Woher habe ich die Kraft genommen?
Verfasst: 23. Jun 2003, 11:17
Liebe Emily,
ich danke dir für deine Antwort.
Das mit dem Aufschreiben war kein Witz. Ich habe wirklich schon oft darüber nachgedacht. Nicht weil ich glaubte damit Geld verdienen zu können, sondern weil ich diese Erlebnisse endlich verarbeiten wollte. Früher habe ich Tagebuch geführt, dann habe ich vieles jahrelang in mir vergraben.Doch in den letzten Jahren kommen die alten Geister immer häufiger wieder zum Vorschein.
Ich führe dieses Phänomen teils auf die Medien zurück, sie beeinflussen uns extrem.
Gewalttaten gegen Kindern gab es bestimmt schon immer.Ich glaube nicht das das ein Neuzeitliches Problem ist. Heute kommen diese Taten nur leichter ans Tageslicht. Die ständige Konfrontation mit solchen Taten war am Anfang ein Problem für mich. Ich konnte mir Filme oder Berichte nie zuende ansehen oder durchlesen. Stets hatte ich mit den wieder aufkommenden Gefühlen zu kämpfen. Mein Lebensgefährte wusste lange Zeit nichts von meinen Erlebnissen. ( Als ich 9 war vertraute ich mich einer Freundin an, in der Hoffnung sie würde meiner Mutter davon erzählen. Ein Hilfeschrei, der nie Gehört wurde. Danach sprach ich nie wieder darüber). Vor vier Jahren habe ich mich ihm dann anvertraut. Von da an konnte er meine Reaktionen auf solche Berichte besser verstehen. Irgendwann erkannte ich, das es so nicht weitergehen kann. Die Medien würden meinetwegen nicht aufhören zu berichten. Wenn ich eins gelernt habe im Leben, dann ist es das:
Vor seinen Problemen kann man nicht weglaufen, denn man trägt sie in sich. Also gibt es nur eine Lösung: ´Ich muss mich meinen Problemen ohne Wenn und Aber stellen`!
Woher nehme ich die Kraft?!
Jetzt, als Erwachsene und Mutter von drei Kindern ( eigentlich sind es ja vier - mein Lebensgefährte ist mein grösstes Kind - lach ), da gibt es vieles das ich als Kraftquelle anführen könnte. Damals, als Kind? Ich weiss es im Moment nicht so genau.
Wie überlebt ein Kind schreckliche Situationen? Wie überleben die Kinder in Indien oder Afrika, oder überall auf der Welt. Kinder, die total auf sich allein gestellt sind. Ich glaube: Bis sich ein richtiges Bewusstsein, durch die Erfahrungen mit der Umwelt und uns selbst, entwickelt hat, ist es der Instinkt der solche Kinder überleben lässt. Ein reiner Überlebenswille! Und je nachdem wie stark oder schwach dieser Überlebenswille ausgeprägt ist, wird es für das eine Kind " leichter " und das Andere schwerer sein zu überleben. Natürlich spielt die Umwelt eine grosse Rolle dabei.
Auf mich allein gestellt war ich ja trotzdem nicht. Ich hatte wenigstens ein Dach über den Kopf; ein warmes Bett im Winter; täglich zu essen und doch immer wieder Menschen um mich.
Meine Mutter hat oft die Geschichte meiner Geburt erzählt.
Als ich geboren war und der Arzt mir einen Klapps auf den Allerwertesten gab, soll ich Tränen geweint haben. Kann es sein das die Seele schon weiss was einem bevorsteht?Jedenfalls waren Tränen mein ständiger Begleiter.
Ich bin kein religiöser Mensch im Sinne von Kirche und ähnlichem, doch ich glaube an eine höhere Macht. Ich glaube an das unendliche Dasein, in welcher Form auch immer. Ich glaube an Offenheit und Ehrlichkeit, und Gerechtigkeit ist das allerwichtigste für mich. Ich mache keinen Unterschied zwischen den einzelnen Menschen.
Der Unterschied liegt nur im Alter und Geschlecht. Haut- und Haarfarbe sind mir nicht wichtig; Nationalität;Religion ect. sind in meinen Augen nur Äussere Erscheinungen im Leben eines jeden. Und ich glaube ganz fest an eines:
Kein Mensch ist von Geburt an Schlecht oder böse, oder verdorben, oder wie immer man es auch nennen mag.
Es sind unsere Gene und unsere Umwelt, die uns zu dem machen was wir sind.
