stationärer Aufenthalt meines Mannes

Nikki
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stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von Nikki »

Hallo,
mein Mann O.(54) und ich (51) sind seit 4 1/2 Jahren zusammen und seit einem Jahr verheiratet.
O. übt seit 22 Jahren einen Beruf aus, den er nie mochte. Vor einem Jahr begannen gesundheitliche Probleme: Kollaps nach Meeting, Bluthochdruck, Libidoverlust, Kopfschmerzen.
Sein täglicher Alkoholkonsum stieg in diesem Jahr von 2 Flaschen Bier auf 4 - 5 abends, auch schon mal ein Schnäpschen und auch Sekt.
Im Juli war er nicht mehr in der Lage emails zu beantworten und an Besprechungen teilzunehmen. Seit Ende Juli ist er wegen burn out krankgeschrieben.
Im August dann erster Termin beim Therapeuten, der ihn sofort an eine Klinik für Psychosomatische Erkrankungen und Psychatrie überwies. Stationäre Aufnahme erfolgte am 03.09.
Ich habe in den letzten Monaten, in denen er zuhause war, eigentlich alles alleine leisten müssen. Auch war ich in ständiger Angst wegen seines schlechten Gesundheitszustandes.
Als er in die Klinik ging war ich erleichetert meine Verantwortung abgeben zu können: nun kümmern sich andere um ihn, alles wird gut.
Wir wohnen etwa eine halbe Stunde von der Klinik entfernt, auf seinen Wunsch hin fuhr ich an drei Nachmittagen zum Spaziergang mit unserem Hund zu ihm. Ab dem zweiten Wochenende konnte er Samstag morgens bis Sonntag 17.00 nachhause kommen.
Er hatte in den ersten vier Wochen das Gefühl, dass eigentlich nichts passieren würde. Er ärgerte sich über die Unpünktlichkeit der Therapeuten. Gesundheitlich ging es ihm zunehmend schlechter: immer Kopfschmerzen, am Wochenenende zuhause schlief er ungewöhnlich viel.
Es gab ein gemeinsames Gespräch mit ihm, seinem Therapeuten und der Oberärtzin, in dem mir Fragen (Dauer Aufenthalt, Verhalten zum Arbeitgeber etc. )beantwortet wurden. Dieses Gespräch wurde von seine eigenen Therapiezeit abgezogen. Die Oberärztin beurteilte mich anschließend als korrekt und streng (es sagte sie zu meinem Mann).
Und dann muss irgendetwas passiert sein, die Folgen haben mich überrollt: er hatte ganz starken Schwindel, sprach kaum noch mit mir. Ich bin fast verrückt vor Sorge um ihn geworden, und habe dem Therapeuten dies auf AB gesprochen mit der Bitte um Rückruf. Er rief mich auch zurück: "Ihnen geben wir keine Auskunft, nur im Beisein Ihres Mannes und dann auch nur im Rahemen eines Paargespräches (das von seine Zeit abgeht)." Dann hat er aufgelegt und es meinem Mann erzäht, der sich darüber aufregte, dass ich ohne ihn zu fragen, den Arzt angrufen habe.
Seine inzwischen bewilligte Mittwochübernachtung zuhause wollte er nicht mehr beanspruchen und am Wochenende nicht mehr nachhause kommen. Allerdings kam er doch zum WE verkürztnachhause. Ich versuchte ihm meine Not zu erklären, er antowrtete, dass ich eine Therapie wegen Verlustängsten brauche. es war schrecklich. Inzwischen weiss ich durch die Infos aus dem Forum, dass ich sicherlich Fehler gemacht habe, indem ich von ihm Infos haben wollte. Aber: die Klinik hat mir nicht gesagt wie ich mich O. gegenüber verhalten muss, was auf mich zukommt. Jedenfalls ist sein ganzes Leben bisher Mist, sagt er.
In der folgenden Woch erzaählte er mir, dass der Chefarzt ihn sagte, dass er wohl noch lange brauchen würde und ihm eigentlich nicht geholfen werden kann. Und: er solle sich Gedanken machen, ob er nach Entlassung nicht alleine leben sollte, denn wer mit sich selbst nicht zurecht kommt, kann auch nicht mit einem anderen zusammen leben. Er hat sich eine Wohung (90 qm!!)etwa 500 m von uns entfernt angesehen, aber nicht angemietet.
Warum wird in der Therapie eine Entscheidung provoziert?
ich habe das alles erst am letzten Wochenende (er war zuhause, da die Oberärztin dies aus therapeutischen Gründen angeraten hat)erfahren. Es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen, da ich unsere Beziehung als stabil beurteilt habe, meine gesamte Lebensplanung ist in Frage gestellt. Ich bin verletzt und habe mein Vertrauen in seine Liebe verloren. und: mein Vertrauen in seine Behandlung ist gleich Null.
Meine Frage, ob er vor der Thrapie an Trennung gedacht hat, beantwortete mit klarem Nein.
Im Laufe des WE sagte er, dass er am liebsten in die Wohnung über uns ziehen würde, dann wären wir zusammen und würden uns nicht auf den Füßen stehen.
Er sagt immer, dass es ihm schlecht geht, weitere Antworten erhalte ich nicht.
Es ist für mich eine schreckliche Unsicherheit: kommt er am WE nachhause, ja oder nein, sieht er sich andere Wohnungen an... und überhaupt, wie geht es weiter. Inzwischen habe ich Angst vor jedem Telefonat mit ihm, es könnten ja wieder solche Neuigkeiten kommen. Auch traue ich mich nicht, ihm von meinen Ängsten zu erzählen, es könnte ihn ja zusätzlich belasten und ich Druck auf ihn ausüben. Das habe ich wohl bemerkt: er will von allen Problem, die mit mir und Alltag zutun haben nichts wissen. Seine Therapeuten haben ihm gesagt, dass nur er wichtig ist.
An den letzten beiden Abenden hat er mich angerufen , sonst habe ich mich gemeldet. Ich hörte sich eigentlich ganz gut, aber kann ich ihm noch glauben, was geht wirklich in seinem Kopf vor?
Nikki
sunshine45
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Nikki,
zunächst einmal herzlich Willkommen hier.
Ich bin mir sicher, dass Du hier neue Erkenntnisse finden wirst und dieses Forum Dir auch ganz bestimmt helfen kann und wird besser mit der Erkrankung Deines Mannes zurecht zu kommen. Viele von uns (einschließlich mir selbst) haben ähnliche Erfahrungen wie Du gemacht und waren bzw. sind genauso verzweifelt wie Du momentan.
Ich kann gerade nicht soviel dazu schreiben, denn ich bin auf der Arbeit.
Später werde ich mich zu Deinem Beitrag nochmal äußern und versuchen Dir mal eine andere Blickrichtung aufzuzeigen.
Nur, da ich selbst von mir weiß wie verzweifelt man wirklich ist, wenn man sich hier anmeldet und auch wie emotionsgeladen alles ist, wenn man hier zum 1. Mal schreibt, wollte ich nicht einfach wieder rausschleichen.
Vielleicht hast Du ja Lust Erfahrungsberichte hier zu lesen und vielleicht wirst Du dann schon das ein oder andere aha-Erlebnis haben.
Bleib zuversichtlich und bedränge Deinen Mann in keinster Form. Warte bis er auf Dich zukommt, das ist momentan das Beste was Du für Dich/Ihn/Euch tun kannst.
Es wird alles dauern, aber es ist nicht aussichtslos. Das Thema Depression ist so komplex und man gerät als Angehöriger sehr schnell in die Co-Abhängigkeit und fühlt sich irgendwann vom Partner irgendwie verraten. Aber zu all dem später mehr ...
Versuch heute mal etwas schönes für Dich zu tun, mach mit dem Hund einen tollen Spaziergang oder was auch immer ...
Es ist noch lange nicht alles verloren, auch wenn es Dir vielleicht momentan so vorkommt ...
bis später und ganz liebe Grüße
von der Koboldin
Love it, leave it or change it!
Nikki
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von Nikki »

