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tomahawk

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Beitrag von tomahawk »

Sorry, aber ich weiss noch nicht so genau wo ich schreiben soll bzw. wer mir überhaupt helfen kann.

Bin nach ca. 22 Wochen AU inkl. 10 Wochen Klinik (Rhein-Klinik) noch weiterhin AU bis mein behandelnder Arzt aus dem Urlaub zurück ist (05.08.)

Ich weiss überhaupt nicht wie es beruflich weitergehen soll. Der Gedanke an den Job macht mir Angst.

Jetzt kommt hinzu, dass der Kindesunterhalt für meine Tochter (12) neu berechnet wurde und ich völlig überfordert bin mit dieser Situation.

Die Berechnung des Jugendamtes ist nicht korrekt und muss von einem Fachmann geprüft werden. Ich kann mir aber finanziell keinen mehr leisten. Eine Unterstützung bekomme ich nicht.

Ich erlebe meinen sozialen Abstieg erlebe wie es mich wieder völlig nach unten zieht.

Es fühlt sich so aussichtslos an und ich weiss nicht mehr weiter.

Denke so oft nur noch ans Aufgeben.

Die örtliche Schuldnerberatung spricht von einem Jahr Wartezeit. Bis dahin ist es logischer Weise zu spät.

Sollte ich wieder arbeiten müssen dann muss ich mich für den Standort München entscheiden. Folglich steht ein Umzug und neue finanzielle Probleme vor der Türe. In der aktuellen Dienststelle ist das Arbeiten für mich völlig unerträglich.

Privat macht das chaotische Wesen meiner Partnerin mir sehr zu schaffen.

Anmerkung: nehme seit mehreren Wochen Mirtazapin 30 mg abends. Das bremst ziemlich und ich muss es möglichst am frühen Abend einnehmen. Der Abend ist dann quasi gelaufen aber andernfalls ist der kommende Tag im Eimer.

Aktuelle Diagnose F32.1 (Belastungsdepression nenne ich es mal unter anderem)

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cool
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Re: SOS

Beitrag von cool »

Lieber Klaus,

ich schreibe morgen was dazu. Muss ins Bett.
Es gibt für alle deine aufgezählten Baustellen eine Lösung.
Ich wollte mich nur kurz melden, weil du noch keine Antwort bekommen hast.

Liebe Grüße Cool
Tabby
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Re: SOS

Beitrag von Tabby »

Als einer der ersten Schritte:

Hallo Klaus, wie wäre es damit, deine Dienstfähigkeit überprüfen zu lassen ?
Tabby
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Re: SOS

Beitrag von Tabby »

cool
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Re: SOS

Beitrag von cool »

Hallo Klaus,

ich fange mal mit dem Kindesunterhalt und der neuen Berechnung durch das Jugendamt (JA) an.

Du hast sicher einen schriftlichen Bescheid bekommen und da müsste auch eine Rechtsbehelfsbelehrung drauf sein. Meist am Ende oder auf der Rückseite eines Bescheides.
Evtl. willst Du/musst Du Widerspruch gegen den Bescheid einlegen. Der Widerspruch ist an eine Frist gebunden. (4 Wochen oder 1 Monat ???)
Welches Datum hat der Bescheid ? Welcher Poststempel ? Umschlag aufheben !

Du hast geschrieben, dass die Berechnung/der Bescheid nicht korrekt ist. Was ist Dir als Laie bereits aufgefallen ? (Rechenfehler ; JA geht von falschen Voraussetzungen aus ;
sie haben neuere Unterlagen, z.b. zum Einkommen nicht berücksichtigt,......)
Suche Unterlagen, die Dich "entlasten", z.B. aktueller Einkommensnachweis, schon mal raus und kopiere sie.

