Schon wieder Frust mit Therapeuten
Verfasst: 18. Jun 2004, 23:21
Hallo Leute,
nächste Woche gehe ich für mindestens sechs Wochen in die Reha.
Irgendwie freue ich mich auch schon darauf. Habe vielleicht auch zu hohe Erwartungen und ebensolche Ansprüche. Ist aber auch nicht verwunderlich, da ich seit elf Monaten in Behandlung bin (psychiatrisch) und seit mehr als einem dreiviertel Jahr in Therapie (Verhaltenstherapie) bin.
Heute war auch demnach die letzte Therapiesitzung überhaupt, sofern ich nicht eine Verlängerung bekomme nach meiner Reha.
Mein Freund war heute auch mit dabei, da er dies auch wollte. Per Zufall, auf mein Nachfragen hin, habe ich jedoch erfahren, dass mein Therapiestundenkonto mit der heutigen Sitzung ausgeschöpft sei.
Mein Therapeut machte heute auf mich einen etwas ungehaltenen Eindruck und forderte mich mehrmals auf zu sagen, was ich nun konkret für meinen beruflichen Wechsel endlich in Angriff nehmen will. Zu meinem jetzigen (Noch-) Arbeitgeber kann und will ich nicht mehr zurück (Mobbing, Ignoranz, schlechtes Betriebsklima und – bedingungen). Ich habe schon mehrmals versucht, über Vitamin B einen Wechsel herbeizuführen, jedoch gestaltet es sich dies als schwierig, da die entsprechenden Personen ein wenig unzuverlässig sind. Ich habe auch kein Zwischenzeugnis oder dergleichen vorliegen, um mich zu bewerben. Mein jetziger Arbeitgeber soll von einer Beendigung des Arbeitsverhältnisses noch nichts erfahren.
Mein Problem mit meinem Therapeuten habe ich schon einmal hier im Forum beschrieben.
Zeitweise ging es auch gut, hatte das Gefühl er verstünde mich. Doch heute war er in meinen Augen, aber auch der Meinung meines Freundes nach, zu oberflächlich und ungeduldig, nach dem Motto: „Jetzt müssen Sie aber endlich mal zu Potte kommen“. Er macht immer Vorschläge, die jeder andere auf der Straße genauso machen würde, ich könnte genauso gut in den Beichtstuhl gehen und dort meinen Seelenmüll abladen und schwupps ist die (Therapie-)Stunde wieder um. Bin genauso schlau wie vorher. Das, was er mir sagt, weiß ich schon längst. Ich möchte nicht das „Was“ wissen, sondern das „Wie“. Brauche Werkzeuge, die mir helfen aus meiner Antriebsschwäche herauszukommen. Habe vor einigen Monaten meinem Therapeuten sieben Punkte meiner Selbstreflexion präsentiert, in der ich sieben „Problemzonen“ an meinem Verhalten selbst erkannt habe und gerne korrigiert haben wollte.
Erst als ich ihn hin und wieder darauf hingewiesen habe, dass ich ganz gerne diese Punkte besprechen wollte, hat er kurz darüber mit mir diskutiert. Aber richtiges „Werkzeug“ zur Behandlung konnte er mir nicht an die Hand geben. Er ist auch nicht ganz der Zuverlässigste, wirkt auch in seiner Praxisumgebung etwas schlampig (ist mir und mein Freund nur so aufgefallen). Ich denke, nach einer so langen Therapiezeit kann ich aber auch eine entsprechende Qualität verlangen. Als ich über den kassenärztlichen Dienst meinen jetzigen Therapeuten vermittelt bekam, war ich seinerzeit echt froh, endlich einen Therapieplatz zu bekommen, da es mir wirklich richtig dreckig ging. Okay, nach fünf Probestunden hätte ich wechseln können, aber hatte bis dahin keine Vergleichsmöglichkeiten und Erfahrungen gehabt und betrat sowieso Neuland. Dachte mir, das entwickelt sich schon.