Liebe Koboldin,
ganz lieben Dank für Deine schnelle Antwort. Ich habe mich so gefreut, dass mir die Tränen gekommen sind.
Heute fahre ich in die Klinik, aber nur um meinem Mann das Auto nach der Inspektion wieder zu bringen. Er möchte es umbedingt wieder in Düsseldorf haben (warum???, ich sehe schon wieder hinter jedem Baum einen Dackel, habe nicht gefragt)Er fährt mich dann wieder nachhause und dann zurück nach Ddorf.
Ich habe anschließend Massagetermin, da ich ganz schreckliche Rückenschmerzen habe.
Mein Hund ist wirklich ganz wichtig für mich.
Nikki
sunshine45
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Nikki,
ich bin gerade auch in Düsseldorf, denn dort ist meine Arbeitstelle.
Bring Deinem Mann das Auto, frag ihn nichts weiter und wenn Du es schaffst, so sag ihm einfach, dass Du für ihn da bist. Fordere nichts von ihm und warte einfach ab.
Diskutiere möglichst nicht über weitere Dinge und lass alles laufen.
Das ist jetzt verdammt schwierig für Dich, ich weiß, aber wenn Du es alles erst einmal verstehst, dann wird es für Dich auch wieder etwas leichter werden.
Ich versuche auf jeden Fall heute nochmal ausführlicher hier zu schreiben.
Ich schick Dir mal eine Portion Kraft und eine liebe Umarmung und gute Besserung durch die Rückenmassage.
die Koboldin
Love it, leave it or change it!
Helvetia
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von Helvetia »

Liebe Petra,
bin seit Heute neues Mitglied in der Runde und Dein Beitrag hat mich sehr bewegt, da ich als Angehörige mit meinem Mann seit fast 20 Jahren mit seinen Depressionen und allen Auf und Ab's kämpfe. Erste Phase mit einigen Nervenzusammenbrüchen während einer sehr schwierigen beruflichen Zeit - 6 Wochen Klinik (hab ihn vom Flughafen direkt in die nächstmögliche Klinik gefahren/Notaufnahme mit allem), dann nach Entscheid zur Selbständigkeit 14 Jahre ohne Depresseionen; seit 3 Jahren ettliche stationäre Aufenthalte mit dem letzten von 3 Monaten auf einer psychosomatischen Station der selben Klinik. Unser Geschäft habe ich in der Zeit einigermassen versucht über die Runden zu bringen. Unsere Tochter ist 25 und immer ein treuer vierbeiniger Begleiter dabei. Seit 9 Monaten ist mein Mann stabil mit Hilfe von Medikamenten, einer tollen Therapeutin und Klinikärztin.
Deshalb kann ich Dich sehr gut verstehen, insbesondere Deine Hilflosigkeit, welche uns Angehörige in den div. Stadien der Depressionen immer wieder überfällt. Was mir immer geholfen hat war, mit einem Teil meiner Verwandten und wenigen Freunden zu sprechen. Oft war ich erstaunt, wer schon mit dem Thema konfrontiert wurde und dir helfen kann - sei offen, Dein Gefühl wird Dich leiten! Lass Dich von diesen Menschen in die Arme nehmen und während der schweren Zeit tragen! Und was auch immer wieder in den Formen zu Recht gesagt wird - such Dir selbst eine Therapíe, denn Du bist verletzt, wirst Narben haben und noch viel Kraft brauchen. Er kann Dir auch Deine Fragen beantworten! Manchmal muss man aber auch einige ausprobieren um an den Richtigen zu kommen. Ein Therapeut hat mal zu mir gesagt:"Sie sind nicht seine Mutter!" Er hat Recht - opfere Dich nicht auf und lebe Dein Leben! Nur wenn Du DEINEN Weg findest und Dich nicht aufopferst, kannst Du Euch beiden helfen.
Unter den Ärzten und Therapeuten gibt es leider auch welche, die die Angehörigen nicht einbeziehen, die Ängste, Fragen und Nöte der Partner nicht interessiert, halt eben fähige und unfähige! Ich habe aber auch andere kennengelernt und die stehen wirklich vor dem Dilemma der Schweigepflicht und der Vorschriften der Krankenkassen. Vielleicht findest Du unter den Ärzten oder Therapeuten einer anderen Station jemanden der Dir liegt und die Krankengeschichte Deines Mannes kennt.
Depressive befinden sich während ihren Akutphasen in einer Extremsituation. Mein Mann kann sich an viele Begebenheiten und auch Aussagen nicht mehr erinnern. Versuche nicht alles auf die Goldwaage zu legen. Es ist eine Ausnahmesituation und sicher leidet er auch unter Entzug. Trinkt er noch, wenn er zu Hause ist? Bekommt er Medikamente? Die Aussage, dass ihm nicht geholfen werden kann ist aus meiner Sicht falsch. Sicher muss er an seinem Leben was ändern - seinen Job!

