AU und sich schlechter fühlen

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flora80
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AU und sich schlechter fühlen

Beitrag von flora80 »

Liebe Foris,

ich habe schon länger keinen Beitrag mehr geschrieben, der mich selbst betrifft, geht es mir doch eigentlich recht gut, was die Depression angeht.

Jetzt bin ich aber bereits seit einer Woche AU geschrieben wegen einer ganz anderen Geschichte. Und so sehr ich das brauche, um in der Hinsicht wieder gesund zu werden, so sehr nagt das schlechte Gewissen an mir und ich fühle mich nicht gut, antriebslos, dauermüde, eben alles, was bei mir so erste Warnzeichen einer Depression sind. Aber natürlich gehört das auch alles zum anderen krank sein dazu. Schwer zu unterscheiden.

Ich denke an die Kollegen, die für mich einspringen müssen. Kurz vor den Weihnachtsferien gehen alle am Stock. Und ich verursache dann auch noch extra Arbeit.

Außerdem denke ich darüber nach, wie viel Stoff jetzt wegen mir verpasst wird, obwohl ich Vertretungsmaterial bereitgestellt habe. Ich denke an die Abiturienten, die die Zeit doch jetzt noch zur Vorbreitung brauchen. Ich denke an meinen LK, in dem jetzt fünf Stunden die Woche ausfallen... Ich denke an all das, was jetzt nicht erledigt wird, obwohl es notwendig wäre.

Eine Kollegin schrieb mir "jetzt lass die Schule doch mal Schule sein". Sie hat ja Recht.

Und es hat ja auch wirklich keinen Sinn, hinzugehen, da ich keine zehn Minuten am Stück sprechen kann, ohne Schmerzen eh nicht.

Ich fühle mich zu schlecht und müde, um wenigstens die Arbeit hier zu Hause zu erledigen (Klausurenberge über Klausurenberge), habe aber auch deshalb ein schlechtes Gewissen, weil das einfach fertig werden muss.

Grr. Kreisel im Kopf. Dabei kann ich es ja eh nicht ändern. Krank ist krank. Aber das Rumdümpeln den ganzen Tag tut mir nicht gut. Andererseits kann ich eben auch wirklich nicht viel machen. Ich glaube Arbeitslosigkeit wäre der Horror für mich...

LG von Flora
flocke
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Re: AU und sich schlechter fühlen

Beitrag von flocke »

Liebe Flora,

“krank ist krank“

Die Schule sollte gerade nicht ganz oben auf der Prioritätenliste stehen, aber dass weist du ja.
Vielleicht hilft die so eine Art Genesungsplan. Ein extras Tageslauf um gesund zu werden. So könntest du beispielsweise den Wecker stellen, dann ganz bewusst Medis, Tee oder sonstiges zur Genesung beitragendes zu dir nehmen. Danach vielleicht Sofa statt Bett usw.

So würdest du nicht durchhängen, sondern aktiv gesund werden

Wenn du chatten willst, weil reden nicht geht, du dich aber mitteilen willst, hätte ich heute abend Zeit. Noch schreibe ich illegaler Weise wärend der Arbeitszeit und vormittags bin ich leider ausgebucht...

Bis heute Abend vielleicht und gute Besserung.

Flocke
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DYS-
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Re: AU und sich schlechter fühlen

Beitrag von DYS- »

Och Flora
Flocke hat schon sehr sinniges geschrieben. Ich kenne Dich ja ein wenig und weiß dass Du lieber agierst als ruhig zu Hause zu sitzen.
Nun musst Du mal einen Gang runterschalten. Die Sorgen um die Schule helfen jetzt keinem.
Such mal den Schalter im Ko9pf mit dem Du von Pflicht Schule auf Pflicht Gesunden umschalten kannst!

