Ist ein wenig mehr Antrieb möglich?

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Sentis
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Ist ein wenig mehr Antrieb möglich?

Beitrag von Sentis »

Bin mit TRITTICO seit zwei Jahren sehr zufrieden, ich bräuchte jedoch nur ein wenig mehr Antrieb um beruflich mithalten zu können. Wer kann mir einen Tipp geben, was ich zusätzlich nehmen soll, das sich aber mit Trittico auch verträgt?
Xavro
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Re: Ist ein wenig mehr Antrieb möglich?

Beitrag von Xavro »

Hallo Sentis,

den entscheidenden Tip sollte dir dein Arzt geben, den du darauf ansprechen solltest.

Trittico wirkt auf das Serotonin-System ein. Wenn Antrieb gefragt ist, braucht man ein Antidepressivum, das primär auf Noradrenalin einwirkt. Ein selektiver Noradrenalin Wiederaufnahmehemmer wäre zum Beispiel das Reboxetin.

Ob du tatsächlich zuwenig Antrieb zeigst, oder ob du das nur so empfindest, solltest du mit deinem Arzt klären. Falls dein Antrieb an sich okay ist, hat es keinen Zweck noch zusätzlich Antidepressiva einzunehmen, die werden dann nicht wirken.

Gruß
Xavro
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Sentis
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Re: Ist ein wenig mehr Antrieb möglich?

Beitrag von Sentis »

Danke Xavro für deine Hinweise. Früher war ich angeblich ein AGIERER und jetzt sei ich nur mehr ein REAGIERER. Es gehen von mir zu wenig Initiativen aus.

Ich hab schon mit meiner Ärztin gesprochen und die will mich auf MOCLOBEMID umstellen. Darüber las ich aber in einem Forum, dass eine Patientin darauf das Gefühl hatte, sie müsse "die Wände hochgehen".

Da ich aus beruflichen Gründen auch geduldig sein und zuhören können muss, ist dies wohl nicht das Richtige für mich.

Daher meine Frage, ob es ein Medikament gibt, das ich zusätzlich zum Trittico ein-nehmen kann, das mir etwas mehr Antrieb gibt?
Xavro
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Re: Ist ein wenig mehr Antrieb möglich?

Beitrag von Xavro »

Hallo Sentis,

du solltest nicht anhand einer Aussage darauf schließen, dass das immer so ist. Jeder Körper reagiert anders.

Außerdem solltest du berücksichtigen, dass du hier eher die seltenen Problemfälle antriffst, als die problemlos ablaufende Mehrheit.

Du solltest dich auch nicht anhand Äußerungen von anderen definieren, sondern darüber, wie du dich selbst fühlt. Nur du selbst kannst beurteilen, ob du der Meinung bist, dass du genug Antrieb hast oder nicht. Und wie du dich mit dem momentanen status quo fühlst.

Denke auch an das Risiko, den ein Medikamentenwechsel mit sich bringt. Es kann dir keiner garantieren, dass das neue Mittel so gut wirkt wie das alte. Es kann natürlich auch besser wirken, aber wer weiß das schon? Ich will dir weder abraten noch zuraten. Du solltest bei deiner Entscheidung nur alles Aspekte berücksichtigen.

Falls du der Meinung bist, dass deine Ärztin nicht die richtigen Medikamente verschreibt, solltest du dir eine zweite Meinung einholen.

Gruß
Xavro
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Sentis
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Re: Ist ein wenig mehr Antrieb möglich?

Beitrag von Sentis »

Danke für deine Ausführungen. Du hast vollkommen recht. Da ich schon seit 31 Jahren an endogenen Depressionen leide und fast alle einschlägigen Mittel verordnet bekam, kenne ich auch deren Nebenwirkungen. So wenige, wie bei Trittico, hatte ich persönlich noch nirgends. Daher bleibe ich dabei. Leider vertrage ich keinen Kaffee/Tee, sonst könnte ich damit den Antrieb steigern.
Xavro
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Re: Ist ein wenig mehr Antrieb möglich?

Beitrag von Xavro »

Hallo Sentis,

vielleicht wäre eine Verhaltenstherapie mit diesem Schwerpunkt als Initialzünder hilfreich.

Gruß
Xavro
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Sentis
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Re: Ist ein wenig mehr Antrieb möglich?

Beitrag von Sentis »

Danke für den Hinweis. Die Verhaltenstherapie hat nur die Gewissheit gebracht, dass die Dpri bei mir chemisch (endogen) bedingt ist. Meine Ärztin hat mir nun das von dir angeregte NARI Reboxetin (Edronax) verschrieben. Schon eine halbe Tablette (2 mg) täglich haben ausgereicht. Herzlichen Dank für den Tipp, ich bin sehr froh darüber.
Sentis
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Re: Ist ein wenig mehr Antrieb möglich?

