Hänge wieder im Schacht- Bitte um Antworten!
Verfasst: 25. Okt 2005, 15:18
Hallo Leute,
lange Zeit habe ich in diesem Forum nicht mehr geschrieben. Ich hatte auch monatelang keine großartigen Depressionsbeschwerden.
Hier und da mal in ein "Schlagloch" geraten, aber konnte mich recht schnell und mit Hilfe von Partner und Therapeut aus der kleinen Krise helfen.
Ich habe vor Gericht eine gute Abfindung aushandeln können (Frühjahr2005) und konnte mich endlich von der Last des alten Arbeitgebers befreeien.
Voller Elan, aber mit Ruhe und ohne Druck, plante ich meine neue berufliche Zukunft. Zur Zeit beziehe ich noch Arbeitslosengeld.
Im Sommer hatte ich ein Gespräch mit meinem Arbeitsberater und der wollte wissen, ob ich mich zu einer beruflichen Reha-Maßnahme entscheide oder nicht. Zu jener Zeit fühlte ich mich so top, dass ich keine Zeit verschwenden wollte und deswegen keine berufliche Reha-Schulung befürwortete. Stattdessen wählte ich die Alternative der Selbstständigleit. Das heißt, ich besuchte zunächst Seminare wie Existenzgründungsveranstaltungen etc. und versuchte eine Broschüre nach der anderen zu lesen. Versuchte, wie gesagt. Es fällt mir schwer, all diese Informationsflut aufzunehmen und lese stattdessen allgemeine Literatur zur Entspannung. Ich bin über vierzig und sehe meine Lage durchaus realistisch. Da habe ich kaum eine Chance, bei all dem Stellenabbau eine Anstellung zu bekommen. Ich will keine Millionen verdienen, nur mein Auskommen mit meinem Einkommen haben. Es gibt Phasen, da bin ich richtig gut drauf und es scheint, es würde mir alles gelingen. Aber das spielt sich nur im Kopf ab. Wenn ich meine guten Gedanken in Aktionen umsetzen will, da klappt es nicht. Habe diese Woche wieder einige Infoveranstaltungen, dazu muss ich mich zwingen. Nächste Woche will mein Arbeitsberater den Stand meiner Planung erfahren. Er steht auch unter Druck seines Vorgesetzten, da er alles protokollieren muss, was seine "Schäflein" so machen. Aber ich habe noch nicht viel gemacht, zumal auch schon Seminare (wegen zu wenig Anmeldungen)ausgefallen sind. Bis Februar kriege ich noch
Arbeitslosengeld, das heißt ich bekäme auch die Förderung zum Selbstständigmachen.
Eine ehemalige Kollegin, die jetzt auch wieder eine neue Arbeit hat, sagte mir, ich sollte mich bei Ihrer Firma bewerben. Da könnte ich gute Chancen haben. Aber ich kann mich zum Schreiben der Bewernung nicht aufraffen. Ich schiebe es nur vor mir her.
Vor ein paar Tagen rief ich die ehemalige Kollegin an und sagte ihr (um mein Gewissen zu beruhigen), dass ich an der Bewerbung arbeite, und dass sie in den nächsten Tagen verschickt werde. Stimmt aber nicht. Mir ist alles zuviel. Traue mich nicht. Habe Angst vor dem Neuanfang, Angst vor dem Versagen, bin wieder total antriebslos. Außerdem bin ich nur noch müde und könnte schlafen.
Träume auch schlecht. Tja, ich glaube, sie ist wieder da, die Depression oder ich habe sie nur verdrängt.
Mit der Bitte um Antworten
ff
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lange Zeit habe ich in diesem Forum nicht mehr geschrieben. Ich hatte auch monatelang keine großartigen Depressionsbeschwerden.
Hier und da mal in ein "Schlagloch" geraten, aber konnte mich recht schnell und mit Hilfe von Partner und Therapeut aus der kleinen Krise helfen.
Ich habe vor Gericht eine gute Abfindung aushandeln können (Frühjahr2005) und konnte mich endlich von der Last des alten Arbeitgebers befreeien.
Voller Elan, aber mit Ruhe und ohne Druck, plante ich meine neue berufliche Zukunft. Zur Zeit beziehe ich noch Arbeitslosengeld.
Im Sommer hatte ich ein Gespräch mit meinem Arbeitsberater und der wollte wissen, ob ich mich zu einer beruflichen Reha-Maßnahme entscheide oder nicht. Zu jener Zeit fühlte ich mich so top, dass ich keine Zeit verschwenden wollte und deswegen keine berufliche Reha-Schulung befürwortete. Stattdessen wählte ich die Alternative der Selbstständigleit. Das heißt, ich besuchte zunächst Seminare wie Existenzgründungsveranstaltungen etc. und versuchte eine Broschüre nach der anderen zu lesen. Versuchte, wie gesagt. Es fällt mir schwer, all diese Informationsflut aufzunehmen und lese stattdessen allgemeine Literatur zur Entspannung. Ich bin über vierzig und sehe meine Lage durchaus realistisch. Da habe ich kaum eine Chance, bei all dem Stellenabbau eine Anstellung zu bekommen. Ich will keine Millionen verdienen, nur mein Auskommen mit meinem Einkommen haben. Es gibt Phasen, da bin ich richtig gut drauf und es scheint, es würde mir alles gelingen. Aber das spielt sich nur im Kopf ab. Wenn ich meine guten Gedanken in Aktionen umsetzen will, da klappt es nicht. Habe diese Woche wieder einige Infoveranstaltungen, dazu muss ich mich zwingen. Nächste Woche will mein Arbeitsberater den Stand meiner Planung erfahren. Er steht auch unter Druck seines Vorgesetzten, da er alles protokollieren muss, was seine "Schäflein" so machen. Aber ich habe noch nicht viel gemacht, zumal auch schon Seminare (wegen zu wenig Anmeldungen)ausgefallen sind. Bis Februar kriege ich noch
Arbeitslosengeld, das heißt ich bekäme auch die Förderung zum Selbstständigmachen.
Eine ehemalige Kollegin, die jetzt auch wieder eine neue Arbeit hat, sagte mir, ich sollte mich bei Ihrer Firma bewerben. Da könnte ich gute Chancen haben. Aber ich kann mich zum Schreiben der Bewernung nicht aufraffen. Ich schiebe es nur vor mir her.
Vor ein paar Tagen rief ich die ehemalige Kollegin an und sagte ihr (um mein Gewissen zu beruhigen), dass ich an der Bewerbung arbeite, und dass sie in den nächsten Tagen verschickt werde. Stimmt aber nicht. Mir ist alles zuviel. Traue mich nicht. Habe Angst vor dem Neuanfang, Angst vor dem Versagen, bin wieder total antriebslos. Außerdem bin ich nur noch müde und könnte schlafen.
Träume auch schlecht. Tja, ich glaube, sie ist wieder da, die Depression oder ich habe sie nur verdrängt.
Mit der Bitte um Antworten
ff
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