Was kommt nach der Elternzeit???
Verfasst: 12. Okt 2012, 12:29
Hallo ihr Lieben!
Ich bin seit Anfang 2009 hier angemeldet, hatte nach einem einem schlimmen Burnout 2008 und einem darauf folgenden halben Jahr AU eine sehr effektive Reha, die mir sehr gutgetan hatte und bin einige Monate danach von meinem neuen Partner schwanger geworden, was sich positiv auf meine Psyche ausgewirkt hatte. Während der Schwangerschaft war ich weiter krankgeschrieben (mittlerweile also 4 Jahre) und sowohl währenddessen als auch danach habe ich keine Medikamente genommen/nehmen müssen und kam auch ohne Therapie gut zurecht und konnte den Alltag mit meinem Kind schön und lebensfroh gestalten (weswegen ich auch hier im Forum lange nicht mehr aktiv war). Dass ich in meinen alten Job in der Krankenpflege niemals zurückkehren würde und kann, war bereits 2009 klar, dennoch wurde mir geraten, meine Stelle bei meinem alten Arbeitgeber nicht zu kündigen, sondern das Krankengeld ist dann in Elterngeld und dann in ALG II übergegangen, da ich drei Jahre Elternzeit genommen habe.
Jetzt rückt der dritte Geburtstag meines Kindes immer näher und ich sehe mich immer häufiger der Fragestellung gegenüber, was ich bloß danach machen soll. Mich packt die kalte Angst, wenn ich daran denke.
Wie gesagt: in die Pflege kann und will ich nicht zurück, das steht fest.
Einen neuen Job kann ich nicht mal eben so neu erlernen, da ich den Kleinen ja habe und noch nicht weiß, wie das mit Kindergarten und so wäre (und ob wir das überhaupt bezahlen könnten). Mein Partner ist selber seit etwa einem Jahr erkrankt (Depression, Schizophrenie...) und hat nach längerem Aufenthalt in der Tagesklinik im Sommer eine berufliche Reha begonnen, die zwei Jahre gehen wird. Leider verläuft auch unsere Beziehung oft alles andere als harmonisch und er fühlt sich von mir unverstanden. Sehr oft kommt es zum Streit, wenn er am Wochenende da ist.
Tja, ich habe keine Ahnung, ob ich jetzt meinen noch bestehenden Arbeitsvertrag kündigen soll - dann müsste ich ja sicher 3 Monate Kündigungsfrist einhalten und mich beim Amt arbeitssuchend melden (ich glaube aber kaum, dass ich nach der langen Zeit direkt mal eben wieder irgendwas arbeiten könnte), wenn ich selber kündige, bekomme ich ja auch beim Amt eine Sperrfrist, in der ich kein Geld erhalte - oder ob ich die Kündigung erstmal doch lasse und mich krankschreiben lasse, aber das wird ja auch nur eine gewisse Zeit lang gehen und ich bin gezwungen, irgendwas Anderes zu machen. Kündigen lassen bzw. Aufhebungsvertrag ginge ja auch erst nach Ablauf der Elternzeit und ich weiß nicht, wie es dann mit anschließendem Lebensunterhalt aussehen würde, sprich ob ich weiter krankgeschrieben werde oder Sperrfrist bekomme oder was auch immer...
Ich habe solche Angst davor, dass bald das Amt an mich herantritt und mich auffordert, mich irgendwo zu bewerben. Selbstverständlich habe ich mir schon ganz oft darüber Gedanken gemacht, was ich bloß danach machen könnte. Ohne entsprechende Qualifikationen bleiben einem ja nicht besonders viele Optionen. Im Discounter Waren auspacken, im Klamottengeschäft jobben, putzen... ich habe aber stets Angst, den Anforderungen (wie es in meiner beruflichen Vergangenheit sehr oft der Fall war, da war ich oft zu langsam und habe mein Pensum nicht geschafft, egal wie ich mich angestrengt habe) nicht gerecht zu werden und mich überfordert zu fühlen. Sobald ich mich unter Zeitdruck fühle, werde ich fahrig und mache Fehler - und werde noch langsamer! :´(
In unserem Ort habe ich mit meinem Kind lange Zeit den Spielkreis der hier ansässigen Familienbildungsstätte besucht, in dem einmal die Woche für 1 1/2 Stunden mit einer kleinen Eltern-Kind-Gruppe zwischen 1 und 3 1/2 Jahren gesungen, getanzt und gebastelt wird. Oft habe ich mir gedacht, dass man doch mit ein bisschen Engagement dies alles auch selber auf die Beine stellen könnte (denn so ein Kurs kostet ja immerhin zwischen 30 und 60€, je nach Terminanzahl und Teilnehmerzahl). Singen und tanzen macht mir Spaß und das was wir da so gebastelt haben, war jetzt nicht sooo dolle. Aber viele Mütter haben da wohl nicht so den Bock, mit einer selbst zusammengestellten Gruppe zu singen und zu tanzen oder wissen vielleicht nicht so, was man da so machen und basteln könnte...
