Ehemann nach der Vater-Kind-Kur
Verfasst: 19. Nov 2012, 10:57
Es ist ja eigentlich egal, ob der Mann eine Therapie gemacht hat oder eigentlich nur 3 Wochen zur Vater-Kind-Kur war. Am Ende ist das Ergebnis doch ähnlich: Er verkraftet die Rückkehr in den Alltag nicht und er schlägt und tritt seitdem verbal um sich, dass es kaum noch auszuhalten ist.
Wir sind seit 14 Jahren zusammen und seit 7 Jahren verheiratet und vor 7 Jahren bekamen wir auch das erste Kind. Und ja, ich habe schwanger geheiratet, denn das 1. Kind war nicht geplant, aber dennoch, so habe ich das bisher immer verstanden, von uns beiden gewollt.
Und seit seiner Rückehr kriege ich die volle Breitseite, aber so richtig aus der untersten Schublade. Es kommen nur noch so Sprüche (sinngemäß):
a) Er wollte nie Kinder.
b) Er wollte nie Kinder mit mir.
c) Es hätte schon seinen Grund, dass wir kaum noch Sex haben, denn bei mir müsste man ja aufpassen, dass ich nicht gleich wieder schwanger werde (wohlgemerkt, die Kinder sind 3 1/2 Jahre auseinander).
d) Wir hätten kaum noch Sex, weil ich mich gar nicht mehr für ihn zurechtmachen würde (wobei ich schon froh sein kann, wenn er es schafft, sich regelmäßig zu duschen).
e) Wir wären Blutsauger und würde auf seine Kosten leben und "fröhlich" sein Gehalt auf den Kopf hauen, für Dinge, die kein Mensch braucht.
f) Ich wäre eine schlechte Mutter.
g) Die Kinder hören kein Stück, weil ich mir von den Kindern auf der Nase rumtanzen lassen würde.
h) Mit meiner "Kuschelpädagogik" hätte ich die Kinder zu "schwach" fürs Leben gemacht und so würde sie es nie zu etwas bringen.
i) Ich wäre selber zu schwach, weil ich meine Berufstätigkeit als Mutter wieder aufgegeben habe, weil mich die Doppelbelastung überfordert hat. Von mir könnten die Kinder kein Durchhaltevermögen lernen (blabla, Anspielung darauf, dass ich mein Studium nach 7 Semstern an den Nagel gehängt habe, wo bei ich in meinem Leben noch niemals durch irgendeine Prüfung durchgefallen bin, während mein Mann durch seine Abiturprüfung gefallen ist und dann auch keinen zweiten Versuch mehr unternommen hat)
j) Ich hätte keine Freunde, die Freunde die ich habe, würden sich sowieso kein Stück für mich interessieren, sondern mich nur ausnutzen
k) In meiner Familie wären alle geisteskrank, folgerichtig wäre ich dann auch nicht besser.
l) Mein Therapeut ist ein Scharlatan und würde mir nur Schwachsinn erzählen und an mir verdienen wollen.
m) Sein Leben wäre die Hölle und sobald die Kinder aus dem Haus wären, wäre er sofort weg und dann würde ich keinen Cent mehr von ihm bekommen.
n) Ich wäre eine schlechte Hausfrau, weil ich den ganzen Tag mit meinem fetten Hintern auf dem Sofa abgammeln würde. Unser Haus würde aussehen wie ein Schweinesstall und er müsste sich schämen und man könnte niemals Besuch einladen, weil alles voller Krempel wäre und das wäre auch der Grund, warum WIR keine Freunde hätten.
Und so könnte ich die Liste endlos fortsetzen... Er zeichnet von mir ein Bild, als wäre ich die Asi-Mutter beim "Frauentausch". Ihr kennt mich nicht, aber ich kann euch 100 %ig versprechen, dass ich im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt echt noch eine ziemlich gute Partie bin.
Ich bin ja nun selber wegen meiner Panikattacken noch bei meinem Therapeuten in der Nachsorge und habe ihm auch die Frage gestellt: Bin ich so schlimm? Muss ich was ändern? Und er hat gesagt: Wenn Sie nur 70 oder 80 Prozent geben würden statt 100, wären Sie immer noch ziemlich weit vorne.
Ich höre immer in den Medien von diesen ganzen Familiendramen und denke dann oft sowas wie "Leute, seht euch meinen Mann an - der lebt immer noch!" Bei dem, was er sich so leistet, ein kleines Wunder.
