Fluoxetin und Gewichtsveränderung

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puks
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Fluoxetin und Gewichtsveränderung

Beitrag von puks »

Hallo an Euch und ganz liebe vorweihnachtliche Grüsse,

ich nehme seit ca. einem Jahr Fluoxetin - 20 mg am Tag. Am Anfang hatte ich starke Nebenwirkungen, aber inzwischen geht es mir sehr gut damit. Seit September bin ich sehr stabil, ich will die ADs aber noch weiter nehme, um Rückschläge zu vermeiden - ich habe noch eingis zu verarbeiten. Nun sieht es so aus, dass ich seit ich ADs nehme (also im letzten Jahr) 15kg zugenommen habe. Für mich ist das eine Tragödie. Ich war noch nie schlank; jetzt bin ich fett und mir passt nur noch eine meiner Hosen. Ich bin an dem Punkt angekommen, an dem ich entweder abnehmen, oder mich total neu einkleiden muss. Außerdem fühle ich mich in meiner Haut sehr unwohl. Ich habe alles mögliche versucht, mit Ernährungsumstellung abzunehmen - durch Unterstützung meiner Lieben, aber erfolglos - ich habe aber immer Appetit. Nun soll es ja bei Fluoxetin zu einer Gewichtsabnahme kommen können. Hier nun meine Fragen zu diesem Thema. Ab was für einer Dosis führt Fluoxetin zu einer Appetitminderung? Mit meine 20mg bin ich ja recht niedrig dosiert. Macht es überhaupt Sinn das AD höher zu dosieren "nur" um abnehmen zu können? Ich bin sehr hin- und hergerissen. Einerseits denke ich, dass es der falsche Weg ist, aber andererseits muss ich was tun. Und ich will die ADs noch nicht absetzten, weil die Zeiten meiner absoluten Depression total schlimm für mich waren.

Ich freue mich über jeden Gedanken!!

Lieben Gruß,

puks
Bipo
Beiträge: 12
Registriert: 12. Dez 2004, 12:36

Re: Fluoxetin und Gewichtsveränderung

Beitrag von Bipo »

Hallo puks,
eigentlich wird Fluoxetin immer gerne genommen, da viele davon abnehmen. War bei mir natürlich auch nicht so.
Von einer Dosiserhöhung damit du abnimmst kann ich dir nur abraten. Wenn du glaubst, dass dein vermehrter Appetit mit dem Fluoxetin zusammenhängt, dann sprich mit deinem Arzt darüber.
Ansonsten kann ich dir nur zu Sport raten. Bei mir hilft auch nichts anderes, auch wenn ich jegliche Art von Sport hasse.
Gruss Steffi
puks
Beiträge: 47
Registriert: 13. Dez 2003, 10:50

Re: Fluoxetin und Gewichtsveränderung

Beitrag von puks »

Hallo Steffi,

und was machst Du für Sport?? Es gibt ja was weiss ich was für theoretische Ratschläge, aber ich kriegs immer zeitlich nicht gebacken oder habe Durchhänger. Eine Zeit lang bin ich wöchentlich joggen gegangen, aber das liegt mir irgendwie nicht so. Dann war ich viel auf dem Stepper, aber abends bin ich oft zu müde und wenn die Kinder zu Hause sind, habe ich auch keine Lust und Ruhe dazu. Was machst Du, um Dich zu motivieren??

Gruss,

puks
Bipo
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Re: Fluoxetin und Gewichtsveränderung

Beitrag von Bipo »

Hallo puks,

wie gesagt, ich hasse auch jeglichen Sport. Ich wollt gewiss nicht g´scheit daher reden und blöde Ratschläge geben. Ich kenn dein Problem nur gut genug von mir selber. Wir haben da bloß nicht so viele Möglichkeiten.

Wie gesagt, du könntest zu deinem Arzt gehen und mit ihm darüber sprechen, dass du seid Fluoxetin kein Sättigungsgefühl mehr hast und gerne was anderes probieren möchtest.