Herzliche Genesungswünsche sendet Dir
dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
timmie2002
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Re: AU und sich schlechter fühlen

Beitrag von timmie2002 »

guten morgen flora,

erst einmal gute besserung.

ich bin ebenfalls lehrerin am gym und verstehe deine ganzen sorgen.aber deine kolegin hat recht und ich glaube, du musst jetzt einfach mal auf die worte anderer hören, damit du dein sorgenvolles kopfkarussell abstellen kannst.

es ist wichtig, dass du dir keinen druck machst, mach dir das bitteauch gefühlsmäßig klar. nur so wirst du wieder gesund und kannst für deine schüler da sein.

und die klausuren lass bitte, bis es dir wieder etwas besser geht. so musste ich es kürzlich auch machen, um wieder aus einem loch zu kommen.

arbeitest du eigentlich voll oder verkürzt?

mit besten wünschen für dich,
final
lucya
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Re: AU und sich schlechter fühlen

Beitrag von lucya »

Von mir auch "Gute Besserung"!

Das schlechte Gewissen ist kein guter Ratgeber und ob Du es nun hast oder nicht, es ändert ja nichts an der Situation. Krank ist krank und ohne schlechtes Gewissen wird man schneller gesund, aber all das weisst Du selber.

Ich erinnere mich noch gut an die erste Zeit der Depression, in der ich immer wieder krankgeschrieben worden bin. Ich bin gestorben vor schlechtem Gewissen...

Dir wünsche ich, dass Du abschalten kannst! Deine Schüler schaffen das schon, das ist hart vor dem Abitur, aber der ein oder andere wird sich auch freuen (denk an meinen Sohn).

Die lucya

_________________________________________

Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwierig!
FrauRossi
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Re: AU und sich schlechter fühlen

Beitrag von FrauRossi »

Hallo Flora,

auch von mir erstmal gute Besserung.

Was du alles tun kannst, in Sachen Selbstführsorge und wie du vernünftig wieder gesund wirst, dass weißt du doch selbst nicht war.

Warum aber denkst du dauernd an die Schule? Die Kollegen? Die Schüler?

Naklar du führst eine Menge Gründe auf, Klausuren, bald das Abbi, der Stress für die Kollegen wegen Vertretungen usw.

Aber dass ist nicht DEINES! Das weißt du glaube ich auch. Warum also das schlechte Gefühl? Schlechtes Gewissen?

Es ist freilich fast 25 Jahre her dass ich selbst mal Schülerin war, aber wenn sich die Dinge nicht allzu drastisch geändert haben dann: Abi hin oder her, freuen sich die Schüler wahrscheinlich eher über die paar Freistunden mehr, als dass sie denken - hui mein Abi ist bald.

Warum machst du dir also Vorwürfe?

Die Kollegen? Übers Jahr ist doch sicher immer einer aus dem Kollegium mal krank. Und? Weder die Schule noch die Welt geht unter und bstimmt hast du auch schon Stunden von anderen übernehmen müssen. Sicher ist das eine Mehrbelastung und du hast bestimmt auch mal still geflucht, aber hast du das den Kollegen nachgetragen? Nein, oder?

Was will dein innerer Kritiker gerade also? Dass er so laut rumschreit?

Geistig sind doch eh alle schon bei Weihnachten und den Ferien. Dein LK wird nichts bahnbrechendes verpassen.

Was ist deine geheimme innere Befürchtung? Dass die anderen denken du machst dir n lauen?

Erstens: denkt das wahrscheinlich keiner ernsthaft, zweitens: na und?

Versuche den Anteil in dir zu fragen, was fehlt dass du dich schlecht fühlst. Und dann überlege dir wie du es bekommen kannst. Vielleicht auf anderem Wege.

Ich kenne das aber auch. Bin selbst grad wegen Krankheit daheim geblieben. Ein Anflug von schlechtem Gewissen war zu Anfang da, aber dieses mal nur ganz kurz. Trotzdem dass die Kollegen recht oft anrufen und jammern, dies und das läuft nicht, wann kommst du wieder? Deine Vertretung macht dies alles nicht. Beeinträchtigt mich das tatsächlich nicht. Dass habe ich tatsächlich schon gelernt.

Allerding nicht bis zur Perfektion, denn jetzt habe ich direkt anschließend Urlaub und ich hab zwar kein schlechte Gewissen, aber nachdem ich nicht mehr krank war und es eigentlich keinen Grund gab zu Hause zu bleiben, ging meine Stimmung in den Keller. Das muss ich also noch lernen.

