Wer spricht mir ein wenig Mut zu?

Antworten
Quendoline
Beiträge: 120
Registriert: 24. Nov 2010, 16:31

Wer spricht mir ein wenig Mut zu?

Beitrag von Quendoline »

Hallo Forianer,

leide schon viele Jahre an Depressionen, mal mehr, mal weniger. Heuer fast das ganze Jahr
durchgehend.

Seit 3 Wochen ein anderes AD. Merke, dass es
etwas leichter wird,sonst würde ich hier
nicht schreiben.

Ich muss morgen eine Schuldenaufstellung für
meinen Sohn fertig haben. Unser Sohn löst
unser Haus ab mit allen Schulden. Seit 3
Tagen mache ich schon dran, aber es kostet sooo viel Nerven. Doch ich muss ihm die
Liste endlich geben, die geht dann mit zum
Notar. Wenn ich nicht in die Puschen komme,
zieht sich alles nochmal in die Länge.

Schuld an dem Desaster ist meine Krankheit,
weil ich teilweise die Papiere auf einen
Haufen geworfen habe, anstatt alles ordent-
lich abzuheften und manchmal auch zu bezahlen.

Hoffe trotzdem dass in diesem Jahr noch alles
über die Bühne geht.
Wir sind zwar dann Mieter im ehemals eigenen
Haus, aber besser als alles ganz zu verlieren

Im neuen Jahr muss ich mich, wenn ich hoffent
lich stabiler bin, um einen Nebenjob kümmern.
Doch was, mit 62 Jahren?

Noch etwas, das mich oft traurig macht. Meine
Tochter hat 38 Jahre bei uns im Haus gewohnt.
Vor 4 Jahren ist sie ausgezogen. Nur 15 Auto-
minuten von hier entfernt. Manchmal vermisse
ich sie so sehr. Dann denk ich wieder ich bin
eine blöde Kuh. Anderer Leute Kinder ziehen
ins Ausland.

Mein Sohn lebt mit Frau und 4-jähriger Tochter hier im Haus. Als sie kleiner war,
war sie wenig bei uns. Das hat mir auch weh
getan. Doch jetzt ist es besser, Sie kommt
jetzt von selber und sagt mir wenn sie eine
Zeit bei mir bleiben will. Sie sagt mir aber
auch, dass ich störe, wenn ich ungelegen
komme. Sie ist halt öfter bei ihren Tanten
als bei Oma, aber das ist jetzt schon o.k.

Was mir auch öfters noch das Herz schwer macht,dass unser bester Freund heuer im
Januar verstorben ist. Ich fahre mehrmals
am Tag an seinem Haus vorbei. Jetzt steht
es leer und sein Bruder verkauft es.

Ich hab zwar eine Freundin, doch die weis
alles besser und will die Depression nicht
verstehen. Früher wenn es z.B. um Kleidung
ging, sagte sie immer: wir in unserem Alter
können das nicht mehr tragen" Und jetzt
heißt es oft dass wir alt sind. Ich bin 62
und die Gute wird im Januar 74 !!!!

Wenn ich gerade keine Depri habe fühle ich
mich noch gar nicht alt. Doch wenn man es
dauernd gesagt bekommt....
Ich hoffe halt, dass sich die Depri bald
verzieht und ich auch wieder an etwas Freude
haben kann und richtig funktioniere. D.h.
alle meine Arbeiten ordentlich erledige.

Vielleicht mögen mir ein paar von Euch
schreiben.

Liebe Grüße
Sternenstaub
jhl
Beiträge: 794
Registriert: 11. Aug 2012, 22:04

Re: Wer spricht mir ein wenig Mut zu?

Beitrag von jhl »

hallo, möchte dir versuchen mut zu machen.
bitte gebe die hoffnung nicht auf, es kann sein daß du es schaffst, gebe den mut niemals auf,denke an dich in erster linie, habe immer verbindung zu deinem arzt,

ja, und das wirklich wichtigste, nehme dich an mit all deinen gefühlen, habe kein schlechtes gewissen, wenn etwas nicht so läuft wie es laufen sollte...,nehme dir zeit für dich, wenn du müde bist dann schlafe, verändere deinen tagesrytmus, haushalt wenn dir danach ist, vielleicht abends (klappt bei mir ganz gut),

denke nach was du möchtest, wirklich möchtest, und arbeite schritt für schritt darauf zu,

und vergesse niemals du bist du, du bist einzigartig, glaube an dich....

alles gute, du schaffst das...
jusi
SLSL
Beiträge: 323
Registriert: 7. Apr 2013, 19:41

Re: Wer spricht mir ein wenig Mut zu?

Beitrag von SLSL »

Hallo Sternenstaub,

schicke Dir viele Grüße und ein paar Sonnenstrahlen.

Ich kann Dich gut verstehen, vielleicht weil ich in etwa gleich alt bin und meine Kinder auch etwa in dem Alter wie Deine.

Versuch bitte ,auf das Gute zu gucken: Du hast,
wenn ich es richtig verstehe, Unterstützung von Deinem Sohn, Deine Tochter ist nicht aus der Welt und Du hast sicher auch noch viele Gelegenheiten, etwas mit Deiner Enkelin zu unternehmen.

Laß Dir Zeit, gönne sie Dir .

Viele Grüße, Du weißt doch, daß Zauberwort,
aber auch ein Wort, das ich manchmal hasse ist: Geduld

blauregen
Quendoline
Beiträge: 120
Registriert: 24. Nov 2010, 16:31

Re: Wer spricht mir ein wenig Mut zu?

Beitrag von Quendoline »

Hallo Jusi und Blauregen,

danke für Eure lieben Worte.

Es ist richtig, ich habe einen Sohn, eine
Tochter, eine Schwiegertochter und eine
4-jährige Enkelin, ja und auch noch einen
Ehemann.

Einige meiner Lieben verstehen die Depression
nicht. Wenn bei mir Chaos herrscht ernte ich
Unverständnis. Mein Mann gönnt mir kein Eigen
leben. Hält mich von vielem was ich tun will
ab. Meist durch ein paar dumme Sätze und dann
ist mein Mut auch schon weg.

Dass ich mit meiner Enkelin was unternehmen
kann (darf) wenn sie ein wenig älter ist, das
hoffe ich sehr.

Heute ist die Depression nicht mehr so schwer.
Nehme jetzt genau 3 Wochen das Venlafaxin.

Danke dass ihr mir geschrieben habt.

Viele Grüße
Sternenstaub
Antworten