Hatte heute das Gefühl, als wollte er sagen, habe mit Ihnen monatelang Gespräche geführt, jetzt sind Sie an der Reihe. Aber ich weiß immer noch nicht, wie. Er macht zum Teil Vorschläge, die auch auf mein Nachfragen hin für mich keinen Sinn machen und mir nicht weiterhelfen. Im Grunde genommen, bin ich jetzt so verfahren, „Zeit heilt alle Wunden“, das geht von alleine weg. Eigentlich habe ich mich fast selbst aus der Patsche geholfen. Klar, ein Therapeut kann nicht meine Probleme lösen, aber so richtig verstanden fühle ich mich nicht mehr von ihm. Weiß gar nicht, ob ich nach meiner Reha, falls noch notwendig, weiterhin zu ihm gehen soll oder einen andern Verhaltenstherapeuten mir suchen sollte (wenn die Kasse dies erlaubt). Ich neige fast zu sagen, der jetzige Therapeut ist sein Geld nicht wert.
Da sitze ich Therapiestunde um Therapiestunde, erzähle quasi fast immer das Gleiche – und er kommt mit irgendwelchen Vorschlägen und Aufgaben, die total an der Sache vorbeigehen.
Jeder Laie könnte mir so etwas auch sagen. Brauche aber konkrete Hilfestellungen, Tipps, Übungen, um mein Verhalten zu ändern (Schwäche bei Auseinandersetzungen, geringe Frustrationstoleranz). Habt auch ihr solche Erfahrungen mit euren Therapeuten gemacht?
Sind die fast alle so? Habe ich zu hohe Erwartungen?
Wie soll ich mich verhalten ihm gegenüber? Auch wenn ich ihm die Kritikpunkte an den Kopf werfen sollte, so würde sich da nicht viel ändern. Er scheint weiterhin die gemütliche Tour zu fahren und nur sein Ding durchzuziehen ( wobei er manchmal echt weltfremd wirkt).
Kann sein, dass ich in meiner Depriphase extrem überempfindlich reagiere und auch die Schuld bei mir suche. Doch ich will endlich wieder gesund werden, am richtigen Leben mit Arbeit teilnehmen. Habe das Gefühl, so das war’s,jetzt müssen Sie gucken, wie Sie fertig werden, mehr können wir für Sie nicht tun. Sind Depressionen letztendlich unheilbar?
Hoffe, ich mache in der Reha bessere Erfahrungen, sonst falle ich vom Glauben und verzweifele.
Liebe Grüße
ff
nächste Woche gehe ich für mindestens sechs Wochen in die Reha.
Irgendwie freue ich mich auch schon darauf. Habe vielleicht auch zu hohe Erwartungen und ebensolche Ansprüche. Ist aber auch nicht verwunderlich, da ich seit elf Monaten in Behandlung bin (psychiatrisch) und seit mehr als einem dreiviertel Jahr in Therapie (Verhaltenstherapie) bin.
Heute war auch demnach die letzte Therapiesitzung überhaupt, sofern ich nicht eine Verlängerung bekomme nach meiner Reha.
Mein Freund war heute auch mit dabei, da er dies auch wollte. Per Zufall, auf mein Nachfragen hin, habe ich jedoch erfahren, dass mein Therapiestundenkonto mit der heutigen Sitzung ausgeschöpft sei.
Mein Therapeut machte heute auf mich einen etwas ungehaltenen Eindruck und forderte mich mehrmals auf zu sagen, was ich nun konkret für meinen beruflichen Wechsel endlich in Angriff nehmen will. Zu meinem jetzigen (Noch-) Arbeitgeber kann und will ich nicht mehr zurück (Mobbing, Ignoranz, schlechtes Betriebsklima und – bedingungen). Ich habe schon mehrmals versucht, über Vitamin B einen Wechsel herbeizuführen, jedoch gestaltet es sich dies als schwierig, da die entsprechenden Personen ein wenig unzuverlässig sind. Ich habe auch kein Zwischenzeugnis oder dergleichen vorliegen, um mich zu bewerben. Mein jetziger Arbeitgeber soll von einer Beendigung des Arbeitsverhältnisses noch nichts erfahren.
Mein Problem mit meinem Therapeuten habe ich schon einmal hier im Forum beschrieben.