Vielleicht fühlen wir uns unnütz, nicht gebraucht, überflüssig? Aber unseren Wert müssen wir uns selber geben das machen die anderen nicht

LG FrauRossi
chrigu
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Re: AU und sich schlechter fühlen

Beitrag von chrigu »

Liebe Flora,

wenn ich mir vorstelle, ich wäre jetzt wegen einer körperlichen Krankheit so außer Gefecht, dann hätte ich ziemlich ähnliche Gefühle.

Weil: Zuhause sein zu müssen, nicht arbeiten zu können, irgendwie reduziert und zurückgeworfen sein auf sich - das kennen wir ja, nech? Und zwar aus Zeiten, in denen das alles ein nahezu permanenter Zustand war und es auch keinerlei Aussicht auf Besserung gab und irgendwie nur darum ging, von einem Tag in den nächsten zu kommen.

Ich hab deshalb auch immer noch ziemlich ungern Leerlauf. Freizeit kann ich zwar gut einteilen und nutzen, aber wenn ich tatsächlich zum Nichtstun verdammt wäre - puh! Da werden ganz viele alte Dinge und Ängste aktiv.

Ist das bei Dir vielleicht ähnlich? Arbeitet da vielleicht gerade etwas, das gar nicht so sehr mit der aktuellen Situation zu tun hat, sondern mit vergangenen? Sind die Gedanken, die da auftauchen, vielleicht auch eher Schatten aus der Vergangenheit?

Ich weiß nicht, ob das zutrifft, aber das war, was mir direkt in den Sinn kam.


Chrigu
flora80
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Re: AU und sich schlechter fühlen

Beitrag von flora80 »

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure aufmunternden Beiträge.

@ Flocke, "aktiv gesund werden" klingt gut. ... Schwer umzusetzen und das nicht als "faul sein" zu definieren. Wegen chatten schau ich später mal. Danke.

@ Dys, ja, ich versuch das mit dem runterschalten... puh.

@Final, oh, dann weißt du ja in etwa, was bei mir gerade abläuft... Ich bin übrigens an einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe. Aber das macht, was das angeht, wohl kaum einen Unterschied. Ich arbeite Vollzeit, auch wenn ich mir manchmal wünschen würde, es wäre etwas weniger. Nur, da ich angestellt bin und allein lebe, reicht es dann einfach Geldmäßig nicht.

Ich bin jetzt erst mal bis Mittwoch krank geschrieben. Die Klausuren gibt es dann eh erst nach den ferien zurück, so dass ich meine drei Stapel dann auch noch schieben kann. Ich habe einfach fast nur Oberstufe im Moment, was den Korrekturberg echt ätzend macht. So ne 6er Arbeit oder so hat man ja an einem Nachmittag durch, aber das leider nicht. Ich versuche, nicht weiter darüber nachzudenken...

@ Lucya, ja, sicherlich finden die Schüler Entfall nicht sooo schlimm. Ich versuch, mir das weiterhin klar zu machen.


@ Frau Rossi, oh ja, natürlich ist das "meins". Kein Kollege würde mir ersnthaft vorwerfen, Arbeit zu verursachen. Irgendwie kann ich diesen Kritiker trotzdem nicht ruhig stellen. Mal sehen... Danke!

@ Chrigu, ja, genau. Dieses gezwungene Nichtstun ist wirklich schwierig... Melde mich bald mal bei dir.


LG an alle,

Flora
timmie2002
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Re: AU und sich schlechter fühlen

Beitrag von timmie2002 »

hallo flora,

den arbeitsberg in der kursstufe kenne ich nur allzugut. die korrektur nimmt da nie ein ende. ich werde immer schon aqbgeschreckt, wenn ich die arbeiten nur sehe, und muss mich ganz doll zusammennehmen, mit der korrektur zu beginnen.

bei klassenarbeiten habe ich da weniger probleme.

ich habe mich zum ersten mal für das verkürzte arbeiten entschieden. bin in der gleichen situation wie du.
finaziell ist das hart am limit. das, was ich verdiene, verbrauche ich. es tut auch manchmal weh, wenn ich daran denke, auf wieviel geld ich verzichte.

aber die gesundheit geht vor. es nützt mir nix, durch überbelastung wieder ganz umzufallen.

die zeit, die ich dadurch habe, ist ein segen für mich. ich habe zeit, mich um mein wohl zu kümmern, auch mal auszuspannen, wenn ich entkräftet bin. natürlich habe ich auch weniger druck auf der arbeit.

habe diesen schritt absolut nicht bereut und werde um ein jahr verlängern.

wie man das macht, muss jeder selber wissen. ich teile dir nur meine erfahrung mal mit, dass du auch die andere seite beleuchten kannst.