Liebe Petra, Dein Mann ist erwachsen und trifft seine eigenen Entscheidungen bezüglich Therapie und seinem Leben. Darum ist es wichtig, dass Du Dir überlegst, was DU in DEINEM Leben willst! Lass ihm viel Zeit und Du wirst sehen, dass er kapiert, was Du für ihn bedeutest! Es gibt nicht viele Partner, welche die langen Krankeitsphasen durchstehen. Du hast jetzt schon viel geleistet und dafür hast Du meinen Respekt und ich drücke Dich ganz fest! Bei der ersten Depression meines Mannes bin ich fast im Karree gehüpft, aber die Zeit lernt uns damit umzugehen! Bleib stark und gib nicht nach auf irgendeine Art an die Antworten Deiner Fragen zu kommen! Ich denke an Dich und hoffe, bald positive Nachrichten von Dir zu lesen!
Deine Helvetia

Petra von Schwichow schrieb:
> Hallo,
> mein Mann O.(54) und ich (51) sind seit 4 1/2 Jahren zusammen und seit einem Jahr verheiratet.
> O. übt seit 22 Jahren einen Beruf aus, den er nie mochte. Vor einem Jahr begannen gesundheitliche Probleme: Kollaps nach Meeting, Bluthochdruck, Libidoverlust, Kopfschmerzen.
> Sein täglicher Alkoholkonsum stieg in diesem Jahr von 2 Flaschen Bier auf 4 - 5 abends, auch schon mal ein Schnäpschen und auch Sekt.
> Im Juli war er nicht mehr in der Lage emails zu beantworten und an Besprechungen teilzunehmen. Seit Ende Juli ist er wegen burn out krankgeschrieben.
> Im August dann erster Termin beim Therapeuten, der ihn sofort an eine Klinik für Psychosomatische Erkrankungen und Psychatrie überwies. Stationäre Aufnahme erfolgte am 03.09.
> Ich habe in den letzten Monaten, in denen er zuhause war, eigentlich alles alleine leisten müssen. Auch war ich in ständiger Angst wegen seines schlechten Gesundheitszustandes.
> Als er in die Klinik ging war ich erleichetert meine Verantwortung abgeben zu können: nun kümmern sich andere um ihn, alles wird gut.
> Wir wohnen etwa eine halbe Stunde von der Klinik entfernt, auf seinen Wunsch hin fuhr ich an drei Nachmittagen zum Spaziergang mit unserem Hund zu ihm. Ab dem zweiten Wochenende konnte er Samstag morgens bis Sonntag 17.00 nachhause kommen.
> Er hatte in den ersten vier Wochen das Gefühl, dass eigentlich nichts passieren würde. Er ärgerte sich über die Unpünktlichkeit der Therapeuten. Gesundheitlich ging es ihm zunehmend schlechter: immer Kopfschmerzen, am Wochenenende zuhause schlief er ungewöhnlich viel.
> Es gab ein gemeinsames Gespräch mit ihm, seinem Therapeuten und der Oberärtzin, in dem mir Fragen (Dauer Aufenthalt, Verhalten zum Arbeitgeber etc. )beantwortet wurden. Dieses Gespräch wurde von seine eigenen Therapiezeit abgezogen. Die Oberärztin beurteilte mich anschließend als korrekt und streng (es sagte sie zu meinem Mann).
> Und dann muss irgendetwas passiert sein, die Folgen haben mich überrollt: er hatte ganz starken Schwindel, sprach kaum noch mit mir. Ich bin fast verrückt vor Sorge um ihn geworden, und habe dem Therapeuten dies auf AB gesprochen mit der Bitte um Rückruf. Er rief mich auch zurück: "Ihnen geben wir keine Auskunft, nur im Beisein Ihres Mannes und dann auch nur im Rahemen eines Paargespräches (das von seine Zeit abgeht)." Dann hat er aufgelegt und es meinem Mann erzäht, der sich darüber aufregte, dass ich ohne ihn zu fragen, den Arzt angrufen habe.
> Seine inzwischen bewilligte Mittwochübernachtung zuhause wollte er nicht mehr beanspruchen und am Wochenende nicht mehr nachhause kommen. Allerdings kam er doch zum WE verkürztnachhause. Ich versuchte ihm meine Not zu erklären, er antowrtete, dass ich eine Therapie wegen Verlustängsten brauche. es war schrecklich. Inzwischen weiss ich durch die Infos aus dem Forum, dass ich sicherlich Fehler gemacht habe, indem ich von ihm Infos haben wollte. Aber: die Klinik hat mir nicht gesagt wie ich mich O. gegenüber verhalten muss, was auf mich zukommt. Jedenfalls ist sein ganzes Leben bisher Mist, sagt er.
> In der folgenden Woch erzaählte er mir, dass der Chefarzt ihn sagte, dass er wohl noch lange brauchen würde und ihm eigentlich nicht geholfen werden kann. Und: er solle sich Gedanken machen, ob er nach Entlassung nicht alleine leben sollte, denn wer mit sich selbst nicht zurecht kommt, kann auch nicht mit einem anderen zusammen leben. Er hat sich eine Wohung (90 qm!!)etwa 500 m von uns entfernt angesehen, aber nicht angemietet.
> Warum wird in der Therapie eine Entscheidung provoziert?
> ich habe das alles erst am letzten Wochenende (er war zuhause, da die Oberärztin dies aus therapeutischen Gründen angeraten hat)erfahren. Es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen, da ich unsere Beziehung als stabil beurteilt habe, meine gesamte Lebensplanung ist in Frage gestellt. Ich bin verletzt und habe mein Vertrauen in seine Liebe verloren. und: mein Vertrauen in seine Behandlung ist gleich Null.
> Meine Frage, ob er vor der Thrapie an Trennung gedacht hat, beantwortete mit klarem Nein.
> Im Laufe des WE sagte er, dass er am liebsten in die Wohnung über uns ziehen würde, dann wären wir zusammen und würden uns nicht auf den Füßen stehen.
> Er sagt immer, dass es ihm schlecht geht, weitere Antworten erhalte ich nicht.
> Es ist für mich eine schreckliche Unsicherheit: kommt er am WE nachhause, ja oder nein, sieht er sich andere Wohnungen an... und überhaupt, wie geht es weiter. Inzwischen habe ich Angst vor jedem Telefonat mit ihm, es könnten ja wieder solche Neuigkeiten kommen. Auch traue ich mich nicht, ihm von meinen Ängsten zu erzählen, es könnte ihn ja zusätzlich belasten und ich Druck auf ihn ausüben. Das habe ich wohl bemerkt: er will von allen Problem, die mit mir und Alltag zutun haben nichts wissen. Seine Therapeuten haben ihm gesagt, dass nur er wichtig ist.
> An den letzten beiden Abenden hat er mich angerufen , sonst habe ich mich gemeldet. Ich hörte sich eigentlich ganz gut, aber kann ich ihm noch glauben, was geht wirklich in seinem Kopf vor?
sunshine45
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Nikki oder Petra (wie möchtest Du angeredet werden?),
ich hoffe die Rückenmassage hat Dir etwas geholfen und Du kannst etwas entspannter den Abend genießen.
Einiges von dem was ich Dir schreiben wollte hat Helvetia schon erwähnt. Nach 20 Jahren Erfahrung mit Depressionen weiß sie wirklich wovon sie spricht und hat eine gute Einstellung zu den Dingen.
Du wirst hier von fast allen den Rat bekommen Dich abzugrenzen und Du wirst Dich bestimmt auch fragen wie Du das machen sollst, denn schließlich weißt Du nicht wie Dein Leben weitergeht, Du fragst Dich bestimmt auch immer wieder wieso das alles so gekommen ist, ob es auch etwas mit Dir zu tun hat etc.
Auf all diese Fragen wirst Du so schnell keine Antworten bekommen bzw. teilweise gibt es sie auch gar nicht.
Du hast schon eine harte Zeit hinter Dir und hast auch bestimmt auf so einiges verzichtet in der letzten Zeit. Versuch Dich auf etwas zu besinnen was Du schon längst mal machen wolltest und mach es, mach es nur für Dich und genieß es.
Du darfst etwas unternehmen, auch wenn es Deinem Mann momentan gerade schlecht geht. Du darfst und sollst auch lachen, feiern etc., wenn es geht. Dadurch änderst Du nichts an der Situation Deines Mannes, aber an Deiner eigenen Situation. Du wirst Dich im Laufe der Zeit etwas freier fühlen und kannst auch wieder tief durchatmen.
Es werden bestimmt noch viele schwierige Momente kommen, denn Dein Mann wird Reaktionen zeigen, die Du in keinster Weise verstehst bzw. hinterher mit ihm besprechen kannst, weil er sich vielleicht dann schon gar nicht mehr daran erinnert. Er wird wahrscheinlich ungerecht sein, vielleicht sogar auch aggressiv. Versuche nicht alles persönlich zu nehmen, denn depressive Menschen haben auch eine andere Wahrnehmung und Wertung der Dinge. Sie fühlen sich oft ausgrenzt, dabei grenzen sie sich selbst aus, sie werden oft immer einsamer und manche beißen dann um sich.
Die Idee von ihm vielleicht über Euch in eine eigene Wohnung zu ziehen wird Dich natürlich zunächst einmal schockieren, aber im Endeffekt ist das zunächst einmal wirklich eine gute Lösung. Depressive Menschen brauchen sehr viel Zeit für sich, haben ein unglaublich hohes Schlafbedürfnis und je nach Phase überfordern sie auch schon kleinste Anforderungen. Manchmal gibt es auch richtig heftig aggressive Phasen und es werden jede Menge Anschuldigungen kommen und der räumliche Abstand würde Dir sehr gut tun, damit umzugehen.
Du brauchst Geduld und Ruhe in der nächsten Zeit und das geht am besten, wenn Du ohne schlechtes Gewissen etwas für Dich tust.
Dein Mann ist depressiv, aber nicht unzurechnungsfähig.
Mein LG hat sich im August letzten Jahres von mir getrennt und gesagt, dass es mit uns noch eine Chance gibt, wenn ich mich ändere. Ich war völlig vor den Kopf geschlagen, hatte ich doch alles für ihn gemacht, mein eigenes Leben aufgegeben und immer nur darauf geachtet, dass es ihm gut geht. Wir haben noch den erhöhten Schwierigkeitsgrad, dass es bei meinem LG eine schwere körperliche Erkrankung gibt und die finanzielle Lage auch nicht rosig ist.
Mir ist im letzten Jahr klar geworden (ich habe eine eigene Verhaltenstherapie gemacht), dass ich Co-Abhängig war und wahrscheinlich irgendwann selbst in die Depression gerutscht wäre. Dank guter Freunde und auch Dank dieses Forum habe ich die Kurve noch rechtzeitig bekommen und habe gelernt mich abzugrenzen. Die Depression ist schlimm, aber sie gehört nicht zu mir. Mein LG ist daran erkrankt und nicht ich. Ich kann für ihn da sein, wenn er es möchte, aber er muss den Schritt auf mich zugehen.
Er wohnt über mir in einer abgetrennten Wohnung und wir sehen uns wann immer uns BEIDEN danach ist. Aber wir sehen uns nicht aus dem Grund, weil er mir leid tut und ich denke da sein zu müssen.
Wenn es mir zuviel ist und er einen besonders schwarzen Tag hat, bitte ich ihn auch in seine Wohnung zu gehen, wenn ich es nicht mehr ertragen kann. Früher hat er stundenlang neben mir gesessen und die Wand angestarrt und in meinem Magen zog sich alles zusammen.
Sogar wenn ich nach Hause kam und den Schlüssel umdrehte, drehte sich der Magen gleich mit bei dem Gedanken was mich jetzt wieder erwarten könnte.
Seit ich auch wieder mein Leben genießen kann (das geht natürlich nicht jeden Tag, denn man kann und möchte den Partner ja nicht ausblenden) geht es uns auch gemeinsam wieder besser.
Ich merke, dass ich meinen LG entlastet habe, weil er nicht mehr das Gefühl hat schuld daran zu sein, wenn ich traurig bin.
Im aktuellen Focus ist auch ein Bericht über Depressionen in denen einige Dinge auch wirklich gut erklärt sind.
Ich weiß nicht wieviel Wissen Du über Depressionen schon hast.
Erkrankte Menschen brauchen viel Verständnis von den Angehörigen, was aber nicht gleichzeitig heißt, dass man sich alles gefallen lassen muss. Es gibt Grenzen die Du im Laufe der Zeit zu setzen lernst.
Ebenso solltest Du auch keinerlei Anforderungen an ihn haben, denn es kann z.B. auch passieren, dass er es nicht schafft Brötchen beim Bäcker zu holen, weil es einfach zuviel ist. Man kann sehr schnell einen unglaublichen Druck aufbauen, ohne es zu wollen und das macht den depressiven Menschen dann erst recht bewegungsunfähig.
Das könnte evtl. der Therapeut auch gemeint haben mit der Aussage, dass Du zu streng bist. Du kannst wahrscheinlich noch nicht einschätzen was er schafft und was nicht. Gib ihm Zeit!
Das war jetzt schon mal ein ganzer Batzen und ich hoffe, ich habe Dich nicht damit "erschlagen".
Ich wünsche Dir einen schönen Abend, vielleicht wird er etwas entspannter mit dem Wissen, dass Du mit Deinem Kummer nicht allein bist und es hier viele gibt, die nachvollziehen können wie Du Dich fühlst.
Herzliche Grüße
von der Koboldin
Love it, leave it or change it!
Nikki
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von Nikki »