Ich habe dieses Forum gefunden. Evtl. ist es hilfreich. Du kannst dort auch Deine Fragen stellen. Die Leute dort scheinen hilfsbereit und nicht völlig ahnungslos, was die Materie angeht.
http://www.vatersein.de/Forum-action-pr ... 11954.html

Welche Paragraphen und Rechtsgrundlagen (Gesetze) sind in dem Bescheid genannt ? Evtl. gibt es Unterschiede, je nachdem in welchem Bundesland man lebt. (???) Ich habe von der "Düsseldorfer Tabelle" gelesen. Die scheint bundesweit angewendet zu werden. (???)

Was ich nicht weiss ist, ob es doch eine (kostenlose) Beratungsstelle für Unterhaltspflichtige gibt.

Das oben sind nur Gedanken dazu, wie Du Dir evtl. selbst helfen kannst.
Und wie Du die Sache Schritt für Schritt angehst. Das ist nämlich in der Depression ganz schwer.
Du könntest Dir auch in Ruhe überlegen, ob jemand in Deinem Bekanntenkreis sich mal die Unterlagen in Ruhe anschaut.
Evtl. könntest Du auch beim JA anrufen oder vorbeischauen. Vielleicht bringt das auch etwas Klarheit.

Ich weiss, ist alles viel und schwer.
Wichtig ist jetzt, dass Du keine Frist versäumst.

Widerspruch kann man auch "zur Fristwahrung" einlegen, mit dem Hinweis, dass man die Begründung und evtl. Unterlagen nachreicht.
Einen Widerspruch kann man auch wieder zurückziehen.

Das sind alles keine rechtsverbindlichen Auskünfte !

Zu den anderen Baustellen später mehr.

Viele Grüße Cool
cool
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Re: SOS

Beitrag von cool »

cool
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Re: SOS

Beitrag von cool »

Da das alles, was alleine den Unterhalt angeht, unheimlich viele Informationen sind und Du aufgrund der Depression (Konzentration, Antrieb,...) Hilfe brauchst, könntest Du Dich vielleicht an den Sozialpsychiatrischen Dienst wenden.

Damit du siehst was so ein Sozialpsychiatrischer Dienst ist und was die machen, habe ich Dir (als Beispiel) die Seite von der Stadt Wolfsburg rausgesucht.
Links am Rand kannst du weiter klicken und noch mehr drüber lesen.
http://www.wolfsburg.de/verwaltung/sozi ... ienst/wen/

Kennst Du Dich mit der Suchmaschine google aus ?
Wenn du dort die Stichworte "Sozialpsychiatrischer Dienst" und deine Stadt oder die nächst größere eingibst, findest du einen SpD in Deiner Nähe.
http://www.google.de

Die kennen sich auf alle Fälle aus, welche Anlaufstellen es vor Ort gibt. Es wäre sicher gut, wenn Dir jemand den Schreib- und Paragraphenkram abnimmt.

Liebe Grüße Cool
Denker
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Re: SOS

Beitrag von Denker »

Hallo Klaus,
Polarbärchen hat dir ja schon viele Tipps gegeben. Ich möchte nur eines hinzufügen: In NRW ist für viele Verwaltungsakte seit Anfang 2008 der Weg des Widerspruchs abgeschafft worden. Man muss dann gleich eine Klage einreichen! Was für dich zutrifft, siehtst du anhand der Rechtshilfebelehrung auf deinem Bescheid.

Wenn die Fehler aber für dich bereits so offensichtlich sind, solltest dun zunächst das Gespräch mit der Behörde suchen. Die sind an einer Flut von Klagen auch nicht so wirklich interessiert.

Liebe Grüße
Denker
tomahawk

Re: SOS

Beitrag von tomahawk »

Vielen Dank für diese guten Tipps!

Also das Schreiben des Kreisjugendamtes enthält tatsächlich "keinen Rechtsbehelf".

Werde aber dorthin schreiben und auf den Rechenfehler verweisen und um eine "Neuberechnung" bitten.