übrigens bin ich auch nicht verbeamtet.

lg
dolittle909
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Re: AU und sich schlechter fühlen

Beitrag von dolittle909 »

Liebe Flora,

ich grüße Dich und wünsche Dir stimmlich und seelisch gute Besserung!

Das ist wirklich eine besch... Situation in der Du steckst! Wenn es so wie bei Dir auf einen im Job ankommt (was ja den Job auch oft so herausfordernd, so schön und so erfüllend macht), dann ist ein Ausfall nicht nur für die Kollegen ein Problem. Sondern das ist für Dich wirklich ein Problem. Je mehr Du drin steckst, je mehr Du Dich verantwortlich fühlst, je mehr Dir Schüler oder Kollegen ans Herz wachsen - umso mehr bist Du bereit, Dich nicht zu schonen und umso größer ist das Problem, wenn Du es mal musst. Dann bleibt Arbeit liegen und dann leidest Du wie ein Hund. Zumal Du in diesem Job bei aller Kollegialität immer Einzelkämpfer bleibst. Es wäre zu viel von sich verlangt, das ohne große Gemütsregung wegzustecken. Ich fürchte, das schlechte Gewissen ist eigentlich ganz normal.

Mein Ärztin würde deshalb hier auf ihre lakonische Art sagen: "Diese Spannungen müssen Sie halt aushalten. Das müssen Sie lernen."

Sie hat da nicht unrecht. Wir können nicht jedem Konflikt ausweichen oder ihn auflösen. Ein Job wie Deiner hat diesen Preis. Ich hatte schon Jobs, da dachte ich mir: "Es interessiert Keinen wirklich, ob ich morgen wieder komme oder nicht." Das ist auch nicht schön. Wir kommen da nicht wirklich raus, sondern müssen letztlich sehen, was die bessere Lösung ist. Und da kommt mir der Gedanke, dass schon viele Menschen in eine Depression rutschten, weil sie sich nicht um sich selbst gut genug gesorgt haben. Von Leuten, die so wie Du körperlich krank waren und unter schlechtem Gewissen litten, sind mir viel weniger Fälle bekannt...

In diesem Sinne: Sorge Dich gut um Dich!

Derzeit bin ich in einer ähnlichen Situation. Mir hat es letzte Woche mit einer Bronchitis richtig dicke das Gestell zusammengehauen, nachdem ich schon länger ausgelaugt und ziemlich gestresst war. Ich wurde eine Woche krank geschrieben. Und schon am ersten Tag ging die Panik bei mir los, anstatt dass ich endlich mal zur Ruhe kam und meinen Infekt auskurierte. Im Grunde kann ich die Konfrontation mit mir und meinem Leben - eben ohne die Existenzberechtigung durch Arbeit und deren Anstrengung, Freude, Frust usw. - kaum ertragen. Aber ich kann krankheitsbedingt nichts dagegen machen, bin wie eingesperrt. Das finde ich in meiner Situation ehrlich gesagt erschreckend, weil ich noch vor einer Woche gesagt hätte, dass ich mit Einsamkeit und Alleinsein kein Problem hätte.

Das ist nur die halbe Wahrheit.

dolittle
flora80
Beiträge: 3620
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Re: AU und sich schlechter fühlen

Beitrag von flora80 »

Lieber Dolittle,

vielen, vielen Dank für deine Worte. Ich freue mich ganz besonders darüber (warum, das kannst du dir denken!)

Das Dilemma, das du beschreibst, trifft es wirklich ganz gut. Arbeit ist für mich ein ganz, ganz wesentlicher Teil meines Lebens. Fällt dieser weg, kommt eine große innere Leere. Und so gestresst und ausgelaugt ich in der letzten Zeit auch war, fällt es mir schwer, die Pause zu akzeptieren und einfach dazu zu nutzen, gesund zu werden.