Guten Abend,
ganz lieben Dank für Euren Zuspruch, das tut gut.
Ich hatte bereits in der letzten Woche einen ersten Termin bei einer Therapeutin, sie hat mich als dringenden Fall sofort angenommen, aber da wußte ich noch nicht, dass was der Chefarzt für seltsame Ratschläge gegeben hat. Morgen habe ich den nächsten Termin.
Ich habe guten Zuspruch bei meinen Freundinnen, Familie habe ich nur meine alten Eltern, die in der ersten Linie Sorgen um ihre einzige Tochter haben. Alle hören zu, können sich aber nicht wirklich in die Situation hineinversetzen. Ich fühle mioch trotzdem einsam.
Mein Mann hat seit 11 Wochen keinen Alkohol mehr getrunken, Medikamente bekommt er nicht.
Heute nachmittag bin ich wegen des Autotauschs in die Klinik gefahren, er ist für zwei Stunden zuhause geblieben, ich war total überrascht.
Er erzählte, dass heute ein Durchsuchung der Zimmer und privaten Sachen der Patienten wegen eines Hinweises auf Alkohol oder Drogen stattgefunden hat, daher sind schon wieder Therapien ausgefallen.
Ich habe ihn ganz in Ruhe gelassen und nichts gefragt. Mit seinem Hund hat er lange geschmust. Nach meinem Massagetermin habe ich gesehen, dass er ein Nickerchen auf der Couch gemacht hat.
Nikki
Nikki
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von Nikki »