Zeitweise ging es auch gut, hatte das Gefühl er verstünde mich. Doch heute war er in meinen Augen, aber auch der Meinung meines Freundes nach, zu oberflächlich und ungeduldig, nach dem Motto: „Jetzt müssen Sie aber endlich mal zu Potte kommen“. Er macht immer Vorschläge, die jeder andere auf der Straße genauso machen würde, ich könnte genauso gut in den Beichtstuhl gehen und dort meinen Seelenmüll abladen und schwupps ist die (Therapie-)Stunde wieder um. Bin genauso schlau wie vorher. Das, was er mir sagt, weiß ich schon längst. Ich möchte nicht das „Was“ wissen, sondern das „Wie“. Brauche Werkzeuge, die mir helfen aus meiner Antriebsschwäche herauszukommen. Habe vor einigen Monaten meinem Therapeuten sieben Punkte meiner Selbstreflexion präsentiert, in der ich sieben „Problemzonen“ an meinem Verhalten selbst erkannt habe und gerne korrigiert haben wollte.
Erst als ich ihn hin und wieder darauf hingewiesen habe, dass ich ganz gerne diese Punkte besprechen wollte, hat er kurz darüber mit mir diskutiert. Aber richtiges „Werkzeug“ zur Behandlung konnte er mir nicht an die Hand geben. Er ist auch nicht ganz der Zuverlässigste, wirkt auch in seiner Praxisumgebung etwas schlampig (ist mir und mein Freund nur so aufgefallen). Ich denke, nach einer so langen Therapiezeit kann ich aber auch eine entsprechende Qualität verlangen. Als ich über den kassenärztlichen Dienst meinen jetzigen Therapeuten vermittelt bekam, war ich seinerzeit echt froh, endlich einen Therapieplatz zu bekommen, da es mir wirklich richtig dreckig ging. Okay, nach fünf Probestunden hätte ich wechseln können, aber hatte bis dahin keine Vergleichsmöglichkeiten und Erfahrungen gehabt und betrat sowieso Neuland. Dachte mir, das entwickelt sich schon.
Hatte heute das Gefühl, als wollte er sagen, habe mit Ihnen monatelang Gespräche geführt, jetzt sind Sie an der Reihe. Aber ich weiß immer noch nicht, wie. Er macht zum Teil Vorschläge, die auch auf mein Nachfragen hin für mich keinen Sinn machen und mir nicht weiterhelfen. Im Grunde genommen, bin ich jetzt so verfahren, „Zeit heilt alle Wunden“, das geht von alleine weg. Eigentlich habe ich mich fast selbst aus der Patsche geholfen. Klar, ein Therapeut kann nicht meine Probleme lösen, aber so richtig verstanden fühle ich mich nicht mehr von ihm. Weiß gar nicht, ob ich nach meiner Reha, falls noch notwendig, weiterhin zu ihm gehen soll oder einen andern Verhaltenstherapeuten mir suchen sollte (wenn die Kasse dies erlaubt). Ich neige fast zu sagen, der jetzige Therapeut ist sein Geld nicht wert.
Da sitze ich Therapiestunde um Therapiestunde, erzähle quasi fast immer das Gleiche – und er kommt mit irgendwelchen Vorschlägen und Aufgaben, die total an der Sache vorbeigehen.
Jeder Laie könnte mir so etwas auch sagen. Brauche aber konkrete Hilfestellungen, Tipps, Übungen, um mein Verhalten zu ändern (Schwäche bei Auseinandersetzungen, geringe Frustrationstoleranz). Habt auch ihr solche Erfahrungen mit euren Therapeuten gemacht?
Sind die fast alle so? Habe ich zu hohe Erwartungen?
Wie soll ich mich verhalten ihm gegenüber? Auch wenn ich ihm die Kritikpunkte an den Kopf werfen sollte, so würde sich da nicht viel ändern. Er scheint weiterhin die gemütliche Tour zu fahren und nur sein Ding durchzuziehen ( wobei er manchmal echt weltfremd wirkt).
Kann sein, dass ich in meiner Depriphase extrem überempfindlich reagiere und auch die Schuld bei mir suche. Doch ich will endlich wieder gesund werden, am richtigen Leben mit Arbeit teilnehmen. Habe das Gefühl, so das war’s,jetzt müssen Sie gucken, wie Sie fertig werden, mehr können wir für Sie nicht tun. Sind Depressionen letztendlich unheilbar?
Hoffe, ich mache in der Reha bessere Erfahrungen, sonst falle ich vom Glauben und verzweifele.
Liebe Grüße
ff