Unsere Kursleiterin hat uns jedenfalls gestern mitgeteilt, dass sie jetzt bald wegen einer neuen Stelle aufhört und wir uns umhören sollen, ob jemand unseren und den Kurs mit den Einjährigen im Ort, ggf. auch den Kurs im Nachbarort, weitermachen könnte. Eigentlich mit pädagogischer Ausbildung, aber auf meine kurze Anfrage hin, meinte sie ich solle doch mal nachfragen, evtl. würde man mir mit meiner Krankenschwester-Ausbildung und ergotherapeutischen Erfahrungen als gleichwertig anerkennen. An sich denke ich, dass ich sowas gut könnte. Andererseits hatte ich dann gestern abend beim genaueren Nachdenken wieder Ängste deswegen und war mir wieder unsicher, ob ich mir sowas wirklich zutraue Aber das wäre bei jedem anderen Job ebenso... ich habe diese Versagensängste, weil ich einfach sooo oft diese Erfahrung machen musste zu scheitern. Täglich, immer wieder und wieder, bei größter Bemühung und Anstrengung...
Ich habe mir auch Gedanken gemacht, wenn ich mir das doch zutrauen würde und angenommen alle drei Kurse übernehmen und auch im nächsten Jahr wieder machen würde, das wären dreimal die Woche 1 1/2 Std. Wer weiß, was ich da ausgezahlt bekäme. Bis zu 165€ darf man ja zum ALG II dazuverdienen, aber wenn ich als arbeitssuchend gemeldet wäre, würden die mich dann nicht dauernd drängen, evtl. einen anderen Job mit mehr Stunden anzunehmen/mich dafür zu bewerben??
Ich weiß nicht weiter. Und mein Freund ist auch nicht für mich da, sondern macht mich weiter fertig, dass ich seine Sorgen ignorieren würde und er schon damit gerechnet hatte, dass das jetzt so kommt...
Ich habe einfach nur Angst und würde am Liebsten die Zeit anhalten!
Hat jemand ähnliche Ängste/Erfahrungen?? Vielen Dank schonmal für`s Lesen!
Ich bin seit Anfang 2009 hier angemeldet, hatte nach einem einem schlimmen Burnout 2008 und einem darauf folgenden halben Jahr AU eine sehr effektive Reha, die mir sehr gutgetan hatte und bin einige Monate danach von meinem neuen Partner schwanger geworden, was sich positiv auf meine Psyche ausgewirkt hatte. Während der Schwangerschaft war ich weiter krankgeschrieben (mittlerweile also 4 Jahre) und sowohl währenddessen als auch danach habe ich keine Medikamente genommen/nehmen müssen und kam auch ohne Therapie gut zurecht und konnte den Alltag mit meinem Kind schön und lebensfroh gestalten (weswegen ich auch hier im Forum lange nicht mehr aktiv war). Dass ich in meinen alten Job in der Krankenpflege niemals zurückkehren würde und kann, war bereits 2009 klar, dennoch wurde mir geraten, meine Stelle bei meinem alten Arbeitgeber nicht zu kündigen, sondern das Krankengeld ist dann in Elterngeld und dann in ALG II übergegangen, da ich drei Jahre Elternzeit genommen habe.
Jetzt rückt der dritte Geburtstag meines Kindes immer näher und ich sehe mich immer häufiger der Fragestellung gegenüber, was ich bloß danach machen soll. Mich packt die kalte Angst, wenn ich daran denke.
Wie gesagt: in die Pflege kann und will ich nicht zurück, das steht fest.
Einen neuen Job kann ich nicht mal eben so neu erlernen, da ich den Kleinen ja habe und noch nicht weiß, wie das mit Kindergarten und so wäre (und ob wir das überhaupt bezahlen könnten). Mein Partner ist selber seit etwa einem Jahr erkrankt (Depression, Schizophrenie...) und hat nach längerem Aufenthalt in der Tagesklinik im Sommer eine berufliche Reha begonnen, die zwei Jahre gehen wird. Leider verläuft auch unsere Beziehung oft alles andere als harmonisch und er fühlt sich von mir unverstanden. Sehr oft kommt es zum Streit, wenn er am Wochenende da ist.