Oder finde einen Sport der dir Spaß macht und den du auch umsetzten kannst. Regelmäßig schwimmen gehen (da kannst du deine Kids ja auch mitnehmen), Walken oder was auch immer. Vielleicht auch einfach nur paar mal die Woche ne 1 Std. schnell spazieren gehen. Hauptsache du fühlst dich dabei wohl.
Zusätzlich auf die Ernährung achten, was du aber anscheinend ja eh schon tust. Ich z.B. esse nach 18 Uhr nichts mehr. Wenn ich´s gar nicht aushalte, gibt´s halt nen Apfel oder so. Süßigkeiten sind hauptsächlich gestrichen, aber verbiete es dir nicht ganz. Denn dann bekommst du erst recht Lust drauf. Wenn du was Süßes willst, dann such dir was besonderes aus und eß aber nur wenig.
Es ist nur die erste Zeit der Umstellung schwierig.

Als deine Motivation, könntest du es ja mal so sehen:
Weniger Gewicht - mehr Energie
Das mehr an Energie kannst du doch dann mit deinen Kindern verleben. Die freun sich bestimmt, wenn ihr Papa mehr aktive Zeit mit Ihnen verbringt. (kein Vorwurf - nur ne Idee)

LG Steffi
Xavro
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Re: Fluoxetin und Gewichtsveränderung

Beitrag von Xavro »

Hallo Puks,

es ist durchaus möglich, dass Deine Gewichtszunahme durch das Fluoxetin verursacht wurde, auch wenn das eine eher seltene Nebenwirkung bei Fluoxetin ist. Natürlich kann das aber auch andere Ursachen haben, z.B. kann auch die Depression dafür verantwortlich sein, die vielleicht noch im Untergrund schlummert und sich jetzt auf diesem Wege ihren Weg sucht.

Ich selbst nehme Trevilor, auch ein Medikament, von dem man eigentlich nicht zunehmen sollte. Fakt ist aber, dass ich in den letzten zwei Jahren 20 kg zugenommen habe. Zu meinem "Glück" hatte ich am Anfang jedoch eher zu wenig Kilos als zuviel, so das die Zunahme eine Weile okay war. Aber inzwischen hat mein BMI die obere Grenze überschritten und ich fühle mich überhaupt nicht mehr wohl damit und musste inzwischen alle Hosen und einen Teil meiner Hemden ersetzen. *grrr". Ich achte jetzt auch mehr darauf, dass ich nicht mehr zu körperbetont trage. Nochmal *grrr*. Mal abgesehen von dem ästetischem Aspekt und dem Selbstwertgefühl, es geht ganz ordentlich ins Geld sich neu einkleiden zu müssen. Für mich gilt aber das Gleiche, was ich Dir im Folgenden auch schreibe.

Falls (und ich betone FALLS) Deine Gewichtszunahme durch das Medikament induziert wurde, stehen die Chancen auf eine Gewichtsreduktion im Augenblick schlecht. Die meisten Patienten berichten, das es praktisch unmöglich ist, während der Einnahme von Antidepressiva und dadurch induzierter Gewichtszunahme wieder abzunehmen. Auch Leute, die ausgiebig Sport treiben berichten meist nur über ein "Gewicht halten".

Mit einer Ernährungsumstellung und Sport machst Du auf gar keinen Fall irgendetwas verkehrt. Damit bereitest Du auf jeden Fall schon mal die Basis vor, um später wieder abzunehmen.

Völlig falsch wäre es, das Medikament abzusetzen und somit den langfristigen Behandlungserfolg aufs Spiel zu setzen. Eine allgemeine Regel sagt, das man nach dem Abklingen aller Symptome der Depression noch sechs Monate lang Medikamente nehmen soll, um einen Rückfall zu verhindern. Also für Dich noch mindestens bis März.

Eine Erhöhung der Dosis wäre auch völlig falsch. Falls das Medikament tatsächlich für die Gewichtszunahme verantwortlich ist, wirst Du mit einer Erhöhung der Dosis eher das Gegenteil erreichen.

Ich will jetzt nicht behaupten, das allen Übergewichtigen, die mit sich selbst psychisch im Reinen sind, ihr Gewicht egal ist. Natürlich ist es nicht zuletzt auch aus gesundheitlichen Gründen wichtig sein Gewicht im Auge zu behalten. Kann es aber sein, dass Du das Gewicht bei Dir mit einer Selbstwertproblematik verbunden ist? In diesem Fall wäre auch hier wohl noch Therapiebedarf (machst Du eigentlich eine Therapie oder nimmst Du nur die Antidepressiva?)