Ich bin bereits Mitglied im Verein Väteraufbruch für Kinder (http://www.vafk.de) jedoch habe ich unter anderem einen jahrelangen Scheidungskrieg, Kindsentzug usw. hinter mir und dabei einiges gelernt. Unter anderem das man sich in Deutschland sogar das bestehende Recht per Anwalt und Richter "erkaufen" / "bestätigen" muss. Vor allem nach dem Motto: Haste Geld dann verteidige dich - haste keins dann nimm einfach alles hin.

Ich bin es müde zu kämpfen.

Aber mal sehen was sich machen lässt.

Übrigens erkennt das Jugendamt selbstverständlich meine Schulden nicht als Last an (vor allem durch die Scheidung entstanden). Ich habe schließlich versäumt damals für jede Mark zu belegen warum, wofür, usw.

Die Tipps zum Beamtenrecht sind sehr interessant!!

Auch hierfür zunächst vielen, vielen Dank!


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cool
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Re: SOS

Beitrag von cool »

Danke Denker

Lieber Klaus,

das mit dem Brief an das Jugendamt ist eine gute Lösung.

Dann steht der Termin bei deinem Arzt an.
Bevor du an den Job denkst, solltest du erst an deine Gesundheit denken.
Falls du noch keinen Termin hast, rufe dort an und mache einen aus.

Er wird sich erst mal erkundigen, wie du "seinen" Urlaub verbracht hast und wie du mit den Medikameten zurecht kommst.
Die Arbeitsfähigkeit ist natürlich auch ein Thema.
Hast du schon einmal etwas von einer Wiedereingliederung gehört ? Man fängt da nach einem Plan mit reduzierten Stunden an, die sich langsam steigern.

Wegen der Dienstunfähigkeit :
Ich habe das Verfahren schon mehrmals durchlaufen. Nach längerer Krankheit macht der Dienstherr für Dich einen Termin beim Amtsarzt aus. In Bayern ist der vom Gesundheitsamt. Du bekommst dann einen Termin vom Gesundheitsamt genannt. Mein Gesundheitsamt ist ziemlich überlastet. Einmal hat sich der Dienstherr an die gewandt und mich "angemeldet". Der nächste freie Termin war dann 3 Monate später.

Ich habe jedesmal eine Wiedereingliederung gemacht. Und dann wieder voll gearbeitet.

Falls du Dich noch nicht fit fühlst und z.B. mit dem "normalen" Leben noch nicht klar kommst, würde ich mich erstmal weiter krank schreiben lassen. Eine evtl. Einladung zum Amtsarzt kommt irgendwann von alleine.

Wieviel Pension du evtl. bekommst, hängt von den Dienstjahren ab und in welcher Besoldungsgruppe Du bist. Ich habe mir das mal anhand einer Internetseite für mich ausgerechnet. Ist aber schon länger her und ich weiss die Seite nicht mehr.

Was tust Du sonst noch für Deine Gesundheit außer Medikamente und Arztbesuche ?
Machst du Psychotherapie ? Besuchst du eine Selbsthilfegruppe ?
Wie strukturierst Du Deine Tage und Wochen ?

Viele Grüße Cool
tomahawk

Re: SOS

Beitrag von tomahawk »

Ab 08.09. ist mein Doc. erst wieder im Dienst. Bin bis dahin AU geschrieben seitens seiner Vertretung.

Bin seit 18 Jahren in einer Bundesbehörde als Beamter im mittleren Dienst, geschieden und zahle entspr. Kindesunterhalt.

Ich habe u.a. mit Kindesentzug, Mobbing, finanz. Sorgen und erheblichen Veränderungen am Arbeitsplatz zu kämpfen. Zwischenzeitlich komme ich mit Klimaanlage, Neonlicht, keine freie Sicht nach draußen uvam. nicht mehr klar. Mein örtl. Dienstvorgesetzter verlangt von mir 140% Leistung!

Würde den Job so gern aufgeben aber es gibt keine Alternative. Ich weiss noch nicht was mein Arzt vorschlagen wird und wie es weiter gehen wird. Das belastet mich noch mehr.

Ich denke ich muss zunächst den Termin bei meinem Doc. abwarten und dann sehen wie es weitergeht.

