Rollentausch und die Frage: schaffe ich das?
Verfasst: 7. Nov 2011, 13:30
Bevor ich zum eigentlichen Punkt komme, muss ich etwas ausholen:
Ich litt selbst viele Jahre unter schweren bis mittelschweren Episoden, war zuletzt auch im Februar diesen Jahres in einer Klinik in der ich super auf Medikamente eingestellt wurde, so dass ich seit dieser Zeit zum ersten Mal in meinem Leben wirklich stabil bin und mich gesund fühle.
Ich habe in dieser Klinik einen Mann kennengelernt, der mitten in einer Trennung steckte. Daraus ist Liebe geworden und wir ziehen kommendes Wochenende auch zusammen, nach nun 8 Monaten Beziehung.
Er leidet noch unter der Trennung, sagt, dass er die alten Zeiten vermisst, nicht aber seine Frau, einfach dieses Gefühl der Stabilität und Gleichförmigkeit. Er sieht jedes 2. Wochenende seine Kinder (4 und 9) und nachdem er sie jedesmal abgeben muss, bricht er zusammen. Er sagt, es ist weil ihm alles zuviel wird. Er freut sich zwar auf die Kinder, aber sie belasten ihn dann leider auch noch, weil er einfach noch nicht so fit ist.
Gestern habe ich nun zum ersten Mal so einen Zusammenbruch erlebt, er konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten und sagte, es sei ihm alles zuviel, das ganze Leben wäre sinnlos, er wüsste nicht mehr wofür er überhaupt noch leben soll, er sieht in nichts mehr einen Sinn, seine Ex würde sich einen Dreck um ihn scheren und hätte ihn schon längst vergessen, etc.
Ich war einfach nur bei ihm und habe ihn gehalten. Ich war einfach nur da und hab ihm gut zugeredet.
Es waren vertauschte Rollen.
Ich selbst habe eine 9 jährige Beziehung hinter mir, in der ich immer die Schwache war und in der ich regelmäßig solche Zusammenbrüche hatte. Mein Ex war immer an meiner Seite und hat mich ebenso gehalten.
Ist das nun Schicksal? So etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit, dass ich nun stabil bin und mich gesund fühle, damit ich meinen Freund nun stützen kann und halten kann und für ihn da sein kann? Kann ich ihm nun all das zurückgeben was ich jahrelang bekommen habe?
Ich würde es gern. Ich würde gern für uns beide so stark sein und ich hoffe, ich bleibe so stabil und ich hoffe, mein Gefühl des Gesundseins hält an. Ich muss für ihn stark sein.
Ich hoffe ich stehe das mit ihm durch. Ich weiß das eine Trennung viel Zeit zum Verarbeiten braucht. Das habe ich ihm auch gesagt, aber ihm geht es nicht schnell genug.
Jetzt, wo der Umzug immer näher rückt, frage ich mich, ob es eine gute Idee war, ob ich ihn damit nicht überrumple... aber er meinte, er will mich bei sich haben, er will jeden Abend neben mir einschlafen und er denkt, dass ich ihm einen wieder normalen Alltag ermöglichen kann.
Ich hoffe es ja so sehr, dass ich ihm wirklich auf diese Art und Weise gut tun kann. Aber da ist trotzdem die Angst, es könnte ihn überfordern.
Und wenn es ihn überfordert, überfordert es mich dann auch irgendwann?
Was ich mir wünsche ist, dass ich einfach ankommen kann... dass ich ein Zuhause habe in dem ich endlich Wurzeln schlagen kann. Ich weiß das wir beide füreinander bestimmt sind, wir verstehen uns so gut, wir haben ähnliches erlebt.
Und trotzdem ist da diese Angst dass ich ihm und der ganzen Situation nicht gerecht werden kann. Dass ich es nicht packe... dass ich nicht so stark bin wie ich mich momentan fühle und das wieder eine kleine Welt zusammenbricht...
Hm...
Ich denke ich schaffe das. Für uns beide. Der Vorteil ist ja, dass ich genau weiß wie er sich in dem Moment des Zusammenbruchs fühlt... ich bin eine Betroffene, die zu einer Angehörigen wurde.