Auf jeden Fall solltest Du mit Deinem Arzt über die Gewichtsproblematik sprechen. Es könnte ja auch noch etwas anderes dahinter stecken.

Also, Du hast mein volles Mitgefühl *seufz*, aber ich fürchte für den Augenblick wirst Du Dich wohl auf neue Garderobe einstellen müssen. Es tut mir leid, dass ich Dir nichts erfreulicheres mitteilen kann. *doppelseufz*

Gruß
Xavro
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Brombeersaft
Beiträge: 287
Registriert: 25. Jan 2004, 15:08

Re: Fluoxetin und Gewichtsveränderung

Beitrag von Brombeersaft »

Hallo Puks

Na wie gehts dir denn so?

Ich habe seit dem ich Remergil nehme innerhalb von 15 Monaten so ca.15 Kilo zugenommen.Wiege jetzt bei 1,70...87 Kilo.

Bin aber momentan beim absetzen von Remegil.Von 45 mg auf 15 mg habe ich es schon geschafft.Bin einmal gespannt wie es mir bei der nächsten Reduktion in 6 Wochen auf 7,5 mg ergeht.

Zusätzlich nehme ich ja auch noch Cipralex (10 mg).Habe immer 5 mg Cipralex bis vor 2 Tagen genommen.

Ich fühle mich so richtig super gut dabei und habe wieder Freude im Leben.

Natürlich bin ich sehr froh wenn ich das Remergil ganz abgesetzt habe.Dann weiss ich genau das sich mein Gewicht wieder auf "normal" umstellt.Obwohl ich 3-4 mal die Woche ins Fitnessstudio gehe habe ich an Gewicht zugelegt.Hatte immer so einen richtigen Heisshunger auf essen nach der Einahme von Remergil der jetzt aber bei 15 mg zum Glück nicht mehr ist.

Habe schon einmal eigenmächtig meine Medikamente absetzen wollen und mir ging es so richtig heftig schlecht dabei (Absetzerscheinungen).

Ein frohes Weihnachtsfest wünsche ich dir noch....bis demnächst einmal wieder.

Liebe Grüsse vom Zitronenfalter
quilti
Beiträge: 5
Registriert: 20. Nov 2004, 06:03

Re: Fluoxetin und Gewichtsveränderung

Beitrag von quilti »

hallo puks,

mein sohn(damals 11j.) hat in einem jahr mit Fluoxetin - 20 mg 10kg zugenommen. seit wir es abgesetzt haben hat er etwas abgenommen. ich glaube nicht, daß man abnimmt, wenn man die dosis erhöht. jeder reagiert anders auf das medikament.

gruß

quilti
puks
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Registriert: 13. Dez 2003, 10:50

Willkommen im Club

Beitrag von puks »

Hallo Ihr alle,

wenn ich bedenke, dass ich nun schon seit einem Jahr konstant zunehme - egal ob Diät, ob mehr Sport oder weniger, ob Hoch oder Tief - hätte ich ja eigentlich selber drauf kommen können, aber ich wehre mich noch.

Ich bin 1,60 kurz und wiege 76 Kilo - ein Kreis auf Beinen. Mir fällt es unglaublich schwer mich damit "abzufinden", aber ich merke ja selbst, dass das Gegensteuern nicht fruchtet. Einerseits stresst es mich, dass ich mich ständig mit Abnehmen und Diät und extra Sport beschäftige - andererseits, wo führt es noch hin, wenn ich das nicht tue?