Beitrag von Sentis »

Danke für den Hinweis. Die Verhaltenstherapie hat nur die Gewissheit gebracht, dass die Dpri bei mir chemisch (endogen) bedingt ist. Meine Ärztin hat mir nun das von dir angeregte NARI Reboxetin (Edronax) verschrieben. Schon eine halbe Tablette (2 mg) täglich haben ausgereicht. Herzlichen Dank für den Tipp, ich bin sehr froh darüber.
Edeltraud
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Re: Ist ein wenig mehr Antrieb möglich?

Beitrag von Edeltraud »

wow, jetzt werden hier schon Ärzte indirekt beraten.
chris82
Beiträge: 9
Registriert: 18. Jan 2005, 15:10

Re: Ist ein wenig mehr Antrieb möglich?

Beitrag von chris82 »

chris82
Beiträge: 9
Registriert: 18. Jan 2005, 15:10

Re: Ist ein wenig mehr Antrieb möglich?

Beitrag von chris82 »

Hallo zusammen,
hab das gleiche Problem wie du (Sentis) hattest! Aber bei mir ist das eigentlich (neben den Konzentrationsstörungen, die allerdings wahrscheinlich auch mit dem verminderten Antrieb zusammenhängen) das Hauptsymtom meiner Depression. Zusätzlich hab ich ab und an Kopfschmerzen. Das war´s eigentlich auch schon. Außer meinen gelegentlichen Anfällen von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit über meine geringe Leistungsfähigkeit (meinen geringen Antrieb). Die Antriebslosigkeit steht also bei den Symptomen im Mittelpunkt. Dennoch bekomme ich ein Serotonin- Wiederaufnahmehemmer (zuerst Fluvohexal, jetzt Citalopram). Weiß jemand hier, ob ein solches AD eine große Wirkung auf den Antrieb haben kann?
Ich spüre bis jetzt jedenfalls nichts (nach 7wöchiger Einnahme)!
Zusätzlich nehme ich extra für den Antrieb sporadisch (bei extremer Müdigkeit oder wenn ich einfach lernen muss) Equasym (Wirkstoff: Methylphenidathydrochlorid). Da hab ich allerdings das Problem relativ starker Nebenwirkungen (Übelkeit, Schweißausbrüche, Unruhe) - allerdings wirkt es auch!
Kann man das Reboxetin mit einem Serotoninwiederaufnahmehemmer kombinieren.
Und SENTIS welche Erfahrungen hast du mit Nebenwirkungen bei Reboxetin gemacht?

Viele Grüße
Christian
Sentis
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Registriert: 7. Jan 2005, 20:33

Re: Ist ein wenig mehr Antrieb möglich?

Beitrag von Sentis »

Hallo Christian,
spätestens nach 2 Wochen müsstest du schon eine antriebssteigernde Wirkung feststellen können, da es als schnell wirksam beschrieben wird. Bei der Steigerung des Antriebes kommt es sicher auch auf die Dosis darauf an, denn in der Literatur wird vermerkt, dass 20 - 40 mg als Tagesdosis nötig sein können. Du solltest dies mit deinem Arzt besprechen!

Ich musste das Edronax (Reboxetin) auf 4 mg/Tag anheben. Die Wirkung ist sehr gut, freue mich jetzt schon immer auf die Arbeit. Bei mir gab es bis jetzt überhaupt keine Nebenwirkungen.

Siehe auch:
www.angst-und-depri.info/adtab.html
Sentis
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Re: Ist ein wenig mehr Antrieb möglich?

Beitrag von Sentis »

Hallo Christian,

was ist Equasym (Wirkstoff: Methylphenidathydrochlorid)? Ich habe dieses Medikament nirgends gefunden. Kannst du mir bitte nähere Angaben machen?

Und schreib uns bitte, wie es dir in Richtung Antriebssteigerung gegangen ist. Ob dir dein Arzt mehr vom Citalopram verordnet hat oder ob du auf Reboxetin oder ein anderes AD übergehen musstest?

Liebe Grüße, Gerhard.
chris82
Beiträge: 9
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Re: Ist ein wenig mehr Antrieb möglich?

Beitrag von chris82 »

Hallo Sentis,
danke für deine schnelle Antwort. Equasym ist "ein Medikament, das stimulierend auf das Gehirn wirkt" (Gebrauchsinformation). Ich hab es von meinem ehemaligen Psychotherapeuten verschrieben bekommen - zusätzlich zum Fluvohexal (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer). Equasym ist kein AD.
Heute war ich beim Neurologen/ Psychiater, der mir nun auch Reboxetin (Solvex) verschrieben hat. Von der Anhebung der Dosis des Citaloprams von 20mg auf 40mg hat er sich keinen Erfog erhofft. Ich denke auch eher, dass ich einen Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer benötige um meine Antriebsstörung in den Griff zu bekommen. Ich hoffe, dass das Reboxetin wirkt und ich so in Zukunft auch auf das Equasym verzichten kann - das eigentlich ein Medikament speziell für Jugendliche ist. Freut mich zu hören, dass Reboxetin bei dir so gut wirkt. Jetzt hab ich die Hoffnung, dass ich in ein paar Wochen wieder mit Freude und Energie in die Uni schlendern kann . Mein Neurologe hat mit mir erst wieder in sechs Wochen einen Termin vereinbart. Sollte die Wirkung von Reboxetin nicht engmaschiger kontrolliert werden?