Gerade habe ich den Beitrag von Dir, liebe Koboldin gelesen.
Die Wohnungen in unserem Haus sind Eigentumswohungen, eine Chance oben einzuziehen gibt es nicht.
Was mich bei meinem Mann immer so wundert: er war und ist durchaus in der Lage Aktivitäten zu entwickeln: er war heute beim Frisör, gestern hat er sich Schuhe gekauft und ein Buch. Überhaupt kauft er seit Wochen ganz viel Kleidung für sich, soviel wie nie zuvor!
Nikki
sunshine45
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Nikki,
schön, dass der Tag für Dich heute einigermaßen gut gelaufen ist und es ist sehr gut, dass Du für Dich auch eine Therapeutin gefunden hast.
Wenn Dein Mann momentan auch mal viele Aktivitäten entwickelt und auch sehr viel kauft, so kann es sein, dass er manisch depressiv ist und vielleicht gerade eine Hochphase hat. Zumindest wären das die typischen Symptome dafür.
Welche genaue Diagnose haben denn die Ärzte gestellt?
Wenn es nicht klappt mit einer weiteren Wohnung im selben Haus, so ist vielleicht was anderes in unmittelbarer Nähe zu finden. Aber das wird man alles noch sehen, es ist viel zu früh jetzt da etwas zu entscheiden.
Schön, dass Du Zuspruch hast und nicht allein bist. Darüber zu reden hilft wirklich sehr und wenn man dann noch aufgefangen wird, umso besser ...
Ich kenne das alles, bei mir wohnen meine alten Eltern unter mir und über mir mein LG. Ich bin auch die einzige Tochter und es ist sehr schwer alten Menschen zu erklären was Depressionen sind. Aber so langsam verstehen sie es und merken, dass sie sich nicht mehr so um ihr einziges Kind sorgen müssen.
Ich wünsch Dir eine gute Nacht und morgen einen guten Tag!
die Koboldin
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Nikki
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von Nikki »

Liebe Koboldin,
mein Vorname ist Petra, gerne kannst Du mich so anreden.
Die Diagnose: meinem Mann sagte vor einigen Tagen, dass er auch nichts genaues weiß. Bei unsrem Gespräch mit Oberärtzin etc. sagte man mir, dass F32.2. zwar offiziell sei, aber in den Arztblättern sehe es spezifizieter aus. Ursache der Probleme meines Mannes liegen ganz weit zurück, offenbar Kindheit. Daraus haben sich emotionale Störungen (insbesondere Wut und Zorn)ergeben, die dann zusammen mit dem erlebten Leben der folgenden Jahren zum burn out führten.
So richtig schlecht geht es ihm tatsächlich erst, seitdem er gefragt wurde, wer denn in seiner Kindheit nett zu ihm war und ihm nur eine Person, Nachbar der Oma, einfiel. Auch seine Frau, mit der er fast 20 Jahre verheiratet war, hat in einem Paargespräch gesagt, dass sie ihn nie geliebt hat.

Ich glaube nicht an eine manisch depressive Erkrankung. Aber ???
Nikki
Helvetia
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von Helvetia »

Liebe Petra,
es freut mich, dass Dein Mann doch einige Aktivitäten zeigt, und er Dir doch das Gefühl gibt, dass es ihm bei Dir gut geht.
Es erstaunt mich, dass die Ärztin überhaupt schon eine Diagnose gestellt hat. Soviel ich erfahren habe, legen sie sich ungern fest, da dann die Therapie und Medikation festgelegt ist.
Auch bei meinem Mann dachte ich nach der letzten schweren Depri-phase an eine Manie, da er so überschwänglich, so aktiv und überaus zuversichtlich in allem Belangen war. Ich habe die Therapeutin daraufhin angesprochen. Sie hat mich gefragt, ob er schlafen kann, was der Fall ist. Manische Menschen lassen anscheinend ihren Angehörigen kaum Ruhe, kommen mit wenig Schlaf aus und sind auch oft nachtaktiv. Sie erklärte mir dann, dass nach schweren, langen Depressionen die Patienten sich so glücklich fühlen wieder normal am Leben teilnehmen zu können und die tiefe Verzweiflung und Traurigkeit los zu sein, dass sie in einer hypomaníschen Phase sind, welche sich über längere Zeit hinziehen kann bis wieder eine "normalere" Phase eintritt. Eigentlich muss ich zugeben, dass die "manische" Art, ein Grundcharakterzug meines Mannes ist, welcher sehr kreativ, kontaktfreudig und aktiv in seiner guten Zeit ist.
Die Therapeuten geben Deinem Mann viele Denkanstösse, welche viel Zeit zur Verarbeitung benötigen. Das Bewusstsein zu erlangen, was in der Kindheit schief gelaufen ist und was das für Auswirkungen auf sein späteres Verhalten hat, kann nur in kleinen Schritten gemacht und geheilt werden. Das wird ihm Schmerzen bereiten und er wird Deine Hilfe und Geduld benötigen, bedeutet aber auch ein verständnisvolleres Zusammenleben für Euch. Ein gutes Zeichen ist sicher, dass er keine Medikamente bekommt, denn die sind nicht ohne Nebenwirkungen!
Vielleicht würde Dir ein Besuch bei einer Selbsthilfegruppe Angehörige psychisch Kranker zu Kontakten und gegen die Einsamkeit helfen? Diese gibt's sogar in unserem kleinen Städtchen. Muss aber zugeben, dass ich mich nie dazu überwinden konnte....
Liebe Grüsse von Helvetia
Nikki
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von Nikki »