Ich bin ja nicht dumm, ich weiß ja, dass da seine ganze Verzweiflung aus ihm spricht und dass ich da was abbekomme, was eigentlich gar nicht in meine Richtung gehen sollte.
Neulich hat er sich wieder so im Ton vergriffen, da habe ich ihm einfach gesagt:"Hör mal zu! Ich bin NICHT DEIN FEIND! Merk dir das mal!" Und dann habe ich ihn stehenlassen. Danach hat er angefangen zu weinen.
Klar, in normalen Beziehungen würde man jetzt sofort sagen, dass die sofortige Trennung zu Konsequenz haben muss. Aber ich weiß, dass er krank ist.
Ich habe ihm auch gesagt, dass ich seine Gedanken für krank halte und dass er sich unbedingt einen neutralen Dritten suchen muss, der ihm sagt, wie krank das eigentlich wirklich ist. Er hat ja auch diesen Wahn, dass wir verarmen könnten. Manchmal flippt er aus, weil ich für die Kinder Leggings für 5 EUR beim Aldi kaufe und er will dann, dass ich mich dafür rechtfertige, ob das auch wirklich nötig ist. Da gehe ich aber gar nicht drauf ein.
Mein Mann ist Kaufmann für Versicherungen und Finanzdienstleistungen, aber nach Feierabend lässt er seine Sachkunde an der Garderobe hängen. Privat kann er überhaupt nicht mit Geld umgehen. Das weiß er auch, deshalb verwalte ich unsere Finanzen.
Manchmal hat er so aberwitzige Pläne, da möchte er auf einmal eine neue Schrankwand kaufen und ich sage dann: Das ist leider im Moment nicht drin! Und dann meint er, wir müssten bei den Lebensmitteln sparen. Und ich sage: Überleg mal, wie viele Jahre du den Billigkäse kaufen musst, um dir von der Ersparnis eine Schrankwand leisten zu können. Aber Nutella geht immer und das muss dann auch das Original sein, weil alles andere ja nicht schmeckt...
Es ist so frustrierend!
Er beschwert sich dann auch immer, dass ich ihn nicht richtig ernst nehmen würde, aber wenn ich das tun würde, würde ich vor Verzweiflung morgens selber nicht mehr aus dem Bett kommen.
Wer kennt das und kann mir da helfen?
Viele Grüße
Wir sind seit 14 Jahren zusammen und seit 7 Jahren verheiratet und vor 7 Jahren bekamen wir auch das erste Kind. Und ja, ich habe schwanger geheiratet, denn das 1. Kind war nicht geplant, aber dennoch, so habe ich das bisher immer verstanden, von uns beiden gewollt.
Und seit seiner Rückehr kriege ich die volle Breitseite, aber so richtig aus der untersten Schublade. Es kommen nur noch so Sprüche (sinngemäß):
a) Er wollte nie Kinder.
b) Er wollte nie Kinder mit mir.
c) Es hätte schon seinen Grund, dass wir kaum noch Sex haben, denn bei mir müsste man ja aufpassen, dass ich nicht gleich wieder schwanger werde (wohlgemerkt, die Kinder sind 3 1/2 Jahre auseinander).
d) Wir hätten kaum noch Sex, weil ich mich gar nicht mehr für ihn zurechtmachen würde (wobei ich schon froh sein kann, wenn er es schafft, sich regelmäßig zu duschen).
e) Wir wären Blutsauger und würde auf seine Kosten leben und "fröhlich" sein Gehalt auf den Kopf hauen, für Dinge, die kein Mensch braucht.
f) Ich wäre eine schlechte Mutter.
g) Die Kinder hören kein Stück, weil ich mir von den Kindern auf der Nase rumtanzen lassen würde.
h) Mit meiner "Kuschelpädagogik" hätte ich die Kinder zu "schwach" fürs Leben gemacht und so würde sie es nie zu etwas bringen.