Klar, ich habe Hobbys, Freunde, etc. Aber großartig rausgehen kann ich diesem Zustand ja nun auch nicht. Also bin ich am Sofa festgetackert und fühle mich gelähmt und gestresst gleichzeitig. uuaaah. Das ist gruselig. Außerdem muss ich dann von zu Hause aus doch noch tausend Dinge organisieren, was wiederum Stress verursacht. Irgendwie schiebe ich Panik, dass es ohen mich eben nicht läuft, auch wenn das sicherlich gnadenlose Selbstüberschätzung ist.

Da du dich ja gerade in einer ähnlichen Situation befindest, sollten wir beide versuchen, das tatsächlich besser auszuhalten. Meine Ärztin sagte "es geht eben jetzt nicht, Punkt!". Jaja... JAHAAA. Ich weiß. grrr. Was mich wirklich nervt ist, dass einfach keine Verbesserung eintritt.

Hilft ja nix.

Ganz liebe Grüße an dich!

Flora
flora80
Beiträge: 3620
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Re: AU und sich schlechter fühlen

Beitrag von flora80 »

Hallo Final,

na dann sind wir ja in einer ähnlichen Situation... Nur bin ich jetzt schon immer am unteren Rand des Dispo Kredits... wie ich von weniger leben sollte, ist mir ein Rätsel, da ich auch noch Schulden abbezahlen muss und nicht diesen Beruf gewählt habe, um mir jedes Eis zu verkneifen... Naja. Das ist ja nicht unser Thema hier. Aber trotzdem doof.

Vielleicht entspannt sich die finanzielle Lage in Zukunft etwas. Dann denke ich wirklich darüber nach, etwas zu reduzieren. So was wie Privatleben habe ich nämlich nur noch begrenzt und teilweise in den Ferien.
Da hast du schon recht. Es gibt immer eine andere Seite. Danke!

Liebe Grüße an dich!

Flora
timmie2002
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Re: AU und sich schlechter fühlen

Beitrag von timmie2002 »

guten morgen flora,

privatleben nur noch in den ferien, das habe ich auch durch. we meist mit durchgearbeitet: soviel zum bestbezahltesten halbtagsjob.

das hat mich auch immer genervt, dass die leute nicht sehen, wieviel arbeit der lehrer neben den unterrichtsstunden hat. habe schon gelernt, mir das nicht mehr so sehr zu herzen zu nehmen.

all dies sind aber dinge, die uns in die depri getrieben haben, auch das fehlende privatleben.

leider ist die finanzielle seite bei vielen hinderungsgrund, mehr auf sich rücksicht zu nehmen, wobei viele menschen noch viel schlechter dastehen als wir. es tut mir innerlich immer richtig weh, wenn ich daran nur denke, zumal wenn dann noch kinder mitbetroffen sind.

ich habe das glück, nur mich einschränken zu müssen, und bis jetzt auch nur so, dass ich ganz gut damit leben kann.

deshalb mal für alle, die das mitlesen und in einer schwierigen finanziellen situation, vor allem mit kindern sind: ich wünsche euch ein besinnliches und gesegnetes weihnachtsfest, dass ihr euren kindern etwas schönes schenken könnt. es muss sicher nicht soviel oder teuer sein. kinder freuen sich immer über geschenke.

und denkt daran: weihnachten ist das fest der familie. das wichtigste, was man schenken kann und kein geld kostet, ist liebe.

lg
FönX
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Re: AU und sich schlechter fühlen

Beitrag von FönX »

Liebe Flora,

du schriebst:
> Ich denke an die Kollegen, die für mich einspringen müssen. Kurz vor den Weihnachtsferien gehen alle am Stock. Und ich verursache dann auch noch extra Arbeit.
Verstehen und nachvollziehen kann ich deinen Gedanken nur zu gut. Nichtsdestotrotz - er trifft nicht zu. Deine Erkrankung verursacht das. Nicht du! Und wenn die Mehrarbeit an einigen wenigen hängenbleibt, ist wohl eher die Unfähigkeit derer zu bemängeln, die das organisieren sollten.

Nochmals gute Besserung und lieben Gruß
FönX

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flora80
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Re: AU und sich schlechter fühlen

Beitrag von flora80 »

Hallo zusammen,

langsam nervt es wirklich. Alles unverändert sch...