@Helvetia: ich habe mich bereits um eine Angehörigengruppe bemüht und telefonischen Kontakt aufgenommen. Was ich damit tue, weiß ich noch nicht.
Ich möchte Euch gerne berichten was sich gestern so alles getan hat:
Meine Therapeutin hat es als "Kunstfehler" bezeichnet, dass meinem Mann die Entscheidung, alleine zu Leben in der jetzigen Phase aufgelegt wird. Auch findet sie es nicht gut, dass man einem Menschen, der im Moment so klein ist gesagt wird, dass man in der Klinik eigentlich nichts für ihn tun kann. Sie riet mir ihm ganz vorsichtig, falls sich die Gegelenheit anbietet, zu sagen, dass es auch noch andere Therapeuten und Ansätze gibt. Entscheiden muss er alleine.
Sie meinte, dass man möglicherweise testen möchte, wie stark seine Verbindung zu mir ist und wie stark ich bin.
Durch das Lesen im Forum und Eure Ratschläge versuche ich ja derzeit alles hinzunehmen und passiv zu sein. Das hat sie unterstützt: je mehr er merkt, dass ich ihm keinen Druck mache, umso lieber wird er nachhause kommen.
Er sagte mir gestern beim Telefonat, dass er am Samstag im Laufe des Vormittags (denke da nimmt er für sich den Druck weg, zu einem festen Zeitpunkt z.B. Frühstück) nachhause kommt und auch bis Sonntag bleiben wird. Er interessierte sich auch für Probleme unseres Neubaus, von dem er am Sonntag noch nichts wissen wollte.
Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende und viel Kraft für Eure Probleme.
Nikki
Helvetia
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von Helvetia »

Liebe Nikki,
habe schon lange nichts mehr von Dir gehört und hoffe deshalb einfach, dass sich für Dich und Deinen Mann soviele schöne Stunden und Gespräche ergeben haben, dass Du die Zeit für das Forum grad nicht hast! Ist Dein Mann noch in der Klinik?
Es wäre schön von Dir zu hören!
Liebe Grüsse von Helvetia
Nikki
Beiträge: 20
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von Nikki »

Liebe Helvetia,
es gibt leider nur Trauriges zu berichten:
ich hatte zunehmend den Eindruck, dass sich mein Mann aus meinem Leben zurückzieht. Dies ist offenbar der Tenor seiner Behandlung, dass er sein Leben führen muss.
Letzen Dienstag war wieder seine Therapie mit dem Chefarzt. Mein Mann sagte ihm, dass er mit dem Gedanken, alleinezuleben kämpft. Der Chefarzt hat dann alles auseinandergebröselt und ist zum Fazit gekommen, dass dies mit frühkindlichen Phasen zutun hat, die sich irgendwann durchsetzen. Im Laufe des Sonntags hat er sich dann entschlossen, eine Wohnung zu suchen.
Als ich ihm dann sagte, dass er dann aber auch die Konsequenzen tragen müsse und ich ihn gerne sofort in die Klinik zurückfahren möchte (weil ich das sonst nicht mehr aushalte), ist er durchgedreht. Ich muss Euch erklären, dass er mein Auto fährt. Er ist aus der Wohnung gelaufen und wollte das Auto wegfahren, ich ihm nach, er ist ausgestiegen, er ist in die Wohnung zurück und hat die Türe von innen zugehalten und ließ mich nicht rein. Als ich drin war, hat er meine Handgelenke fest gepackt, mich gegen die Türe gedrückt und seinen Unterarm auf meinen Hals gedrückt. Nach seinen Worten, ob ich jetzt wohl zur Vernunft gekommen wäre ist er wieder raus aus der Wohnung und hat das Auto weggefahren.
Ich habe in der Klinik angerufen, die Pflegerin riet mir, die Polizei anzurufen. Die Polizei kam dann auch, aber da ist mein Mann gerade weggefahren. Das Auto hat man nachmittags gefunden, seine persönlichen Sachen hatte er mitgenommen. Offenbar hielt er sich bei "Freunden", die er in der Klinik kennengelernt hat, auf.
Es ist ein Rückkehrverbot in die Wohnung bis 25.11.09 angeordnet worden. Ich stehe nun vor vielen Fragen, wie verfahre ich mit einer Verlängerung, Härtefallscheidung etc. Die Polizei war gestern zur Kontrolle wieder bei mir.
Auf Anraten der Polizei und meines Anwaltes habe ich soeben in der Klinik angerufen und mit dem Therapeuten gesprochen: ich habe um einen Termin morgen gebeten, in der ich die Chance habe mit meinem Mann im Beisein des Therapeuten zu sprechen. Der Therapeut gibt dies an meinen Mann weiter, der entscheiden soll, ob er das möchte oder nicht. Ich habe um Beanchrichtigung per SMS gebeten. Darauf warte ich jetzt seit 1 Std.
Ich habe keine sichtbaren Verletzungen, konnte aber Sonntag und auch gestern kaum sprechen, Schmerzen im Hals und dann gestern auch im Nacken.
Es ist einfach schrecklich.
Nikki
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von sunshine45 »

oh nein Nikki,
das ist ja schrecklich und es tut mir so leid!
Dann wundere ich mich nicht, warum Du hier schon länger nicht geschrieben hast.
Diese Ereignisse muss man erst mal verkraften.
Ich weiß gar nicht was ich schreiben soll, weil es mich sehr berührt was Du berichtet hast.
Natürlich geht es jetzt mehr denn je darum, dass Du Dich selbst schützt.
Trotzdem ist da auch Mitgefühl für Deinen Mann, denn ich glaube er ist so verzweifelt und hat das Gefühl alle sind gegen ihn.
Er versteht sich selbst wahrscheinlich überhaupt nicht mehr, spürt sich nicht mehr und daher kommt vielleicht auch immer mehr der Wunsch allein zu leben, damit er nicht noch mehr Unheil anrichten kann bzw. in Ruhe zu sich finden kann.
Ich habe schon öfter gelesen, dass Depression unterdrückte Aggression sei.
Wut auf sich selbst, seine Umwelt etc. und dies seit vielen Jahren, die sich dann leider auch ganz plötzlich gegenüber den liebsten Angehörigen entladen kann, weil man nicht mehr Herr über sich selbst ist.
Das soll jetzt keine Entschuldigung für ihn sein, denn ich finde sein Verhalten ganz furchtbar.
Ich hatte in unserer Beziehung auch schon einmal Angst vor körperlicher Gewalt, aber zum Glück ist es dann doch nicht dazu gekommen, aber es hat nicht viel gefehlt. Ich habe einige Therapiestunden gebraucht um zu verstehen, warum es damals so heftig wurde.
Wie sieht es denn jetzt in Dir aus?
Hast Du schon eine Idee was Du für Dich selbst jetzt machen möchtest?
Liebe Grüße
von der Koboldin
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Nikki
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von Nikki »

