Medikamentöse Einstellung zur Behandlung der Depression

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chefbecher
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Medikamentöse Einstellung zur Behandlung der Depression

Beitrag von chefbecher »

Guten Abend,

ich würde gerne mal wissen, welche Erfahrungen ihr mit Antidepressiva habt.
Ich habe im Mai einen Termin beim Psychater und werde wohl Medikamentös eingestellt werden. Gerne würde ich wissen, wie man sich selbst durch diese Medikamente verändert?

Ich habe gehört, dass manche Patienten während der Einstellungsphase krank geschrieben sind, oder kein Auto fahren können. Ist dem so?

Vielen Dank

LG
Chefbecher
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Salvatore
Beiträge: 3868
Registriert: 10. Feb 2010, 18:35
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Re: Medikamentöse Einstellung zur Behandlung der Depression

Beitrag von Salvatore »

Hallo Chefbecher,

die Antwort auf alle deine Fragen lautet: "Es kommt drauf an." ;)
wie man sich selbst durch diese Medikamente verändert
Das hängt ganz davon ab, was für ein Mittel du verschrieben bekommst. Generell lässt sich sagen, dass AD weder die Persönlichkeit verändern noch abhängig machen (im Gegensatz zu Schlaf- und Beruhigungsmitteln).

Die antidepressive Wirkung spürt man meist, weil sich die Stimmung verbessert, man Mut und Hoffnung schöpft und alles nicht mehr ganz so düster aussieht. Es gibt AD, die außerdem gegen die Antriebslosigkeit wirken, d.h. man kommt besser "in die Puschen" (wie man bei uns sagt) und muss nicht mehr so viel Energie aufwenden, um sich zu zwingen. Man kann sich besser aufraffen.
Dann gibt es AD mit einer beruhigenden und/oder schlaffördernden Wirkung. Die kommen zum Einsatz, wenn du unter innerer Unruhe und Anspannung leidest und nicht ein- bzw. durchschlafen kannst. Wenn bei dir sowohl Antrieb als auch der Schlaf ein Problem ist, macht es evtl. Sinn, zwei Präparate zu kombinieren (eines am Morgen für den Antrieb, eines zur Nacht für den Schlaf).
Ich habe gehört, dass manche Patienten während der Einstellungsphase krank geschrieben sind, oder kein Auto fahren können.
Ja, manche schon, die meisten nicht. "Kommt drauf an", wie schwerwiegend die Probleme sind und wie empfindlich du üblicherweise auf Medikamente reagierst. Wenn du z.B. aus Erfahrung weißt, dass dein Körper selbst bei kleinsten Dosen heftig reagiert, dann macht eine Krankschreibung u.U. Sinn. Auch wenn du einen Beruf hast, bei dem es zwingend notwendig ist, dass du keinerlei Einschränkungen hast - z.B. Pilot.

Moderne AD (SSRI) haben eher wenig Nebenwirkungen und die Präparate werden "eingeschlichen", d.h. man fängt mit einer sehr kleinen Dosis an und steigert dann langsam. Dieses Verfahren trägt ebenso dazu bei, dass, wenn Nebenwirkungen auftreten, diese nicht so schwerwiegend sind. Wenn du auf ein Auto angewiesen bist oder schwere Maschinen bedienen musst, empfiehlt es sich vorsichtshalber am Wochenende mit dem Medikament anzufangen (oder wann immer du nicht unbedingt fahren musst). Dann kannst du sehen, wie dein Körper reagiert - das kann besonders dann von Vorteil sein, wenn du schlaffördernde Mittel einnimmst, die womöglich einen Überhang verursachen.

Am allerbesten sprichst du mit deinem Arzt darüber, ob du Auto fahren darfst oder nicht. Er kann dir dann basierend auf deiner Vorgeschichte, der Art des Medikaments und der Dosierung einen Rat geben, wie du verfahren sollst, ob du voraussichtlich arbeiten kannst, mit welchen Nebenwirkungen zu rechnen ist und ob du das Auto lieber stehenlassen sollst. Da gibt es viele Variablen. Wenn nicht irgendwas dagegen spricht, heißt es normalerweise: schau wie es dir mit dem Mittel geht und entscheide dann, ob du z.B. arbeiten gehen kannst oder nicht.

Hoffe, das hilft dir weiter!

Lg, Salvatore
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Angela1980
Beiträge: 82
Registriert: 12. Jul 2012, 23:08

Re: Medikamentöse Einstellung zur Behandlung der Depression

Beitrag von Angela1980 »

dies mit dem autofahren unter psychopharmaka würde ich mir sehr gut überlegen.
solange man nicht in einen unfall verwickelt wird, oder ihn gar selbst verursacht,
stört sich niemand daran.
aber im falle einer ermittlung im rahmen eines verkehrsunfalles, wird meistens sehr gründlich
nachgeforscht ob einer der beteiligten irgendwelche substanzen intus hatte die. die fahrtüchtikeit
einschränken können.

Angela
"Wenn es keine Menschen gäbe, gäbe es keine Wirtschaft.

Folglich ist die Wirtschaft für den Menschen da und nicht umgekehrt."



Prof. Götz W. Werner, Gründer und Aufsichtsrat von dm-drogerie markt
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