Hänge wieder im Schacht- Bitte um Antworten!

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ff
Beiträge: 80
Registriert: 25. Aug 2003, 22:44

Hänge wieder im Schacht- Bitte um Antworten!

Beitrag von ff »

Hallo Leute,

lange Zeit habe ich in diesem Forum nicht mehr geschrieben. Ich hatte auch monatelang keine großartigen Depressionsbeschwerden.
Hier und da mal in ein "Schlagloch" geraten, aber konnte mich recht schnell und mit Hilfe von Partner und Therapeut aus der kleinen Krise helfen.
Ich habe vor Gericht eine gute Abfindung aushandeln können (Frühjahr2005) und konnte mich endlich von der Last des alten Arbeitgebers befreeien.
Voller Elan, aber mit Ruhe und ohne Druck, plante ich meine neue berufliche Zukunft. Zur Zeit beziehe ich noch Arbeitslosengeld.
Im Sommer hatte ich ein Gespräch mit meinem Arbeitsberater und der wollte wissen, ob ich mich zu einer beruflichen Reha-Maßnahme entscheide oder nicht. Zu jener Zeit fühlte ich mich so top, dass ich keine Zeit verschwenden wollte und deswegen keine berufliche Reha-Schulung befürwortete. Stattdessen wählte ich die Alternative der Selbstständigleit. Das heißt, ich besuchte zunächst Seminare wie Existenzgründungsveranstaltungen etc. und versuchte eine Broschüre nach der anderen zu lesen. Versuchte, wie gesagt. Es fällt mir schwer, all diese Informationsflut aufzunehmen und lese stattdessen allgemeine Literatur zur Entspannung. Ich bin über vierzig und sehe meine Lage durchaus realistisch. Da habe ich kaum eine Chance, bei all dem Stellenabbau eine Anstellung zu bekommen. Ich will keine Millionen verdienen, nur mein Auskommen mit meinem Einkommen haben. Es gibt Phasen, da bin ich richtig gut drauf und es scheint, es würde mir alles gelingen. Aber das spielt sich nur im Kopf ab. Wenn ich meine guten Gedanken in Aktionen umsetzen will, da klappt es nicht. Habe diese Woche wieder einige Infoveranstaltungen, dazu muss ich mich zwingen. Nächste Woche will mein Arbeitsberater den Stand meiner Planung erfahren. Er steht auch unter Druck seines Vorgesetzten, da er alles protokollieren muss, was seine "Schäflein" so machen. Aber ich habe noch nicht viel gemacht, zumal auch schon Seminare (wegen zu wenig Anmeldungen)ausgefallen sind. Bis Februar kriege ich noch
Arbeitslosengeld, das heißt ich bekäme auch die Förderung zum Selbstständigmachen.
Eine ehemalige Kollegin, die jetzt auch wieder eine neue Arbeit hat, sagte mir, ich sollte mich bei Ihrer Firma bewerben. Da könnte ich gute Chancen haben. Aber ich kann mich zum Schreiben der Bewernung nicht aufraffen. Ich schiebe es nur vor mir her.
Vor ein paar Tagen rief ich die ehemalige Kollegin an und sagte ihr (um mein Gewissen zu beruhigen), dass ich an der Bewerbung arbeite, und dass sie in den nächsten Tagen verschickt werde. Stimmt aber nicht. Mir ist alles zuviel. Traue mich nicht. Habe Angst vor dem Neuanfang, Angst vor dem Versagen, bin wieder total antriebslos. Außerdem bin ich nur noch müde und könnte schlafen.
Träume auch schlecht. Tja, ich glaube, sie ist wieder da, die Depression oder ich habe sie nur verdrängt.

Mit der Bitte um Antworten

ff


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Acedia
Beiträge: 400
Registriert: 12. Jun 2003, 10:47

Re: Hänge wieder im Schacht- Bitte um Antworten!

Beitrag von Acedia »

Hallo ff,

irgendwie kommt mir dein Beitrag bekannt vor. Kann es sein, dass du den selben schon einmal hier rein gestellt hast? Das könnte der Grund sein, warum dir bisher noch keiner weiter geantwortet hat *denk*

Ob das der Beginn einer neuen Depri-Phase ist, kannst wohl nur du beantworten. Für mich sieht es ein wenig so aus, als wenn du dich mit dieser anbahnenden Phase aus den Schwierigkeiten schleichen willst. Das ist nicht böse gemeint, sondern es ist ja bekannt, dass Depressionen auch eine Flucht sein können.

Warum schreibst du nicht die Bewerbung? Es wird doch nicht deine erste sein, also nimm eine alte als Vorlage und mach sie für die jetzige Stelle passend. Oder ist es so, dass du gar nicht an dieser Arbeitsstelle interessiert bist?? Frage dich gründlich was du willst und versuche dann danach zu handeln. Hör auf mit den Lügen (Anruf deiner Freundin, dass du die Bewerbung schon in Arbeit hast). Ehrlichkeit dir gegenüber ist ganz besonders wichtig und kann helfen, die Depressionsphase abzublocken. Es ist auch unlogisch, wenn du glaubst, damit dein Gewissen zu beruhigen. Genau das Gegenteil erreichst du mit der Unwahrheit und den Hinauszögern.

Gruß Acedia
hubsia
Beiträge: 639
Registriert: 19. Mär 2003, 16:33

Re: Hänge wieder im Schacht- Bitte um Antworten!

Beitrag von hubsia »

Hallo ff!
Ja genau diese Symtome hatte ich auch ich dachte auch ich habs geschafft und schrumms haben sie mich wieder eingeholt, die Ängste die Panik einfach alles was runter zieht. Dann noch meinen blöden Unfall der mich ganz fertig gemacht hat, die Krankheit meiner Frau, aber das müßte mich eigentlich heiter stimmen, jedoch fällts schwer. Ich hoffe auf eine Antwort von Dir, alles liebe Hubert.
Trulla
Beiträge: 80
Registriert: 31. Okt 2005, 12:39

Re: Hänge wieder im Schacht- Bitte um Antworten!

Beitrag von Trulla »

Hallo ff,
hast Du selbst überhaupt nicht damit gerechnet, dass es Dir mal wieder schlechter gehen würde? Warst Du davon ausgegangen, dass Du sozusagen geheilt bist? Dann ist das natürlich eine bittere Erfahrung.
Ich kenne Deine Geschichte nicht, aber für mich scheint da auch Angst vor der eigenen Courage mitzuspielen. Also ein Gemisch aus Depressionen und eine gewisse Unbehaglichkeit im Kopf wegen der ungewohnten Aufgaben, die Du Dir selbst gestellt hast.

Ich weiß von mir selbst, dass ich da gutgemeinte Ratschläge erst mal abwimmele. Aber irgendwann wirken sie und Du raffst Dich auf.
Wegen der Bewerbung mußt Du für Dich auch erstmal klar im Kopf haben, ob Du in Deinem alten Beruf überhaupt wieder arbeiten willst, und dann evtl. mit der Ex-Kollegin zusammen.
Bei der geplanten Selbständigkeit würde ich erstmal wieder eine Gegenüberstellung über Positives und Negatives machen und dann entscheiden.
Und die Unsicherheit, ob nicht doch lieber Reha - kannst Du die vielleicht beim Arbeitsamt ansprechen?
Viele gute Wünsche
Trulla
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