Viele Grüße
Christian
chris82
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Re: Ist ein wenig mehr Antrieb möglich?

Beitrag von chris82 »

Ich habe gerade noch mal den zeitlichen Verlauf der Postings verfolgt. Daraus konnte ich sehen, dass du wahrscheinlich erst 1 Woche das Reboxetin einnimmst. Gibt es keine Anlaufzeit von 2 bis 3 Wochen bis die Wirkung von Reboxetin einsetzt? Du hast die Dosis ja schon erhöht? Hat dein Arzt also schon während den ersten Tagen die Wirksamkeit von Reboxetin verfolgt?
Sentis
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Re: Ist ein wenig mehr Antrieb möglich?

Beitrag von Sentis »

Ich muss AD schon seit 31 Jahren nehmen (nach Unfall), daher habe ich schon viel Erfahrung. Die Gespräche mit den Therapeuten gehen daher nicht mehr um meine endogene (chemisch bedingte) Depression, sondern rein um die Wirkungsweise des neuen AD. Obwohl bei mir bei einem neuen AD kaum mehr wesentliche Nebenwirkungen auftreten (mein Körper registriert diese offenbar nicht mehr als feindliche Eindringlinge), beginne ich doch immer ganz niedrig einschleichend. Je nach Bedarf erhöhe ich dann rasch auf "nur soviel als nötig".

Man darf nicht alle AD mischen. Aber wenn man mit der vom Therapeuten als sinnvoll erkannten AD-Richtung Erfahrung hat, dann merkt man sehr rasch, ob eine Besserung oder Verschlechterung eintritt. Wenn du dich für die Zusammenhänge interessierst, dann kann ich dir den unten angeführten Link empfehlen. Diese Zusammenstellung und Erläuterung war für mich die übersichtlichste Information, die ich bisher gelesen habe. Da hast du alle Medikamente und ihre positiven und negativen Wirkungen genau beschrieben und sogar mit einer komprimierten Tabelle.

Liebe Grüße und viel Erfolg mit der Depression und dem Studium, Gerhard.

http://www.panikattacken.at/antidepress ... essiva.htm
Edeltraud
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Re: Ist ein wenig mehr Antrieb möglich?

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Chris,

ich nehme das Medikament Edronax schon seit 5 Jahren.
Die Wirkung trat bei mir so zwischen 1 und 2 Wo. ein.

Viele Grüße
Edeltraud
chris82
Beiträge: 9
Registriert: 18. Jan 2005, 15:10

Re: Ist ein wenig mehr Antrieb möglich?

Beitrag von chris82 »

Hallo Sentis und Edeltraud,

danke für eure Infos. Sentis, danke für die Angabe des nützlichen Links. Ich hab auf dieser Homepage gelesen, dass die Halbwertszeit von Reboxetin 12 Stunden beträgt und ich nach zwei Wochen mit einer Wirkung rechnen kann. Ich nehme zur Zeit auch 4mg /Tag. Teilst du die Tabletten und nimmst jeweils 2mg morgens und abends oder nur einmal täglich 4mg?
Mein Neurologe hat mich auf einmal täglich 4mg eingestellt, obwohl in der Gebrauchsinfo von Solvex (Reboxetin) eine Aufteilung der Dosis empfohlen wird und die Halbwertszeit von 12 Stunden meines Erachtens auch eher auf eine Aufteilung hinweist!
Edeltraud, würde mich freuen, wenn du mir vielleicht auch nochmals schreiben könntest, wie viel, wann und wie oft am Tag du Edronax nimmst!

Viele Grüße
Christian
Edeltraud
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Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Ist ein wenig mehr Antrieb möglich?

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Chris,

ich nehme 4 mg Edronax morgens. Abends sollte Edronax nicht eingenommen werden - es würde dann evtl. Schlafprobleme verursachen. So steht es auch in der Infobroschüre.
Von anderen habe ich schon gehört, dass sie die Einmaldosis morgens nicht so gut vertragen und deshalb die Tabletten morgens und mittags aufteilen. Vielleicht probiere ich das auch mal aus, natürlich in Rücksprache mit dem Arzt.
Wenn du mit der Einmaldosis keine Probleme hast, dann ist es sinnvoll dies weiterhin so zu machen, zumal die Dosis von 4 mg rel. gering ist.

Viele Grüße
Edeltraud
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