Fühle mich einfach überfordert zur Zeit.

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Tabby
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Registriert: 4. Jun 2003, 00:30

Re: SOS

Beitrag von Tabby »

Die paar Tage schaffst du sicher Klaus.

Ich drücke die Daumen, dass der Arzt dein Anliegen unterstützt.

Übrigens, die Erfahrung im Bekanntenkreis zeigt, dass EU-Rente Beamten leichter gewährt wird als sonstigen Versicherten, nur Mut.
tomahawk

Re: SOS

Beitrag von tomahawk »

Ich habe den Eindruck mein Arzt versteht meine Problematik nicht.

Im ersten 10-Minuten-Termin nach seinem Urlaub hat er mir das Mirtazapin von 30mg auf 45mg erhöht und mir ein Rezept für 100 Tabletten sowie eine AU bis zum 28.09. mit gegeben.

Heute im Termin rät er mir zum Umzug nach München in eine WG. Der Arbeitsplatz wäre dort evtl. ja angenehmer als in der jetztigen Dienststelle.

Das ich im Job seit jeher mit Mobbing zu tun habe und ich da in einer tiefen Sackgasse stecke und ich es kaum aushalte im hermetisch abgerigelten Bereich zu arbeiten will er nicht verstehen.

Ich fühle mich müde, fertig, und weiß überhaupt nicht mehr weiter. Er meint er könne mich ja nicht sooo lange krankschreiben. Nach nun 4 Wochen liegt offensichtlich noch immer kein Bericht der Rhein-Klinik vor.

Ich möchte am liebsten alles aufgeben.

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sek__knd
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Re: SOS

Beitrag von sek__knd »

Hallo Klaus,
wenn ich dies so alles lese, ist es nicht die Unterstützung, die man von einem Arzt erwartet.

Warum kann dich dein Doc nicht länger AU schreiben?

Leider, solltest du selbst einmal "Druck ausüben", zwecks den Befunden der Klinik.
Schreib der Klinik doch bitte selbst ein paar Zeilen oder tel. mit dieser, übe Druck aus.
Sicherlich ist dies für dich in deiner momentanen Situation nicht leicht, jedoch ist "unser System" einmal so. - Leider.
Der einzelne Mensch mit seiner Lebensgeschichte wird nicht wahrgenommen.

Konntest du in deiner "Unterhaltsgeschichte" schon etwas eruieren?
Auch wenn es dir verständlicher Weise unmöglich/schwer fällt, du mußt hier ebenfalls handeln !!!

Sorry, viele Fragen von mir, und Ratschläge, welche viel Kraft benötigen.

Glaube mir Klaus, ich kann es nachfühlen, wenn von jeder Seite, irgendwelche Probleme, auf einen eintreffen, und
man(n) / Frau liegt schon am Boden.

Denk an dich und deinen Nachwuchs !!!!

Liebe Grüße und eine gute Nacht

S E K
cool
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Re: SOS

Beitrag von cool »

Lieber Klaus,

ich zitiere Dich :
"Würde den Job so gern aufgeben aber es gibt keine Alternative."

Ich kann das nur unterschreiben. Bzw. konnte ich das lange Jahre lang.
Der viel beneidete Beamtenstatus hat eben auch seine Nachteile. Aber das versteht wohl nur ein Beamter.

Du brauchst Unterstützung. Einen engagierten Arzt z.B., der Erfahrung mit Wiedereingliederungen hat. Evtl. rufst Du mal direkt in deiner alten Klinik an wegen den Berichten.

Manche Behörden sind inzwischen soweit, dass die Personalchefs in Wiedereingliederungsmanagement geschult werden. Unter anderem weil es sich nicht rechnet, eine geschundene Seele wieder in die gleiche Situation reinzustecken.

Personalrat könnte auch ein Ansprechpartner sein.