Tja, ich habe keine Ahnung, ob ich jetzt meinen noch bestehenden Arbeitsvertrag kündigen soll - dann müsste ich ja sicher 3 Monate Kündigungsfrist einhalten und mich beim Amt arbeitssuchend melden (ich glaube aber kaum, dass ich nach der langen Zeit direkt mal eben wieder irgendwas arbeiten könnte), wenn ich selber kündige, bekomme ich ja auch beim Amt eine Sperrfrist, in der ich kein Geld erhalte - oder ob ich die Kündigung erstmal doch lasse und mich krankschreiben lasse, aber das wird ja auch nur eine gewisse Zeit lang gehen und ich bin gezwungen, irgendwas Anderes zu machen. Kündigen lassen bzw. Aufhebungsvertrag ginge ja auch erst nach Ablauf der Elternzeit und ich weiß nicht, wie es dann mit anschließendem Lebensunterhalt aussehen würde, sprich ob ich weiter krankgeschrieben werde oder Sperrfrist bekomme oder was auch immer...
Ich habe solche Angst davor, dass bald das Amt an mich herantritt und mich auffordert, mich irgendwo zu bewerben. Selbstverständlich habe ich mir schon ganz oft darüber Gedanken gemacht, was ich bloß danach machen könnte. Ohne entsprechende Qualifikationen bleiben einem ja nicht besonders viele Optionen. Im Discounter Waren auspacken, im Klamottengeschäft jobben, putzen... ich habe aber stets Angst, den Anforderungen (wie es in meiner beruflichen Vergangenheit sehr oft der Fall war, da war ich oft zu langsam und habe mein Pensum nicht geschafft, egal wie ich mich angestrengt habe) nicht gerecht zu werden und mich überfordert zu fühlen. Sobald ich mich unter Zeitdruck fühle, werde ich fahrig und mache Fehler - und werde noch langsamer! :´(
In unserem Ort habe ich mit meinem Kind lange Zeit den Spielkreis der hier ansässigen Familienbildungsstätte besucht, in dem einmal die Woche für 1 1/2 Stunden mit einer kleinen Eltern-Kind-Gruppe zwischen 1 und 3 1/2 Jahren gesungen, getanzt und gebastelt wird. Oft habe ich mir gedacht, dass man doch mit ein bisschen Engagement dies alles auch selber auf die Beine stellen könnte (denn so ein Kurs kostet ja immerhin zwischen 30 und 60€, je nach Terminanzahl und Teilnehmerzahl). Singen und tanzen macht mir Spaß und das was wir da so gebastelt haben, war jetzt nicht sooo dolle. Aber viele Mütter haben da wohl nicht so den Bock, mit einer selbst zusammengestellten Gruppe zu singen und zu tanzen oder wissen vielleicht nicht so, was man da so machen und basteln könnte...
Unsere Kursleiterin hat uns jedenfalls gestern mitgeteilt, dass sie jetzt bald wegen einer neuen Stelle aufhört und wir uns umhören sollen, ob jemand unseren und den Kurs mit den Einjährigen im Ort, ggf. auch den Kurs im Nachbarort, weitermachen könnte. Eigentlich mit pädagogischer Ausbildung, aber auf meine kurze Anfrage hin, meinte sie ich solle doch mal nachfragen, evtl. würde man mir mit meiner Krankenschwester-Ausbildung und ergotherapeutischen Erfahrungen als gleichwertig anerkennen. An sich denke ich, dass ich sowas gut könnte. Andererseits hatte ich dann gestern abend beim genaueren Nachdenken wieder Ängste deswegen und war mir wieder unsicher, ob ich mir sowas wirklich zutraue Aber das wäre bei jedem anderen Job ebenso... ich habe diese Versagensängste, weil ich einfach sooo oft diese Erfahrung machen musste zu scheitern. Täglich, immer wieder und wieder, bei größter Bemühung und Anstrengung...
Ich habe mir auch Gedanken gemacht, wenn ich mir das doch zutrauen würde und angenommen alle drei Kurse übernehmen und auch im nächsten Jahr wieder machen würde, das wären dreimal die Woche 1 1/2 Std. Wer weiß, was ich da ausgezahlt bekäme. Bis zu 165€ darf man ja zum ALG II dazuverdienen, aber wenn ich als arbeitssuchend gemeldet wäre, würden die mich dann nicht dauernd drängen, evtl. einen anderen Job mit mehr Stunden anzunehmen/mich dafür zu bewerben??
Ich weiß nicht weiter. Und mein Freund ist auch nicht für mich da, sondern macht mich weiter fertig, dass ich seine Sorgen ignorieren würde und er schon damit gerechnet hatte, dass das jetzt so kommt...
Ich habe einfach nur Angst und würde am Liebsten die Zeit anhalten!
Hat jemand ähnliche Ängste/Erfahrungen?? Vielen Dank schonmal für`s Lesen!