke Luft hier ist.
Ich weiß nicht, was ich sonst machen soll. Eine Mutter-Kind-Kur will ich nicht machen, weil schon allein die Vorbereitungen wieder zusätzliche Termine beanspruchen würden, alles Mögliche muss ja vorher geregelt werden (Beschulung in der Kur, LRS-Förderung, HNO-Versorgung), dann habe ich in der Kur wahrscheinlich nicht so eine gute Betreuung wie hier, wo mein Sohn bis 16 Uhr in der OGS ist und ich wenigstens am Wochenende mal ein paar Stunden für mich habe. Dann die Anreise mit Bahn und Bus, ... das würde nichts bringen. Ich habe absolut keine Kraft, das jetzt anzugehen, wo ich jetzt schon absolut am Limit balanciere.
Bitte helft mir. Ich bin seit der Diagnose nur noch am grübeln ob, wie und wann ich zum Arzt gehen soll. Natürlich passt es arbeitstechnisch nie: Jetzt ist eine Kollegin krank, nächste Woche ist eine im Urlaub, ...
Liebe Grüße von
Jule
bin gestern hier auf diese Seite gestoßen und möchte mal kurz meine Situation schildern:
Ich bin 44 Jahre, seit knapp 7 Jahren allein erziehend (geschieden) mit einem 9jährigen ADHS-Sohn. Habe kein soziales Netz (keine Verwandten, keine Freunde).
Mein Sohn ist sehr anstrengend, fordert permanent Aufmerksamkeit, ist sehr impulsiv, spielt nicht allein, ... Seit 7 Jahren renne ich mit ihm zu allen Förderungen, die "der Markt" so anbietet: Frühförderung, Motopädie, Logopädie, Ergo und nun LRS-Förderung. Außerdem kommen phasenweise wöchentliche HNO-Termine hinzu.
Ich arbeite 30 Stunden pro Woche im öffentlichen Dienst (Sachbearbeiterin).
Nun habe ich eine Psychotherapie begonnen und die Therapeutin hat eine mittelschwere Depression bei mir festgestellt und mir mehr oder weniger dringend angeraten, mich mal längere Zeit krank schreiben zu lassen.
Eigentlich fühle ich mich nicht depressiv (meine Mutter hatte schwere Depressionen, ich kenne das also), einfach nur völlig ausgelaugt, erschöpft und antriebslos.
Ich habe aufgrund meiner privaten Situation so gut wie keine Zeit für mich. Freie Wochenenden habe ich nicht - mein Sohn ist nur alle 14 Tage sonntags 8 Stunden bei seinem Vater (Alkoholiker).
Irgendwie habe ich Probleme damit, mich "nur" wegen Depressionen krank schreiben zu lassen. Körperlich geht es mir gut, "leider" bekomme ich keine psychosomatischen Beschwerden, wie das bei anderen wohl recht häufig der Fall ist. Deswegen habe ich auch Angst, dass mein Hausarzt mich auslacht und mich nicht krank schreiben will... Mag jetzt blöd klingen, aber als Alleinerziehende funktioniert mal halt immer und kann sich ja nie wirklich mal ausklinken!
Doch der sogenannte "Erholungs"Urlaub, den ich ja nehmen muss, wenn die Schulbetreuung zu ist bzw. wenn irgendwelche Termine anstehen, ist für mich natürlich oft einfach nur Stress pur. Bisher konnte ich immer sagen: "Auf der Arbeit kann ich mich erholen, da kann ich mal in Ruhe einen Tee trinken und über dieses oder jenes nachdenken." Doch mittlerweile ist die Situation zuhause so, dass ich meinen Sohn nur noch anschnautze und ständig dicke Luft hier ist.
Ich weiß nicht, was ich sonst machen soll. Eine Mutter-Kind-Kur will ich nicht machen, weil schon allein die Vorbereitungen wieder zusätzliche Termine beanspruchen würden, alles Mögliche muss ja vorher geregelt werden (Beschulung in der Kur, LRS-Förderung, HNO-Versorgung), dann habe ich in der Kur wahrscheinlich nicht so eine gute Betreuung wie hier, wo mein Sohn bis 16 Uhr in der OGS ist und ich wenigstens am Wochenende mal ein paar Stunden für mich habe. Dann die Anreise mit Bahn und Bus, ... das würde nichts bringen. Ich habe absolut keine Kraft, das jetzt anzugehen, wo ich jetzt schon absolut am Limit balanciere.
Bitte helft mir. Ich bin seit der Diagnose nur noch am grübeln ob, wie und wann ich zum Arzt gehen soll. Natürlich passt es arbeitstechnisch nie: Jetzt ist eine Kollegin krank, nächste Woche ist eine im Urlaub, ...
Liebe Grüße von
Jule