Kurz und knapp : Gehe nicht wieder arbeiten, bevor du nicht fit bist. Versuche Unterstützung zu bekommen, dass du unter ganz normalen Rahmenbedingungen arbeiten kannst. Und mache eine Wiedereingliederung.

Falls du keine Unterstützung bekommst warte die Einladung zum Amtsarzt ab. Meine letzte war im Gespräch zwar etwas streng. Zu meinem Dienstherrn aber auch . In Ihrer Stellungnahme stand nämlich drin, was der Arbeitgeber zu tun hat. Fürsorgepflicht !

Meine Lage hat sich gebessert. Trotzdem ist es noch immer ein Kampf.
Und ich habe auch eine klare Linie für mich gefunden. Sollte ich trotz Medikamenten und Therapie nochmals schwer psychisch krank werden, beantrage ich selbst die Untersuchung auf Dienstfähigkeit durch den Amtsarzt. Das geht nämlich auch.

Deine und meine Pension wird nicht gerade üppig sein. Aber die Gesundheit geht vor.

Da fällt mir noch dieser schöne Spruch ein :
"Der Rock des Beamten ist kurz, aber er wärmt."

Viele Grüße Cool
tomahawk

Re: SOS

Beitrag von tomahawk »

@SEK:
Vielen Dank für diese Unterstützung!
Ich habe das Gefühl der Doc. ist so sehr überlastet das es auch für ihn "einfacher" ist, wenn ich wegziehe. Ein Patient mehr oder weniger macht ihm doch nichts aus. Ich fühle mich einfach nicht ausreichend von ihm verstanden.
Das mit dem Unterhalt ist insoweit klar. Ich warte nun auf ein ok für mein Angebot der Ratenzahlung für die Nachzahlung. Allerdings ist es mal wieder typisch: meine Schulden können nicht anerkannt werden als Belastung deren Entstehung mit der Scheidung einhergeht. Denn; merke: Jeder Cent ist exakt nachzuweisen. Das heißt, wieviel-wofür-warum und warum nicht anders... Hätte ich nur vor vielen Jahren schon wissen müssen..

@polarbärchen:
Auch dir vielen vielen Dank für diese guten Worte!!! Den Wiedereingliederungsschein schon mal als Muster; den hat mir mein Doc. am Freitag mitgegeben. Bei mir ist es so, dass ich offensichtlich nicht in den öffentlichen Dienst hineinpasse - nun aber mit 38 Jahren bereits 18 Jahre als Beamter tätig bin. Ich habe speziell in NRW immer wieder mit Mobbing zu kämpfen. Hilfe gibt es nur über den Rechtsanwalt - und den kann ich mir nicht mehr leisten! Ich werde "gedrängt" statt 100% eben 140% zu leisten. So mein Dienststellenleiter im Vieraugengespräch. Ich werde immer wieder quasi gezwungen, vor Videokameras gegen geltende Dienstbestimmungen zu arbeiten. Da ich dies zwischenzeitlich ablehne (versuche es wenigstens) bekomme ich das selbstverständlich bis zu den Herren Personalreferenten zu spüren. Ich bin eben ein Problemfall.... Dazu sagt mein Arzt: Seien Sie doch froh; in der freien Wirtschaft hätten sie längst ihren Arbeitsplatz nicht mehr....

Ich fühle mich ein wenig wie auf einer Achterbahn und sehe gelegentlich auch den "Notausgang" wieder in Nähe... Trotz 45mg Mirtazapin, Fischölkapseln, Brottrunk, usw.

Trotzdem habe ich nun schriftlich in der Personalabteilung angefragt ob eine Wiedereingliederung auch zum Beispiel in München möglich wäre um dabei diese Dienststelle überhaupt einmal kennen zulernen.

Montag werde ich mich nun mal um die Rhein-Klinik kümmern. Denn im Abschlussbericht sollten auch "Empfehlungen zum Arbeitsplatz" enthalten sein.