Liebe Koboldin,
ich bin froh, am Freitag einen
Termin bei meiner Therapeutin zu haben.
Ich warte immer noch auf eine Nachricht meines Mannes wegen des möglichen Gesprächs morgen. Ich möchte nicht, dass er in die Wohnung derzeit zurückkommt. Es ist jedoch die Frage, ob ich dies über das Gericht beantrage oder ob man morgen andere Lösungen finden kann. Somit liegt es an ihm, ob ich die harte oder weiche Linie suche. Die zuständige Kripobeamtin hat inzwischen mit mir gesprochen und mir auch so geraten.
Ich melde mich !!
Nikki
sunshine45
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Nikki,
das ist gut zu lesen, dass Du am Freitag selbst einen Termin bei einer Therapeutin hast.
Das ist ein hartes Stück was Du jetzt für Dich verarbeiten mußt.
Ich denk an Dich und hoffe Du meldest Dich bald wieder.
Hoffentlich hast Du einen guten Freundeskreis, Freunde die Deine Situation nachvollziehen können. Ich war/bin in der glücklichen Lage und habe sehr viel Rückhalt erlebt als ich ohne Umschweife und Ausreden über unsere Situation gesprochen habe. Das hat mir sehr geholfen.
Es tut mir so leid für Dich und ich hoffe Deine Therapeutin kann Dir bei der Verarbeitung der Geschehnisse helfen.
Solltest Du mal in der realen Welt eine Begleiterin bei Deinen Spaziergängen mit Hund und eine gute Zuhörerin brauchen können, so lass es mich wissen.
Alles Liebe
von der Koboldin
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Himmel2
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von Himmel2 »

Liebe Nicki

Es ist gut das Du diesen Verhalten Deines Mannes Grenzen aufzeigt.Meine Geschichte ähnelt Deiner .Rückzug meines Mannes nach dem ersten Klinikaufenthalt(ganze Familie: Mutter, Geschwister u.zu letzt wir),Trennungswünsche mit Ankündigung einer neuen Freundin aus der Klinik,Wünsche einer neuen Wohnung für sich ( möglichst in unserer Nähe),aggressives Verhalten und Vorwürfe wir seien Schuld,ohne genauer Aussage wodurch u.s.w..
Mein Vertrauen war damals auf Null.Konnte mir das alles nicht erklären und bekam auch keine Antwort, weder von meinen Mann,noch von der Klinik.Durch die Medikamente die er nahm(Antidepressiva), wurde ich stutzig.Und ich begann mich über Depressionen zu informieren .Hilfe bekam ich nur durch Freunde u. das Forum.Später,als der Akku bei mir runter war, holte ich mir Hilfe von einer Therapeutin.
Leider ist auch meine Erfahrung,daß diese aggressiven Gedanken (Wut auf alles u. jeden)einen depressiven Partner ausrasten lassen.(Fazit,eine Ohrfeige.Zum Glück ist mein Großer dazwischen gegangen.)Dies geschied vorallem, wenn der erkrankte Partner keine positiven Gefühle mehr spürt und man die Depression nicht wahr haben will.Alles u. jeder ist daran Schuld,nur in sich selbst hinein zu schauen, fällt schwer.Denn das tut weh.Dies war vor vier Jahren.Eine Familie sind wir immer noch und wir leben alle Vier(Ich,mein Mann und 2 Kinder) mit diesen Depressionen meines Mannes.Er selber hatte noch zwei weitere Klinikaufenthalte in dieser Zeit.
Ich habe in dieser Zeit besser gelernt damit umzugehen.Aber sowas dauert!!! Das geht nicht von heut auf morgen!
Mein Vertrauen hat sich wieder zu meinen Mann gebessert,aber leider keine 100 Prozent mehr.Ich denke die 20 Prozent die fehlen ist mein Selbstschutz , um nicht mehr so tief enttäuscht zu werden.
Ich wünsche Dir viel Kraft!Liebe "Ja",aber nicht um jeden Preis!Ich finde es richtig gut,daß Du da klare Grenzen gesetzt hast!
Auch eine Depression entschuldigt nicht alles !

Liebe Grüße Heide!
Nikki
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von Nikki »

Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Worte.
Das einzige Mal, dass die Therapeuten mit mir im Beisein meines Mannes gesprochen haben, sagte man mir, dass es zu eine Fehlentwicklung auf emotionaler Ebene insbesonere Wut und Zorn aufgrund seiner Kindheit gekommen ist.
Aber ist die Therapie nicht völlig fehl, wenn er nach 11 Wochen stationärem Aufenthalt erstmalig körperliche Gewalt anwendet, oder liegt es daran, dass er jetzt wirklich richtig tief depressiv ist? Ich hatte im Verlauf der Therapie ja das Gefühl, dass er immer tiefer rutscht, immer verschlossener wird.
Am Freitag findet um 8.00 Uhr das von mir gewünschte Gespräch mit Einverständnis meines Mannes statt, der Therapeut und Oberärtzin sind da. Aber ich gehe mit ungutem Gefühl dorthin, da ich den Therapeuten nicht traue.
@Koboldin
Ich glaube Du wohnst nicht weit von Düsseldorf entfernt, oder?
Nikki
Himmel2
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von Himmel2 »

Liebe Nicki

Du hast richtig gemerkt,Dein Mann sitzt sehr tief in der Depression fest.Es gibt zwei Typen von Verhaltensweisen.Der eine weint den ganzen Tag u. die anderen die vorallem die Gefühle durch das Weinen nicht rauslassen können,werden aggressiv.
Alles was man sagt, geht bei dem depressiven Menschen ins emotionale Gefühlszentrum (was in der Depression sofort die Situation negativ bewertet, ohne zu filtern und auseinander zu halten, was ist gut u. was ist nicht so gut)u. es wird sofort im Handeln u. Verhalten sichtbar.Der Betroffene merkt es nicht einmal wie extrem er reagiert.Erst später wird ihm sein Handeln bewußt u.er schämt sich dafür.Sein Selbstwertgefühl läuft immer weiter gegen Null.Durch Deinen Erzählungen kann ich mir vorstellen, daß er sich eigentlich nicht von Dir trennen will.(die Wohnung in Deiner Nähe)Er kommt einfach mit sich selbst u. seinen caotischen Gefühlen nicht mehr zu recht.Er muß lernen seine Krankheit zu akzeptieren u.wie er damit umgehen soll.Man sollte nicht alles was ein depressiver Mensch sagt, auf die Goldwage legen.Wenn man das macht,gibt es nur Streit u. Verletzungen.Es kann passieren das Dein Mann zur Zeit auch noch keine Einsicht haben wird,warum es bei Euch so eskaliert ist.Sei bitte auf alles gefaßt bei dieser Sitzung.Manche Menschen müssen erst ganz tief fallen,bevor ihnen einiges bewußt wird, zu akzeptieren ,zu verzeihen u. sich selber auch mal Fehler ein zu gestehen.
Beobachte mal ob er sehr emotional oder eher ruhig reagiert.
Ich hoffe für Euch beide,ihr könnt das Vorgefallene etwas bearbeiten.Dein Part in dieser Beziehung ist jetzt doppelt so schwer.