Euch allen vielen Dank, für den lieben Zuspruch!! Und ganz liebe Grüße für das Weihnachtsfest,

puks
Tabby
Beiträge: 189
Registriert: 4. Jun 2003, 00:30

Re: Fluoxetin und Gewichtsveränderung

Beitrag von Tabby »

Ihr lieben "Mitbetroffenen". Auch ich habe durch die Einnahme von Cipramil 15 kg zugenommen und werde diese auch beim besten Willen nicht mehr los. Ich habe mir 2 - 3 Grössen grössere Kleidung zulegen müssen und meine kleineren Grössen fristen nun ihr Dasein im Kleiderschrank. Besonders im Sommer ist das für mich sehr frustierend, da ich nicht mehr auf die vorhandene "schönere Kleidung" zurückgreifen kann.
Alles in allem ist eine solche "Gewichtsproblematik" nicht gerade förderlich um die Depressionen einzudämmen
Silence
Beiträge: 39
Registriert: 4. Jun 2003, 18:12

Re: Fluoxetin und Gewichtsveränderung

Beitrag von Silence »

Hallo,

hette gerade zu einem anderen Thread zum gleichen Thema geschrieben.

Faul, wie ich bin kopier ich es einfach mal:

"Hey,

was ich hier so lese erklärt einiges!!!

Ich nehme jetzt seit über 1 Jahr Fluoxetin, zunächst 20 mg, seit einigen Monaten aber schon 40 mg.
In diesem Jahr habe ich tatsächlich 10 kg zugenommen, was sehr schlimm ist, weil ich erst vor zwei Jahren 12 kg während eines Klinikaufenthaltes (wegen Essstörung)abgenommen hatte und eigentlich noch 20 kg schaffen wollte.
Ich hab immer daran geglaubt, dass das AD meinen Appetit hemmen würde.
Also dachte ich schon, dass alles an mir läge und ich meinen Appetit schon wieder nicht unter Kontrolle habe.
Versagensgedanken eben...

Wenn ich das jetzt so höre, dann werde ich meinen Doc gleich beim nächsten Termin drauf ansprechen...
Irgendwann muss das Medi doch eh mal abgesetzt werden und richtig schlecht gehts mir auch nicht mehr.
Ansonsten scheint es ja wirklich kein Medi zu geben, von dem man nicht zunimmt, wenn man dazu neigt auseinander zu gehen."


Ich werde mich auf jeden Fall melden, wenn ich beim Arzt war.
Mal sehen, was er dazu zu sagen hat...

Alles alles Liebe

Von Silence
Julimond
Beiträge: 51
Registriert: 17. Nov 2004, 09:20

Re: Fluoxetin und Gewichtsveränderung

Beitrag von Julimond »

Hallo!!

Ich schließe mich dem "Jammerchor" an . Nicht durch Fluoxetin, sondern durch Trevilor habe ich in einem Jahr an die 10kg zugenommen. Ich fühle mich ebenfalls seeeeehr unwohl und habe nun beschlossen, Trevilor auszuschleichen, aber (großes a b e r ) es ist auch so, dass ich kaum mehr positive Wirkungen durch das AD verspüre, sondern fast nur noch die NW.

Sport und Ernährungsumstellung helfen nach meiner jetzigen Erfahrung nur, das Gewicht zu halten. Im Sommer war ich noch bei 225mg Trevilor retard und habe 5mal die Woche Sport getrieben, teilweise zweimal am Tag. Und anders gegessen, d.h. weniger gegessen und mehr Gemüse/Obst. Dadurch konnte ich das Gewicht gerade mal halten. Das Mehr an Sport und die bessere Ernährung sind insgesamt gesehen ist das natürlich positiv für meine Gesundheit. Seit diesem Herbst durch das schlechtere Wetter und die frühe Dunkelheit kann ich nicht mehr soviel Sport machen und habe seit Oktober wieder zugenommen, obwohl ich deutlich weniger esse. Sogar meiner Familie ist das aufgefallen.

Meine Ärztin meint, dass ich schuld bin, d.h. zuviel esse. Aber ich hatte 10 Jahre lang vor der ersten AD-Einnahme entweder Gewichtsabnahme oder konstantes Gewicht zu verzeichnen, so dass es doch nicht plötzlich an mir liegen kann.

Das "Komische" sind plötzliche Gewichtssprünge, d.h. ich kann von einem Tag auf den nächsten plötzlich zwei - drei Kg mehr drauf haben und davon geht dann, wenn ich Glück habe, eines weg und der Rest bleibt.

Naja, Dir wird das jetzt nicht viel bringen, aber Du bist auf jeden Fall nicht allein.

LG Julimond
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