Hallo Final,

ohja. Eine sehr gute Freundin bezieht eine EU Rente und hat ein Kind, alleinerziehend. Das ist meine weitere "finanzielle Belastung", denn von meinem Gehalt gebe ich dorthin noch was ab, kaufe oft ein, dem Kind Schulsachen, etc... Soll heißen: Klar jammere ich auf hohem Niveau, aber dennoch gibt es eben auch soziale Verpflichtungen und z.B Studienkredite, die bezahlt werden wollen...

Ab März wird es etwas besser, da läuft ein Kredit aus. Und im August bekomme ich eine (wenn auch kleine) Gehaltserhöhung. Die Aussichten sind also ganz gut. Und vielleicht kann ich nächstes Jahr ja dann doch mal ein paar Stunden weniger machen. andererseits denke ich auch immer an meine dadurch schrumpfende Rente. Vom Niveau einer Beamtenpension sind wir ja nun einmal weit entfernt. Leider. Mich stört die Zweiklassengesellschaft in unserem Beruf. Das ist vergleichbar mit den Leiharbeitern, die für den gleichen Job wesentlich weniger bekommen. So, genug aufgeregt.


Lieber FönX

Du hast Recht. Und ich kann ja auch wohl kaum was dafür. Aber ich weiß auch, wie nervig Vertretungsstunden sind.

LG an alle,

Flora
heike56
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Re: AU und sich schlechter fühlen

Beitrag von heike56 »

Hallo Flora,

Jetzt mussten deine Kollegen Vertretungsstunden machen, irgendwann machst Du Vertretungsstunden, das Leben ist doch ein geben und (an)nehmen.

Vielleicht hat dein Körper dich ausgebremst, weil es zu viel war. Und nun kommen die Ferien. Deshalb wünsche ich dir, dass es dir schnell wieder besser geht.

Liebe Grüße

Heike 47
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: AU und sich schlechter fühlen

Beitrag von flora80 »

Hallo zusammen,

mal ein kurzer Zwischenstand. Mir geht es deutlich besser, was die Erkrankung wegen der ich AU war bzw. bin angeht.

Aber ich bin irgendwie durch den Wind. Habe meine Venlafaxin Dosis erhöht, in der Hoffnung, dass das Stabilität reinbringt.

Mal schauen. Ich schlafe super schlecht, bin dafür aber tagsüber antriebslos. Uuuaaah.

Naja, die Stapel auf meinem Schreibtisch verschwinden nicht von allein und so werde ich wohl heute Anfangen müssen, mal ein bisschen was zu tun. Wie mir das gelingen wird - we will see... Danke für eure Anteilnahme!

LG, Flora
flora80
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Re: AU und sich schlechter fühlen

Beitrag von flora80 »

So, Venlafaxin, ich liebe dich!

Mir geht es mittlerweile spürbar besser. Es scheint doch neben allem anderen auch ein Depri Loch gewesen zu sein. Jedenfalls hat die Dosiserhöhung ne Menge Antrieb gebracht. Die Sofa Zeit pro Tag hat sich deutlich verkürzt.

Dennoch macht mich das nachdenklich. Scheint ja doch alles ein bisschen viel zu sein. Mal sehen, wie es sich entwickelt. ...

LG von Flora
FönX
Beiträge: 3373
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: AU und sich schlechter fühlen

Beitrag von FönX »

Hallo flora,

schön, das von dir zu hören. Ich habe Venlafaxin auch schätzen gelernt. Letztlich war Trevilor das AD, durch das ich die Angst vorm Gesundwerden (=Arbeit =Überforderung =Absturz) losgeworden bin. Ich wünsche dir weitere gute Besserung.

Liebe Grüße
FönX

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Lerana
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Re: AU und sich schlechter fühlen

Beitrag von Lerana »

Hallo ihr Lieben,

Entschuldigt, habe jetzt hier wieder alles gelöscht!

Habe mich umentschieden! Mein Kritiker bekommt in den Hintern. Ich habe die Grippe und bin nicht depressiv! Und wenn ich am Montag immer noch krank bin, lasse ich mich noch mal krankschreiben! So!!!

Also! Sorry!

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
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