Viel,viel,viel Kraft! Heide !
sunshine45
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Petra,
Du sitzt jetzt gerade in dem Gespräch mit Deinem Mann und Therapeuten. Ich drück Dir fest die Daumen und hoffe, dass Du aus dem Gespräch etwas mehr Klarheit für Dich bekommen kannst.
Vielleicht magst Du uns ja mal hier berichten.
Ich arbeite in Düsseldorf und wohne etwas entfernt von hier.
Ich habe mein Profil geöffnet, sodass Du mir eine e-mail schicken könntest, wenn Du möchtest.
Ich denke an Dich und kann mir ansatzweise vorstellen wie Du Dich fühlst.
Auch wir hatten leider schon mal eine ähnliche Situation, die zum Glück aber längst nicht so heftig war wie bei Dir, aber bei mir auch sehr viel ausgelöst hat.
Alles Gute und bis später
Herzliche Grüße
von der Koboldin
Love it, leave it or change it!
Nikki
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von Nikki »

So, es ist geschafft. O. trägt keinen Ehering mehr. Er schildert die Gewaltanwendung sehr milde. Seine Konsequenz aus der Eskalation ist Trennung, Gespräche mit mir nur in Gegenwart der Therapeuten. Gestern hat er sich ein gebrauchtes Auto gekauft, im übrigen den gleichen Fahrzeugtypen, wie ich ihn als Hundeauto fahre. Finde ich schon seltsam. Er sucht ein neues zuhause, ob ein möbliertes Zimmer oder Wohnung, ist wohl noch offen.
Die Schlüssel habe ich heute bei der Polizei abgeholt. Ich werde keine weiteren Maßnahmen mehr unternehmen.
Positiv überrascht war ich von der Haltung der Oberärtzin: war haben über die letzten Wochen gesprochen, die Verhaltensänderung meines Mannes, und über den Ablauf unserer Beziehung in den letzten beiden Jahren. Das hat mir gut getan, denn ich habe Verständnis erfahren.
Ich habe einen geliebten Menschen Anfang September in die Klinik gebracht und stehe nun vor den Scherben. Aber auch einem Neuanfang...
Euch alles Gute
Nikki
Nikki
Helvetia
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von Helvetia »

Liebe Nikki,
da war meine Intuition doch nicht so schlecht und ich bin froh, dass Du Dich gemeldet hast. Bitte entschuldige, dass ich mich nicht gleich gemeldet habe, aber ich sehe, dass Du rege Unterstützung erhalten hast. @Koboldine: Du findest wirklich immer die passenden Worte - ich finde Deine Beiträge toll.
Beim Lesen Deiner Zeilen sind mir wirklich kalte Schauer über den Körper gelaufen -ich bin geschockt! Du bist wirklich eine tapfere Frau. Ich glaube nicht, dass ich so ein Vorkommnis vergessen könnte und vielleicht gibt Dir die räumliche Trennung die Möglichkeit auch über Deine Zukunftswünsche nachzudenken.
Vielleicht kommt er erst so langsam auf den Punkt, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen und das setzt bei ihm diese Aggressionen frei. Das heisst aber nicht, dass ich das akzeptieren könnte - bei allem Verständnis und da hast Du sicher richtig und konsequent gehandelt. Das Thema Agressivität in der Depression kenn ich von meinem Mann gar nicht. Ich denke schon, dass es auch ein Neuanfang für Euch beide sein kann, wenn er mit sich im Reinen ist und ich denke, dass Du da auch viel Geduld hast. Sicher brauchst auch Du Zeit, um Deine Gedanken zu ordnen und Dir klar zu werden, was DU in Deinem zukünftigen Leben willst. Ich drücke Dich und wünsche Dir viel Kraft und viele gute Freunde! Leider wohne ich in einer ganz andern Ecke, sonst hätte ich mich gerne Eurem Treffen angeschlossen.
Deine Helvetia
Himmel2
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Registriert: 16. Mai 2008, 21:02

Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von Himmel2 »

Hallo Nicki

Diese Reaktion von ihm konnte ich mir denken.Bockig u. keine Einsicht,wie ein Teenager.Du hast vollkommen recht,solche Übergriffe werden oft als mild geschildert.Man müßte eigentlich einen Spiegel dabei haben, das der jenige vor sich selber erschrickt.Manche merken es einfach nicht,wie extrem sie oft überreagieren.Wenn ich richtig liege,wird Dein Mann jetzt erst mal besser drauf sein.Sein Wunsch alleine zu sein geht jetzt in Erfüllung. Ist auch gut so, da er extrem reagiert.Nach diesem Hoch wird erst mal ein tiefes Tief kommen.Dies bringt ihn wieder schmerzlich auf den Boden der Tatsachen zurück.(Ich glaube nicht das der Grund Eure Beziehung ist )Es kann sein das er irgend wann einmal auf Dich zu kommt,wenn darauß auch keine Beziehung mehr wird, vielleicht kannst Du ihm verzeihen.
Z.B. Unserer Situation einen Tag später nach der Ohrfeige.-Ich entschuldigte mich daß ich ihn gereizt habe(eigentlich ein banaler Grund, es ging um das Thema Sex,jeder Mann hätte sich darüber gefreut,bei meinen Mann erzeugte es Druck)-seine Reaktion=keine Reaktion,-Ich fragte ihn ob er sich nicht entschuldigen möchte,-darauf die Antwort:"Ich hätte es verdient!
Wie es einen gefühlsmäßig dabei geht, kannst Du Dir ja vorstellen!Ich bin heute noch bei meinen Mann, weil ich mir solche Reaktionen nicht erklären konnte.In den ganzen Jahren kam so etwas nie vor.Ich und die Kinder waren sein ein u.alles.Es ist die Depression die einen so böse werden läßt!Leider,leider!Heute kann mein Mann besser mit seiner Depression umgehen u. es kommt auch nicht mehr zu solchen Zwischenfällen.Er sagt mir jetzt öfters was mit ihm los ist u. ich kann dann besser reagieren.Aber ganz wichtig dabei ist,er muß seine Erkrankung akzeptieren u. wir als Angehörige natürlich auch.

Liebe Grüße Heide!
Nikki
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Re: stationärer Aufenthalt meines Mannes

Beitrag von Nikki »

Hallo,
am Freitag sagte mir meine Therapeutin, dass es ganz häufig zu Eskalationen führt, wenn soviel in der Kindheit herumgewühlt wird.
Gestern rief O. Sohn an, er studiert in Dänemark. Wir haben lange und sehr angenehm telefoniert. Sein Sohn hatte sich seit dem letzten tel. mit O. Sorgen gemacht, da er nicht verstehen konnte, dasss er sich mit dem Gedanken des Alleinlebens auseinandersetzte. Er hat sich gefragt, warum, da sein Vater seit der Beziehung mit mir immer einen glücklichen Eindruck machte.Er erzählte, dass O. nie über seine Kindheit gesprochen hat.Ich glaube, dass hier wirklich das Grundproblem liegt. Sein Sohn sagt recht zutreffend: entweder die kriegen das jetzt weg oder das wird nie mehr was mit ihm.
Nikki
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