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cool
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: SOS

Beitrag von cool »

Hallo Klaus,

ein ganz fettes Lob dafür, dass Du alles nacheinander angehst.
Eine Wiedereingliederung in München hätte den Vorteil, dass Du wirklich "ganz neu" anfängst.
UND (!) in München gibt es ein regelmässiges Treffen von Leuten aus dem Forum. Ca. monatlich in unserem Stammlokal. Und manchmal verabredet man sich auch so mit jemandem.
Du wärst also nicht allein in München.

Viele Grüße Cool
tomahawk

Re: SOS

Beitrag von tomahawk »

Vor fünf Wochen bin ich aus der Klinik entlassen worden. Bis heute ist die Klinik nicht in der Lage den endgüligen Entlassungsbericht fertigzustellen. Habe erfolglos dorthin geschrieben und vor wenigen Tagen auch angerufen. "Sie arbeiten daran..."

Therapie hat seit dem keine stattgefunden weil der Doc. auch nach Worten aus der SHG wohl tatsächlich nur für die Medikamente und AU zuständig ist. Warum sagt mir das niemand? Warum spricht dieser Arzt nicht Tacheles? Was soll das?

Nach Rücksprache mit der KV und Betroffenen habe ich nun immerhin noch 2 Termine bei 2 Verhaltenstherapeuten bekommen können. Zwei Tage bevor die AU abläuft.

Dieser Stillstand und das Verahlten meines Doc. macht mich einfach wütend!

Ist eine Praxis für Psychiatrie und Psychotherapie tatsächlich nur in der Lage Tabletten zu verschreiben, die Dosis zu erhöhen, vorübergehend AU auszustellen, während des Therapiegesprächs nach Wohngemeinschaften in München zu suchen; aber nicht willens mir bei meiner mittelgradigen bis schweren Belastungsdepression zu helfen?

Sorry aber ich kapier das nicht!

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BeAk

Re: SOS

Beitrag von BeAk »

Lieber Klaus,

kann es sein, das Du bei dem Arzt auch nur von Therapie gesprochen hast?
Eine Therapie hast Du doch bekommen. Eine ärztliche Therapie besteht nur mal in der Regel aus Medikamenten und stützenden Gesprächen.

Willst Du eine Psychotherapie machen, mußt Du nach Psychotherapie verlangen, am besten beim Psychotherapeuten selber.
Das kann ein ärztlicher Psychotherapeut sein oder auch ein psychologischer Psychotherapeut.
tomahawk

Re: SOS

Beitrag von tomahawk »

Ich bin bisher davon ausgegangen das, wenn ich in eine Praxis für Psychiatrie UND Psychotherapie gehe, dort auch "Psychotherape" erhalte.

Nur mit 45mg Mirtazapin gebe ich mich nicht zu frieden. Diese hätte mir auch ein Allgemeinmediziner nach Empfehlung der Klinik weiter verschrieben!

Sorry, aber ich bin einfach maßlos enttäuscht über dieses Abkassieren der Krankenkasse und diese unmögliche Art und Weise.

Ich sprach gezielt div. Dinge an und er meint ein Umzug ins Blaue wäre die Lösung.
Offensichtlich fehlt ihm jegliche Kenntnis darüber was im öffentlichen Dienst los ist!

Mehrmals musste ich ihn erinnern was überhaupt mein Job ist....

Umstrukturierungen, Automatisierungen, Strukturwandel, Erpressung, Mobbing,.... Dazu meint er nur ich solle froh sein Beamter zu sein - in der freien Wirtschaft hätte ich den Job schon nicht mehr....

Mir fehlen einfach die Worte - vllt. fehlt mir auch nur nach über 20 Wochen AU die Geduld....

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BeAk

Re: SOS

Beitrag von BeAk »

Lieber Klaus,

Du hast Dich an eine Arzt gewannt der auch Psychotherapeut ist, aber es besteht offensichtlich kein Vertrauensverhältniss zu diesem Arzt. Eine Psychotherapie bei ihm wäre also sinnlos.

Suche Dir jemanden, bei dem Du Dich gut aufgehoben fühlst.
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