Ich hoffe nur ich bleibe so stark wie bisher.
Ich litt selbst viele Jahre unter schweren bis mittelschweren Episoden, war zuletzt auch im Februar diesen Jahres in einer Klinik in der ich super auf Medikamente eingestellt wurde, so dass ich seit dieser Zeit zum ersten Mal in meinem Leben wirklich stabil bin und mich gesund fühle.
Ich habe in dieser Klinik einen Mann kennengelernt, der mitten in einer Trennung steckte. Daraus ist Liebe geworden und wir ziehen kommendes Wochenende auch zusammen, nach nun 8 Monaten Beziehung.
Er leidet noch unter der Trennung, sagt, dass er die alten Zeiten vermisst, nicht aber seine Frau, einfach dieses Gefühl der Stabilität und Gleichförmigkeit. Er sieht jedes 2. Wochenende seine Kinder (4 und 9) und nachdem er sie jedesmal abgeben muss, bricht er zusammen. Er sagt, es ist weil ihm alles zuviel wird. Er freut sich zwar auf die Kinder, aber sie belasten ihn dann leider auch noch, weil er einfach noch nicht so fit ist.
Gestern habe ich nun zum ersten Mal so einen Zusammenbruch erlebt, er konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten und sagte, es sei ihm alles zuviel, das ganze Leben wäre sinnlos, er wüsste nicht mehr wofür er überhaupt noch leben soll, er sieht in nichts mehr einen Sinn, seine Ex würde sich einen Dreck um ihn scheren und hätte ihn schon längst vergessen, etc.
Ich war einfach nur bei ihm und habe ihn gehalten. Ich war einfach nur da und hab ihm gut zugeredet.
Es waren vertauschte Rollen.
Ich selbst habe eine 9 jährige Beziehung hinter mir, in der ich immer die Schwache war und in der ich regelmäßig solche Zusammenbrüche hatte. Mein Ex war immer an meiner Seite und hat mich ebenso gehalten.
Ist das nun Schicksal? So etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit, dass ich nun stabil bin und mich gesund fühle, damit ich meinen Freund nun stützen kann und halten kann und für ihn da sein kann? Kann ich ihm nun all das zurückgeben was ich jahrelang bekommen habe?
Ich würde es gern. Ich würde gern für uns beide so stark sein und ich hoffe, ich bleibe so stabil und ich hoffe, mein Gefühl des Gesundseins hält an. Ich muss für ihn stark sein.
Ich hoffe ich stehe das mit ihm durch. Ich weiß das eine Trennung viel Zeit zum Verarbeiten braucht. Das habe ich ihm auch gesagt, aber ihm geht es nicht schnell genug.
Jetzt, wo der Umzug immer näher rückt, frage ich mich, ob es eine gute Idee war, ob ich ihn damit nicht überrumple... aber er meinte, er will mich bei sich haben, er will jeden Abend neben mir einschlafen und er denkt, dass ich ihm einen wieder normalen Alltag ermöglichen kann.
Ich hoffe es ja so sehr, dass ich ihm wirklich auf diese Art und Weise gut tun kann. Aber da ist trotzdem die Angst, es könnte ihn überfordern.
Und wenn es ihn überfordert, überfordert es mich dann auch irgendwann?
Was ich mir wünsche ist, dass ich einfach ankommen kann... dass ich ein Zuhause habe in dem ich endlich Wurzeln schlagen kann. Ich weiß das wir beide füreinander bestimmt sind, wir verstehen uns so gut, wir haben ähnliches erlebt.
Und trotzdem ist da diese Angst dass ich ihm und der ganzen Situation nicht gerecht werden kann. Dass ich es nicht packe... dass ich nicht so stark bin wie ich mich momentan fühle und das wieder eine kleine Welt zusammenbricht...
Hm...
Ich denke ich schaffe das. Für uns beide. Der Vorteil ist ja, dass ich genau weiß wie er sich in dem Moment des Zusammenbruchs fühlt... ich bin eine Betroffene, die zu einer Angehörigen wurde.
Ich hoffe nur ich bleibe so stark wie bisher.