i) Ich wäre selber zu schwach, weil ich meine Berufstätigkeit als Mutter wieder aufgegeben habe, weil mich die Doppelbelastung überfordert hat. Von mir könnten die Kinder kein Durchhaltevermögen lernen (blabla, Anspielung darauf, dass ich mein Studium nach 7 Semstern an den Nagel gehängt habe, wo bei ich in meinem Leben noch niemals durch irgendeine Prüfung durchgefallen bin, während mein Mann durch seine Abiturprüfung gefallen ist und dann auch keinen zweiten Versuch mehr unternommen hat)
j) Ich hätte keine Freunde, die Freunde die ich habe, würden sich sowieso kein Stück für mich interessieren, sondern mich nur ausnutzen
k) In meiner Familie wären alle geisteskrank, folgerichtig wäre ich dann auch nicht besser.
l) Mein Therapeut ist ein Scharlatan und würde mir nur Schwachsinn erzählen und an mir verdienen wollen.
m) Sein Leben wäre die Hölle und sobald die Kinder aus dem Haus wären, wäre er sofort weg und dann würde ich keinen Cent mehr von ihm bekommen.
n) Ich wäre eine schlechte Hausfrau, weil ich den ganzen Tag mit meinem fetten Hintern auf dem Sofa abgammeln würde. Unser Haus würde aussehen wie ein Schweinesstall und er müsste sich schämen und man könnte niemals Besuch einladen, weil alles voller Krempel wäre und das wäre auch der Grund, warum WIR keine Freunde hätten.
Und so könnte ich die Liste endlos fortsetzen... Er zeichnet von mir ein Bild, als wäre ich die Asi-Mutter beim "Frauentausch". Ihr kennt mich nicht, aber ich kann euch 100 %ig versprechen, dass ich im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt echt noch eine ziemlich gute Partie bin.
Ich bin ja nun selber wegen meiner Panikattacken noch bei meinem Therapeuten in der Nachsorge und habe ihm auch die Frage gestellt: Bin ich so schlimm? Muss ich was ändern? Und er hat gesagt: Wenn Sie nur 70 oder 80 Prozent geben würden statt 100, wären Sie immer noch ziemlich weit vorne.
Ich höre immer in den Medien von diesen ganzen Familiendramen und denke dann oft sowas wie "Leute, seht euch meinen Mann an - der lebt immer noch!" Bei dem, was er sich so leistet, ein kleines Wunder.
Ich bin ja nicht dumm, ich weiß ja, dass da seine ganze Verzweiflung aus ihm spricht und dass ich da was abbekomme, was eigentlich gar nicht in meine Richtung gehen sollte.
Neulich hat er sich wieder so im Ton vergriffen, da habe ich ihm einfach gesagt:"Hör mal zu! Ich bin NICHT DEIN FEIND! Merk dir das mal!" Und dann habe ich ihn stehenlassen. Danach hat er angefangen zu weinen.
Klar, in normalen Beziehungen würde man jetzt sofort sagen, dass die sofortige Trennung zu Konsequenz haben muss. Aber ich weiß, dass er krank ist.
Ich habe ihm auch gesagt, dass ich seine Gedanken für krank halte und dass er sich unbedingt einen neutralen Dritten suchen muss, der ihm sagt, wie krank das eigentlich wirklich ist. Er hat ja auch diesen Wahn, dass wir verarmen könnten. Manchmal flippt er aus, weil ich für die Kinder Leggings für 5 EUR beim Aldi kaufe und er will dann, dass ich mich dafür rechtfertige, ob das auch wirklich nötig ist. Da gehe ich aber gar nicht drauf ein.
Mein Mann ist Kaufmann für Versicherungen und Finanzdienstleistungen, aber nach Feierabend lässt er seine Sachkunde an der Garderobe hängen. Privat kann er überhaupt nicht mit Geld umgehen. Das weiß er auch, deshalb verwalte ich unsere Finanzen.
Manchmal hat er so aberwitzige Pläne, da möchte er auf einmal eine neue Schrankwand kaufen und ich sage dann: Das ist leider im Moment nicht drin! Und dann meint er, wir müssten bei den Lebensmitteln sparen. Und ich sage: Überleg mal, wie viele Jahre du den Billigkäse kaufen musst, um dir von der Ersparnis eine Schrankwand leisten zu können. Aber Nutella geht immer und das muss dann auch das Original sein, weil alles andere ja nicht schmeckt...
Es ist so frustrierend!
Er beschwert sich dann auch immer, dass ich ihn nicht richtig ernst nehmen würde, aber wenn ich das tun würde, würde ich vor Verzweiflung morgens selber nicht mehr aus dem Bett kommen.
Wer kennt das und kann mir da helfen?
Viele Grüße