Parallelen

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MSS
Beiträge: 86
Registriert: 9. Apr 2011, 12:40

Parallelen

Beitrag von MSS »

Hallo ihr Lieben,

nachdem ich in letzte Zeit im Forum nur mitgelesen habe, habe ich beschlossen nun wieder selbst aktiv zu schreiben. Ich merke immer wieder, dass ich über einen gewissen Zeitraum selbst mit der Krankheit meines Partners klar komme, aber irgendwann komme ich an einen Punkt, an dem ich das Bedürfnis verspüre, mich mit anderen Angehörigen auszutauschen, die mich verstehen und vielleicht in der gleichen Lage sind.

Nachdem er sich wieder einmal von mir getrennt hat, kamen wir nach mehreren Wochen wieder zusammen. Derzeit steckt er
wieder in einer schweren depressiven Phase fest, konnte mir diesmal aber mitteilen, dass er eine Auszeit braucht. Jetzt habe ich ihm ein paar Tage ganz seine Ruhe gelassen und mich auch nicht gemeldet und danach nur eine kurze SMS geschrieben, wie es ihm geht. Er hat auch geantwortet und gemeint, dass es so geht ( wobei ich denke, dass es schlimmer ist, er es aber nicht so sagen will). Hatte ihm vor dem WE schon mal geschrieben, aber da hat er gar nicht geantwortet. hab ihm dann aber auch gesagt, dass ich dafür Verständnis habe, er mir nicht antworten muss, ich aber immer für ihn da bin usw.
Wie gesagt, auf die letzten SMS hat er geantwortet, aber es hat ihn wohl doch zu viel kraft gekostet, er hat mir schnell eine gute nacht gewünscht und sein Handy dann auch aus gemacht und erst 2 std. später wieder eingeschaltet. das weiß ich wegen den Sendeberichten. Von selbst hätte er sich wohl nicht bei mir gemeldet und obwohl ich weiß, dass er das derzeit einfach wohl nicht kann und es ihn überfordert, macht es mich immer noch sehr traurig. Ich weiß, depressive Menschen denken anders, aber ich frage mich, vermisst er mich nicht, fehle ich ihm nicht? Wenn ich ihn das frage, sagt er, dass er mich natürlich vermisst und dass er mich liebt, aber manchmal fällt es mir schwer das zu glauben, aufgrund seines Verhaltens, aber ich weiß, dass das die Krankheit ist und dann schäme ich mich für meine Gedanken. Ich glaube, als gesunder Mensch denkt man einfach anders.
Erkennt ihr vielleicht Parallelen? Wie verhalten sich eure Partner in einer solchen Phase?

GLG eure MSS
adore
Beiträge: 80
Registriert: 11. Dez 2011, 18:35

Re: Parallelen

Beitrag von adore »

hallo,
dasselbe mache ich seit Monaten mit...

Manchmal schreiben wir uns fünf mal am Tag;ein anderes mal kommt auf meine sms 2 Wochen lang nichts zurück;
Ich melde mich dann auch nicht mehr - und dann schreibt er wieder.


Er hat sich auch von mir getrennt,weil er Momentan keine Beziehung führen kann und kämpft, das es ihm besser geht."Es kann Wochen, Monate oder auch Jahre dauern, bis ich da raus bin." so seine Worte.

Das Problem ist einfach, er denkt er kommt da von alleine raus,

Ich kann nichts machen, nur hoffen und den Kontakt halten - aber die Zeitspanne bestimmt er......
Kerstin2012
Beiträge: 8
Registriert: 2. Mär 2012, 11:31

Re: Parallelen

Beitrag von Kerstin2012 »

Mir geht es hier leider nicht anders. Am Freitag hat sich mein Freund per mail von mir getrennt. Zwar war ich kurzfristig noch mal bei ihm, aber für mich war das sehr schwer auszuhalten. Er wünscht sich eine Partnerschaft, irgendwann, wenn er selbst wieder auf "Reihe" ist, die nicht am Wochenende stattfindet und wo mehr los ist. Besonders bitter für mich, denn leider kann ich nicht so flexibel mit vier Kindern sein, wie er es will. Von den finanziellen Möglichkeiten mal ganz abgesehen. Zu mir ziehen wollte er nicht, möchte aber eigentlich permanente Nähe. Und außerdem will er einen Neuanfang machen. Aber den Schnitt hat er nur bei mir gemacht. HÄÄÄ? Da kommt wohl ein "gesunder" Partner nicht mehr mit. Ich weiss nicht, ob er sich entliebt hat, kommt er wieder? Wäre es gut, wenn ich auf ihn warte? Ich habe keine Ahnung. Für mich sehr sehr schwer auszuhalten. Ich will ihn, nur ihn, aber er mich anscheinend nicht mehr. Stellt sich ja trotzdem die Frage - inwieweit verlliert man sich selbst mit der Warterei und im Grunde genommen der Präsens des (Ex)Partners im Kopf?
MarcoS
Beiträge: 6
Registriert: 1. Mär 2012, 12:22

Re: Parallelen

Beitrag von MarcoS »

Ich bin neu hier und muss feststellen, dass das Problem Trennung vom Partner eines ist, das hier viele haben.
Auch bei mir und meiner Partnerin ist es schon zur Trennung gekommen, zum Glück nur sehr kurz (4 tage).
Nach 3 Tagen habe ich mich wieder bei ihr gemeldet und wir haben uns langsam wieder angenähert.
Meine Partnerin hat bereits eine Therapie hinter sich (vor 10 Jahren).
Sie sagt, dass sie dort Methoden gelernt hat, die sie in dieser Phase anwenden kann. Manchmal helfen diese Methoden, um aus dem Loch zu kommen. Aber sie stellt fest, dass die Methoden von vor 10 Jahren heute nicht immer helfen, ihr Leben ist halt nach 10 Jahren ein anderes. Sie denkt über eine neue Therapie nach.

Meine Partnerin ist mir nach so einer Phase dankbar, dass ich ihre Krankheit aushalte, es fällt ihr aber schwer auch im nachhinein darüber zu reden.
Kerstin2012
Beiträge: 8
Registriert: 2. Mär 2012, 11:31

Re: Parallelen

Beitrag von Kerstin2012 »

Hallo Marco_S,

solche Phasen sind aushaltbar...wenn man sich eigentlich sicher sein kann, dass einen der Partner im Grunde seines Herzens noch liebt und die Partnerschaft erhalten will. Wenn dies nicht der Fall ist, tja...wie schnell ist man dann Blümlis Ersatzspieler?
Kerstin2012
Beiträge: 8
Registriert: 2. Mär 2012, 11:31

Re: Parallelen

Beitrag von Kerstin2012 »

'tschulidigung: Marco_O - wer lesen kann, ist glatt im Vorteil
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