Bis bald und liebe Grüsse
Heike
ich danke dir für deine Antwort.
Das mit dem Aufschreiben war kein Witz. Ich habe wirklich schon oft darüber nachgedacht. Nicht weil ich glaubte damit Geld verdienen zu können, sondern weil ich diese Erlebnisse endlich verarbeiten wollte. Früher habe ich Tagebuch geführt, dann habe ich vieles jahrelang in mir vergraben.Doch in den letzten Jahren kommen die alten Geister immer häufiger wieder zum Vorschein.
Ich führe dieses Phänomen teils auf die Medien zurück, sie beeinflussen uns extrem.
Gewalttaten gegen Kindern gab es bestimmt schon immer.Ich glaube nicht das das ein Neuzeitliches Problem ist. Heute kommen diese Taten nur leichter ans Tageslicht. Die ständige Konfrontation mit solchen Taten war am Anfang ein Problem für mich. Ich konnte mir Filme oder Berichte nie zuende ansehen oder durchlesen. Stets hatte ich mit den wieder aufkommenden Gefühlen zu kämpfen. Mein Lebensgefährte wusste lange Zeit nichts von meinen Erlebnissen. ( Als ich 9 war vertraute ich mich einer Freundin an, in der Hoffnung sie würde meiner Mutter davon erzählen. Ein Hilfeschrei, der nie Gehört wurde. Danach sprach ich nie wieder darüber). Vor vier Jahren habe ich mich ihm dann anvertraut. Von da an konnte er meine Reaktionen auf solche Berichte besser verstehen. Irgendwann erkannte ich, das es so nicht weitergehen kann. Die Medien würden meinetwegen nicht aufhören zu berichten. Wenn ich eins gelernt habe im Leben, dann ist es das:
Vor seinen Problemen kann man nicht weglaufen, denn man trägt sie in sich. Also gibt es nur eine Lösung: ´Ich muss mich meinen Problemen ohne Wenn und Aber stellen`!
Woher nehme ich die Kraft?!
Jetzt, als Erwachsene und Mutter von drei Kindern ( eigentlich sind es ja vier - mein Lebensgefährte ist mein grösstes Kind - lach ), da gibt es vieles das ich als Kraftquelle anführen könnte. Damals, als Kind? Ich weiss es im Moment nicht so genau.
Wie überlebt ein Kind schreckliche Situationen? Wie überleben die Kinder in Indien oder Afrika, oder überall auf der Welt. Kinder, die total auf sich allein gestellt sind. Ich glaube: Bis sich ein richtiges Bewusstsein, durch die Erfahrungen mit der Umwelt und uns selbst, entwickelt hat, ist es der Instinkt der solche Kinder überleben lässt. Ein reiner Überlebenswille! Und je nachdem wie stark oder schwach dieser Überlebenswille ausgeprägt ist, wird es für das eine Kind " leichter " und das Andere schwerer sein zu überleben. Natürlich spielt die Umwelt eine grosse Rolle dabei.
Auf mich allein gestellt war ich ja trotzdem nicht. Ich hatte wenigstens ein Dach über den Kopf; ein warmes Bett im Winter; täglich zu essen und doch immer wieder Menschen um mich.
Meine Mutter hat oft die Geschichte meiner Geburt erzählt.
Als ich geboren war und der Arzt mir einen Klapps auf den Allerwertesten gab, soll ich Tränen geweint haben. Kann es sein das die Seele schon weiss was einem bevorsteht?Jedenfalls waren Tränen mein ständiger Begleiter.
Ich bin kein religiöser Mensch im Sinne von Kirche und ähnlichem, doch ich glaube an eine höhere Macht. Ich glaube an das unendliche Dasein, in welcher Form auch immer. Ich glaube an Offenheit und Ehrlichkeit, und Gerechtigkeit ist das allerwichtigste für mich. Ich mache keinen Unterschied zwischen den einzelnen Menschen.
Der Unterschied liegt nur im Alter und Geschlecht. Haut- und Haarfarbe sind mir nicht wichtig; Nationalität;Religion ect. sind in meinen Augen nur Äussere Erscheinungen im Leben eines jeden. Und ich glaube ganz fest an eines:
Kein Mensch ist von Geburt an Schlecht oder böse, oder verdorben, oder wie immer man es auch nennen mag.
Es sind unsere Gene und unsere Umwelt, die uns zu dem machen was wir sind.
Bis bald und liebe Grüsse
Heike